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TF mit dem Fahrrad, 1,96 Promille

Jane_Austen1109

Neuer Benutzer
Hallo zusammen,
nachdem ich schon eine Weile hier im Forum mitgelesen habe und nun demnächst meine MPU ansteht, wollte ich euch auch gerne um Rat und Kritik zu meinem Fragebogen bitten.
Zusätzlich habe ich eine weitere Frage, die mich umtreibt: Ich habe schon eine MPU gemacht, die negativ war, weil ich den wohl klassischen Fehler begangen habe und es auf die leichte Schulter genommen habe und mich nicht genügend vorbereitet habe. Wollte sie unbedingt in der Frist machen, die ja sehr knapp war, da ich meinen Führerschein ja noch hatte und natürlich gerne behalten hätte.
Jetzt ist meine Frage: Sollte ich in der zweiten MPU, wenn ich danach gefragt werde, erwähnen, dass ich schon eine hatte? Ich bekomme dazu sehr unterschiedliche Ratschläge von "auf keinen Fall erzählen" bis hin zu "ehrlich sein und transparent damit umgehen". Gibt es hier Erfahrungswerte dazu? Ich habe mein Gutachten natürlich nicht abgegeben, in meiner Akte ist dementspechend nur vermerkt, dass meine Akte an eine Begutachtungsstelle geschickt wurde, die erste Begutachtungsstelle meine Akte gelöscht hat und dass ich meinen Führerschein freiwillig abgegeben habe, weil ich innerhalb der Frist kein Gutachten eingereicht habe. Das heißt, der neue Gutachter kann sich natürlich denken, dass ich eine MPU gemacht und nicht bestanden habe, aber es nicht sicher wissen. Ich könnte ja auch sagen, dass ich nicht hingegangen bin, weil ich gemerkt habe, dass ich das noch nicht ausreichend aufgearbeitet habe. Auf der anderen Seite habe ich auch ein ungutes Gefühl zu lügen.
Also über eure insights würde ich mich sehr freuen, evtl hat ja jemand selbst schon die Situation gehabt?

Vielen Dank schon einmal im Voraus für die Hilfe.

Und hier nun mein Fragebogen


Geschlecht: weiblich
Größe: 1,75 m
Gewicht: 70 kg
Alter: 41

Datum der Auffälligkeit: 05.10.2024

BAK: 1,96 ‰ (Blutentnahme 01:20 Uhr)

Trinkbeginn: ca. 19:00 Uhr
Trinkende: ca. 00:30 Uhr (Trinkende), 01:20 Uhr (Blutentnahme)

Strafbefehl schon bekommen: ja
Sperrfrist: 0 Monate
Führerschein: abgegeben, neu beantragt
In Führerscheinakte geschaut: ja
Sonstige Verstöße: keine

Fragestellung der Führerscheinstelle: Ist zu erwarten, dass die Untersuchte zukünftig ein Kraftfahrzeug unter Alkoholeinfluss führen wird und/oder liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Kraftfahrzeugs der beantragten Klassen in Frage stellen?

Bundesland: Niedersachsen

Abstinenz seit: -

Abstinenznachweise: - aber einmal Haarprobe genommen (30.6.), um kontrolliertes Trinken zu untermauern, war sogar komplett negativ

Leberwerte: im Mai genommen, unauffällig, werde sie jetzt vor der MPU noch einmal überprüfen lassen

Beratung: 6x90 Minuten mit Verkehrspsychologen abgeschlossen und aktuell gezielte MPU Vorbereitung mit einem anderen Psychologen online (circa 7-8 Stunden)

Erste MPU im Mai gemacht ohne ausreichende Vorbereitung, dementsprechend durchgefallen. Nun zweite MPU im September.

Fragebogen​

Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
Ich habe im vergangenen Sommer meinen Segelschein gemacht und Anfang Oktober die praktische Segelprüfung mit einer Reihe von anderen Segelschülern bestanden. 3 Tage später (am 5.10.) fand in unserer Segelschule die Saisonabschlussparty statt. Ich wollte zunächst gar nicht hingehen, da wir vorher den ganzen Tag unterwegs waren. Ich habe mich dann aber doch dazu entschlossen, hinzugehen, da es ja das Ende der Saison war und ich mit den anderen Segelschülern im Sommer sehr viel Zeit verbracht hatte, insbesondere mit meiner Segelpartnerin. Und es gab ja schließlich auch die bestandene Segelprüfung zu feiern. Ich bin dann gegen 18:45 Uhr mit dem Fahrrad zuhause losgefahren – in der Absicht gar nicht lange zu bleiben. Ich bin dann im Bootsschuppen gleich auf die Truppe, mit der ich auch immer gemeinsam geübt und die Prüfung gemacht habe, gestoßen. Wir haben uns sehr nett unterhalten, dabei habe ich mehrere Biere getrunken. Später gab es dann mehrere Runden Ouzo. Die Besitzerin der Yachtschule ist gebürtige Griechin. Ich habe schnell den Überblick über die Menge verloren, weil ständig ein volles Glas vor mir stand und immer jemand eine Runde mitgebracht hat. Wir haben dann noch ausgelassen auf der Tanzfläche getanzt. Gegen 0:30 Uhr habe ich mich gemeinsam mit meiner Segelpartnerin auf den Heimweg gemacht. Draussen an der frischen Luft habe ich dann erst richtig gemerkt, wie betrunken ich war. Ich bin das erste Stück zu Fuß (Fahrrad geschoben) mit meiner Segelpartnerin gelaufen. Sie wohnte ganz in der Nähe und war zu Fuß da. Als sich unsere Wege dann getrennt haben, bin ich aufs Fahrrad gestiegen und wollte nach Hause fahren. Ich habe dabei dann schon gemerkt, dass ich nicht mehr sicher fahren kann und Probleme habe, geradeaus zu fahren. Ich bin circa 1 Kilometer gefahren, als ich von der Polizei angehalten wurde, der meine Fahrweise auffiel. Die haben dann auch sofort gemerkt, dass ich sehr betrunken bin, einen Atemalkoholtest gemacht und mich dann mit auf die Wache genommen, wo ein Arzt dann eine Blutentnahme gemacht hat.

Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
5 Bier 0,4 und 6 doppelte Ouzo (4cl)

Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Nach ca 1 Kilometer angehalten die gesamte Strecke wären ca 3,5 Kilometer gewesen.

Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
Ich habe schon gemerkt, dass es mir nicht so gut geht und ich nicht sicher fahre, habe aber leichtsinnig gedacht „wird schon gehen“. Ich war müde, mir war kalt, ich wollte nach Hause. Jetzt ist mir klar, dass ich auf keinen Fall mehr hätte fahren dürfen.

Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Ich habe sie nicht vermeiden wollen.

Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Noch nie aufgefallen

Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Ich habe das Fahrrad regelmäßig benutzt, um nach Feiern oder Biergartenbesuchen o.ä. nach Hause zu fahren, also über die Jahre gesehen bestimmt mehrere 100 Mal. Da es immer „geklappt hat“ und ich keine negativen Erfahrungen damit gemacht habe (also nie gestürzt o.ä.), habe ich es komplett verharmlost und als normal angesehen, im betrunkenen Zustand noch Fahrrad zu fahren.

Ich bin noch nie mit Alkohol Auto gefahren, wenn ich mit dem Auto unterwegs war, habe ich keinen Alkohol getrunken. Auch habe ich immer drauf geachtet, dass ich nicht direkt am nächsten Tag nach einer Feier fahren muss, sondern wenn dann erst am Nachmittag. Da ich mich früher aber auch nie mit den Abbauzeiten von Alkohol im Blut auseinandergesetzt habe, will ich nicht ausschließen, dass ich auch mal mit Restalkohol gefahren bin.

Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
Den ersten Kontakt im familiären Umfeld auf Feiern oder wenn mein Vater ein Bier zum Essen getrunken hat, wann es mir genau selbst aktiv aufgefallen ist, weiß ich nicht mehr, aber es war schon in sozialen Situationen normal für die Erwachsenen in meinem Umfeld, Alkohol (zumindest in Maßen) zu trinken.

Ich selbst habe das erste Mal mit 15 mit Freunden auf einem Volksfest Alkohol getrunken (Bier und war auch ziemlich schnell angetrunken davon)

Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Ja, ich habe in der Schulzeit wenig und selten Alkohol getrunken, mit Beginn des Studiums hat sich das geändert. In dieser Zeit wurde sehr regelmäßig Alkohol getrunken, fast jedes Wochenende und manchmal auch noch unter der Woche. Ich habe nebenbei in der Gastronomie gejobbt, also auch öfter am Wochenende gearbeitet aber es gehörte auch da regelmäßig dazu, noch ein Feierabendbier zu trinken und oft auch noch im Anschluss feiern zu gehen. Es hat meinen Studienfortschritt aber nie negativ beeinträchtigt (zumindest habe ich es nicht so wahrgenommen). Ich habe immer alle Fristen und Termine eingehalten und mein Studium in der Regelzeit (plus ein Semester im Ausland) abgeschlossen.

Nach dem Studium mit dem ersten festen Job und einer festen Beziehung wurde der Alkoholkonsum dann weniger, ich bin noch circa 1 Mal im Monat feiern gegangen mit größeren Mengen Alkohol und sonst beschränkte es sich eher auf mal ein, zwei Feierabendbiere mit Freunden oder Kollegen in unregelmäßigen Abständen.

Während der Corona-Zeit habe ich dann kaum Alkohol getrunken, da ja auch einfach die Gelegenheiten gefehlt haben, habe aber auch wenig gearbeitet (bin selbstständig) und habe viel Sport gemacht und bin wandern gegangen. Alkohol habe ich höchstens 1-2 Mal im Monat 1 Glas Wein mit meinem Freund zuhause oder 1 Bier mit Freunden draussen beim spazieren gehen getrunken.

Nachdem die Corona-Zeit zuende war, hatte ich das Gefühl, viel nachholen zu wollen, sowohl beruflich als auch privat. Ich habe sehr viele neue Aufträge bekommen, da ich die Corona-Zeit sinnvoll zur Akquise und Themenrecherche genutzt habe. Und auch alte Aufträge die auf Eis lagen, fanden wieder statt. Dazu kamen wieder berufliche und private Reisen, die ja auch vorher nur eingeschränkt möglich waren. Gleichzeitig wollte ich auch zur vielen Arbeit auch viel privaten Ausgleich. Wollte weiterhin viel Sport machen, mich ehrenamtlich engagieren und habe den Segelschein angefangen. Und sehr viele Gelegenheiten wieder auszugehen, viele Leute haben Geburtstage nachgefeiert, ich bin sehr viel auf Konzerte und Festivals gefahren. Alkohol gehörte da immer dazu. So hat sich mein Trinkverhalten in den letzten zwei Jahren vor der Trunkenheitsfahrt sukzessive gesteigert.

Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
Während des Studiums: Fast jedes Wochenende Bier, bis 2 Liter und oft auch 2-3 Schnaps oder Longdrinks nach Feierabend nach Veranstaltungen, in Clubs oder auf Studenten – oder privaten Partys

Nach dem Studium: Maximal 1 Mal im Monat größere Mengen wie oben beschrieben max. 2 Liter Bier, Schnaps, Longdrinks, max 1 Mal in der Woche 2 Bier oder Glas Wein zum Feierabend mit Kollegen oder treffen mit Freunden

Corona: Maximal 1-2 Mal im Monat 1-2 Gläser Wein mit meinem Freund zuhause oder ein Bier beim Spaziergang mit Freunden

nach Corona: Circa jedes zweite Wochenende bis 2 Liter Bier oder 2-3 Longdrinks (Gin Tonic) und 2-3 Schnaps manchmal 2-3 Tage hintereinander (Festivals) oder mehrere Partys am Wochenende. Zusätzlich 1 Mal pro Woche treffen mit Freunden oder Feierabend mit Kollegen 2-3 Bier oder 2 Glas Wein

Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Auf Partys (privat oder in Clubs), auf Konzerten, Festivals, im Urlaub, auf Feierlichkeiten. Immer mit Freunden oder Kollegen, nie allein.

Warum haben Sie getrunken?
Oberflächlich betrachtet aus Geselligkeit, Entspannung, um das soziale Umfeld zu stärken.

