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Trunkenheitsfahrt, Bak 1,78

Jagel

Stamm-User
Hallo an alle,

Ich hätte nie gedacht, dass es mich auch mal trifft, aber nun bin ich hier.

Ich habe den Fragebogen ausgefüllt und würde mich über Rückmeldung freuen.
Vielleicht kann mir auch jemand eine Einschätzung geben ob ich einen Abstinenznachweis benötige und wenn ja, wie lange.

Vielen Dank im Voraus.


FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: weiblich
Größe: 166 cm
Gewicht: 57 kg
Alter: 34

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 27.02.2025
BAK: 1,78
Trinkbeginn: 18:40 Uhr
Trinkende:02:30 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 5 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert:
Strafbefehl schon bekommen: nein
Dauer der Sperrfrist: unklar

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: wurde am Tag der Tf entzogen
Hab ich neu beantragt:
Habe noch keinen gemacht:

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut: Ja, mein Anwalt
Sonstige Verstöße oder Straftaten?:nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):

Bundesland: Saarland

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel:
Ich lebe abstinent seit: 27.02.2025

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein:
Urinscreening ja/nein:
PEth-Analytik ja/nein:
Keinen Plan?: wenn ich einen benötige dann per Urinscreening

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: nein

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe:nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer:nein
Ambulante/stationäre Therapie:nein

MPU
Datum: noch offen
Welche Stelle (MPI):
Schon bezahlt?:
Schon eine MPU gehabt?nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten:nein



Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
An Weiberfasching, am 27.02.2025, hatte ich mich mit zwei Freundinnen verabredet um zu einer Weiberfaschingsveranstaltung zu gehen.
Es war schon vorher geplant, dass ich abgeholt werde und wieder nach Hause gebracht werde.
Insgesamt war ich 7 Stunden dort und habe, was mir erst im Nachhinein bewusst war, viel zu viel getrunken.
Als die Veranstaltung vorbei war, gegen 02:30 Uhr wollten wir eigentlich zur Freundin laufen um von dort dann von ihrem Mann nach Hause gefahren zu werden. Der kurze Weg konnte ich aufgrund des enormen Konsumes nicht mehr zurücklegen, ich bin ins torkeln gekommen und bin dann hingefallen.
Dadurch hab ich meinen Haarreif verloren, dazu später mehr.
Meine Freundin hat dann ihren Mann angerufen, dass er uns entgegen kommt, da ich nicht mehr sicher laufen konnte.
Ich habe bzgl Rückfahrt Erinnerungslücken und kann mich nicht mehr daran erinnern, dass ich die ganze Zeit über meinen verlorenen Haarreif gesprochen habe.
Ich bin dann ausgestiegen und bin ins Haus gegangen, das war um 02:50 Uhr. Als ich dann die Haustüre zugemacht hatte, hab ich direkt gedacht, Mist, mein Haarreif ist weg, den muss ich holen gehen, das kurze Stück kann ich nicht fahren, ist ja nicht weit.
Dann setzte ich mich ins Auto, gegen 02:55 Uhr und wollte zurückfahren. Ich fuhr aber in die komplett falsche Richtung und als mir das aufgefallen ist wollte ich in einer Einmündung wenden, hab aber die Kurve nicht bekommen und bin dann gegen ein Straßenschild gekommen, darunter war ein kleiner Graben aus dem ich dann nicht mehr rausbekommen bin. Ein Mann hat dann angehalten und wollte mir helfen. Er hat direkt festgestellt, dass ich Alkohol getrunken hatte und hat dann die Polizei gerufen. Die nahm mich dann mit auf die Wache und mir wurde ein Atemalkoholtest (2,11 Promille) gemacht und ein Blutalkoholwert (1,78) abgenommen.
Atemalkoholtest gegen 4 Uhr und die Blutentnahme um kurz nach 5.


2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
Abgeholt wurde ich um 18:30 Uhr, dann sind wir zu meiner Freundin gefahren und dann habe ich dort um 18:40 Uhr ein Glas Cremante 0,2 ml getrunken. Dann wurden wir um 19:30 Uhr zur Veranstaltung gefahren.
Insgesamt hab ich in der Halle von 19:45 Uhr bis 02:30 Uhr zwei Klopfer und 7 Gläser Cremante 0,1 ml getrunken.

