TF mit Unfallfolge / BAK 2 Promille

Cook

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Hallo liebe Forumsmitglieder,

meine MPU steht jetzt bald bevor, deshalb wollte ich hier nochmal alles mit den Forenprofis durchgehen. Zuerst stelle ich mal die beiden Fragebögen ein.
Über eine rege Diskussion und für Tipps zum weiteren Vorgehen / zur weiteren Aufarbeitung wäre ich sehr dankbar. :)

FB Alkohol

Zur Person

Geschlecht: männlich
Größe: 186
Gewicht: 87 kg
Alter: 29


Was ist passiert?

Datum der Auffälligkeit: 10.08.2021
BAK: 2,00%o
Trinkbeginn: 19:00 Uhr (09.08.2021)
Trinkende: 23:30 Uhr (09.08.2021)
Uhrzeit der Blutabnahme: 01:00 Uhr (10.02.2021)


Stand des Ermittlungsverfahrens


Gerade erst passiert: nein


Strafbefehl schon bekommen: ja


Dauer der Sperrfrist: 8 Monate


Führerschein

Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: ja
Habe noch keinen gemacht: -/-


Führerscheinstelle

Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Ja, insgesamt 3 Punkte wegen überhöhter Geschwindigkeit

Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Ist zu erwarten, dass der Untersuchte auch zukünftig ein Kraftfahrzeug unter Alkoholeinfluss führen wird und/oder liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Kraftfahrzeugs der Klasse B in Frage stellt?`


Bundesland: Hessen


Konsum

Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: Nein
Ich lebe abstinent seit: 11.08.2021


Abstinenznachweis

Haaranalyse ja/nein: nein
Urinscreening ja/nein: ja, Vertragslaufzeit bis 31.08.2022. Letzte Einbestellung morgen, 28.07.2022
Keinen Plan?:

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: Ja, einmalige Analyse im Juli 2022 (GOT, GPT, GGT). Leberwerte sind alle im Normbereich.


Aufarbeitung

Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Ja, zwei mal
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: Ja, insgesamt acht Sitzungen
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung:


MPU

Datum: 12.09.2022
Welche Stelle (MPI): DEKRA Frankfurt
Schon bezahlt?: Nein
Schon eine MPU gehabt? Nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: -/-


Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -/-





Altlasten

Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten:
- 1 Punkt wegen einer Geschwindgkeitsübertretung von 28 km/h außerorts
- 2 Punkte wegen einer Geschwindigkeitsübertretung von 31 km/h innerorts, zusätzlich 1 Monate Fahrverbot
 

Cook

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Tathergang





1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.


(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Am 09.08.2021 war ich bei einer guten Freundin auf eine Geburtstagsfeier eingeladen. Bei besagter Feier traf ich gegen 19:00 Uhr ein, und wurde bereits mit einem Bier begrüßt. Im Verlaufe des Abends wurde immer mehr getrunken. Die Feier hat sich gegen 23:00 Uhr dem Ende zugeneigt, um 23:30 Uhr verabschiedete ich mich von den übrigen Gästen und der Gastgeberin.


Aufgefallen bin ich um ca. 0:00 Uhr, ich hatte einen Unfall verursacht, als ich innerorts von der Fahrbahn nach rechts abkam und mit einem dort abgstellten Fahrzeug zusammenstieß.


Eine Atemalkoholkontrolle ergab 2,00 Promille, das Ergebnis wurde bei einer darauffolgenden BAK-Kontrolle bestätigt.


2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?


(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)


Als ich die Feier um ca. 23:30 Uhr verließ hatte ich 7 Bier (0,5l), Vier Gläser Weißwein (0,25 l) und zwei Gin-Tonic ( ca 0,1 l Gin) getrunken.

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Bis ich aufgefallen bin fuhr ich ca. 26 km, die gesamte Wegstrecke betrug rund 30 km.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?

(Ja/Nein + Begründung)

Ich fühlte mich noch sicher zu fahren. Bei Abfahrt hatte ich noch das Gefühl, nicht besonders viel getrunken zu haben, weshalb ich dachte, dass die Fahrt unproblematisch werden würde. Erst nach ca. Dreiviertel der Wegstrecke entfaltete sich die gesamt Wirkung des Alkohols, ich war aber der festen Überzeugung „das bisschen jetzt auch noch zu schaffen“.


