Trunkenheitsfahrt mit 1,93 Promille

Olli2308

Neuer Benutzer
Hallo zusammen,
Ich habe letztes Jahr im Mai meinen Führerschein wegen Alkohol verloren. Da ich in ca. einem Monat meine MPU machen werde und mittlerweile sehr nervös bin, möchte ich das Forum hier nutzen um wirklich optimal auf die MPU vorbereitet zu sein. Leider habe ich das Forum hier zu spät entdeckt.
Ich werde die Fragebögen dazu zeitnah einstellen und falls ich etwas vergessen haben sollte, lasst es mich bitte wissen.

Liebe Grüße

Oliver
 

Olli2308

Neuer Benutzer
Hier der Fragebogen für Alkohol:

Zur Person
Geschlecht: männlich
Größe: 185cm
Gewicht: 130kg
Alter: 33

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 13.05.2021
BAK: 1,93 Promille
Trinkbeginn: 10:00 Uhr
Trinkende: 15:00 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 17: Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Nein (13.05.2021)
Strafbefehl schon bekommen: Ja (30.06.2021)
Dauer der Sperrfrist: bis zum 27.02.2022

Führerschein
Hab ich noch: Nein
Hab ich abgegeben: Ja, am 13.05.2021
Hab ich neu beantragt: Der Antrag auf Wiedererteilung wurde im August gestellt
Habe noch keinen gemacht: -

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein, nur die Trunkenheitsfahrt
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): ...ob aufgrund der bekannten Tatsachen zu erwarten ist, dass Sie zukünftig Alkoholmissbrauch nach Anlage 4 Nummer 8.1 zu der Fahrerlaubsnisverordnung begehen.

Bundesland: Rheinland-Pfalz (die MPU wird aber in Baden-Württemberg gemacht)

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: Nein, seit diesem Vorfall habe ich keinen Alkohol mehr getrunken
Ich lebe abstinent seit: 14.05.2021

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: Ja, am 14.11.2022 gebe ich meine letzte Haarprobe ab
Urinscreening ja/nein: Nein
Keinen Plan?: -

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: Habe ich nie diesbezüglich nachgucken lassen.
Habe noch Werte von einem Blutbild vom 31.05.2022. Wenn Ihr mir sagt welche Werte dafür relevant sind, werde ich sie gerne raussuchen.

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Nein
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: Ja, ich hatte bis jetzt acht Stunden bei einem Verkehrspsychologen genommen
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Keine Ahnung: -

MPU
Datum: Wird Anfang Dezember sein
Welche Stelle (MPI): TÜV Süd
Schon bezahlt?: Nein, das Geld soll ich nächste Woche überweisen, damit ich einen Termin für Anfang Dezember bekomme
Schon eine MPU gehabt? Nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: -
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Keine Auffälligkeiten



Ich werde heute auch noch einen anderen Fragebogen ausfüllen und hoffe, dass ich damit alles beantwortet habe.

Gruß
 

Olli2308

Neuer Benutzer
Hier noch ein weiterer Fragebogen den ich hier im Forum gefunden habe. Falls es was aktuelleres gibt, lasst es mich bitte wissen.



Warum sind Sie heute hier ?

Weil ich letztes Jahr am 13.05.2021 meinen Führerschein wegen Alkohol verloren habe und nun die Zweifel an meiner Fahreignung widerlegen möchte.


1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Am Donnerstag dem 13.05.2021 feierte mein Bruder seinen 30. Geburtstag.
Da auf diesen Tag auch der Vatertag fiel, entschieden wir uns dazu, Wandern zu gehen. Bei uns ist es üblich, sich an Vatertag zum Wandern zu treffen und dabei etwas zu trinken.
An diesem Tag waren wir mit acht Leuten unterwegs.
Ich wurde Donnerstags Morgens um 09:00 Uhr von einem Freund abgeholt, sammelten unterwegs noch meinen Bruder ein, und fuhren dann gemeinsam zu ihm nach Hause, von wo aus auch die Wanderung begann.
Zuerst haben wir uns aber noch unsere Weinschorle für den Tag gemischt und in unsere Rucksäcke gepackt. Ich hatte insgesamt 2,1 Liter Wein (3 Flaschen a 0,7 Liter) gemischt mit Sprudel und eine Musikbox bei mir im Gepäck. Um 10:00 Uhr begann dann unsere Wanderung und die Becher wurden auch direkt zu Beginn mit Weinschorle gefüllt. Wir liefen bis 15:00 Uhr durch die Wälder und Felder der Gegend und genossen dabei das schöne sonnige Wetter. Regelmäßige Pausen zum Verschnaufen und auffüllen der Becher wurden dabei immer gemacht. Unterwegs traf man auch die ein oder andere Gruppe, welche auch am Wandern war. Dabei wurden neben der Weinschorle auch Klopfer getrunken (ca.10 Stück).
Die ersten Erinnerungslücken traten bei mir gegen 14:00 Uhr auf. Am Ende waren wir noch bei einer Bekannten im Garten, wovon ich aber nichts mehr weiß. Um 15:00 Uhr kam noch ein andere Freund von uns mit dem Auto vorbei, welcher auch mein Nachbar war, und fuhr mich dann auch nach Hause. Nachdem er mich zu Hause absetzte, fuhr er direkt weiter.
Ab diesem Zeitpunkt sind wieder mehr Erinnerungen vorhanden, aber einen klar denken konnte ich in diesem Moment noch nicht.
Ich weiß noch, dass ich vor der Eingangstür von meinem Haus stand, und nicht mehr wusste, wie ich mit meinem Haustürschlüssel die Tür öffnen soll. Das war mir sehr unangenehm, weil die Leute bei dem schönen Wetter auf ihren Terrassen saßen und mich eventuell beobachten konnten, wie ich Nachmittags um 15:30 Uhr zu betrunken war um eine Tür zu öffnen. Irgendwie habe ich es aber hinbekommen, mein Auto mit dem Autoschlüssel (leider hatte ich den Schlüssel immer an meinem Haustürschlüssel dran) zu öffnen. Das war für mich die Gelegenheit, mich von den Blicken der Nachbarn zu entziehen (falls überhaupt jemand geguckt hat) und zu versuchen etwas auszunüchtern. Kaum habe ich im Auto gesessen, bin ich auch schon losgefahren. Auch wenn ich mich an kein Ziel mehr erinnern kann, weiß ich anhand der gefahrenen Strecke, dass ich zu meinem Bruder nach Hause fahren wollte. Um 15:45 Uhr bin ich dann an einer Ampel einem Taxi leicht aufgefahren.
Glücklicherweise entstanden dabei keine Personen -oder Sachschäden.
Der Taxifahrer stieg direkt aus und rief die Polizei an. Beim Warten wurde mir dann bewusst, was ich gerade getan habe.
Als die Polizei eintraf wurde ein Alkoholtest bei mir durchgeführt (2,03Promille). Daraufhin wurde mein Führerschein eingezogen, mein Auto auf einem Parkplatz in der Nähe geparkt, und ich mit zur Polizeiwache genommen. Dort wurde mir Blut abgenommen (17:15 Uhr - 1,93Promille), Papierkram erledigt und ich anschließen abgeholt.


2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Ich habe an diesem Tag Weinschorle und Klopfer getrunken. Rückblickend kann ich sagen, dass ich die 3 Flaschen Wein (2,1Liter), welche ich mitgenommen hatte, alleine getrunken habe. Dazu kamen noch ca. 10 Klopfer (0,1Liter).
Ich begann um 10:00 Uhr mit dem trinken und hörte um 15:00 Uhr damit auf. Um 17:15 Uhr wurde bei mir eine BAK von 1,93 Promille festgestellt).


3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Ich fuhr 2,6km und wollte die Strecke war insgesamt 3,9km lang.


4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Nein hatte ich nicht. Ich weiß noch, dass ich direkt nachdem ich losfuhr, mich sehr konzentrieren musste und den Tunnelblick hatte. Das lenken in den Kurven und durch die Kreisel war sehr schwammig. Leider habe ich damals nicht erkannt, dass ich dabei einen großen Fehler begehe, bei dem ich das Leben anderer, mein Leben und Sachen anderer gefährde.


