MPU durch Erreichen der 8 Punkte

Mr.Max

Neuer Benutzer
Hallo Leute,
ich bin neu hier, bzw. habe ich mich vor einiger Zeit angemeldet um hier etwas zu stöbern bevor ich etwas poste :) Großen Respekt an alle die hier im Forum mitwirken, ich hoffe ich kann in Zukunft auch etwas von meinen Erfahrungen beitragen.

Ich muss eine MPU machen da ich das Punktelimit von 8 Punkten überschritten habe. Alle Vergehen haben sich im Zeitraum von 2015 bis 2021 abgespielt. Ich versuche meinen Werdegang kurz zu erläutern:

Ich hatte als Fahranfänger ein relativ leistungsstarkes Fahrzeug und würde mich in den ersten paar Jahren als Raser/Verkehrsraudi bezeichnen. Dazu beigetragen hat auch mein Hobby, ich bin bis einschließlich 2018 Autorennen gefahren (Kart, Formula Student, Online). In dieser Zeit habe ich neben den Geschwindigkeitsverstößen auch einen Abstandsverstoß und 3 Unfälle hingelegt (2 mal nur Blechschaden, der letzte Unfall Totalschaden (Sekundenschlaf). (Keiner der Unfälle wegen überhöhter Geschwindigkeit)
Ich hatte dann einige Monate kein Fahrzeug. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich mich schon sehr verändert. Der Abstandsverstoß und mein Unfall haben mir gezeigt, dass solches Verhalten gefährlich ist und ich fahre seither deutlich sicherer und halte immer viel Abstand. Das Einzige, das ich nicht ablegen konnte, ist die zu hohe Geschwindigkeit. Ich bin seitdem nur noch mit überhöhter Geschwindigkeit auffällig geworden. (Ausgenommen vom letzten Punkt 2021 wegen dauerhaft leuchtender Fahrtrichtungsanzeiger (US Standlicht)).

Ich denke mir fehlte bisher das Verständnis dafür das auch überhöhte Geschwindigkeit sehr gefährlich ist, und es nur deswegen noch zu keinem Zwischenfall gekommen ist, da die anderen Verkehrsteilnehmer umsichtig und rücksichtsvoll gehandelt haben.

Ich hoffe ich bin allgemein auf dem richtigen Weg, falls nicht hoffe ich das mir hier im Forum geholfen wird. Zur MPU Angemeldet habe ich mich bereits, ich habe AVUS gewählt.

Zur Person
Geschlecht: Männlich
Alter: 26 Jahre

Führerschein
Habe ich noch: Nein
Habe ich abgegeben: Ja, freiwillig (17.02.2021)
Habe ich neu beantragt: Ja (25.02.2021)

Führerscheinstelle
Habe schon in meine Akte geschaut:

Nein, was für eine Akte ist das und warum sollte ich diese einsehen?

Bundesland

Bayern (München)

Schon eine MPU gehabt?
Nein
 
Zuletzt bearbeitet:

Mr.Max

Neuer Benutzer
Hier meine Fragen, ich bedanke mich im Voraus schon bei eurer Hilfe :)

1. Wie viele Verstöße hatten sie?

Inklusive eins verjährten Vergehens sind es 9 Verstöße die zu Punkten geführt haben. Ich habe allerdings deutlich öfter gegen die Straßenverkehrsordnung verstoßen. Besonders in den ersten Jahren bin ich deutlich öfter viel zu schnell gefahren, und viel zu dicht aufgefahren, als ich erwischt wurde.

2. Was waren das für Verstöße?

Ich habe besonders häufig gegen das Geschwindigkeitslimit verstoßen, dazu zählen auch unzählige Verstöße, die nicht geahndet wurden und/oder die nicht aktenkundig waren. Allerdings habe ich auch den Sicherheitsabstand nicht eingehalten, habe ohne zu blinken die Spur gewechselt und habe sehr oft falsch geparkt.

3. Wann waren diese Verstöße und in welchem Zeitraum fanden diese statt? (möglichst Datum und zu welcher Tageszeit-um so genauer, um so besser)

??.??.2015: Überschreitung der Geschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften um 48? km/h (erlaubt 100) – 2 Punkte (Nachmittags auf der B89) (Hier finde ich den Bescheid nicht mehr)

22.04.2015: Sie hielten bei einer Geschwindigkeit von 142 Km/h den erforderlichen Sicherheitsabstand von 71,00m nicht ein. Ihr Abstand betrug 17,35m - 2 Punkte (Früh 08:54 Uhr auf der A8)

05.05.2016: Verkehrsunfall aufgrund von Übermüdung/Sekundenschlaf (Fahrlässige Gefährdung des Straßenverkehrs - 2 Punkte (Nachts auf der A9)

17.01.2018: Überschreitung der Geschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften um 22 km/h (erlaubt 50) - 1 Punkt (Nachts 01:06 Uhr auf der B14)

30.03.2018: Überschreitung der Geschwindigkeit innerhalb geschlossener Ortschaften um 22 km/h (erlaubt 50) - 1 Punkt (Abends 21:00 Uhr in München)

