Trunkenheitsfahrt (BAK2,37)

Reiner

Neuer Benutzer
Guten Tag,
erst einmal ein großes Lob an alle Organisatoren und Teilnehmer dieses Forums. Ich lese mich jetzt schon seit einiger Zeit durch die Beiträge des Portals und finde sehr gut wie offen und hilfsbereit ihr bei schwierigen und teils sehr persönlichen Fragen miteinander kommuniziert.
Doch nun wird es auch für mich ernst. Ich versuche in den kommenden Tagen meine Daten ins Forum zu stellen und erhoffe mir die eine oder andere Hilfe von euch zu bekommen. Heute schon mal mein Fragebogen_Alkohol.
Liebe Grüsse,
Reiner


FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: männlich
Größe: 183
Gewicht: 105
Alter: 51

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 05.01.2013
BAK: 2,37
Trinkbeginn: 21.00 h
Trinkende: 22.00 h
Uhrzeit der Blutabnahme: 01.00 h

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert:
Strafbefehl schon bekommen: Ja (§§315 I,III,316,21,49I,52.56I StGB)
Dauer der Sperrfrist: bis 05.06.2014 (12 Monate)

Führerschein
Hab ich noch: Nein
Hab ich abgegeben: Ja
Hab ich neu beantragt: am 28.10.2014

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Keine

Bundesland: NRW

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: Nein
Ich lebe abstinent seit: 05.01.2013

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: Ja
Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele:
ETG-Programm ja/nein: 11.02.14, 12.05.14, 14.08.14, 14.11.14 steht noch aus
Keinen Plan?:

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?:
Selbsthilfegruppe (SHG):
Psychologe/Verkehrspsychologe:
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer:
Ambulante/stationäre Therapie: Ja, teilstationär behandelt 04.03.13 bis 28.03.13
Keine Ahnung:

MPU
Datum: steht noch aus
Welche Stelle (MPI): DEKRA
Schon bezahlt?:
Schon eine MPU gehabt? Nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Nein/Keine
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Reiner,

begrüße dich bei uns im Forum :smiley1785:


Guten Tag,
erst einmal ein großes Lob an alle Organisatoren und Teilnehmer dieses Forums. Ich lese mich jetzt schon seit einiger Zeit durch die Beiträge des Portals und finde sehr gut wie offen und hilfsbereit ihr bei schwierigen und teils sehr persönlichen Fragen miteinander kommuniziert.
Doch nun wird es auch für mich ernst. Ich versuche in den kommenden Tagen meine Daten ins Forum zu stellen und erhoffe mir die eine oder andere Hilfe von euch zu bekommen.

Selbstverständlich stehen wir dir bei deinen Fragen zur Seite. Vorab habe allerdings ich ein paar Rückfragen:


Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?:
Selbsthilfegruppe (SHG):
Psychologe/Verkehrspsychologe:
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer:
Ambulante/stationäre Therapie: Ja, teilstationär behandelt 04.03.13 bis 28.03.13
Keine Ahnung:

Das heißt, dass bei dir eine Abhängigkeit diagnostiziert wurde?


Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: Ja
Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele:
ETG-Programm ja/nein: 11.02.14, 12.05.14, 14.08.14, 14.11.14 steht noch aus
Keinen Plan?:

Du hast also erst eine Haaranalyse und dann Urinscreenings gemacht? Für welchen Zeitraum belegt die Haaranalyse deine AB?

Sind dir die geforderten AB-Zeiträume bekannt?


Abstinenzzeiträume

Bei der Beschreibung der für eine günstige Verkehrsverhaltensprognose erforderlichen Abstinenz- bzw. Alkoholverzichtszeiträume wurde der Tatsache Rechnung getragen, dass suchttherapeutische Einrichtungen vermehrt ambulante Langzeittherapien anbieten, die neben der eigentlichen Entwöhnung auch eine Integration und Stabilisierung des Alkohol- oder Drogenverzichts in den allgemeinen Lebenskontext zum Ziel haben und über einen Zeitraum von deutlich länger als einem halben Jahr andaürn. Damit musste die in den „Begutachtungs-Leitlinien zur Kraftfahrereignung“ 4 geforderte Frist von in der Regel einem Jahr nach Abschluss der Entwöhnungstherapie auf solche Sonderfälle angewendet werden. Es gilt hier der Grundsatz, dass der gesamte Zeitraum des nachvollziehbaren Alkohol- oder Drogenverzichts nennenswert länger als ein Jahr sein soll, und dass davon 12 Monate im Zeitraum seit Beginn der Therapie liegen sollen. Das Ende einer Therapiemaßnahme ist in diesen Fällen nicht mehr von so zentraler Bedeutung, da ja auch eine therapeutische Begleitung bei der Stabilisierung einer Abstinenz im Grunde wünschenswert ist und dieser Aspekt daher im Vordergrund steht. In vergleichbarer Weise kann künftig auch berücksichtigt werden, dass jemand bereits nachvollziehbar abstinent eine Therapie aufgenommen hat. Liegt auch hier insgesamt ein nennenswert länger als ein Jahr andaürnder Abstinenzzeitraum vor, genügen nach Abschluss der Therapie noch 6 Monate des nachgewiesenen Alkohol- oder Drogenverzichts. Sofern keine Abhängigkeit vorliegt, kann im Einzelfall unter Berücksichtigung vom Zeitverlauf und von der Zielrichtung der Therapie auch ein kürzerer Zeitraum nach deren Abschluss ausreichen.

[h=3]Neue Begutachtungsrichtlinien[/h]
 

Reiner

Neuer Benutzer
Hallo Nancy,
danke das du so schnell geantwortet hast.
1.Bei mir ist keine Abhängigkeit diagnostiziet. Ich habe mich selber für die Therapie entschieden um mein Verhalten bei der TF zu beleuchten und besser verstehen zu können.
2.Da habe ich wohl etwas durcheinander gebracht und falsch eingetragen. Die Daten die ich unter ETG-Programm gelistet habe sind Tage an denen ich eine Haarprobe abgegeben habe. Es fehlt nur noch der Bescheid des letzen Termins, sprich des 14.11.14 (letzte Woche). Somit bin ich in der Lage ein Jahr Abstinenz nachzuweisen.
Heute habe ich einen Termin zur MPU erhalten. Es ist der 09.12.2014. Ich werde versuchen die fehlenden Infos morgen einzustellen.
Liebe Grüsse,
Reiner
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Reiner,

Hallo Nancy,
danke das du so schnell geantwortet hast.
1.Bei mir ist keine Abhängigkeit diagnostiziet. Ich habe mich selber für die Therapie entschieden um mein Verhalten bei der TF zu beleuchten und besser verstehen zu können.

könnte der FSSt. etwas darüber bekannt sein, bzw. möchtest du diese Therapie bei der MPU angeben? Und hast du selbst ein Exemplar des Abschlussberichtes erhalten, bzw. weißt du, was darin steht?

2.Da habe ich wohl etwas durcheinander gebracht und falsch eingetragen. Die Daten die ich unter ETG-Programm gelistet habe sind Tage an denen ich eine Haarprobe abgegeben habe. Es fehlt nur noch der Bescheid des letzen Termins, sprich des 14.11.14 (letzte Woche). Somit bin ich in der Lage ein Jahr Abstinenz nachzuweisen.

Alles klar.

Heute habe ich einen Termin zur MPU erhalten. Es ist der 09.12.2014. Ich werde versuchen die fehlenden Infos morgen einzustellen.
Liebe Grüsse,
Reiner

Ja, mach das bitte... :smiley138:
 

Reiner

Neuer Benutzer
Hallo,
ich wurde aufgrund der TF wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr zu einer Haftstrafe von 10 Monten verurteilt. Sie wurde zur Bewährung ausgesetzt. Das Urteil befindet sich natürlich in meiner Führerscheinakte. Aus diesem Urteil geht hervor das ich in selbstmörderischer Absicht auf die Bahnschienen gefahren bin. Die Therapie ist im Urteil erwähnt. Die Sachbearbeiterin des Straßenverkehrsamtes wollte den Therapiebericht unbedingt haben, außerdem eine Bescheinigung meines Arztes das ich nicht selbstmordgefährdet oder depressiv sei, ansonsten hätte ich ihr ein Fachärztliches Gutachten (teuer) bringen müssen. Daraufhin hat sie die MPU-Fragestellung auf Alkohl beschränkt. Der Therapiebericht und die Arztbescheinigung sind jetzt auch in meiner Führerscheinakte.
Ich stelle jetzt auch den Rest meines Fragebogens ein.
Grüsse Reiner

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Am Samstag den 5.Januar 2013 ergab sich folgender Tathergang:
Ich saß mit meiner Partnerin am Esstisch, es war so gegen 13.00 h, und beklagte den unordentlichen Zustand, in der sich unsere Wohnung befand. In meiner Familie leben 3 Kinder, meine Partnerin und ich. Meine Absicht war, ob es nicht möglich sei gemeinsam aufzuräumen. Als Antwort bekam ich von meiner Partnerin zu hören, das sie schon die gesamte Vorbereitung für Weihnachten und Silvester alleine übernommen hat und auch die komplette Verantwortung für die Familie übernehme. Ich würde keinerlei Verantwortung tragen und sollte sich daran nichts ändern würde sie sich von mir trennen. Ich wusste nicht wie mir geschah. Hatte ich doch nur einen Umstand ändern wollen. Ich fühlte mich sehr gedemütigt und verletzt. Was hatte das eine mit dem anderen zu tun? Ich bekam das Empfinden ungerecht behandelt und ausgenutzt worden zu sein. In der Tat hatte ich vor Weihnachten wenig Zeit für die gemeinsame Vorbereitung des Festes, da ich mich um meine Mutter kümmerte, die bis zum heiligen Abend im Krankenhaus lag. Es war noch sehr fraglich, wie es mit ihr weitergehen würde, weil sie plötzlich pflegebedürftig geworden war und ich machte mir große Sorgen wie es weitergehen sollte. Ich wollte jetzt nur noch abschalten. So gegen 15.30 h, fiel mir ein, dass mir ein Freund aus Holland bei einem Besuch eine Marihuana-Zigarette geschenkt hatte, suchte sie und rauchte diese. Um auf andere Gedanken zu kommen hörte ich Musik, doch tausend Sachen gingen mir durch den Kopf. Verlustangst machte sich breit und ich stellte mir die Frage was kann oder muss sich ändern. Gegen 18.00 h kam meine Partnerin vom einkaufen und ich suchte erneut das Gespräch mit ihr. Ich fragte sie ob ich uns etwas kochen soll, da ich wusste das sie noch einen Termin zur Vorbereitung der Kommunion unser Tochter hatte. Sie antwortete: „Mach doch was du willst“. Diese Reaktion hatte ich nicht erwartet, da ich im Glauben war ihr entgegenkommen zu können und ich gerne etwas getan hätte um unseren Streit etwas zu mildern. Doch für mich fühlte sich diese Antwort gleichgültig und auch falsch an. So kam es, das keiner mehr ein Wort sagte. Eine schwer zu ertragende und beklemmende Stille machte sich breit. Ich fühlte mich plötzlich sehr alleine und hatte Schwierigkeiten mit dieser Situation umzugehen. Ich war zu tiefst verletzt und wusste nicht weiter. Meine Partnerin fuhr dann um 20.00 h zu ihrem Termin. Ich saß alleine am Esstisch und erblickte in unserem Regal eine Flasche Jägermeister (1L). Es war das Geschenk eines Freundes der sie zur Silvesterparty mitgebrachte. Ich nahm die Flasche aus dem Regal. Es war so gegen 21.00 h – 22.00 h. Ich trank den Alkohol sehr schnell und zügig. Ich wollte meinen Schmerz und meine Wut nur noch vergessen. Dann erinnere ich mich nicht mehr an das was nun folgt, da ich einen totalen Filmriss (Blackout) hatte. Folgendes wurde mir berichtet:
Gegen 22.30 h kam meine Partnerin von ihrem Treffen zurück. Sie sah das ich betrunken war und forderte mich unverzüglich auf das Haus zu verlassen. Sie nahm meinen Rucksack legte Geldbörse und Schlüsselbund hinein und stellte diesen vor die Haustür. Es kam zu einen Gerangel an der Haustür da ich nicht bereit war zu gehen. Nachdem die Haustüre verschlossen und ich aus dem Haus war, wurde ich ca. 50 m von unserem Haus entfernt von einem Nachbarn gesehen wie ich schwankend umherirrte. Er wollte mir helfen und mich nach Hause bringen, doch ich sagte ihm meine Frau hat mich rausgeschmissen und begann ihn unflätig zu beschimpfen. Dann bin ich mit dem Auto ca. 500 m gefahren und mit diesem an einem Bahnübergang auf die Schienen gelangt. Gott sei Dank reagierten vorbeikommende Passanten sofort und alarmierten die Polizei. Zur Bestimmung der BAK wurde mir um 01.00 Uhr mein Blut abgenommen (2,37 Promille) und ich wurde in eine psychiatrische Klinik, nach PKG, eingewiesen, da ich wohl Selbstmordabsichten geäußert hatte. Dort beginnt am nächsten Morgen wieder meine Erinnerung.
Ich hatte dort ein Gespräch mit einem Richter, der die Zwangseinweisung aufhob. Auf Anraten des Arztes blieb ich noch einen Tag, da mein Blutdruck nicht normal war und verließ die Klinik am folgenden Tag.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
In der Zeit von 21.00 Uhr bis 22.00 Uhr habe ich eine Literflasche Jägermeister getrunken.

