Hallo zusammen,
ich habe vor einigen Tagen den Brief erhalten, dass ich bis zum 4.6.15 ein positives Gutachten vorlegen muss, ansonsten verliere ich meine Fahrerlaubnis. Mein Vergehen (1,69 Promille auf dem Fahrrad) liegt jetzt fast 5 Monate zurück, deshalb bin ich immer noch schockiert, da ich bereits damit abgeschlossen hatte. Ich habe nun 2,5 Monate für die Vorbereitung Zeit, habe die letzten Tage viel im Internet gelesen und bin nun verunsichert bzgl. der Frage, ob und wie viel Geld ich für Beratungen beim Verkehrspsychologen investieren soll.
Aber erstmal zu meinem FB:
FB Alkohol
Zur Person
Geschlecht: w
Größe: 1,64m
Gewicht: 57kg
Alter: 23
Was ist passiert? Nach dem Feiern nachts um 3:55Uhr auf dem Heimweg (insgesamt 1km, nach 200m angehalten) von der Polizei angehalten worden, Freundin auf dem Gepäckträger
Datum der Auffälligkeit: 31.10.14
BAK: 1,69 Promille
Trinkbeginn: 20 Uhr
Trinkende: circa 3 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 4:30 Uhr
Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: kein
Führerschein
Hab ich noch: ja
Hab ich abgegeben: nein
Hab ich neu beantragt: nein
Habe noch keinen gemacht: nein
Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: 3 Strafzettel wegen Parken, 3 Strafzettel wegen Geschwindigkeit in 2013/2014
Bundesland: B-W
Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: seit dem Vorfall nur noch an bestimmten Anlässen (Skiurlaub, Weinprobe, Abschiedsparty), ca. 1 mal/Monat
Ich lebe abstinent seit:
Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Urinscreening ja/nein: nein
Keinen Plan?:
Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: nein
Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung: ja, werde zunächst die kostenlosen Info-Abende besuchen
MPU
Datum: noch nicht angemeldet
Welche Stelle (MPI): noch nicht entschieden, tendiere zu IBBK, Tüv Süd oder Pima
Schon bezahlt?: nein
Schon eine MPU gehabt? nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: N/A
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: N/A
Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: keine
Zum Tathergang:
Es war einem Donnerstag, als ich mit meiner Freundin zu einer After-Work-Party ging - wir hatten beide Freitag frei, da wir beide Überstunden abbauen mussten. Da wir zu spät waren und der Eintritt nur bis 20Uhr möglich war, konnten wir nicht, wie geplant, die Bahn nehmen, sondern entschieden uns für das Fahrrad, um es noch pünktlich zum Club zu schaffen, der sich ganz in der Nähe von meiner Wohnung befindet (normalerweise nehme ich nicht das Fahrrad, wenn ich weiß, dass ich Alkohol trinken werde).
Im Club trank ich zunächst circa 3 Weinschorle - im Club war es heiß und eng und ich war durstig. Als wir Arbeitskollegen meiner Freundin trafen, fingen diese an, Schnäpse und Longdrinks auszugeben. An die genaue Menge kann ich mich nicht mehr erinnern - aber laut meinem späteren Promillewert von 1,69 dürften es wohl schon 2 Longdrinks und 4-5 Schnäpse gewesen zu sein. Wenn ich mich nun frage, wie es so weit kommen konnte, war es wohl so, dass ich zu schwach war, nein zu sagen, locker werden und "mithalten" wollte.
Die Zeit verging recht schnell und ich erinnere mich nur schwammig, bis ich dann gegen 3Uhr mit meiner Freundin den Club verließ und wir uns am Imbiss etwas zu essen holten. Ich setzte mich auf einen Barhocker, der wackelte und kippte. Allerdings war ich nicht mehr in dem Zustand, dass ich reagieren konnte und stürzte böse aufs Knie (der blaue Fleck war noch 2 Wochen danach zu sehen). Das zeigt, dass ich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr Herr meiner Sinne war und ich auf keinen Fall noch imstande war, noch Fahrrad zu fahren.