5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Ich habe mich an diesem Tag, wie auch an anderen Tagen an denen ich trank, jemanden organisiert der mich abholte und wieder nach Hause fuhr (Freunde oder Taxi). Das hat mir an diesem Tag aber nicht geholfen betrunken Auto zu fahren.


6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein, ich bin bis zu diesem Vorfall nicht betrunken Auto gefahren. Ich habe mich immer darum gekümmert, eine Mitfahrgelegenheit zu haben.


7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?


Nein, ich bin bis zu diesem Vorfall nicht betrunken Auto gefahren. Ich habe mich immer darum gekümmert, eine Mitfahrgelegenheit zu haben.
Rückblickend würde ich sagen, dass es bei meinem Alkoholproblem nur eine Frage der Zeit war, bis sowas passiert.


8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?

Bei der Abschlussfahrt der 10. Klasse 2006 hatte ich den ersten Kontakt mit Alkohol. Zu diesem Zeitpunkt war ich 16 Jahre alt und wurde dort das erste Mal direkt mit Alkohol konfrontiert und habe auch dort zum ersten Mal Alkohol getrunken. Einige Mitschüler organisierten Alkohol für den letzten Abend der Klassenfahrt (Bier, Wodka, Raki).
Da ich früher nicht zu den beliebten Schülern zählte, aber trotzdem gefragt wurde ob ich was trinken möchte, habe nicht das nicht verweigert. Ich wollte solch eine Gelegenheit ja nutzen, um dazuzugehören.
Ich trank an diesem Abend von allem etwas, bis ich komplett betrunken und nicht mehr Herr der Lage war. Mein erster Kontakt mit Alkohol hatte also das volle Programm mit Blackouts, kaum noch laufen und übergeben.
Bis zu meiner Volljährigkeit war das mein einziger Kontakt mit Alkohol.


9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Seit meinem 18. Lebensjahr (2007), als man in Bars/Clubs ohne Probleme reinkam, habe ich regelmäßig Alkohol getrunken. Da ich damals sehr schüchtern war, habe ich schnell gemerkt, dass der Alkohol mir diese nahm. Vor allem das kennenlernen von Frauen fiel mir dadurch nicht mehr so schwer. Aber auch andere Leute kennenlernen oder auf die Tanzfläche in der Disko gehen war nicht mehr schwierig für mich.
Also wollte ich so oft wie möglich am Wochenende feiern gehen. Da ich zu diesem Zeitpunkt in der Ausbildung war, konnte ich es mir finanziell aber nicht leisten jedes Wochenende feiern zu gehen (2-3x im Monat). Meine Trinkmengen haben sich seit Anfang an so eingestellt, dass man getrunken hat bis man Blackouts hatte und keinen geraden Gang mehr hatte. Aus Angst, dass er die Wirkung des Alkohols nachlässt, hat man immer weiter nachgekippt.
Nachdem ich 2009 meine Ausbildung abgeschlossen hatte, war ich 1,5 Jahre Arbeitslos und hatte nicht mehr die finanziellen Mittel mir das Feiern zu leisten. Ich trank nur an Geburtstagen oder anderen Anlässen an denen vom Gastgeber Alkohol gestellt wurde. Aber auch wenn es nicht so regelmäßig wie während der Ausbildung war, wurde immer so viel getrunken bis Gedächtnislücken vorhanden waren und gerades stehen nicht mehr möglich.
Im Januar 2011 wurde ich von der Bundeswehr eingezogen und hatte nun wieder etwas Geld zum Feiern gehen. Ich habe beim Grundwehrdienst nicht viel Geld verdient und war nur an den Wochenenden zu Hause. Dementsprechend hat man sich sehr aufs Feiern gefreut.
Nachdem mein halbes Jahr Grundwehrdienst vorbei war und ich meine Zeit bei der Bundeswehr auf 23 Monate verlängert habe, verdiente ich nun deutlich mehr Geld als in der Grundausbildung. Weiterhin war man nur an den Wochenenden zu Hause, was die Vorfreude auf das Feiern weiterhin sehr hoch hielt. Nun hatte ich aber auch noch die finanziellen Mittel oft feiern zu gehen und auch im Club/Bar genügend Getränke zu kaufen. In dieser Zeit bei der Bundeswehr, von 07/2011 - 11/2012, waren regelmäßige "Abschläge" keine Seltenheit (Übergeben, nicht mehr stehen/laufen/reden können).
Nachdem meine 23 Monate 2012 bei der Bundeswehr vorbei waren, fing ich 2013 bei meinem Arbeitgeber an. Da die Arbeit dort mit Schichtarbeit verbunden war, konnte ich wegen dem Schichtrhythmus maximal 2x im Monat feiern gehen. Es gab ab dort auch Monate, in denen ich dann keinen Alkohol mehr trank. Nicht, weil ich nicht mehr feiern wollte, sondern weil ich nicht mehr die Zeit dafür hatte (Beruf+Hobbys).
Über die Jahre von 2013 bis 2020 ließ dann generell die Zeit des Partysaufens bei mir nach. Ich wurde erwachsener und die Lust auf das wöchentliche Partysaufen ließ nach. Man traf sich nun mehr zu Spieleabenden oder ging mal auf ein Weinfest. Trotzdem war der Alkohol weiterhin Bestandteil, auch wenn man sich "nur" zu einen Spieleabend traf. Auch wenn ich nicht so exzessiv wie zu der Bundeswehrzeit getrunken habe, war ich am Ende des Abends betrunken.
Seit Mitte 2020 trank ich dann wieder öfter Alkohol. Durch Corona konnte ich meinen Hobbys nicht mehr nachgehen und dadurch, dass ich der einzige Single in meinem Umfeld war, war ich sehr oft alleine. Ich habe in dieser Zeit, also von Mitte 2020 bis zu meinem Vorfall am 13.05.2021, mir immer jemanden gesucht der mit mir was unternimmt. Das lief fast immer auf FIFA spielen und dabei was trinken hinaus.
Egal in welchen Abschnitten meines Lebens ich getrunken habe, war es das Ziel betrunken zu sein. Ich habe nie aus Genuss getrunken. Mein Motto war immer: 10 Bier oder gar kein Bier.


10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken? (Ich schreibe zu den einzelnen Abschnitten in ORANGE die gewünschten Angaben hin)
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Seit meinem 18. Lebensjahr (2007), als man in Bars/Clubs ohne Probleme reinkam, habe ich regelmäßig Alkohol getrunken. Da ich damals sehr schüchtern war, habe ich schnell gemerkt, dass der Alkohol mir diese nahm. Vor allem das kennenlernen von Frauen fiel mir dadurch nicht mehr so schwer. Aber auch andere Leute kennenlernen oder auf die Tanzfläche in der Disko gehen war nicht mehr schwierig für mich.
Also wollte ich so oft wie möglich am Wochenende feiern gehen. Da ich zu diesem Zeitpunkt in der Ausbildung war, konnte ich es mir finanziell aber nicht leisten jedes Wochenende feiern zu gehen (2-3x im Monat). Meine Trinkmengen haben sich seit Anfang an so eingestellt, dass man getrunken hat bis man Blackouts hatte und keinen geraden Gang mehr hatte. Aus Angst, dass er die Wirkung des Alkohols nachlässt, hat man immer weiter nachgekippt.
-Da mir Bier und Wein nicht geschmeckt hat, habe ich ausschließlich Wodka-Energy oder Whisky-Cola getrunken.
-Ungefähr 0,2L Schnaps
-2-3x im Monat

Nachdem ich 2009 meine Ausbildung abgeschlossen hatte, war ich 1,5 Jahre Arbeitslos und hatte nicht mehr die finanziellen Mittel mir das Feiern zu leisten. Ich trank nur an Geburtstagen oder anderen Anlässen an denen vom Gastgeber Alkohol gestellt wurde. Aber auch wenn es nicht so regelmäßig wie während der Ausbildung war, wurde immer so viel getrunken bis Gedächtnislücken vorhanden waren und gerades stehen nicht mehr möglich.
-Da mir Bier und Wein nicht geschmeckt hat, habe ich ausschließlich Wodka-Energy oder Whisky-Cola getrunken.
-0,3L Schnaps
-0-1x im Monat

