- 22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
- Außer dem Freundeskreis mit dem ich konsumiert habe, hat das restliche Umfeld davon nichts mitbekommen
- Meine Frau, die selbst nie konsumiert hat, wusste es, aber hat es hingenommen
- 23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
- Gerade in stressigen beruflichen Situationen oder bei familiären Schicksalsschlägen hatte ich gezielt konsumiert um mich abzulenken
- 24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
- (Warum, wann, wer?)
- Ich habe den Konsum nach besagter Autofahrt am 06.08.22 beendet. Das beenden selbst hat für mich keine besonderen Probleme bedeutet und ich hatte keine Hilfe dabei.
- Bei der Aufarbeitung meiner Konsumhintergründe haben mir die verkehrspsychologische Vorbereitungen der MPV in Mannheim geholfen.
- Bei der Umstellung meines Verhaltens zur Stressbewältigung bekomme ich sehr starken Rückhalt von meiner Frau und meinem engen Freundeskreis
- 25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
- Nein
- 26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
- Pausen hatte ich 2017 als ich mich voll auf meinen Job konzentriert habe und dann 2019 - 2022 durch Schwangerschaft und meine Kinder
- Anfang 2018 nach dem ersten Kundenbesuch bei Firma E. habe ich an 3 Wochenenden aufeinander konsumiert
- 27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
- Der Konsum von Cannabis war Teil meiner Bewältigungsstrategie. Ich hatte auch andere Mittel und Wege, um in stressigen oder problematischen Situationen abzuschalten und auf Ausgleich zu achten. Gerade der Sport war dazu immer mein liebstes Mittel. Auch meine anderen Hobbys wie Kochen und die Freizeitgestaltung mit Freunden (Ausflüge, Essen gehen) waren ein Ausgleich
- Ich habe den Drogenkonsum als einfachen Lösungsansatz gesehen, um meinen Stress und die Traurigkeit zu bewältigen. Ich war mir damals noch nicht bewusst, dass ich viele lieben Menschen unter meinen Freunden und der Familie habe, den ich mich bei Problemen anvertrauen kann
- 28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
- Ja, jeder der Drogen konsumiert kann letztendlich in eine Abhängigkeit geraten
- 29. Waren sie drogenabhängig?
- Nein
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- Wieso passiert das nicht wieder?
- 30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
- Ja, und wären mir die Konsequenzen des Konsums auch vorher schon so klar gewesen, dann hätte ich das auch getan (Abgeschlagenheit am nächsten Tag, Einfluss auf Konzentration im Straßenverkehr und allgemein noch Tage nach Konsum)
- Ich hätte auch erkennen können, dass es in Stresssituationen es zwar für mich wichtig ist, sich einen Ausgleich zu schaffen. Aber dafür sollte man nicht mit Cannabis konsumieren welches nur kurzfristig von Stress abhält. Probleme, Sorgen und Stress sind am nächsten Tag noch genauso vorhanden. Es gibt nachhaltige Wege, die ich für mich entdeckt oder verstärkt habe
- 31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
- Weil ich seit dem Konsumstopp und der anschließenden Aufarbeitung der Konsumhintergründe bewusst geworden bin, was meine Konsummotive sind.
- Ich möchte mich in stressigen Situationen oder bei Schicksalsschlägen nur noch auf nachhaltige Strategien stützen, um diese bewältigen zu können
- Möchte die Abgeschlagenheit und Müdigkeit am nächsten Tag nicht mehr in Kauf nehmen, die zu Lasten meiner Freizeit und den schönen Dingen im Leben (Aktivitäten mit Familie & Freunden) geht
- 32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
- Ausgelöst wurde dies am Abend der Polizeikontrolle selbst. Ich habe mich sehr geschämt, dass ich mit der Polizei aufs Revier gehen musste und meine Frau dann, obwohl es ihr schlecht ging, alleine nach Hause fahren musste. Das hat mir am Abend selbst sehr zu denken gegeben und ich habe von da an angefangen, mich mit meinen Konsumhintergründen zu befassen. Mein Verkehrspsychologe hat mir sehr dabei geholfen, diese Hintergründe aufzuarbeiten
- 33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?
- Gefahr durch Konsum wieder in alte Muster zu verfallen
- Negative Konsequenzen durch Abgeschlagenheit am nächsten Tag zu Lasten von Familie und Hobbies
- Ich möchte in meinem Leben jederzeit “voll da” sein und nicht aufgrund von Cannabiskonsum nicht fahrtauglich sein oder zu antriebslos um Ausflüge zu machen
- 34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
- Habe am Abend nach der Kontrolle damit abgeschlossen
- War Anfangs ungewohnt, den Freundeskreis nicht mehr zu treffen.