Da ich mich anscheinend aber trotzdem selbst überschätzte bzw. meinen Pegel unterschätzte, stieg ich aufs Fahrrad und meine Freundin auf den Gepäckträger, um den nicht einmal 1km langen Weg zu meiner Wohnung zurückzulegen.
Nach höchstens 200m wurden wir bereits von der Polizei gestoppt, ich musste blasen und wurde zur Blutprobe mitgenommen. Meine Freundin musste mit meinem Fahrrad alleine zu mir nach Hause.
Nach diesem Abend flog ich für 2 Wochen in den Urlaub, von diesem ich allerdings verfrüht heimkehren musste. Mein Vater hatte eine Herz-OP, bei der es Komplikationen gab. Vorher fit und aktiv, lag er ab da zunächst 4 Wochen auf der Intensiv und liegt nun seit 3 Monaten im Wachkoma mit schweren Hirnschäden. Mein Leben hat sich seitdem grundlegend verändert. Ich bin am Wochenende nur noch bei meinem Vater und gehe daher auch nicht mehr feiern. Da ich in Stuttgart wohne und ein Vater in Heidelberg in der Reha liegt, bin ich auf das Auto angewiesen, um ihn zu besuchen, da die Klinik nicht mit den Öffentlichen zu erreichen ist. Deshalb habe ich entsprechend Angst vor einem negativen Gutachten. Meiner Mama habe ich die Geschichte nicht erzählt, da ich sie nicht noch zusätzlich belasten möchte.
Bereits vor der Trunkenheitsfahrt habe ich Alkohol und Fahren mit dem Auto immer strikt getrennt, allerdings habe ich die Gefahr beim alkoholisierten Fahren mit dem Fahrrad unterschätzt. Dass ich einen Pegel von über 1,6 hatte, hat mich sehr schockiert und im Nachhinein macht es mir Angst, wie mich der Alkohol mit diesem Pegel vereinnahmt hat. Als dann die Sache mit meinem Vater passierte, war das ein Schlüsselerlebnis für mich. Ohne jeglichen Einfluss darauf, verlor er von einem auf den anderen Tag die komplette Kontrolle über sich. Ich habe das Glück, dass ich es als gesunder Mensch selbst in der Hand habe und würde deshalb nie wieder aus eigenem Wille die Kontrolle über mich selbst hergeben wollen.
Um nie mehr in eine Situation, wie die an besagtem Abend zu kommen, trinke ich seit dem Vorfall keine Schnäpse und harten Alkohol mehr. An besonderen Gelegenheiten trinke ich Radler oder Weinschorle, immer gemischt mit Wasser, aber höchstens 3 pro Abend. An diesen Gelegenheiten würde ich nie wieder das Fahrrad nehmen, um in die Stadt zu fahren, weil mir inzwischen bewusst ist, dass ich auch bei geringeren Mengen eine Gefahr für mich selbst oder andere darstelle. Nach dem Vorfall mit meinem Vater habe ich generell eine andere Einstellung zu Risiken jeglicher Art, während ich vorher die Einstellung hatte "wird schon gut gehen".
Nun stellt sich mir die Frage: Welche Vorbereitung ist in meinem Fall nötig, um ein pos. Gutachten zu erhalten? Seit dem Vorfall hat sich meine Einstellung zum Leben und somit auch zu Alkohol bereits grundlegend verändert - vor allen Dingen, seit mein Vater zum Pflegefall wurde.
Gestern habe ich meine Akte gesichtet, die nächsten 2 Wochen werde ich die kostenlosen Informationsabende der in Frage kommenden Prüfstellen besuchen. Außerdem will ich mich mit einem Buch vorbereiten - bin allerdings noch am suchen, welches wohl das Beste ist. Gibt es Empfehlungen oder positive Erfahrungen zur Vorbereitung durch ein Buch?
Ich möchte eigtl. ohne teure Psychologenstunden auskommen, habe allerdings Angst, dass ich dann wenig Chancen habe.
Eine Mitarbeiterin bei der Hotline bei Tüv Süd hat mir die "Basis"-Option für 490€, 3x à 1h empfohlen.
Ich freue mich über alle Tipps, Anregungen, Antworten und Kommentare und danke Euch schon mal herzlich im Voraus.
