Trunkenheitsfahrt Fahrrad (BAK 1,99); MPU bevorstehend

Rexington

Neuer Benutzer
Hallo zusammen,
ich bin bei meiner Recherche auf das Forum hier gestoßen und hoffe, dass ihr mir ein bisschen weiterhelfen könnt, da ich noch nie irgendwas in der Richtung tun musste. Danke im Vorfeld für alle Antworten:).



Zur Person
Geschlecht: Männlich
Größe: 170 cm
Gewicht: etwa 68 kg (Beim Tathergang etwa gleich viel)
Alter: 24

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 30.03.2019
BAK: 1,99
Trinkbeginn: 18.00 Uhr
Trinkende: 23.30 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 00.16 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Nein
Strafbefehl schon bekommen: Ja
Dauer der Sperrfrist: Keine

Führerschein
Hab ich noch: Ja
Hab ich abgegeben: Nein
Hab ich neu beantragt: -
Habe noch keinen gemacht: -

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Ist zu erwarten, dass Herr XY auch zukünftig ein (Kraft-)Fahrzeug unter einem die die Fahrsicherheit beeinträchtigenden Alkoholeinfluss führen wird und/oder liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das das sichere Führen von Fahrzeugen der Gruppe 1 in Frage stellen?

(Doppelte Artikel stehen so in der Frage, weiß nicht ob oder was das bedeutet)

Bundesland: BW

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: Ich habe nach meiner Trunkenheitsfahrt nur zweimal ein Glas Sekt mit O-Saft getrunken. Zum Geburtstag meiner Freundin und nach der Abgabe meiner Bachelorarbeit.
Ich lebe abstinent seit: Vor dem Geburtstag meiner Freundin habe ich etwa ein halbes Jahr nichts getrunken.

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: Nein
Urinscreening ja/nein: Nein
Keinen Plan?:

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: Ich habe Ende Mai einen CDC-Test durchführen lassen (Ergebnis: 0,9). Ich glaube, das zählt hierzu.

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Nein
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: Nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Keine Ahnung:

MPU
Datum: Bis 20.11 muss das Gutachten vorliegen.
Welche Stelle (MPI): TüV Offenburg
Schon bezahlt?: Nein
Schon eine MPU gehabt? Nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: -
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Nein



Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Der Tag der Trunkenheitsfahrt war einer der ersten schönen Abende der vergangenen Wochen. Am Abend hatte eine Freundin zur Einweihungsfeier ihrer neuen WG und gleichzeitig zu ihrem Geburtstag eingeladen. Aufgrund des guten Wetters hatte ich mich auf 18.00 Uhr noch zuvor mit einer Freundin verabredet, da diese erstmals nach mehreren Monaten wieder in der Heimat war. Mit ihr habe ich 2 0,5l Bier und einen guten Whiskey getrunken, ehe ich gegen 20.30 Uhr zur Party gefahren bin (Fahrrad). Dort angekommen (gegen 9) habe ich erstmal ein 0,33l Bier getrunken, ehe ich das erste mal bei dem Trinkspiel "Rage Cage" mitgespielt habe.

Zur Erklärung, falls es nicht bekannt sein sollte: Bei RageCage werden in der Mitte des Tisches 16 Plastikbecher jeweils mit einem Schluck Bier befüllt. 2 Becher bleiben leer. Zwei Spieler bekommen einen Tischtennisball und müssen versuchen den Ball auf die Tischplatte zu werfen und in den Becher zu treffen. Ziel des Spiels ist, dass ein Becher "eingeholt" wird und man den schnelleren Becher in den langsamen Becher stellen kann. Derjenige, bei dem das passiert muss sich einen Becher aus der Mitte nehmen, diesen trinken und anschließend versuchen, den Ball wieder in den Becher zu treffen, da das Spiel nie pausiert wird und die gestapelten Becher direkt weiter bespielt werden. Trifft ein Spieler im ersten Versuch direkt in den Becher, kann er den Becher an einen beliebigen Spieler weitergeben und muss ihn nicht an seinen direkten Nachbarn weiterleiten. Es kann also passieren, dass, während man selber noch am Trinken ist, der Becher neben einem schon wieder bespielt wird und man sehr wahrscheinlich direkt weitertrinken muss.

Bei der ersten Runde hatte ich noch Glück und musste nur 2 oder 3 Becher mit je einem Schluss Bier trinken. Im Anschluss an die erste Runde schnappte ich mit ein kleines Bier, da ich so wenig in der Runde trinken musste. Anschließend wurde eine Runde Bier-Pong gespielt. Hier musste ich auch nur 3 Becher trinken, also etwa 250 ml (Wir spielten mit einem Bier pro 6 Becher).

Nach dem Bier-Pong habe ich erstmal ein paar Snacks gegessen und ca. eine halbe Stunde nichts getrunken. Gegen 22.00 Uhr spielten wir eine weitere Runde Rage Cage. Bei dieser Runde musste ich 14 der insgesamt 16 Becher trinken. Bei insgesamt 3 0,5 l Flaschen, die auf die 16 Becher verteilt wurden, waren es sicher 1,2l die ich zu mir genommen habe.

Im Anschluss daran merkte ich, wie ich immer betrunkener werde. Ich bin zunächst aufs Klo gerannt, da ich das Gefühl hatte mich übergeben zu müssen, habe jedoch nicht gebrochen. Ich habe mir mein Gesicht mit kaltem Wasser gewaschen um meinen Kreislauf wieder zu stabilisieren. Geholfen hat es nichts, ich wurde mit der Zeit immer betrunkener. Ich habe mich dann dazu entschieden, mich aufs Fahrrad zu setzen und heim zu fahren, da ich es nicht länger auf der Party ausgehalten habe, da ich viel zu betrunken war. Das war etwa gegen 11. Nach etwa 500 Metern (nachgemessen mit Google Maps) wurde ich von der Polizei angehalten und musste pusten. Sie nahmen mich anschließend zu Wache mit, wo mir laut Strafbefehl um 00.16 Uhr Blut abgenommen wurde. Anschließend bin ich mit dem Taxi nach Hause gefahren.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)


Menge bei den Trinkspielen ist berechnet, da ich nicht genau sagen kann, wie viel in den einzelnen Bechern drin war.

18.00 bis 20.30 Uhr: 2 große Bier (0,5l) und ein Glas Whiskey (2 cl, bekannt da Eichstrich am Glas). Sollte etwa 0,7 Promille ergeben.

20.30 bis 22.00 Uhr: 250 ml Bier (Bier-Pong), 250 ml Bier (Rage Cape), 330 ml Bier (Flaschenbier). Sollte etwa bei 1 Promille liegen

22.00 bis 23.00 Uhr: 1300 ml Bier (Rage Rage). Sollte etwa bei 2 Promille liegen.

Die Kohlensäure geht beim Umschütten in die Plastikbecher zum Großteil verloren.

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Etwa 500 m gefahren, insgesamt etwa 5 km Fahrt
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Nein, ich hab bemerkt, dass ich mein Fahrrad überhaupt nicht unter Kontrolle hatte. Ich bin in kompletten Schlangenlinien gefahren. Ich habe mir selber eingeredet, dass es nicht so weit ist und ich bald daheim bin und mich dann hinlegen kann. Im Nachhinein weiß ich wie dumm dieser Gedanke ist, aber das hat mich damals dazu bewogen einfach weiterzufahren, obwohl ich keine Kontrolle mehr hatte.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Nein, ich wollte so schnell wie möglich nach Hause und bin auf mein Fahrrad gestiegen.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Mindestens 200 - 300 mal habe ich am Verkehr teilgenommen, nachdem ich in der Stadt etwas getrunken hatte.

Absolut betrunken habe ich sicherlich auch 10 mal am Verkehr teilgenommen.

Meine Teilnahmen am Verkehr unter Alkoholeinfluss waren immer mit dem Fahrrad. Dafür gibt es auch einen einfachen Grund. Ich war naiv genug zu glauben, dass es mit dem Fahrrad nicht so schlimm ist, wenn man mal ein bisschen mehr trinkt, man gefährdet ja niemanden. Die Risiken, die eine Trunkenheitsfahrt mit dem Fahrrad für mich und meine Umwelt hat, hab ich komplett ignoriert und sie als unbedeutend abgeschrieben.

Diese Einstellung hat sich in den vergangenen 6 Monaten komplett geändert. Ausschlaggebend dafür was jedoch kein innere Erkenntnis, die ich bekommen habe, als ich über meine Fehler nachgedacht hab, sondern als ich mit Freunden aus der nahegelegenen Großstadt heimgefahren bin und erlebt habe, wie eine Trunkenheitsfahrt auf dem Fahrrad aussieht. Ich war nüchtern, da ich mir vorgenommen hatte in naher Zukunft nicht zu trinken, die anderen waren alle sehr betrunken. Natürlich habe ich versucht sie in ein Taxi zu lotsen, aber sie wollten nicht und mir waren die Hände gebunden.

Ich stand, als ich schließlich daheim angekommen bin, regelrecht unter Schock, da mir klar wurde, dass ich so, oder gar noch schlimmer, selbst am Straßenverkehr teilgenommen habe. Mir wurde bewusst, dass ich nicht nur meine Gesundheit (da ich so blöd wie ich war auch noch ohne Helm gefahren bin), sondern auch die der anderen Verkehrsteilnehmer gefährdet hab, da diese teilweise waghalsige Ausweichmanöver hinlegen mussten um uns nicht umzufahren.



Zukünftig werde ich auf keinen Fall mehr alkoholisiert am Straßenverkehr teilnehmen. Eine 0-Promille Regel, die ich fürs Autofahren ohnehin schon immer beachtet hab, werde ich in Zukunft auch auf dem Fahrrad beachten. Wenn ich in Zukunft vorhabe zu trinken, werde ich zu Fuß oder mit dem ÖPNV unterwegs sein.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)


Erster Konsum war kurz vor meinem 16. Geburtstag auf dem Stadtfest bei mir daheim.


9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Seit meinem Studium hat sich die Menge Alkohol, die ich - auch unter der Woche - zu mir genommen habe rapide gesteigert. Zum Höhepunkt des zweiten Semesters war es nicht ungewöhnlich, dass wir 6,7 Bier an einem einfachen Dienstag zu uns genommen haben. Nach dem zweiten Semester hat sich das zwar wieder etwas normalisiert, was jedoch immer noch weit von einer Gesunden Beziehung mit Alkohol entfernt. Zum Zeitpunkt der Trunkenheitsfahrt war es für mich die Regel am Abend nach meinem Praktikum ein Bier zu trinken. Größere Mengen habe ich zu der Zeit nur am Wochenende getrunken.


10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


1. Semester Studium: 3-5 Mal pro Woche, je nach dem was an Party so anstand.

Pro Abend so 3 bis 4 Bier, gelegentlich ein Shot.



2. Semester Studium: 5-6 Mal pro Woche, unabhängig davon ob gefeiert wurde oder nicht (auch allein getrunken).

Pro Abend mindestens 4 Bier und oft Shots



3. Semester Studium: 3-5 Mal pro Woche, je nach dem was an Party so anstand

Pro Abend mindestens 4 Bier, gelegentlich Shots



Praktikum: Feierabendbier und am Wochenende beim Feiern.

Unter der Woche: Maximal 2 Bier

Am Wochenende: Pro Abend mindestens 4 Bier, gelegentlich Shots

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Freunden aus dem Studium und daheim. Gelegentlich auch allein

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Erstmal zu den äußeren Motiven:

Vor Beginn meines Studiums war mein Alkoholkonsum auf einem moderaten Level, maximal Freitag und Samstag, oft nur einen Tag davon. Mit Beginn des Studiums habe ich auch immer mehr getrunken. Viele Studentischen Partys waren unter der Woche. Oft fanden 1 bis 2 Partys (Große Feiern und auch WG-Partys) pro Woche statt. Am Wochenende bin ich oft nach Hause gefahren und da ich meine Freunde unter der Woche nicht gesehen habe bin ich oft freitags und samstags mit diesen in die Stadt etwas trinken gegangen. Im zweiten Semester wurde dies dann noch exzessiver. Wir hatten uns als Jungsgruppe gefunden und es gab kaum einen Abend unter der Woche (Montag bis Donnerstag) welchen wir nicht damit verbrachten, um die Häuser zu ziehen. Am Wochenende bin ich dann mit meinen Freunden feiern gegangen. Oftmals war zu dieser Zeit Sonntag der einzige Tag, an dem ich keinen Alkohol getrunken hatte. Auch wenn wir ausnahmsweise mal nicht unterwegs waren habe ich daheim eine Serie geschaut und dazu ein Bier oder zwei getrunken. Im dritten Semester bin ich einen kleinen Schritt zurück getreten, da ich auch wieder angefangen habe Sport zu treiben. Meine Universität bietet verschiedene Sportangebote an. Ich habe mich dazu entschlossen beim Volleyball teilzunehmen, welches montags von 8 bis halb 11 stattfand. Im Anschluss daran bin ich nur zu besonderen Ereignissen noch feiern gegangen (Geburtstage o.ä.). Auch habe ich aufgehört donnerstags, außer es war ein großes Event, zu trinken, da ich freitags nur noch bis 11 Uni hatte und im Anschluss daran direkt heimfahren wollte.

