Warum passiert das nicht wieder?
29.)Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Ich hätte definitiv die Drogenkarriere verhindern können, wenn ich mich schon früher mit meiner Vergangenheit und meinen einschneidenden Erlebnissen meiner Kindheit befasst hätte. Leider habe ich mich erst durch meine Auffälligkeit und die bevorstehende MPU dahingehend mit mir selber auseinandergesetzt. Mir hätte schon früher auffallen müssen, was Stress und Leistungsdruck mit mir machen und wie diese sich bei mir äußern. Mir wären viele Dinge wahrscheinlich leichter gefallen und ich hätte wahrscheinlich weniger Probleme gehabt sowohl im persönlichen als auch zwischenmenschlichen Bereich. Ich habe es immer als persönliche Charaktereigenschaft gehalten, die Hintergründe lagen mir fern. Hätte ich diese Einsicht früher erlangt und hätte ich schon früher gelernt, meine Emotionen zum Ausdruck zu bringen, hätte sich wahrscheinlich nie eine derartige Überlastung eingestellt und ich hätte nicht diese Illusion erlangt, Drogen als Kompensation heranzuziehen zu können.
30.)Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
31.)Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Es gab da 2 einscheidende Momente:
32.)Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?
33.)Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
34.)Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Im Vordergrund steht hier ganz klar meine Freundin und meine Familie, die mich trotz dieser Enttäuschung bedingungslos unterstützen und mir dieses sozial stabile Umfeld bieten. Durch die Supervision mit Herrn XY gelang es mir zu reflektieren, wodurch meine Verhaltensmuster geprägt sind und was ich persönlich tun kann, damit umzugehen.
35.)Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
36.)Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Nein. Am 15.09.19 wurde ich auffällig. Zu diesem Zeitpunkt wohnte ich noch bei meinem damaligen Mitbewohner, durch den ich erstmalig mit Cannabis in Berührung kam und durch den ich auch erstmalig Ritalin bezog. Ich hielt mich seitdem aber nur noch sehr selten und unregelmäßig in unserer gemeinsamen Wohnung auf, zumal wir auch nicht mehr gemeinsam studierten, da ich ja nach Bestehen meines 1. Staatsexamens ohnehin exmatrikuliert wurde. Kurze Zeit später also am 01.12.19 zog ich dann zurück in meine Heimatstadt. In meinem dort bestehenden Freundeskreis spielen Drogen keine Rolle. Seitdem habe ich keinen Kontakt mehr zu Drogenbekannten.
37.)Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Da ich ab dem 01.12.19 keinen Kontakt mehr zu meinen damaligen Drogenbekannten mehr hatte, habe ich keinen Drogenkonsum zumindest bei mir bekannten Personen mehr miterlebt.
38.)Wie haben Sie in Zukunft vor mit Drogen/dem Konsum umzugehen?
Ich werde niemanden für seinen Drogenkonsum verurteilen. Ich möchte aber selber auch keinen Kontakt mehr dazu haben und werde mich jetzt und in Zukunft von jedweiligem Drogenkonsum distanzieren. Dazu zählt sowohl die räumliche Distanz, also an Orten, wo ich sicher weiß, dass Drogen konsumiert werden, werde ich mich nicht aufhalten und falls ich auf Partys mitkriegen sollte, dass konsumiert wird, werde ich mich entfernen, als auch keine freundschaftliche Beziehungen zu Personen aufbauen, bei denen ich weiß, dass sie Drogen konsumieren.
39.)Haben Sie zu Hause Drogen?
nein
40.)Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
41.)Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
seit dem 15.09.19 kein Konsum mehr
29.)Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Ich hätte definitiv die Drogenkarriere verhindern können, wenn ich mich schon früher mit meiner Vergangenheit und meinen einschneidenden Erlebnissen meiner Kindheit befasst hätte. Leider habe ich mich erst durch meine Auffälligkeit und die bevorstehende MPU dahingehend mit mir selber auseinandergesetzt. Mir hätte schon früher auffallen müssen, was Stress und Leistungsdruck mit mir machen und wie diese sich bei mir äußern. Mir wären viele Dinge wahrscheinlich leichter gefallen und ich hätte wahrscheinlich weniger Probleme gehabt sowohl im persönlichen als auch zwischenmenschlichen Bereich. Ich habe es immer als persönliche Charaktereigenschaft gehalten, die Hintergründe lagen mir fern. Hätte ich diese Einsicht früher erlangt und hätte ich schon früher gelernt, meine Emotionen zum Ausdruck zu bringen, hätte sich wahrscheinlich nie eine derartige Überlastung eingestellt und ich hätte nicht diese Illusion erlangt, Drogen als Kompensation heranzuziehen zu können.