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Ich bin ungefähr 500 m gefahren. Wie weit ich fahren wollte kann ich nicht sagen da ich mich weder an die Fahrt noch an spätere Ereignisse erinnere.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Ich kann mich an die TF nicht mehr erinnern. Mir wurde meine Trunkenheitsfahrt ja erst später erzählt. Ich wusste überhaupt nicht, dass ich gefahren bin.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Ich habe soviel getrunken, dass ich mich an nichts mehr erinnere. Ich war nicht mehr in der Lage, irgendetwas vernünftig zu beurteilen.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Ich habe mir bis zur TF keine Gedanken über die Wirkung von Alkohol und den Alkoholabbau gemacht. Doch durch mein heutiges Wissen zum Thema Alkoholabbau weiß ich, dass ich wohl sehr oft mit Restalkohol gefahren bin. Um einen Wert zu generieren: 30 Jahre Führerschein = bestimmt 2000 Mal mit Restalkohol z.B. Tanken, Einkaufen, nach Hause = 3 Fahrten unter Restalkohol.
Da ich aus meiner Vergangenheit gelernt habe mit Alkohol nicht umgehen zu können, ergibt sich für mich nur eine einzige Folgerung: Konsequenter Verzicht auf Alkohol.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Der erste Zeitpunkt an dem ich Alkohol bewusst wahrnahm war im Alter von 4 Jahren auf dem Schlachtfest meines Onkels. Dort wurde nach getaner Arbeit jedem Erwachsenen ein Schnaps angeboten. Mein erster Konsum von Alkohol war mit 14 Jahren an Sankt Martin. Ich ging als Ältester und Aufpasser von fünf kleineren Kindern mit singen und bekam statt Süßigkeiten einen Korn ausgeschenkt.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Seit dem ich 18 bin habe ich Alkohol getrunken. Je nach Lebenssituation mal mehr mal weniger.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Mit 14 Jahren bekam ich als ältester und Aufpasser der jüngeren Kinder an Sankt Martin statt Süßigkeiten einen Korn beim Singen.
Mit 16 Jahren die erste Party mit Freunden organisiert und gefeiert. Es gab Altbier vom Fass, Cola und Limo.
Mit 18 bis 22 Jahre: 3-5 Gläser 0,2l Altbier pro Abend an Wochenenden oder zu Anlässen. Im Restaurant 1-2 Glas 0,2l Wein zum Essen.
Mit 23 bis 25 Jahre: 5-6 Gläser 0,2l Pils oder 1-2 Gläser 0,2l Longdrinks (z.B.Wodka-Lemon, Whisky-Cola) an Wochenenden oder zu Anlässen.
Mit 26 bis 30 Jahre: 5-10 Gläser 0,2l Pils bzw. 3-4 Flaschen 0,5l Pils an Wochenenden oder zu Anlässen. 4-5 Partys mit 5-7 Gläsern 0,02l Schnaps (Tequila).
Mit 31 bis 34 Jahre: 5-10 Gläser 0,2l Pils bzw. 3-4 Flaschen 0,5l Pils an Wochenenden oder zu Anlässen. Nach Fußballspielen mit der Mannschaft oder an Kartenabenden auch mal bis zu 15 Gläser 0,2l Pils.
Mit 35 bis 36 Jahre: 8-12 Gläser 0,2l Pils bzw. 3-5 Flaschen 0,5l Pils und 4-6 Gläser 0,02l Schnaps (Whisky, Cognac,...) an Wochenenden oder zu Anlässen.
Mit 37 bis 38 Jahre: 5-8 Gläser 0,2l Pils bzw. 2-3 Flaschen 0,5l Pils an Wochenenden oder zu Anlässen. Im Restaurant 1-2 Glas 0,2l Wein zum Essen.
Mit 39 bis 44 Jahre: 5-8 Gläser 0,2l Pils bzw. 2-3 Flaschen 0,5l Pils oder 3-4 Gläser 0,1l Wein an Wochenenden oder zu Anlässen. 10 mal im Jahr 1-15 Gläser 0,02l Schnaps (Ouzo, Raki, Pernod,...). Mitte 2007 OP/Essen.
Mit 45 bis 49 Jahre: 5-8 Gläser 0,2l Pils bzw. 2-3 Flaschen 0,5l Pils an Wochenenden oder zu Anlässen. 10 mal im Jahr 1–15 Gläser 0,02l Schnaps ( Martini, Ramazzotti, Jäger-meister, Kümmerling,...).
Seit dem 5.Januar 2013 abstinent.

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Seit dem ich 18 Jahre bin trank ich Alkohol meistens in Gesellschaft mit Freunden und Bekannten. (u.a. an Geburtstags- und Hochzeitsfeiern; in Diskotheken, Bars und Wirtshäusern; an Karneval; an Schützenfest oder an Silvester).

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
In meinem Freundeskreis (Umfeld) gehörte es dazu Alkohol zu trinken. Alle haben zu gesellschaftlichen Anlässen und beim Ausgehen (Geburtstagsfeiern, Hochzeiten, Karneval, Schützenfest, Silvester, WE) getrunken und ich wollte dazugehören. Es fiel mir auch leichter mit Leuten auf Partys und in Kneipen in Kontakt zu treten. Es war lustig, gesellig und entspannt. Ich konnte Probleme und Sorgen vergessen, sie waren dann einfach nicht mehr wichtig. Ich habe Alkohol missbraucht weil ich damals mit bestimmten Problemen nicht umzugehen wusste und sie verdrängen wollte.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Unter dem Einfluss von wenig Alkohol fühlte ich mich: kontaktfreudig, gesprächig, lustig, locker, gesellig.
Unter dem Einfluss von viel Alkohol fühlte ich mich: müde, abgeschlagen, unkonzentriert, unsachlich, aggressiv.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Meine Lebensgefährtin hat meinen Alkoholkonsum kritisiert, da ich unter Alkoholeinfluss einige Male ausfallend geworden bin. Ich fand, sie übertreibe und habe alles heruntergespielt und das Thema gewechselt. Andere kritisierten mich nicht und fanden meinen Konsum wohl normal. Ich war im Glauben kein Alkoholproblem zu haben.
Heute weiß ich, dass ich Probleme erst durch meinen Alkoholmissbrauch bekommen habe oder umgekehrt Probleme ohne Alkohol erst gar nicht entstanden wären.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Beruflich hat der Alkohol keine Auswirkungen gehabt. Ich bin immer gewissenhaft meiner Tätigkeit nachgekommen. Im privaten Umfeld kam es vor das ich unter Alkoholeinfluss die sachliche Ebene verlassen und so mein Urteilsvermögen beeinträchtigt habe. Negative Erlebnisse die ich durch Alkoholkonsum zu verdrängen oder zu lindern versuchte ließen mich damals nicht klar strukturiert und lösungsorientiert handeln. Rückblickend hat der Alkohol eher negative Auswirkungen für mich gehabt.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Mit 31–34 Jahren spielte ich Fußball in der Thekenmannschaft meiner Lieblingskneipe. Viele meiner Freunde spielten dort und mein Bekanntenkreis wuchs. Nach einem Spiel traf man sich in der Kneipe und feierte Sieg oder Niederlage. Es gab Freibier und jede Minute des Spiels wurde analysiert. Da es sehr gesellig war blieb man auch sehr lange in der Wirtschaft die zu einem zweiten Zuhause wurde. Gelegentlich traf man sich dort auch zum Karten oder Billard und oft wurde dann um Bierrunden gespielt. An diesen Tagen trank ich bis zu 8 Gläsern 0,4l Pils.
Mit 36 Jahren ging meine Beziehung, die 10 Jahre alt war, in die Brüche. Die Trennung, der Verlust des gemeinsamen Hauses und gewohnter Tagesabläufe war für mich sehr schwer zu ertragen. Der Alkoholkonsum stieg und ich trank Bier und Schnaps. An manchen Tagen bis zu 8 Gläsern 0,4l Pils und 3-4 0,02l Schnaps. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt jedoch viele Freunde die mir geholfen haben meine Trennung zu verarbeiten und die neue Situation anzunehmen.
Ich trinke heute keinen Alkohol mehr.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
TF am 05.01.2013

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Nein

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Ich sah mich als Gesellschaftstrinker. Ich traf mich mit Freunden und es gehörte auf Feiern oder an WE dazu, weil alle getrunken haben. Heute weiß ich, dass ich getrunken habe um dazuzugehören. Manchmal habe ich Alkohol zum Verdrängen oder Vergessen einer Situation (Problem) getrunken und somit missbraucht. Heute ist mir bewusst, dass ich durch den Konsum das Problem nur schlimmer gemacht habe. Ich weiß das ich Alkoholmissbrauch betrieben habe. Da ich aus meiner Vergangenheit gelernt habe mit Alkohol nicht umgehen zu können, habe ich für mich die Entscheidung getroffen ganz auf Alkohol zu verzichten.

Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Nein, abstinent seit der TF

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Am Tag der TF am 05.01.2013
(habe die Entscheidung einer Alkoholabstinenz für mich getroffen)

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich trinke keinen Alkohol, weil es mir ohne Alkohol sehr gut geht. Ich nehme meine Verantwortung zu jeder Zeit war und besitze die volle Kontrolle über mein Leben. Mein Leben ist jetzt geordnet und strukturiert. Ich fühle mich sehr wohl und auch ein wenig stolz mit dem Erreichten. Ich möchte zu keinem Zeitpunkt mehr die Kontrolle über meinen Verstand verlieren. Ich werde mein heutiges Leben sehr gut beschützen.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Ich habe mein Alkoholproblem lange Zeit ignoriert. Doch durch die Umstände und Folgen meiner TF ist mir sehr viel bewusst geworden. Ich trage eine Verantwortung für mich und mein Leben zu dem auch meine Umwelt zählt. Ich habe mein Leben und das anderer gefährdet in dem ich mich unter Alkoholeinfluss im Straßenverkehr bewegte. Durch die Aufarbeitung der Ereignisse manifestierte sich in meinem Inneren der Entschluss dem Alkohol zu entsagen und so traf ich die Entscheidung für den Rest meines Lebens auf Alkohol zu verzichten. Ich habe den Tag der TF auch als einen neuen Lebensabschnitt und neue Chance erfahren bzw. gewertet.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Mein Entschluss stand nach der TF fest. Kein Alkohol mehr. Also suchte ich nach Aufgaben und Wegen mit der neuen Situation umzugehen. Ich esse viel mehr Obst als früher und habe meine Kaffeekultur verändert, indem ich mich mit einem Espresso oder Latte verwöhne. Ich gehe viel spazieren und erfreue mich an der Schönheit unserer Natur die mir zu jeder Jahreszeit viel Energie und positive Gedanken bzw. Eindrücke vermittelt. Ich fühle mich insgesamt gesehen fitter und ausgeglichener. Durch den Kauf eines Makroobjektivs für meine Kamera habe ich mir die Möglichkeit eröffnet die Welt aus einer ganz neuen Perspektive zu erleben. Eine Sichtweise die sehr spannend ist, mir viel Freude beim fotografieren macht und neue Eindrücke vermittelt. Auch habe ich während meiner Therapie meine vergangene Lebensweise bzw. -situation erörtert und aufgearbeitet. Ich bin mir meiner Stärken aber auch meiner Schwächen deutlicher bewusst geworden und ich erlernte mir neue Wege zu suchen um in Zukunft auf Konfliktsituationen anders zu reagieren (Notfallplan). Heute kann ich offen über meine Sorgen/Probleme sprechen. Es fällt mir leicht einen Freund anzurufen und ihn zu bitten mir zu helfen. Es hilft mir auch oft einfach die Umgebung zu wechseln, um eine neue Sichtweise der Situation zu erhalten.
Ich habe gelernt das es keine unlösbaren Problem oder Schwierigkeiten gibt. Ich danke meinen Therapeuten für die Unterstützung diese Erkenntnis gewonnen zu haben.
Ich liebe mein neues Leben.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Es geht mir sehr gut und ich freue mich auf jeden neuen Tag. Mein Leben ist geordnet und stabil. Ich genieße es, bei meiner Familie oder unter Freunden zu sein. Ich empfinde ein positives Lebensgefühl. Rückblickend muss ich sagen das alle Beteiligten in meinem Umfeld/Bekanntenkreis mir sehr geholfen haben. Es wurde nie an meinem Entschluss, auf Alkohol zu verzichten gezweifelt. Im Gegenteil wir reden heute offen über Alkohol, Konsum und die folgen von Missbrauch. Dies war eine sehr große Hilfe für mich und ich wurde bestärkt meinen Weg zu gehen (positives Feedback).