Nach dem 4. Semester ist es für uns Pflicht ein einjähriges Praktikum zu absolvieren. Meinen Alkoholkonsum habe ich in diesem Praktikum auch weiter zurückgeschraubt. Er war zwar immer noch deutlich höher als vor Beginn des Studiums, da wir uns öfter auch mal nach der Arbeit in der Stadt auf ein Feierabendbier getroffen haben, jedoch deutlich geringer als zu Studienzeiten. Vor allem war ich unter der Woche nicht länger feiern, da ich nicht verkatert auf der Arbeit erscheinen wollte.

Vor meiner Trunkenheitsfahrt habe ich regelmäßig 3 bis 4 Tage die Woche Alkohol getrunken, davon 2 Tage deutlich mehr (Freitag und Samstag, inzwischen immer auch beide Abende).

Seit dem Vorfall habe ich nur zwei Gläser Sekt getrunken. Einmal zum Geburtstag meiner Freundin und einmal, um auf die Abgabe meiner BA anzustoßen.



Zu den inneren Motiven:

Wir haben uns als Gruppe im Studium nahezu angestachelt immer mehr zu trinken. Wer nicht getrunken hat, hat nicht dazugehört. Ich wollte zwar auf jeden Fall dazugehören, das war aber nicht der Grund für meinen exzessiven Alkoholkonsum. Ich hatte Spaß dran jeden Abend durch die Stadt zu ziehen und Blödsinn zu treiben. Es ist mir damals gar nicht in den Kopf gekommen, dass unser Verhalten schon fast krankhafte Züge aufweist. Ich habe mich damals absolut elitär gefühlt, da ich auch trotz meines übermäßigen Alkoholkonsums in der Lage war sehr gute Noten zu schreiben.

Im letzten Semester (Wir müssen unsere BA vor Beginn des 6. Semesters abgeben) ist mir klar geworden, wie krank dieses Verhalten war. Die ehemalige Jungsgruppe existiert noch, jedoch sind die meisten vom Stil des 2. und 3. Semesters abgekommen, bis auf 2. Ich schäme mich aufrichtig, wenn ich daran denke, dass ich solches Verhalten, wie die beiden es an den Tag legen, früher nicht nur gefeiert habe, sondern selbst genau gleich war. Ich muss inzwischen oftmals aus Situationen, bei denen ich früher, ohne mit der Wimper zu zucken, mitgemacht hätte, flüchten, da mir das Verhalten einfach unangenehm ist.

Selbst bei einem positiven Ergebnis habe ich nicht vor wieder in dieses Verhaltensmuster zurückzufallen. Ich bin sehr zufrieden mit der Person, die ich inzwischen bin.


13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Bei wenig Alkohol wurde ich einfach ein bisschen lockerer und vor allem lauter. Ich bin an sich kein schüchterner Mensch, ich habe kein Problem mit fremden Leuten zu reden und Kontakt aufzunehmen. Ich bin aber oftmals in Gruppen zu leise als dass alle Aufmerksamkeit auf mich ziehen würde. Nach ein paar Bier wurde ich zunehmend lauter und zog Aufmerksamkeit auf mich. Das Ganze tritt in gesteigerter Form auch bei viel Alkoholgenuss auf. Hinzu kommt jedoch, dass ich andere Personen nicht länger wirklich in Gespräche eingebunden habe. Ich habe einfach geredet und die Aussagen der anderen weitestgehend ignoriert. Das war mir zu diesem Zeitpunkt, oder auch eine lange Zeit allgemein, nicht klar. Ich wurde erst vor kurzem von einem alten Freund auf diese „Marotte“ aufmerksam gemacht. Das schlimme daran ist, dass mein Vater die gleiche „Marotte“ hat (nüchtern) und ich sie auf den Tod nicht leiden kann. Als mir dann gesagt wurde, dass ich betrunken die gleichen Charakterzüge aufweise, die ich nüchtern nicht ausstehen kann, war ich schockiert. In der Situation damals hatte ich nie das Gefühl, dass ich das Gespräch so „dominieren“ will. Ich empfand mich als zuvorkommenden angenehmen Gesprächspartner.


14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Kritische Hinweise gab es wenige. Dies liegt vor allem daran, dass ich ein Großteil meines exzessiven Alkoholkonsums mit Leuten verbrachte, die genauso viel getrunken haben. Während die Anderen auch von Professoren aufgrund ihrer schlechten Leistungen ermahnt wurden, hat mich das eher bestärkt, da meine Noten hervorragend waren. Erst zum Jahreswechsel 2019 hat mich eine alte Freundin darauf angesprochen, dass ich beim Feiern inzwischen deutlich mehr trinke als früher (sie hatte mich ein paar Jahre nicht gesehen, da sie umgezogen war) und ob alles in Ordnung sei. Ich hab das damals einfach abgetan, da für mich alles in Ordnung war und ich auch meinen Alkoholkonsum zu diesem Zeitpunkt bereits reduziert hatte. Der Gedanke, dass ich auch trotz der Reduzierung immer noch zu viel trinke kam mir nicht.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Nein, den meisten Alkohol habe ich in meiner Studiumszeit getrunken.


17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja, es gab mehrere große Feste der Uni, bei denen ich mich bis zur absoluten Volltrunkenheit getrunken haben. Auch am Abend er Trunkenheitsfahrt hatte ich die Kontrolle über meinen Alkoholkonsum verloren.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Nein


19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Ich habe mich immer als Partytrinker und Genusstrinker gesehen, da ich daheim „nur“ 1 bis 2 Bier zu der Serie geschaut habe und ich auch gerne ein Glas guten Whiskey und Gin getrunken habe.

Rückblickend war es absolut naiv von mir, dass ich meinen Alkoholkonsum nicht kritischer betrachtet habe. Am Abend 4 oder mehr Bier zu trinken und sich dann noch „nüchtern“ zu fühlen ist nicht normal oder gesund. Ich wünschte ich hätte früher erkannt, dass ich ein Problem habe oder wär früher auf die Schnauze geflogen.
 

Rexington

Neuer Benutzer
Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Ich habe seit der Trunkenheitsfahrt zweimal Alkohol getrunken. Je ein Glas Sekt zum Geburtstag meiner Freundin und auf die Abgabe meiner BA.


21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Bei der Abgabe meiner BA Mitte September

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Ja, vor allem im Sommer in der Stadt. Softdrinks waren mir auf Dauer zu süß. Jetzt wo es kälter wurde bin ich auf Tee umgestiegen.

Zuhause trinke ich eigentlich nur Wasser.

23. Warum trinken Sie keinen Alkohol?

Zunächst aus Schock über die begangene Straftat und auf Anraten von Verwandten und Freunden. Später wollte ich mir selbst beweisen, dass ich keinen Alkohol brauche, um Spaß zu haben. Heute habe kein Verlangen mehr danach bei Partys Alkohol zu trinken. Ich finde es deutlich witziger nüchtern den Geschehnissen zu folgen. Zudem bin ich am nächsten Tag einfach deutlich fitter. Auch wenn ich nur 4 oder 5 Stunden Schlaf hatte kann am nächsten Tag fit den Vorlesungen folgen und muss mich nicht darauf konzentrieren, dass mir schlecht ist o.ä.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Ich habe nicht früher aufgehört, weil ich selbst kein Problem an meinem Verhalten gesehen habe. Ich war von der Realität distanziert


25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Die Umstellung war zu Beginn nicht besonders schwer. Ich bin auf alkoholfreies Bier umgestiegen und war damit zufrieden. Probleme hatte ich anfangs, wenn wir feiern waren. Da hatte ich zu Beginn das Gefühl, dass mir etwas fehlt und ich den Alkohol brauche. Ich habe mich aber schnell daran gewöhnt beim Feiern nichts zu trinken. Das Größte Problem an der Umstellung war, dass ich nicht wusste was ich trinken soll. Softdrinks waren mir zu süß und Wasser zu teuer. Ich bin im Endeffekt auf Mate umgestiegen und seitdem glücklich damit. Ein Problem, welches bis heute besteht, ist, dass die Leute, die trinken eine scheinbar unendliche Ausdauer haben. Früher hat es mich wahnsinnig gemacht, wenn ich noch mehrere Stunden warten konnte bis sie endlich zum gehen bereit sind. Auch wenn es mich immer noch wahnsinnig stören würde ewig auf einer Party festzuhängen, auf die ich keine Lust mehr habe, habe ich für mich beschlossen, dass es nicht in meiner Verantwortung liegt mich um alle zu kümmern und gehe, wenn ich keine Lust mehr habe einfach heim.

Es hört sich absolut banal an, aber das war ein großer Schritt für mich. Ich habe einen Mutter-Theresa Komplex und möchte allen helfen, sie einfach auf der Party zurückzulassen war nicht einfach für mich, ich denke aber es war ein großer und richtiger Schritt.


26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?


Fast alle Personen meines engeren Vertrautenkreises haben positiv auf mein Alkoholverzicht reagiert. Lediglich eine Person der Gruppe aus dem Studium hat Probleme damit, dass ich keinen Alkohol mehr trinke. Da ich es nicht einsehe mir Sprüch anzuhören wie „Als du getrunken hast warst du noch witziger“ habe ich den Kontakt zum Großteil abgebrochen. Kontakt besteht nur noch, da wir in der gleichen WhatsApp-Gruppe sind.



Den größten Unterschied habe gesundheitlich festgestellt Ich habe die Chance genutzt und gleichzeitig aufgehört zu rauchen und wieder regelmäßig Sport zu treiben. Ich gehe zurzeit (bis auf eine Erkältungspause seit 2 Wochen) mindestens 4-mal die Woche ins Fitnessstudio und zudem noch 2-mal ins Cardiotraining. Ich habe auch erste Erfolge erzielt. Im Juni habe ich einen Triathlon bestritten und meine Rückenschmerzen, die mich seit Jahren verfolgt haben, sind nahezu komplett verschwunden. Ich bin mir sicher, dass ich bei einer Fortführung meines alten Lebensstils nie dazu übergegangen wäre so viel Sport zu treiben.


27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Derzeit habe ich keinerlei Bedürfnis nach Alkohol. Mein Verhalten von früher ist mir peinlich und ich fühle mich zurzeit Wohl wie noch nie. Meine Freundin unterstützt mich wo sie nur kann. Wir werden demnächst zusammenziehen. Ich habe keinerlei Interesse daran mein jetziges Leben durch erneuten exzessiven Alkoholkonsum zu zerstören. In Zukunft werde ich wahrscheinlich wieder Alkohol trinken, jedoch nur Anlässen, die es auch wert sind gefeiert zu werden (Geburtstage, Jahrestage o.ä.) und auch dann nur in Maßen (ein Glas Sekt oder ein Glas Whiskey). Alkoholhaltiges Bier werde ich vermutlich komplett aus meinem Leben streichen, da mir alkoholfreies Bier inzwischen einfach besser schmeckt.

Ich werde vor allem nie wieder trinken, wenn ich mit dem Auto oder dem Fahrrad unterwegs bin.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)


Nein, ich sehe keinen Grund, warum ich wieder anfangen sollte zu trinken. Selbst bei persönlichen Stresssituationen (Absolut schlechte Behandlung während des Praktikums) habe ich es geschafft nicht zu trinken und tatsächliche Lösungen für meine Probleme zu finden, anstatt sie in Alkohol zu ertränken.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Ich werde, wenn ich in Zukunft vor habe außerhalb meines Zuhauses zu trinken extra Geld einplanen, um mir ein Taxi leisten zu können oder einfach heimlaufen. Fahrrad und Auto bleiben von vorneherein daheim.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Ich glaube ich habe alles gesagt, was ich sagen wollte.





Vielen Dank schonmal für jegliche Mithilfe :)
 

Rexington

Neuer Benutzer
Mir ist grad aufgefallen, dass ich die Frage 15 übersehen habe:

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Wie bereits oben ausgeführt hatte mein Konsum keine besonderen Auswirkungen auf mein Leben und Umfeld, da mein Umfeld einen ähnliches Konsumverhalten wie ich auch hatte. Bei Leuten, von denen ich wusste, dass sie nicht viel trinken habe ich mich angepasst. Meine Noten haben auch nicht unter meinem Konsum gelitten.
Ich wünschte ich wäre schon früher auf die Schnauze geflogen, aber leider musste es bis zur Trunkenheitsfahrt kommen, damit ich mein Leben überdenke.
 

nobby

Erfahrener Benutzer
Hallo,

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: Ich habe Ende Mai einen CDC-Test durchführen lassen (Ergebnis: 0,9). Ich glaube, das zählt hierzu.
solltest du nochmals vom Hausarzt bestimmen lassen (GOT,GPT,GGT), sowie den CDT Wert. Die dann 2 Blutergebnisse zum MPU Termin mitnehmen.

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: Nein
Urinscreening ja/nein: Nein
Hast du keine gesammelt, ist jetzt auch zu spät. Jetzt gehst du mit KT in die MPU, ok.
Kann schiefgehen bei knapp 2 Promille, also 50:50 Chance. Deine Aufarbeitung habe ich noch nicht gelesen, vielleicht kann dich Nancy unser Profi noch unterstützen, sie ist noch zur Zeit im Urlaub.
 

