Wiederholungstäter mit 1,59‰ auf den E-Scotter

Zoidberg87

Neuer Benutzer
Hallo zusammen, ich bin der Max aus Bayern.

Wäre dankbar für paar Einschätzung zu meinen Fall.
2014 Unfall mit KFZ und 1,79‰= Führerscheinentzug mit Mpu.
2017 Mpu mit 12 Monaten Abstinenz und ohne Kurs beim ersten mal bestanden.
06/2023 auf einen sehr bekannten Stadtfest nach 3 Maß( 1,59‰) auf nen E-Scotter gestiegen und 20m gefahren bis etwas aus einen Lautsprecher(Polizei) gesprochen wurde.
08/23 Strafbescheid mit 6 Monaten Fahrverbot und einer Geldstrafe.
11/23 Neubeantragung des Führerscheins bei der zuständigen Stelle.
02/24 Mitteilung über die Entscheidungen, das eine Mpu ansteht.

Ich wollte eig am nächsten Tag gleich mit der Abstinenz anfangen, aber dachte das ich Chance habe, weil es mit einen E-Scotter und unter 1,60‰ war. Habe halt jetzt im Februar damit angefangen hab null Probleme damit. Trinke nicht regelmäßig öfters sind 2-3 Wochen dazwischen, aber dann können es schonmal 5 -7 Bier werden, wenn es passt. Schnaps trinke ich nicht.

Werde nach 12 Monaten einen Versuch starten um die Mpu zu machen, aber denke das der Zeitraum zu kurz ist, um glaubwürdig einen Verhaltensumbruch darzulegen.

Ich habe aus der ersten Fahrt mit Alkohol gelernt und ich bin seit dem nicht mehr ins Auto gestiegen, wenn ich mehr als ein Bier hatte. Das war so verantwortungslos und ist zum Glück nur mit einen Materialschaden ausgegangen. Da konnte/hatte ich an was zu arbeiten mit mir selber.

Aber das mit den E-Scotter werde ich für mich nicht einsehen und finde das man das nicht mit einem Kfz gleichstellung kann, meine Meinung!

Natürlich werde ich das nicht ansprechen bei der Mpu.

- Denkt ihr 12 Monate Abstinenz reichen aus?
- Bringen andere Bundesländer etwas um evtl entspannter Psychologen zu haben?


Danke schon mal für die Antworten.
 

MrMurphy

Erfahrener Benutzer
Die Fahrt mit dem E-Scooter beweist dein anhaltendes Alkoholproblem. Und um dein Alkoholproblem geht es bei der MPU. Mit einem Fahrrad oder einem Auto wärst du genau so zu einer MPU aufgefordert worden. Du hast also trotz MPU eher nichts gelernt.

Lies dir mal durch, was du bei der ersten MPU über deinen zukünftigen Umgang mit Alkohol angegeben hast. Ohne Abstinenz oder kontrolliertem Trinken kannst du die MPU kaum bestanden haben. Abstinenz oder kontrolliertes Trinken verstehen sich dabei vollkommen unabhängig davon, ob du noch am Straßenverkehr teilnehmen willst oder nicht und unabhängig vom Fahrzeug 24 Stunden am Tag für den Rest deines Lebens.

- Denkt ihr 12 Monate Abstinenz reichen aus?

Schwer zu sagen. Die Beurteilungskriterien (BUK) haben sich im Laufe des letzten Jahres geändert, dabei wurden viele Bedingungen enger gefasst. Es liegen wohl noch zu wenige Erfahrungsberichte vor um zu erkennen, wie die neuen BUK in der Praxis umgesetzt werden.

- Bringen andere Bundesländer etwas um evtl entspannter Psychologen zu haben?

Nein, in den unterschiedlichen Bundesländern gibt es keine nachgewiesenen Unterschiede, die BUK gelten zudem deutschlandweit. Unterschiede machen da eher die persönlichen Sympathien zwischen Gutachter und Betroffenem. Das ist also eher etwas Glückssache. Wobei ich die mir bekannten Gutachten jeweils gut nachvollziehen kann.