03.07.2019: Überschreitung der Geschwindigkeit innerhalb geschlossener Ortschaften um 21 km/h (erlaubt 40) - 1 Punkt (Nachts 00:21 Uhr in München)

30.05.2020: Überschreitung der Geschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften um 29 km/h (erlaubt 100) - 1 Punkt (Abends 21:31 Uhr in München)

25.06.2020: Überschreitung der Geschwindigkeit innerhalb geschlossener Ortschaften um 38 km/h (erlaubt 60) - 2 Punkte (Vormittags 10:40 Uhr in München)

19.02.2021: Verkehrssicherheit wesentlich beeinträchtigt, Fahrtrichtungsanzeiger leuchten dauerhaft - 1 Punkt (München)

4. Wie konnten so viele Verstöße zusammenkommen?

Ich war während der gesamten Zeit selbst das Problem. Ich habe die Straßenverkehrsordnung nicht ernst genommen, für mich war der Straßenverkehr eine große Rennstrecke. Ich konnte zwar durch den Abstandsverstoß und meinen Unfall viel dazulernen, konnte aber die überhöhte Geschwindigkeit nie ablegen. Als Resultat bin ich zwar deutlich verantwortungsvoller geworden was beispielsweise den Sicherheitsabstand angeht, ich habe aber bei freier Strecke immer wieder auf eine zu hohe Geschwindigkeit beschleunigt. Der letzte Punkt war für mich ein Kavaliersdelikt. Ich habe mein Auto sofort umrüsten lassen.

5. Wie war ihre Gefühlslage bei diesen Delikten?

Ich habe mich den anderen Verkehrsteilnehmern überlegen gefühlt. Da ich die Straßenverkehrsordnung nicht ernst genommen habe fühlten sich die Vergehen auch nicht falsch an.

6. Was hätte passieren können bei den jeweiligen Delikten?

Nahezu alle meine Vergehen sind als gefährlich einzustufen. Ich habe damals die Gefahren zweifelsohne unterschätzt. Durch mein Verhalten wurden neben mir selbst auch andere Verkehrsteilnehmer gefährdet. Unvorhergesehene Ereignisse wie Wildwechsel oder spielende Kinder sind durch erhöhte Geschwindigkeit deutlich gefährlicher, egal wie gut die Reaktionszeit auch sein mag

7. Wie schätzen sie sich für die damalige Zeit als Fahrer ein?

Ich dachte das ich selbst mit erhöhter Geschwindigkeit oder geringem Abstand noch Herr der Lage bin. Doch mein Verhalten als Fahrer im Straßenverkehr war egoistisch und ich habe mich überschätzt. Ich habe in der Zwischenzeit als Beifahrer mehr als je zuvor gelernt das auch reines zuschnellfahren extrem gefährlich sein kann, und dass keine Reaktionszeit der Welt die überhöhte Geschwindigkeit bei einer Bremsung kompensieren kann

8. Woran lag es das sie keinen Unfall hatten?

Das ich noch keinen Unfall aufgrund von überhöhter Geschwindigkeit hatte liegt einzig und allein daran das ich noch nicht in eine Notsituation gekommen bin. Alle Verkehrsteilnehmer um mich herum haben stets aufmerksam und rücksichtsvoll gehandelt. Wie schnell es zu einem Unfall kommen kann, habe ich schon an eigenem Leibe erfahren und mir hätte sehr viel früher bewusst werden müssen das mein Verhalten gefährlich ist und Unfälle provoziert.

9. Warum haben sie sich (immer wieder) so verhalten?

Ich hatte nicht die Einsicht und dachte, dass ich nur Pech habe, erwischt zu werden. Ich habe den Straßenverkehr nicht von der Rennstrecke trennen können.

10. Wie haben sie auf das Verhalten der Polizei reagiert, nachdem sie gestoppt oder gelasert wurden?

Wenn ich geblitzt wurde, habe ich mich stets geärgert erwischt worden zu sein. Bei ein paar wenigen Kontrollen, bei denen ich auch angehalten wurde, habe ich nie diskutiert oder war unfreundlich zu den Beamten. Ich wurde stehts ermahnt die Geschwindigkeitsbegrenzung einzuhalten, und ich habe diese Hinweise auch angenommen. Damit war die Kontrolle für mich meist abgeschlossen und ich hatte bereits wieder andere Dinge im Kopf. Gelasert wurde ich nie.

11. Wie haben sie auf die ersten Verwarn- bzw. Bußgelder reagiert?

Ich habe die Strafen stets bezahlt, ohne groß darüber nachzudenken, wo das Problem liegt. Da ich immer der Meinung war alles unter Kontrolle zu haben war es lange Zeit kein Problem für mich.

12. Was hatten sie sich vorgenommen, um keine Punkte mehr zu bekommen?

Ich habe mir immer vorgenommen entspannter und langsamer zu fahren, und war zu den jeweiligen Zeitpunkten auch immer der Meinung, die wäre für mich leicht umzusetzen. Eine echte Strategie hatte ich nicht, ebenso wenig hatte ich einen Antrieb das Problem zu suchen.

