Hallo an alle,
Ich hätte nie gedacht, dass es mich auch mal trifft, aber nun bin ich hier.
Ich habe den Fragebogen ausgefüllt und würde mich über Rückmeldung freuen.
Vielleicht kann mir auch jemand eine Einschätzung geben ob ich einen Abstinenznachweis benötige und wenn ja, wie lange.
Vielen Dank im Voraus.
FB Alkohol
Zur Person
Geschlecht: weiblich
Größe: 166 cm
Gewicht: 57 kg
Alter: 34
Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 27.02.2025
BAK: 1,78
Trinkbeginn: 18:40 Uhr
Trinkende:02:30 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 5 Uhr
Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert:
Strafbefehl schon bekommen: nein
Dauer der Sperrfrist: unklar
Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: wurde am Tag der Tf entzogen
Hab ich neu beantragt:
Habe noch keinen gemacht:
Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut: Ja, mein Anwalt
Sonstige Verstöße oder Straftaten?:nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):
Bundesland: Saarland
Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel:
Ich lebe abstinent seit: 27.02.2025
Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein:
Urinscreening ja/nein:
PEth-Analytik ja/nein:
Keinen Plan?: wenn ich einen benötige dann per Urinscreening
Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: nein
Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe:nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer:nein
Ambulante/stationäre Therapie:nein
MPU
Datum: noch offen
Welche Stelle (MPI):
Schon bezahlt?:
Schon eine MPU gehabt?nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:
Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten:nein
Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
An Weiberfasching, am 27.02.2025, hatte ich mich mit zwei Freundinnen verabredet um zu einer Weiberfaschingsveranstaltung zu gehen.
Es war schon vorher geplant, dass ich abgeholt werde und wieder nach Hause gebracht werde.
Insgesamt war ich 7 Stunden dort und habe, was mir erst im Nachhinein bewusst war, viel zu viel getrunken.
Als die Veranstaltung vorbei war, gegen 02:30 Uhr wollten wir eigentlich zur Freundin laufen um von dort dann von ihrem Mann nach Hause gefahren zu werden. Der kurze Weg konnte ich aufgrund des enormen Konsumes nicht mehr zurücklegen, ich bin ins torkeln gekommen und bin dann hingefallen.
Dadurch hab ich meinen Haarreif verloren, dazu später mehr.
Meine Freundin hat dann ihren Mann angerufen, dass er uns entgegen kommt, da ich nicht mehr sicher laufen konnte.
Ich habe bzgl Rückfahrt Erinnerungslücken und kann mich nicht mehr daran erinnern, dass ich die ganze Zeit über meinen verlorenen Haarreif gesprochen habe.
Ich bin dann ausgestiegen und bin ins Haus gegangen, das war um 02:50 Uhr. Als ich dann die Haustüre zugemacht hatte, hab ich direkt gedacht, Mist, mein Haarreif ist weg, den muss ich holen gehen, das kurze Stück kann ich nicht fahren, ist ja nicht weit.
Dann setzte ich mich ins Auto, gegen 02:55 Uhr und wollte zurückfahren. Ich fuhr aber in die komplett falsche Richtung und als mir das aufgefallen ist wollte ich in einer Einmündung wenden, hab aber die Kurve nicht bekommen und bin dann gegen ein Straßenschild gekommen, darunter war ein kleiner Graben aus dem ich dann nicht mehr rausbekommen bin. Ein Mann hat dann angehalten und wollte mir helfen. Er hat direkt festgestellt, dass ich Alkohol getrunken hatte und hat dann die Polizei gerufen. Die nahm mich dann mit auf die Wache und mir wurde ein Atemalkoholtest (2,11 Promille) gemacht und ein Blutalkoholwert (1,78) abgenommen.
Atemalkoholtest gegen 4 Uhr und die Blutentnahme um kurz nach 5.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
Abgeholt wurde ich um 18:30 Uhr, dann sind wir zu meiner Freundin gefahren und dann habe ich dort um 18:40 Uhr ein Glas Cremante 0,2 ml getrunken. Dann wurden wir um 19:30 Uhr zur Veranstaltung gefahren.
Insgesamt hab ich in der Halle von 19:45 Uhr bis 02:30 Uhr zwei Klopfer und 7 Gläser Cremante 0,1 ml getrunken.