5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Ursprünglich war geplant, dass ich bei besagter Freundin auf dem Sofa übernachte, da ich relativ weit entfernt wohne. Ihr damaliger Partner war (trotz vorherigem Einverständnis) im Laufe des Abends aber der Meinung, er würde dies doch nicht für eine gute Idee halten.

Ich hatte zu der Zeit eine noch frische Bekanntschaft und fragte diese, ob ich bei ihr übernachten könnte und bin deshalb losgefahren.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Drei Mal. Es war im gleichen Jahr, auf verschiedenen Anlässen bin ich trotz des Trinkens von jeweils zwei Flaschen Bier zu 0,33l noch ins Auto gestiegen und noch gefahren.
Ich denke, dass sich bereits hier eine Art Gewöhnungseffekt eingestellt hat und ich, trotz der geringen Trinkmenge, das Risiko von Alkohol im Straßenverkehr angefangen habe völlig zu unterschätzen.
 

Cook

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Exploration





8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?


(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Mit 14 Jahren habe ich mit einem damaligen Freund eine Flasche Bier meines Großvaters aus dem Kasten genommen und diese getrunken.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Nach meiner ersten Erfahrung mit einem „purem“ Bier habe ich ca. ein Jahr keinen Alkohol mehr getrunken, da es mir geschmacklich einfach nicht zusagte. Erst ein Jahr später habe ich angefangen, zu seltenen Anlässen Mischbier zu trinken. Mit steigendem Alter wuchs auch die Trinkmenge. Nach meinem Schulabschluss, zum Beginn meiner Berufsausbildung, fing ich dann auch an, öfter am Wochenende Bars und Clubs aufzusuchen. Nach Beendigung meiner Ausbildung und dem Einstieg ins richtige Berufsleben reduzierte sich der Alkoholkonsum wieder etwas, da ich zu der Zeit voll von der Arbeit ausgelastet war und ich die freien Tage nicht verkatert verbringen wollte.


Mit Beginn meines Wehrdienstes hat sich mein Alkoholkonsum wieder rapide gesteigert und hat in den Jahren 2020 / 2021 seinen Höhepunkt erreicht.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?


(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Getrunken wurde fast jedes Wochenende, Freitags und Samstags. In unregelmäßigen Abständen habe ich auch unterwöchig getrunken. Getrunken wurde dabei meist Bier und Wein, seltener auch Longdrinks. Die getrunkene Menge variiert hier von Mal zu Mal, im Durchschnitt liegt die getrunkene Menge bei 5-6 Bier zu 0,5l und einer halben Flasche Wein. Bei Longdrinks blieb ich immer bei Gin-Tonic, davon trank ich an Abenden aber maximal zwei Gläser.

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Überwiegend habe ich mit Freunden und Bekannten entweder in meiner oder deren Wohnungen oder in Bars/Kneipen/Biergärten getrunken.


Wenns es unterwöchig zum Trinken kam, hat das in der Kaserne im Kameradenkreis stattgefunden. Es fanden öfter Kompaniefeiern und Unteroffiziersveranstaltungen statt, bei dem das Trinken üblich ist.

12. Warum haben Sie getrunken?


(Innere + äußere Motive)
Innere Motive: Nachdem sich meine damalige Verlobte von einem Tag auf den anderen und ohne Begründung von mir getrennt hat, bin ich in ein emotionales Loch gefallen.
Zudem bin ich im Jahr 2020 in eine mir damals völlig unbekannte Stadt gezogen, wo ich keinerlei Sozialkontakte hatte und diese auch wegen der Pandemie und der damit einhergehenden Lockdowns nicht aufbauen konnte. Es lag ein Mangel an Selbstvertrauen, Trauer um die beendete Beziehung und Einsamkeit vor. Durch das Trinken von Alkohol sind diese Gefühle für ein paar Stunden verschwunden und die Welt schien wieder leichter und angenehmer zu sein.
Aber auch schon davor, war ich ein Wirkungstrinker. Ich mochte den Effekt, den Alkohol ausgelöst hat. Auf Feiern wurde man lockerer, kam mit Fremden besser ins Gespräch und die Stimmung war ausgelassener, weshalb ich nie auf Alkohol verzichten wollte. Ich war früher ein eher introvertierter Mensch, der ohne Alkohol schlecht aus sicher herauskommen konnte und so schien es wenigstens für den laufenden Abend leichter.