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Indem ich mir immer wieder bewusst mache zu was der Missbrauch von Alkohol bei mir führen kann und ich nicht vergesse was ich seit dem gelernt und verinnerlicht habe. Ich weiß aber auch das es immer wieder Höhen und Tiefen im Leben gibt. Für den Fall das ich mit einer Situation nicht zurechtkomme, würde ich das Gespräch mit meiner Partnerin oder einem Freund suchen. Ich würde auch professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Ich habe einen konkreten Notfallplan in meiner Geldbörse. Ich habe die TF auch als neuen Anfang begriffen, als Chance mein Leben neu zu ordnen und zu leben. Ich fühle mich sehr gut und bin mir sicher den richtigen Weg zu gehen.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)
Ich muss es mir vorstellen können. Da ich aber weiß das ein Rückfall nicht unerwartet kommt und es Warnzeichen geben wird, gilt es für mich diese zu erkennen. Ich würde meine Partnerin oder auch Freunde um Hilfe bitten. Ich könnte jederzeit Kontakt zu meinem Arzt oder Therapeuten aufnehmen und sie um Hilfe bitten. Ich weiß das ich ein Alkoholproblem habe und das mein Alkoholgedächtnis die konsumierten Alkoholmengen nicht vergisst und jederzeit rekonstruieren kann. Weil ich das weiß und mir meine Erfahrungen und Konsequenzen der TF als Abschreckung im Gedächtnis bleiben werden,
bin ich mir sehr sicher nie wieder Alkohol zu trinken.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Ich trinke nicht mehr.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Danke für deine Antwort :smiley22:

Ich werde zusehen, dass ich mich schnellstmöglich mit deinem FB auseinandersetze, um die Hintergründe deiner TF besser zu verstehen. Hab bitte etwas Geduld.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo,
ich wurde aufgrund der TF wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr zu einer Haftstrafe von 10 Monten verurteilt. Sie wurde zur Bewährung ausgesetzt. Das Urteil befindet sich natürlich in meiner Führerscheinakte. Aus diesem Urteil geht hervor das ich in selbstmörderischer Absicht auf die Bahnschienen gefahren bin. Die Therapie ist im Urteil erwähnt. Die Sachbearbeiterin des Straßenverkehrsamtes wollte den Therapiebericht unbedingt haben, außerdem eine Bescheinigung meines Arztes das ich nicht selbstmordgefährdet oder depressiv sei, ansonsten hätte ich ihr ein Fachärztliches Gutachten (teuer) bringen müssen. Daraufhin hat sie die MPU-Fragestellung auf Alkohl beschränkt. Der Therapiebericht und die Arztbescheinigung sind jetzt auch in meiner Führerscheinakte.
Ich stelle jetzt auch den Rest meines Fragebogens ein.
Grüsse Reiner

Da deine SB die Fragestellung auf Alk. beschränkt hat, geht aus dem Therapiebericht wohl eindeutig hervor, dass sowohl eine Depression als auch eine Suizidalität ausgeschlossen werden kann. Weitere Fragen von mir lauten:
Die weitere Bescheinigung, stammt die von deinem Hausarzt?
Inwieweit wurde im Therapiebericht denn auf dein "Alk.problem" eingegangen?
Wie lautet die genaue Fragestellung der FSSt.?

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Am Samstag den 5.Januar 2013 ergab sich folgender Tathergang:
Ich saß mit meiner Partnerin am Esstisch, es war so gegen 13.00 h, und beklagte den unordentlichen Zustand, in der sich unsere Wohnung befand. In meiner Familie leben 3 Kinder, meine Partnerin und ich. Meine Absicht war, ob es nicht möglich sei gemeinsam aufzuräumen. Als Antwort bekam ich von meiner Partnerin zu hören, das sie schon die gesamte Vorbereitung für Weihnachten und Silvester alleine übernommen hat und auch die komplette Verantwortung für die Familie übernehme. Ich würde keinerlei Verantwortung tragen und sollte sich daran nichts ändern würde sie sich von mir trennen. Ich wusste nicht wie mir geschah. Hatte ich doch nur einen Umstand ändern wollen. Ich fühlte mich sehr gedemütigt und verletzt. Was hatte das eine mit dem anderen zu tun? Ich bekam das Empfinden ungerecht behandelt und ausgenutzt worden zu sein. In der Tat hatte ich vor Weihnachten wenig Zeit für die gemeinsame Vorbereitung des Festes, da ich mich um meine Mutter kümmerte, die bis zum heiligen Abend im Krankenhaus lag. Es war noch sehr fraglich, wie es mit ihr weitergehen würde, weil sie plötzlich pflegebedürftig geworden war und ich machte mir große Sorgen wie es weitergehen sollte. Ich wollte jetzt nur noch abschalten. So gegen 15.30 h, fiel mir ein, dass mir ein Freund aus Holland bei einem Besuch eine Marihuana-Zigarette geschenkt hatte, suchte sie und rauchte diese. Um auf andere Gedanken zu kommen hörte ich Musik, doch tausend Sachen gingen mir durch den Kopf. Verlustangst machte sich breit und ich stellte mir die Frage was kann oder muss sich ändern. Gegen 18.00 h kam meine Partnerin vom einkaufen und ich suchte erneut das Gespräch mit ihr. Ich fragte sie ob ich uns etwas kochen soll, da ich wusste das sie noch einen Termin zur Vorbereitung der Kommunion unser Tochter hatte. Sie antwortete: „Mach doch was du willst“. Diese Reaktion hatte ich nicht erwartet, da ich im Glauben war ihr entgegenkommen zu können und ich gerne etwas getan hätte um unseren Streit etwas zu mildern. Doch für mich fühlte sich diese Antwort gleichgültig und auch falsch an. So kam es, das keiner mehr ein Wort sagte. Eine schwer zu ertragende und beklemmende Stille machte sich breit. Ich fühlte mich plötzlich sehr alleine und hatte Schwierigkeiten mit dieser Situation umzugehen. Ich war zu tiefst verletzt und wusste nicht weiter. Meine Partnerin fuhr dann um 20.00 h zu ihrem Termin. Ich saß alleine am Esstisch und erblickte in unserem Regal eine Flasche Jägermeister (1L). Es war das Geschenk eines Freundes der sie zur Silvesterparty mitgebrachte. Ich nahm die Flasche aus dem Regal. Es war so gegen 21.00 h – 22.00 h. Ich trank den Alkohol sehr schnell und zügig. Ich wollte meinen Schmerz und meine Wut nur noch vergessen. Dann erinnere ich mich nicht mehr an das was nun folgt, da ich einen totalen Filmriss (Blackout) hatte. Folgendes wurde mir berichtet:
Gegen 22.30 h kam meine Partnerin von ihrem Treffen zurück. Sie sah das ich betrunken war und forderte mich unverzüglich auf das Haus zu verlassen. Sie nahm meinen Rucksack legte Geldbörse und Schlüsselbund hinein und stellte diesen vor die Haustür. Es kam zu einen Gerangel an der Haustür da ich nicht bereit war zu gehen. Nachdem die Haustüre verschlossen und ich aus dem Haus war, wurde ich ca. 50 m von unserem Haus entfernt von einem Nachbarn gesehen wie ich schwankend umherirrte. Er wollte mir helfen und mich nach Hause bringen, doch ich sagte ihm meine Frau hat mich rausgeschmissen und begann ihn unflätig zu beschimpfen. Dann bin ich mit dem Auto ca. 500 m gefahren und mit diesem an einem Bahnübergang auf die Schienen gelangt. Gott sei Dank reagierten vorbeikommende Passanten sofort und alarmierten die Polizei. Zur Bestimmung der BAK wurde mir um 01.00 Uhr mein Blut abgenommen (2,37 Promille) und ich wurde in eine psychiatrische Klinik, nach PKG, eingewiesen, da ich wohl Selbstmordabsichten geäußert hatte. Dort beginnt am nächsten Morgen wieder meine Erinnerung.
Ich hatte dort ein Gespräch mit einem Richter, der die Zwangseinweisung aufhob. Auf Anraten des Arztes blieb ich noch einen Tag, da mein Blutdruck nicht normal war und verließ die Klinik am folgenden Tag.

Bevor ich auf die Umstände deiner TF näher eingehe, vorab die Frage: Hast du das Marihuana auch während der Therapie erwähnt (steht davon etwas im Bericht)?

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
In der Zeit von 21.00 Uhr bis 22.00 Uhr habe ich eine Literflasche Jägermeister getrunken.

Bist du dir da sicher? Nach meinen Berechnungen müsstest du dann über 3‰ gelegen haben.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Mit 14 Jahren bekam ich als ältester und Aufpasser der jüngeren Kinder an Sankt Martin statt Süßigkeiten einen Korn beim Singen.
Mit 16 Jahren die erste Party mit Freunden organisiert und gefeiert. Es gab Altbier vom Fass, Cola und Limo.
Mit 18 bis 22 Jahre: 3-5 Gläser 0,2l Altbier pro Abend an Wochenenden oder zu Anlässen. Im Restaurant 1-2 Glas 0,2l Wein zum Essen.
Mit 23 bis 25 Jahre: 5-6 Gläser 0,2l Pils oder 1-2 Gläser 0,2l Longdrinks (z.B.Wodka-Lemon, Whisky-Cola) an Wochenenden oder zu Anlässen.
Mit 26 bis 30 Jahre: 5-10 Gläser 0,2l Pils bzw. 3-4 Flaschen 0,5l Pils an Wochenenden oder zu Anlässen. 4-5 Partys mit 5-7 Gläsern 0,02l Schnaps (Tequila).
Mit 31 bis 34 Jahre: 5-10 Gläser 0,2l Pils bzw. 3-4 Flaschen 0,5l Pils an Wochenenden oder zu Anlässen. Nach Fußballspielen mit der Mannschaft oder an Kartenabenden auch mal bis zu 15 Gläser 0,2l Pils.
Mit 35 bis 36 Jahre: 8-12 Gläser 0,2l Pils bzw. 3-5 Flaschen 0,5l Pils und 4-6 Gläser 0,02l Schnaps (Whisky, Cognac,...) an Wochenenden oder zu Anlässen.
Mit 37 bis 38 Jahre: 5-8 Gläser 0,2l Pils bzw. 2-3 Flaschen 0,5l Pils an Wochenenden oder zu Anlässen. Im Restaurant 1-2 Glas 0,2l Wein zum Essen.
Mit 39 bis 44 Jahre: 5-8 Gläser 0,2l Pils bzw. 2-3 Flaschen 0,5l Pils oder 3-4 Gläser 0,1l Wein an Wochenenden oder zu Anlässen. 10 mal im Jahr 1-15 Gläser 0,02l Schnaps (Ouzo, Raki, Pernod,...). Mitte 2007 OP/Essen.
Mit 45 bis 49 Jahre: 5-8 Gläser 0,2l Pils bzw. 2-3 Flaschen 0,5l Pils an Wochenenden oder zu Anlässen. 10 mal im Jahr 1–15 Gläser 0,02l Schnaps ( Martini, Ramazzotti, Jäger-meister, Kümmerling,...).
Seit dem 5.Januar 2013 abstinent.

Das ist eine sehr detaillierte Auflistung deines Trinkverhaltens (Respekt dafür). Klar zu erkennen, dass du dich intensiv mit deinen Trinkmengen auseinandergesetzt hast. Auch nachvollziehbar = deine Steigerung im Laufe der Zeit. Was mir zu denken gibt, ist die Diskrepanz deines Schnapskonsums im Vorfeld, gegenüber der Schnapsmenge am Tag der TF:

10 mal im Jahr 1–15 Gläser 0,02l Schnaps ( Martini, Ramazzotti, Jäger-meister, Kümmerling,...).

In der Zeit von 21.00 Uhr bis 22.00 Uhr habe ich eine Literflasche Jägermeister getrunken.

Da deine BE 3 Stunden nach dem Trinkende (um 1 Uhr) erfolgte, lag deine BAK folglich vorher noch um einiges höher als bei 2,37‰. Wenn du dir deine Trinkmengen im Vorfeld ansiehst, kommst du bei 8 Gl. Bier bzw. 3 Fl. a 0,5l + 15 Gl. Schnaps nicht mal annähernd an die Prom.zahl, die du bei der TF intus hattest. Gewiss, du warst betrunken - dennoch sind die Mengen im Vorfeld nicht wirklich realistisch. Auch deine Trinkzeit von gerade einmal einer Stunde (Sturztrunk) lässt eher darauf schließen, dass du daran gewöhnt warst, öfter Schnaps zu trinken als 10 mal im Jahr...

Da du jetzt AB lebst, wäre hier anzuraten, bei Fragen zum Konsum im Vorfeld entsprechende Angaben zu machen. Bei KT'lern muss immer darauf geachtet werden, dass diese Mengen mehr oder weniger im Rahmen bleiben - bei jemandem der nachvollziehbar künftig AB leben wird, ist die Trinkmenge im Vorfeld nicht mehr ganz so entscheidend für den MPU-Ausgang. Darum hier bei den Mengen besser nicht untertreiben.


12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
In meinem Freundeskreis (Umfeld) gehörte es dazu Alkohol zu trinken. Alle haben zu gesellschaftlichen Anlässen und beim Ausgehen (Geburtstagsfeiern, Hochzeiten, Karneval, Schützenfest, Silvester, WE) getrunken und ich wollte dazugehören. Es fiel mir auch leichter mit Leuten auf Partys und in Kneipen in Kontakt zu treten. Es war lustig, gesellig und entspannt. Ich konnte Probleme und Sorgen vergessen, sie waren dann einfach nicht mehr wichtig. Ich habe Alkohol missbraucht weil ich damals mit bestimmten Problemen nicht umzugehen wusste und sie verdrängen wollte.

Den von mir fett markierten Teil würde ich in erster Linie für deinen hohen Alk.konsum "verantwortlich" machen. Das Trinken zu gesellschaftlichen Anlässen war wohl weniger ein Umstand, der zum Alk.missbrauch geführt hat. Auch der Zugehörigkeitswunsch (Gruppenzwang) ist ab einem gewissen Alter nicht mehr damit erklärbar, dass man getrunken hat, weil es die anderen taten...

Vielmehr ist aus deiner Tattagbeschreibung herauszulesen, dass es in deinem privaten Umfeld doch einige Missverständnisse und Probleme gab, mit denen du dich nicht auseinandergesetzt hast oder nicht auseinander setzen wolltest:

Ich saß mit meiner Partnerin am Esstisch, es war so gegen 13.00 h, und beklagte den unordentlichen Zustand, in der sich unsere Wohnung befand.
Meine Absicht war, ob es nicht möglich sei gemeinsam aufzuräumen...

Diese Unzufriedenheit deinerseits entstand ja nicht erst an diesem Tag, sondern war unterschwellig bereits seit einiger Zeit in dir vorhanden.

...und auch die komplette Verantwortung für die Familie übernehme. Ich würde keinerlei Verantwortung tragen und sollte sich daran nichts ändern würde sie sich von mir trennen.