Im Januar 2011 wurde ich von der Bundeswehr eingezogen und hatte nun wieder etwas Geld zum Feiern gehen. Ich habe beim Grundwehrdienst nicht viel Geld verdient und war nur an den Wochenenden zu Hause. Dementsprechend hat man sich sehr aufs Feiern gefreut.
Nachdem mein halbes Jahr Grundwehrdienst vorbei war und ich meine Zeit bei der Bundeswehr auf 23 Monate verlängert habe, verdiente ich nun deutlich mehr Geld als in der Grundausbildung. Weiterhin war man nur an den Wochenenden zu Hause, was die Vorfreude auf das Feiern weiterhin sehr hoch hielt. Nun hatte ich aber auch noch die finanziellen Mittel oft feiern zu gehen und auch im Club/Bar genügend Getränke zu kaufen. In dieser Zeit bei der Bundeswehr, von 07/2011 - 11/2012, waren regelmäßige "Abschläge" keine Seltenheit (Übergeben, nicht mehr stehen/laufen/reden können).
-Da mir Bier und Wein nicht geschmeckt hat, habe ich nur Hochprozentiges getrunken (Wodka-Energy, Whisky-Cola, Tequila, Sambuca)
-0,7L Schnaps
-3-4x im Monat

Nachdem meine 23 Monate 2012 bei der Bundeswehr vorbei waren, fing ich 2013 bei meinem jetzigen Arbeitgeber an. Da die Arbeit dort mit Schichtarbeit verbunden war, konnte ich wegen dem Schichtrhythmus maximal 2x im Monat feiern gehen. Es gab ab dort auch Monate, in denen ich dann keinen Alkohol mehr trank. Nicht, weil ich nicht mehr feiern wollte, sondern weil ich nicht mehr die Zeit dafür hatte (Beruf+Hobbys).
Über die Jahre von 2013 bis 2020 ließ dann generell die Zeit des Partysaufens bei mir nach. Ich wurde erwachsener und die Lust auf das wöchentliche Partysaufen ließ nach. Man traf sich nun mehr zu Spieleabenden oder ging mal auf ein Weinfest. Trotzdem war der Alkohol weiterhin Bestandteil, auch wenn man sich "nur" zu einen Spieleabend traf. Auch wenn ich nicht so exzessiv wie zu der Bundeswehrzeit getrunken habe, war ich am Ende des Abends betrunken.
-Wodka, Whisky, Sambuca, Tequila, ab und zu mal Weinschorle
-0,3L Schnaps
-0-1x im Monat

Seit Mitte 2020 trank ich dann wieder öfter Alkohol. Durch Corona konnte ich meinen Hobbys nicht mehr nachgehen und dadurch, dass ich der einzige Single in meinem Umfeld war, war ich sehr oft alleine. Ich habe in dieser Zeit, also von Mitte 2020 bis zu meinem Vorfall am 13.05.2021, mir immer jemanden gesucht der mit mir was unternimmt. Das lief fast immer auf FIFA spielen und dabei was trinken hinaus.
-Wodka, Whisky, Sambuca, Tequila, ab und zu mal Weinschorle
-0,5L Schnaps
-2x im Monat

Egal in welchen Abschnitten meines Lebens ich getrunken habe, war es das Ziel betrunken zu sein. Ich habe nie aus Genuss getrunken. Mein Motto war immer: 10 Bier oder gar kein Bier.



Ich habe mal die ersten zehn Fragen soweit beantwortet. Leider habe ich morgen keinen Brückentag und muss früh raus. Morgen nach der Arbeit werde mit dem Fragebogen weitermachen.
Über etwas Rückmeldung würde ich mich sehr freuen :)


Liebe Grüße

Oliver
 

Nico1990

Erfahrener Benutzer
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein, ich bin bis zu diesem Vorfall nicht betrunken Auto gefahren. Ich habe mich immer darum gekümmert, eine Mitfahrgelegenheit zu haben.

Ich glaube, mit der Frage nach dem Alkoholeinfluss, sind auch Fahrten unter 2 oder 1 oder 0,5 Promille gemeint...

Versteh mich nicht falsch. Ich persönlich glaube dir schon, dass das deine erste Trunkenheitsfahrt gewesen ist.

Aber der Wert von guten 2 Promille spricht ja schon für eine deutlich erhöhte Alkoholgewöhnung. Da muss man sich auch erst einmal dran gewöhnen. Durch Regelmäßigen Konsum.

Und der bedeutet wiederum, dass du bestimmt mal Morgens auch noch unter Alkoholeinfluss standest oder wie auch immer...

Es wird ja nur jede 300 Trunkenheitsfahrt, wenn überhaupt, aufgedeckt.

Das weiß auch der Gutachter.

Da bewegst du dich unter Umständen auf ganz Dünnem Eis, wenn du dem jetzt erzählst dass das die erste Fahrt unter Alkoholeinfluss war ...
 

Nico1990

Erfahrener Benutzer
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Ich habe an diesem Tag Weinschorle und Klopfer getrunken. Rückblickend kann ich sagen, dass ich die 3 Flaschen Wein (2,1Liter), welche ich mitgenommen hatte, alleine getrunken habe. Dazu kamen noch ca. 10 Klopfer (0,1Liter).
Ich begann um 10:00 Uhr mit dem trinken und hörte um 15:00 Uhr damit auf. Um 17:15 Uhr wurde bei mir eine BAK von 1,93 Promille festgestellt).


.....Egal in welchen Abschnitten meines Lebens ich getrunken habe, war es das Ziel betrunken zu sein. Ich habe nie aus Genuss getrunken. Mein Motto war immer: 10 Bier oder gar kein Bier.
Diese Aussagen und auch Trinkmengen deuten ja auch in Richtung Abhängigkeit.

Verkehrspsychologe ist sicherlich gut. Aber du brauchst halt auch noch irgendeinen ,,Notfallplan"

Ein Rückfall muss (Theoretisch) Ausgeschlossen sein.

Und wenn einer Passiert, musst du einen Plan haben wie du den sofort beendest.

(Online) Selbsthilfegruppe, Suchtberatung irgendwas.

Was wo du auch nach bestehen der MPU anknüpfen kannst...
 

Nico1990

Erfahrener Benutzer
Einige Sachen sind da wirklich noch nicht ganz Schlüssig...

Du kannst 2,6 Kilometer fahren, kannst dich aber an nichts erinnern.

Und sonst rufst du dir bei wirklich jeder Gelegenheit ein Taxi oder lässt dich abholen, nur dieses eine einzige mal nicht.

Glaub mir, wenn du die Story so erzählst könnte das wirklich eng werden ...

EDIT: So.. Das nächste mal gewöhne ich mir auf jedenfall an erst den ganzen Fragebogen zu lesen... Sorry für die Unübersichtlichkeit
 

Nico1990

Erfahrener Benutzer
Warum sind Sie heute hier ?

Weil ich letztes Jahr am 13.05.2021 meinen Führerschein wegen Alkohol verloren habe und nun die Zweifel an meiner Fahreignung widerlegen möchte.

Ich würde lieber so anfangen:

,, Ich bin heute hier, weil ich in den letzten eineinhalb Jahren einen Veränderungsprozess durchlaufen habe. Mir ist klargeworden, dass...
und zwar aus den und den Grund... "

oder so ähnlich.

Den Inhalt musst du aber für dich selber Rauskriegen da kann dir keiner Helfen ...

Um 15:45 Uhr bin ich dann an einer Ampel einem Taxi leicht aufgefahren.

Ich würde so Sachen wie ,,leicht Aufgefahren" lieber weglassen. Sag lieber nur Aufgefahren.

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Ich fuhr 2,6km und wollte die Strecke war insgesamt 3,9km lang.

Da finde ich, beißt sich das ein bisschen mit den Erinnerungslücken, auch wenn es so War.
Weil 2,6 Kilometer mit 1.93 Promille ist schon eine ganz schöne Leistung. Da braucht es Übung.
Otto-Normalo findet schon bei der hälfte I.d.R. nicht mal mehr seine Autoschlüssel.