13. Warum konnten sie ihre guten Vorsätze nicht einhalten?

Ich bin immer wieder in meine alten Verhaltensmuster zurückgefallen. Ich habe jeweils nach kurzer Zeit wieder angefangen zu schnell zu fahren. Besonders auf freier Strecke. Rückblickend haben meine Vorsätze nicht lange gehalten, weil mir nicht klar war dass ich etwas grundlegend falsch mache.

14. Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Punktesammeln und bestimmten Ereignissen in ihrem Leben?

Ich hatte früher immer eine ignorante Haltung gegenüber der StVO, und habe in den unzähligen Momente in denen ich dagegen verstoßen habe nicht eingesehen das es falsch war. Ereignisse die mich geprägt haben sind der Unfall und der Abstandsverstoß. Es hat aber bis jetzt, also den 6 Monaten Entzug gedauert bis ich reflektieren konnte das auch die Missachtung der Geschwindigkeitsbegrenzung gefährlich und falsch ist.

15. Wie lauten ihre Vorsätze heute?

Die Zeit ohne Fahrerlaubnis konnte ich besser als gedacht zur Reflektion nutzen. Meine ignorante Haltung ist im Nachhinein gesehen mehr als unangebracht gewesen. Ich habe die Zeit unter anderem genutzt, um mir ein Bild zu machen wie andere Verkehrsteilnehmer fahren, welche Auswirkungen erhöhte Geschwindigkeit, zu geringer Abstand und andere Verstöße haben können. Als Beifahrer war ich sehr oft schockiert darüber wie viele Situationen im Straßenverkehr aufkommen die potenziell gefährlich sind, wenn man sich nicht an die StVO hält. Ich möchte in Zukunft auf keinen Fall mehr den Verkehr oder andere Verkehrsteilnehmer gefährden und habe meine Einstellung zu den Regeln im Straßenverkehr grundlegend geändert.

16. Was ist daran anders?

Der Unterschied ist, dass mir nun bewusst geworden ist welche Fehler ich begangen habe und was Verstöße gegen die StVO für Auswirkungen haben können. Ich möchte nie mehr ein Mensch sein der andere im Straßenverkehr gefährdet und auf die Rücksicht anderer angewiesen ist. Ich möchte viel lieber in Zukunft von mir sagen können das ich stets sicher fahre.

17. Was wollen sie konkret tun, damit sie ihre Vorsätze diesmal einhalten können?

Ich werde meine Vorsätze nun auf jeden Fall einhalten da sich meine Einstellung zum Autofahren im letzten Jahr noch einmal komplett verändert hat. Ich werde meine allgemeine Einstellung zum Leben auf meine Fahrweise übertragen, um meine Ziele umzusetzen und sicher zu fahren. Ich bin abseits der Straße ordnungsliebend und pünktlich. Mein Fahrzeug ist immer sauber und gut gepflegt.

18. Was hat sich ansonsten bei ihnen geändert?

Im Vergleich zu vorher, hat sich einiges in meinem Leben verändert. Ich bin mittlerweile deutlich reifer und erwachsener in meinem Handeln. Ich habe in der Zwischenzeit meinen Bachelorabschluss erworben und habe eine Freundin gefunden.

19. Welche Einstellung zur Verkehrssicherheit haben sie heute und was ist daran neu?

Ich habe nun eine viel bessere Einstellung zur Verkehrssicherheit. Ich habe gelernt das viele Verstöße wie erhöhte Geschwindigkeit sehr gefährlich sind auch wenn mir durch Glück noch nie etwas passiert ist. Menschen, die sich nicht an die Verkehrsregeln halten gefährden andere und sind als Teilnehmer im Straßenverkehr nicht tragbar.

20. Was ist ihrer Meinung nach im Straßenverkehr besonders wichtig?

Nach meinen Erfahrungen im letzten Jahr bin ich der Meinung das im Straßenverkehr die gegenseitige Rücksichtnahme das wichtigste ist. Wenn jeder vorausschauend fährt, und die Verkehrsregeln beachtet wird der Verkehr sicher. Ich denke auch, dass ich mit meiner neuen Einstellung zu denjenigen gehöre, die durch sichere Fahrweise Gefahren Situationen vermeiden können, die andere verursacht haben.

21. Was könnte ihre guten Vorsätze wieder zum Scheitern bringen?

Meine Fehler einzusehen und meine Einstellung für immer zu ändern bringt für mich ausschließlich Vorteile. Wenn ich unter Zeitdruck geraten sollte oder ich auf leerer Straße fahre werde ich trotzdem nicht auf eine überhöhte Geschwindigkeit beschleunigen. Ich möchte niemanden mehr gefährden.
 