Hieraus ist eine massive Partnerschaftsproblematik zu erkennen, wobei dann dies hier...

Ich wusste nicht wie mir geschah

schon fast ein ungläubiges Kopfschütteln auslöst. Wie konnte dir entgangen sein, wie unzufrieden deine Partnerin war? Das kann nicht wirklich nur daran gelegen haben, dass deine Mutter im Krankenhaus lag, sondern da müssen noch einige andere Dinge vorgefallen sein. Sorry, wenn ich das jetzt mal so direkt ausdrücke, aber kann es sein, dass du der Kritik deiner Frau/Freundin nicht so gut gewachsen warst? Wolltest du vorher nicht hören, was ihr missfiel?

Du hast selbst geschrieben:

weil ich damals mit bestimmten Problemen nicht umzugehen wusste und sie verdrängen wollte.

Warum konntest du mit bestimmten Problemen nicht umgehen?
Wieso warst du der Meinung, dass das Verdrängen der beste Weg sei?

Inwieweit wurde darüber in deiner Therapie gesprochen und welche Lösungswege wurden dir dazu aufgezeigt?


13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Unter dem Einfluss von wenig Alkohol fühlte ich mich: kontaktfreudig, gesprächig, lustig, locker, gesellig.
Unter dem Einfluss von viel Alkohol fühlte ich mich: müde, abgeschlagen, unkonzentriert, unsachlich, aggressiv.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Meine Lebensgefährtin hat meinen Alkoholkonsum kritisiert, da ich unter Alkoholeinfluss einige Male ausfallend geworden bin. Ich fand, sie übertreibe und habe alles heruntergespielt und das Thema gewechselt. Andere kritisierten mich nicht und fanden meinen Konsum wohl normal. Ich war im Glauben kein Alkoholproblem zu haben.
Heute weiß ich, dass ich Probleme erst durch meinen Alkoholmissbrauch bekommen habe oder umgekehrt Probleme ohne Alkohol erst gar nicht entstanden wären.

Auch hier wäre das fett markierte noch einmal näher zu beleuchten:

Du wurdest ausfällig und agressiv? Was genau ist da passiert? Wie drückte sich das aus, verbal oder wurdest du auch handgreiflich? Hatte deine LG mitunter Angst, dass du ihr Gewalt antun könntest?

Versteh' das nicht falsch, ich will dir hier nichts unterstellen, sondern einfach die Tiefe der Problematik etwas genauer erkennen können.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Mit 31–34 Jahren spielte ich Fußball in der Thekenmannschaft meiner Lieblingskneipe. Viele meiner Freunde spielten dort und mein Bekanntenkreis wuchs. Nach einem Spiel traf man sich in der Kneipe und feierte Sieg oder Niederlage. Es gab Freibier und jede Minute des Spiels wurde analysiert. Da es sehr gesellig war blieb man auch sehr lange in der Wirtschaft die zu einem zweiten Zuhause wurde. Gelegentlich traf man sich dort auch zum Karten oder Billard und oft wurde dann um Bierrunden gespielt. An diesen Tagen trank ich bis zu 8 Gläsern 0,4l Pils.
Mit 36 Jahren ging meine Beziehung, die 10 Jahre alt war, in die Brüche. Die Trennung, der Verlust des gemeinsamen Hauses und gewohnter Tagesabläufe war für mich sehr schwer zu ertragen. Der Alkoholkonsum stieg und ich trank Bier und Schnaps. An manchen Tagen bis zu 8 Gläsern 0,4l Pils und 3-4 0,02l Schnaps. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt jedoch viele Freunde die mir geholfen haben meine Trennung zu verarbeiten und die neue Situation anzunehmen.
Ich trinke heute keinen Alkohol mehr.

Warum ging diese Beziehung in die Brüche? Hatte das bereits mit deinem Alk.konsum zu tun? Hast du die Angst, dass eine Beziehung zerbrechen kann auch in die nächste Beziehung mitgenommen? Warst du über die Trennung von deiner einstigen Partnerin weg, als du deine neue Freundin kennengelernt hast, oder hattest du weiterhin damit zu kämpfen? Ich frage das nicht, weil ich extrem neugierig bin, sondern um zu sehen, inwieweit dich eine Trennungsstituation belasten könnte, was für einen zukünftigen Alk.verzicht auch bei schwierigen Situationen zu einer zentralen Frage werden könnte.


25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Mein Entschluss stand nach der TF fest. Kein Alkohol mehr. Also suchte ich nach Aufgaben und Wegen mit der neuen Situation umzugehen. Ich esse viel mehr Obst als früher und habe meine Kaffeekultur verändert, indem ich mich mit einem Espresso oder Latte verwöhne. Ich gehe viel spazieren und erfreue mich an der Schönheit unserer Natur die mir zu jeder Jahreszeit viel Energie und positive Gedanken bzw. Eindrücke vermittelt. Ich fühle mich insgesamt gesehen fitter und ausgeglichener. Durch den Kauf eines Makroobjektivs für meine Kamera habe ich mir die Möglichkeit eröffnet die Welt aus einer ganz neuen Perspektive zu erleben. Eine Sichtweise die sehr spannend ist, mir viel Freude beim fotografieren macht und neue Eindrücke vermittelt. Auch habe ich während meiner Therapie meine vergangene Lebensweise bzw. -situation erörtert und aufgearbeitet. Ich bin mir meiner Stärken aber auch meiner Schwächen deutlicher bewusst geworden und ich erlernte mir neue Wege zu suchen um in Zukunft auf Konfliktsituationen anders zu reagieren (Notfallplan). Heute kann ich offen über meine Sorgen/Probleme sprechen. Es fällt mir leicht einen Freund anzurufen und ihn zu bitten mir zu helfen. Es hilft mir auch oft einfach die Umgebung zu wechseln, um eine neue Sichtweise der Situation zu erhalten.
Ich habe gelernt das es keine unlösbaren Problem oder Schwierigkeiten gibt. Ich danke meinen Therapeuten für die Unterstützung diese Erkenntnis gewonnen zu haben.
Ich liebe mein neues Leben.

Das klingt alles sehr positiv. Wie genau sieht dein Notfallplan aus?

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Es geht mir sehr gut und ich freue mich auf jeden neuen Tag. Mein Leben ist geordnet und stabil. Ich genieße es, bei meiner Familie oder unter Freunden zu sein. Ich empfinde ein positives Lebensgefühl. Rückblickend muss ich sagen das alle Beteiligten in meinem Umfeld/Bekanntenkreis mir sehr geholfen haben. Es wurde nie an meinem Entschluss, auf Alkohol zu verzichten gezweifelt. Im Gegenteil wir reden heute offen über Alkohol, Konsum und die folgen von Missbrauch. Dies war eine sehr große Hilfe für mich und ich wurde bestärkt meinen Weg zu gehen (positives Feedback).

In welchem Umfeld genau lebst du heute? Bist du noch mit deiner Partnerin zusammen? Wenn ja - wie habt ihr eure Probleme gelöst? Welche Kompromisse konntet ihr eingehen, damit solche Situationen wie am Tattag nicht mehr entstehen?

Bei der MPU geht es in erster Linie darum, dass nachvollziehbar dargelegt werden kann, dass man mit künftigen Problemsituationen nun anders umgehen kann als früher, als man zur Entlastung zum Alk. gegriffen hat. Darum ist es wichtig, dass du diese Vermeidungsstrategien auch plausibel schildern kannst (eben deinen Notfallplan). Es wird also nicht reichen, dass du angibst einen Notfallplan zu haben, sondern diesen solltest du dem GA auch detailliert beschreiben können.
 
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Reiner

Neuer Benutzer
Hallo Nancy,
im Therapiebericht steht folgende Diagnose: "Mittelgradige depressive Episode" und "Zum Entlassungszeitpunkt bestanden keine Anhalte für akute Eigen- und Fremdgefährdung". Die andere Bescheinigung stammt von meinem Hausarzt, ist aktuell, und besagt das keine Behandlung oder Medikation wegen Depression oder Suizidgefahr besteht.
Im Therapiebericht steht das ich über die Gefahren von Alkohol und Cannabis aufgeklärt wurde und eine verharmlosende Sicht auf Cannabis hätte, die sich aber durch die Aufklärung erkannt und geändert habe. Der Sachbearbeiter beim Straßenverkehrsamt sagte eine Cannabis-MPU sei nicht notwendig, da ich den Konsum vom Fahren trennen kann. Da ich seit der TF keinen Cannabiskosum mehr hatte, wäre auch eine diesbezügliche Haaranalyse negativ.
Die genaue Fragestellung der FFST erfrage ich kommenden Montag.

Um auf die Frage des Trinkverhaltens einzugehen: Die letzten Jahre vor der Trunkenheitsfahrt sind schon von mir nach oben korrigiert. Es waren meist 0,2l Jägermeister als Sturztrunk. Oder soll ich da besser 0,5l daraus machen?
Zur Trinkmenge am Tag der TF: Da ich einen Blackout hatte weiß ich nicht genau ob ich die Literflasche komplett geleert habe bzw. ob alles davon drin geblieben ist.

Zu Deinen Fragen:
Warum konntest du mit bestimmten Problemen nicht umgehen? Wieso warst du der Meinung, dass das Verdrängen der beste Weg sei? Inwieweit wurde darüber in deiner Therapie gesprochen und welche Lösungswege wurden dir dazu aufgezeigt?
Ich habe mich schon immer sehr schwer getan meine Gefühle offen zu zeigen und Konfliktsituationen zu ertragen. Von früher Kindheit an wurde mir eingetrichtert: "Indianer weinen nicht". Durch den frühen Tod meines Vaters habe ich schon als Jugendlicher im häuslichen Umfeld die Sorge für meine Mutter und Schwester übernommen und meine eigenen Bedürfnisse zurückgestellt. Meine Probleme habe ich in mich hineingefressen und wenn der Druck zu groß wurde in Alkohol ertränkt. Diese Denkweise hat sich lange fortgesetzt. Ich hatte Angst, Schwäche oder Wut zu zeigen weil ich sie mir selbst nicht zugestanden habe und so auch davon ausgegangen bin, dass meine Partnerinnen sie mir nicht zugestehen würden. Ich hatte Angst dann ungeliebt zu sein. Mein Selbstwertgefühl war nicht sehr ausgeprägt und wurde in Konfliktsituationen sehr stark verletzt. Unter Alkoholeinfluss brachen die aufgestauten Gefühle heftig hervor. Diese Problematik war Hauptbestandteil der Therapie.
Es wurde ein Krisen- und Notfallplan für solche Situationen festgelegt.

Krisenplan:
Woran merke ich das es mir schlecht geht?
1.Es schnürt mir den Hals zu = Raum verlassen damit ich eine andere Perspektive bekomme, mir mit der Antwort Zeit lassen.
2.Ich falle in ein Loch und lasse alles über mich ergehen = Stopp!!! Ich brauche eine Auszeit und nehme diese sofort.
3.Ich bin nervös = spazieren (langsam und achtsam)
4.Ich bin angespannt = Tee,... kochen, Meditation bis zur Entspannung
5.Ich fühle, dass ich mich für meine Meinung verstärkt rechtfertigen muss = Stopp!!! Ich muss das nicht.
6.Fühle mich unverstanden = Nachfragen: "Ich habe den Eindruck das Du mich nicht verstehst“ oder „Kannst du mir sagen was du bis jetzt von dem verstanden hast".
Gegenmaßnahme: Alternative Erklärungen.

Notfallplan:
1.Meinen besten Freund anrufen
2.Psychotherapeut anrufen (gilt immer und zu jeder Zeit, auch nach dem Therapieende)
3.Im absoluten Notfall: Klinik aufsuchen

Du wurdest ausfällig und agressiv? Was genau ist da passiert? Wie drückte sich das aus, verbal oder wurdest du auch handgreiflich? Hatte deine LG mitunter Angst, dass du ihr Gewalt antun könntest?
Ich wurde massiv beleidigend und habe meine Lebensgefährtin mehrfach bedroht. Einmal wurde ich handgreiflich, daraufhin verkündete sie sich von mir zu trennen, falls ich mich nochmal so betrinken würde. Deswegen hat sie mich unmittelbar vor der TF auch rausgeschmissen. Deswegen habe ich alles was ich vor der TF trank, heimlich getrunken.

Warum ging diese Beziehung in die Brüche? Hatte das bereits mit deinem Alk.konsum zu tun? Hast du die Angst, dass eine Beziehung zerbrechen kann auch in die nächste Beziehung mitgenommen? Warst du über die Trennung von deiner einstigen Partnerin weg, als du deine neue Freundin kennengelernt hast, oder hattest du weiterhin damit zu kämpfen? Ich frage das nicht, weil ich extrem neugierig bin, sondern um zu sehen, inwieweit dich eine Trennungsstituation belasten könnte, was für einen zukünftigen Alk.verzicht auch bei schwierigen Situationen zu einer zentralen Frage werden könnte.
Die Beziehung zerbrach, weil meine damalige Freundin jemand anderen kennengelernt hatte. Ich hatte anschließend weitere kürzere Beziehungen und bin mit meiner jetzigen Partnerin seit fast 13 Jahren zusammen. Ja, ich habe diese Angst in meine neue Beziehung mitgenommen, es fiel mir noch schwerer negative Gefühle anzusprechen aus Angst vor Liebesverlust. Zum Thema Belastungen in der Trennungssituation kann ich sagen, dass ich sie erlebt habe. Nach der TF haben wir getrennt gelebt. Es war sehr fraglich ob wir wieder zusammenkommen würden oder nicht. Ich habe diese Zeit nüchtern erlebt und die auftretenden Gefühle durchlebt. Ich lernte gerade in diesem Zeitraum offen darüber zu sprechen, was mich im Innersten bewegt, auch und gerade mit meiner Partnerin die mir in diesem Zeitraum immer noch eine Freundin war. Es war die einzige Alternative zum Alkohol. So habe ich die Erfahrung gemacht, das wenn ich mich öffne nicht mit Liebesverlust rechnen muss, sondern es im Gegensatz dazu zu mehr Verständnis und echter Nähe führt.