4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Nein hatte ich nicht. Ich weiß noch, dass ich direkt nachdem ich losfuhr, mich sehr konzentrieren musste und den Tunnelblick hatte. Das lenken in den Kurven und durch die Kreisel war sehr schwammig. Leider habe ich damals nicht erkannt, dass ich dabei einen großen Fehler begehe, bei dem ich das Leben anderer, mein Leben und Sachen anderer gefährde.
... Und daran kannst du dich ja auch erinnern. Am besten garnicht so auf die Erinnerungslücken schieben bzw. rumreiten.
Die machen die Sache halt auch einfach nicht besser.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Ich habe mich an diesem Tag, wie auch an anderen Tagen an denen ich trank, jemanden organisiert der mich abholte und wieder nach Hause fuhr (Freunde oder Taxi). Das hat mir an diesem Tag aber nicht geholfen betrunken Auto zu fahren.

hier würde ich auch nicht so darauf pochen, dass es ja an allen anderen Tagen immer geklappt hat. Nur dieses eine mal eben nicht.
Es geht eben jetzt um genau dieses ,,eine Mal"
Du hast dich ja absetzen lassen und bist dann trotzdem noch in deine Karre gestiegen und bist losgefahren.

Und ich denke auch gerade an folgendes: Die allermeisten brauchen im Alkoholisiert fahren auf jedenfall Übung.
Bzw. gibt es da ja auch eine Hemmschwelle die erst einmal im Vorfeld zu überwinden ist...
Das heißt, die Leute fangen erstmal klein an, mit 2-3 Bier meinetwegen, und stellen Fest, das klappt ja.
Und auf Grund dieser ,,Positiven" Erfahrung werden die Leute dahingehend immer mutiger.

Ich möchte hier auch niemanden Verurteilen, kann ja sein das das auch stimmt. Aber: Unwahrscheinlich.
Das weiß natürlich auch der Gutachter.

Es geht bei der MPU auch nicht darum, dem Gutachter das als einmaligen Ausrutscher zu Verkaufen .

Es wird dir hoch angerechnet wenn du da hingehst und sagst:

,,Ja, ich habe scheiße gebaut. War bei dem Hohen Alkoholkonsum den ich an den Tag legte ja auch nicht das erste mal.
Ich habs zwar versucht, mir auch mal ne Mitfahrgelegenheit zu Klären, aber habs trotzdem nicht immer eingehalten..."

Ehrlich sein. Einsichtig Zeigen.
Rückblickend würde ich sagen, dass es bei meinem Alkoholproblem nur eine Frage der Zeit war, bis sowas passiert.


Das ist z.B. ja schonmal ein Guter Ansatz. Jetzt natürlich die Frage, wie willst du sicherstellen, dass das nicht nochmal Passiert ?
Versprechen und Gute Vorsätze Reichen da meißt nicht ...

Seit Mitte 2020 trank ich dann wieder öfter Alkohol. Durch Corona konnte ich meinen Hobbys nicht mehr nachgehen und dadurch, dass ich der einzige Single in meinem Umfeld war, war ich sehr oft alleine. Ich habe in dieser Zeit, also von Mitte 2020 bis zu meinem Vorfall am 13.05.2021, mir immer jemanden gesucht der mit mir was unternimmt. Das lief fast immer auf FIFA spielen und dabei was trinken hinaus.

Das mit dem Corona und alleine sein ist erstmal auch Verständlich.
Und es ist auch Menschlich und Verständlich, dass man auch den Fehler macht, dass mit Alkohol zu Verarbeiten / Verdrängen /Ertränkt
ABER Es sollte später nicht so rüberkommen, das man der schlechten Zeit ,,Die Schuld gibt"

Denn: Wir (Naja die meisten ) anderen haben das ja auch irgendwie Geschafft, ohne zu Saufen.
Und uns neue Hobbys gesucht. Und vielleicht ein Umfeld wo FIFA ohne Alkohol gezockt wird...
Sowieso besser für die Hand-Augen-Koordination...

Auch hier wäre es gut wieder was Daraus gelernt zu haben.

Und eine Sache noch: Ich würde auch auf so Aussagen wie ,,was Trinken" verzichten.
Weil nur ,,was getrunken" hast du sicherlich nicht.
Sonst wäre die Trunkenheitsfahrt mit der stattlichen Kilometerleistung und 1.93 Promille so nicht zustandegekommen...
Das muss also Schon Saufen gewesen sein, und das über einen längeren Zeitraum.

So ich hoffe das hilft weiter.
So hab ich wenigstens ne Schlaflose Nacht rumbekommen.
Hier melden sich bestimmt auch noch ein paar Pros. Die kennen sich noch besser aus
Die anderen Forenuser sind bestimmt gerade auf ner Halloween Party, mit Cola und Haschfreien Kuchen versteht sich;)
 
Zuletzt bearbeitet:

Pbuddy

Stamm-User
Ein genereller Punkt, lieber Olli, weg von passiven Aussagen, die verallgemeinern und verharmlosen wie "es wurde", "es kam dazu" usw. Sprich von "ich habe"! Das ist sehr wichtig, die Allgemeinheit oder deine Leute sind dem Gutachter egal, ausserdem zeigst du somit, dass du deine Handlungen reflektierst. Den FB bitte nochmal komplett dahingehend durchgehen.
Muss jetzt zur Arbeit, daher konnte ich noch nicht alles lesen, aber das ist mir gleich aufgefallen.

LG
 

Pbuddy

Stamm-User
Das heisst nicht nur betrunken Auto fahren. Das ist auch das eine Bier im Restaurant, Fahrten mit Restalkohol am nächsten Tag, Fahrrad/Scooter fahren.
Damit einhergehend ist auch deine Antwort auf Frage 7 unglaubwürdig. Bitte nochmal rekapitulieren.
Und der erste Kontakt? Wann hast du das erste Mal erfahren, dass es Alkohol gibt? War ja sicher nicht erst mit 16. ;)
Ausrechnen wieviel Gramm Alkohol das im Schnitt so an einem Abend waren. Zeigt dass du dich damit auseinandergesetzt hast.
Weil ich letztes Jahr am 13.05.2021 meinen Führerschein wegen Alkohol verloren habe und nun die Zweifel an meiner Fahreignung widerlegen möchte.
Gut
Welche Art Alkohol ist in Klopfern? Mit dazu schreiben.
Als die Polizei eintraf wurde ein Alkoholtest bei mir durchgeführt (2,03Promille). Daraufhin wurde mein Führerschein eingezogen, mein Auto auf einem Parkplatz in der Nähe geparkt, und ich mit zur Polizeiwache genommen. Dort wurde mir Blut abgenommen (17:15 Uhr - 1,93Promille), Papierkram erledigt und ich anschließen abgeholt.
Stehen im Strafbefehl die 2,03 oder die 1,93 Promille?

Bin auf deine Ausarbeitung der Exploration gespannt.

LG
 

Andi18

MPU Profi
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Ich habe an diesem Tag Weinschorle und Klopfer getrunken. Rückblickend kann ich sagen, dass ich die 3 Flaschen Wein (2,1Liter), welche ich mitgenommen hatte, alleine getrunken habe. Dazu kamen noch ca. 10 Klopfer (0,1Liter).
Ich begann um 10:00 Uhr mit dem trinken und hörte um 15:00 Uhr damit auf. Um 17:15 Uhr wurde bei mir eine BAK von 1,93 Promille festgestellt).
ich hab das mal gerechnet.
2,1L Wein 12,5% = 210g Alk
0,1L Klopfer 40%? = 32g Alk

Alkohol in g 242,00
- 20 % Resorptionsverlust. 48,40
= Alkohol 193,60
: 91 kg Körperflüssigkeit (70% von 130kg)
= Promille ‰ 2,13
- Alkoholabbau (0,1‰ p.h.) 0,70

= Alkohol ‰ 1,43

Ich hoffe ich hab mich nicht verrechnet, aber mit der Trinkmenge kommst nicht hin. Hier mußt noch was drauf schlagen.

Warum sind Sie heute hier ?