Äußere Motive: Mein damaliger Freundeskreis bestand fast ausschließlich aus Leuten, die selbst einen sehr hohen Alkoholkonsum vorzuweisen hatten. Oft wurde ich zu Feiern oder gemütlichen Abenden eingeladen und wollte nie einer dieser Einladungen ausschlagen, insbesondere nach meinem Umzug nicht, da mein Freundeskreis damals nur in der zurückgelassenen Heimat bestand und ich den Anschluss nicht weiter verlieren wollte.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Bei wenig Alkohol: aufheiternde Wirkung, Redseligkeit
Bei viel Alkohol: teilweise sehr emotional/melancholisch, teilweise sehr euphorisch, je nach Stimmungslage

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?





Nein, ich hatte fast ausschließlich Kontakt zu Leuten, die ebenfalls einen sehr lockeren Umgang mit Alkohol pflegten, weshalb es hier nie zur Kritik kam.





15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Durch den Alkoholkonsum habe ich quasi nur für die Wochenenden gelebt, da ich nur an diesen das Gefühl hatte, machen zu können was ich will und mein Leben richtig auszuleben. Ich dachte damals, es gehört einfach dazu, dass man sich auch mal richtig zuschüttet und, dass das jeder mal braucht.
Ich begann irgendwann stark an Gewicht zuzulegen und fühlte mich deshalb immer unwohler in meinem Körper, habe die Ursache dafür aber nie im Alkohol sehen wollen, weil ich der Meinung war, dass ich so viel ja gar nicht trinken würde und es unmöglich davon kommen könnte. Weiterhin hat sich mit dem Alkoholkonsum meine Gedächtnisleistung verschlechtert, mir entfielen immer wieder Kleinigkeiten und es kam immer wieder zu phasenweisen Konzentrationsstörungen. Ich fand das damals nicht weiter schlimm und schob es darauf, dass ich „eben etwas verpeilt bin“. Auf mein Umfeld hatte der Alkoholkonsum keine Auswirkungen, da ich fast ausschließlich mit Leuten verkehrte, die auch dazu neigten, oft Alkohol zu trinken.


16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Ja, ich habe seit der Tatnacht keinen Schluck Alkohol mehr angerührt.
Im Zeitraum 2020/2021, also nach meinem Umzug und nach der Trennung von meiner damaligen Verlobten, habe ich fast jede sich bietende Gelegenheit genutzt, um mir mit Feiern und Alkohol trinken Ablenkung zu verschaffen. Weiterhin war ich damals, nach einer Versetzung, auch im Beruf völlig unzufrieden und durch schlechte Vorgesetzte hatte ich teilweise auch mit Ängsten zu kämpfen, die ich versucht habe im Alkohol zu ertränken.


Im Jahr 2016 gab es auch noch eine Phase des überhöhten Konsums, in diesem Jahr starb meine Mutter mit 42 Jahren unerwartet an den Folgen eine routinemäßigen Operation. Es war damals eine harte Belastung für die ganze Familie, welche enormen Druck und große Trauer ausgelöst hat.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ich habe öfter bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert und es gab auch Abende, an denen ich geplant hatte, nicht so viel zu trinken, es aber am Ende des Abends anders kam.


18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?


Nein, nie bewusst. Es hab öfter Zeiträume, in denen sich eine Trinkpause von selbst ergab, weil ich keine Lust hatte, am Wochenende was zu unternehmen.


19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?