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Der Richtige Weg wären 2,4 km gewesen, da ich in die falsche Richtung gefahren bin waren es 3,5 km


4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Ja, ich hatte leider das Gefühl noch sicher fahren zu können.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Es war schon vorher geklärt, dass ich abgeholt werde und nach Hause gebracht werde.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein, ich bin noch nie aufgefallen.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Ich habe seit 28.06.2008 meinen Führerschein, also bestimmt schon hunderte Male. Ich folgere daraus, dass ich mir leider darüber nie bewusst war, dass ich dadurch andere und mich gefährde, dazu zählt auch der Kater am nächsten Morgen, da war der Promillewert noch nicht bei Null und trotzdem hab ich mich hinter das Steuer gesetzt.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Meine Allererste Erinnerung war am 40. Geburtstag von meinem Papa, das war 1996, da war ich 5 Jahre alt.
Mein erster Konsum war mit 15 Jahren.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Ich habe regelmäßig Alkohol getrunken, jedes Wochenende und durch die Gewöhnung hab ich immer mehr vertragen.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Ich habe jedes Wochenende getrunken, an Geburtstagen auch mal während der Woche. In letzter Zeit aber auch oft Montags, da geht mein Mann immer ins Training und da hab ich mir als kleine Auszeit alleine ein Bier aufgemacht, meistens hab ich dann zwei getrunken. Mal waren es 0,33 ml, mal 0,5 ml.

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Überwiegend mit Freunden, in der letzten Zeit, auch Montags alleine.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Ich habe getrunken aus Geselligkeit, als Belohnung oder als Stressreduzierer.

Stressreduzierer deswegen:

Ich hatte mehrere Fehlgeburten und zwei Eileiterschwangerschaften, die eine Eileiterschwangerschaft hat mich so mitgenommen, dass ich danach so unzufrieden mit mir war, dass ich oft nicht gut gelaunt war, es aber immer verdrängt habe und immer dachte, ich darf nicht darüber nachdenken, wird schon wieder.
Dann aber immer wenn ich mich mit jemandem getroffen habe und mir die Frage gestellt wurde, ob ich etwas trinken will, hab ich immer ja gesagt um den blöden Fragen zu entgehen ob ich schwanger bin. Denn das hat mir unheimlich weh getan.

Dann kam 2023 zum Glück unser zweites Kind nach den vielen Schicksalsschlägen auf die Welt, kurz nach der Geburt hat mein Bruder den Kontakt zu mir und meiner Familie abgebrochen.

Fälschlicherweise hab ich dadurch manchmal gedacht, dass ich mir jetzt Bier oder Sekt gönne, weil alles so stressig war.

In Geselligkeit hat es vor der Trunkenheitsfahrt immer dazugehört.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Früher hab ich wenig Alkohol schon gemerkt und hab dann nicht weiter getrunken, mir wurde dann schlecht.

Mit der Zeit hab ich immer mehr Alkohol vertragen und wenn es dann zu viel war hatte ich am nächsten Tag einen Kater.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Mein Mann und meine Mama haben mich schon darauf angesprochen, aber das habe ich mir leider nie zu Herzen genommen

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Ich habe zwei Kinder, bin verheiratet und bin Physiotherapeutin, ich habe nie meine Familie oder mein Berufsleben dadurch vernachlässigt.


16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Nein, früher hätte ich mich bei so einem Promillewert wahrscheinlich nicht mehr bewegen können.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja, definitiv bei der Trunkenheitsfahrt.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Ja, während meinen Schwangerschaften und der Stillzeit. Und in der Probephase bis ich einen Schwangerschaftstest machen konnte.
Oder wenn ich in einer Prüfungsphase war.

19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Ich habe mir früher nie Gedanken über meinen Konsum gemacht, ich dachte es wäre normal.

Heute würde ich sagen dass ich mir eine Gewöhnung angetrunken habe.

Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Nein.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Am Tag der Trunkenheitsfahrt.