30.)Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
- In der Nacht, in der ich angehalten wurde und mir bewusst wurde was ich da eigentlich gemacht hatte fühlte es sich an, als würde meine „Fassade“ anfangen zu bröckeln. Mir wurde schlagartig bewusst, dass ich deutliche Grenzen überschritten hatte und ich in irgendeiner Form an mir arbeiten und einen anderen Weg einschlagen muss. Für mich stand eigentlich gleich fest, dass ich das nur schaffe, wenn ich mich mit mir und meinen Emotionen auseinander setze und „klaren Kopf“ dabei behalte. Ich erfuhr diese Situation als einen persönlichen Tiefpunkt meines Lebens.
- Durch die Gespräche mit meiner Freundin, meinen Eltern und den Supervisions Sitzungen erfuhr ich durchweg positive Unterstützung und diese negativen Emotionen wie Stress, Leistungsdruck, Zukunftsängste verloren auch ohne Drogen mehr und mehr an Gewicht, je mehr ich darüber redete.
- Dadurch habe nicht nur ich mich immer besser gefühlt, sondern auch die Beziehung zu meiner Freundin und meiner Familie hat davon enorm profitiert.
- Ich erfuhr ein gestärktes Vertrauensverhältnis meiner Freundin und meiner Familie gegenüber. Dieses will ich durch eine von nun an bestehende und stabile Drogenabstinenz unterstützen und nicht gefährden.
31.)Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Es gab da 2 einscheidende Momente:
- Zuerst in der Nacht als ich angehalten wurde und mir meine Problematik durch die Polizisten quasi direkt vor Augen geführt wurde. Es fühlte sich an, als würde meine aufgebaute Fassade anfangen zu bröckeln. Ich fühlte mich „ertappt“
- Endgültiger Knackpunkt war der Bericht der Polizei, der dann mit der Post kam. In der Nacht als ich zuletzt Auto fuhr, hatte ich mich eigentlich subjektiv nicht berauscht gefühlt. Ich dachte ich hätte eigentlich alles unter Kontrolle gehabt. Doch als ich las, wie erheblich mein zeitliches empfinden doch beeinträchtigt war und wie man mir wohl offensichtlich an meinen Pupillen den Konsum ansehen konnte, löste das in mir ein großes Gefühl der Schuld und Scham in mir aus. Ich schwor mir, dass es niemals mehr dazu kommen werde.
32.)Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?
- Da ich weiß, dass selbst ein gelegentlicher Konsum bereits große Gefahr darstellt, wieder in alte Verhaltensmuster zu fallen. Ich fühle mich ausgeglichen und auf die Ansprüche meines Alltags vorbereitet. Ich habe durchweg positive Erfahrungen in meiner bisherigen vollkommenen Abstinent gehabt und sehe dies als Beweis dafür, dass das der einzig richtige Weg für mich ist.
- Ich möchte ein verantwortliches Leben führen uns später als Arzt einen höchst verantwortungsvollen Beruf ausüben, in dem kein Platz für Drogenkonsum besteht. Meine zukünftigen Patienten verlassen sich darauf, dass ich jederzeit in vollem Besitz meiner geistigen und körperlichen Kräfte bin, was für die Profession obligat ist. Ich möchte mir nie wieder vorwerfen müssen, Menschen in Gefahr gebracht zu haben, sei es im Beruf oder im Straßenverkehr. Das kann ich nur durch ein Leben ohne Drogen erreichen. Ich möchte helfen, nicht gefährden.
- Ich sehe die MPU als eine Art zweite Chance: nicht jeder der solch ein gravierendes Vergehen begeht und seine Mitmenschen und sich selber in so eine Gefahr bringt, kommt nochmal mit einem „blauen Auge“ davon. Diese zweite Chance werde ich nicht verspielen.