(mit Begründung)


Damals war ich immer der Überzeugung, dass ich nicht viel mehr trinke als alle anderen und alles im normalen Rahmen sei. Ich habe mir nie Gedanken darüber gemacht, vielleicht zu viel zu trinken, weil es war ja kein täglicher Konsum. Ich war der Überzeugung, ein Problem mit Alkohol sei erst dann gegeben, wenn man zitternd aufwacht und morgens schon die Flasche Schnaps ansetzen muss, um überhaupt zu funktionieren.


Nachdem ich mich nach meinem Unfall viel mit dem Thema Alkohol und Alkoholismus auseinandergesetzt habe und nach den Gesprächen bei der Suchtberatung, würde ich mich rückblickend als Missbräuchler ansehen, da ich mir mit dem Alkohol angefangen habe selbst zu schaden (Gewichtszunahme, Konzentrationsschwächen, nachlassende Gedächtnisleistung, allgemeine Antriebslosigkeit).
 

Cook

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Heute und in Zukunft





20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Nein.
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Das war vor der Tat am 09.08.2021

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Nein

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Ich trinke in erster Linie keinen Alkohol mehr, weil ich, leider erst durch meinen Unfall, bemerkt habe, welche Folgen ein unkontrollierter Umgang mit Alkohol haben kann. Ich habe mir sehr viele Gedanken darüber gemacht, was bei dem Unfall alles mit anderen und mit mir hätte passieren können. Ich bin froh, dass es hier „nur“ bei einem Sachschaden geblieben ist, muss aber auch zugeben, dass ich mein Verhalten wahrscheinlich ohne dieses Erlebnis nicht geändert hätte.
Desweiteren bin ich bis heute erschrocken, wie unverantwortlich und selbstsüchtig ich damals vorgegangen bin.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Ich war immer der festen Überzeugung, dass mein Konsum nicht problematisch sei. Ich habe ja im Alltag immer funktioniert und konnte (auch, wenn ich öfter mal was vergessen habe oder nicht wirklich zu 100% genau ausgeführt habe) meine beruflichen und privaten Verpflichtungen in vollem Umfang erfüllen.
Heute trinke ich nicht mehr, weil ich festgestellt habe, dass ich mit Alkohol nicht umgehen kann, weil er damals schon angefangen hat, eine viel zu wichtige Rolle in meinem Leben einzunehmen. Ich bin auch davon überzeugt, dass, wenn ich weiter gemacht hätte, wäre es nicht mehr weit hin gewesen, bis ich völlig im Alkohol versackt wäre und mein Leben heute, im negativen Sinne, sehr anders aussehen würde.
Ich möchte einfach nicht, dass wieder irgendetwas für mich einen solchen Stellenwert bekommt und es mir im Endeffekt nichts weiter bringt, als mir und möglicherweise meinen Mitmenschen, zu schaden.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Überwältigt von meinem Unfall, habe ich damals bei der ersten sich bietenden Gelegenheit sämtliche Vorräte an Alkohol in die Spüle geschüttet, damit die Versuchung nicht da ist, sich doch mal ein Bier zu gönnen oder zum Essen mal ein Glas Wein zu trinken. Anfangs war es schwer, völlig auf das Trinken zu verzichten, da es, gerade am Wochenende, mittlerweile Gewohnheit war. Oft dachte ich mir, dass ein einzelnes Bier oder Glas Wein ja so schlimm nicht sein kann, habe es aber trotzdem geschafft, diesem nicht nachzugeben. Nach ca. zwei Monaten wandelte sich dieses „ich darf nicht trinken“ zu einem „ich muss nicht trinken“ und danach zu einem „ich will auch gar nicht trinken“.
 

Cook

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Ah, wie konnte das denn passieren :-D

Hier noch die restlichen Fragen:

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?