Rexington

Neuer Benutzer
solltest du nochmals vom Hausarzt bestimmen lassen (GOT,GPT,GGT), sowie den CDT Wert. Die dann 2 Blutergebnisse zum MPU Termin mitnehmen.
Gute Idee, ich schau, dass ich einen Termin bekomme :)

Hast du keine gesammelt, ist jetzt auch zu spät. Jetzt gehst du mit KT in die MPU, ok.
Kann schiefgehen bei knapp 2 Promille, also 50:50 Chance. Deine Aufarbeitung habe ich noch nicht gelesen, vielleicht kann dich Nancy unser Profi noch unterstützen, sie ist noch zur Zeit im Urlaub.
Ja, wahrscheinlich war ich da zu naiv und habe gedacht, dass man es mir einfach glaubt, dass ich nahezu keinen Alkohol getrunken habe.

Danke auf jeden Fall für den Input
 

nobby

Erfahrener Benutzer
Ich hab deinen FB gelesen und finde du bist offen und ehrlich, bei den Trinkmengen um auf 2 Promille zu kommen, mußt du nochmals nachrechnen, siehe Widmarkformel.

Von mir, ein paar Anmerkungen zu deinem FB...
Absolut betrunken habe ich sicherlich auch 10 mal am Verkehr teilgenommen.
an der Stelle unbedingt weglassen, siehe Frage 6!
Frage 7, genügt die ungefähre Angabe der Fahrten unter Alkohol 200-300 mal Punkt.
Frage 10, die Steigerung der Trinkmenge sollte 1,5 Jahre vor deiner TF ersichtlich sein.
Frage 28, z.B. ja, theoretisch schon, aber mein Leben hat sich so positiv verändert.....Sport...
 

Rexington

Neuer Benutzer
Danke für das Feedback :)

Ich hatte mich eben mit dem Promillerechner von Kenn-dein-Limit.de an mein Konsum rangetastet, da ich die genauen Mengen schlecht schätzen kann.
Hab aber grad nochmal nachgerechnet:

Bei
723
, wobei m = 68 kg und r= 0,7 (oberer Grenzwert lt. Wikipedia) ist. Ergibt sich, dass ich etwa 94,73 g reinen Alkohol zu mir genommen haben muss.
Bier hat etwa 5 % Alkoholgehalt, also etwa 5 ml pro 100 ml, also bei einer Dichte von 0,789 g/ml 3,945 g pro 100 ml Bier.
Bei einem Gesamtkonsum von etwa 3l etwa 118,35 g reinem Alkohol (Bier) sowie 7,89 g (Whiskey) ergeben 126,24 g Alkohol , also 2,65 Promille wenn ich alles direkt getrunken hätte. Da ich mehrere Stunden getrunken habe, habe ich zwangsweise auch wieder Alkohol abgebaut. Da man etwa 0,1 bis 0,2 Promille abbaut und zwischen Trinkbeginn und Blutentnahme etwa 5 bis 6h liegen hätte ich im Schnitt 0,1 bis 0,13 Promille abgebaut.

Falls ich hier irgendwo einen Denkfehler habe korrigiert mich gerne, bin beim besten Willen kein Fachmann.

Zu Frage 10:
Ja, ich sollte nicht in Semestern schreiben, sondern in Jahreszahlen.
Erstes Semester: März 17 bis September 17
Zweites Semester: September 17 bis März 18
Drittes Semester: März 18 bis Juli 18
Praktikum: Juli 18 bis September 19
6. Semester: September 19 bis März 20.
habe also relativ genau 2 Jahre vor meiner TF angefangen meine Trinkmenge zu steigern mit Höhepunkt etwa 1 bis 1,5 Jahre vor der TF.

Zu Frage 7:
Ja, da hast du wahrscheinlich recht.

Zu Frage 28:
Ich glaub man merkt meiner Antwort an, dass mich die Frage bisschen kalt erwischt hat. Ich kann nicht absolut sicher Versprechen, dass ich nicht wieder in alte Verhaltensweisen zurückfallen wird. Ich kann lediglich versichern, dass sich mein Leben ohne (bzw. mit moderatem Konsum) so viel besser entwickelt hat und ich diese positive Entwicklung auf keinen Fall gefährden will indem ich in alte Verhaltensweisen zurückrutsche. Das will ich weder mir noch meinen Mitmenschen antun.
Kann ich es mir vorstellen?
Abstrakt generell schon. Es kann viel in einem Leben passieren, ich weiß nicht wie ich auf jede Situation in meinem Leben reagieren werde. Ich hoffe die richtigen Entscheidungen zu treffen, aber das Leben kann hart sein. Jedoch kann ich mir nicht vorstellen, dass ich mich einfach aus der Bahn werfen lasse. Keiner kann die Zukunft vorhersagen, ich kann nur mein möglichstes tun um zukünftig auch auf noch so widrige Umstände entsprechend reagieren zu können und ich glaube einen großen Schritt in die richtige Richtung getan zu haben. Ein Rausch hilft in solchen Situationen niemand und es macht sie auch nicht besser. Im Gegenteil er hindert mich daran tatsächlich meinen Hintern in Bewegung zu setzen und an der Situation zu arbeiten.
 

nobby

Erfahrener Benutzer
Hallo Rexington,

stell deinen Fragebogen nochmal komplett neu ein mit deiner Überarbeitung, damit Nancy dir noch ein Feedback geben kann.

Viel Erfolg.

Grüße
 

Rexington

Neuer Benutzer
Zur Person
Geschlecht: Männlich
Größe: 170 cm
Gewicht: etwa 68 kg (Beim Tathergang etwa gleich viel)
Alter: 24

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 30.03.2019
BAK: 1,99
Trinkbeginn: 18.00 Uhr
Trinkende: 23.30 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 00.16 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Nein
Strafbefehl schon bekommen: Ja
Dauer der Sperrfrist: Keine

Führerschein
Hab ich noch: Ja
Hab ich abgegeben: Nein
Hab ich neu beantragt: -
Habe noch keinen gemacht: -

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Ist zu erwarten, dass Herr XY auch zukünftig ein (Kraft-)Fahrzeug unter einem die die Fahrsicherheit beeinträchtigenden Alkoholeinfluss führen wird und/oder liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das das sichere Führen von Fahrzeugen der Gruppe 1 in Frage stellen?

(Doppelte Artikel stehen so in der Frage, weiß nicht ob oder was das bedeutet)

Bundesland: BW

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: Ich habe nach meiner Trunkenheitsfahrt nur zweimal ein Glas Sekt mit O-Saft getrunken. Zum Geburtstag meiner Freundin und nach der Abgabe meiner Bachelorarbeit.
Ich lebe abstinent seit: Vor dem Geburtstag meiner Freundin habe ich etwa ein halbes Jahr nichts getrunken.

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: Nein
Urinscreening ja/nein: Nein
Keinen Plan?:

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: Ich habe Ende Mai einen CDC-Test durchführen lassen (Ergebnis: 0,9). Ich glaube, das zählt hierzu.

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Nein
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: Nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Keine Ahnung:

MPU
Datum: Bis 20.11 muss das Gutachten vorliegen.
Welche Stelle (MPI): TüV Offenburg
Schon bezahlt?: Nein
Schon eine MPU gehabt? Nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: -
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Nein



Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Der Tag der Trunkenheitsfahrt war einer der ersten schönen Abende der vergangenen Wochen. Am Abend hatte eine Freundin zur Einweihungsfeier ihrer neuen WG und gleichzeitig zu ihrem Geburtstag eingeladen. Aufgrund des guten Wetters hatte ich mich auf 18.00 Uhr noch zuvor mit einer Freundin verabredet, da diese erstmals nach mehreren Monaten wieder in der Heimat war. Mit ihr habe ich 2 0,5l Bier und einen guten Whiskey getrunken, ehe ich gegen 20.30 Uhr zur Party gefahren bin (Fahrrad). Dort angekommen (gegen 9) habe ich erstmal ein 0,33l Bier getrunken, ehe ich das erste mal bei dem Trinkspiel "Rage Cage" mitgespielt habe.

Zur Erklärung, falls es nicht bekannt sein sollte: Bei RageCage werden in der Mitte des Tisches 16 Plastikbecher jeweils mit einem Schluck Bier befüllt. 2 Becher bleiben leer. Zwei Spieler bekommen einen Tischtennisball und müssen versuchen den Ball auf die Tischplatte zu werfen und in den Becher zu treffen. Ziel des Spiels ist, dass ein Becher "eingeholt" wird und man den schnelleren Becher in den langsamen Becher stellen kann. Derjenige, bei dem das passiert muss sich einen Becher aus der Mitte nehmen, diesen trinken und anschließend versuchen, den Ball wieder in den Becher zu treffen, da das Spiel nie pausiert wird und die gestapelten Becher direkt weiter bespielt werden. Trifft ein Spieler im ersten Versuch direkt in den Becher, kann er den Becher an einen beliebigen Spieler weitergeben und muss ihn nicht an seinen direkten Nachbarn weiterleiten. Es kann also passieren, dass, während man selber noch am Trinken ist, der Becher neben einem schon wieder bespielt wird und man sehr wahrscheinlich direkt weitertrinken muss.

Bei der ersten Runde hatte ich noch Glück und musste nur 2 oder 3 Becher mit je einem Schluss Bier trinken. Im Anschluss an die erste Runde schnappte ich mit ein kleines Bier, da ich so wenig in der Runde trinken musste. Anschließend wurde eine Runde Bier-Pong gespielt. Hier musste ich auch nur 3 Becher trinken, also etwa 250 ml (Wir spielten mit einem Bier pro 6 Becher).

Nach dem Bier-Pong habe ich erstmal ein paar Snacks gegessen und ca. eine halbe Stunde nichts getrunken. Gegen 22.00 Uhr spielten wir eine weitere Runde Rage Cage. Bei dieser Runde musste ich 14 der insgesamt 16 Becher trinken. Bei insgesamt 3 0,5 l Flaschen, die auf die 16 Becher verteilt wurden, waren es sicher 1,2l die ich zu mir genommen habe.

Im Anschluss daran merkte ich, wie ich immer betrunkener werde. Ich bin zunächst aufs Klo gerannt, da ich das Gefühl hatte mich übergeben zu müssen, habe jedoch nicht gebrochen. Ich habe mir mein Gesicht mit kaltem Wasser gewaschen um meinen Kreislauf wieder zu stabilisieren. Geholfen hat es nichts, ich wurde mit der Zeit immer betrunkener. Ich habe mich dann dazu entschieden, mich aufs Fahrrad zu setzen und heim zu fahren, da ich es nicht länger auf der Party ausgehalten habe, da ich viel zu betrunken war. Das war etwa gegen 11. Nach etwa 500 Metern (nachgemessen mit Google Maps) wurde ich von der Polizei angehalten und musste pusten. Sie nahmen mich anschließend zu Wache mit, wo mir laut Strafbefehl um 00.16 Uhr Blut abgenommen wurde. Anschließend bin ich mit dem Taxi nach Hause gefahren.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)


Menge bei den Trinkspielen ist berechnet, da ich nicht genau sagen kann, wie viel in den einzelnen Bechern drin war.

18.00 bis 20.30 Uhr: 2 große Bier (0,5l) und ein Glas Whiskey (2 cl, bekannt da Eichstrich am Glas). Sollte etwa 0,7 Promille ergeben.

20.30 bis 22.00 Uhr: 250 ml Bier (Bier-Pong), 250 ml Bier (Rage Cape), 330 ml Bier (Flaschenbier). Sollte etwa bei 1 Promille liegen

22.00 bis 23.00 Uhr: 1300 ml Bier (Rage Rage). Sollte etwa bei 2 Promille liegen.

Die Kohlensäure geht beim Umschütten in die Plastikbecher zum Großteil verloren.

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Etwa 500 m gefahren, insgesamt etwa 5 km Fahrt
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Nein, ich hab bemerkt, dass ich mein Fahrrad überhaupt nicht unter Kontrolle hatte. Ich bin in kompletten Schlangenlinien gefahren. Ich habe mir selber eingeredet, dass es nicht so weit ist und ich bald daheim bin und mich dann hinlegen kann. Im Nachhinein weiß ich wie dumm dieser Gedanke ist, aber das hat mich damals dazu bewogen einfach weiterzufahren, obwohl ich keine Kontrolle mehr hatte.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Nein, ich wollte so schnell wie möglich nach Hause und bin auf mein Fahrrad gestiegen.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Mindestens 200 - 300 mal habe ich am Verkehr teilgenommen, nachdem ich in der Stadt etwas getrunken hatte.

Absolut betrunken habe ich sicherlich auch 10 mal am Verkehr teilgenommen. Gestrichen nach Hinweis von Nobby

Meine Teilnahmen am Verkehr unter Alkoholeinfluss waren immer mit dem Fahrrad. Dafür gibt es auch einen einfachen Grund. Ich war naiv genug zu glauben, dass es mit dem Fahrrad nicht so schlimm ist, wenn man mal ein bisschen mehr trinkt, man gefährdet ja niemanden. Die Risiken, die eine Trunkenheitsfahrt mit dem Fahrrad für mich und meine Umwelt hat, hab ich komplett ignoriert und sie als unbedeutend abgeschrieben.