Im Nachhinein betrachtet habe ich jetzt verstanden, dass ich den Alkohol (bzw die Anlässe bei denen Alkohol getrunken wurde) auch oft als Ausgleich zu stressigen Lebensphasen genutzt habe, um nach einer stressigen Woche Druck abzulassen. Und um mich zu „belohnen“. Ich habe oft gedacht „wenn ich jetzt schon die Woche so hart gearbeitet habe, dann habe ich es am Wochenende auch verdient zu feiern“, bzw. bin ich ein Mensch, der sehr gerne Dinge unternimmt, neue Dinge ausprobiert und sich dabei manchmal auch zu viel aufhalst. Das hat bei mir oft unbewusst Stress ausgelöst, Arbeits- und Freizeitstress. Nur habe ich es nicht so wahrgenommen, weil es ja oft schöne Dinge waren, die ich auch machen wollte. Auch auf die Arbeitsprojekte hatte ich nach der langen Corona-Stillstand-Phase wieder richtig Bock und auch das Gefühl, ich kann schlecht „Nein“ sagen, ich brauche ja die Aufträge und das Geld. Auch der gewisse finanzielle Druck hat Stress ausgelöst und es gab einige Momente, wo ich jetzt sagen würde „puh, das war alles zu viel, ich habe mich verzettelt“. Das ich dabei wenig Zeit hatte, mal innezuhalten und zur Ruhe zu kommen, habe ich erst jetzt bemerkt. Der Alkohol lief dabei immer so mit und war teil davon und ich habe nie innegehalten und das hinterfragt. Auch weil es ähnlich wie im Studium ja keine Ausmaße angenommen hat, die mich augenscheinlich beeinträchtigt hätten. Ich habe alle Termine und Deadlines eingehalten, immer nur getrunken wenn ich dachte „ich kann es mir erlauben“ und auch privat nichts schleifen lassen.

Auch in den Wochen im Vorfeld der Trunkenheitsfahrt war es so, dass ich ein sehr anstrengendes Arbeitsprojekt hatte, was mich gefordert hat, dann oft nach Feierabend noch segeln gefahren bin, um mich auf die Prüfung vorzubereiten und „nebenbei“ noch den Alltag, Haushalt, Familie usw managen musste. Als die Abschlussparty war, fiel das alles von mir ab, das Arbeitsprojekt war durch, die Prüfung bestanden, da habe ich gedacht, jetzt habe ich es auch verdient zu feiern.

Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
Während des Konsums: Entspannung, Enthemmung, Ausgelassenheit, höhere Risikofreude

Danach: Habe ich in der Vergangenheit auch keine wirklich drastischen Auswirkungen gemerkt oder sie nicht als solche wahrgenommen. Jetzt würde ich sagen, Müdigkeit, Kater, geringere Leistungsfähigkeit, Abgespanntheit, dünneres Nervenkostüm.

Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Nein, gab es nicht.

Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Wie schon oben beschrieben, wenige akute oder nach außen spürbare Auswirkungen. Es hat mein Leben nie dahingehend beeinträchtigt, dass ich Termine, egal ob beruflich oder privat, nicht mehr wahrgenommen hätte oder ich sonst irgendwelche negativen Folgen gespürt hätte. Ich habe mein Leben bis hierhin erfolgreich gemeistert, bin beruflich erfolgreich, privat gesettelt, habe ein gutes familiäres und freundschaftliches Umfeld.

Rückblickend kann ich aber natürlich sagen, dass es viele Wochenenden gab, an denen ich am Sonntag verkatert auf dem Sofa lag oder Tage, an denen ich nicht so leistungsfähig war, wie sonst, weil ich am Vorabend getrunken hatte.

Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen Sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wie beschrieben, eine Phase während des Studiums und die Phase von circa Sommer 2022 bis Oktober 2024.

Haben Sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren?
Ja, das ist häufiger vorgekommen. Nie soweit, dass ich einen Filmriss gehabt hätte oder irgendwelche „dramatischen Dinge“ passiert wären aber ich habe öfter mehr getrunken, als ich eigentlich wollte (wie auch am Abend der Trunkenheitsfahrt). Ich habe es aber auch früher nie wirklich kontrolliert oder hinterfragt oder mir bewusst ein Limit gesetzt. Also nie im Sinne von „du trinkst heute nur zwei Bier“.

Haben Sie früher schon einmal bewusst längere Zeit auf Alkohol verzichtet?
Mein Freund und ich haben schon öfter mal (manchmal auch zusammen mit noch einem anderen Paar) zum Beispiel einen „Dry January“ oder „Sober October“ gemacht, also einen Monat bewusst auf Alkohol verzichtet.

In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie heute?
Früher: Gelegenheitstrinkerin, in sozialen Situationen, nie kritisch hinterfragt

Heute: Würde ich sagen, dass ich zwar keinen Alkoholmissbrauch betrieben habe aber ganz klar einen problematischen Umgang mit Alkohol hatte, sonst wäre es nie zu dieser Promillezahl und der äußert dummen Entscheidung, noch Fahrrad zu fahren, gekommen.

Trinken Sie heute Alkohol?
Ja, etwa 1 Mal im Monat maximal 2 alkoholhaltige Getränke über den Abend verteilt. Kein Schnaps oder sonstiges Hochprozentiges mehr. In letzter Zeit war es meist nur eins, zum Beispiel ein Glas Sekt beim Geburtstagsessen meiner Schwägerin

Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Am 07.08. ein Glas Wein am Abschlussabend einer Dolomiten-Wanderreise.

Trinken Sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein

Warum trinken Sie heute keinen Alkohol?
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Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Ich habe das Trinken deutlich reduziert, zunächst einmal, weil die Trunkenheitsfahrt ein absoluter Schockmoment für mich war. Zum Einen, dass ich überhaupt einen solchen Promillewert erreicht habe, zum Anderen, wenn ich mir vorstelle, was hätte passieren können, nicht nur mir, sondern auch anderen Personen. Wäre jemand anderes durch meine Dummheit zu Schaden gekommen, wäre ich ja meines Lebens nicht mehr froh geworden. Dazu kommt, von der Polizei „abgeführt“ zu werden, ich habe auch beruflich öfter mal mit der Polizei zu tun und es war mir höchst unangenehm und ich habe vorher selbst von mir das Bild einer gesetzestreuen Bürgerin gehabt, was so gar nicht mit dem Vergehen in Einklang zu bringen war. Das war der erste Auslöser, zunächst einmal nicht mehr zu trinken, bzw sich Gedanken über die Trinkmenge zu machen und diese deutlich zu reduzieren.

Im weiteren Verlauf der Aufarbeitung habe ich dann festgestellt, dass mein Alkoholkonsum deutlich höher war, als ich selbst so gedacht hätte, hätte man mich damals gefragt. Das sich das so eingeschlichen hat, ohne, dass ich es bemerkt oder hinterfragt hätte. Das hat mich ebenfalls dazu bewogen, jetzt auf die Bremse zu treten, damit es auf keinen Fall missbräuchliche Maße annimmt.