- Fühle mich allgemein besser, da nicht mehr abgeschlagen am nächsten Tag
- Es gibt in meinem Leben durch Familie, Freunde und Hobbies so viele positive Aspekte, die ich seitdem viel bewusster wahrnehme. Bewusster ist mir vor allem geworden, dass diese Freizeitaktivitäten nicht nur Spaß machen, sondern mir auch helfen, Stress zu bewältigen
- Mit meiner Frau und engen Freunden spreche ich mehr über Dinge, die mich persönlich belasten
- Freundschaften sind dadurch enger geworden. Meine Frau hatte schon immer sehr persönlichen Kontakt mit Freunden. Jetzt bin ich auch mit dabei und kann mich auch öffnen
- Die Aktivitäten mit der Familie wie Spielplatz gehen, Schwimmbad gehen, Ausflüge mit dem Rad machen nehme ich bewusst als Ausgleich zu stressigen Situationen im Beruf oder privaten Umfeld wahr
- Wenn ich mich nach einem stressigen Tag mal abreagieren muss, gehe ich joggen oder stemme zuhause Gewichte
- 35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
- gerade meine Frau war und ist sehr hilfreich dabei, mir den Rücken frei zu halten und mir auch bewusst Zeit für mich bzw meine / unsere Freizeit einzuräumen wenn dies nötig ist
- 36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
- Die Freunde mit denen ich damals konsumiert habe, waren auch die einzigen,die wirklich was von dem Konsum mitbekommen haben. Mit meinen anderen Freunden war das nie ein Thema gewesen und ich habe darüber auch nicht viel geredet. Von daher gab es dazu auch keine großartigen Reaktionen.
- Einzig unsere engen Freunde und vor allem meine Frau merken, dass ich gerade nach der psychologischen Aufarbeitung offener über persönliche Themen spreche und nehmen dies durchaus als positiv wahr
- 37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
- Nein, wir haben uns seitdem nicht mehr getroffen. Ich habe ihnen ein paar Wochen nach der Polizeikontrolle davon erzählt und auch, dass ich von nun an abstinent sein werde. Dafür hatten sie Verständnis. Für mich war aber klar, dass gezielte Treffen bei einem von ihnen meistens mit Konsum von Cannabis im Zusammenhang stehen würde. Von daher habe ich mich auch nicht mehr mit ihnen verabredet.
- Da wir zwar in unterschiedlichen Stadtteilen, aber in derselben Stadt wohnen, sieht man sich ab und an mal auf der Straße und grüßt sich.
- 38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
- Nein, da alle anderen Bekannten nichts mit Drogen zu tun haben
- 39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
- Ich werde in Zukunft kein Cannabis mehr konsumieren und strikt abstinent leben. Mit dem Thema habe ich abgeschlossen
- Sollte mir etwas angeboten werden, werde ich konsequent ablehnen. Werde Orte meiden, an denen konsumiert wird
- 40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
- Nein
- 41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
- In dem ich kein Cannabis mehr konsumiere, und strikt abstinent bleibe
- Ich weiß jetzt, welche Gefahren vom Konsum von Cannabis im Straßenverkehr ausgehen
- 30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
- 42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
- Ergänzung der Frage: Wie wollen Sie einen Rückfall vermeiden? (ich finde, dass kommt im Kontrast zur Frage 21 mit den Hintergründen im FB nicht ganz raus - daher hab ich das mal hier rein gepackt)
- Ich muss vorsichtig sein, da Situationen wie Überforderung im Beruf oder Krankheit / Tod eines nahen Angehörigen immer vorkommen können
- sollte mich nicht in totaler Sicherheit wiegen; fühle mich sehr sicher aber kann nicht zu 100% ausschließen
- Es kann immer wieder zu stressigen Situationen kommen wie z.B. Überforderung am Arbeitsplatz oder Schicksalsschläge im engeren Umfeld.
- Sollte ich mich gestresst fühlen, werde ich meine eigene Wahrnehmung mit der objektiven äußeren Belastung abgleichen. Hierfür habe ich speziell tiefgehende Gespräche mit meiner Partnerin und mit unseren engen Freunden als Mittel entdeckt. Sollten solche Situationen auf Arbeit enstehen, werde ich die Erwartungshaltung mit meinen Vorgesetzten abklären. Das habe ich in letzter Zeit auch schon getan und bin immer auf Verständnis und konstruktives Feedback bei meinen Chef(s) gestoßen
- Im Umgang mit objektiver Stressbelastung werde ich den Druck rausnehmen und mir selbst was Gutes tun & für Ausgleich sorgen, wie z.B spontan einen Tag frei nehmen, ein neues Buch kaufen & lesen, lecker und ausgiebig essen gehen oder lange im Wald joggen gehen
- In persönlich belastenden Situationen werde ich mich stärker meinem persönlichen Umfeld anvertrauen und mich bezüglich meiner Probleme und Gefühle öffnen in dem Wissen, dass ich hier Unterstützung bekomme
- Meine Einstellung zu den Leuten, die ich als “cool” empfinde, hat sich sehr stark geändert. Ich habe mittlerweile viele Kontakte über die Eltern von Kindern in der Nachbarschaft aus denen sich in den letzten Jahren ein Freundes- und Bekanntenkreis entwickelt hat. Habe darüber hinweg gute Freunde durch engen Freundeskreis meiner Frau und mir und Freunden aus Sportgruppen und Arbeit
- 43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
- Wenn ich auf einem Geburtstag eingeladen bin, stoße ich ab und zu mit einem Glas Sekt an. Wenn wir in einem Restaurant zum Essen sind, bestelle ich mir ein Bier oder ein Glas Wein. Wir gehen im Schnitt so alle 2 Wochen essen.