Mr.Max

Neuer Benutzer
kurzes Update:
Ich habe mittlerweile einen Termin (17.05) bekommen.
Ich hoffe ich bekomme bis dahin noch eine Rückmeldung, das würde mich freuen :)
 

Marc2510

Neuer Benutzer
Hey Max,

Ich hab in einer Woche meine erste (Punkte-)MPU. Ich werde noch heute Abend deinen FB durchlesen und schauen ob ich als Laie etwas finde. Auf was ich dich aber schon mal hinweisen möchte:


Führerscheinstelle
Habe schon in meine Akte geschaut:

Nein, was für eine Akte ist das und warum sollte ich diese einsehen?
Bei der Führerscheinstelle liegt deine Akte. Diese darfst du gegen kleines Entgeld einsehen. Das ist auch wichtig, da du alle deine Punkte nach Uhrzeit etc. auswendig können musst. Da du von deinem ersten aktenkundigen Vergehen keine genaues Datum etc. mehr hast, wäre dies relativ wichtig. Außerdem stehen in deiner Akte evtl. noch andere Sachen drin und du kannst dich auf diese Sachen mental vorbereiten, falls der GA doch eine Frage dazu stellt.
Deine Akte liegt jetzt allerdings schon beim Gutachter. Melde dich bei der FST, ob Sie die Akte zurück fordern können, dann schreibst du dir die Sachen ab und sie geht wieder zurück zum GA.

Dürfte auch zeitlich locker hin hauen... Hatte das gleiche Problem und es war innerhalb einer Woche erledigt.
 

RodionRomanovich

Erfahrener Benutzer
Servus @Mr.Max ,
ich vermisse noch etwas "Fleisch" bei den Gründen, warum dir die Verkehrsregeln so gleichgültig waren. Gilt das auch für Regeln im Allgemeinen bzw. in anderen Bereichen? Wenn ja kannst du sicher berichten, was die Ursachen waren, was du geändert hast und so die Problematik stichhaltig auf den Straßenverkehr übertragen. Anderenfalls wird es deutlich schwieriger mit der Argumentation. Eventuell fehlendes Unterscheidungsvermögen zwischen Sport und Alltag, aber wie begründest du nachvollziehbar, dass es jetzt anders ist?
Reine Absichtsbekundungen sind immer etwas dünn, im damit den GA zu überzeugen. Und ohne FE ist natürlich ein praktisches Einüben nicht direkt möglich. Deshalb wären hier Analogien sehr hilfreich.
 

Mr.Max

Neuer Benutzer
Vielen Dank schonmal :)
Ich überarbeite manche Fragen nochmal und poste heute Abend ein Update.
 

Mr.Max

Neuer Benutzer
1. Wie viele Verstöße hatten sie?

Inklusive eins verjährten Vergehens sind es 9 Verstöße die zu Punkten geführt haben. Ich habe allerdings deutlich öfter gegen die Straßenverkehrsordnung verstoßen. Besonders in den ersten Jahren bin ich deutlich öfter viel zu schnell gefahren, und viel zu dicht aufgefahren, als ich erwischt wurde.

2. Was waren das für Verstöße?

Ich habe besonders häufig gegen das Geschwindigkeitslimit verstoßen, dazu zählen auch unzählige Verstöße, die nicht geahndet wurden und/oder die nicht aktenkundig waren. Allerdings habe ich auch den Sicherheitsabstand nicht eingehalten, habe ohne zu blinken die Spur gewechselt und habe sehr oft falsch geparkt.

3. Wann waren diese Verstöße und in welchem Zeitraum fanden diese statt? (möglichst Datum und zu welcher Tageszeit-um so genauer, um so besser)

??.??.2015: Überschreitung der Geschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften um 48? km/h (erlaubt 100) – 2 Punkte (Nachmittags auf der B89) (Hier finde ich den Bescheid nicht mehr)

22.04.2015: Sie hielten bei einer Geschwindigkeit von 142 Km/h den erforderlichen Sicherheitsabstand von 71,00m nicht ein. Ihr Abstand betrug 17,35m - 2 Punkte (Früh 08:54 Uhr auf der A8)

05.05.2016: Verkehrsunfall aufgrund von Übermüdung/Sekundenschlaf (Fahrlässige Gefährdung des Straßenverkehrs - 2 Punkte (Nachts auf der A9)

17.01.2018: Überschreitung der Geschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften um 22 km/h (erlaubt 50) - 1 Punkt (Nachts 01:06 Uhr auf der B14)

30.03.2018: Überschreitung der Geschwindigkeit innerhalb geschlossener Ortschaften um 22 km/h (erlaubt 50) - 1 Punkt (Abends 21:00 Uhr in München)

03.07.2019: Überschreitung der Geschwindigkeit innerhalb geschlossener Ortschaften um 21 km/h (erlaubt 40) - 1 Punkt (Nachts 00:21 Uhr in München)

30.05.2020: Überschreitung der Geschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften um 29 km/h (erlaubt 100) - 1 Punkt (Abends 21:31 Uhr in München)

25.06.2020: Überschreitung der Geschwindigkeit innerhalb geschlossener Ortschaften um 38 km/h (erlaubt 60) - 2 Punkte (Vormittags 10:40 Uhr in München)

19.02.2021: Verkehrssicherheit wesentlich beeinträchtigt, Fahrtrichtungsanzeiger leuchten dauerhaft - 1 Punkt (München)

4. Wie konnten so viele Verstöße zusammenkommen?

Ich war während der gesamten Zeit selbst das Problem. Ich habe die Straßenverkehrsordnung nicht ernst genommen, für mich war der Straßenverkehr eine große Rennstrecke. Ich konnte zwar durch den Abstandsverstoß und meinen Unfall viel dazulernen, konnte aber die überhöhte Geschwindigkeit nie ablegen. Als Resultat bin ich zwar deutlich verantwortungsvoller geworden was beispielsweise den Sicherheitsabstand angeht, ich habe aber bei freier Strecke immer wieder auf eine zu hohe Geschwindigkeit beschleunigt. Der letzte Punkt war für mich ein Kavaliersdelikt. Ich habe mein Auto sofort umrüsten lassen.