Und dann habe ich mir insbesondere in den Gesprächen mit den Psychologen vor Augen geführt wann und warum ich getrunken habe und häufig waren es eben Anlässe zur Stressreduktion, zum Druck ablassen, zur Belohnung. Dabei habe ich dann festgestellt, dass ich nicht nur mein Trinkverhalten ändern muss, sondern auch „mein Leben“ (das klingt jetzt vielleicht etwas zu dramatisch, aber Teile in meinem Leben). Also zum Beispiel, wenn ich eine stressige Phase im Job habe, was sich nicht komplett vermeiden lässt, dann gehe ich am Wochenende jetzt zum Beispiel nicht mehr aus oder nehme mir noch tausend Dinge vor, sondern bleibe zuhause, mache Sport, gehe mit dem Hund spazieren. Auch habe ich gelernt, öfter mal „Nein“ zu Arbeitsprojekten zu sagen, bzw die Deadlines weiter auseinander zu ziehen. Das bekommt mir alles insgesamt sehr gut.

Vorher fehlte mir einfach der Anlass weniger zu trinken. Ich hatte keine negativen Erfahrungen mit Alkohol gemacht (bis auf den Kater am nächsten Tag) und habe einfach keinen Grund gesehen, zumindest dauerhaft weniger zu trinken.

Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und die Umstellungsphase erlebt?
Ich habe sie erreicht, in dem ich mir klare Regeln gesetzt habe. Maximal zwei alkoholhaltige Getränke an einem Abend, als Faustregel circa alle vier Wochen einmal und mindestens eine Woche Pause zwischen zwei Trinkereignissen, kein Schnaps u.ä. Außerdem klare Trennung von Trinken und Fahren, wenn ich weiß, dass ich an einem Abend etwas trinke, dann fahre ich nicht mit dem Fahrrad (und Auto sowieso nicht), auch wenn es nur ein Glas ist. Ich trinke nie spontan, sondern immer nur bei im Vorfeld bekannten und geplanten Anlässen (Geburtstag, Hochzeit…). Ich sehe Alkohol wieder als einen besonderen, seltenen Genuss. Zum Beispiel war ich diesen Sommer mit einer Freundin in den Dolomiten Etappen-wandern, von Hütte zu Hütte. Den letzten Tag haben wir uns in einem schicken Wellness-Hotel gegönnt und da zum Abendessen ein gutes Glas Wein getrunken. Außerdem habe ich auch meinen Freund und meinen Freundeskreis mit ins Boot geholt, meine Situation offen kommuniziert und erlebe da auch viel Zuspruch und Unterstützung (vorher hatte ich befürchtet, es gibt vielleicht auch mal den ein oder anderen blöden Spruch, warum ich nicht trinke).

Die Umstellungsphase war am Anfang schon nicht ganz leicht, weil es ja oft einfach Gewohnheit war, wenn man auf einer Feier war, zu trinken, ohne es zu hinterfragen. Und auch die Umstellung meiner „Stress-Trigger“, also ich nenne es mal „zu viel Arbeit und Freizeit gleichzeitig“, nicht von einem Tag auf den anderen passiert ist. Inzwischen fällt es mir viel leichter als gedacht, gerade im Sommer gibt es ja viele Gelegenheiten. Aber ich bin da inzwischen sehr routiniert und überlege gar nicht mehr, sondern bestelle automatisch etwas alkoholfreies. Zum Glück gibt es ja auch sehr leckere Limos oder alkoholfreie Cocktails, so dass man nicht immer nur Wasser trinken muss. Mein Umfeld hilft da wie gesagt auch sehr. Und Anlässe, zu denen ich früher vielleicht aus Geselligkeit gegangen wäre, die mir im Grunde aber nicht wichtig sind, lasse ich jetzt auch viel häufiger aus.

Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Sehr positiv. Ich nutze die Wochenenden jetzt viel aktiver für Sport und wandern, was ich während Corona schon viel gemacht habe und danach die Zeit nicht mehr hatte, weil ich zu viele andere Dinge gemacht habe. Ich empfinde es inzwischen als sehr angenehm und merke den deutlichen Unterschied, keinen „Schädel“ zu haben (selbst wenn man früher dachte, ich hatte ja nur zwei Bier, habe ich es doch am nächsten Tag gespürt). Auch im Freundeskreis bekomme ich positives Feedback, mein Freund hat auch eine ganze Zeit lang mit mir gemeinsam den Konsum reduziert und wir haben es als gemeinsame, positive Erfahrung erlebt (haben es ja früher schon öfter mal für einen Monat gemacht aber nie dauerhaft)

Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Durch die oben beschriebenen klaren Regeln, die ich mir selbst gesetzt habe und an die ich mich ohne Ausnahme halte. Zudem ist es, wie ebenfalls oben beschrieben, inzwischen keine „Auflage“ mehr, an die ich mich bewusst erinnern muss, sondern schon sehr in Fleisch und Blut übergegangen und bei den meisten Gelegenheiten vermisse ich Alkohol gar nicht. Und bei den Gelegenheiten, wo es schön wäre, zum Beispiel gemeinsam anstoßen bei Geburtstag oder Hochzeit, erlaube ich mir ja weiterhin dieses Erlebnis aber höre danach eben auf. Zudem überwiegen die positiven Aspekte ohne oder mit wenig Alkohol gegen die negativen (nicht mehr das am Anfang durchaus schöne Gefühl des „angeschickert seins“). Ich genieße es fitter und aktiver zu sein und habe ja wie schon oben beschrieben auch sonst Dinge in meinem Leben zum Positiven geändert. Und als letzten Punkt hole ich immer jemanden mit ins Boot, also entweder meinen Freund oder eine gute Freundin o.ä. und erinnere die Person auch noch einmal daran, dass ich heute nur ein Glas Sekt zum Anstoßen trinken will oder heute gar nicht usw. So habe ich auch noch einmal eine Kontrolle von außen und jemand der mich im Zweifelsfall erinnern oder ermahnen könnte (ist aber noch nicht vorgekommen)

Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in alte Gewohnheiten zurückzufallen?
Eine Gewissheit gibt es natürlich nie zu 100%, sicherlich habe ich ja nicht meine Persönlichkeit geändert und die Anlagen zu „ich möchte gerne noch dies und jenes machen und ausprobieren“ sind sicherlich weiterhin da und es wird auch weiterhin stressige Phasen im Job geben. Und ich habe auch weiterhin einen großen Freundes- und Bekanntenkreis mit vielen „Gelegenheiten“. Da mir all diese Dinge inzwischen aber bewusst sind und ich die Veränderungen auf mein Leben eben als so positiv wahrnehmen, habe ich da jetzt eigentlich keine große Sorge. Zudem war das Ereignis an sich, bzw die Konsequenzen die es hatte auch so weitreichend, das ich das auch auf keinen Fall noch einmal erleben möchte. Dieser Schock am nächsten Tag (was hätte passieren alles passieren können….die Polizei hat mich mitgenommen…wie kann man so betrunken sein…) ist mir immer noch so präsent und ich habe mich so geschämt, dass ich das wie gesagt nicht nochmal erleben möchte. Abgesehen von den Kosten und dem Führerscheinverlust, was jetzt auch nichts ist, was ich wiederholen möchte.