Für konkretere Hilfe solltest du bitte zunächst den passenden Profilfragebogen ausfüllen:

Profilfragebögen

Es wäre auch hilfreich wenn du dein erstes Gutachten anonymisiert bereitstellen könntest. Das liegt dem Gutachter bei deiner zweiten MPU auch vor.
 

Zoidberg87

Neuer Benutzer
Hallo MrMurphy.

Natürlich habe ich etwas aus der ersten Mpu mitgenommen. Ich verstehe nicht wie jemand ein Fahrrad o. E-Scooter Delikt+Führerscheinentzug noch verteidigen kann, aber jeder hat seine eigene Meinung.
Bei der ersten Mpu waren es 12 Monate Abstinenz.
Mein erstes Gutachten kann ich bei der Führerscheinsrelle einsehen?

Danke für deine schnelle Antwort.
 

Sanne2005

Erfahrener Benutzer
Guten Morgen. Ich war auch Wiederholungstäter. Das wird nicht einfach die MPU.Aber es ist zu schaffen .Ich hatte übrigens 18 Monate AB Nachweise durch Urinproben. Ich finde schon das E-Scooter auch genau wie Auto,Fahrrad ...genauso bestraft werden sollen. Was wäre wenn Du beim Fest ein Kleines Kind umgefahren hättest wegen dem Alkohol????Na ja auch wenn Du jetzt vielleicht sauer bist weil Ich das geschrieben habe es ist Meine Meinung. Ich habe selber Viel angestellt unter Alkohol. Deswegen trinke Ich seit 2020 garnichts mehr. Und lebe sehr gut damit. L.g.sanne
 

kapomick

Benutzer
Hallo Max aus Bayern,
das ist ja gleich mal ein zünftiger Einstieg, den du bietest. Es ist generell ok, dass du eine Meinung hast und dazu stehst, aber im Straßenverkehr und spätestens bei der MPU ist deine Meinung sekundär. Du stellst im alkoholisierten Zustand im Straßenverkehr eine Gefahr da. Ich bin zwar nicht so scharf wie MrMurphy (auch wenn er da grundsätzlich recht hat) und sage: wenn jemand daheim des Alkoholes frönen will - seine Sache. Aber eben nicht im mobilen Zustand. Natürlich ist ein Fahrrad oder ein E-Scooter per se deutlich weniger gefährlich als ein Auto. Aber es reicht ein Schlenker aufgrund Ausfallerscheinungen aus, dass du für andere zur Gefahr wirst. Wenn wegen dir ein Auto ausweichen muss und verunfallt, dann sind lockere Alkoholeinschätzungen obsolet. Und da sind auch 1,59‰ schon eine Hausnummer, zumal du ja aktenkundig bewiesen hast, dass du mehr kannst. Insofern ist deine Aussage, dass du aus der 1. MPU etwas mitgenommen hast, nur bedingt nachvollziehbar.
Zu deinen Fragen: deine letzte MPU ist noch aktenkundig, dein nächster GA kennt es, du musst also deutlich draufpacken. Zumal du ja schon letztes Mal mit 12 Monaten AB reingegangen bist. Deine Aussagen vom letzten Mal werden als nicht-erfüllte Absichtserklärungen wahrgenommen. Da muss dein Programm dieses Mal ganz anders aussehen, damit dir der GA neuerlich Glauben schenkt. Als erstes würde ich den Besuch bei einer Suchtberatung anempfehlen, die können dir die nächsten Schritte weisen.
Ich bin wie du aus Bayern (wenn auch aus Franken), ich weiß um die Selbstverständlichkeit des Alkoholkonsums, aber möglicherweise ist jetzt doch mal der Zeitpunkt, an dem du dir überlegst, ob das alles, wie es grad ist, gut und selbstverständlich ist. Freundlicher Ratschlag von mir. Eines muss dir bewusst sein: du hast neuerlich eine Straftat begangen.