5. Wie war ihre Gefühlslage bei diesen Delikten?

Ich habe mich den anderen Verkehrsteilnehmern überlegen gefühlt. Da ich die Straßenverkehrsordnung nicht ernst genommen habe fühlten sich die Vergehen auch nicht falsch an. Ich dachte das ich Herr der Lage bin, und habe mich stets überschätzt.

6. Was hätte passieren können bei den jeweiligen Delikten?

Nahezu alle meine Vergehen sind als gefährlich einzustufen. Ich habe damals die Gefahren zweifelsohne unterschätzt. Durch mein Verhalten wurden neben mir selbst auch andere Verkehrsteilnehmer gefährdet. Unvorhergesehene Ereignisse wie Wildwechsel oder spielende Kinder sind durch erhöhte Geschwindigkeit deutlich gefährlicher, egal wie gut die Reaktionszeit auch sein mag.

7. Wie schätzen sie sich für die damalige Zeit als Fahrer ein?

Ich dachte das ich selbst mit erhöhter Geschwindigkeit oder geringem Abstand noch Herr der Lage bin. Doch mein Verhalten als Fahrer im Straßenverkehr war egoistisch und ich habe mich überschätzt. Ich habe in der Zwischenzeit als Beifahrer mehr als je zuvor gelernt das auch reines zuschnellfahren extrem gefährlich sein kann, und dass keine Reaktionszeit der Welt die überhöhte Geschwindigkeit bei einer Bremsung kompensieren kann.

8. Woran lag es das sie keinen Unfall hatten?

Das ich noch keinen Unfall aufgrund von überhöhter Geschwindigkeit hatte liegt einzig und allein daran das ich noch nicht in eine Notsituation gekommen bin. Alle Verkehrsteilnehmer um mich herum haben stets aufmerksam und rücksichtsvoll gehandelt. Wie schnell es zu einem Unfall kommen kann, habe ich schon an eigenem Leibe erfahren und mir hätte sehr viel früher bewusst werden müssen das mein Verhalten gefährlich ist und Unfälle provoziert.

9. Warum haben sie sich (immer wieder) so verhalten?

Ich hatte nicht die Einsicht und dachte, dass ich nur Pech habe, erwischt zu werden. Ich habe den Straßenverkehr nicht von der Rennstrecke trennen können. Obwohl ich mich abseits des Straßenverkehrs an alle Regeln halte, habe ich gedacht dass ich besser fahre als andere und ich deswegen schneller fahren kann.

10. Wie haben sie auf das Verhalten der Polizei reagiert, nachdem sie gestoppt oder gelasert wurden?

Wenn ich geblitzt wurde, habe ich mich stets geärgert erwischt worden zu sein. Bei ein paar wenigen Kontrollen, bei denen ich auch angehalten wurde, habe ich nie diskutiert oder war unfreundlich zu den Beamten. Ich wurde stehts ermahnt die Geschwindigkeitsbegrenzung einzuhalten, und ich habe diese Hinweise auch angenommen. Damit war die Kontrolle für mich meist abgeschlossen und ich hatte bereits wieder andere Dinge im Kopf.

11. Wie haben sie auf die ersten Verwarn- bzw. Bußgelder reagiert?

Ich habe die Strafen stets bezahlt, ohne groß darüber nachzudenken, wo das Problem liegt. Da ich immer der Meinung war alles unter Kontrolle zu haben war es lange Zeit kein Problem für mich.

12. Was hatten sie sich vorgenommen, um keine Punkte mehr zu bekommen?

Ich habe mir immer vorgenommen entspannter und langsamer zu fahren, und war zu den jeweiligen Zeitpunkten auch immer der Meinung, die wäre für mich leicht umzusetzen. Eine echte Strategie hatte ich nicht, ebenso wenig hatte ich einen Antrieb das Problem zu suchen.

13. Warum konnten sie ihre guten Vorsätze nicht einhalten?

Ich bin immer wieder in meine alten Verhaltensmuster zurückgefallen. Ich habe jeweils nach kurzer Zeit wieder angefangen zu schnell zu fahren. Besonders auf freier Strecke. Rückblickend haben meine Vorsätze nicht lange gehalten, weil mir nicht klar war, dass ich etwas grundlegend falsch mache. Mir war nicht bewusst, dass ich im Straßenverkehr Menschen gefährde. Ich hatte diesen Unterschied zwischen Sport und Alltag nicht verinnerlicht.

14. Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Punktesammeln und bestimmten Ereignissen in ihrem Leben?