Diese Einstellung hat sich in den vergangenen 6 Monaten komplett geändert. Ausschlaggebend dafür was jedoch kein innere Erkenntnis, die ich bekommen habe, als ich über meine Fehler nachgedacht hab, sondern als ich mit Freunden aus der nahegelegenen Großstadt heimgefahren bin und erlebt habe, wie eine Trunkenheitsfahrt auf dem Fahrrad aussieht. Ich war nüchtern, da ich mir vorgenommen hatte in naher Zukunft nicht zu trinken, die anderen waren alle sehr betrunken. Natürlich habe ich versucht sie in ein Taxi zu lotsen, aber sie wollten nicht und mir waren die Hände gebunden.

Ich stand, als ich schließlich daheim angekommen bin, regelrecht unter Schock, da mir klar wurde, dass ich so, oder gar noch schlimmer, selbst am Straßenverkehr teilgenommen habe. Mir wurde bewusst, dass ich nicht nur meine Gesundheit (da ich so blöd wie ich war auch noch ohne Helm gefahren bin), sondern auch die der anderen Verkehrsteilnehmer gefährdet hab, da diese teilweise waghalsige Ausweichmanöver hinlegen mussten um uns nicht umzufahren.



Zukünftig werde ich auf keinen Fall mehr alkoholisiert am Straßenverkehr teilnehmen. Eine 0-Promille Regel, die ich fürs Autofahren ohnehin schon immer beachtet hab, werde ich in Zukunft auch auf dem Fahrrad beachten. Wenn ich in Zukunft vorhabe zu trinken, werde ich zu Fuß oder mit dem ÖPNV unterwegs sein.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)


Erster Konsum war kurz vor meinem 16. Geburtstag auf dem Stadtfest bei mir daheim.


9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Seit meinem Studium hat sich die Menge Alkohol, die ich - auch unter der Woche - zu mir genommen habe rapide gesteigert. Zum Höhepunkt des zweiten Semesters war es nicht ungewöhnlich, dass wir 6,7 Bier an einem einfachen Dienstag zu uns genommen haben. Nach dem zweiten Semester hat sich das zwar wieder etwas normalisiert, was jedoch immer noch weit von einer Gesunden Beziehung mit Alkohol entfernt. Zum Zeitpunkt der Trunkenheitsfahrt war es für mich die Regel am Abend nach meinem Praktikum ein Bier zu trinken. Größere Mengen habe ich zu der Zeit nur am Wochenende getrunken.


10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


1. Semester Studium: 3-5 Mal pro Woche, je nach dem was an Party so anstand.

Pro Abend so 3 bis 4 Bier, gelegentlich ein Shot.



2. Semester Studium: 5-6 Mal pro Woche, unabhängig davon ob gefeiert wurde oder nicht (auch allein getrunken).

Pro Abend mindestens 4 Bier und oft Shots



3. Semester Studium: 3-5 Mal pro Woche, je nach dem was an Party so anstand

Pro Abend mindestens 4 Bier, gelegentlich Shots



Praktikum: Feierabendbier und am Wochenende beim Feiern.

Unter der Woche: Maximal 2 Bier

Am Wochenende: Pro Abend mindestens 4 Bier, gelegentlich Shots

Edit: Jahreszahlen zu den Semestern
Ja, ich sollte nicht in Semestern schreiben, sondern in Jahreszahlen.
Erstes Semester: März 17 bis September 17
Zweites Semester: September 17 bis März 18
Drittes Semester: März 18 bis Juli 18
Praktikum: Juli 18 bis September 19
6. Semester: September 19 bis März 20.
habe also relativ genau 2 Jahre vor meiner TF angefangen meine Trinkmenge zu steigern mit Höhepunkt etwa 1 bis 1,5 Jahre vor der TF.


11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Freunden aus dem Studium und daheim. Gelegentlich auch allein

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Erstmal zu den äußeren Motiven:

Vor Beginn meines Studiums war mein Alkoholkonsum auf einem moderaten Level, maximal Freitag und Samstag, oft nur einen Tag davon. Mit Beginn des Studiums habe ich auch immer mehr getrunken. Viele Studentischen Partys waren unter der Woche. Oft fanden 1 bis 2 Partys (Große Feiern und auch WG-Partys) pro Woche statt. Am Wochenende bin ich oft nach Hause gefahren und da ich meine Freunde unter der Woche nicht gesehen habe bin ich oft freitags und samstags mit diesen in die Stadt etwas trinken gegangen. Im zweiten Semester wurde dies dann noch exzessiver. Wir hatten uns als Jungsgruppe gefunden und es gab kaum einen Abend unter der Woche (Montag bis Donnerstag) welchen wir nicht damit verbrachten, um die Häuser zu ziehen. Am Wochenende bin ich dann mit meinen Freunden feiern gegangen. Oftmals war zu dieser Zeit Sonntag der einzige Tag, an dem ich keinen Alkohol getrunken hatte. Auch wenn wir ausnahmsweise mal nicht unterwegs waren habe ich daheim eine Serie geschaut und dazu ein Bier oder zwei getrunken. Im dritten Semester bin ich einen kleinen Schritt zurück getreten, da ich auch wieder angefangen habe Sport zu treiben. Meine Universität bietet verschiedene Sportangebote an. Ich habe mich dazu entschlossen beim Volleyball teilzunehmen, welches montags von 8 bis halb 11 stattfand. Im Anschluss daran bin ich nur zu besonderen Ereignissen noch feiern gegangen (Geburtstage o.ä.). Auch habe ich aufgehört donnerstags, außer es war ein großes Event, zu trinken, da ich freitags nur noch bis 11 Uni hatte und im Anschluss daran direkt heimfahren wollte.

Nach dem 4. Semester ist es für uns Pflicht ein einjähriges Praktikum zu absolvieren. Meinen Alkoholkonsum habe ich in diesem Praktikum auch weiter zurückgeschraubt. Er war zwar immer noch deutlich höher als vor Beginn des Studiums, da wir uns öfter auch mal nach der Arbeit in der Stadt auf ein Feierabendbier getroffen haben, jedoch deutlich geringer als zu Studienzeiten. Vor allem war ich unter der Woche nicht länger feiern, da ich nicht verkatert auf der Arbeit erscheinen wollte.

Vor meiner Trunkenheitsfahrt habe ich regelmäßig 3 bis 4 Tage die Woche Alkohol getrunken, davon 2 Tage deutlich mehr (Freitag und Samstag, inzwischen immer auch beide Abende).

Seit dem Vorfall habe ich nur zwei Gläser Sekt getrunken. Einmal zum Geburtstag meiner Freundin und einmal, um auf die Abgabe meiner BA anzustoßen.



Zu den inneren Motiven:

Wir haben uns als Gruppe im Studium nahezu angestachelt immer mehr zu trinken. Wer nicht getrunken hat, hat nicht dazugehört. Ich wollte zwar auf jeden Fall dazugehören, das war aber nicht der Grund für meinen exzessiven Alkoholkonsum. Ich hatte Spaß dran jeden Abend durch die Stadt zu ziehen und Blödsinn zu treiben. Es ist mir damals gar nicht in den Kopf gekommen, dass unser Verhalten schon fast krankhafte Züge aufweist. Ich habe mich damals absolut elitär gefühlt, da ich auch trotz meines übermäßigen Alkoholkonsums in der Lage war sehr gute Noten zu schreiben.

Im letzten Semester (Wir müssen unsere BA vor Beginn des 6. Semesters abgeben) ist mir klar geworden, wie krank dieses Verhalten war. Die ehemalige Jungsgruppe existiert noch, jedoch sind die meisten vom Stil des 2. und 3. Semesters abgekommen, bis auf 2. Ich schäme mich aufrichtig, wenn ich daran denke, dass ich solches Verhalten, wie die beiden es an den Tag legen, früher nicht nur gefeiert habe, sondern selbst genau gleich war. Ich muss inzwischen oftmals aus Situationen, bei denen ich früher, ohne mit der Wimper zu zucken, mitgemacht hätte, flüchten, da mir das Verhalten einfach unangenehm ist.

Selbst bei einem positiven Ergebnis habe ich nicht vor wieder in dieses Verhaltensmuster zurückzufallen. Ich bin sehr zufrieden mit der Person, die ich inzwischen bin.


13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Bei wenig Alkohol wurde ich einfach ein bisschen lockerer und vor allem lauter. Ich bin an sich kein schüchterner Mensch, ich habe kein Problem mit fremden Leuten zu reden und Kontakt aufzunehmen. Ich bin aber oftmals in Gruppen zu leise als dass alle Aufmerksamkeit auf mich ziehen würde. Nach ein paar Bier wurde ich zunehmend lauter und zog Aufmerksamkeit auf mich. Das Ganze tritt in gesteigerter Form auch bei viel Alkoholgenuss auf. Hinzu kommt jedoch, dass ich andere Personen nicht länger wirklich in Gespräche eingebunden habe. Ich habe einfach geredet und die Aussagen der anderen weitestgehend ignoriert. Das war mir zu diesem Zeitpunkt, oder auch eine lange Zeit allgemein, nicht klar. Ich wurde erst vor kurzem von einem alten Freund auf diese „Marotte“ aufmerksam gemacht. Das schlimme daran ist, dass mein Vater die gleiche „Marotte“ hat (nüchtern) und ich sie auf den Tod nicht leiden kann. Als mir dann gesagt wurde, dass ich betrunken die gleichen Charakterzüge aufweise, die ich nüchtern nicht ausstehen kann, war ich schockiert. In der Situation damals hatte ich nie das Gefühl, dass ich das Gespräch so „dominieren“ will. Ich empfand mich als zuvorkommenden angenehmen Gesprächspartner.


14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Kritische Hinweise gab es wenige. Dies liegt vor allem daran, dass ich ein Großteil meines exzessiven Alkoholkonsums mit Leuten verbrachte, die genauso viel getrunken haben. Während die Anderen auch von Professoren aufgrund ihrer schlechten Leistungen ermahnt wurden, hat mich das eher bestärkt, da meine Noten hervorragend waren. Erst zum Jahreswechsel 2019 hat mich eine alte Freundin darauf angesprochen, dass ich beim Feiern inzwischen deutlich mehr trinke als früher (sie hatte mich ein paar Jahre nicht gesehen, da sie umgezogen war) und ob alles in Ordnung sei. Ich hab das damals einfach abgetan, da für mich alles in Ordnung war und ich auch meinen Alkoholkonsum zu diesem Zeitpunkt bereits reduziert hatte. Der Gedanke, dass ich auch trotz der Reduzierung immer noch zu viel trinke kam mir nicht.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Wie bereits oben ausgeführt hatte mein Konsum keine besonderen Auswirkungen auf mein Leben und Umfeld, da mein Umfeld einen ähnliches Konsumverhalten wie ich auch hatte. Bei Leuten, von denen ich wusste, dass sie nicht viel trinken habe ich mich angepasst. Meine Noten haben auch nicht unter meinem Konsum gelitten.
Ich wünschte ich wäre schon früher auf die Schnauze geflogen, aber leider musste es bis zur Trunkenheitsfahrt kommen, damit ich mein Leben überdenke.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Nein, den meisten Alkohol habe ich in meiner Studiumszeit getrunken.


17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja, es gab mehrere große Feste der Uni, bei denen ich mich bis zur absoluten Volltrunkenheit getrunken haben. Auch am Abend er Trunkenheitsfahrt hatte ich die Kontrolle über meinen Alkoholkonsum verloren.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Nein


19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Ich habe mich immer als Partytrinker und Genusstrinker gesehen, da ich daheim „nur“ 1 bis 2 Bier zu der Serie geschaut habe und ich auch gerne ein Glas guten Whiskey und Gin getrunken habe.

Rückblickend war es absolut naiv von mir, dass ich meinen Alkoholkonsum nicht kritischer betrachtet habe. Am Abend 4 oder mehr Bier zu trinken und sich dann noch „nüchtern“ zu fühlen ist nicht normal oder gesund. Ich wünschte ich hätte früher erkannt, dass ich ein Problem habe oder wär früher auf die Schnauze geflogen.
 

Rexington

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Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Ich habe seit der Trunkenheitsfahrt zweimal Alkohol getrunken. Je ein Glas Sekt zum Geburtstag meiner Freundin und auf die Abgabe meiner BA.


21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Bei der Abgabe meiner BA Mitte September

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Ja, vor allem im Sommer in der Stadt. Softdrinks waren mir auf Dauer zu süß. Jetzt wo es kälter wurde bin ich auf Tee umgestiegen.

Zuhause trinke ich eigentlich nur Wasser.