Eines würde mich noch interessieren: du schreibst, dass du nach 20m von der Polizei angehalten wurdest. Es werden ja ganz viele angeblich nach wenigen Metern angehalten. Da müsste meines Ermessens die Polizei eigentlich in deinem Sichtbereich gestanden haben. Warum hast du sie nicht wahrgenommen?
 

MrMurphy

Erfahrener Benutzer
Bei der ersten Mpu waren es 12 Monate Abstinenz.

Also hast du bei der MPU angegeben, für den Rest deines Lebens keinen Alkohol mehr zu dir zu nehmen, in welcher Form auch immer und vollkommen unabhängig davon, ob du noch fahren willst oder nicht.

Das hat nachgewiesenermaßen nicht funktioniert, deshalb wirst du bei der neuen MPU deutlich draufpacken müssen, wie kapomick bereits schrieb. Zum einen kann die Dauer der Abstinenznachweise verlängert werden (zum Beispiel auf 15 Monate) und du kannst dir professionelle Hilfe suchen.

Mein erstes Gutachten kann ich bei der Führerscheinsrelle einsehen?

Ja, das sollte bei deinen Akten liegen. Am besten vorher einen Termin vereinbaren. Du solltest auch abklären, ob du eine Kopie bekommen kannst oder das Gutachten abfotografieren darfst. Das ist nicht in jedem Fall erlaubt. Du könntest auch bei dem damaligen Institut nachfragen, ob du eine Kopie (meist gegen Gebühr) erhalten kannst.

Zur nächsten MPU solltest du das Gutachten gut kennen, deshalb empfehle ich eine Kopie zu besorgen. Wenn du den damaligen Angaben widersprichst sieht es für deine Glaubwürdigkeit bei der kommenden MPU nicht sehr rosig aus.
 

joost

Stamm-User
Bringen andere Bundesländer etwas um evtl entspannter Psychologen zu haben?
entspannte Psychologen bringen Dir nichts, was ja deine erste MPU zeigt. Und die MPU NACH einer bestandenen wird logischerweise seeehr streng. Und zu Recht. Wenn jemand nicht aus Schaden lernen kann, besonders wenn der schon so richtig weh tut (was hast du bezahlt, so insgesamt beim ersten mal?), dann muss ein sehr wichtiger Grund dagegen stehen. Sucht z.b. Oder massive Dummheit. Oder arge charakterliche Defizite. Bei jedem dieser Dinge würde die Führerscheinstelle es vorziehen, wenn du erstmal lieber nicht am Straßenverkehr teilnimmst.
 

Zoidberg87

Neuer Benutzer
Vielen Dank für euer Interesse!

Lassen wir es so stehen mit den E-Scooter.
Auf die Suchtberatung wäre ich jetzt nicht gekommen, aber ergibt Sinn!
Akteneinsicht werde ich auch demnächst machen.
Versteht mich nicht falsch, ich lasse mich auf das Thema ein und beschäftige mich mit meinen Problemen/Falschhandlungen.
Ein Thema gibt es noch wo ich mich etz wieder nicht beliebt machen werde,die Promillewerte:

Ich trinke keinen Schnaps, kein Ouzo beim Griechen oder sonst was. Trinke unregelmäßig mal 1-3 Bier in der Woche, da sind auch mal ein Monat in der unter Woche gar nicht getrunken wird. Ca jedes 2-3 Wochenende wenn ein Treffen mit Bekannten oder Arbeitskollegen zusammen kommt trinke ich max. 7 Bier.
Soo...1,6‰ ist scho ne Hausnummer, aber ich hatte keine Ausfall oder sonst was. Auf den Roller muss man auch die Balance halt.
Warum bekomme ich so einen Wert hin und alle gehen davon aus das ich täglich trinke?( Bin 1,90 ca 100kg)

Dem Fragebogen fülle ich aus, wenn ich mal am PC sitze, glaub das geht auf den Handy nicht.