Ich hatte früher immer eine ignorante Haltung gegenüber der StVO, und habe in den unzähligen Momenten in denen ich dagegen verstoßen habe nicht eingesehen das es falsch war, und war der Meinung das meine Situation im leben als Hobby Rennfahrer mein Verhalten verzeiht.

15. Wie lauten ihre Vorsätze heute?

Die Zeit ohne Fahrerlaubnis konnte ich besser als gedacht zur Reflektion nutzen. Meine ignorante Haltung ist im Nachhinein gesehen mehr als unangebracht gewesen. Ich möchte heute niemanden mehr gefährden. Ich möchte von mir behaupten können dass ich im Straßenverkehr Sicher und vorausschauend fahre.

16. Was ist daran anders?

Der Unterschied ist, dass mir nun bewusst geworden ist welche Fehler ich begangen habe und was Verstöße gegen die StVO für Auswirkungen haben können. Ich möchte nie mehr ein Mensch sein der andere im Straßenverkehr gefährdet und auf die Rücksicht anderer angewiesen ist. Ich möchte viel lieber in Zukunft von mir sagen können das ich stets sicher fahre.

17. Was wollen sie konkret tun, damit sie ihre Vorsätze diesmal einhalten können?

Ich werde meine Vorsätze nun auf jeden Fall einhalten da sich meine Einstellung zum Autofahren im letzten Jahr noch einmal komplett verändert hat. Ich werde meine allgemeine Einstellung zum Leben auf meine Fahrweise übertragen, um meine Ziele umzusetzen und sicher zu fahren. Ich bin abseits der Straße ordnungsliebend und pünktlich. Mein Fahrzeug ist immer sauber und gut gepflegt. Sollte ich in die Versuchung kommen, beispielsweise durch Zeitstress oder eine leere Straße dann werde ich an das in letzter Zeit gelernte zurückdenken und weiter innerhalb der Geschwindigkeitsbegrenzung fahren. Ich kann mir auch sehr gut vorstellen, wie sich dies anfühlt, da ich genau das schon durch den Abstandsverstoß und meinen Unfall durchlebt habe. Ich kann von mir behaupten, dass ich nie wieder zu dicht aufgefahren bin.

18. Was hat sich ansonsten bei ihnen geändert?

Im Vergleich zu vorher, hat sich einiges in meinem Leben verändert. Ich bin mittlerweile deutlich reifer und erwachsener in meinem Handeln. Ich habe in der Zwischenzeit meinen Bachelorabschluss erworben und habe eine Freundin gefunden. Die größte Änderung ergab sich aber in meinem beruflichen Leben. Mit dem Start meiner Bachelorarbeit habe ich einen Job an der Hochschule im Institut für Energiesysteme angefangen. Meine aktive Zeit in der ich Rennen gefahren bin ist seit dem ich an der Hochschule arbeite vorbei.

19. Welche Einstellung zur Verkehrssicherheit haben sie heute und was ist daran neu?

Ich habe nun eine viel bessere Einstellung zur Verkehrssicherheit. Ich habe gelernt das viele Verstöße wie erhöhte Geschwindigkeit sehr gefährlich sind auch wenn mir durch Glück noch nie etwas passiert ist. Menschen, die sich nicht an die Verkehrsregeln halten gefährden andere und sind als Teilnehmer im Straßenverkehr nicht tragbar.

20. Was ist ihrer Meinung nach im Straßenverkehr besonders wichtig?

Nach meinen Erfahrungen im letzten Jahr bin ich der Meinung das im Straßenverkehr die gegenseitige Rücksichtnahme das wichtigste ist. Wenn jeder vorausschauend fährt, und die Verkehrsregeln beachtet wird der Verkehr sicher. Ich denke auch, dass ich mit meiner neuen Einstellung zu denjenigen gehöre, die durch sichere Fahrweise Gefahren Situationen vermeiden können, die andere verursacht haben.

21. Was könnte ihre guten Vorsätze wieder zum Scheitern bringen?

Meine Fehler einzusehen und meine Einstellung für immer zu ändern bringt für mich ausschließlich Vorteile. Wenn ich unter Zeitdruck geraten sollte oder ich auf leerer Straße fahre werde ich trotzdem nicht auf eine überhöhte Geschwindigkeit beschleunigen. Ich möchte niemanden mehr gefährden. Da ich mir sehr gut vorstellen kann, wie sich dies anfühlt, bin ich fest davon überzeugt das ich meine Vorsätze einhalten kann.
 

Mr.Max

Neuer Benutzer
Ich habe den Fragenkatalog jetzt überarbeitet, und bin gespannt ob ich nochmals Feedback bekomme :)
Mir ist beim Verbessern aufgefallen dass ich unter umständen mit der Formulierung nicht ganz das rüberbringe was ich eigentlich sagen will. Mir fällt es schwer die Antworten richtig zu formulieren. Ich bin mir auch unsicher wie ich dann in Person rüberkomme. Um ehrlich zu sein macht mir das etwas sorgen. Ich finde auch Frage 14 in meinem Fall sehr schwer zu beantworten.
 