Weil ich letztes Jahr am 13.05.2021 meinen Führerschein wegen Alkohol verloren habe und nun die Zweifel an meiner Fahreignung widerlegen möchte.
Hierzu ist mir der Fokus auf den FS zu stark, schließe mich dabei auch Nico an. Würde aber in die Richtung formulieren:
Du bist heute hier, weil ein Problem mit Alkohol hattest und beweisen magst, daß Du dieses analysiert und nachhaltig gelöst hast, dass es zu keinerlei Auffälligkeiten mehr kommen wird.

Der Rest war mir zu anstrengend mit den bereits vorhandenen Kommentaren in Reihe zu bringen.
Bitte poste mit den Optimierungen den FB dann komplett.
 

Olli2308

Neuer Benutzer
Hallo zusammen,
nach Krankheit, Urlaub und Umzug kommt jetzt endlich der komplette Fragebogen (ich habe auch versucht die ersten 10 Fragen zu überarbeiten).
Ich hoffe es ist nicht ganz so schlimm :)

Liebe Grüße
Oliver
 

Olli2308

Neuer Benutzer
Warum sind Sie heute hier ?
Ich bin heute hier, weil ich ein Problem mit Alkohol hatte und Ihnen zeigen möchte, dass ich mich mit diesem auseinandergesetzt und nachhaltig gelöst habe, damit es zu keinerlei Auffälligkeiten mehr kommen wird.

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Am Donnerstag dem 13.05.2021 feierte mein Bruder seinen 30. Geburtstag.
Da auf diesen Tag auch der Vatertag fiel, entschieden wir uns dazu, Wandern zu gehen. Bei uns ist es üblich, sich an Vatertag zum Wandern zu treffen und dabei etwas zu trinken.
An diesem Tag war ich mit acht weiteren Leuten unterwegs.
Ich wurde donnerstags morgens um 09:00 Uhr von einem Freund abgeholt, sammelten unterwegs noch meinen Bruder ein, und fuhren dann gemeinsam zu ihm nach Hause, von wo aus auch die Wanderung begann.
Zuerst habe ich mir aber noch meine Weinschorle für den Tag gemischt und in meinen Rucksack gepackt. Ich hatte insgesamt 2,4 Liter Wein (2 Flaschen a 0,7 Liter und 1 Flasche a 1,0Liter) gemischt mit Sprudel und eine Musikbox bei mir im Gepäck. Um 10:00 Uhr begann dann die Wanderung und mein Becher wurden auch direkt mit Weinschorle gefüllt. Wir liefen bis 15:00 Uhr durch die Wälder und Felder der Gegend und genossen dabei das schöne sonnige Wetter. Regelmäßige Pausen, damit ich meinen Becher auffüllen konnte, wurden dabei immer gemacht. Unterwegs trafen wir auch die ein oder andere Gruppe, welche auch am Wandern war. Dabei habe ich neben der Weinschorle auch Klopfer getrunken (ca. 13 Stück). Um 15:00 Uhr kam noch ein anderer Freund von mir mit dem Auto vorbei, welcher auch mein Nachbar war, und fuhr mich nach Hause. Nachdem er mich zu Hause absetzte, fuhr er direkt weiter.
Ich stand vor der Eingangstür von meinem Haus und wusste nicht mehr, wie ich mit meinem Haustürschlüssel die Tür öffnen soll, so voll war ich. Mein Auto hingegen bekam ich ohne Probleme geöffnet und kaum habe ich im Auto gesessen, bin ich auch schon losgefahren. Auch wenn ich mich an kein Ziel mehr erinnern kann, bin ich mir sicher, anhand der gefahrenen Strecke, dass ich zu meinem Bruder nach Hause fahren wollte. Um 15:45 Uhr bin ich dann an einer Ampel einem Taxi aufgefahren, glücklicherweise entstanden dabei weder Personen -oder Sachschäden.
Der Taxifahrer stieg aus und rief die Polizei an. Ich realisierte bald, was ich getan habe.
Beim Eintreffen der Polizei wurde mir direkt mein Führerschein entzogen, und ich mit zur Polizeiwache genommen. Dort wurde mir Blut abgenommen (17:15 Uhr - 1,93Promille).

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Ich habe an diesem Tag Weinschorle und Klopfer getrunken. Rückblickend kann ich sagen, dass ich die 3 Flaschen Wein (2,4Liter – 12,5%), welche ich mitgenommen hatte, allein getrunken habe. Dazu kamen noch ca. 13 Klopfer a 0,02L (Likör mit 17%).

Ich begann um 10:00 Uhr mit dem Saufen und hörte gegen 15:00 Uhr damit auf. Um 17:15 Uhr wurde bei mir eine BAK von 1,93 Promille festgestellt).

(Hinweis zum Berechnen der Promille: Zum Tatzeitpunkt wog ich 120kg)

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Ich fuhr 2,6km und wollte die Strecke war insgesamt 3,9km lang.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Da ich so betrunken war, kann ich mich beim Fahren nur an zwei Dinge erinnern.

Schwammige Arme und Tunnelblick.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Indem ich mich für das Wandern abholen ließ und danach wieder nach Hause fahren ließ.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Ich bin öfter mit Restalkohol am nächsten Tag noch Auto gefahren. Dabei bin ich nicht aufgefallen.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen, ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus
Vollgesoffen bin ich davor noch nicht gefahren, aber mit Restalkohol kam es regelmäßig vor. Über die Jahre gesehen, seitdem ich Auto fahre (habe seit 2014 ein eigenes Kfz), bin ich ca. 126-mal mit Restalkohol gefahren. Bei meinen Trinkmengen bewegte ich mich dabei um die 0,2-0,5 Promille Restalkohol, und das am Mittag (13-15Uhr).

Da ich mich nicht mehr betrunken fühlte, machte ich mir über meine Restpromille, keine weiteren Gedanken. Mir war damals nicht bewusst, welch große Mengen Alkohol ich trank und, auch wenn 10 Stunden nach meinem Heimkehren vergangen, wie viel Restalkohol ich dann noch hatte. Da nie etwas passierte, war das für mich damals alles kein Problem.

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?

Ich kann nicht mehr genau sagen, wann ich das erste Mal mit Alkohol in Kontakt kam. Es war aber sehr früh, da Alkohol bei uns in der Familie zu jedem Anlass getrunken wurde.