In welchem Umfeld genau lebst du heute? Bist du noch mit deiner Partnerin zusammen? Wenn ja - wie habt ihr eure Probleme gelöst? Welche Kompromisse konntet ihr eingehen, damit solche Situationen wie am Tattag nicht mehr entstehen?
Ich bin einige Monate nach der TF mit meiner Freundin wieder zusammengekommen und wir leben zusammen. Die Zeit der Trennung hat uns beide die Angst vor einer Trennung, die auf beiden Seiten sehr groß war, genommen. Da wir gelernt haben auch ohne einander zu leben, können wir unsere Verschiedenartigkeit anerkennen und zu
respektieren. Wir müssen keine künstliche Harmonie auf Teufel komm raus mehr herstellen um nicht in Panik zu geraten. Wir gehen unverkrampfter miteinander um und können Konflikte leichter ansprechen und lösen.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Reiner,

Hallo Nancy,
im Therapiebericht steht folgende Diagnose: "Mittelgradige depressive Episode" und "Zum Entlassungszeitpunkt bestanden keine Anhalte für akute Eigen- und Fremdgefährdung". Die andere Bescheinigung stammt von meinem Hausarzt, ist aktuell, und besagt das keine Behandlung oder Medikation wegen Depression oder Suizidgefahr besteht.

das klingt soweit ganz gut. Man muss sich aber darüber bewusst sein, dass diese "Episoden" jederzeit wiederkommen können.

http://www.icd-code.de/icd/code/F32.1.html

Im Therapiebericht steht das ich über die Gefahren von Alkohol und Cannabis aufgeklärt wurde und eine verharmlosende Sicht auf Cannabis hätte, die sich aber durch die Aufklärung erkannt und geändert habe. Der Sachbearbeiter beim Straßenverkehrsamt sagte eine Cannabis-MPU sei nicht notwendig, da ich den Konsum vom Fahren trennen kann. Da ich seit der TF keinen Cannabiskosum mehr hatte, wäre auch eine diesbezügliche Haaranalyse negativ.

Das ist eine wichtige Aussage (sollte der Gutachter da noch einmal Rückfrage zu halten). Ich würde trotzdem dazu raten, die Marihuanazigarette (vor deiner Fahrt) nicht zu erwähnen, da dies eben zeigt, dass du den Konsum in diesem Falle doch nicht vom Fahren getrennt hast.

Die genaue Fragestellung der FFST erfrage ich kommenden Montag.

Und wie lautet sie?

Um auf die Frage des Trinkverhaltens einzugehen: Die letzten Jahre vor der Trunkenheitsfahrt sind schon von mir nach oben korrigiert. Es waren meist 0,2l Jägermeister als Sturztrunk. Oder soll ich da besser 0,5l daraus machen?
Zur Trinkmenge am Tag der TF: Da ich einen Blackout hatte weiß ich nicht genau ob ich die Literflasche komplett geleert habe bzw. ob alles davon drin geblieben ist.

0,2l ist ein bißchen viel :zwinker0004: meist sind in den Gläsern 2 cl (0,02l) enthalten. Aber ernsthaft: Es geht neben den Höchstmengen im Vorfeld eher darum, dass dein Konsum häufiger gewesen sein müsste. Du hast angegeben, dass du 10x im Jahr Schnaps getrunken hast (also weniger wie 1x im Monat), das erscheint bei der Höhe deiner BAK (die ausschließlich durch Schnaps enstanden ist) eher unrealistisch.

Zu Deinen Fragen:
Warum konntest du mit bestimmten Problemen nicht umgehen? Wieso warst du der Meinung, dass das Verdrängen der beste Weg sei? Inwieweit wurde darüber in deiner Therapie gesprochen und welche Lösungswege wurden dir dazu aufgezeigt?

Ich habe mich schon immer sehr schwer getan meine Gefühle offen zu zeigen und Konfliktsituationen zu ertragen. Von früher Kindheit an wurde mir eingetrichtert: "Indianer weinen nicht". Durch den frühen Tod meines Vaters habe ich schon als Jugendlicher im häuslichen Umfeld die Sorge für meine Mutter und Schwester übernommen und meine eigenen Bedürfnisse zurückgestellt. Meine Probleme habe ich in mich hineingefressen und wenn der Druck zu groß wurde in Alkohol ertränkt. Diese Denkweise hat sich lange fortgesetzt. Ich hatte Angst, Schwäche oder Wut zu zeigen weil ich sie mir selbst nicht zugestanden habe und so auch davon ausgegangen bin, dass meine Partnerinnen sie mir nicht zugestehen würden. Ich hatte Angst dann ungeliebt zu sein. Mein Selbstwertgefühl war nicht sehr ausgeprägt und wurde in Konfliktsituationen sehr stark verletzt. Unter Alkoholeinfluss brachen die aufgestauten Gefühle heftig hervor. Diese Problematik war Hauptbestandteil der Therapie.
Es wurde ein Krisen- und Notfallplan für solche Situationen festgelegt.

Krisenplan:
Woran merke ich das es mir schlecht geht?
1.Es schnürt mir den Hals zu = Raum verlassen damit ich eine andere Perspektive bekomme, mir mit der Antwort Zeit lassen.
2.Ich falle in ein Loch und lasse alles über mich ergehen = Stopp!!! Ich brauche eine Auszeit und nehme diese sofort.
3.Ich bin nervös = spazieren (langsam und achtsam)
4.Ich bin angespannt = Tee,... kochen, Meditation bis zur Entspannung
5.Ich fühle, dass ich mich für meine Meinung verstärkt rechtfertigen muss = Stopp!!! Ich muss das nicht.
6.Fühle mich unverstanden = Nachfragen: "Ich habe den Eindruck das Du mich nicht verstehst“ oder „Kannst du mir sagen was du bis jetzt von dem verstanden hast".
Gegenmaßnahme: Alternative Erklärungen.

Notfallplan:
1.Meinen besten Freund anrufen
2.Psychotherapeut anrufen (gilt immer und zu jeder Zeit, auch nach dem Therapieende)
3.Im absoluten Notfall: Klinik aufsuchen

Dein fehlendes Selbstbewusstsein ist z.B. aus deiner Tatnachtbeschreibung ganz deutlich herauszulesen und es ist sehr gut, dass du eine Therapie gemacht hast, denn dein Krisen- und Notfallplan beinhaltet alles, was zur Vermeidungsstrategie gehört.
Meine Frage hierzu ist dennoch: Konntest du an deinem Selbstwertgefühl arbeiten? Hast du die Möglichkeit dir die Anerkennung zu holen die du brauchst?

Du wurdest ausfällig und agressiv? Was genau ist da passiert? Wie drückte sich das aus, verbal oder wurdest du auch handgreiflich? Hatte deine LG mitunter Angst, dass du ihr Gewalt antun könntest?

Ich wurde massiv beleidigend und habe meine Lebensgefährtin mehrfach bedroht. Einmal wurde ich handgreiflich, daraufhin verkündete sie sich von mir zu trennen, falls ich mich nochmal so betrinken würde. Deswegen hat sie mich unmittelbar vor der TF auch rausgeschmissen. Deswegen habe ich alles was ich vor der TF trank, heimlich getrunken.

Natürlich passt dies zum Gesamtbild. Der Umstand, dass du dich unter Alk.konsum nicht "unter Kontrolle" hattest und es selbst darauf hast ankommen lassen, dass sich deine LG sogar von dir trennt (da es ja jederzeit hätte passieren können, dass du wieder handgreiflich wirst), liegt schon einer sehr tiefen Alk.problematik zugrunde. Auch das "heimliche Trinken" gehört in diesem Fall dazu. Würdest du nicht bereits 1 Jahr Abstinenz belegen, so müsste der GA spätestens bei diesen Aussagen, diese AB-Dauer von dir fordern. Inwieweit sind solche Aussagen in deinem Therapiebericht aufgeführt?


Warum ging diese Beziehung in die Brüche? Hatte das bereits mit deinem Alk.konsum zu tun? Hast du die Angst, dass eine Beziehung zerbrechen kann auch in die nächste Beziehung mitgenommen? Warst du über die Trennung von deiner einstigen Partnerin weg, als du deine neue Freundin kennengelernt hast, oder hattest du weiterhin damit zu kämpfen? Ich frage das nicht, weil ich extrem neugierig bin, sondern um zu sehen, inwieweit dich eine Trennungsstituation belasten könnte, was für einen zukünftigen Alk.verzicht auch bei schwierigen Situationen zu einer zentralen Frage werden könnte.

Die Beziehung zerbrach, weil meine damalige Freundin jemand anderen kennengelernt hatte. Ich hatte anschließend weitere kürzere Beziehungen und bin mit meiner jetzigen Partnerin seit fast 13 Jahren zusammen. Ja, ich habe diese Angst in meine neue Beziehung mitgenommen, es fiel mir noch schwerer negative Gefühle anzusprechen aus Angst vor Liebesverlust. Zum Thema Belastungen in der Trennungssituation kann ich sagen, dass ich sie erlebt habe. Nach der TF haben wir getrennt gelebt. Es war sehr fraglich ob wir wieder zusammenkommen würden oder nicht. Ich habe diese Zeit nüchtern erlebt und die auftretenden Gefühle durchlebt. Ich lernte gerade in diesem Zeitraum offen darüber zu sprechen, was mich im Innersten bewegt, auch und gerade mit meiner Partnerin die mir in diesem Zeitraum immer noch eine Freundin war. Es war die einzige Alternative zum Alkohol. So habe ich die Erfahrung gemacht, das wenn ich mich öffne nicht mit Liebesverlust rechnen muss, sondern es im Gegensatz dazu zu mehr Verständnis und echter Nähe führt.

Eine sehr wichtige Erfahrung die du da gemacht hast. Was denkst du wäre passiert, wenn du nicht mehr mit deiner Partnerin zusammengekommen wärst, hast du dir darüber einmal Gedanken gemacht?

In welchem Umfeld genau lebst du heute? Bist du noch mit deiner Partnerin zusammen? Wenn ja - wie habt ihr eure Probleme gelöst? Welche Kompromisse konntet ihr eingehen, damit solche Situationen wie am Tattag nicht mehr entstehen?

Ich bin einige Monate nach der TF mit meiner Freundin wieder zusammengekommen und wir leben zusammen. Die Zeit der Trennung hat uns beide die Angst vor einer Trennung, die auf beiden Seiten sehr groß war, genommen. Da wir gelernt haben auch ohne einander zu leben, können wir unsere Verschiedenartigkeit anerkennen und zu
respektieren. Wir müssen keine künstliche Harmonie auf Teufel komm raus mehr herstellen um nicht in Panik zu geraten. Wir gehen unverkrampfter miteinander um und können Konflikte leichter ansprechen und lösen.

Sehr schön, dass euch dies nun zu gelingen scheint. Es ist durchaus möglich, dass der GA da während des Gesprächs etwas genauer nachhakt...

Ich möchte dir hier mal den Link zum Beiträge zitieren geben, das erleichtert das Antworten.
 
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Reiner

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MPU Fragestellung:

Verkehrszuwiderhandlung unter Alkoholeinfluss.
Ist zu erwarten, dass der/die Untersuchte auch zukünftig unter Alkoholeinfluss ein Kraftfahrzeug führen wird und/oder liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums
Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Kraftfahrzeuges der Klasse AM A1 A BE C1E CE L in Frage stellen?

0,2l ist ein bißchen viel :zwinker0004: meist sind in den Gläsern 2 cl (0,02l) enthalten. Aber ernsthaft: Es geht neben den Höchstmengen im Vorfeld eher darum, dass dein Konsum häufiger gewesen sein müsste. Du hast angegeben, dass du 10x im Jahr Schnaps getrunken hast (also weniger wie 1x im Monat), das erscheint bei der Höhe deiner BAK (die ausschließlich durch Schnaps enstanden ist) eher unrealistisch.
Mein Alkoholkonsum war unregelmäßig. Ich habe zwei oder drei Monate gar nicht getrunken, dann zweimal im Monat. Die Trinkmenge war meist 0,2l (zwei Flachmänner a 0,1l).