Wie wollen Sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Ich trinke grundsätzlich nicht mehr, wenn ich fahre, bzw. wenn ich weiß, ich trinke etwas dann nehme ich den ÖPNV oder ein Taxi.
 
Hallo und willkommen im Forum,
auf deine 1. Frage kann ich schon mal eingehen. Ich kann dir nur empfehlen, die negative MPU anzugeben mit Worten wie: "ich war beim 1. Mal nicht ausreichend vorbereitet und möchte heute von Ihnen wertfrei begutachtet werden". Dem GA steht eine Einsichtnahme nicht zu. Dann wärst du ehrlich und das kommt bei einem GA im Regelfall gut an.
 
Bezüglich Ihrer Hauptfrage zur ersten MPU: Sie befinden sich in einer rechtlichen Grauzone . Da Sie das negative Gutachten nicht eingereicht haben, ist es in Ihrer offiziellen Führerscheinakte nicht vermerkt. Mein Rat: Seien Sie ehrlich, aber strategisch klug.
Wenn direkt gefragt: “Ja, ich hatte bereits eine MPU, habe aber erkannt, dass ich unzureichend vorbereitet war und das Gutachten nicht eingereicht. Das war der Wendepunkt für meine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Thema.”
Vorteile der Ehrlichkeit:
• Zeigt Selbstreflexion und Lernfähigkeit
• Vermeidet das Risiko einer Lüge, die entdeckt werden könnte
• Erklärt Ihre intensive Vorbereitung
Kritische Bewertung Ihres Fragebogens
1. Problematische Verharmlosung
Kritikpunkt: Sie verharmlosen massiv. Bei 1,96 ‰ handelt es sich um eine lebensbedrohliche Alkoholvergiftung, nicht um einen “Ausrutscher” .
Ihre Aussage: “schnell den Überblick über die Menge verloren”
Realität: Sie haben systematisch über 5,5 Stunden getrunken (19:00-00:30 Uhr) und dabei 5 Bier + 6 doppelte Ouzo konsumiert.
Verbesserung: “Ich habe bewusst und fortgesetzt Alkohol konsumiert, ohne meine Grenzen zu beachten oder die Konsequenzen zu durchdenken.”
2. Fehlende Tiefenreflexion der Ursachen
Kritikpunkt: Ihre Begründungen bleiben oberflächlich .
Ihre Aussage: “Stress als Auslöser für Alkoholkonsum”
Problem: Sie haben die psychologischen Mechanismen nicht ausreichend analysiert.
Verbesserung:
• Welche spezifischen Gefühle haben Sie zum Trinken gebracht?
• Wie haben Sie Alkohol als Bewältigungsstrategie eingesetzt?
• Welche Denkfehler lagen dem zugrunde?
3. Kontrolliertes Trinken: Hochriskant bei Ihren Werten
Kritischer Fehler: Bei 1,96 ‰ ist kontrolliertes Trinken extrem schwer vermittelbar .
Ihre Regeln sind unzureichend:
• “Maximal 2 Getränke” - viel zu unspezifisch
• “Alle 4 Wochen” - keine wissenschaftliche Begründung
• Keine Promilleobergrenze genannt
Expertenmeinung: Bei Ihrem Promillewert erwarten Gutachter normalerweise Abstinenz .
Verbesserung: Falls Sie bei kontrolliertem Trinken bleiben:
• Maximal 0,3 ‰ (= 1 Bier für Ihre Körperdaten)
• Nie spontan, immer geplant
• Mindestens 4 Wochen Abstand
• Regelmäßige Leberwertkontrollen
• Strikte Trennung von Alkohol und jeder Art von Fahrzeug
4. Fehlende Rückfallprävention
Kritikpunkt: Ihre Strategien sind zu allgemein .
Ihre Aussage: “Freund mit ins Boot holen”
Problem: Was, wenn der Freund nicht da ist?
Verbesserung:
• Konkrete Trigger identifizieren: Stress nach Arbeitsprojekten, Feierstimmung, soziale Erwartungen
• Spezifische Gegenstrategien: “Wenn ich nach einem stressigen Projekt das Bedürfnis verspüre zu feiern, gehe ich stattdessen eine Runde laufen und belohne mich mit einem schönen Essen”
• Notfallplan: Was machen Sie, wenn Sie in einer kritischen Situation sind?
5. Hunderte Male betrunken Fahrrad gefahren
Skandalös: “über die Jahre gesehen bestimmt mehrere 100 Mal” betrunken Fahrrad gefahren .
Problem: Dies zeigt ein jahrelanges Problembewusstsein und macht Ihre “Einsicht” unglaubwürdig.
Verbesserung:
• Eingestehen, dass dies ein systematisches Fehlverhalten war
• Erklären, warum Sie die Gefahr so lange ignoriert haben
• Aufzeigen, was Sie über Alkoholwirkung auf Reaktionszeit gelernt haben
6. Widersprüche im Konsumverhalten
Kritikpunkt: Ihre Angaben sind inkonsistent.
Corona: “höchstens 1-2 Mal im Monat 1 Glas Wein”
Nach Corona: “Circa jedes zweite Wochenende bis 2 Liter Bier”
Das ist eine massive Steigerung, die Sie nicht ausreichend erklärt haben.
7. Zu wenig konkrete Verhaltensänderungen
Kritikpunkt: Ihre Veränderungen sind zu unspezifisch .
Verbesserung:
• Stressmanagement: Welche konkreten Techniken nutzen Sie?
• Soziales Umfeld: Wie gehen Sie mit Trinkaufforderungen um?
• Belohnungssystem: Womit belohnen Sie sich statt mit Alkohol?
Konkrete Handlungsempfehlungen
1. Überarbeiten Sie Ihre Konsumangaben
• Seien Sie präziser bei Mengen und Anlässen
• Erklären Sie die Entwicklung besser
2. Vertiefen Sie die Ursachenanalyse
• Welche Emotionen führten zum Trinken?
• Welche Denkmuster haben Sie verändert?
• Wie erkennen Sie heute Risikosituationen?
3. Konkretisieren Sie Ihre Regeln
• Falls kontrolliertes Trinken: 0,3 ‰-Grenze einführen
• Spezifische Anlässe definieren (nur Geburtstag, Hochzeit)
• Messbare Abstände (mindestens 4 Wochen)
4. Entwickeln Sie einen Notfallplan
• Was machen Sie bei spontanen Trinkanlässen?
• Wie verhalten Sie sich bei Stress?
• Wen rufen Sie in kritischen Momenten an?
Warnung vor typischen MPU-Fehlern
1. Keine auswendig gelernten Antworten
2. Ehrlichkeit bei Nachfragen
3. Konkrete Beispiele statt allgemeine Aussagen
4. Zukunftsorientierte Lösungen
Ihr Fall ist kompliziert, aber nicht hoffnungslos. Bei konsequenter Überarbeitung und ehrlicher Selbstreflexion haben Sie durchaus Chancen. Die Tatsache, dass Sie sich diesmal intensiv vorbereiten, spricht für Sie.
 