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Nein.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Ich habe mir nach der Trunkenheitsfahrt sehr viele Gedanken gemacht und ich finde es sehr erschreckend, dass es durch meinen enormen Konsum so weit gekommen ist.
Deswegen trinke ich keinen Alkohol mehr.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Es war mir vor der Tf nicht bewusst, welche Folgen mein Alkoholkonsum haben kann. Ich habe nicht nur mich, sondern auch andere Menschen gefährdet.
Dabei hätte jemand sterben können.
Ich hab letztens ein Bild gesehen, darüber die Frage: Wie wollen sie nach einer Party nach Hause kommen?
Darunter 4 Autos:
Ein Taxi, Rettungsdienst, Polizei oder Leichenwagen.
Das bekomme ich nicht mehr aus dem Kopf.
Ich habe zwei tolle Kinder und ich möchte doch ein Vorbild für sie sein.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Ich habe nach der Tf direkt den Konsum eingestellt.
Ich habe mein Verhalten reflektiert und bin mir über mein Fehlverhalten bewusst.
Die Umstellungsphase fiel mir leicht.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Ich habe in meinem Umfeld offen kommuniziert warum ich keinen Alkohol mehr trinke. Ich werde von allen unterstützt. Auch wenn ich irgendwo hingefahren werden muss bekomme ich Hilfe.
Ich fühle mich fitter und bin dadurch auch aktiver mit meinen Kindern. Vor der Tf war ich zu faul um spazieren zu gehen. Jetzt gehe ich viel mehr mit meinen Kindern raus. Meinem Sohn gefällt es auch, dass ich ihn jetzt immer zu Fuß zur Schule bringe und abhole.
Auch auf der Waage macht es sich bemerkbar, Alkohol hat ja auch viele Kalorien, dadurch fühle ich mich auch wieder wohler in meiner Haut.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Mir sind die Auslöser warum ich so viel getrunken hatte jetzt bewusst und ich habe mich mit dem Thema Alkohol und dessen Auswirkungen auseinandergesetzt.
Ich werde in Zukunft mehr auf mich achten und nichts mehr in mich hineinfressen. Ich werde mir, wenn wieder etwas geschieht, was mich belastet Hilfe holen.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

Ich möchte nie wieder in alte Gewohnheiten zurückzufallen, ich bin zu erschrocken von mir selber.
Man sagt, man soll niemals nie sagen. Aber ich arbeite an mir dass ich zufrieden bleibe und mein Umfeld achtet auch auf mich.


29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Indem ich keinen Alkohol mehr trinke.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Es ist sehr schlimm dass es zur Tf kommen musste, aber dadurch wurde ich schmerzhaft wachgerüttelt und habe ich mein Verhalten stark hinterfragt.
Zum Glück ist keinem etwas passiert und ich kann jetzt ein besseres Leben führen.
 
Willkommen :smiley138:

Gut ist, dass du für dich eine klare Abstinenzentscheidung getroffen hast und auch, dass es dir momentan gut damit geht !

Deine Trunkenheitsfahrt ist ja gerade 2 Monate her.
Daher bist du natürlich noch ganz am Anfang.

Ich würde dir raten, einen Termin bei einer Suchtberatungsstelle zu vereinbaren.
Diese Einrichtungen sind nicht nur für Abhängige gedacht, sondern auch für jene wie dich, die einen über die Jahre problematischen Konsum entwickelt haben.
Dort könnten sie eine Ersteinschätzung vornehmen.

So eine Ersteinschätzung könntest du auch selber machen.
Dafür bietet sich z.B. AUDIT an.
Absolut unerlässlich ist dafür, dass du die dort gestellten Fragen 100% ehrlich beantwortest.

Im Moment befindest du dich noch im Verdrängungsmodus, was insbesondere an deiner Konsumhistorie sehr deutlich wird.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Ich habe jedes Wochenende getrunken, an Geburtstagen auch mal während der Woche. In letzter Zeit aber auch oft Montags, da geht mein Mann immer ins Training und da hab ich mir als kleine Auszeit alleine ein Bier aufgemacht, meistens hab ich dann zwei getrunken. Mal waren es 0,33 ml, mal 0,5 ml.
Das kann nicht im Ansatz stimmen.
Auch deine Trinkmenge am Abend der TF scheint mir geschönt.