- Durch mein Verhalten habe ich in erster Linie meine Mitmenschen gefährdet. In zweiter Linie natürlich auch mich selber und meine berufliche Zukunft. Ich bin dankbar, dass niemand dabei zu Schaden gekommen ist. Ich möchte mir nicht ausmalen, wie die Situation heute wäre, wenn irgendwer ernsthaft Schaden erlitten hätte. Daher sehe ich nur Sinn in einer völligen Drogenfreiheit zu leben.
33.)Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
- Durchweg positiv. Nach dem Vorfall bekam ich zunächst eine Vollzeitstelle im Krankenhaus wodurch sich zumindest meine finanziellen Sorgen minderten. Im April 2020 erhielt ich dann endlich eine Zusage an einer Uni, um mein Studium abschließen zu können. Für mich die perfekte Gelegenheit „neu“ zu starten. Natürlich wurde ich auch hier wieder mit meinen Emotionen Leistungsdruck, Stress etc. konfrontiert. Durch meine erworbene Fähigkeit diesen Emotionen Sprache zu verleihen, erfuhr ich jedoch einen neuen, nachhaltigen Umgang mit diesen. Ich konnte zum Ende des Semesters die besten Noten verzeichnen, die ich je in meinem Leben erhalten habe, was ich als Bestätigung meiner Bewältigungsstrategie erachte. Ich fühle mich gestärkt in dem Wissen auch völlig ohne Drogen den Anforderungen gewachsen und nicht auf Hilfsmittel angewiesen zu sein.
- Zu wissen, dass ich neue Bewältigungsstrategien entwickelt habe und anwenden kann, entsteht im vor hinein gar nicht erst ein so hoher Druck. Ich fühle mich für noch kommende Situationen deutlich besser gerüstet, was mir sehr den Rücken stärkt.
- Ich habe sehr positive Erfahrungen gemacht: Auch im Krankenhaus bevor ich wieder anfangen konnte zu studieren. Mir fehlte bisher die Fähigkeit auf mich und mein Körpergefühl zu hören, insbesondere wenn ich eigentlich eine Pause gebraucht hätte. Während der ersten Corona Welle arbeitete ich in Vollzeit in der Notaufnahme. Es war eine sehr stressige und arbeitsintensive Zeit, da wir immer mehr Krankheitsausfälle zu verzeichnen hatten. Die die noch gesund waren, mussten diese Lücken kompensieren. Ich arbeitete im März über 200 Stunden. Doch ich habe es geschafft mich zu distanzieren. Ich konnte den Mut fassen, nein zu sagen und meine Belastungsgrenze zu respektieren, was ich bis dahin nie gemacht habe. Ich erfuhr Akzeptanz und man respektierte meine Entscheidung, was mir ein sehr gutes Gefühl gab. Ich konnte Pause machen, Kraft schöpfen und mich der Arbeit wieder erneut stellen.
- Allgemein habe ich von Freunden und Familie ebenfalls sehr positive Rückmeldung auf mein Konsumverhalten (in Bezug auf Alkohol, da Drogen weder in meinem „originalen Freundeskreis“ noch in meiner Familie einen Platz haben) erfahren. Bei gemeinsamen Treffen, bei denen auch Bier oder Wein konsumiert wurde hat man mir eher Respekt und Zuspruch entgegen gebracht, als mein Verhalten in Frage zu stellen und lächerlich zu machen. Dieser Zuspruch hat mich in meinem Verhalten gestärkt und zeigt mir, dass ich die richtigen Freunde habe. Daran halte ich bis heute fest und verspüre auch keinen Drang, das zu ändern.
- Gerade jetzt auch in der schwierigen Zeit die uns alle aufs Äußerste beeinträchtigt, empfinde ich es als besonders entlastend, mit meinen Vertrauten Personen im sozialen Kontakt zu sein und über die Emotionen zu sprechen, die einen beschäftigen. Ich habe das Gefühl auch durch diese Zeit zumindest psychisch (ich hoffe auch gesundheitlich) gut durchzukommen und bin für die Zukunft positiv eingestellt.
34.)Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Im Vordergrund steht hier ganz klar meine Freundin und meine Familie, die mich trotz dieser Enttäuschung bedingungslos unterstützen und mir dieses sozial stabile Umfeld bieten. Durch die Supervision mit Herrn XY gelang es mir zu reflektieren, wodurch meine Verhaltensmuster geprägt sind und was ich persönlich tun kann, damit umzugehen.
