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Unfall um 7 Uhr morgens mit BAK 1,45 Promille

kefef

Neuer Benutzer
Hallo liebe Forumsmitglieder,

erst einmal herzlichen Dank für die rege Beteiligung in diesem Forum. Es ist sehr Informativ und bringt viele Klarheiten zum Thema MPU und Führerscheinentzug :) !

nun zu meinem eigentlichen Anliegen.

Leider bin ich mir nicht schlüssig, ob ich zu einer MPU eingeladen werde oder nicht.
Folgendes ist passiert:

Der Unfall:
Am 11.01.2020 feierten 2 Freunde von mir zusammen Ihren 30. Geburtstag. Leider hatte mich am Anschluss dieser Feierlichkeit irgendwas dazu bewegt, mit meinem PKW nach Hause zu fahren. Um 7 Uhr morgens bin ich dann mit meinem Auto, verunfallt gegen einem Baum, aufgefunden worden. Nachdem die Feuerwehr mich dann befreit hatte und ich in einem benachbartem Krankenhaus gebracht worden bin, wurde mir die Blutprobe entnommen mit einem BAK von 1,45 Promille um 9:02 Uhr.

Leider habe ich eine massive Gedächtnislücke vom Unfall aufgrund einer Unterversorgung meines Gehirns am besagten Abend.
Auch sehe ich seit dem Unfall aktuell Doppelbilder und habe mit einigen Bewegungsapparaten zu kämpfen, dass diese infolge mehrerer Knochenbrüche wieder nahezu vollständig belastbar werden.

Strafbefehl am 26.03:
30 Tagessätze 40€
10 Monate Führerscheinsperre (habe meinen Führerschein freiwillig am 17.02 abgegeben. Die Polizei hatte vergessen diesen zu beschlagnahmen)

Mein Anwalt hatte erst Einspruch gegen diesem Urteil eingelegt.
Jetzt jedoch am 15.05 den Einspruch zurückgenommen.

Folgen:
Seit dem Unfall habe ich kein Alkohol mehr angepackt.
Mein Anwalt riet mir, meinen Fall von einer Verkehrspsychologin beurteilen zu lassen.

Die Verkehrspsychologin riet mir am vergangenen Donnerstag, den 15.05.2020, an Ihrer MPU-Vorbereitung teilzunehmen. (840€ bzw 640€, je nachdem ob man Einzeltherapie möchte oder Gruppentherapien).
Sie Sagte, eine MPU würde auf alle Fälle auf mich zukommen, da ab 1,1 Promille in Zusammenhang mit einem Unfall dieses unausweichlich sei.
Ebenso empfahl sie mir, ihre Abstinenzberatung zu besuchen (140€) um zu erfahren, ob ich einen Nachweis erbringen muss oder nicht.



Frage:
Wie seht ihr die Wahrscheinlichkeit einer MPU? In meinen Akten sind, bis auf dieses Ereignis, keinerlei Verstöße vermerkt.
Wann würde es sich lohnen mit einem Vorbereitungskurs zu starten? Nachdem die Einladung zu einer MPU vorliegt oder bereits jetzt wo noch alles ungewiss ist?
Gerade Wegen meinen Doppelbildern würde ich aktuell keine MPU bestehen. Somit wäre es aus meiner Sicht sinnvoller, einen Vorbereitungskurs zu starten, wenn ich wieder gesundheitlich voll genesen bin. Wie seht ihr das?

Herzlichen Dank Für eure Unterstützung!
 
Wie seht ihr die Wahrscheinlichkeit einer MPU?
Bei 10-20% da die Verwaltungsgerichte die letzten 2 Jahre die MPU erst ab 1,6 Promille bestätigt hat.
Unter 1,6 Promille müsse weiterer Gründe vorliegen die auf Alkoholmißbrauch hindeuten und da reicht ein Unfall normal nicht aus.

Hast du Voreintragungen?

Auf jeden Fall die Verkehrspsychologin wechseln.
Das bei einen Unfall auf jeden Fall eine MPU bei 1,1 Promille gibt ist einfach nur falsch.
Und was zum Teufel ist eine Abstinenzberatung und was will sie denn dann bei ihrer 'MPU-Vorbereitung' mit dir besprechen wenn nicht dieses zentrale Thema wie du eine MPU angehen willst?
Sie scheint vor allen sehr geschäftstüchtig zu sein.

Wie jetzt vorgehen:
Da man halt nicht 100% sicher sein kann das es doch zu einer MPU kommt wenn die FSST sich querstellt würde ich mir überlegen doppeltgleisig zu fahren und jetzt sofort 6 Monate ein AN Programm beginnen aber derzeit keine weiteren Kosten in die MPU Vorbereitung stecken.

Starfbefehl 26.03 + 10 Monate = Ende der Sperfrist 26.1.21
Du kannst 6 Monate vor Sperrfristende die Neuerteilung beantragen und das würde ich dann auch Ende Juli gleich machen um möglichst schnell eine Entscheidung der FSST zu bekommen (die aber vermutlich erst 3 Monate vor Sperrfrist ende kommen wird).
Und so könntest du im Dezember 2020 die unwahrscheinliche MPU antreten und hättest auch passend 6 Monate AN als nachweis bereit.