Du hattest 2,5h nach Trinkende einen Blutalkoholgehalt von 1,8 ‰, mit dem du 3,5km gefahren bist.
Mit Ausfallerscheinungen, klar, aber du konntest das Auto 3500m bewegen.
Daraus geht klar hervor, dass du noch nicht am „Ende deiner persönlichen Fahnenstange“ angekommen warst.
Das ist wissenschaftlich glasklarer Fakt.

Bedenke bitte, dass ein normaler -laienhaft gesprochener- Gesellschaftstrinker nicht höher als 0,8‰ kommt.

Du hattest bei Trinkende locker 2‰, hast deinen Schlüssel, den Weg zum Auto gefunden, Fahrersitz, Lenkrad etc. und bist eine -aus Gutachtersicht- beachtliche Strecke gefahren.

Zur Strategie:
Neben dem oben schon dargelegten empfohlenen Schritt rate ich dir, mit Abstinenznachweisen zu starten.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Mein Mann und meine Mama haben mich schon darauf angesprochen,…
Diese Hinweise aus allerengstem Umfeld sprechen klar für „Alkoholmissbrauch“.
Für eine positive Prognose benötigst du ohne qualifizierte psychologische Aufarbeitung mit entsprechendem Bericht 15 Monate.

In deinem Text werden ja viele harte Schicksalsschläge ( Traumata ? ) deutlich.
Das tut mir unendlich Leid für dich.
Auch abseits der Vorbereitung auf die MPU kann ich dir nur dazu raten, dieses mit professioneller Unterstützung anzugehen.

So weit erstmal, liebe Grüße :smiley138:
 
Vielen Dank für deine Einschätzung.
Ich habe den Test bei Audit gemacht und bin auf 16 Punkte gekommen.

Habe auch gerade einen Promillerechner benutzt. Es müssen an dem Tag 2 Klopfer und insgesamt 11 Gläser mit 0,1 Cremante gewesen sein.

Ich bin am überlegen ob ich noch mit einem Verkehrspsychologen reden sollte.
Also sollte ich einen Abstinenznachweis von 15 Monaten machen? Ich hab gehofft dass 6 Monate reichen würden, denn das geht auch ganz schön ins Geld. Ich weiß, bin selber Schuld. Es hätte ja nicht soweit kommen müssen
 
Ich habe mich gerade dazu entschieden nächste Woche mit dem Abstinenznachweis zu beginnen. Erst einmal 12 Monate, ich denke verlängern kann man immer, oder?
 
Richtig, bei Urinproben musst du nur darauf achten, dass du innerhalb des vereinbarten Vertragszeitraums rechtzeitig verlängerst.
Und du weißt, dass du ein speziell zertifiziertes Labor ( DIN EN ISO/IEC 17025 für forensische Zwecke ) brauchst ?

Noch zum AUDIT:
16 Punkte sprechen dafür, dass du dort ehrlich warst, Respekt !
Dass bei Frauen ein niedrigerer CutOff-Wert gilt, hast du gelesen ?
Dadurch liegst du eher bei 18/19 Punkten.

Das deckt sich mit meiner Einschätzung durch deinen Fragebogen.

Du bist auf einem guten Weg :smiley138:
 
Danke für den Hinweis. Ich habe mal beim TÜV Süd angefragt.

Es ist unfassbar dass ich bei 18/19 liege, ich schäme mich so für mein Verhalten, ganz schlimm.

Aber ich will an mir arbeiten, ab jetzt heißt es für mich dass es Berg auf geht, dahinter werde ich mich klemmen.
 
Für die Abstinenz sehe ich wie Karl-Heinz auch eher 15 Monate als sinnvoll an.

Mit dem Fragebogen habe ich ganz große Probleme.

Zum einen sind deine Angaben viel zu allgemein.

Zum anderen passen die Angaben nicht zueinander. Die Antworten erzählen nicht deine Geschichte, sondern sind zusammengesucht und dann zusammengestückelt.