Liebe Grüße
Maren
ich habe vor einigen Tagen den Brief erhalten, dass ich bis zum 4.6.15 ein positives Gutachten vorlegen muss, ansonsten verliere ich meine Fahrerlaubnis. Mein Vergehen (1,69 Promille auf dem Fahrrad) liegt jetzt fast 5 Monate zurück, deshalb bin ich immer noch schockiert, da ich bereits damit abgeschlossen hatte. Ich habe nun 2,5 Monate für die Vorbereitung Zeit, habe die letzten Tage viel im Internet gelesen und bin nun verunsichert bzgl. der Frage, ob und wie viel Geld ich für Beratungen beim Verkehrspsychologen investieren soll.
Aber erstmal zu meinem FB:
FB Alkohol
Zur Person
Geschlecht: w
Größe: 1,64m
Gewicht: 57kg
Alter: 23
Was ist passiert? Nach dem Feiern nachts um 3:55Uhr auf dem Heimweg (insgesamt 1km, nach 200m angehalten) von der Polizei angehalten worden, Freundin auf dem Gepäckträger
Datum der Auffälligkeit: 31.10.14
BAK: 1,69 Promille
Trinkbeginn: 20 Uhr
Trinkende: circa 3 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 4:30 Uhr
Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: kein
Führerschein
Hab ich noch: ja
Hab ich abgegeben: nein
Hab ich neu beantragt: nein
Habe noch keinen gemacht: nein
Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: 3 Strafzettel wegen Parken, 3 Strafzettel wegen Geschwindigkeit in 2013/2014
Bundesland: B-W
Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: seit dem Vorfall nur noch an bestimmten Anlässen (Skiurlaub, Weinprobe, Abschiedsparty), ca. 1 mal/Monat
Ich lebe abstinent seit:
Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Urinscreening ja/nein: nein
Keinen Plan?:
Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: nein
Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung: ja, werde zunächst die kostenlosen Info-Abende besuchen
MPU
Datum: noch nicht angemeldet
Welche Stelle (MPI): noch nicht entschieden, tendiere zu IBBK, Tüv Süd oder Pima
Schon bezahlt?: nein
Schon eine MPU gehabt? nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: N/A
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: N/A
Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: keine
Zum Tathergang:
Es war einem Donnerstag, als ich mit meiner Freundin zu einer After-Work-Party ging - wir hatten beide Freitag frei, da wir beide Überstunden abbauen mussten. Da wir zu spät waren und der Eintritt nur bis 20Uhr möglich war, konnten wir nicht, wie geplant, die Bahn nehmen, sondern entschieden uns für das Fahrrad, um es noch pünktlich zum Club zu schaffen, der sich ganz in der Nähe von meiner Wohnung befindet (normalerweise nehme ich nicht das Fahrrad, wenn ich weiß, dass ich Alkohol trinken werde).
Im Club trank ich zunächst circa 3 Weinschorle - im Club war es heiß und eng und ich war durstig. Als wir Arbeitskollegen meiner Freundin trafen, fingen diese an, Schnäpse und Longdrinks auszugeben. An die genaue Menge kann ich mich nicht mehr erinnern - aber laut meinem späteren Promillewert von 1,69 dürften es wohl schon 2 Longdrinks und 4-5 Schnäpse gewesen zu sein. Wenn ich mich nun frage, wie es so weit kommen konnte, war es wohl so, dass ich zu schwach war, nein zu sagen, locker werden und "mithalten" wollte.
Die Zeit verging recht schnell und ich erinnere mich nur schwammig, bis ich dann gegen 3Uhr mit meiner Freundin den Club verließ und wir uns am Imbiss etwas zu essen holten. Ich setzte mich auf einen Barhocker, der wackelte und kippte. Allerdings war ich nicht mehr in dem Zustand, dass ich reagieren konnte und stürzte böse aufs Knie (der blaue Fleck war noch 2 Wochen danach zu sehen). Das zeigt, dass ich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr Herr meiner Sinne war und ich auf keinen Fall noch imstande war, noch Fahrrad zu fahren.