TommyX38

Benutzer
Hey Max,

Ich hab in einer Woche meine erste (Punkte-)MPU. Ich werde noch heute Abend deinen FB durchlesen und schauen ob ich als Laie etwas finde. Auf was ich dich aber schon mal hinweisen möchte:



Bei der Führerscheinstelle liegt deine Akte. Diese darfst du gegen kleines Entgeld einsehen. Das ist auch wichtig, da du alle deine Punkte nach Uhrzeit etc. auswendig können musst. Da du von deinem ersten aktenkundigen Vergehen keine genaues Datum etc. mehr hast, wäre dies relativ wichtig. Außerdem stehen in deiner Akte evtl. noch andere Sachen drin und du kannst dich auf diese Sachen mental vorbereiten, falls der GA doch eine Frage dazu stellt.
Deine Akte liegt jetzt allerdings schon beim Gutachter. Melde dich bei der FST, ob Sie die Akte zurück fordern können, dann schreibst du dir die Sachen ab und sie geht wieder zurück zum GA.

Dürfte auch zeitlich locker hin hauen... Hatte das gleiche Problem und es war innerhalb einer Woche erledigt.
Nein die Akte müssen Sie dir ohne ein Entgelt zeigen, die dürfen für deine eigenen Daten kein Geld verlangen.
 

Dewores

Benutzer
Zur Akte: Einsicht ist in jedem Fall sinnvoll, bei mir war z. B. ein kleinerer Verstoß (den ich geplant habe einzubinden) gar nicht drin. Den habe ich dann natürlich weggelassen während des Gesprächs. Mir wurde aber jegliche Einsicht seitens der Fsst verweigert (Januar 2021) und darauf verwiesen ich könne die Akte am Tage der MPU beim MPI einsehen. Habe ich dann so gemacht, kostenlos natürlich.

Zu deinem Fragebogen:

- Bei Frage 4 könntest du noch Ursachen aus der Vergangenheit einbinden, z. B. dein Rennfahr-Hobby; du hattest schon früh Freude am schnellen Fahren; dein Vater wurde oft geblitzt wenn ihr in den Urlaub gefahren seid, das hat es normalisiert etc. Ich habe meine Antwort damals übrigens eingeleitet mit "Ich hatte eine falsche Grundeinstellung zur Verkehrssicherheit..."

- Bei Frage 15 gefällt mir die Formulierung "ich möchte von mir behauptet können" nicht – das kannst du auch so und das hängt vor allem von deinen eigenen Standards ab. Da du bereits gesagt hast, dass du die StVO stets verachtet hast, wäre hier in meinen Augen eine Klarstellung angebracht, z. B.: "Ich habe vor mich uneingeschränkt an sämtliche Geschwindigkeitsbegrenzungen zu halten und ein vorbildlicher Autofahrer mit einem angemessenen, gelassenen und rücksichtsvollen Fahrstil zu sein"

- Frage 17 ist für mich, wie @RodionRomanovich bereits gesagt hat, zu viel Absichtsbekundung und nicht wirklich überzeugend. Dass ordnungsliebende Menschen mit sauberen Autos besonders gelassen fahren wäre mir neu und wer immer pünktlich sein will, der drückt auch mal auf die Tube um rechtzeitig anzukommen. Ich habe die Antwort damals folgendermaßen eingeleitet, vielleicht ist das eine nützliche Anregung:

"Meine Freundin und ich werden mein Fahrverhalten kritisch im Auge behalten. Ich werde frühzeitig losfahren um nicht zu riskieren, dass ich mich unter Druck setze um rechtzeitig am Ziel anzukommen. Ich werde mir jedes Mal wenn ich in ein Fahrzeug steige die Gefahren des schnellen Fahrens vor Augen halten und mir vorstellen, es sei meine Freundin oder meine Mutter deren Leben ich gefährde, wenn ich mich für einen aggressiven und rücksichtslosen Fahrstil entscheide"

Alles in allem finde ich den Fragebogen aber gut und meiner unprofesionellen Einschätzung zufolge hast du gute Chancen. Ich drücke dir in jedem Fall die Daumen. Hast du abgesehn von diesem Forum noch irgendeine Vorbereitung in Anspruch genommen?
 

Mr.Max

Neuer Benutzer
Vielen Dank Leute :)
ich habe meinen Fragebogen nochmals genau durchdacht und an einigen Stellen durch eure Anregungen verbessert.
Für weitere Anregungen oder Verbesserungsvorschläge bin ich offen :)
Ich habe neben dem Forum keine andere Vorbereitung in Anspruch genommen.
Es würde mich auch wirklich interessieren wie Ihr euch auf das Gespräch vorbereitet habt, bzw wie genau die Herangehensweise aussieht. Ein guter Freund von mit hat mir diese Forum empfohlen, er meinte er hat die Fragen mehr oder weniger auswendig gelernt und es kamen ca. 80% der Fragen so im Gespräch vor. Vielleicht kann auch zu diesem Thema der ein oder andere etwas berichten.

Ich habe in der Zwischenzeit auch meine Akte angefordert, allerdings noch keine Rückmeldung.
 