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Der Richtige Weg wären 2,4 km gewesen, da ich in die falsche Richtung gefahren bin waren es 3,5 km
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Ja, ich hatte leider das Gefühl noch sicher fahren zu können.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Es war schon vorher geklärt, dass ich abgeholt werde und nach Hause gebracht werde.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein, ich bin noch nie aufgefallen.
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Ich habe seit 28.06.2008 meinen Führerschein, also bestimmt schon hunderte Male. Ich folgere daraus, dass ich mir leider darüber nie bewusst war, dass ich dadurch andere und mich gefährde, dazu zählt auch der Kater am nächsten Morgen, da war der Promillewert noch nicht bei Null und trotzdem hab ich mich hinter das Steuer gesetzt.
Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Meine Allererste Erinnerung war am 40. Geburtstag von meinem Papa, das war 1996, da war ich 5 Jahre alt.
Mein erster Konsum war mit 15 Jahren.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Ich habe regelmäßig Alkohol getrunken, jedes Wochenende und durch die Gewöhnung hab ich immer mehr vertragen.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Ich habe jedes Wochenende getrunken, an Geburtstagen auch mal während der Woche. In letzter Zeit aber auch oft Montags, da geht mein Mann immer ins Training und da hab ich mir als kleine Auszeit alleine ein Bier aufgemacht, meistens hab ich dann zwei getrunken. Mal waren es 0,33 ml, mal 0,5 ml.
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Überwiegend mit Freunden, in der letzten Zeit, auch Montags alleine.
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Ich habe getrunken aus Geselligkeit, als Belohnung oder als Stressreduzierer.
Stressreduzierer deswegen:
Ich hatte mehrere Fehlgeburten und zwei Eileiterschwangerschaften, die eine Eileiterschwangerschaft hat mich so mitgenommen, dass ich danach so unzufrieden mit mir war, dass ich oft nicht gut gelaunt war, es aber immer verdrängt habe und immer dachte, ich darf nicht darüber nachdenken, wird schon wieder.
Dann aber immer wenn ich mich mit jemandem getroffen habe und mir die Frage gestellt wurde, ob ich etwas trinken will, hab ich immer ja gesagt um den blöden Fragen zu entgehen ob ich schwanger bin. Denn das hat mir unheimlich weh getan.
Dann kam 2023 zum Glück unser zweites Kind nach den vielen Schicksalsschlägen auf die Welt, kurz nach der Geburt hat mein Bruder den Kontakt zu mir und meiner Familie abgebrochen.
Fälschlicherweise hab ich dadurch manchmal gedacht, dass ich mir jetzt Bier oder Sekt gönne, weil alles so stressig war.
In Geselligkeit hat es vor der Trunkenheitsfahrt immer dazugehört.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Früher hab ich wenig Alkohol schon gemerkt und hab dann nicht weiter getrunken, mir wurde dann schlecht.
Mit der Zeit hab ich immer mehr Alkohol vertragen und wenn es dann zu viel war hatte ich am nächsten Tag einen Kater.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Mein Mann und meine Mama haben mich schon darauf angesprochen, aber das habe ich mir leider nie zu Herzen genommen
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Ich habe zwei Kinder, bin verheiratet und bin Physiotherapeutin, ich habe nie meine Familie oder mein Berufsleben dadurch vernachlässigt.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Nein, früher hätte ich mich bei so einem Promillewert wahrscheinlich nicht mehr bewegen können.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ja, definitiv bei der Trunkenheitsfahrt.
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Ja, während meinen Schwangerschaften und der Stillzeit. Und in der Probephase bis ich einen Schwangerschaftstest machen konnte.
Oder wenn ich in einer Prüfungsphase war.
19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Ich habe mir früher nie Gedanken über meinen Konsum gemacht, ich dachte es wäre normal.
Heute würde ich sagen dass ich mir eine Gewöhnung angetrunken habe.
Heute und in Zukunft
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Nein.
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Am Tag der Trunkenheitsfahrt.
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein.
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich habe mir nach der Trunkenheitsfahrt sehr viele Gedanken gemacht und ich finde es sehr erschreckend, dass es durch meinen enormen Konsum so weit gekommen ist.
Deswegen trinke ich keinen Alkohol mehr.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Es war mir vor der Tf nicht bewusst, welche Folgen mein Alkoholkonsum haben kann. Ich habe nicht nur mich, sondern auch andere Menschen gefährdet.
Dabei hätte jemand sterben können.
Ich hab letztens ein Bild gesehen, darüber die Frage: Wie wollen sie nach einer Party nach Hause kommen?