Ich habe mich gut an mein Alkoholfreies Leben gewöhnt, habe 20 kg abgenommen, habe angefangen mich mit gesunder Ernährung zu befassen und gehe vier mal die Woche ins Fitnessstudio. Ich habe endlich wieder was von den Sonntagen, weil ich die nicht verkatert im Bett/auf der Couch verbringe. Ich habe grundsätzlich mehr Energie, kann schneller Entscheidungen treffen und mein Gedächtnis funktioniert wieder einwandfrei. Die Vorteile, die mir das alkoholfrei Leben bietet, kann der Alkohol nicht.
Als ich das Trinken aufgegeben habe, ist das nach einer gewissen Zeit auch äußerlich erkennbar geworden. Mir wurde oft gesagt, dass ich viel gesünder aussehe, meine Gesichtsfarbe ist wieder, ich habe keine dauernden Augenringe mehr und natürlich ist der Gewichtsverlust auch aufgefallen. Das hat mir viel Selbstvertrauen gegeben und hat mir bestätigt, dass ich mich auf dem richtigen Weg befinde. Auch beruflich habe ich wieder bessere Leistungen abgeliefert, was meine Vorgesetzten auch als positiv bewerteten.


27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?


U.a. hilft mir der Kraftsport sehr, dass ich kein Verlangen habe, Alkohol zu mir zu nehmen. Dadurch habe ich auch Leute kennengelernt, die Alkohol selbst ablehnen und ich sich auf ein gesundes Leben konzentrieren. Diese Kontakte motivieren mich, dass ich genau so weiter mache, wie ich im letzten Jahr angefangen habe. Desweiteren habe ich mit meinen alten Freunden, mit denen ich damals überwiegend getrunken habe, zum größten Teil den Kontakt abgebrochen.
Ich möchte, auch, wenn ich noch recht jung bin, keinen Alkohol mehr trinken, da ich der Meinung bin, dass er mir nicht gut tut. Ich glaube auch, dass ich nach einer mehr oder weniger längeren Zeit, durch den Gewöhnungseffekt, wieder die Kontrolle verlieren werde, weil man schnell anfängt, gewisse Dinge zu verharmlosen oder schönzureden. Kontrolliertes Trinken kommt für mich nicht in Frage, da die Mengen hier so gering sind, dass ich den Alkohol auch direkt weglassen kann, für mich macht es keinen Unterschied.


28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)


Ich würde lügen, wenn ich hier nein sage. Ich bin noch keine 30 Jahre alt und lebe im besten Fall noch über 50 Jahre oder vielleicht noch länger. Ich kann nicht sagen, was in dieser langen Zeit noch alles passiert, was mich vielleicht wieder aus der Bahn wirft. Das einzige, was ich mit Gewissheit sagen kann, ist, dass ich das Verhalten und die guten Gewohnheiten, die ich mir im Laufe des vergangenen Jahren angeeignet habe, so gut es geht beibehalten werde.


29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?


Ich möchte keinen Alkohol mehr trinken, das ist ein Ziel, dass ich mir fest vorgenommen habe, weshalb ich nicht darüber nachdenke, wie es zu trennen ist. Für mich wäre das ein Eingeständnis dafür, dass ich in meinem Vorhaben scheitere.


30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?


Keine weiteren Punkte
 

rüdscher

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1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
Du "wurdest mit einem Bier begrüsst" - wie sieht das genau aus? Hast du ein Bier getrunken, oder hat man dich gezwungen, oder war das eine Party, bei der Flaschen hin- und hergereicht werden, aber nicht getrunken werden, oder was kann man sich darunter vorstellen?
Danach wurde immer mehr getrunken bis du dich verabschiedet hast, was hast du in dieser Zeit gemacht? Bist du dann auch gegangen oder hast du dich einfach mal verabschiedet um zu schauen, was dann passiert?

Deine Schilderung ist sehr distanziert und ungenau, insbesondere das "wurde" muss raus!

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
Das ist nicht wenig, klingt einigermassen plausibel, ich rechne das jetzt nicht im Detail nach, die Menge muss aber stimmig sein in der MPU

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
ok, ordentliche Gewöhnung...

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
Entschärf das ein bisschen, wenn du mit 2o/oo Auto fährst, aber quasi gar nix von den 2o/oo spürst, ist das eine sehr hohe Gewöhnung

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Den zweiten Absatz weglassen, das deutet einen Vorsatz an...

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
ok

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Damit fällst du glatt durch. Statistisch waren es um 599 unentdeckte Fahrten, denn jede 600. fällt auf.
Denk dran:
Auch Fahrrad, Scooter, ... zählen mit rein, sowie auch nur ein einziger Ouzo beim Grieche, nicht nur Fahren im Vollsuff...