Sei es an einem Geburtstag, Silvester oder ein Freund von meinem Vater kam mal spontan zu Besuch und sie tranken zusammen ein oder zwei Bier.
Bei der Abschlussfahrt der 10. Klasse 2006 hatte ich das erste Mal Alkohol getrunken. Zu diesem Zeitpunkt war ich 16 Jahre alt und wurde dort das erste Mal direkt mit Alkohol konfrontiert und habe auch dort zum ersten Mal Alkohol getrunken. Einige Mitschüler organisierten Alkohol für den letzten Abend der Klassenfahrt (Bier, Wodka, Raki).
Da ich früher nicht zu den beliebten Schülern zählte, aber trotzdem gefragt wurde, ob ich was trinken möchte, habe nicht das nicht verweigert. Ich wollte solch eine Gelegenheit ja nutzen, um dazuzugehören. Ich war aber auch neugierig und wollte wissen, ob der Alkohol wirklich mich so beeinflussen kann, wie die Erwachsenen, bei denen ich das auf Geburtstagen sehen konnte.
Ich trank an diesem Abend von allem etwas, bis ich komplett betrunken und nicht mehr Herr der Lage war. Mein erster Kontakt mit Alkohol hatte also das volle Programm mit Blackouts, kaum noch laufen und übergeben.
Bis zu meiner Volljährigkeit war das mein einziger Kontakt mit Alkohol.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Seit meinem 18. Lebensjahr (2007), als ich in Bars/Clubs ohne Probleme reinkam, habe ich regelmäßig Alkohol getrunken. Da ich damals sehr schüchtern war, habe ich schnell gemerkt, dass der Alkohol mir diese nahm. Vor allem das Kennenlernen von Frauen fiel mir dadurch nicht mehr so schwer. Aber auch andere Leute kennenlernen oder auf die Tanzfläche in der Disco gehen war nicht mehr schwierig für mich.
Also wollte ich so oft wie möglich am Wochenende feiern gehen. Da ich zu diesem Zeitpunkt in der Ausbildung war, konnte ich es mir finanziell aber nicht leisten jedes Wochenende feiern zu gehen (2-3x im Monat). Meine Trinkmengen haben sich seit Anfang an so eingestellt, dass man getrunken hat, bis man komplett betrunken war und keinen geraden Gang mehr hatte. Das ging mal schneller und mal langsamer, aber letztendlich immer bis kaum noch was bei mir ging. Aus Angst, dass die Wirkung des Alkohols nachlässt, habe ich immer weiter nachgekippt.
Nachdem ich 2009 meine Ausbildung abgeschlossen hatte, war ich 1,5 Jahre Arbeitslos und hatte nicht mehr die finanziellen Mittel mir das Feiern zu leisten. Ich trank nur an Geburtstagen oder anderen Anlässen, an denen vom Gastgeber Alkohol gestellt wurde. Aber auch wenn ich nicht so regelmäßig wie während der Ausbildung gesoffen habe, trank ich meist so viel, bis Gedächtnislücken vorhanden waren und gerades stehen bei mir nicht mehr möglich.
Im Januar 2011 wurde ich von der Bundeswehr eingezogen und hatte nun wieder etwas Geld zum Feiern gehen. Ich habe beim Grundwehrdienst nicht viel Geld verdient und war nur an den Wochenenden zu Hause. Dementsprechend hat man sich sehr aufs Feiern gefreut.
Nachdem mein halbes Jahr Grundwehrdienst vorbei war und ich meine Zeit bei der Bundeswehr auf 23 Monate verlängert habe, verdiente ich nun deutlich mehr Geld als in der Grundausbildung. Weiterhin war man nur an den Wochenenden zu Hause, was die Vorfreude auf das Feiern weiterhin sehr hochhielt. Nun hatte ich aber auch noch die finanziellen Mittel oft feiern zu gehen und auch im Club/Bar genügend Getränke zu kaufen. In dieser Zeit bei der Bundeswehr, von 07/2011 - 11/2012, waren regelmäßige "Abschläge" keine Seltenheit (Übergeben, nicht mehr stehen/laufen/reden können).
Nachdem meine 23 Monate 2012 bei der Bundeswehr vorbei waren, fing ich 2013 bei meinem Arbeitgeber an. Da die Arbeit dort mit Schichtarbeit verbunden war, konnte ich wegen dem Schichtrhythmus maximal 2x im Monat feiern gehen. Es gab ab dort auch Monate, in denen ich dann keinen Alkohol mehr trank. Nicht, weil ich nicht mehr feiern wollte, sondern weil ich nicht mehr die Zeit dafür hatte (Beruf + Hobbys).
Über die Jahre von 2013 bis 2020 ließ dann generell die Zeit des Partysaufens bei mir nach. Ich wurde erwachsener und die Lust auf das wöchentliche Party Saufen ließ nach. Man traf sich nun mehr zu Spieleabenden oder ging mal auf ein Weinfest. Trotzdem war der Alkohol weiterhin Bestandteil, auch wenn man sich "nur" zu einen Spieleabend traf. Auch wenn ich nicht so exzessiv wie zu der Bundeswehrzeit getrunken habe, war ich am Ende des Abends betrunken.
Seit 2020 trank ich dann wieder öfter Alkohol. Coronabedingt hatte ich an den Wochenenden wieder mehr Zeit, und diese füllte ich hauptsächlich mit Freunden, welche ich heute als Saufkumpels bezeichne. Mit ihnen habe ich keinen Kontakt mehr.

Egal in welchen Abschnitten meines Lebens ich getrunken habe, war es das Ziel betrunken zu sein. Ich habe nie aus Genuss getrunken. Mein Motto war immer: 10 Bier oder gar kein Bier.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

2006

Was: Wodka, Raki, Bier

Wie viel: Geschätzt 0,2L Schnaps und eine Flasche Bier (0,5L)

Wie oft: Einziger Kontakt mit Alkohol bis zu meiner Volljährigkeit



2007-2009/Juni (Ausbildung)

Was: Wodka, Whisky

Wie viel: 0,2-0,3L

Wie oft: 2-3x im Monat



2009/Juli-2010 (Arbeitslos)

Was: Wodka, Whisky

Wie viel: 0,3L

Wie oft: 0-1x im Monat



2011-2012 (Bundeswehr)

Was: Wodka, Whisky

Wie viel: 0,7L

Wie oft: 3-4x im Monat

2013-2020 (Neue Arbeitsstelle verbunden mit Schichtarbeit)

Was: Wodka, Whisky

Wie viel: 0,3L

Wie oft: 1-2x im Monat



2020-2021 (Corona)

Was: Wodka, Whisky, Wein

Wie viel: 0,5L Schnaps oder 1,5L Wein

Wie oft: 2x im Monat
 

Olli2308

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11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Anfangs habe ich mich immer zum Vortrinken mit meinem Freunden getroffen, meist bei jemandem zu Hause, im Sommer ab und zu auch irgendwo im Freien. Danach ging es meistens in die Stadt. Dort gab es einige Bars und Clubs, in denen es am Wochenende meist irgendwelche Events gab, z.B. 80/90 Party.

Als ich bei meinem jetzigen Arbeitgeber anfing (2013 – 23 Jahre alt) hat sich das ganze mehr auf Weinfeste verschoben oder es wurden Spieleabende gemacht (mit Alkohol). Man ging nur noch selten in irgendwelche Bars/Clubs/Diskotheken. Der Freundeskreis blieb dabei die meiste Zeit unverändert.



12. Warum haben Sie getrunken?

Da ich früher sehr schüchtern war, fiel es mir sehr schwer auf neue Leute zuzugehen, vor allem auf andere Frauen.

Als ich mit 18 auf die ersten Partys ging, merkte ich schnell, dass ich durch den Alkohol viel einfacher den Kontakt zum anderen Geschlecht aufbauen konnte, was mir natürlich sehr gefiel. Die Hemmungen andere Leute anzusprechen oder auf die Tanzfläche zu gehen waren dann einfach weg. Deswegen lies ich keine Gelegenheit ungenutzt, um am Wochenende feiern zu gehen, wenn es finanziell möglich war.

Rückblickend kann ich sagen, dass ich nie akzeptiert habe, schon genug Alkohol an einem Abend in mich reingekippt zu haben. Egal ob das mit 18 war oder mit 30. Deswegen habe ich weitere Getränke nicht abgelehnt. Ich wollte ja dazugehören und keine Schwäche zeigen. Jeder musste sehen, dass ich viel vertragen konnte. Solange ich noch halbwegs klar denken konnte, habe ich mich immer in der Lage gefühlt, noch mehr zu saufen.



13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?

Nachdem ich die ersten zwei Gläser (Wodka/Energy, Whisky-Cola) getrunken hatte, wurde ich deutlich gesprächiger. Ich hatte keinerlei Scheu mehr Leute anzusprechen.

Weitere zwei Gläser und ich hatte keine Hemmungen mehr auf die Tanzfläche zu gehen oder mich zum Clown zu machen. Ich war auch manchmal sehr emotional.



14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Ich wurde von meinem Vater und meinem Bruder auf meinen Konsum angesprochen. Sie sagten, dass ich es nicht so oft übertreiben sollte.

-Ich habe mich damals darüber geärgert, weil beide auch mal über den Durst getrunken haben. Zwar nicht so häufig wie ich, aber es kam auch vor. Ich habe mich dabei immer mit den anderen verglichen. Dass es dabei nicht um die anderen ging, sondern um mich, war mir nie bewusst. Da ich mich mit meinem Umfeld beim Alkoholkonsum verglich, heißt es nicht, dass meine Sauforgien normal waren, was ich damals aber dachte. Ich dachte mir, wenn die anderen das machen, dann will und darf ich das auch machen, ohne dafür kritisiert zu werden.



Ich habe zweimal was von meinem Bruder erfahren, weil ihn jemand auf meinen Alkoholkonsum angesprochen hatte.

-Wenn dein Bruder so weiter macht, wird er bestimmt Alkoholiker.