Bei mir wars dasselbe, auch Fahrrad MPU, versucht FS zu behalten, zu früh zur MPU, daher negativ. Bei der zweiten MPU hat mich der Psychologe zum Schluß gefragt, ob ich schon eine MPU hatte. Ich antwortete ja. Er fragte warum sie negativ war. Ich sagte, daß ich mich mit der Exploration nicht ausreichend auseinander gesetzt hatte,die Trinkmengen nicht passte. Antwortete er, das sie diesmal passen würden und die Untersuchung war positiv.
 
Kritikpunkt: Sie verharmlosen massiv. Bei 1,96 ‰ handelt es sich um eine lebensbedrohliche Alkoholvergiftung, nicht um einen “Ausrutscher” .
Ihre Aussage: “schnell den Überblick über die Menge verloren”
Realität: Sie haben systematisch über 5,5 Stunden getrunken (19:00-00:30 Uhr) und dabei 5 Bier + 6 doppelte Ouzo konsumiert.
.. das ist aber gar nicht so schlecht^^ :)
Beim echten MPU-Check würde er sowas auch zu hören bekommen.
Allerdings auch reichlich Phantasiegeblubber dabei.

Woher ist das Ding?

Das grundsätzliche Problem bei der KI ist, dass sie arg zum Halluzinieren neigt - sie hat hat keinerlei Ahnung von"Bedeutung" und präsentiert nur Fundstücke, die an der semantisch/syntaktischen Oberflächenebene passen könnten.
Man muss sich schon gut in einem Themenbereich auskennen, um das haltlose Geblubbere von passendem Inhalt zu trennen, dann aber ist eine KI bestenfalls eine Art "Formulierungshilfe".
Grundsätzlich übel wirds, wenn jemand, der sich nicht auskennt, einfach das abliefert, was die die KI präsentiert. Da kann zufällig schon mal ein Treffer dabei sein, aber der ist halt verpackt in wohlklingenden Bergen von Bullshit.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Brett

Ich nehme an, dein Beitrag wurde mit chatgpt erstellt. Es ist nett dass du hier helfen möchtest, aber so arbeiten wir hier nicht. Wenn du hier mithelfen möchtest, dann mit eigenen Worten und nicht mit Hilfe von KI-Bots, okay?
Im übrigen duzen wir uns hier alle.
 
Nun zum Thema:

Was noch gar nicht passt, ist deine Alkoholkonsumhistorie.
Wenn du tatsächlich so getrunken hättest, hättest du mit 1,96 ‰ wirklich eine Alkoholvergiftung gehabt ( wie unser blecherner Kumpel meint ).
Auf jeden Fall hättest du nicht Fahrrad fahren können.

Konntest du aber, und zwar über eine durchaus beachtliche Strecke, zudem auch noch mit dem Fahrrad…
Du bist zwar auffällig gewesen in deiner Fahrweise, aber nicht gestürzt, verunfallt o.Ä.
Was wiederum bedeutet, dass du auch mit ca. 2,3 auf dem Kessel noch stehen kannst.

Diese Gewöhnung muss irgendwo herkommen, und garaniert nicht von 3 Glas Wein.

Die psychologische Aufarbeitung ist noch viel zu dünn.
Stress, nun ja….
Stress haben gefühlt 85 % der Bevölkerung.
Wenn das dein Motiv tatsächlich sein sollte, gilt es da sehr genau herzuleiten, warum gerade du dich in Sphären säufst, die nur max. 5 ‰ der Bevölkerung überhaupt erreichen, von Fahrrad fahren ganz zu schweigen.

Was ist bei dir anders ?

Das sind so erst einmal die groben „Schnitzer“…

Du kannst deine MPU ohne ausreichend lange Zeit der Nachweise überhaupt nur bestehen, wenn du in A3 ( Alkoholgefährdung ) landest.
Schwierig, aber nicht unmöglich.

Dafür brauchst du aber eine lupenreine Aufarbeitung mit psychologisch schlüssigem Motiv und den darauf aufbauenden Vermeidungsstrategien,
am besten noch mit passendem Bericht eines Fachkollegen, Besuch Suchtberatung etc.

Zusätzlich ist bei dir noch kein Jahr vergangen, was als Zeit der Verhaltensänderung idR vorausgesetzt wird.
( Das wäre jetzt alleine bei dir nicht soooo problematisch, da es 10/24 war, aber gemeinsam mit den angesprochenen Stolpersteinen… )

Es tut mir auch Leid, dass ich dir jetzt nichts Positives rückmelden kann.

Kannst du das negative GA hier mal -sorgfältig anonymisiert- einstellen ?

Haben deine 2 Psychologen einen Bericht geschrieben ?
 
Hi, danke euch schonmal für die Antworten bis hierher (@Brett - wtf?)

und danke für die Einschätzung, ehrlich zu sein bzgl des ersten negativen Gutachtens. Das deckt sich eigentlich auch mit meinem Bauchgefühl aber man liest ja so viele verschiedene Dinge, das es einen auch komplett verunsichern kann....