Dein fehlendes Selbstbewusstsein ist z.B. aus deiner Tatnachtbeschreibung ganz deutlich herauszulesen und es ist sehr gut, dass du eine Therapie gemacht hast, denn dein Krisen- und Notfallplan beinhaltet alles, was zur Vermeidungsstrategie gehört.
Meine Frage hierzu ist dennoch: Konntest du an deinem Selbstwertgefühl arbeiten? Hast du die Möglichkeit dir die Anerkennung zu holen die du brauchst?
Der wichtigste Punkt für das Selbstwertgefühl ist der Verzicht von Alkohol. Ich muss mich nicht mehr betrügen und kann mir guten Gewissens in die Augen schauen. Durch meine Umkehr und den Alkoholverzicht nimmt mich meine Umwelt (Familie, Freunde, und Bekannte) anders wahr. Ich bin nicht mehr nur der gute Kumpel zum Saufen oder zur Belustigung. Unmittelbar nach der TF, schon in der Psychiatrie, habe ich mich mit meinen Sorgen und Problemen auseinander gesetzt und einen Entschluss gefasst. Diese Entscheidung (Alkoholverzicht) habe ich allen mitgeteilt und sie wurde positiv angenommen. Ich rede offen über mein Erlebnis (TF und Konsequenzen) und werde heute als Mensch wahrgenommen, dessen Meinung und Rat wichtig ist. In meiner Partnerschaft/Familie erlernte/n ich/wir uns gemeinsam zu unterstützen, Mut zu machen und auch Lob zu verteilen. Wir gehen Projekte zusammen an und genießen sie kollektiv. Es macht mir viel Freude Aufgaben, auch in großem Umfang, zu planen (Haus,Garten,...) und umzusetzen. Es ist ein schönes Gefühl wenn es schön wird und uns allen gefällt. Von meinen Kindern bekomme ich auch sehr viel positives Feedback. Ich unterstütze sie in allen Belangen (Schule,Hobbys,Freunde,etc.) und versuche ihnen stets eine hilfreiche und offene Bezugsperson zu sein. Vor kurzem schenkten sie mir einen Schlüsselanhänger mit der Aufschrift „SUPERDAD“, was mich sehr stolz und glücklich macht. Durch meine Liebe zur Fotografie und Bildbearbeitung (Photoshop) ist es mir möglich Gefühle, Stimmungen und Begebenheiten einzufangen und sie visuell zu bearbeiten. Durch diese Bilder/Fotos bekomme ich zusätzlich positive Erfahrung/Resonanz. Für mich selbst und durch meine Familie, Freunde und Bekannte (vielen gefällt die Art der Fotos/Bildmontagen).
Außerdem gehe ich wieder ins Stadion (zu Fußballspielen) oder auf Konzerte.

Natürlich passt dies zum Gesamtbild. Der Umstand, dass du dich unter Alk.konsum nicht "unter Kontrolle" hattest und es selbst darauf hast ankommen lassen, dass sich deine LG sogar von dir trennt (da es ja jederzeit hätte passieren können, dass du wieder handgreiflich wirst), liegt schon einer sehr tiefen Alk.problematik zugrunde. Auch das "heimliche Trinken" gehört in diesem Fall dazu. Würdest du nicht bereits 1 Jahr Abstinenz belegen, so müsste der GA spätestens bei diesen Aussagen, diese AB-Dauer von dir fordern. Inwieweit sind solche Aussagen in deinem Therapiebericht aufgeführt?
Im Therapiebericht sind die o.g. Aussagen nicht aufgeführt.

Eine sehr wichtige Erfahrung die du da gemacht hast. Was denkst du wäre passiert, wenn du nicht mehr mit deiner Partnerin zusammengekommen wärst, hast du dir darüber einmal Gedanken gemacht?
Ja, ich habe mir darüber viele Gedanken gemacht. Ich hätte mich neu orientiert. Sicher wäre die erste Zeit mit viel Trauer und Schmerz einhergegangen, doch ich hätte versucht einen guten Umgang miteinander zu finden. Schließlich habe ich auch eine Verantwortung meiner Tochter gegenüber, die ich zu erfüllen habe. Ich hätte meine Tochter jedes zweite Wochenende zu mir geholt, außerdem auch noch mindestens einmal unter der Woche. Ich hätte eine neue Wohnung gesucht (incl. Kinderzimmer) und eingerichtet. Es wäre räumlich ein anderer Lebensabschnitt entstanden, den es gegolten hätte mit viel Geld und Energie aber auch Freude und Spaß zu verwirklichen.
 

Reiner

Neuer Benutzer
Sorry Nancy,
leider habe ich das mit den Zitatfeldern verbockt.
Ich wünsche noch eine/n schöne/n Tag/Nacht.
Gruß Reiner
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
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Sorry Nancy,
leider habe ich das mit den Zitatfeldern verbockt.

Das ist nicht weiter schlimm. Du musst immer darauf achten, dass am Ende des Zitiertextes dieses Zeichen steht: [/QUOTE] (also ein Schrägstrich vor der Quote ist).



MPU Fragestellung:

Verkehrszuwiderhandlung unter Alkoholeinfluss.
Ist zu erwarten, dass der/die Untersuchte auch zukünftig unter Alkoholeinfluss ein Kraftfahrzeug führen wird und/oder liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums
Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Kraftfahrzeuges der Klasse AM A1 A BE C1E CE L in Frage stellen?

Okay, das ist eine Standardfragestellung.
Du hast also verschiedene FS-Klassen neu beantragt. M.W. wird für den LKW-Schein ein etwas umfassenderer Reaktionstest verlangt (das nur mal zur Info).
Was mir an der Auflistung allerdings fehlt ist die Klasse B :smiley2204:

Mein Alkoholkonsum war unregelmäßig. Ich habe zwei oder drei Monate gar nicht getrunken, dann zweimal im Monat. Die Trinkmenge war meist 0,2l (zwei Flachmänner a 0,1l).

Erscheint mir nach wie vor als zu wenig. Es ist doch so, dass die Trinkmengen (unbewusst oder auch bewusst) kontinuierlich gesteigert werden (müssen) um eben den gleichen Effekt wie zu den Anfängen des Alk.trinkens zu erreichen. Lt. deiner Trinkmengenaufstellung hat sich daran seit deinem 37.Lebensjahr nichts mehr verändert - außer der Tatsache, dass du ab dem Alter von 39 Jahren den Schnaps noch angibst. Dabei hat es sich wohl anfangs um 1 Schnaps gehandelt und am Ende waren es dann 15. 15 Schnäpse ergeben eine Gesamtmenge von 0,3l, bei deiner TF waren es (fast?) 0,7l!

Ich möchte, dass du dir darüber im Klaren bist, dass der GA dein Trinkverhalten im Vorfeld sehr kritisch hinterfragen kann. Du lebst heute AB, hast dies auch über einen Zeitraum von 12 Monaten belegt - trotzdem muss die Selbstreflexion bei der MPU deutlich erkennbar sein.

Der wichtigste Punkt für das Selbstwertgefühl ist der Verzicht von Alkohol. Ich muss mich nicht mehr betrügen und kann mir guten Gewissens in die Augen schauen. Durch meine Umkehr und den Alkoholverzicht nimmt mich meine Umwelt (Familie, Freunde, und Bekannte) anders wahr. Ich bin nicht mehr nur der gute Kumpel zum Saufen oder zur Belustigung. Unmittelbar nach der TF, schon in der Psychiatrie, habe ich mich mit meinen Sorgen und Problemen auseinander gesetzt und einen Entschluss gefasst. Diese Entscheidung (Alkoholverzicht) habe ich allen mitgeteilt und sie wurde positiv angenommen. Ich rede offen über mein Erlebnis (TF und Konsequenzen) und werde heute als Mensch wahrgenommen, dessen Meinung und Rat wichtig ist. In meiner Partnerschaft/Familie erlernte/n ich/wir uns gemeinsam zu unterstützen, Mut zu machen und auch Lob zu verteilen. Wir gehen Projekte zusammen an und genießen sie kollektiv. Es macht mir viel Freude Aufgaben, auch in großem Umfang, zu planen (Haus,Garten,...) und umzusetzen. Es ist ein schönes Gefühl wenn es schön wird und uns allen gefällt. Von meinen Kindern bekomme ich auch sehr viel positives Feedback. Ich unterstütze sie in allen Belangen (Schule,Hobbys,Freunde,etc.) und versuche ihnen stets eine hilfreiche und offene Bezugsperson zu sein. Vor kurzem schenkten sie mir einen Schlüsselanhänger mit der Aufschrift „SUPERDAD“, was mich sehr stolz und glücklich macht. Durch meine Liebe zur Fotografie und Bildbearbeitung (Photoshop) ist es mir möglich Gefühle, Stimmungen und Begebenheiten einzufangen und sie visuell zu bearbeiten. Durch diese Bilder/Fotos bekomme ich zusätzlich positive Erfahrung/Resonanz. Für mich selbst und durch meine Familie, Freunde und Bekannte (vielen gefällt die Art der Fotos/Bildmontagen).
Außerdem gehe ich wieder ins Stadion (zu Fußballspielen) oder auf Konzerte.

Danke für deine Schilderung, besonders die Sache mit deinen Kindern gefällt mir sehr gut. Es wäre sicher nicht falsch, wenn du sie auch dem GA erzählen könntest...

Im Therapiebericht sind die o.g. Aussagen nicht aufgeführt.

Dann kannst du dir denken, was ich dir an dieser Stelle dazu rate?

Ja, ich habe mir darüber viele Gedanken gemacht. Ich hätte mich neu orientiert. Sicher wäre die erste Zeit mit viel Trauer und Schmerz einhergegangen, doch ich hätte versucht einen guten Umgang miteinander zu finden. Schließlich habe ich auch eine Verantwortung meiner Tochter gegenüber, die ich zu erfüllen habe. Ich hätte meine Tochter jedes zweite Wochenende zu mir geholt, außerdem auch noch mindestens einmal unter der Woche. Ich hätte eine neue Wohnung gesucht (incl. Kinderzimmer) und eingerichtet. Es wäre räumlich ein anderer Lebensabschnitt entstanden, den es gegolten hätte mit viel Geld und Energie aber auch Freude und Spaß zu verwirklichen.

Es ist das A und O einer Verhaltensänderung und Stabilisierung, dass künftig aufkeimende Probleme durch entsprechende Vermeidungsstrategien möglichst frühzeitig "in Angriff genommen werden". Deine Erklärung hierzu, wie du mit dieser Situation umgegangen wärst, klingt an dieser Stelle plausibel.

Es wäre (sicher auch für dich) hilfreich, wenn du den FB noch einmal überarbeiten würdest und die Dinge einfügst, die wir noch einmal detaillierter "besprochen" haben, damit sich ein rundes Gesamtbild ergibt. Beim erneuten Lesen kann ich dann besser erkennen, welche Fragen für den GA evtl. noch offen bleiben würden.
 

Reiner

Neuer Benutzer
Hallo Nancy,
ich stelle heute den FB erneut ein.
Ein Anliegen meinerseits: Ich habe heute im Straßenverkehrsamt angerufen und auf das Fehlen, der Führerscheinklasse B, hingewiesen. Die Antwort lautete das die Führerscheinklasse BE die Führerscheinklasse B beinhalte (BE ist aufgeführt). Ist die Aussage korrekt? Nicht das ein Formfehler entsteht.
Dank an Dich.
Gruß Reiner


1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Am Samstag den 5.Januar 2013 ergab sich folgender Tathergang:
Ich saß mit meiner Partnerin am Esstisch, es war so gegen 13.00 h, und beklagte den unordentlichen Zustand, in der sich unsere Wohnung befand. In meiner Familie leben 3 Kinder, meine Partnerin und ich. Meine Absicht war, ob es nicht möglich sei gemeinsam aufzuräumen. Als Antwort bekam ich von meiner Partnerin zu hören, das sie schon die gesamte Vorbereitung für Weihnachten und Silvester alleine übernommen hat und auch die komplette Verantwortung für die Familie übernehme. Ich würde keinerlei Verantwortung tragen und sollte sich daran nichts ändern würde sie sich von mir trennen. Ich wusste nicht wie mir geschah. Hatte ich doch nur einen Umstand ändern wollen. Ich fühlte mich sehr gedemütigt und verletzt. Was hatte das eine mit dem anderen zu tun? Ich bekam das Empfinden ungerecht behandelt und ausgenutzt worden zu sein. In der Tat hatte ich vor Weihnachten wenig Zeit für die gemeinsame Vorbereitung des Festes, da ich mich um meine Mutter kümmerte, die bis zum heiligen Abend im Krankenhaus lag. Es war noch sehr fraglich, wie es mit ihr weitergehen würde, weil sie plötzlich pflegebedürftig geworden war und ich machte mir große Sorgen wie es weitergehen sollte. Ich wollte jetzt nur noch abschalten. Um auf andere Gedanken zu kommen hörte ich Musik, doch tausend Sachen gingen mir durch den Kopf. Verlustangst machte sich breit und ich stellte mir die Frage was kann oder muss sich ändern. Gegen 18.00 h kam meine Partnerin vom einkaufen und ich suchte erneut das Gespräch mit ihr. Ich fragte sie ob ich uns etwas kochen soll, da ich wusste das sie noch einen Termin zur Vorbereitung der Kommunion unser Tochter hatte. Sie antwortete: „Mach doch was du willst“. Diese Reaktion hatte ich nicht erwartet, da ich im Glauben war ihr entgegenkommen zu können und ich gerne etwas getan hätte um unseren Streit etwas zu mildern. Doch für mich fühlte sich diese Antwort gleichgültig und auch falsch an. So kam es, das keiner mehr ein Wort sagte. Eine schwer zu ertragende und beklemmende Stille machte sich breit. Ich fühlte mich plötzlich sehr alleine und hatte Schwierigkeiten mit dieser Situation umzugehen. Ich war zu tiefst verletzt und wusste nicht weiter. Meine Partnerin fuhr dann um 20.00 h zu ihrem Termin. Ich saß alleine am Esstisch und erblickte in unserem Regal eine Flasche Jägermeister (1L). Es war das Geschenk eines Freundes der sie zur Silvesterparty mitgebrachte. Ich nahm die Flasche aus dem Regal. Es war so gegen 21.00 h – 22.00 h. Ich trank den Alkohol sehr schnell und zügig. Ich wollte meinen Schmerz und meine Wut nur noch vergessen. Dann erinnere ich mich nicht mehr an das was nun folgt, da ich einen totalen Filmriss (Blackout) hatte. Folgendes wurde mir berichtet:
Gegen 22.30 h kam meine Partnerin von ihrem Treffen zurück. Sie sah das ich betrunken war und forderte mich unverzüglich auf das Haus zu verlassen. Sie nahm meinen Rucksack legte Geldbörse und Schlüsselbund hinein und stellte diesen vor die Haustür. Es kam zu einen Gerangel an der Haustür da ich nicht bereit war zu gehen. Nachdem die Haustüre verschlossen und ich aus dem Haus war, wurde ich ca. 50 m von unserem Haus entfernt von einem Nachbarn gesehen wie ich schwankend umherirrte. Er wollte mir helfen und mich nach Hause bringen, doch ich sagte ihm meine Frau hat mich rausgeschmissen und begann ihn unflätig zu beschimpfen. Dann bin ich mit dem Auto ca. 500 m gefahren und mit diesem an einem Bahnübergang auf die Schienen gelangt. Gott sei Dank reagierten vorbeikommende Passanten sofort und alarmierten die Polizei. Zur Bestimmung der BAK wurde mir um 01.00 Uhr mein Blut abgenommen (2,37 Promille) und ich wurde in eine psychiatrische Klinik, nach PKG, eingewiesen, da ich wohl Selbstmordabsichten geäußert hatte. Dort beginnt am nächsten Morgen wieder meine Erinnerung.
Ich hatte dort ein Gespräch mit einem Richter, der die Zwangseinweisung aufhob. Auf Anraten des Arztes blieb ich noch einen Tag, da mein Blutdruck nicht normal war und verließ die Klinik am folgenden Tag.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
In der Zeit von 21.00 Uhr bis 22.00 Uhr habe ich eine Literflasche Jägermeister getrunken, ich weiß aber nicht, ob ich sie komplett geleert habe bzw. ob alles drinnen geblieben ist, da ich einen Blackout habe und mich nicht erinnern kann.