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
und der erste Kontakt?

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Zu viel "wurde" - es war DEIN Konsum, also sprich auch von DEINEM Konsum

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
Wurde...
Insgesamt auch viel zu ungenau.
Denk dran, du brauchst eine plausible Aufarbeitung, es ist somit unglaubwürdig, wenn du ein einziges Mal die doppelte Menge säufst und dann noch 26km fährst...

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
"Wenn es zum Trinken kam" - ist das gleiche wie "wurde"

12. Warum haben Sie getrunken?
Etwas zu distanziert formuliert, insgesamt auch noch deutlich zu oberflächlich

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
ok

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
ok

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Würde ich etwas entschärfen, es klingt fast, als ob du dich um deinen Verstand gesoffenhättest, das wäre dann ja eine klar vertiefte Problematik, was ich so aber noch nicht sehe, eine Schippe runter, du warst halt oft verkatert, müde und unkonzentriert...

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Die Phase 2016 ist schlimm, taucht aber bei 12 z.B. gar nicht auf, in der 10 auch nicht, das muss stimmig sein

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
ok

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Ein Wochenende ohne Alkohol ist noch lange keine Trinkpause oder ein längerer Zeitraum ohne Alkohol

19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
ok

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
ok

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
ok

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
ok

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
ok, aber ist dein Leben jetzt nicht besser als vorher?

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
ok

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
ok

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
ok

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
das ist eigentlich bisher nur eine Absichtserklärung, aber keine wirkliche Strategie. Da muss mehr rein, vor allem wie du mit künftigen schwierigen Situationen umgehen wirst, damit du erst nicht ins saufen und dann auch nicht ins besoffen Fahren gerätst...

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
ok

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
ok


Insgesamt ein guter Start, aber noch relativ an der Oberfläche, die Grundlage ist glaub ich da, aber viel mehr Tiefgang muss da rein, wir reden hier immerhin nicht von einem kleinen Bier zu viel sondern einer gewissen, hast du ja selbst zugegeben, Problemtiefe...
 

Cook

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Hall Rüdscher,

erstmal vielen Dank, dass du meinen Fragebogen so detailliert bewertet hast.ok, ordentliche Gewöhnung..
ok, ordentliche Gewöhnung...

Ja, es ist eine ordentliche Gewöhnung vorhanden, das lässt sich nicht abstreiten. 26 km ist da ne ordentliche Hausnummer, wenn ich mal den groben Vergleich hier im Forum ziehe..

Entschärf das ein bisschen, wenn du mit 2o/oo Auto fährst, aber quasi gar nix von den 2o/oo spürst, ist das eine sehr hohe Gewöhnung

Da hast du Recht, sehr unglücklich formuliert. Gespürt hab ichs natürlich, war aber wohl nicht so krass, dass ich der Meinung war, es würde nicht mehr gehen. Auf jeden Fall lag hier eine völlige Selbstüberschätzung vor.
Zu viel "wurde" - es war DEIN Konsum, also sprich auch von DEINEM Konsum

Du hast völlig recht; in vielen Punkten rede ich, als wäre ich ein Außenstehender. Ich werde es in Zukunft mit wohl besser mit "Ich habe ... getrunken" formulieren. Beim Erzählen mach ichs bereits, beim Schreiben kommt das '"es wurde" sehr durch.

Wurde...
Insgesamt auch viel zu ungenau.
Denk dran, du brauchst eine plausible Aufarbeitung, es ist somit unglaubwürdig, wenn du ein einziges Mal die doppelte Menge säufst und dann noch 26km fährst...

Da werd ich nochmal etwas in mich gehen und mit meinem VP drüber reden. Auf jeden Fall war das die ungefähre Menge, wobei es natürlich auch des Öfteren Abweichungen nach oben gab. Ich habe mich ja nicht jedes Wochenende bis kurz vors Koma getrunken.
Würde ich etwas entschärfen, es klingt fast, als ob du dich um deinen Verstand gesoffenhättest, das wäre dann ja eine klar vertiefte Problematik, was ich so aber noch nicht sehe, eine Schippe runter, du warst halt oft verkatert, müde und unkonzentriert...