23. Warum trinken Sie keinen Alkohol?

Zunächst aus Schock über die begangene Straftat und auf Anraten von Verwandten und Freunden. Später wollte ich mir selbst beweisen, dass ich keinen Alkohol brauche, um Spaß zu haben. Heute habe kein Verlangen mehr danach bei Partys Alkohol zu trinken. Ich finde es deutlich witziger nüchtern den Geschehnissen zu folgen. Zudem bin ich am nächsten Tag einfach deutlich fitter. Auch wenn ich nur 4 oder 5 Stunden Schlaf hatte kann am nächsten Tag fit den Vorlesungen folgen und muss mich nicht darauf konzentrieren, dass mir schlecht ist o.ä.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Ich habe nicht früher aufgehört, weil ich selbst kein Problem an meinem Verhalten gesehen habe. Ich war von der Realität distanziert


25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Die Umstellung war zu Beginn nicht besonders schwer. Ich bin auf alkoholfreies Bier umgestiegen und war damit zufrieden. Probleme hatte ich anfangs, wenn wir feiern waren. Da hatte ich zu Beginn das Gefühl, dass mir etwas fehlt und ich den Alkohol brauche. Ich habe mich aber schnell daran gewöhnt beim Feiern nichts zu trinken. Das Größte Problem an der Umstellung war, dass ich nicht wusste was ich trinken soll. Softdrinks waren mir zu süß und Wasser zu teuer. Ich bin im Endeffekt auf Mate umgestiegen und seitdem glücklich damit. Ein Problem, welches bis heute besteht, ist, dass die Leute, die trinken eine scheinbar unendliche Ausdauer haben. Früher hat es mich wahnsinnig gemacht, wenn ich noch mehrere Stunden warten konnte bis sie endlich zum gehen bereit sind. Auch wenn es mich immer noch wahnsinnig stören würde ewig auf einer Party festzuhängen, auf die ich keine Lust mehr habe, habe ich für mich beschlossen, dass es nicht in meiner Verantwortung liegt mich um alle zu kümmern und gehe, wenn ich keine Lust mehr habe einfach heim.

Es hört sich absolut banal an, aber das war ein großer Schritt für mich. Ich habe einen Mutter-Theresa Komplex und möchte allen helfen, sie einfach auf der Party zurückzulassen war nicht einfach für mich, ich denke aber es war ein großer und richtiger Schritt.


26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?


Fast alle Personen meines engeren Vertrautenkreises haben positiv auf mein Alkoholverzicht reagiert. Lediglich eine Person der Gruppe aus dem Studium hat Probleme damit, dass ich keinen Alkohol mehr trinke. Da ich es nicht einsehe mir Sprüch anzuhören wie „Als du getrunken hast warst du noch witziger“ habe ich den Kontakt zum Großteil abgebrochen. Kontakt besteht nur noch, da wir in der gleichen WhatsApp-Gruppe sind.



Den größten Unterschied habe gesundheitlich festgestellt Ich habe die Chance genutzt und gleichzeitig aufgehört zu rauchen und wieder regelmäßig Sport zu treiben. Ich gehe zurzeit (bis auf eine Erkältungspause seit 2 Wochen) mindestens 4-mal die Woche ins Fitnessstudio und zudem noch 2-mal ins Cardiotraining. Ich habe auch erste Erfolge erzielt. Im Juni habe ich einen Triathlon bestritten und meine Rückenschmerzen, die mich seit Jahren verfolgt haben, sind nahezu komplett verschwunden. Ich bin mir sicher, dass ich bei einer Fortführung meines alten Lebensstils nie dazu übergegangen wäre so viel Sport zu treiben.


27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Derzeit habe ich keinerlei Bedürfnis nach Alkohol. Mein Verhalten von früher ist mir peinlich und ich fühle mich zurzeit Wohl wie noch nie. Meine Freundin unterstützt mich wo sie nur kann. Wir werden demnächst zusammenziehen. Ich habe keinerlei Interesse daran mein jetziges Leben durch erneuten exzessiven Alkoholkonsum zu zerstören. In Zukunft werde ich wahrscheinlich wieder Alkohol trinken, jedoch nur Anlässen, die es auch wert sind gefeiert zu werden (Geburtstage, Jahrestage o.ä.) und auch dann nur in Maßen (ein Glas Sekt oder ein Glas Whiskey). Alkoholhaltiges Bier werde ich vermutlich komplett aus meinem Leben streichen, da mir alkoholfreies Bier inzwischen einfach besser schmeckt.

Ich werde vor allem nie wieder trinken, wenn ich mit dem Auto oder dem Fahrrad unterwegs bin.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)


Nein, ich sehe keinen Grund, warum ich wieder anfangen sollte zu trinken. Selbst bei persönlichen Stresssituationen (Absolut schlechte Behandlung während des Praktikums) habe ich es geschafft nicht zu trinken und tatsächliche Lösungen für meine Probleme zu finden, anstatt sie in Alkohol zu ertränken.
Edit nach Rückmeldung
Ich glaub man merkt meiner Antwort an, dass mich die Frage bisschen kalt erwischt hat. Ich kann nicht absolut sicher Versprechen, dass ich nicht wieder in alte Verhaltensweisen zurückfallen wird. Ich kann lediglich versichern, dass sich mein Leben ohne (bzw. mit moderatem Konsum) so viel besser entwickelt hat und ich diese positive Entwicklung auf keinen Fall gefährden will indem ich in alte Verhaltensweisen zurückrutsche. Das will ich weder mir noch meinen Mitmenschen antun.
Kann ich es mir vorstellen?
Abstrakt generell schon. Es kann viel in einem Leben passieren, ich weiß nicht wie ich auf jede Situation in meinem Leben reagieren werde. Ich hoffe die richtigen Entscheidungen zu treffen, aber das Leben kann hart sein. Jedoch kann ich mir nicht vorstellen, dass ich mich einfach aus der Bahn werfen lasse. Keiner kann die Zukunft vorhersagen, ich kann nur mein möglichstes tun um zukünftig auch auf noch so widrige Umstände entsprechend reagieren zu können und ich glaube einen großen Schritt in die richtige Richtung getan zu haben. Ein Rausch hilft in solchen Situationen niemand und es macht sie auch nicht besser. Im Gegenteil er hindert mich daran tatsächlich meinen Hintern in Bewegung zu setzen und an der Situation zu arbeiten.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Ich werde, wenn ich in Zukunft vor habe außerhalb meines Zuhauses zu trinken extra Geld einplanen, um mir ein Taxi leisten zu können oder einfach heimlaufen. Fahrrad und Auto bleiben von vorneherein daheim.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Ich glaube ich habe alles gesagt, was ich sagen wollte.
 

Max

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Administrator
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Derzeit habe ich keinerlei Bedürfnis nach Alkohol. Mein Verhalten von früher ist mir peinlich und ich fühle mich zurzeit Wohl wie noch nie. Meine Freundin unterstützt mich wo sie nur kann. Wir werden demnächst zusammenziehen. Ich habe keinerlei Interesse daran mein jetziges Leben durch erneuten exzessiven Alkoholkonsum zu zerstören. In Zukunft werde ich wahrscheinlich wieder Alkohol trinken, jedoch nur Anlässen, die es auch wert sind gefeiert zu werden (Geburtstage, Jahrestage o.ä.) und auch dann nur in Maßen (ein Glas Sekt oder ein Glas Whiskey). Alkoholhaltiges Bier werde ich vermutlich komplett aus meinem Leben streichen, da mir alkoholfreies Bier inzwischen einfach besser schmeckt.

Ich werde vor allem nie wieder trinken, wenn ich mit dem Auto oder dem Fahrrad unterwegs bin.
"In Zukunft werde ..." ... hört sich an ... Geburtstage, Jahrestage usw. sind es wert, dass ich zu diesen Anlässen Alkohol trinken musss.

"Ich werde vor allem ..." ... Bei dieser Aussage werden dem Gutachter die Nackenhaare hochstehen ... ich tue es nie wieder, ich mach es nie wieder ... das hört er jeden Tag ... und doch gibt es nicht wenige Wiederholungstäter.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)


Nein, ich sehe keinen Grund, warum ich wieder anfangen sollte zu trinken. Selbst bei persönlichen Stresssituationen (Absolut schlechte Behandlung während des Praktikums) habe ich es geschafft nicht zu trinken und tatsächliche Lösungen für meine Probleme zu finden, anstatt sie in Alkohol zu ertränken.
Edit nach Rückmeldung
Ich glaub man merkt meiner Antwort an, dass mich die Frage bisschen kalt erwischt hat. Ich kann nicht absolut sicher Versprechen, dass ich nicht wieder in alte Verhaltensweisen zurückfallen wird. Ich kann lediglich versichern, dass sich mein Leben ohne (bzw. mit moderatem Konsum) so viel besser entwickelt hat und ich diese positive Entwicklung auf keinen Fall gefährden will indem ich in alte Verhaltensweisen zurückrutsche. Das will ich weder mir noch meinen Mitmenschen antun.
Kann ich es mir vorstellen?
Abstrakt generell schon. Es kann viel in einem Leben passieren, ich weiß nicht wie ich auf jede Situation in meinem Leben reagieren werde. Ich hoffe die richtigen Entscheidungen zu treffen, aber das Leben kann hart sein. Jedoch kann ich mir nicht vorstellen, dass ich mich einfach aus der Bahn werfen lasse. Keiner kann die Zukunft vorhersagen, ich kann nur mein möglichstes tun um zukünftig auch auf noch so widrige Umstände entsprechend reagieren zu können und ich glaube einen großen Schritt in die richtige Richtung getan zu haben. Ein Rausch hilft in solchen Situationen niemand und es macht sie auch nicht besser. Im Gegenteil er hindert mich daran tatsächlich meinen Hintern in Bewegung zu setzen und an der Situation zu arbeiten.
Viel Gerede um nichts, Thema verfehlt.

Meine Antwort: "Theoretisch ja. Durch meine Aufarbeitung konnte ich viel über die Gefahren des Alkohols lernen. Sollte abermals eine Situation eintreten bei der die Gefahr besteht diese nicht alleine bewältigen zu können, suche ich das Gespräch mit mir vertrauten Menschen. Mir ist bewusst, dass ich auch vor professioneller Hilfe keine Angst zu haben brauche."

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Ich werde, wenn ich in Zukunft vor habe außerhalb meines Zuhauses zu trinken extra Geld einplanen, um mir ein Taxi leisten zu können oder einfach heimlaufen. Fahrrad und Auto bleiben von vorneherein daheim.
Wofür brauchst du das, dir schmeckt doch inzwischen alkoholfreies Bier viel besser (Aussage F27)

Meine Antwort: "Mein Umgang mit Alkohol wird durch die strikte Einhaltung meiner geplanten Trinkanlässe geregelt sein. Bei diesen geplanten Trinkanlässen werden entsprechende Maßnahmen über An-und Abfahrt (Öffentl. Verkehrsmittel, Taxi, Bring-und Holdienst durch z.Bsp. Nachbarn) getroffen. Für mich gilt das Motto: Mit Null-Komma-Null fahren Sie ohne Risiko!“."

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Ein FB muss immer in der Gesamtheit passen, jede Antwort muss stimmig mit der Anderen sein ... es dürfen keine Wiedersprüche entstehen.

Ich wünsche dir für Mittwoch viel Glück und Erfolg ! :smiley711:
 

Rexington

Neuer Benutzer
Danke für deine Antworten Max :)

Du hast Recht, bei vielen Antworten hab ich mich blöd ausgedrückt.

"In Zukunft werde ..." ... hört sich an ... Geburtstage, Jahrestage usw. sind es wert, dass ich zu diesen Anlässen Alkohol trinken musss.

"Ich werde vor allem ..." ... Bei dieser Aussage werden dem Gutachter die Nackenhaare hochstehen ... ich tue es nie wieder, ich mach es nie wieder ... das hört er jeden Tag ... und doch gibt es nicht wenige Wiederholungstäter.

Du hast Recht, es hört sich echt so an. War aber gar nicht meine Absicht es so aussehen zu lassen. Ich hab vielmehr gemeint, dass diese Anlässe es wert sind, dass ich es mir erlaube ausnahmsweise ein Glas Wein o.ä. zu trinken. Jedoch nicht, dass ich bei solchen Anlässen trinken muss, sondern dass ich es mir planmäßig erlaube an solchen Events ein Glas zu trinken.

Viel Gerede um nichts, Thema verfehlt.

Meine Antwort: "Theoretisch ja. Durch meine Aufarbeitung konnte ich viel über die Gefahren des Alkohols lernen. Sollte abermals eine Situation eintreten bei der die Gefahr besteht diese nicht alleine bewältigen zu können, suche ich das Gespräch mit mir vertrauten Menschen. Mir ist bewusst, dass ich auch vor professioneller Hilfe keine Angst zu haben brauche."
Ja, das Problem hab ich manchmal. Ich versuche in dem Gespräch präzise auf den Punkt zu kommen.

Wofür brauchst du das, dir schmeckt doch inzwischen alkoholfreies Bier viel besser (Aussage F27)

Meine Antwort: "Mein Umgang mit Alkohol wird durch die strikte Einhaltung meiner geplanten Trinkanlässe geregelt sein. Bei diesen geplanten Trinkanlässen werden entsprechende Maßnahmen über An-und Abfahrt (Öffentl. Verkehrsmittel, Taxi, Bring-und Holdienst durch z.Bsp. Nachbarn) getroffen. Für mich gilt das Motto: Mit Null-Komma-Null fahren Sie ohne Risiko!“."
Ich hab hier eher von einem Glas Wein oder einem Glas Whiskey geredet, nicht von Bier ;). Aber ja, ich verstehe was du meinst


Danke nochmal für die Kritik



Abschließend hätte ich noch ne Frage:
Wie schätzt du meine Chancen ein? Glaubst du ich hab genau Aufarbeitung geleistet? Ich kann es halt echt nicht einschätzen, wie die Psychologen so "ticken". Ich glaube ich habe genug gemacht und habe mein Leben komplett im Griff, ich weiß aber nicht, ob das reicht.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Abschließend hätte ich noch ne Frage:
Wie schätzt du meine Chancen ein? Glaubst du ich hab genau Aufarbeitung geleistet? Ich kann es halt echt nicht einschätzen, wie die Psychologen so "ticken". Ich glaube ich habe genug gemacht und habe mein Leben komplett im Griff, ich weiß aber nicht, ob das reicht.
Ok, da kein Weiterer auf deinen FB reagiert hat, mach ich das Werk mal komplett ...