Wenn das Geld aber knapp ist würde ich das AN Programm auch ganz seinlassen.
 
Um 7 Uhr morgens bin ich dann mit meinem Auto, verunfallt gegen einem Baum, aufgefunden worden. Nachdem die Feuerwehr mich dann befreit hatte und ich in einem benachbartem Krankenhaus gebracht worden bin, wurde mir die Blutprobe entnommen mit einem BAK von 1,45 Promille um 9:02 Uhr.
Hier könnte doch noch ein Problem legen bei mehr als 2 h zwischen (falls bekannten Trinkende) oder der TF darf zurückgerechnet werden und dadurch landen man evtl. auf über 1,6 Promille.
Was genau steht im Strafbefehl? ist da zu zurückgerechnen worden? oder stehen da nur die 1,45 Promille?
Was hast du an Aussagen zum Trinkende gemacht ?
 
Hallo Kefef,

hm, also wenn du Ersttäter bist, könntest du noch durchgehen, aber ich habe noch Zweifel.

Um 7 Uhr morgens 1,45 ist nicht wenig, wenn man bedenkt, dass du am Abbauen warst. D.h. dass du eine hohe Toleranz hast.

Und folgendes:
wann eine MPU angeordnet wird, hängt in der Regel mit der Alkoholkonzentration zusammen. Häufig wird ab 1,6 Promille die Wiedererlangung vom Führerschein an ein erfolgreiches Bestehen dieser Untersuchung gebunden.
Wenn du jedoch einen Unfall mit Alkohol gebaut hast, kann dir auch schon bei niedrigeren Werten eine MPU zur Überprüfung deiner Fahreignung aufgebrummt werden, da du auffällig wurdest.

Nach welchem Paragraphen bist du verurteilt worden? 316 oder 315c stgb?

Wie lange sind deine Haare?

Nachdem du einen neuen VP aufgesucht hast, je nachdem was er/sie sagt, könntest du auch nachwirkend (3 Monate) Haaranalysen als AN machen lassen. Falls du ein Jahr brauchen solltest.

Die Abstinenzberatung gehört zur Aufgabe des VPs ;)) Aber das wirst du hoffentlich merken, wenn du bei einem guten VP landen solltest.
Kurse brauchst derzeit keine. Werde erst mal wieder gesund.

Viel Glück
Oly
 
Erstmal herzlichen Dank für die ganzen, unglaublich schnellen Einschätzungen von eurer Seite!

Hast du Voreintragungen?

Ich besitze keinerlei Voreintragungen, in meinen 13 Jahren mit Führerschein bin ich von Blitzern, Verkehrskontrollen und allem anderen verschont geblieben.

Hier könnte doch noch ein Problem legen bei mehr als 2 h zwischen (falls bekannten Trinkende) oder der TF darf zurückgerechnet werden und dadurch landen man evtl. auf über 1,6 Promille.
Was genau steht im Strafbefehl? ist da zu zurückgerechnen worden? oder stehen da nur die 1,45 Promille?
Was hast du an Aussagen zum Trinkende gemacht ?

Aussagen zum Trinkende habe ich selber nicht getätigt, sämtliche Stellungnahmen liefen über meinen Anwalt.
Die Veranstaltung die ich besucht habe befand sich gut 600m entfernt.
Die genaue Anklageschrift kannst du im Anhang einsehen.

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Nach welchem Paragraphen bist du verurteilt worden? 316 oder 315c stgb?

Wie lange sind deine Haare?

Verurteilt wurde ich nach §§316 Abs.1, Abs2, 69 Abs. 1, 69A StGB

So ist es zumindest im Strafbefehl angegeben ;-)

Meine Haare bestehen noch als Corona-Frisur.... Sollten somit bei ca. 15cm liegen.


Nochmal vielen lieben Dank für die tollen Beiträge von eurer Seite!
Die Arbeit die hier gleistet wird verdient höchste Anerkennung und Dankbarkeit!
 
Leider wird es nicht klarer , ab 2h die wir hier haben darf zurückgerechnet werden.
Davon wird noch die Anflutungsphase abgezogen.
Bei den für dich besten Rechnung mit 2h Anflutungsphase und 0,1 Promille abbau bleibst du unter 1,6 Promille aber es gab auch schon Berechnungen mir 1h anflutung und 0,15 Promille abbau da wärest du dann drüber.

Ich halte immer noch eine MPU für eher unwahrscheinlich aber nicht unmöglich.

Deswegen wie oben geschrieben sicherste Weg 6 monate AN zu machen und an Anfang August Neuerteilungsantrag stellen dann mpßtest du rechtzeitig vor dem ende der 6 Monaten AN bescheid wissen ob MPU oder nicht.

Alternative das selbe ohne AN und dann zur Not auf kontrolliertes Trinken gehen was risikoreicher ist.
 
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