Darunter 4 Autos:
Ein Taxi, Rettungsdienst, Polizei oder Leichenwagen.
Das bekomme ich nicht mehr aus dem Kopf.
Ich habe zwei tolle Kinder und ich möchte doch ein Vorbild für sie sein.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Ich habe nach der Tf direkt den Konsum eingestellt.
Ich habe mein Verhalten reflektiert und bin mir über mein Fehlverhalten bewusst.
Die Umstellungsphase fiel mir leicht.
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Ich habe in meinem Umfeld offen kommuniziert warum ich keinen Alkohol mehr trinke. Ich werde von allen unterstützt. Auch wenn ich irgendwo hingefahren werden muss bekomme ich Hilfe.
Ich fühle mich fitter und bin dadurch auch aktiver mit meinen Kindern. Vor der Tf war ich zu faul um spazieren zu gehen. Jetzt gehe ich viel mehr mit meinen Kindern raus. Meinem Sohn gefällt es auch, dass ich ihn jetzt immer zu Fuß zur Schule bringe und abhole.
Auch auf der Waage macht es sich bemerkbar, Alkohol hat ja auch viele Kalorien, dadurch fühle ich mich auch wieder wohler in meiner Haut.
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Mir sind die Auslöser warum ich so viel getrunken hatte jetzt bewusst und ich habe mich mit dem Thema Alkohol und dessen Auswirkungen auseinandergesetzt.
Ich werde in Zukunft mehr auf mich achten und nichts mehr in mich hineinfressen. Ich werde mir, wenn wieder etwas geschieht, was mich belastet Hilfe holen.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)
Ich möchte nie wieder in alte Gewohnheiten zurückzufallen, ich bin zu erschrocken von mir selber.
Man sagt, man soll niemals nie sagen. Aber ich arbeite an mir dass ich zufrieden bleibe und mein Umfeld achtet auch auf mich.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Indem ich keinen Alkohol mehr trinke.
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Es ist sehr schlimm dass es zur Tf kommen musste, aber dadurch wurde ich schmerzhaft wachgerüttelt und habe ich mein Verhalten stark hinterfragt.
Zum Glück ist keinem etwas passiert und ich kann jetzt ein besseres Leben führen.
Ich hätte nie gedacht, dass es mich auch mal trifft, aber nun bin ich hier.
Ich habe den Fragebogen ausgefüllt und würde mich über Rückmeldung freuen.
Vielleicht kann mir auch jemand eine Einschätzung geben ob ich einen Abstinenznachweis benötige und wenn ja, wie lange.
Vielen Dank im Voraus.
FB Alkohol
Zur Person
Geschlecht: weiblich
Größe: 166 cm
Gewicht: 57 kg
Alter: 34
Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 27.02.2025
BAK: 1,78
Trinkbeginn: 18:40 Uhr
Trinkende:02:30 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 5 Uhr
Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert:
Strafbefehl schon bekommen: nein
Dauer der Sperrfrist: unklar
Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: wurde am Tag der Tf entzogen
Hab ich neu beantragt:
Habe noch keinen gemacht:
Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut: Ja, mein Anwalt
Sonstige Verstöße oder Straftaten?:nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):
Bundesland: Saarland
Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel:
Ich lebe abstinent seit: 27.02.2025
Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein:
Urinscreening ja/nein:
PEth-Analytik ja/nein:
Keinen Plan?: wenn ich einen benötige dann per Urinscreening
Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: nein
Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe:nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer:nein
Ambulante/stationäre Therapie:nein
MPU
Datum: noch offen
Welche Stelle (MPI):
Schon bezahlt?:
Schon eine MPU gehabt?nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:
Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten:nein
Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
An Weiberfasching, am 27.02.2025, hatte ich mich mit zwei Freundinnen verabredet um zu einer Weiberfaschingsveranstaltung zu gehen.
Es war schon vorher geplant, dass ich abgeholt werde und wieder nach Hause gebracht werde.
Insgesamt war ich 7 Stunden dort und habe, was mir erst im Nachhinein bewusst war, viel zu viel getrunken.
Als die Veranstaltung vorbei war, gegen 02:30 Uhr wollten wir eigentlich zur Freundin laufen um von dort dann von ihrem Mann nach Hause gefahren zu werden. Der kurze Weg konnte ich aufgrund des enormen Konsumes nicht mehr zurücklegen, ich bin ins torkeln gekommen und bin dann hingefallen.