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Erstmal zu den äußeren Motiven:

Vor Beginn meines Studiums war mein Alkoholkonsum auf einem moderaten Level, maximal Freitag und Samstag, oft nur einen Tag davon. Mit Beginn des Studiums habe ich auch immer mehr getrunken. Viele Studentischen Partys waren unter der Woche. Oft fanden 1 bis 2 Partys (Große Feiern und auch WG-Partys) pro Woche statt. Am Wochenende bin ich oft nach Hause gefahren und da ich meine Freunde unter der Woche nicht gesehen habe bin ich oft freitags und samstags mit diesen in die Stadt etwas trinken gegangen. Im zweiten Semester wurde dies dann noch exzessiver. Wir hatten uns als Jungsgruppe gefunden und es gab kaum einen Abend unter der Woche (Montag bis Donnerstag) welchen wir nicht damit verbrachten, um die Häuser zu ziehen. Am Wochenende bin ich dann mit meinen Freunden feiern gegangen. Oftmals war zu dieser Zeit Sonntag der einzige Tag, an dem ich keinen Alkohol getrunken hatte. Auch wenn wir ausnahmsweise mal nicht unterwegs waren habe ich daheim eine Serie geschaut und dazu ein Bier oder zwei getrunken. Im dritten Semester bin ich einen kleinen Schritt zurück getreten, da ich auch wieder angefangen habe Sport zu treiben. Meine Universität bietet verschiedene Sportangebote an. Ich habe mich dazu entschlossen beim Volleyball teilzunehmen, welches montags von 8 bis halb 11 stattfand. Im Anschluss daran bin ich nur zu besonderen Ereignissen noch feiern gegangen (Geburtstage o.ä.). Auch habe ich aufgehört donnerstags, außer es war ein großes Event, zu trinken, da ich freitags nur noch bis 11 Uni hatte und im Anschluss daran direkt heimfahren wollte.

Nach dem 4. Semester ist es für uns Pflicht ein einjähriges Praktikum zu absolvieren. Meinen Alkoholkonsum habe ich in diesem Praktikum auch weiter zurückgeschraubt. Er war zwar immer noch deutlich höher als vor Beginn des Studiums, da wir uns öfter auch mal nach der Arbeit in der Stadt auf ein Feierabendbier getroffen haben, jedoch deutlich geringer als zu Studienzeiten. Vor allem war ich unter der Woche nicht länger feiern, da ich nicht verkatert auf der Arbeit erscheinen wollte.

Vor meiner Trunkenheitsfahrt habe ich regelmäßig 3 bis 4 Tage die Woche Alkohol getrunken, davon 2 Tage deutlich mehr (Freitag und Samstag, inzwischen immer auch beide Abende).

Seit dem Vorfall habe ich nur zwei Gläser Sekt getrunken. Einmal zum Geburtstag meiner Freundin und einmal, um auf die Abgabe meiner BA anzustoßen.

Zu den inneren Motiven:

Wir haben uns als Gruppe im Studium nahezu angestachelt immer mehr zu trinken. Wer nicht getrunken hat, hat nicht dazugehört. Ich wollte zwar auf jeden Fall dazugehören, das war aber nicht der Grund für meinen exzessiven Alkoholkonsum. Ich hatte Spaß dran jeden Abend durch die Stadt zu ziehen und Blödsinn zu treiben. Es ist mir damals gar nicht in den Kopf gekommen, dass unser Verhalten schon fast krankhafte Züge aufweist. Ich habe mich damals absolut elitär gefühlt, da ich auch trotz meines übermäßigen Alkoholkonsums in der Lage war sehr gute Noten zu schreiben.

Im letzten Semester (Wir müssen unsere BA vor Beginn des 6. Semesters abgeben) ist mir klar geworden, wie krank dieses Verhalten war. Die ehemalige Jungsgruppe existiert noch, jedoch sind die meisten vom Stil des 2. und 3. Semesters abgekommen, bis auf 2. Ich schäme mich aufrichtig, wenn ich daran denke, dass ich solches Verhalten, wie die beiden es an den Tag legen, früher nicht nur gefeiert habe, sondern selbst genau gleich war. Ich muss inzwischen oftmals aus Situationen, bei denen ich früher, ohne mit der Wimper zu zucken, mitgemacht hätte, flüchten, da mir das Verhalten einfach unangenehm ist.

Selbst bei einem positiven Ergebnis habe ich nicht vor wieder in dieses Verhaltensmuster zurückzufallen. Ich bin sehr zufrieden mit der Person, die ich inzwischen bin.
Alles ok, jedoch musst du im Gespräch alles verbinden .... nicht erst Vorgeschichte und dann sagen ... jetzt komme ich zu den Motiven.
Ich denke, du weißt wie ich das meine.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Wie bereits oben ausgeführt
hatte mein Konsum keine besonderen Auswirkungen auf mein Leben und Umfeld, da mein Umfeld einen ähnliches Konsumverhalten wie ich auch hatte. Bei Leuten, von denen ich wusste, dass sie nicht viel trinken habe ich mich angepasst. Meine Noten haben auch nicht unter meinem Konsum gelitten.
Ich wünschte ich wäre schon früher auf die Schnauze geflogen, aber leider musste es bis zur Trunkenheitsfahrt kommen, damit ich mein Leben überdenke.
"Wie bereits oben ausgeführt ..." ... so etwas erwähne niemals im Gespräch !
Das Ziel, von "gefühlten" Doppelfragen ist, eventuelle Wiedersprüche aufzudecken.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja, es gab mehrere große Feste der Uni, bei denen ich mich bis zur absoluten Volltrunkenheit getrunken haben. Auch am Abend er Trunkenheitsfahrt hatte ich die Kontrolle über meinen Alkoholkonsum verloren.
Volltrunkenheit ist relativ, in dieser Frage sind typische Blackouts gemeint ... mehr als zwei sollte man im psychologischen Sinne nicht erlebt haben.

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Ich habe seit der Trunkenheitsfahrt zweimal Alkohol getrunken. Je ein Glas Sekt zum Geburtstag meiner Freundin und auf die Abgabe meiner BA.
Lies dir mal die genaue Fragestellung durch, eigentlich hast du die Frage gar nicht beantwortet.
--------------------------------------

F27 bis F29 hatten wir schon, explizit liegen hier aber keine Antworten zur Frage vor.

Wenn du es schaffst, kannst du den FB noch einmal überarbeiten und komplett wieder einstellen.

Wie schätzt du meine Chancen ein? Glaubst du ich hab genau Aufarbeitung geleistet?
Du hast sicherlich gute Chancen die MPU zu bestehen. :zwinker0004:
 

Rexington

Neuer Benutzer
Du hast sicherlich gute Chancen die MPU zu bestehen. :zwinker0004:
Du glaubst gar nicht wie gut diese Worte tun.
Danke dir, ich bin grad dabei den Fragebogen zu überarbeiten, auch dass ich für morgen nochmal alles präsent hab und mögliche Widersprüche erkenne, die zwar nicht beabsichtigt waren, aber dennoch da sind.
Wollte dir aber im Vorfeld, egal wie es morgen ausgeht, für deine Hilfe und deine Worte danken :)
 

sammski

Stamm-User
Hallo, ich will auch mal meinen Senf dazugeben :)

Alles in Allem hast du den FB gut überdacht und dich damit beschäftigt!
Ich gehe da bei dir bei Allem mit, nur bei der Trinkmenge an dem Abend nicht so ganz.


In der Rechnung ist nämlich NICHT mit einberechnet.
Das ist zwar sehr kleinlich von mir, aber rechne es mal mit einem Rechner nach.
Allein von 18.00 bis 00.00 sind es 6 Std á 0,1 -0,2 pm Abbau.

Ansonsten ganz ganz viel Glück für morgen :zwinker0004:
 

Rexington

Neuer Benutzer
In der Rechnung ist nämlich NICHT mit einberechnet.
Das ist zwar sehr kleinlich von mir, aber rechne es mal mit einem Rechner nach.
Allein von 18.00 bis 00.00 sind es 6 Std á 0,1 -0,2 pm Abbau.
In der zweiten Rechnung hab ichs doch berücksichtigt.

Bei
723
, wobei m = 68 kg und r= 0,7 (oberer Grenzwert lt. Wikipedia) ist. Ergibt sich, dass ich etwa 94,73 g reinen Alkohol zu mir genommen haben muss.
Bier hat etwa 5 % Alkoholgehalt, also etwa 5 ml pro 100 ml, also bei einer Dichte von 0,789 g/ml 3,945 g pro 100 ml Bier.
Bei einem Gesamtkonsum von etwa 3l etwa 118,35 g reinem Alkohol (Bier) sowie 7,89 g (Whiskey) ergeben 126,24 g Alkohol , also 2,65 Promille wenn ich alles direkt getrunken hätte. Da ich mehrere Stunden getrunken habe, habe ich zwangsweise auch wieder Alkohol abgebaut. Da man etwa 0,1 bis 0,2 Promille abbaut und zwischen Trinkbeginn und Blutentnahme etwa 5 bis 6h liegen hätte ich im Schnitt 0,1 bis 0,13 Promille abgebaut.
Falls ich hier irgendwo einen Denkfehler habe korrigiert mich gerne, bin beim besten Willen kein Fachmann.
Ich kann die genauen Trinkmengen bei den Trinkspielen nicht bestimmen, da nicht in jedem Becher gleich viel drin ist. Aber in etwa sollten das die Mengen sein.
Wie gesagt, falls ich hier irgendwo einen Denkfehler habe, sagt es mir bitte, dann ruf ich später nochmal bei den Leuten von der Party an und Frage nochmal nach, wieviel Bier verwendet wurden, ob sie sich noch genau erinnern.
 

Rexington

Neuer Benutzer
Überarbeitungen sind kursiv gekennzeichnet, falls nochmal jemand die Zeit hat es durchzulesen wäre es super, ansonsten war es auch ne gute Übung für mich nochmal alles durchzulesen.

Zur Person
Geschlecht: Männlich
Größe: 170 cm
Gewicht: etwa 68 kg (Beim Tathergang etwa gleich viel)
Alter: 24

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 30.03.2019
BAK: 1,99
Trinkbeginn: 18.00 Uhr
Trinkende: 23.30 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 00.16 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Nein
Strafbefehl schon bekommen: Ja
Dauer der Sperrfrist: Keine

Führerschein
Hab ich noch: Ja
Hab ich abgegeben: Nein
Hab ich neu beantragt: -
Habe noch keinen gemacht: -

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Ist zu erwarten, dass Herr XY auch zukünftig ein (Kraft-)Fahrzeug unter einem die die Fahrsicherheit beeinträchtigenden Alkoholeinfluss führen wird und/oder liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das das sichere Führen von Fahrzeugen der Gruppe 1 in Frage stellen?

(Doppelte Artikel stehen so in der Frage, weiß nicht ob oder was das bedeutet)

Bundesland: BW

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: Ich habe nach meiner Trunkenheitsfahrt nur zweimal ein Glas Sekt mit O-Saft getrunken. Zum Geburtstag meiner Freundin und nach der Abgabe meiner Bachelorarbeit.
Ich lebe abstinent seit: Vor dem Geburtstag meiner Freundin habe ich etwa ein halbes Jahr nichts getrunken.

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: Nein
Urinscreening ja/nein: Nein
Keinen Plan?:

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: Ich habe Ende Mai einen CDC-Test durchführen lassen (Ergebnis: 0,9). Ich glaube, das zählt hierzu.

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Nein
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: Nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Keine Ahnung:

MPU
Datum: Bis 20.11 muss das Gutachten vorliegen.
Welche Stelle (MPI): TüV Offenburg
Schon bezahlt?: Nein
Schon eine MPU gehabt? Nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: -
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Nein



Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Der Tag der Trunkenheitsfahrt war einer der ersten schönen Abende der vergangenen Wochen. Am Abend hatte eine Freundin zur Einweihungsfeier ihrer neuen WG und gleichzeitig zu ihrem Geburtstag eingeladen. Aufgrund des guten Wetters hatte ich mich auf 18.00 Uhr noch zuvor mit einer Freundin verabredet, da diese erstmals nach mehreren Monaten wieder in der Heimat war. Mit ihr habe ich 2 0,5l Bier und einen guten Whiskey getrunken, ehe ich gegen 20.30 Uhr zur Party gefahren bin (Fahrrad). Dort angekommen (gegen 9) habe ich erstmal ein 0,33l Bier getrunken, ehe ich das erste mal bei dem Trinkspiel "Rage Cage" mitgespielt habe.