Bei einer MPU werden immer (ohne das speziell darauf hingewiesen wird) möglichst konkrete Angaben erwartet. Wenn der Gutachter zu häufig um konkretere Angaben bitten muss (im Gutachten taucht dann das böse Wort "Nachfrage" auf) wird er die Angaben als unehrlich einstufen. Damit darf er kein positives Gutachten erstellen.
 
Wie @Karl-Heinz schon ganz richtig schrieb ist die TF noch nicht einmal zwei Monate her, da ist ein ausgefeilter FB noch nicht zu erwarten.



@Jagel, gebe und nehme Dir die Zeit mit Dir ins Reine zu kommen, hier viel zu lesen und beginne mit AB-Nachweisen.

Die Zeit hast Du, Du wirst locker 12-15 Monate ohne FE sein. Aber nutze diese Zeit auch!
Ganz besonders für Dich und die Aufarbeitung Deiner Probleme, dann kommt ein positives MPU-Gutachten fast von alleine.
 
Ohje, das hört sich nicht gut an.

Ich war auch in letzter Zeit sehr unzufrieden mit mir, auch deswegen hab ich mehr getrunken um mich gut zu fühlen. Ich muss mir auch unbedingt einen Ausgleich suchen.
 
So wie Du es jetzt empfindest, ja.

Im Laufe Deiner Aufarbeitung wirst Du aber schnell merken, dass hinter allem mehr steckt als das was Du in den FB geschrieben hast.
 
Hoffentlich, wenig Selbstbewusstsein hatte ich auch immer schon.
Macht eine Mpu Vorbereitung Sinn?
Ich frage mich wie ich richtig dahinter kommen soll
 
Macht eine Mpu Vorbereitung Sinn?
Auf keinem Fall bei irgendeinem windigen Anbieter der nichts leistet aber ein paar Tausend Euro von Dir fordert. Auch die „Angebote“ vom TÜV o.ä. sind eher Geldschneiderei als wirkliche Hilfe.

Für Dich käme am ehesten erstmal eine Suchtberatung, z.B. bei der Caritas o.ä. in Frage, die können meistens auch gute Verkehrspsychologen empfehlen.

Eigentlich müsste ich doch die Mpu bestehen wenn ich mich geändert habe und abstinent lebe.
Nicht mit Deinem (noch) jetzigen Denken, denn Deine Veränderung(en) musst Du dem Gutachter schlüssig und nachvollziehbar darlegen können.
Und soweit bist Du noch nicht.
 
Eigentlich müsste ich doch die Mpu bestehen wenn ich mich geändert habe und abstinent lebe.
Ja schon, allerdings sollte so eine Veränderung deutlich länger gelebt sein. Bei Dir ist ja alles noch recht frisch.

Wenn Du mit lebenslanger Abstinenz in die MPU gehen möchtest, würde ich auf jeden Fall 12, besser 15 Monate Abstinenznachweise empfehlen.

Vielleicht geht es ja auch mit kontrolliertem Trinken, außer es besteht natürlich die Gefahr bei Dir, dass Du dann wieder zu viel trinkst - das solltest du erstmal in der Suchtberatung besprechen und dein Konsumverhalten analysieren. So wie Du es in Deinem Steckbrief geschrieben hast, hast Du schon sehr regelmäßig ordentliche Mengen an Alkohol konsumiert und es teilweise auch zur Problembewältigung bzw. Verdrängung genutzt.


Ich war auch in letzter Zeit sehr unzufrieden mit mir, auch deswegen hab ich mehr getrunken um mich gut zu fühlen. Ich muss mir auch unbedingt einen Ausgleich suchen.
Hast Du denn irgendwelche Hobbys, mit denen Du dich dauerhaft ablenken kannst und auch Spaß daran findest? Das jedenfalls wäre wichtig, dass du hier etwas geeignetes hast, oder dauerhaft noch findest.