-Ist dein Bruder ein Alkoholiker?

Mich hat das ganze sehr wütend und traurig gemacht, hauptsächlich weil die Leute nicht den Mut hatte mich direkt darauf anzusprechen. Aber auch, weil der eine Freund oft der erste war, welcher mich am Wochenende fragten, ob wir feiern habe, kam für mich die Option meinen Job zu kündigen, und etwas in der Nähe zu suchen, nicht in Frage.



15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte der Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Nach Sauforgien war ich häufig so verkatert, dass wenn ich Verabredungen mit Freunden hatte, diese öfter auch absagte. Der Tag danach war meistens zum Ausnüchtern und Auskurieren des Katers da. Ich hatte auch oft Sodbrennen und Magen-Darm-Beschwerden.

Auswirkungen auf mein Umfeld hatte ich bis zu meiner Trunkenheitsfahrt nicht. Man wurde mal kritisiert, aber in meinem Umfeld wurde dieser extreme Umgang mit Alkohol größtenteils als normal angesehen.

Dadurch, dass ich 75km weit weg von meiner Arbeit gewohnt habe, war ich in dieser Hinsicht auf meinen Führerschein angewiesen. Ich bin diese Strecke täglich auf die Arbeit und zurückgefahren. Durch meine Trunkenheitsfahrt wurde ich von jetzt auf gleich aus meinem Umfeld gerissen und musste aus meiner Heimat wegziehen, das hat vor allem meinen Vater sehr mitgenommen.

Da ich keinen schlechten Job habe, kam für mich kündigen nicht in Frage.



16.Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?

Ich liebe seit dem 14.05.2021 abstinent.

Ich habe im größten Teil meines bisherigen Lebens große Mengen an Alkohol getrunken.

Aber in meiner Zeit bei der Bundeswehr, nachdem ich meinen Grundwehrdienst beendete, habe ich die größten Mengen an Alkohol in meinem Leben getrunken (2011-2012). In dieser Zeit habe ich an einem Abend meist eine Flasche Wodka oder Whisky getrunken (0,7L) und das 3 bis 4 Mal im Monat an den Wochenenden.



17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja ich habe damals regelmäßig bis zur Volltrunkenheit Alkohol getrunken.



18.-23. Lebensjahr: An 7 von 10 Abenden war komplett betrunken und an den anderen 3 Abenden war ich stark alkoholisiert.



23.-31. Lebensjahr: An 2 von 10 Abenden war ich komplett betrunken und an den anderen 8 Abenden war ich stark alkoholisiert.



31.-32. Lebensjahr (bis zu meiner Trunkenheitsfahrt): An 5 von 10 Abenden war ich komplett betrunken und an den anderen 5 stark alkoholisiert.



Es gab nur selten einen Abend, an dem ich keine Erinnerungslücken hatte.

Mit den Abenden meine ich die Tage am Wochenende an den ich saufen war.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Ich habe nie bewusst keinen Alkohol getrunken. Es gab zwar Monate, in denen ich keinen Alkohol trank, das war aber dann, wenn ich an den Wochenenden beruflich oder wegen Hobbys keine Zeit hatte.



19. In welcher Kategorie von Trinker haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute ein?

Damals habe ich mich als Wochenend- und Partytrinker gesehen, mir aber darüber keine großen Gedanken gemacht. Da ich damals sehr schüchtern war, habe ich die Wirkung von Alkohol sehr genossen, um vor allem auf Partys auf Frauen zuzugehen, aber auch um Spaß zu haben. Die Trinkmengen und die Häufigkeit waren keine Besonderheit in meinem Umfeld. Deshalb war mir nie bewusst, wie sehr ich mich an den Alkohol schon gewöhnt hatte, und schon früh in meinem Leben ein kritisches Trinkverhalten entwickelt habe, da ich mich immer mit anderen aus meinem Umfeld verglichen habe.

Mit den Jahren war es dann auch nicht immer das Missbrauchen des Alkohols, um am Wochenende Frauen kennenzulernen, der Missbrauch entwickelte sich über die Jahre zum Gewohnheitstrinken.

Ich habe mich nie abhängig von Alkohol gefühlt, aber rückblickend kann ich sagen, dass ich stark gefährdet war.



20.Trinken Sie heute Alkohol?

Nein, ich lebe seit dem 14.05.2021 abstinent
 

Olli2308

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21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Am 13.05.2021.



22.Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Nein. Mir hat Bier nie geschmeckt.



23. Warum trinken Sie heute keinen Alkohol?

Nach meiner Trunkenheitsfahrt wurde mir klar, dass ich ein Problem mit Alkohol habe. Durch die Aufarbeitung meiner Vergangenheit weiß ich mittlerweile, dass es die Gründe, warum ich damals angefangen habe den Alkohol in diesen Maßen zu trinken, nicht mehr gibt. Ich habe mich als Mensch weiterentwickelt und die extreme Schüchternheit von damals gibt es bei mir nicht mehr. Ich kann mittlerweile auch ohne Alkohol auf andere Menschen, insbesondere Frauen, zugehen. Ich habe meine jetzige Freundin ohne den Einfluss von Alkohol kennengelernt, was mich in diesem Punkt auch bestätigt.

Ich weiß auch, dass sich mein Alkoholkonsum, vom anfänglichen missbrauch zum Kennenlernen von Frauen, zum Gewohnheitstrinken entwickelte. Dabei habe ich ihn dann zum Spaßhaben missbraucht. Durch mein Leben ohne Alkohol habe ich erfahren, dass man auch ohne Alkohol Spaß haben kann. Das war zu Beginn meiner Abstinenz erstmal nicht so leicht für mich zu verstehen, aber man hat sich dann auf Festen oder ähnlichem, an den nüchternen bzw. nicht trinkenden Gästen orientiert und gelernt. Auch wenn es nicht mehr das gleiche wie früher ist, macht es heute aus meiner abstinenten Perspektive, auch großen Spaß.



24. Warum haben Sie das Trinken aufgegeben und warum nicht schon eher? (Knackpunkt)

Für mich gab es damals keinen Grund auf Alkohol zu verzichten. Ich war mir nicht im Klaren darüber, dass ich schon jahrelang ein Alkoholproblem hatte, und wie kurz ich davorstand, in die Abhängigkeit zu rutschen. Dazu hat mir die Einsicht gefehlt.

Das alles wurde mir erst bewusst, als ich das ganze Thema nach meiner Trunkenheitsfahrt aufarbeitete und ich die Gründe, warum ich mir mit 18 Jahren meinen Weg in mein Alkoholproblem ebnete, erkannte.

Auch durch meinen Umzug (75km von zu Hause weg), welchen ich durch meinen Führerscheinverlust, machen musste, habe ich gemerkt, dass ich den Alkohol in meinem neuen Leben nicht mehr brauche. Durch das Alleinsein in der neuen Heimat, kam ich, auch wenn das zu Beginn meiner Abstinenz nicht so geplant war, nicht mehr in Kontakt mit Alkohol. Dadurch habe ich auch schnell gemerkt, dass es mir ohne Alkohol besser geht. Kein Sodbrennen und keine Magen-Darm-Beschwerden mehr. Alkohol und Zigaretten gingen bei mir immer Hand in Hand. Sobald ich am Saufen war, habe ich auch viel geraucht. Das fiel durch mein Abstinentes Leben auch weg, was sich auch sehr gut anfühlte und mich in doppelter Hinsicht, stolz auf mich machte.



25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht?

Durch meinen Umzug in eine neue Stadt, habe ich ungewollt, die Änderung meines Trinkverhaltens eingeleitet. Es war nicht mein Plan, direkt nach der Trunkenheitsfahrt Abstinent zu leben, aber das Herausreisen aus meinem Umfeld, in dem der Alkohol allgegenwärtig war, hat das ganze für mich begünstigt und einfach gemacht. Ich habe meine neugewonnene Zeit wieder mehr in meine Hobbys investiert, auch ein altes Hobby wieder angefangen, und gemerkt, wie viel Spaß ich an ihnen habe.