Werd ich so im Hinterkopf behalten, hab ich mir beim Schreiben auch schon gedacht. Ganz so schlimm war es nicht aber im Vergleich zu heute, fühlt es sich ungefähr danach an.

Ein Wochenende ohne Alkohol ist noch lange keine Trinkpause oder ein längerer Zeitraum ohne Alkohol

Deshalb habe ich die Frage auch mit Nein beantwortet. Es gab keinen längeren Zeitraum, in dem mal auf Alkohol verzichtet hätte, vor allem nicht bewusst. Es gab mal Zeiträume bis zu vier Wochen, aber viel länger war ich wohl nie "trocken".
Die Phase 2016 ist schlimm, taucht aber bei 12 z.B. gar nicht auf, in der 10 auch nicht, das muss stimmig sein

Werde ich definitiv noch in die Fragen mit einbauen. Danke für den Punkt.
ok, aber ist dein Leben jetzt nicht besser als vorher?
Ja doch, definitiv ist es das. Kommt offensichtlich nicht so rüber in der Antwort :D
das ist eigentlich bisher nur eine Absichtserklärung, aber keine wirkliche Strategie. Da muss mehr rein, vor allem wie du mit künftigen schwierigen Situationen umgehen wirst, damit du erst nicht ins saufen und dann auch nicht ins besoffen Fahren gerätst...

Werde ich auch nochmal mit meinem VP drüber reden. Für mich war die ganze Zeit die Strategie einfach nicht mehr zu trinken aber verstehe den Punkt.
Insgesamt ein guter Start, aber noch relativ an der Oberfläche, die Grundlage ist glaub ich da, aber viel mehr Tiefgang muss da rein, wir reden hier immerhin nicht von einem kleinen Bier zu viel sondern einer gewissen, hast du ja selbst zugegeben, Problemtiefe..

Zum Glück sind noch 1,5 Monate Zeit, um mich auf die letzten Fragen noch gut vorzubereiten. Ich denke aber, dass ich in meiner Vorbereitung schon sehr weit gekommen bin und ich das auch noch hinbekomme.
Auf jeden Fall danke ich dir nochmal sehr herzlich für deine Anmerkungen und werde mir diese zu Herzen nehmen!

Liebe Grüße
 

Hammer1860

Erfahrener Benutzer
Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Drei Mal. Es war im gleichen Jahr, auf verschiedenen Anlässen bin ich trotz des Trinkens von jeweils zwei Flaschen Bier zu 0,33l noch ins Auto gestiegen und noch gefahren.

@rüdscher hatte dir da ja auch schon ein Feedback diesbezüglich gegeben, es ist schon sehr unwahrscheinlich, daß du bei deiner TF zum ersten Mal in deinem Leben oberhalb der erlaubten Promillegrenze gefahren bist. Nur zweimal in deiner Historie mit ein bißchen Alkohol gefahren zu sein hört sich nicht realistisch an. Da solltest du noch einmal tief in dich gehen. Bedenke auch Fahrten mit Restalkohol.
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
26 km ist da ne ordentliche Hausnummer, wenn ich mal den groben Vergleich hier im Forum ziehe..
Ich bin deutlich weiter gefahren, ist am Ende nicht direkt relevant, aber zeigt eben die Gewöhnung und die muss plausibel erklärt werden…


völlige Selbstüberschätzung
Exakt, das ist der Kern, und ein Zeichen der Aufarbeitung das so zu sehen


Für mich war die ganze Zeit die Strategie einfach nicht mehr zu trinken aber verstehe den Punkt.
Das ist wichtig. Im Prinzip brauchst du 2 Strategien. Eine mit Blick aufs Fahren, die steht ja durch die Abstinenz, aber auch eine im Blick auf deinen Konsum


Ich denke aber, dass ich in meiner Vorbereitung schon sehr weit gekommen bin und ich das auch noch hinbekomme.
Sehe ich auch. Wäre dann schade wenn es nachher wegen ein paar unglücklichen Sätzen nicht rüberkommt
 
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