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Ich bin ungefähr 500 m gefahren. Wie weit ich fahren wollte kann ich nicht sagen da ich mich weder an die Fahrt noch an spätere Ereignisse erinnere.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Ich kann mich an die TF nicht mehr erinnern. Mir wurde meine Trunkenheitsfahrt ja erst später erzählt. Ich wusste überhaupt nicht, dass ich gefahren bin.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Ich habe soviel getrunken, dass ich mich an nichts mehr erinnere. Ich war nicht mehr in der Lage, irgendetwas vernünftig zu beurteilen.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Ich habe mir bis zur TF keine Gedanken über die Wirkung von Alkohol und den Alkoholabbau gemacht. Doch durch mein heutiges Wissen zum Thema Alkoholabbau weiß ich, dass ich wohl sehr oft mit Restalkohol gefahren bin. Um einen Wert zu generieren: 30 Jahre Führerschein = bestimmt 2000 Mal mit Restalkohol z.B. Tanken, Einkaufen, nach Hause = 3 Fahrten unter Restalkohol.
Da ich aus meiner Vergangenheit gelernt habe mit Alkohol nicht umgehen zu können, ergibt sich für mich nur eine einzige Folgerung: Konsequenter Verzicht auf Alkohol.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Der erste Zeitpunkt an dem ich Alkohol bewusst wahrnahm war im Alter von 4 Jahren auf dem Schlachtfest meines Onkels. Dort wurde nach getaner Arbeit jedem Erwachsenen ein Schnaps angeboten. Mein erster Konsum von Alkohol war mit 14 Jahren an Sankt Martin. Ich ging als Ältester und Aufpasser von fünf kleineren Kindern mit singen und bekam statt Süßigkeiten einen Korn ausgeschenkt.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Seit dem ich 18 bin habe ich Alkohol getrunken. Je nach Lebenssituation mal mehr mal weniger.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Mit 14 Jahren bekam ich als ältester und Aufpasser der jüngeren Kinder an Sankt Martin statt Süßigkeiten einen Korn beim Singen.
Mit 16 Jahren die erste Party mit Freunden organisiert und gefeiert. Es gab Altbier vom Fass, Cola und Limo.
Mit 18 bis 22 Jahre: 3-5 Gläser 0,2l Altbier pro Abend an Wochenenden oder zu Anlässen. Im Restaurant 1-2 Glas 0,2l Wein zum Essen.
Mit 23 bis 25 Jahre: 5-6 Gläser 0,2l Pils oder 1-2 Gläser 0,2l Longdrinks (z.B.Wodka-Lemon, Whisky-Cola) an Wochenenden oder zu Anlässen.
Mit 26 bis 30 Jahre: 5-10 Gläser 0,2l Pils bzw. 3-4 Flaschen 0,5l Pils an Wochenenden oder zu Anlässen. 4-5 Partys mit 5-7 Gläsern 0,02l Schnaps (Tequila).
Mit 31 bis 34 Jahre: 5-10 Gläser 0,2l Pils bzw. 3-4 Flaschen 0,5l Pils an Wochenenden oder zu Anlässen. Nach Fußballspielen mit der Mannschaft oder an Kartenabenden auch mal bis zu 15 Gläser 0,2l Pils.
Mit 35 bis 36 Jahre: 8-12 Gläser 0,2l Pils bzw. 3-5 Flaschen 0,5l Pils und 4-6 Gläser 0,02l Schnaps (Whisky, Cognac,...) an Wochenenden oder zu Anlässen.
Mit 37 bis 38 Jahre: 5-8 Gläser 0,2l Pils bzw. 2-3 Flaschen 0,5l Pils an Wochenenden oder zu Anlässen. Im Restaurant 1-2 Glas 0,2l Wein zum Essen.
Mit 39 bis 44 Jahre: 5-8 Gläser 0,2l Pils bzw. 2-3 Flaschen 0,5l Pils oder 3-4 Gläser 0,1l Wein an Wochenenden oder zu Anlässen. 10 mal im Jahr 1-15 Gläser 0,02l Schnaps (Ouzo, Raki, Pernod,...). Mitte 2007 OP/Essen.
Mit 45 bis 49 Jahre: 5-8 Gläser 0,2l Pils bzw. 2-3 Flaschen 0,5l Pils an Wochenenden oder zu Anlässen. 10 mal im Jahr 1–15 Gläser 0,02l ( Martini, Ramazzotti, Jägermeister, Kümmerling,...) und zusätzlich 10 mal im Jahr einen Flachmann 0,2l Jägermeister in den letzten beiden Jahren vor der TF.
Seit dem 5.Januar 2013 abstinent.

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Seit dem ich 18 Jahre bin trank ich Alkohol meistens in Gesellschaft mit Freunden und Bekannten (u.a. an Geburtstags- und Hochzeitsfeiern; in Diskotheken, Bars und Wirtshäusern; an Karneval; an Schützenfest oder an Silvester).

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
In meinem Freundeskreis (Umfeld) gehörte es dazu Alkohol zu trinken. Alle haben zu gesellschaftlichen Anlässen und beim Ausgehen (Geburtstagsfeiern, Hochzeiten, Karneval, Schützenfest, Silvester, WE) getrunken und ich wollte dazugehören. Es fiel mir auch leichter mit Leuten auf Partys und in Kneipen in Kontakt zu treten. Es war lustig, gesellig und entspannt. Ich konnte Probleme und Sorgen vergessen, sie waren dann einfach nicht mehr wichtig. Ich habe Alkohol missbraucht weil ich damals mit bestimmten Problemen nicht umzugehen wusste und sie verdrängen wollte. Ich habe mich schon immer sehr schwer getan meine Gefühle offen zu zeigen und Konfliktsituationen zu ertragen. Von früher Kindheit an wurde mir eingetrichtert: "Indianer weinen nicht". Durch den frühen Tod meines Vaters habe ich schon als Jugendlicher im häuslichen Umfeld die Sorge für meine Mutter und Schwester übernommen und meine eigenen Bedürfnisse zurückgestellt. Meine Probleme habe ich in mich hineingefressen und wenn der Druck zu groß wurde in Alkohol ertränkt. Diese Denkweise hat sich lange fortgesetzt. Ich hatte Angst, Schwäche oder Wut zu zeigen weil ich sie mir selbst nicht zugestanden habe und so auch davon ausgegangen bin, dass meine Partnerinnen sie mir nicht zugestehen würden. Ich hatte Angst dann ungeliebt zu sein. Mein Selbstwertgefühl war nicht sehr ausgeprägt und wurde in Konfliktsituationen sehr stark verletzt. Unter Alkoholeinfluss brachen die aufgestauten Gefühle heftig hervor.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Unter dem Einfluss von wenig Alkohol fühlte ich mich: kontaktfreudig, gesprächig, lustig, locker, gesellig.
Unter dem Einfluss von viel Alkohol fühlte ich mich: müde, abgeschlagen, unkonzentriert, unsachlich, aggressiv.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Meine Lebensgefährtin hat meinen Alkoholkonsum kritisiert, da ich unter Alkoholeinfluss einige Male beleidigend geworden bin. Ich fand, sie übertreibe und habe alles heruntergespielt und das Thema gewechselt. Andere kritisierten mich nicht und fanden meinen Konsum wohl normal. Ich war im Glauben kein Alkoholproblem zu haben.
Heute weiß ich, dass ich Probleme erst durch meinen Alkoholmissbrauch bekommen habe oder umgekehrt Probleme ohne Alkohol erst gar nicht entstanden wären.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Beruflich hat der Alkohol keine Auswirkungen gehabt. Ich bin immer gewissenhaft meiner Tätigkeit nachgekommen. Im privaten Umfeld kam es vor das ich unter Alkoholeinfluss die sachliche Ebene verlassen und so mein Urteilsvermögen beeinträchtigt habe. Negative Erlebnisse die ich durch Alkoholkonsum zu verdrängen oder zu lindern versuchte, verstärkten sich und ließen mich nicht klar strukturiert und lösungsorientiert handeln. Rückblickend hat der Alkohol negative Auswirkungen für mich gehabt.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Mit 31–34 Jahren spielte ich Fußball in der Thekenmannschaft meiner Lieblingskneipe. Viele meiner Freunde spielten dort und mein Bekanntenkreis wuchs. Nach einem Spiel traf man sich in der Kneipe und feierte Sieg oder Niederlage. Es gab Freibier und jede Minute des Spiels wurde analysiert. Da es sehr gesellig war blieb man auch sehr lange in der Wirtschaft die zu einem zweiten Zuhause wurde. Gelegentlich traf man sich dort auch zum Karten oder Billard und oft wurde dann um Bierrunden gespielt. An diesen Tagen trank ich bis zu 8 Gläsern 0,4l Pils.
Mit 36 Jahren ging meine Beziehung, die 10 Jahre alt war, in die Brüche. Die Beziehung zerbrach, weil meine damalige Freundin jemand anderen kennengelernt hatte. Die Trennung, der Verlust des gemeinsamen Hauses und gewohnter Tagesabläufe war für mich sehr schwer zu ertragen. Der Alkoholkonsum stieg und ich trank Bier und Schnaps. An manchen Tagen bis zu 8 Gläsern 0,4l Pils und 3-4 0,02l Schnaps. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt jedoch viele Freunde die mir geholfen haben meine Trennung zu verarbeiten und die neue Situation anzunehmen.
Ich trinke heute keinen Alkohol mehr.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
TF am 05.01.2013

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Nein

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Ich sah mich als Gesellschaftstrinker. Ich traf mich mit Freunden und es gehörte auf Feiern oder an WE dazu, weil alle getrunken haben. Manchmal habe ich Alkohol zum Verdrängen oder Vergessen einer Situation (Problem) getrunken und somit missbraucht. Heute ist mir bewusst, dass ich durch den Konsum das Problem nur schlimmer gemacht habe. Ich weiß das ich Alkoholmissbrauch betrieben habe. Da ich aus meiner Vergangenheit gelernt habe mit Alkohol nicht umgehen zu können, habe ich für mich die Entscheidung getroffen ganz auf Alkohol zu verzichten.

Teil1
 

Reiner

Neuer Benutzer
Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Nein, abstinent seit der TF

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Am Tag der TF am 05.01.2013
(habe die Entscheidung einer Alkoholabstinenz für mich getroffen)

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich trinke keinen Alkohol, weil es mir ohne Alkohol sehr gut geht. Ich nehme meine Verantwortung zu jeder Zeit war und besitze die volle Kontrolle über mein Leben. Mein Leben ist jetzt geordnet und strukturiert. Ich fühle mich sehr wohl und auch ein wenig stolz mit dem Erreichten. Ich möchte zu keinem Zeitpunkt mehr die Kontrolle über meinen Verstand verlieren. Ich werde mein heutiges Leben sehr gut beschützen.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Ich habe mein Alkoholproblem lange Zeit ignoriert. Doch durch die Umstände und Folgen meiner TF ist mir sehr viel bewusst geworden. Ich trage eine Verantwortung für mich und mein Leben zu dem auch meine Umwelt zählt. Ich habe mein Leben und das anderer gefährdet in dem ich mich unter Alkoholeinfluss im Straßenverkehr bewegte. Durch die Aufarbeitung der Ereignisse manifestierte sich in meinem Inneren der Entschluss dem Alkohol zu entsagen und so traf ich die Entscheidung für den Rest meines Lebens auf Alkohol zu verzichten. Ich habe den Tag der TF auch als einen neuen Lebensabschnitt und neue Chance erfahren bzw. gewertet.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Mein Entschluss stand nach der TF fest. Kein Alkohol mehr. Also suchte ich nach Aufgaben und Wegen mit der neuen Situation umzugehen. Ich esse viel mehr Obst als früher und habe meine Kaffeekultur verändert, indem ich mich mit einem Espresso oder Latte verwöhne. Ich gehe viel spazieren und erfreue mich an der Schönheit unserer Natur die mir zu jeder Jahreszeit viel Energie und positive Gedanken bzw. Eindrücke vermittelt. Ich fühle mich insgesamt gesehen fitter und ausgeglichener. Durch den Kauf eines Makroobjektivs für meine Kamera habe ich mir die Möglichkeit eröffnet die Welt aus einer ganz neuen Perspektive zu erleben. Eine Sichtweise die sehr spannend ist, mir viel Freude beim fotografieren macht und neue Eindrücke vermittelt. Auch habe ich während meiner Therapie meine vergangene Lebensweise bzw. -situation erörtert und aufgearbeitet. Ich bin mir meiner Stärken aber auch meiner Schwächen deutlicher bewusst geworden und ich erlernte mir neue Wege zu suchen um in Zukunft auf Konfliktsituationen anders zu reagieren. Es wurde ein Krisen- und Notfallplan für solche Situationen festgelegt.