Zur Erklärung, falls es nicht bekannt sein sollte: Bei RageCage werden in der Mitte des Tisches 16 Plastikbecher jeweils mit einem Schluck Bier befüllt. 2 Becher bleiben leer. Zwei Spieler bekommen einen Tischtennisball und müssen versuchen den Ball auf die Tischplatte zu werfen und in den Becher zu treffen. Ziel des Spiels ist, dass ein Becher "eingeholt" wird und man den schnelleren Becher in den langsamen Becher stellen kann. Derjenige, bei dem das passiert muss sich einen Becher aus der Mitte nehmen, diesen trinken und anschließend versuchen, den Ball wieder in den Becher zu treffen, da das Spiel nie pausiert wird und die gestapelten Becher direkt weiter bespielt werden. Trifft ein Spieler im ersten Versuch direkt in den Becher, kann er den Becher an einen beliebigen Spieler weitergeben und muss ihn nicht an seinen direkten Nachbarn weiterleiten. Es kann also passieren, dass, während man selber noch am Trinken ist, der Becher neben einem schon wieder bespielt wird und man sehr wahrscheinlich direkt weitertrinken muss.

Bei der ersten Runde hatte ich noch Glück und musste nur 2 oder 3 Becher mit je einem Schluss Bier trinken. Im Anschluss an die erste Runde schnappte ich mit ein kleines Bier, da ich so wenig in der Runde trinken musste. Anschließend wurde eine Runde Bier-Pong gespielt. Hier musste ich auch nur 3 Becher trinken, also etwa 250 ml (Wir spielten mit einem Bier pro 6 Becher).

Nach dem Bier-Pong habe ich erstmal ein paar Snacks gegessen und ca. eine halbe Stunde nichts getrunken. Gegen 22.00 Uhr spielten wir eine weitere Runde Rage Cage. Bei dieser Runde musste ich 14 der insgesamt 16 Becher trinken. Bei insgesamt 3 0,5 l Flaschen, die auf die 16 Becher verteilt wurden, waren es sicher 1,2l die ich zu mir genommen habe.

Im Anschluss daran merkte ich, wie ich immer betrunkener werde. Ich bin zunächst aufs Klo gerannt, da ich das Gefühl hatte mich übergeben zu müssen, habe jedoch nicht gebrochen. Ich habe mir mein Gesicht mit kaltem Wasser gewaschen um meinen Kreislauf wieder zu stabilisieren. Geholfen hat es nichts, ich wurde mit der Zeit immer betrunkener. Ich habe mich dann dazu entschieden, mich aufs Fahrrad zu setzen und heim zu fahren, da ich es nicht länger auf der Party ausgehalten habe, da ich viel zu betrunken war. Das war etwa gegen 11. Nach etwa 500 Metern (nachgemessen mit Google Maps) wurde ich von der Polizei angehalten und musste pusten. Sie nahmen mich anschließend zu Wache mit, wo mir laut Strafbefehl um 00.16 Uhr Blut abgenommen wurde. Anschließend bin ich mit dem Taxi nach Hause gefahren.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)


Menge bei den Trinkspielen ist hochgerechnet, da ich nicht genau sagen kann, wie viel in den einzelnen Bechern drin war.

18.00 bis 20.30 Uhr: 2 große Bier (0,5l) und ein Glas Whiskey (2 cl, bekannt da Eichstrich am Glas). Sollte etwa 0,7 Promille ergeben.

20.30 bis 22.00 Uhr: 250 ml Bier (Bier-Pong), 250 ml Bier (Rage Cape), 330 ml Bier (Flaschenbier). Sollte etwa bei 1 Promille liegen

22.00 bis 23.00 Uhr: 1300 ml Bier (Rage Rage). Sollte etwa bei 2 Promille liegen.

Die Kohlensäure geht beim Umschütten in die Plastikbecher zum Großteil verloren. Anders wäre eine solche Menge an Flüssigkeit auch kaum möglich gewesen.

Allgemein zur Flüssigkeitsmenge: Ich trinke wahnsinnig viel (Also Wasser), habe ich als Kind schon. In den Sommermonaten trinke ich locker 3l Wasser am Tag.


3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Etwa 500 m gefahren, insgesamt etwa 5 km Fahrt


4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Nein, ich hab bemerkt, dass ich mein Fahrrad überhaupt nicht unter Kontrolle hatte. Ich bin in kompletten Schlangenlinien gefahren. Ich habe mir selber eingeredet, dass es nicht so weit ist und ich bald daheim bin und mich dann hinlegen kann. Im Nachhinein weiß ich wie dumm dieser Gedanke ist, aber das hat mich damals dazu bewogen einfach weiterzufahren, obwohl ich keine Kontrolle mehr hatte.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Nein, ich wollte so schnell wie möglich nach Hause und bin auf mein Fahrrad gestiegen.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Mindestens 200 - 300 mal habe ich am Verkehr teilgenommen, nachdem ich in der Stadt etwas getrunken hatte.
Meine Teilnahmen am Verkehr unter Alkoholeinfluss waren immer mit dem Fahrrad. Dafür gibt es auch einen einfachen Grund. Ich war naiv genug zu glauben, dass es mit dem Fahrrad nicht so schlimm ist, wenn man mal ein bisschen mehr trinkt, man gefährdet ja niemanden. Die Risiken, die eine Trunkenheitsfahrt mit dem Fahrrad für mich und meine Umwelt hat, hab ich komplett ignoriert und sie als unbedeutend abgeschrieben.

Diese Einstellung hat sich in den vergangenen 6 Monaten komplett geändert. Ausschlaggebend dafür was jedoch kein innere Erkenntnis, die ich bekommen habe, als ich über meine Fehler nachgedacht hab, sondern als ich mit Freunden aus der nahegelegenen Großstadt heimgefahren bin und erlebt habe, wie eine Trunkenheitsfahrt auf dem Fahrrad aussieht. Ich war nüchtern, da ich mir vorgenommen hatte in naher Zukunft nicht zu trinken, die anderen waren alle sehr betrunken. Natürlich habe ich versucht sie in ein Taxi zu lotsen, aber sie wollten nicht und mir waren die Hände gebunden.

Ich stand, als ich schließlich daheim angekommen bin, regelrecht unter Schock, da mir klar wurde, dass ich so, oder gar noch schlimmer, selbst am Straßenverkehr teilgenommen habe. Mir wurde bewusst, dass ich nicht nur meine Gesundheit (da ich, so blöd wie ich war, auch noch ohne Helm gefahren bin), sondern auch die der anderen Verkehrsteilnehmer gefährdet hab, da diese teilweise waghalsige Ausweichmanöver hinlegen mussten um uns nicht umzufahren.

Zukünftig werde ich auf keinen Fall mehr alkoholisiert am Straßenverkehr teilnehmen. Eine 0-Promille Regel, die ich fürs Autofahren ohnehin schon immer beachtet hab, werde ich in Zukunft auch auf dem Fahrrad beachten. Wenn ich in Zukunft vorhabe zu trinken, werde ich zu Fuß oder mit dem ÖPNV unterwegs sein.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Erster Konsum war kurz vor meinem 16. Geburtstag auf dem Stadtfest bei mir daheim. Einer aus dem Freundeskreis war schon 16 und hat an den Ständen Bier geholt.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Seit meinem Studium hat sich die Menge Alkohol, die ich - auch unter der Woche - zu mir genommen habe rapide gesteigert. Zum Höhepunkt des zweiten Semesters war es nicht ungewöhnlich, dass wir 6,7 Bier an einem einfachen Dienstag zu uns genommen haben. Nach dem zweiten Semester hat sich das zwar wieder „etwas“ normalisiert. Was jedoch immer noch weit von einer Gesunden Beziehung mit Alkohol entfernt war (Mindestens jeden zweiten Tag 4 oder mehr Bier). Zum Zeitpunkt der Trunkenheitsfahrt war es für mich die Regel am Abend nach meinem Praktikum ein Bier zu trinken. Größere Mengen habe ich zu der Zeit nur am Wochenende getrunken.


10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


1. Semester Studium: 3-5 Mal pro Woche, je nach dem was an Party so anstand.
Erstes Semester: März 17 bis September 17
Pro Abend so 3 bis 4 Bier, gelegentlich ein Shot.



2. Semester Studium: 5-6 Mal pro Woche, unabhängig davon ob gefeiert wurde oder nicht (auch allein getrunken).
Zweites Semester: September 17 bis März 18
Pro Abend mindestens 4 Bier und oft Shots



3. Semester Studium: 3-5 Mal pro Woche, je nach dem was an Party so anstand
Drittes Semester: März 18 bis Juli 18

Pro Abend mindestens 4 Bier, gelegentlich Shots



Praktikum: Feierabendbier und am Wochenende beim Feiern.
Praktikum: Juli 18 bis September 19

Unter der Woche: Maximal 2 Bier

Am Wochenende: Pro Abend mindestens 4 Bier, gelegentlich Shots

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Freunden aus dem Studium und daheim. Selten auch allein.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Erstmal zu den äußeren Motiven:

Vor Beginn meines Studiums war mein Alkoholkonsum auf einem moderaten Level, maximal Freitag und Samstag, oft nur einen Tag davon. Mit Beginn des Studiums habe ich auch immer mehr getrunken. Viele Studentischen Partys waren unter der Woche. Oft fanden 1 bis 2 Partys (Große Feiern und auch WG-Partys) pro Woche statt. Am Wochenende bin ich oft nach Hause gefahren und da ich meine Freunde unter der Woche nicht gesehen habe bin ich oft freitags und samstags mit diesen in die Stadt etwas trinken gegangen. Im zweiten Semester wurde dies dann noch exzessiver. Wir hatten uns als Jungsgruppe gefunden und es gab kaum einen Abend unter der Woche (Montag bis Donnerstag) welchen wir nicht damit verbrachten, um die Häuser zu ziehen. Am Wochenende bin ich dann mit meinen Freunden feiern gegangen. Oftmals war zu dieser Zeit Sonntag der einzige Tag, an dem ich keinen Alkohol getrunken hatte. Auch wenn wir ausnahmsweise mal nicht unterwegs waren habe ich daheim eine Serie geschaut und dazu ein Bier oder zwei getrunken. Im dritten Semester bin ich einen kleinen Schritt zurück getreten, da ich auch wieder angefangen habe Sport zu treiben. Meine Universität bietet verschiedene Sportangebote an. Ich habe mich dazu entschlossen beim Volleyball teilzunehmen, welches montags von 8 bis halb 11 stattfand. Im Anschluss daran bin ich nur zu besonderen Ereignissen noch feiern gegangen (Geburtstage o.ä.). Auch habe ich aufgehört donnerstags, außer es war ein großes Event, zu trinken, da ich freitags nur noch bis 11 Uni hatte und im Anschluss daran direkt heimfahren wollte. Wir haben uns als Gruppe im Studium angestachelt immer mehr zu trinken. Wer nicht getrunken hat, hat nicht dazugehört. Ich wollte zwar auf jeden Fall dazugehören, das war aber nicht der Grund für meinen exzessiven Alkoholkonsum. Ich hatte Spaß dran jeden Abend durch die Stadt zu ziehen und Blödsinn zu treiben. Es ist mir damals gar nicht in den Kopf gekommen, dass unser Verhalten schon fast krankhafte Züge aufweist. Ich habe mich damals absolut elitär gefühlt, da ich auch trotz meines übermäßigen Alkoholkonsums in der Lage war sehr gute Noten zu schreiben.

Nach dem 4. Semester ist es für uns Pflicht ein einjähriges Praktikum zu absolvieren. Meinen Alkoholkonsum habe ich in diesem Praktikum auch weiter zurückgeschraubt. Er war zwar immer noch deutlich höher als vor Beginn des Studiums, da wir uns öfter auch mal nach der Arbeit in der Stadt auf ein Feierabendbier getroffen haben, jedoch deutlich geringer als zu Studienzeiten. Vor allem war ich unter der Woche nicht länger feiern, da ich nicht verkatert auf der Arbeit erscheinen wollte.
Vor meiner Trunkenheitsfahrt habe ich regelmäßig 3 bis 4 Tage die Woche Alkohol getrunken, davon 2 Tage deutlich mehr (Freitag und Samstag, inzwischen immer auch beide Abende).

Im letzten Semester (Das jetzige, in dem ich bisher nichts getrunken habe) ist mir klar geworden, wie krank dieses Verhalten war. Die ehemalige Jungsgruppe existiert noch, jedoch sind die meisten vom Stil des 2. und 3. Semesters abgekommen, bis auf 2. Ich schäme mich aufrichtig, wenn ich daran denke, dass ich solches Verhalten, wie die beiden es an den Tag legen, früher nicht nur gefeiert habe, sondern selbst genau gleich war. Ich muss inzwischen oftmals aus Situationen, bei denen ich früher, ohne mit der Wimper zu zucken, mitgemacht hätte, flüchten, da mir das Verhalten einfach unangenehm ist.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Bei wenig Alkohol wurde ich einfach ein bisschen lockerer und vor allem lauter. Ich bin an sich kein schüchterner Mensch, ich habe kein Problem mit fremden Leuten zu reden und Kontakt aufzunehmen. Ich bin aber oftmals in Gruppen zu leise als dass alle Aufmerksamkeit auf mich ziehen würde. Nach ein paar Bier wurde ich zunehmend lauter und zog Aufmerksamkeit auf mich. Das Ganze tritt in gesteigerter Form auch bei viel Alkoholgenuss auf. Hinzu kommt jedoch, dass ich andere Personen nicht länger wirklich in Gespräche eingebunden habe. Ich habe einfach geredet und die Aussagen der anderen weitestgehend ignoriert. Das war mir zu diesem Zeitpunkt, oder auch eine lange Zeit allgemein, nicht klar. Ich wurde erst vor kurzem von einem alten Freund auf diese „Marotte“ aufmerksam gemacht. Das schlimme daran ist, dass mein Vater die gleiche „Marotte“ hat (nüchtern) und ich sie auf den Tod nicht leiden kann. Als mir dann gesagt wurde, dass ich betrunken die gleichen Charakterzüge aufweise, die ich nüchtern nicht ausstehen kann, war ich schockiert. In der Situation damals hatte ich nie das Gefühl, dass ich das Gespräch so „dominieren“ will. Ich empfand mich als zuvorkommenden angenehmen Gesprächspartner.