Ein paar Anmerkungen oder Fragen zu deiner Antwort @Karl-Heinz
Diese Gewöhnung muss irgendwo herkommen, und garaniert nicht von 3 Glas Wein.
Wo habe ich denn was von 3 Glas Wein geschrieben? Bzgl meiner Konsumhistorie der letzten 2,5 Jahre vor der Trunkenheitsfahrt habe ich geschrieben: Circa jedes zweite Wochenende bis 2 Liter Bier oder 2-3 Longdrinks (Gin Tonic) und 2-3 Schnaps manchmal 2-3 Tage hintereinander (Festivals) oder mehrere Partys am Wochenende. Zusätzlich 1 Mal pro Woche treffen mit Freunden oder Feierabend mit Kollegen 2-3 Bier oder 2 Glas Wein

2 Liter Bier plus Schnaps ist ja ziemlich genau das, was ich auch am Abend vor der TF getrunken habe, nur eben noch ein bisschen mehr Schnaps als sonst "normal". Ich habe meine Trinkmenge vorher natürlich auch nie protokolliert oder hinterfragt. Von daher sind es Schätzungen. Es hab natürlich Abende wo es weniger Alkohol war als den Abend und Abende, wo die Trinkmenge sicher annähernd gleich war.

Die psychologische Aufarbeitung ist noch viel zu dünn.
Stress, nun ja….
Stress haben gefühlt 85 % der Bevölkerung.
Wenn das dein Motiv tatsächlich sein sollte, gilt es da sehr genau herzuleiten, warum gerade du dich in Sphären säufst, die nur max. 5 ‰ der Bevölkerung überhaupt erreichen, von Fahrrad fahren ganz zu schweigen.
Naja, zumindest ist das ja ein "klassisches Trinkmotiv", auf das ich auch immer wieder in anderen Erfahrungsberichten stoße und was ich auch mit meinem Psychologen besprochen habe - Umgang mit sozialen Belastungen - das Gefühl, Herausforderungen besser kontrollieren oder auch einfach mal für ein paar Stunden zur Seite schieben zu können - Belohnung und Entspannung - und natürlich auch Konformität und Gruppendynamik sind sicherlich alles Motive, die auf mich zutreffen. Zumal, klar, Stress hat jeder aber manchmal nimmt es unnormale Ausmaße an, insbesondere wenn man selbstständig ist, und über 2 Jahre wenig Geld verdient hat...es wird ja auch nicht jeder depressiv oder bekommt Burnout und manche Leute nutzen eben Alkohol und manche vielleicht andere Dinge. Ich zum Beispiel mache inwischen Yoga, gehe wandern, joggen und mit dem Hund spazieren als Stressabbau. Früher wäre ich vielleicht feiern gegangen...
Was hälst du denn für ein geeignetes Motiv? Ich kann mir ja schlecht ein traumatisches Ereignis oder ein belastetes Verhältnis zu meinen Eltern ausdenken o.ä....
Du kannst deine MPU ohne ausreichend lange Zeit der Nachweise überhaupt nur bestehen, wenn du in A3 ( Alkoholgefährdung ) landest.
Schwierig, aber nicht unmöglich.
Beide Psychologen mit denen ich gesprochen habe, sind unabhängig voneinander ziemlich sicher, dass ich in A3 falle und haben mir zu kontrolliertem Trinken geraten. Und auch in meinem negativen Gutachten wird nicht zu Abstinenz geraten bzw war fehlende Abstinenz nicht der Grund fürs Durchfallen. Denke also, das sollte klar gehen. Zumal meine Leberwerte und Haaranalyse das untermauern.
Kannst du das negative GA hier mal -sorgfältig anonymisiert- einstellen ?
Würde jetzt eigentlich ungern mein ganzes Gutachten hier einstellen aber ich sag mal die Quintessenz und die Gründe fürs Durchfallen sind:
- Trinkmengen in der Vergangenheit stimmten nicht überein bzw erklärten nicht meinen Promillewert (habe da deutlich weniger angegeben als die jetzt oben beschriebenen Mengen)
- habe mein Verhalten in der Vergangenheit nicht ausreichend problematisiert, sondern es eher als Trinken aus Geselligkeit angegeben
- wusste nicht Bescheid über Alkoholgehalt, Wirkung und Abbau von alkoholischen Getränken
Als Empfehlung wurde ausgegeben: Fortsetzung der Aufarbeitung der Hintergrundproblematik mit fachlicher Hilfe. Das tue ich ja gerade noch einmal ganz gezielt mit einem Psychologen, mit dem ich auch viel über das "Stressmotiv", Druckabbau und Belohnung gesprochen habe.
Haben deine 2 Psychologen einen Bericht geschrieben ?
Der erste ja, falls du mit Bericht eine Bescheinigung meinst, dass ich bei ihm war und was wir aufgearbeitet haben. Beim zweiten bin ich ja noch dabei, bekomme am Ende aber natürlich auch eine Bescheinigung.

Viele Grüße
 
Für uns ist es schwierig wenn du auf das negative Gutachten verweist, wir es aber nicht kennen. Das ist natürlich deine Entscheidung.

Kannst du uns zumindest die Empfehlung komplett wörtlich bereitstellen? Das was du uns bislang darüber geschrieben hast ist für mich bislang nicht schlüssig.
 
Würde jetzt eigentlich ungern mein ganzes Gutachten hier einstellen
ich schließe mich @MrMurphy an: je weniger wir wissen, desto ungenauer (und womöglich falscher) werden unsere Hinweise. Wenn das Dein Ziel ist..?

Naja, zumindest ist das ja ein "klassisches Trinkmotiv",
Stress ist zunächst immer nur eine externe Anforderung. Wirklich interessant ist die "Stressantwort", also: auf welche Weise genau reagierst du darauf? Wo sind Deine empfindlichen Stellen? Und: was hat sich daran geändert? Und: wie hast du das hinbekommen?
Wer bloß was von Stress erzählt und dann nichts weiter dazu sagen kann, erweckt den Anschein, als hätte er sich mit seiner Geschichte nur oberflächlich auseinandergesetzt. Gift für die MPU.
Früher wäre ich vielleicht
ein "vielleicht" zeigt mangelnde Eindringtiefe der Aufarbeitung. Du warst doch dabei, hast es selbst erfahren? Da will der Gutachter schon genaue Reaktionen.
 