In den ersten Monaten meiner gewollt gelebten Abstinenz, das war erst ab November 2021, habe ich bewusst Einladungen auf irgendwelche Geburtstage/Partys abgelehnt.

Ich wusste nämlich nicht, wie ich vor Ort damit umgehen würde.

Durch die Aufarbeitung mit meinem Verkehrspsychologen habe ich über mich gelernt, dass ich mich als Mensch weiterentwickelt habe und es die Gründe, warum ich den Alkohol in solchen Maßen trank, nicht mehr gab.

Des Weiteren ist mir mittlerweile immer vor Augen, dass bei den enormen Mengen an Alkohol, welche ich regelmäßig trank, ich andere Menschen und mich jedes Mal in Gefahr bringe. Und da ich nicht die Kontrolle über meine Trinkmengen habe, kann ich so etwas, nur durch eine strickte Abstinenz erreichen.



26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Ich habe schnell gemerkt, dass es mir besser geht. Mein Regelmäßiges Sodbrennen und meine Magen-Darm-Beschwerden wurden immer weniger und nach wenigen Wochen waren diese komplett weg.

Durch meine neu gewonnene Zeit, welche ich damals noch regelmäßig für Abende zum Feiern und den Tag danach zum Ausnüchtern brauchte, bin ich deutlich aktiver in meinen Hobbys geworden. Das regelmäßige Training, die Turniere und Spieltage machen mir einfach Spaß, und haben meinen Ehrgeiz neu geweckt. Ich fühle mich dadurch gesünder und fitter.

Ich stehe mittlerweile an den Wochenenden, sofern ich nicht arbeiten muss, sogar früh auf, damit ich was mit meiner Freundin unternehmen kann, was damals für mich kaum vorstellbar war.

Mein Umfeld ist auch stolz auf mich, dass ich das alles so gut gemeistert habe. Für sie war es am Anfang nicht vorstellbar, dass ich es schaffe, abstinent zu leben. Das lässt mich, wie ein Sieger über den Alkohol, fühlen. Zwar haben wir nicht mehr den häufigen Kontakt wie früher, weil ich zum einen nicht mehr die Lust habe auf alle möglichen Feierangelegenheiten zu gehen und des Weiteren, weil mein neues zu Hause bei meiner Freundin, in meiner neuen Heimat ist. Mein Freundeskreis hat sich seitdem auch etwas verkleinert, weil ich erkannt habe, dass einige Freunde nur Saufkumpels waren, mehr nicht. Mit diesen Leuten habe ich keinen Kontakt mehr, obwohl ich früher dachte, dass es gute Freunde von mir sind.



27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Zum einen durch das Einhalten meiner Abstinenz. Ich weiß, dass ich nicht kontrolliert trinken kann und halte mir immer vor Augen, wie groß mein Rückfallrisiko in alte Verhaltensmuster ist. Ich würde durch einen Rückfall, all das gefährden, was ich mir seit meiner Abstinenz aufgebaut habe. Ich habe ohne den Alkohol endlich das geschafft, was ich die 14 Jahre davor mit Alkohol nicht geschafft habe, eine Partnerin zu finden. Da mich meine Freundin auch nur abstinent kennt, möchte ich nicht durch den Alkohol unsere Beziehung gefährden, indem ich jemand werde, den sie so nicht kenngelernt hat. Ich habe auch immer davon geträumt irgendwann Kinder zu haben, und mit zunehmendem Alter ohne Partnerin, wurde dieser Traum immer kleiner. Ich werde all das, wovon ich geträumt habe, nicht wegen Alkohol, in Gefahr bringen. Ich weiß, dass ich mit Alkohol das erreichen wollte, was ich mit Alkohol niemals erreicht hätte – vollgesoffen jemanden fürs Leben zu finden.

Auch möchte ich nicht, das Erreichte in meinen Hobbys, wieder verlieren. Ich bin in meinen Mannschaften eine Stütze und würde, durch einen Rückfall, meine Mannschaftskollegen im Stich lassen.

Außerdem kann ich heute sagen, dass mein neues Leben ohne Alkohol, ein besseres Leben ist, und ich bin froh, das erkannt zu haben. Auch wenn dazu meine Trunkenheitsfahrt nötig war, bei der glücklicherweise, niemand verletzt wurde.



28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?

Aus heutiger Sicht kann ich sagen, dass mir nicht vorstellen kann, rückfällig zu werden.

Dafür habe ich aber viel über mich lernen müssen, was nicht immer einfach war, weil dies viel Einsicht benötigte. Ich kenne heute die Gründe für mein entwickeltes Saufverhalten und kenne auch die Gefahren, welche die Sauferei mit sich bringt und was sie mir alles wieder nehmen kann.

Mein Leben hat sich seit diesem Vorfall geändert. Ich bin sesshafter geworden und möchte in naher Zukunft eine Familie gründen. Das alles vor Augen, stärkt meinen Willen auch in ferner Zukunft abstinent zu leben.

Ich sehe mich als Sieger gegen den Alkohol!



29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Durch meine Abstinenz.



30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Nein.
 

Olli2308

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Irgendwie habe ich beim Kopieren vom Text ein paar Fehler gemacht.

Hier die Frage 14. nochmal mit richtigem Ende:

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Ich wurde von meinem Vater und meinem Bruder auf meinen Konsum angesprochen. Sie sagten, dass ich es nicht so oft übertreiben sollte.

-Ich habe mich damals darüber geärgert, weil beide auch mal über den Durst getrunken haben. Zwar nicht so häufig wie ich, aber es kam auch vor. Ich habe mich dabei immer mit den anderen verglichen. Dass es dabei nicht um die anderen ging, sondern um mich, war mir nie bewusst. Da ich mich mit meinem Umfeld beim Alkoholkonsum verglich, heißt es nicht, dass meine Sauforgien normal waren, was ich damals aber dachte. Ich dachte mir, wenn die anderen das machen, dann will und darf ich das auch machen, ohne dafür kritisiert zu werden.



Ich habe zweimal was von meinem Bruder erfahren, weil ihn jemand auf meinen Alkoholkonsum angesprochen hatte.

-Wenn dein Bruder so weiter macht, wird er bestimmt Alkoholiker.

-Ist dein Bruder ein Alkoholiker?

Mich hat das ganze sehr wütend und traurig gemacht, hauptsächlich weil die Leute nicht den Mut hatte mich direkt darauf anzusprechen. Aber auch, weil der eine Freund oft der erste war, welcher mich am Wochenende fragten, ob wir feiern gehen. Auch wenn mir das damals bewusst war, bin ich mit ihm weiterhin feiern gegangen.
 

Olli2308

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Hallo Leute,
Leider hat sich niemand mehr bezüglich meines Fragebogens geäußert.
Ich habe aber heute meine MPU gehabt und der Psychologe gab mir nach dem Gespräch die Zusage, dass das Gutachten positiv ausfallen wird :D
Wollte aber euch noch die Rückmeldung geben, dass ich dieses Forum echt gut finde und es schade ist, dass ich es erst so spät entdeckt habe.
Trotzdem muss ich sagen, dass ich die Aufarbeitung der Thematik mit meinem Verkehrspsychologen jederzeit vorziehen würde.
Aber damit möchte ich hier nichts schlecht reden. Werde weiterhin ab und zu mal hier reinschauen…..

Grüße
Oliver
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Glückwunsch zur sehr wahrscheinlich bestandenen MPU :)
Schade, dass du dich nicht mehr bemerkbar gemacht hast, denn so ist dein Thread leider i-wie "untergegangen"...
sad.gif

Trotzdem muss ich sagen, dass ich die Aufarbeitung der Thematik mit meinem Verkehrspsychologen jederzeit vorziehen würde.
Das ist auch dein gutes Recht. Eine MPU-Vorbereitung ist immer sehr individuell - für den einen reicht der Austausch hier im Forum da er sich über die Hintergründe seines früheren Verhaltens recht bewusst ist, andere brauchen etwas mehr an Unterstützung um die gesamte Problematik besser überschauen zu können und wieder andere können sich besser auf verbale Kommunikation einlassen als auf das geschriebene Wort...
Sei es drum, du hast ja alles richtig gemacht und den für dich besten Weg gefunden. :smiley138:
 
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