14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Kritische Hinweise gab es wenige. Dies liegt vor allem daran, dass ich ein Großteil meines exzessiven Alkoholkonsums mit Leuten verbrachte, die genauso viel getrunken haben. Während die Anderen auch von Professoren aufgrund ihrer schlechten Leistungen ermahnt wurden, hat mich das eher bestärkt, da meine Noten hervorragend waren. Erst zum Jahreswechsel 2019 hat mich eine alte Freundin darauf angesprochen, dass ich beim Feiern inzwischen deutlich mehr trinke als früher (sie hatte mich ein paar Jahre nicht gesehen, da sie umgezogen war) und ob alles in Ordnung sei. Ich hab das damals einfach abgetan, da für mich alles in Ordnung war und ich auch meinen Alkoholkonsum zu diesem Zeitpunkt bereits „reduziert“ hatte. Der Gedanke, dass ich auch trotz der Reduzierung immer noch zu viel trinke kam mir nicht.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Leider hatte es kaum negative Auswirkungen, da mein Umfeld einen ähnliches Konsumverhalten wie ich an den Tag legte. Bei Leuten, von denen ich wusste, dass sie nicht viel trinken habe ich mich angepasst. Angepasst heißt in dieser Situation nicht, dass ich nichts getrunken habe, aber ich habe halt „nur“ 2 bis 3 kleine Bier getrunken. Abende, die ich mit solchen Leuten verbrachte, waren aber die absolute Ausnahme, da ich im Anschluss oftmals mit den Jungs noch weggegangen bin und dann einfach später als üblich getrunken habe. Meine Noten haben auch nicht unter meinem Konsum gelitten. Meine Marotte wurde mir auch nicht negativ vorgehalten.

Die einzigen Negativen Auswirkungen, die ich tatsächlich bemerkt habe, waren, dass meine Ausdauer sich merklich verschlechtert hat, da wir auch wahnsinnig viel geraucht haben und ich kaum die Motivation gefunden habe Sport zu treiben.



Ich wünschte ich wäre schon früher auf die Schnauze geflogen, aber leider musste es bis zur Trunkenheitsfahrt kommen, damit ich mein Leben überdenke.
 

Rexington

Neuer Benutzer
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben? Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Nein, den meisten Alkohol habe ich in meiner Studiumszeit getrunken.


17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Bis zum Absoluten Black-Out habe ich mich nur ein einziges Mal getrunken. Ich will nicht behaupten, dass ich sonst nie komplett betrunken war, aber ich erinnere mich an die Geschehnisse (zumindest im Allgemeinen). Die Weihnachtsparty der Uni war die einzige Ausnahme. Ich erinnere mich nicht, dass wir nach dem Vortrinken auf die Party gegangen sind, geschweige was auf der Party passiert ist. Die Erzählungen waren mir am nächsten Tag zwar schon peinlich, aber ich fand es damals auch witzig, was alles an dem Abend passiert ist und mir erst am nächsten Morgen erzählt wurde. Im Nachhinein betrachtet, hätte ich es als Weckruf sehen müssen. Damals hab ich es aber nicht so wahrgenommen.


18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Ja, ich habe im Jahr 2015 zusammen mit einem Kumpel ein halbes Jahr auf Alkohol verzichtet. Ich hab damals noch aushilfsweise im Fitnessstudio gearbeitet und er hatte von diesem neuen Ernährungsplan erzählt, der beim Sixpack-Aufbau hilft. Dieser sollte innerhalb eines halben Jahres zum Sixpack führen. Da wir unbedingt eine tolle Sommerfigur wollten haben wir zusammen beschlossen den Plan durchzuziehen. Dieser hat, neben Fleisch und anderen Sachen, Alkohol komplett verboten. Ich hatte zwar kein Sixpack aber hab von Mitte Januar bis Mitte/ Ende Juni kein Alkohol getrunken.

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Ich habe mich immer als Partytrinker und Genusstrinker gesehen, da ich daheim „nur“ 1 bis 2 Bier zu der Serie geschaut habe und ich auch gerne ein Glas guten Whiskey und Gin getrunken habe.

Rückblickend war es absolut naiv von mir, dass ich meinen Alkoholkonsum nicht kritischer betrachtet habe. Am Abend 4 oder mehr Bier zu trinken und sich dann noch „nüchtern“ zu fühlen ist nicht normal oder gesund. Ich wünschte ich hätte früher erkannt, dass ich ein Problem habe oder wär früher auf die Schnauze geflogen.











Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Falls ich Alkohol trinke, dann nur zu besonderen Anlässen.

Ich habe seit der Trunkenheitsfahrt zweimal Alkohol getrunken. Je ein Glas Sekt zum Geburtstag meiner Freundin und auf die Abgabe meiner BA. (Abstand zwischen den beiden Events waren etwa 3 Wochen). Seit dem hatte ich nicht das Bedürfnis etwas trinken zu wollen.


21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Bei der Abgabe meiner BA Mitte September

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Ja, vor allem im Sommer in der Stadt. Softdrinks waren mir auf Dauer zu süß. Jetzt wo es kälter wurde bin ich auf Tee umgestiegen.
Zuhause trinke ich eigentlich nur Wasser.

23. Warum trinken Sie keinen Alkohol?

Zunächst aus Schock über die begangene Straftat und auf Anraten von Verwandten und Freunden. Später wollte ich mir selbst beweisen, dass ich keinen Alkohol brauche, um Spaß zu haben. Heute habe kein Verlangen mehr danach bei Partys Alkohol zu trinken. Ich finde es deutlich witziger nüchtern den Geschehnissen zu folgen. Zudem bin ich am nächsten Tag einfach deutlich fitter. Auch wenn ich nur 4 oder 5 Stunden Schlaf hatte kann am nächsten Tag fit den Vorlesungen folgen und muss mich nicht darauf konzentrieren, dass mir schlecht ist o.ä.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Ich habe nicht früher aufgehört, weil ich selbst kein Problem an meinem Verhalten gesehen habe. Ich habe auch unmittelbar nach der Trunkenheitsfahrt kein Problem an meinem Verhalten gesehen, diese Erkenntnis kam erst im Laufe der Zeit, nachdem die beobachtet habe, wie sich meine Freunde benehmen, wenn sie zu viel getrunken haben und ich erkannt habe, dass ich genau gleich, wenn nicht sogar einen Tick schlimmer war. Dieses Ekelhafte Verhalten meinerseits (Leute nicht ausreden lassen und das Gespräch dominieren) will ich loswerden. Ich finde diese Eigenschaft bei anderen so schrecklich und habe sie selbst, wenn ich zuviel trinke. Ich war von der Realität distanziert.


25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Probleme hatte ich anfangs, wenn wir feiern waren. Da hatte ich zu Beginn das Gefühl, dass mir etwas fehlt und ich den Alkohol brauche. Ich habe mich aber schnell daran gewöhnt beim Feiern nichts zu trinken. Das Größte Problem an der Umstellung war, dass ich nicht wusste was ich trinken soll. Softdrinks waren mir zu süß und Wasser zu teuer. Ich bin im Endeffekt auf Mate umgestiegen und seitdem glücklich damit. Ein Problem, welches bis heute besteht, ist, dass die Leute, die trinken eine scheinbar unendliche Ausdauer haben. Früher hat es mich wahnsinnig gemacht, wenn ich noch mehrere Stunden warten konnte bis sie endlich zum gehen bereit sind. Auch wenn es mich immer noch wahnsinnig stören würde ewig auf einer Party festzuhängen, auf die ich keine Lust mehr habe, habe ich für mich beschlossen, dass es nicht in meiner Verantwortung liegt mich um alle zu kümmern und gehe, wenn ich keine Lust mehr habe einfach heim.

Es hört sich absolut banal an, aber das war ein großer Schritt für mich. Ich habe einen Mutter-Theresa Komplex und möchte allen helfen, sie einfach auf der Party zurückzulassen war nicht einfach für mich, ich denke aber es war ein großer und richtiger Schritt.


26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?


Fast alle Personen meines engeren Vertrautenkreises haben positiv auf mein Alkoholverzicht reagiert. Lediglich eine Person der Gruppe aus dem Studium hat Probleme damit, dass ich keinen Alkohol mehr trinke. Da ich es nicht einsehe mir Sprüch anzuhören wie „Als du getrunken hast warst du noch witziger“ habe ich den Kontakt zum Großteil abgebrochen. Kontakt besteht nur noch, da wir in der gleichen WhatsApp-Gruppe sind.
Inzwischen hat sich jedoch auch diese Person für die Äußerungen entschuldigt.


Den größten Unterschied habe gesundheitlich festgestellt Ich habe die Chance genutzt und gleichzeitig aufgehört zu rauchen und wieder regelmäßig Sport zu treiben. Ich gehe zurzeit (bis auf eine Erkältungspause seit 2 Wochen) mindestens 4-mal die Woche ins Fitnessstudio und zudem noch 2-mal ins Cardiotraining. Ich habe auch erste Erfolge erzielt. Im Juni habe ich einen Triathlon bestritten und meine Rückenschmerzen, die mich seit Jahren verfolgt haben, sind nahezu komplett verschwunden. Ich bin mir sicher, dass ich bei einer Fortführung meines alten Lebensstils nie dazu übergegangen wäre so viel Sport zu treiben.


27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Derzeit habe ich keinerlei Bedürfnis nach Alkohol. Mein Verhalten von früher ist mir peinlich und ich fühle mich zurzeit Wohl wie noch nie. Meine Freundin unterstützt mich wo sie nur kann. Wir werden demnächst zusammenziehen. Ich habe keinerlei Interesse daran mein jetziges Leben durch erneuten exzessiven Alkoholkonsum zu zerstören.

Zukünftig werde ich nur geplant Alkohol trinken und auch nur zum Genuss. Bedeutet, dass ich nur an besonderen Anlässen (Geburtstage) ein Glas Wein o.ä. zum Festmahl trinken werde. Ich hab nicht vor, bei jedem Geburtstag Alkohol zu trinken, vielmehr hab ich nur dann vor etwas zu trinken, wenn es bspw. ein großes Essen gibt und der Gastgeber extra eine Weinempfehlung mitgebracht hat, die halt zu dem Essen passt. Ich will zukünftig nicht trinken um betrunken zu werden, sondern weil mir gewisse Alkoholsorten (Wein, Whiskey und Craft-Bier) einfach schmecken. Ich will auf keinen Fall soviel trinken, dass ich betrunken bin.

Ich habe mir für die Zukunft ein Limit gesetzt, dass wenn ich an einem Abend Alkohol trinken werde ich maximal ein Glas (Wein 0,1 l; Whiskey 0,02l, Craft Beer 0,33l) trinken werde.
Ich werde vor allem nie wieder trinken, wenn ich mit dem Auto oder dem Fahrrad unterwegs bin.


28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)


Nein, ich sehe keinen Grund, warum ich wieder anfangen sollte zu trinken. Selbst bei persönlichen Stresssituationen (Absolut schlechte Behandlung während des Praktikums) habe ich es geschafft nicht zu trinken und tatsächliche Lösungen für meine Probleme zu finden, anstatt sie in Alkohol zu ertränken.

Theoretisch ist mir bewusst, dass ich wieder in alte Muster zurück fallen kann. Jedoch glaube ich, dass wenn wieder eine Situation auftritt, in der ich rückfällig werden könnte mir meine jetzige Aufarbeitung enorm helfen wird. Ich habe gelernt, dass ich immer Hilfe von meinen Eltern, von meiner Freundin und von anderen mir nahe stehenden Personen erhalten werde. Falls das nicht ausreichen sollte habe ich gelernt, dass es keine Schande ist, sich professionelle Hilfe zu holen.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Außerplanmäßig werde ich keinen Alkohol trinken.
An Abenden, bei denen ich geplant Alkohol trinke, weil etwa ein Geburtstag mit Essen und Wein ansteht, dann werde ich im Vorfeld schauen, wie ich dort ohne Fahrrad oder Auto hin- und wieder wegkomme (Taxi, ÖPNV, Fahrgemeinschaft etc.)


30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Ich glaube ich habe alles gesagt, was ich sag
 

sammski

Stamm-User
Alles gut, mein Browser zickt gerade rum und zeigt manche Einträge und Seiten anscheinend nicht.

Das passt soweit :)

Wenn Nancy und Max nochmals drüber schauen, wäre das bestimmt auch nicht verkehrt. Die kennen sich da besser aus^^
Drück dir die Daumen!!!
 
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