Krisenplan:
Woran merke ich das es mir schlecht geht?
1.Es schnürt mir den Hals zu = Raum verlassen damit ich eine andere Perspektive bekomme, mir mit der Antwort Zeit lassen.
2.Ich falle in ein Loch und lasse alles über mich ergehen = Stopp!!! Ich brauche eine Auszeit und nehme diese sofort.
3.Ich bin nervös = spazieren (langsam und achtsam)
4.Ich bin angespannt = Tee,... kochen, Meditation bis zur Entspannung
5.Ich fühle, dass ich mich für meine Meinung verstärkt rechtfertigen muss = Stopp!!! Ich muss das nicht.
6.Fühle mich unverstanden = Nachfragen: "Ich habe den Eindruck das Du mich nicht verstehst“ oder „Kannst du mir sagen was du bis jetzt von dem verstanden hast".
Gegenmaßnahme: Alternative Erklärungen.

Notfallplan:
1.Meinen besten Freund anrufen
2.Psychotherapeut anrufen (gilt immer und zu jeder Zeit, auch nach dem Therapieende)
3.Im absoluten Notfall: Klinik aufsuchen

Heute kann ich offen über meine Sorgen/Probleme sprechen. Es fällt mir leicht einen Freund anzurufen und ihn zu bitten mir zu helfen. Es hilft mir auch oft einfach die Umgebung zu wechseln, um eine neue Sichtweise der Situation zu erhalten.
Ich habe gelernt das es keine unlösbaren Problem oder Schwierigkeiten gibt. Ich danke meinen Therapeuten für die Unterstützung diese Erkenntnis gewonnen zu haben.
Ich liebe mein neues Leben.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Es geht mir sehr gut und ich freue mich auf jeden neuen Tag. Mein Leben ist geordnet und stabil. Ich genieße es, bei meiner Familie oder unter Freunden zu sein. Ich empfinde ein positives Lebensgefühl. Rückblickend muss ich sagen das alle Beteiligten in meinem Umfeld/Bekanntenkreis mir sehr geholfen haben. Es wurde nie an meinem Entschluss, auf Alkohol zu verzichten gezweifelt. Im Gegenteil wir reden heute offen über Alkohol, Konsum und die folgen von Missbrauch. Dies war eine sehr große Hilfe für mich und ich wurde bestärkt meinen Weg zu gehen (positives Feedback).
Der wichtigste Punkt für mein Selbstwertgefühl ist der Verzicht von Alkohol. Ich muss mich nicht mehr betrügen und kann mir guten Gewissens in die Augen schauen. Durch meine Umkehr und den Alkoholverzicht nimmt mich meine Umwelt (Familie, Freunde, und Bekannte) anders wahr. Ich bin nicht mehr nur der gute Kumpel zum Saufen oder zur Belustigung. Unmittelbar nach der TF, schon in der Psychiatrie, habe ich mich mit meinen Sorgen und Problemen auseinander gesetzt und einen Entschluss gefasst. Diese Entscheidung (Alkoholverzicht) habe ich allen mitgeteilt und sie wurde positiv angenommen. Ich rede offen über mein Erlebnis (TF und Konsequenzen) und werde heute als Mensch wahrgenommen, dessen Meinung und Rat wichtig ist.
Nach der TF haben meine Lebensgefährtin und ich getrennt gelebt. Es war sehr fraglich ob wir wieder zusammenkommen würden oder nicht. Ich habe diese Zeit nüchtern erlebt und die auftretenden Gefühle durchlebt. Ich lernte gerade in diesem Zeitraum offen darüber zu sprechen, was mich im Innersten bewegt, auch und gerade mit meiner Partnerin die mir in diesem Zeitraum immer noch eine Freundin war. Es war die einzige Alternative zum Alkohol. So habe ich die Erfahrung gemacht, das wenn ich mich öffne nicht mit Liebesverlust rechnen muss, sondern es im Gegensatz dazu zu mehr Verständnis und echter Nähe führt.
Ich bin einige Monate nach der TF mit meiner Freundin wieder zusammengekommen und wir leben zusammen. Die Zeit der Trennung hat uns beide die Angst vor einer Trennung, die auf beiden Seiten sehr groß war, genommen. Da wir gelernt haben auch ohne einander zu leben, können wir unsere Verschiedenartigkeit anerkennen und zu
respektieren. Wir müssen keine künstliche Harmonie auf Teufel komm raus mehr herstellen um nicht in Panik zu geraten. Wir gehen unverkrampfter miteinander um und können Konflikte leichter ansprechen und lösen.
In meiner Partnerschaft/Familie erlernte/n ich/wir uns gemeinsam zu unterstützen, Mut zu machen und auch Lob zu verteilen. Wir gehen Projekte zusammen an und genießen sie kollektiv. Es macht mir viel Freude Aufgaben, auch in großem Umfang, zu planen (Haus,Garten,...) und umzusetzen. Es ist ein schönes Gefühl wenn es schön wird und uns allen gefällt.
Von meinen Kindern bekomme ich auch sehr viel positives Feedback. Ich unterstütze sie in allen Belangen (Schule,Hobbys,Freunde,etc.) und versuche ihnen stets eine hilfreiche und offene Bezugsperson zu sein. Vor kurzem schenkten sie mir einen Schlüsselanhänger mit der Aufschrift „SUPERDAD“, was mich sehr stolz und glücklich macht. Durch meine Liebe zur Fotografie und Bildbearbeitung (Photoshop) ist es mir möglich Gefühle, Stimmungen und Begebenheiten einzufangen und sie visuell zu bearbeiten. Durch diese Bilder/Fotos bekomme ich zusätzlich positive Erfahrung/Resonanz. Für mich selbst und durch meine Familie, Freunde und Bekannte (vielen gefällt die Art der Fotos/Bild-montagen). Außerdem gehe ich ins Stadion (zu Fußballspielen) oder auf Konzerte.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Indem ich mir immer wieder bewusst mache zu was der Missbrauch von Alkohol bei mir führen kann und ich nicht vergesse was ich seit dem gelernt und verinnerlicht habe. Ich weiß aber auch das es immer wieder Höhen und Tiefen im Leben gibt. Für den Fall das ich mit einer Situation nicht zurechtkomme, würde ich das Gespräch mit meiner Partnerin oder einem Freund suchen. Ich würde auch professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Ich habe einen konkreten Notfallplan in meiner Geldbörse. Ich habe die TF auch als neuen Anfang begriffen, als Chance mein Leben neu zu ordnen und zu leben. Ich fühle mich sehr gut und bin mir sicher den richtigen Weg zu gehen.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)
Ich muss es mir vorstellen können. Da ich aber weiß das ein Rückfall nicht unerwartet kommt und es Warnzeichen geben wird, gilt es für mich diese zu erkennen. Ich würde meine Partnerin oder auch Freunde um Hilfe bitten. Ich könnte jederzeit Kontakt zu meinem Arzt oder Therapeuten aufnehmen und sie um Hilfe bitten. Ich weiß das ich ein Alkoholproblem habe und das mein Alkoholgedächtnis die konsumierten Alkoholmengen nicht vergisst und jederzeit rekonstruieren kann. Weil ich das weiß und mir meine Erfahrungen und Konsequenzen der TF als Abschreckung im Gedächtnis bleiben werden,
bin ich mir sehr sicher nie wieder Alkohol zu trinken.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Ich trinke nicht mehr.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Nein

Teil2
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Reiner,

heute schaffe ich die Übersicht deines FB nicht mehr (ich kommentiere nie mehr als einen FB am Tag, damit ich nicht unkonzentriert werde), darum möchte ich dir vorab erstmal eine Antwort hierzu geben:

Hallo Nancy,
ich stelle heute den FB erneut ein.
Ein Anliegen meinerseits: Ich habe heute im Straßenverkehrsamt angerufen und auf das Fehlen, der Führerscheinklasse B, hingewiesen. Die Antwort lautete das die Führerscheinklasse BE die Führerscheinklasse B beinhalte (BE ist aufgeführt). Ist die Aussage korrekt? Nicht das ein Formfehler entsteht.
Dank an Dich.
Gruß Reiner

Ich hatte mir mal die Mühe gemacht und die FS-Klassen in einem Thread niedergeschrieben:

Die neuen FS-Klassen


Hier steht unter BE: Kombination aus einem Zugfahrzeug der Klasse B und einem Anhänger, die als Kombination nicht unter B fallen.

:smiley2204:

Bei einer Fahrschule fand ich diese Aussage:

Klasse BE

Andere Führerscheinklasse vorausgesetzt? Führerschein Klasse B ist Voraussetzung.
Vorausgesetztes Alter? Ab 18 Jahren ist ein Erwerb möglich.
Was darf ich fahren? Der Führerschein Klasse BE ermöglicht das Fahren von einem PKW mit einem großen Anhänger. Konkret heißt das, alle Kraftfahrzeuge mit Anhängern über 0,75 t (750 kg) bis maximal 3,5 t (3.500 kg). Die Kombination aus Kraftfahrzeug und Anhänger dürfen dabei 7 t (7.000 kg) nicht überschreiten.



Klasse B

Andere Führerscheinklasse vorausgesetzt? Nein.
Vorausgesetztes Alter? Ab 17 Jahren (sog. begleitetes Fahren ab 17 oder Führerschein ab 17), ansonsten ab 18 Jahren.
Was darf ich fahren? Der Führerschein Klasse B ist der „normale“ PKW-Führerschein (Autoführerschein). Gefahren werden dürfen alle Kraftfahrzeuge (ausgenommen Krafträder der Klassen AM, A, A1, A2) mit einer zulässigen Gesamtmasse von maximal 3,5 t (3.500 kg) und mit nicht mehr als 8 Sitzplätzen (außer dem Fahrersitz). Auch mit Anhängern bis maximal 0,75 t (750 kg), sofern die Gesamtmasse nicht 3,5 t (3.500 kg) überschreitet.
Sonstige Informationen? Der Führerschein Klasse B beinhaltet die Führerscheine AM und L.


Von daher hört es sich für mich so an, als wäre die Aussage deiner FSSt. korrekt. Vllt. kann aber einer meiner fachkundigen Kollegen sich noch einmal dazu äußern...:smiley138:
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
fehlende Führerscheinklasse B
Das ist alles ganz richtig :smiley711: ... BE beinhaltet B

Die Fahrerlaubnisklasse BE gilt für Kraftfahrzeuge der Klasse B und Kombinationen aus einem Zugfahrzeug der Klasse B und einem Anhänger, die nicht in die Klasse B fällt.
 

Reiner

Neuer Benutzer
Hallo Max,
danke für die schnelle Antwort (Bestätigung). Vielleicht kannst Du einen Blick auf meinen letzten FB werfen. Speziell Pkt.10 wäre wichtig (Alkoholkonsum bis zur TF).
Gruß Reiner
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Vielleicht kannst Du einen Blick auf meinen letzten FB werfen. Speziell Pkt.10 wäre wichtig
Normalerweise wollte/kümmert sich Nancy um deinen FB ... siehe ....
heute schaffe ich die Übersicht deines FB nicht mehr (ich kommentiere nie mehr als einen FB am Tag, damit ich nicht unkonzentriert werde)

... auf Frage 10 möchte ich dennoch eingehen.

Du hast das ziemlich detailliert bis ins junge Alter aufgeschlüsselt ... ich könnte das heute nicht mehr so genau wiedergeben. :zwinker0004:

Wichtig ist für deine MPU die Zeit deiner Trinkentwicklung vor deiner TF, quasi die "Trainingseinheit" um überhaupt auf eine BAK von 2,37‰ zu kommen.
Daher konzentrieren wir uns mal auf die folgende Angabe ....

"Mit 45 bis 49 Jahre: 5-8 Gläser 0,2l Pils bzw. 2-3 Flaschen 0,5l Pils an Wochenenden oder zu Anlässen. 10 mal im Jahr 1–15 Gläser 0,02l ( Martini, Ramazzotti, Jägermeister, Kümmerling,...) und zusätzlich 10 mal im Jahr einen Flachmann 0,2l Jägermeister in den letzten beiden Jahren vor der TF."

Hier musst du mir aber noch etwas erklären, was genau bedeutet ... "5-8 Gläser 0,2l Pils bzw. 2-3 Flaschen 0,5l Pils an Wochenenden oder zu Anlässen" ???
Hast du jetzt lediglich an den Wochenenden und Anlässen getrunken ?
"5-8 Gläser 0,2l Pils bzw. 2-3 Flaschen 0,5l Pils" ... soll ich das jetzt zusammenzählen, oder ist das ein ... entweder ; oder ?
 

Reiner

Neuer Benutzer
Hallo Max,

Bier habe ich so getrunken wie es angeboten wurde. Mit Freunden meistens aus der Flasche und in Gaststätten aus dem Glas (d.h.entweder/oder). Dieses Trinkverhalten beschränkte sich auf das WE oder auf Anlässe. Anders sah es beim Schnaps aus. ich trank eine, manchmal sogar zwei, 0,2l Flasche(n) Jägermeister/Tag.

Gruß Reiner
 
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