Dadurch hab ich meinen Haarreif verloren, dazu später mehr.
Meine Freundin hat dann ihren Mann angerufen, dass er uns entgegen kommt, da ich nicht mehr sicher laufen konnte.
Ich habe bzgl Rückfahrt Erinnerungslücken und kann mich nicht mehr daran erinnern, dass ich die ganze Zeit über meinen verlorenen Haarreif gesprochen habe.
Ich bin dann ausgestiegen und bin ins Haus gegangen, das war um 02:50 Uhr. Als ich dann die Haustüre zugemacht hatte, hab ich direkt gedacht, Mist, mein Haarreif ist weg, den muss ich holen gehen, das kurze Stück kann ich nicht fahren, ist ja nicht weit.
Dann setzte ich mich ins Auto, gegen 02:55 Uhr und wollte zurückfahren. Ich fuhr aber in die komplett falsche Richtung und als mir das aufgefallen ist wollte ich in einer Einmündung wenden, hab aber die Kurve nicht bekommen und bin dann gegen ein Straßenschild gekommen, darunter war ein kleiner Graben aus dem ich dann nicht mehr rausbekommen bin. Ein Mann hat dann angehalten und wollte mir helfen. Er hat direkt festgestellt, dass ich Alkohol getrunken hatte und hat dann die Polizei gerufen. Die nahm mich dann mit auf die Wache und mir wurde ein Atemalkoholtest (2,11 Promille) gemacht und ein Blutalkoholwert (1,78) abgenommen.
Atemalkoholtest gegen 4 Uhr und die Blutentnahme um kurz nach 5.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
Abgeholt wurde ich um 18:30 Uhr, dann sind wir zu meiner Freundin gefahren und dann habe ich dort um 18:40 Uhr ein Glas Cremante 0,2 ml getrunken. Dann wurden wir um 19:30 Uhr zur Veranstaltung gefahren.
Insgesamt hab ich in der Halle von 19:45 Uhr bis 02:30 Uhr zwei Klopfer und 7 Gläser Cremante 0,1 ml getrunken.
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Der Richtige Weg wären 2,4 km gewesen, da ich in die falsche Richtung gefahren bin waren es 3,5 km
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Ja, ich hatte leider das Gefühl noch sicher fahren zu können.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Es war schon vorher geklärt, dass ich abgeholt werde und nach Hause gebracht werde.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein, ich bin noch nie aufgefallen.
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Ich habe seit 28.06.2008 meinen Führerschein, also bestimmt schon hunderte Male. Ich folgere daraus, dass ich mir leider darüber nie bewusst war, dass ich dadurch andere und mich gefährde, dazu zählt auch der Kater am nächsten Morgen, da war der Promillewert noch nicht bei Null und trotzdem hab ich mich hinter das Steuer gesetzt.
Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Meine Allererste Erinnerung war am 40. Geburtstag von meinem Papa, das war 1996, da war ich 5 Jahre alt.
Mein erster Konsum war mit 15 Jahren.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Ich habe regelmäßig Alkohol getrunken, jedes Wochenende und durch die Gewöhnung hab ich immer mehr vertragen.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Ich habe jedes Wochenende getrunken, an Geburtstagen auch mal während der Woche. In letzter Zeit aber auch oft Montags, da geht mein Mann immer ins Training und da hab ich mir als kleine Auszeit alleine ein Bier aufgemacht, meistens hab ich dann zwei getrunken. Mal waren es 0,33 ml, mal 0,5 ml.
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Überwiegend mit Freunden, in der letzten Zeit, auch Montags alleine.
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Ich habe getrunken aus Geselligkeit, als Belohnung oder als Stressreduzierer.
Stressreduzierer deswegen:
Ich hatte mehrere Fehlgeburten und zwei Eileiterschwangerschaften, die eine Eileiterschwangerschaft hat mich so mitgenommen, dass ich danach so unzufrieden mit mir war, dass ich oft nicht gut gelaunt war, es aber immer verdrängt habe und immer dachte, ich darf nicht darüber nachdenken, wird schon wieder.
Dann aber immer wenn ich mich mit jemandem getroffen habe und mir die Frage gestellt wurde, ob ich etwas trinken will, hab ich immer ja gesagt um den blöden Fragen zu entgehen ob ich schwanger bin. Denn das hat mir unheimlich weh getan.