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Noch optimaler -wenn du das gesamte GA nicht einstellen willst- wäre die Exploration / Zusammenfassende Befundwürdigung.

2 Liter Bier plus Schnaps ist ja ziemlich genau das, was ich auch am Abend vor der TF getrunken habe, nur eben noch ein bisschen mehr Schnaps als sonst
Das ist sowieso der Todesstoß, neben der unglaubwürdigen Konsumhistorie.

Der erste ja, falls du mit Bericht eine Bescheinigung meinst, dass ich bei ihm war und was wir aufgearbeitet haben. Beim zweiten bin ich ja noch dabei, bekomme am Ende aber natürlich auch eine Bescheinigung.
Nein, genau das war damit nicht gemeint.
Mit einer „Bescheinigung“, auf der vielleicht noch die Anzahl vermerkt wird, kannst du heute bei einer MPU keinen Blumentopf mehr gewinnen, zumindest nicht, wenn du möchtest, dass es dir positiv angerechnet resp. anerkannt wird.

In einem Bericht steht ausführlich, selbstverständlich in der gebotenen Kürze, was, wie und in welchem Zeitraum er-, aufgearbeitet wurde.
Ordentlicher Briefkopf, Qualifikationen eh klar.

Das wäre jetzt sehr interessant, was in der 1. Bescheinigung steht, „…was wir aufgearbeitet haben.“.

Es bleibt selbstverständlich in Gänze dir überlassen, was du hier zur Verfügung stellst.

Wann ist deine MPU ?
Du hast nur „demnächst“ geschrieben :smiley138:
 
Wäre jemand anderes durch meine Dummheit zu Schaden gekommen,
ist Dein IQ unter 70? Nein? Dann wars keine "Dummheit" und die Aussage bescheinigt Dir oberflächliche Auseinandersetzung mit deinem Alkoholproblem.

- Trinkmengen in der Vergangenheit stimmten nicht überein bzw erklärten nicht meinen Promillewert (habe da deutlich weniger angegeben als die jetzt oben beschriebenen Mengen)
was du da "beschrieben hast" ist wischiwaschi. Oberflächlich. Keine echte Auseinandersetzung.

Was hälst du denn für ein geeignetes Motiv?
na was war denn Dein Motiv? Das musst Du schon selbst rausfinden, es geht ja immerhin um DICH

dass ich in A3 falle und haben mir zu kontrolliertem Trinken geraten.
"Kontrolliert Trinken" ist ein Modell aus der A2, das genau definiert ist. In der A3 gehts um risikoarmen Konsum, die Kontrollfähigkeit dazu wird vom Gutachter sehr genau abgeklopft. Dazu gehört, dass man sich GENAU mit seinem Konsumverhalten auseinandergesetzt hat. Das ist bis heute noch nicht zu sehen.

habe mein Verhalten in der Vergangenheit nicht ausreichend problematisiert,
aktuell bist du noch keinen Schritt weiter


und was wir aufgearbeitet haben
ob es aufgearbeitet ist, entscheidet der Gutachter während des Gesprächs. Aus dem, was hier von dir zu lesen ist, sind da bestenfalls Dinge angesprochen worden, nicht aber "aufgearbeitet".
Viele Vorbereiter geben an, in welcher Richtung gearbeitet wurde (Abstinenz, Kontrollfähigkeit). Punkt. Obs erfolgreich war, entscheidet dann der Gutachter.
 
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Zum Thema „Bescheinigung“ kann ich die Ausführung von @Karl-Heinz bestätigen.
Bei meiner MPU hat den Gutachter nur die professionelle Aufarbeitung beim Verkehrs Psychologen interessiert
Sie hat es dann kurz und knackig zusammengefasst wie @Karl-Heinz es beschrieben hat.
Den Abschluss Bericht der ambulanten Reha hatte ich auch kopiert - hat aber keine Rolle gespielt und auch meine privat finanzierte Trauma Behandlung nicht. Bei der Frage nach einer Bescheinigung SHG musste ich verneinen, diese wird bei den AA nicht ausgestellt aufgrund meiner Schilderungen konnte ich glaubhaft machen das ich da hingehe
 
Ich hatte ja einige Stunden genommen bei meiner Verkehrspsychologin, die u. a. auch Therapeutin ist, also zertifizierte MPU-Beraterin nur ein Teil ihrer vielen Qualifikationen beinhaltet.

Ihr abschließendes Gutachten war sehr ausführlich und detailliert. Sie bescheinigte mir eine gute Prognose und stufte mich in A3 ein. Dies haben wir dann auch sehr detailliert behandelt. Dieses Gutachten war ein wichtiger Bestandteil meiner (positiven) MPU.
 
Ihr abschließendes Gutachten war sehr ausführlich und detailliert. Sie bescheinigte mir eine gute Prognose und stufte mich in A3 ein.
das mag schon sein, aber in der Regel nehmen die Gutachter sowohl Einstufung als auch Prognose anhand des Interviews selbst vor und ignorieren die Meinungen dritter. Oder anders: diese MPU hattest DU geschafft, nicht das Gutachten der Vorbereiterin.
 
Ich hatte aber das Gefühl, dass es für sie wichtig war.
ich glaube nicht.
Und ich mache das deshalb so deutlich, weil es eine Übereinkunft von Vorbereitern und Gutachtern gibt, die besagt, dass Gutachter eben ihr Urteil SELBST fällen (wollen und müssen, beeinflussungsfrei). Deshalb stellen viele sehr seriöse Vorbereiter eben KEINE Ergebnisvorwegnahme (sprich: Vor-Gutachten) zur Verfügung. Nur für den Fall, dass Mitleser jetzt anfangen, sowas verlangen zu wollen. Nein, muss man nicht.

Anders sieht es aus mit therapeutisch/klinischen Berichten, z.B. eine diagnostische Einordnung in Sucht (oder eben nicht) oder bescheinigte Therapie-Erfolge, erfolgreich abgeschlossene Therapien. Die sind schon relevant zur Urteilsfindung. Aber die beschreiben ja etwas ganz anderes, nicht die Fahreignung.
 
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ich möchte noch ergänzen: es kann sein, dass sich da die Perspektive auch wieder ändert - @Karl-Heinz ist wohl demnächst auf einem Fachkongreß mit Gutachtern, vllt hat er ja die Gelegenheit, die Stimmung diesbezüglich bisschen zu sondieren?
 
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