35.)Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
- Durch die Umstellung und Änderung meines Verhaltens wurde die Vertrauensbasis insbesondere mit meiner Freundin stark gestärkt, denn sie fühlen sich durch mein Kommunikation „mitgenommen“. Dadurch, dass ich mich ihnen gegenüber mitteile und auch negative Erfahrungen und Dinge in meinem Leben zur Sprache bringe, bringe ich mein Vertrauen ihnen gegenüber zum Ausdruck.
- Dadurch, dass ich mit meinen neuen Bewältigungsstrategien große Erfolge erziele (v.a. im Bereich Uni Leistungen) erfahre ich viele positive Rückmeldungen und es bestätigt mich in meinem Verhalten und motiviert mich am Ball zu bleiben. Ich habe es geschafft durchweg beste Noten zu schreiben, was ich bisher nie in meinem Leben schaffen konnte. Ich bin ausgeglichener und das spüren meine Mitmenschen.
36.)Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Nein. Am 15.09.19 wurde ich auffällig. Zu diesem Zeitpunkt wohnte ich noch bei meinem damaligen Mitbewohner, durch den ich erstmalig mit Cannabis in Berührung kam und durch den ich auch erstmalig Ritalin bezog. Ich hielt mich seitdem aber nur noch sehr selten und unregelmäßig in unserer gemeinsamen Wohnung auf, zumal wir auch nicht mehr gemeinsam studierten, da ich ja nach Bestehen meines 1. Staatsexamens ohnehin exmatrikuliert wurde. Kurze Zeit später also am 01.12.19 zog ich dann zurück in meine Heimatstadt. In meinem dort bestehenden Freundeskreis spielen Drogen keine Rolle. Seitdem habe ich keinen Kontakt mehr zu Drogenbekannten.
37.)Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Da ich ab dem 01.12.19 keinen Kontakt mehr zu meinen damaligen Drogenbekannten mehr hatte, habe ich keinen Drogenkonsum zumindest bei mir bekannten Personen mehr miterlebt.
38.)Wie haben Sie in Zukunft vor mit Drogen/dem Konsum umzugehen?
Ich werde niemanden für seinen Drogenkonsum verurteilen. Ich möchte aber selber auch keinen Kontakt mehr dazu haben und werde mich jetzt und in Zukunft von jedweiligem Drogenkonsum distanzieren. Dazu zählt sowohl die räumliche Distanz, also an Orten, wo ich sicher weiß, dass Drogen konsumiert werden, werde ich mich nicht aufhalten und falls ich auf Partys mitkriegen sollte, dass konsumiert wird, werde ich mich entfernen, als auch keine freundschaftliche Beziehungen zu Personen aufbauen, bei denen ich weiß, dass sie Drogen konsumieren.
39.)Haben Sie zu Hause Drogen?
nein
40.)Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
- Ich möchte mich selber emotional nicht mehr so weit in die Enge drängen, dass ich keinen Ausweg mehr sehe
- Ich möchte kontinuierlich weiter an mir arbeiten ,mein Verhalten reflektieren und im Dialog mit mir nahe stehenden Personen bleiben.
- Ich halte mich strikt an meine Abstinenz und werde diese ausnahmslos fortsetzen
- Ich halte mich fern von Leuten die Drogen konsumieren und möchte keinen Kontakt mehr zu solchen.
41.)Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
- Einen beginnenden Rückfall oder die Gefahr eines beginnenden Rückfalls erkenne ich durch meine emotionale Lage. Sobald Stress, Sorgen, Leistungsdruck entstehen und das tun sie im Verlauf zweifelsohne, gehe ich in Kommunikation mit meiner Familie oder meiner Freundin. Bisher habe ich immer Erleichterung und Abhilfe gespürt. Auch möchte ich weiterhin in weniger engmaschig stattfindenden Sitzungen Supervision in Anspruch nehmen, um weiterhin Dinge aus meiner Vergangenheit aufzuarbeiten und weiter an meiner Stressbewältigung zu arbeiten.
- Ich weiß dass es bestimmte Trigger gibt, die einen Rückfall begünstigen würden, so zum Beispiel treffen mit damaligen Bekannten, die ich mit Drogenkonsum in Verbindung bringe. Diese werde ich meiden, sodass es gar nicht dazu kommt.
seit dem 15.09.19 kein Konsum mehr