Hoffentlich, wenig Selbstbewusstsein hatte ich auch immer schon.
Macht eine Mpu Vorbereitung Sinn?
Ich frage mich wie ich richtig dahinter kommen soll
Dahinter kommst Du sicherlich über eine längere Beratung eines amtlich anerkannten Verkehrspsychologen. Es muss keine klassische "MPU Beratung" sein und bloß niemand, der dir eine Garantie oder Erfolgschancen ausspricht, da diese in der Regel nicht vertrauenswürdig sind. Einfach ein amtlich anerkannter verkehrspsychologischer Berater bzw. kombinierte MPU Beratung.

Das kostet zwar etwas Geld, aber lohnt sich auf jeden Fall. Nicht nur für Deine kommende MPU, sondern generell für Deine Zukunft :)
 
Moin moin, erst mal, du hast ja schon prima vorgelegt - so weit war ich nach 2 Monaten noch lange nicht.


falls du vorhast zur Suchtberatungsstelle zu gehen, ist es ein guter Ansatz. Ich bin auch zur Suchtberatungsstelle gegangen und hab da auf Anraten eine ambulante Therapie gemacht über sechs Monate. Ich habe nicht verlängert, weil mir die Therapie nicht das gebracht hat, was ich mir über acht Monate Nüchternheit schon über andere Programme erarbeitet hatte. Private Programme oder therapien werden bei der MPU nicht anerkannt. Dort zählt nur der „staatliche Weg“ und Verkehrs Psychologe . Die Kriterien waren bei mir dann zwölf Monate Abstinenznachweis NACH abgeschlossener Therapie.
D.h. Als Dank dafür, dass ich mich dann für die Therapie entschieden habe wurde ich auch noch mit Wartezeit „abgestraft“, weil davon ausgegangen wird, dass sich das gelernte in der Therapie erst noch festigen muss.
Da ich die Zeit von zwölf Monaten nach Abschluss der Therapie noch nicht voll hatte als ich zur MPU gegangen bin, musste ich 15 Monate Abstinenz Nachweis bringen. Zusätzlich bin ich nach der ambulanten Therapie zu einer Verkehrspsychologen gegangen. Das hat mir mehr gebracht als die ambulante Reha = „Gruppentherapie“.

Du wirst ohnehin mit einer Sperrfrist rechnen müssen. Den Anwalt konnte ich mir übrigens sparen, der hat nichts erreicht. Und noch nicht mal Akteneinsicht, da hatte ich das Urteil schon im Briefkasten.
Du müsstest dein Urteil dann auch die nächsten Wochen erhalten. Bei mir ging das relativ schnell.
Wie geht’s dir jetzt ohne Führerschein und was sagt dein Mann dazu ?
 
…ich schäme mich so für mein Verhalten, ganz schlimm.
Das ist ganz normal.

Es gilt jetzt im Prozess der Aufarbeitung diese Scham anzunehmen.
Das bedeutet, dass du diesen Fehler anerkennst und trotzdem irgendwann in den Spiegel guckst und sagst:
„Ich mag dich genau so wie du bist.“

Das wird ein wichtiger Meilenstein sein.
Und, so wie ich dich einschätze, wirst du zu den Personen gehören, die irgendwann diese Trunkenheitsfahrt letztendlich als etwas Gutes sehen wirst.
Sie hat dich zu einem Menschen gemacht, der dir dann besser gefallen wird als vor der TF.

Noch zu einer professionellen Unterstützung:
Du brauchst nicht unbedingt zu einer staatlichen Stelle oder einem Verkehrspsychologen.
Es gibt durchaus auch viele andere, die dich gut begleiten können.
Wichtig ist, dass du dir keine „Firma“ suchst, die mit nicht transparenten Preisen und / oder Pauschalpreisen wirbt.
Suche dir bitte, falls du das möchtest, jemanden, der pro Stunde abrechnet.

Und, ich bin mir sicher, dass du das schaffst und auch von diesem ganzen, sicherlich anstrengenden Prozess, profitieren wirst, versprochen :smiley138:
 
Vielen Dank für eure Hilfe, dafür bin ich wirklich sehr dankbar.
Ich werde mich am Montag an die Caritas Suchtberatungsstelle wenden. Unter anderem würde es mir glaube ich auch gut tun mit jemandem zu reden. Sodass ich auch wirklich nie wieder so werde wie vor der Trunkenheitsfahrt.
 
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