Dann kam 2023 zum Glück unser zweites Kind nach den vielen Schicksalsschlägen auf die Welt, kurz nach der Geburt hat mein Bruder den Kontakt zu mir und meiner Familie abgebrochen.
Fälschlicherweise hab ich dadurch manchmal gedacht, dass ich mir jetzt Bier oder Sekt gönne, weil alles so stressig war.
In Geselligkeit hat es vor der Trunkenheitsfahrt immer dazugehört.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Früher hab ich wenig Alkohol schon gemerkt und hab dann nicht weiter getrunken, mir wurde dann schlecht.
Mit der Zeit hab ich immer mehr Alkohol vertragen und wenn es dann zu viel war hatte ich am nächsten Tag einen Kater.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Mein Mann und meine Mama haben mich schon darauf angesprochen, aber das habe ich mir leider nie zu Herzen genommen
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Ich habe zwei Kinder, bin verheiratet und bin Physiotherapeutin, ich habe nie meine Familie oder mein Berufsleben dadurch vernachlässigt.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Nein, früher hätte ich mich bei so einem Promillewert wahrscheinlich nicht mehr bewegen können.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ja, definitiv bei der Trunkenheitsfahrt.
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Ja, während meinen Schwangerschaften und der Stillzeit. Und in der Probephase bis ich einen Schwangerschaftstest machen konnte.
Oder wenn ich in einer Prüfungsphase war.
19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Ich habe mir früher nie Gedanken über meinen Konsum gemacht, ich dachte es wäre normal.
Heute würde ich sagen dass ich mir eine Gewöhnung angetrunken habe.
Heute und in Zukunft
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Nein.
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Am Tag der Trunkenheitsfahrt.
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein.
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich habe mir nach der Trunkenheitsfahrt sehr viele Gedanken gemacht und ich finde es sehr erschreckend, dass es durch meinen enormen Konsum so weit gekommen ist.
Deswegen trinke ich keinen Alkohol mehr.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Es war mir vor der Tf nicht bewusst, welche Folgen mein Alkoholkonsum haben kann. Ich habe nicht nur mich, sondern auch andere Menschen gefährdet.
Dabei hätte jemand sterben können.
Ich hab letztens ein Bild gesehen, darüber die Frage: Wie wollen sie nach einer Party nach Hause kommen?
Darunter 4 Autos:
Ein Taxi, Rettungsdienst, Polizei oder Leichenwagen.
Das bekomme ich nicht mehr aus dem Kopf.
Ich habe zwei tolle Kinder und ich möchte doch ein Vorbild für sie sein.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Ich habe nach der Tf direkt den Konsum eingestellt.
Ich habe mein Verhalten reflektiert und bin mir über mein Fehlverhalten bewusst.
Die Umstellungsphase fiel mir leicht.
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Ich habe in meinem Umfeld offen kommuniziert warum ich keinen Alkohol mehr trinke. Ich werde von allen unterstützt. Auch wenn ich irgendwo hingefahren werden muss bekomme ich Hilfe.
Ich fühle mich fitter und bin dadurch auch aktiver mit meinen Kindern. Vor der Tf war ich zu faul um spazieren zu gehen. Jetzt gehe ich viel mehr mit meinen Kindern raus. Meinem Sohn gefällt es auch, dass ich ihn jetzt immer zu Fuß zur Schule bringe und abhole.
Auch auf der Waage macht es sich bemerkbar, Alkohol hat ja auch viele Kalorien, dadurch fühle ich mich auch wieder wohler in meiner Haut.
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Mir sind die Auslöser warum ich so viel getrunken hatte jetzt bewusst und ich habe mich mit dem Thema Alkohol und dessen Auswirkungen auseinandergesetzt.
Ich werde in Zukunft mehr auf mich achten und nichts mehr in mich hineinfressen. Ich werde mir, wenn wieder etwas geschieht, was mich belastet Hilfe holen.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)
Ich möchte nie wieder in alte Gewohnheiten zurückzufallen, ich bin zu erschrocken von mir selber.
Man sagt, man soll niemals nie sagen. Aber ich arbeite an mir dass ich zufrieden bleibe und mein Umfeld achtet auch auf mich.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Indem ich keinen Alkohol mehr trinke.
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Es ist sehr schlimm dass es zur Tf kommen musste, aber dadurch wurde ich schmerzhaft wachgerüttelt und habe ich mein Verhalten stark hinterfragt.
Zum Glück ist keinem etwas passiert und ich kann jetzt ein besseres Leben führen.