Die zwei jungen Polizisten haben nur darauf gewartet das eine wie ich komme.
Die Roller waren alle auf einen Haufen vom Laden gestanden. Wurde teilweise mit Blaulicht ins Klinikum gefahren, wegen zu vielen Menschen in der Innenstadt und in der Klinik bekam ich VIP Zugang und die Verletzten haben in der Aufnahme gewartet. Der Arzt hat Gewicht und Große frei interpretiert(kleiner und leichter).
Habe den Wisch nicht unterschrieben.

Da fällt mir noch was ein, was ich komisch fande:
6 Monate Sperre und 3 Monate komplettes Fahrverbot jeglicher Fahrzeuge.
Aber es war kein Zeitraum für die 3 Monate angeben. Ca November kam ein Brief in den Stand das die Sperre von Sep-Nov geht.
War erst enttäuscht weil ich dachte das es was neues von der Führerscheinstelle ist und 2 Wochen später habe ich mal auf das Aufstellungdatum geschaut.
Anfang September steht drin aber das haut niemals hin oder er war 3 Monate unterwegs.




Komme aus Erlangen, bin a a Frank
 

joost

Stamm-User
Soo...1,6‰ ist scho ne Hausnummer, aber ich hatte keine Ausfall oder sonst was.
erstaunlich giftfest, oder?
Siehst Du.. das ist etwas, das der Führerscheinstelle dann besonders Sorgen macht.
Besonders, nachdem Du dich ja schon mal offenbar ausreichend überzeugend für Abstinenz entschieden bzw. das vorgegeben hast.
Weisst du, die lassen sich nur ungern verarschen, verstehst du?
 
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Zoidberg87

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Aber was wäre gewesen, wenn ich bis 2027 gewartet hätte mir der Neubeantragung
Dann müsste die erste Mpu gelöscht sein oder?
Das würde ich Verarschung nennen, mach das natürlich nicht und ziehe das jetzt durch.
 

joost

Stamm-User
Aber was wäre gewesen, wenn ich bis 2027 gewartet hätte mir der Neubeantragung
dann wäre die Chance groß, dass Du immer noch nichts gelernt hättest, noch giftfester wärst als heute schon und die Chance wäre zudem groß, dass Du recht bald wieder betrunken im Straßenverkehr unterwegs bist und damit eine Gefahr für Dich und andere wärst.
So eine MPU ist für nicht wenige eine echte Chance, das Ruder ernsthaft und nachhaltig rumzureißen.
 
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MrMurphy

Erfahrener Benutzer
Aber was wäre gewesen, wenn ich bis 2027 gewartet hätte mir der Neubeantragung
Dann müsste die erste Mpu gelöscht sein oder?

Verstehe ich nicht.

Und du trotzdem aktuell mit dem E-Scooter aufgefallen wärst? Du hättest damit aktuell keine Fahrerlaubnis.

Dann ergäben sich mehrere Möglichkeiten:

Mit 1,59 Promille wird heutzutage in der Regel trotzdem eine MPU gefordert. Bei der MPU-Forderung geht es darum wie groß dein Alkoholproblem ist. Wer zwischen 1,1 und 1,6 Promille mit einem Zweirad erwischt wird hat in der Regel ein größeres Alkoholproblem als die Promillehöhe (in deinem Fall 1,59 Promille) aussagt. Dies wird auch durch deine erste nachgewiesene Alkoholfahrt mit 1,79 Promille bestätigt. Die ist ja noch gespeichert.

1. Die Führerscheinstelle könnte aktuell eine MPU fordern um abzuklären, ob dir das Führen von Fahrrädern, E-Scootern und ähnlichem verboten werden muss. Das beinhaltet dann auch Kfz.

2. Die Führerscheinstelle kann erst mal entspannt bleiben und bedingt durch die 2. Alkoholfahrt eine MPU fordern wenn du 2027 die neue Fahrerlaubnis beantragst.

Das die Führerscheinstelle die E-Scooterfahrt vollkommen unter den Tisch fallen lässt und du 2027 eine neue Fahrerlaubnis ohne MPU bekommst ist für mich eher unwahrscheinlich. Die E-Scooterfahrt bleibt schließlich auch erst mal gespeichert.
 
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