Da ich mich anscheinend aber trotzdem selbst überschätzte bzw. meinen Pegel unterschätzte, stieg ich aufs Fahrrad und meine Freundin auf den Gepäckträger, um den nicht einmal 1km langen Weg zu meiner Wohnung zurückzulegen.
Nach höchstens 200m wurden wir bereits von der Polizei gestoppt, ich musste blasen und wurde zur Blutprobe mitgenommen. Meine Freundin musste mit meinem Fahrrad alleine zu mir nach Hause.
Nach diesem Abend flog ich für 2 Wochen in den Urlaub, von diesem ich allerdings verfrüht heimkehren musste. Mein Vater hatte eine Herz-OP, bei der es Komplikationen gab. Vorher fit und aktiv, lag er ab da zunächst 4 Wochen auf der Intensiv und liegt nun seit 3 Monaten im Wachkoma mit schweren Hirnschäden. Mein Leben hat sich seitdem grundlegend verändert. Ich bin am Wochenende nur noch bei meinem Vater und gehe daher auch nicht mehr feiern. Da ich in Stuttgart wohne und ein Vater in Heidelberg in der Reha liegt, bin ich auf das Auto angewiesen, um ihn zu besuchen, da die Klinik nicht mit den Öffentlichen zu erreichen ist. Deshalb habe ich entsprechend Angst vor einem negativen Gutachten. Meiner Mama habe ich die Geschichte nicht erzählt, da ich sie nicht noch zusätzlich belasten möchte.
Bereits vor der Trunkenheitsfahrt habe ich Alkohol und Fahren mit dem Auto immer strikt getrennt, allerdings habe ich die Gefahr beim alkoholisierten Fahren mit dem Fahrrad unterschätzt. Dass ich einen Pegel von über 1,6 hatte, hat mich sehr schockiert und im Nachhinein macht es mir Angst, wie mich der Alkohol mit diesem Pegel vereinnahmt hat. Als dann die Sache mit meinem Vater passierte, war das ein Schlüsselerlebnis für mich. Ohne jeglichen Einfluss darauf, verlor er von einem auf den anderen Tag die komplette Kontrolle über sich. Ich habe das Glück, dass ich es als gesunder Mensch selbst in der Hand habe und würde deshalb nie wieder aus eigenem Wille die Kontrolle über mich selbst hergeben wollen.
Um nie mehr in eine Situation, wie die an besagtem Abend zu kommen, trinke ich seit dem Vorfall keine Schnäpse und harten Alkohol mehr. An besonderen Gelegenheiten trinke ich Radler oder Weinschorle, immer gemischt mit Wasser, aber höchstens 3 pro Abend. An diesen Gelegenheiten würde ich nie wieder das Fahrrad nehmen, um in die Stadt zu fahren, weil mir inzwischen bewusst ist, dass ich auch bei geringeren Mengen eine Gefahr für mich selbst oder andere darstelle. Nach dem Vorfall mit meinem Vater habe ich generell eine andere Einstellung zu Risiken jeglicher Art, während ich vorher die Einstellung hatte "wird schon gut gehen".
Nun stellt sich mir die Frage: Welche Vorbereitung ist in meinem Fall nötig, um ein pos. Gutachten zu erhalten? Seit dem Vorfall hat sich meine Einstellung zum Leben und somit auch zu Alkohol bereits grundlegend verändert - vor allen Dingen, seit mein Vater zum Pflegefall wurde.
Gestern habe ich meine Akte gesichtet, die nächsten 2 Wochen werde ich die kostenlosen Informationsabende der in Frage kommenden Prüfstellen besuchen. Außerdem will ich mich mit einem Buch vorbereiten - bin allerdings noch am suchen, welches wohl das Beste ist. Gibt es Empfehlungen oder positive Erfahrungen zur Vorbereitung durch ein Buch?
Ich möchte eigtl. ohne teure Psychologenstunden auskommen, habe allerdings Angst, dass ich dann wenig Chancen habe.
Eine Mitarbeiterin bei der Hotline bei Tüv Süd hat mir die "Basis"-Option für 490€, 3x à 1h empfohlen.
Ich freue mich über alle Tipps, Anregungen, Antworten und Kommentare und danke Euch schon mal herzlich im Voraus.
Liebe Grüße
Maren