Mr.Max

Neuer Benutzer
1. Wie viele Verstöße hatten sie?

Inklusive eins verjährten Vergehens sind es 9 Verstöße die zu Punkten geführt haben. Ich habe allerdings deutlich öfter gegen die Straßenverkehrsordnung verstoßen. Besonders in den ersten Jahren bin ich deutlich öfter viel zu schnell gefahren, und viel zu dicht aufgefahren, als ich erwischt wurde.

2. Was waren das für Verstöße?

Ich habe besonders häufig gegen das Geschwindigkeitslimit verstoßen, dazu zählen auch unzählige Verstöße, die nicht geahndet wurden und/oder die nicht aktenkundig waren. Allerdings habe ich auch den Sicherheitsabstand nicht eingehalten, habe ohne zu blinken die Spur gewechselt und habe sehr oft falsch geparkt.

3. Wann waren diese Verstöße und in welchem Zeitraum fanden diese statt? (möglichst Datum und zu welcher Tageszeit-um so genauer, um so besser)

??.??.2015: Überschreitung der Geschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften um 48? km/h (erlaubt 100) – 2 Punkte (Nachmittags auf der B89) (Hier finde ich den Bescheid nicht mehr)

22.04.2015: Sie hielten bei einer Geschwindigkeit von 142 Km/h den erforderlichen Sicherheitsabstand von 71,00m nicht ein. Ihr Abstand betrug 17,35m - 2 Punkte (Früh 08:54 Uhr auf der A8)

05.05.2016: Verkehrsunfall aufgrund von Übermüdung/Sekundenschlaf (Fahrlässige Gefährdung des Straßenverkehrs - 2 Punkte (Nachts auf der A9)

17.01.2018: Überschreitung der Geschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften um 22 km/h (erlaubt 50) - 1 Punkt (Nachts 01:06 Uhr auf der B14)

30.03.2018: Überschreitung der Geschwindigkeit innerhalb geschlossener Ortschaften um 22 km/h (erlaubt 50) - 1 Punkt (Abends 21:00 Uhr in München)

03.07.2019: Überschreitung der Geschwindigkeit innerhalb geschlossener Ortschaften um 21 km/h (erlaubt 40) - 1 Punkt (Nachts 00:21 Uhr in München)

30.05.2020: Überschreitung der Geschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften um 29 km/h (erlaubt 100) - 1 Punkt (Abends 21:31 Uhr in München)

25.06.2020: Überschreitung der Geschwindigkeit innerhalb geschlossener Ortschaften um 38 km/h (erlaubt 60) - 2 Punkte (Vormittags 10:40 Uhr in München)

19.02.2021: Verkehrssicherheit wesentlich beeinträchtigt, Fahrtrichtungsanzeiger leuchten dauerhaft - 1 Punkt (München)

4. Wie konnten so viele Verstöße zusammenkommen?

Ich war während der gesamten Zeit selbst das Problem. Ich habe die Straßenverkehrsordnung nicht ernst genommen, für mich war der Straßenverkehr eine große Rennstrecke. Ich konnte zwar durch den Abstandsverstoß und meinen Unfall viel dazulernen, konnte aber die überhöhte Geschwindigkeit nie ablegen. Als Resultat bin ich zwar deutlich verantwortungsvoller geworden was beispielsweise den Sicherheitsabstand angeht, ich habe aber bei freier Strecke immer wieder auf eine zu hohe Geschwindigkeit beschleunigt. Der letzte Punkt war für mich ein Kavaliersdelikt. Ich habe mein Auto sofort umrüsten lassen.

5. Wie war ihre Gefühlslage bei diesen Delikten?

Ich habe mich den anderen Verkehrsteilnehmern überlegen gefühlt. Da ich die Straßenverkehrsordnung nicht ernst genommen habe fühlten sich die Vergehen auch nicht falsch an. Ich dachte das ich Herr der Lage bin, und habe mich stets überschätzt.

6. Was hätte passieren können bei den jeweiligen Delikten?

Nahezu alle meine Vergehen sind als gefährlich einzustufen. Ich habe damals die Gefahren zweifelsohne unterschätzt. Durch mein Verhalten wurden neben mir selbst auch andere Verkehrsteilnehmer gefährdet. Unvorhergesehene Ereignisse wie Wildwechsel oder spielende Kinder sind durch erhöhte Geschwindigkeit deutlich gefährlicher, egal wie gut die Reaktionszeit auch sein mag.

7. Wie schätzen sie sich für die damalige Zeit als Fahrer ein?

Ich dachte das ich selbst mit erhöhter Geschwindigkeit oder geringem Abstand noch Herr der Lage bin. Doch mein Verhalten als Fahrer im Straßenverkehr war egoistisch und ich habe mich überschätzt. Ich habe in der Zwischenzeit als Beifahrer mehr als je zuvor gelernt das auch reines zuschnellfahren extrem gefährlich sein kann, und dass keine Reaktionszeit der Welt die überhöhte Geschwindigkeit bei einer Bremsung kompensieren kann.

8. Woran lag es das sie keinen Unfall hatten?

Das ich noch keinen Unfall aufgrund von überhöhter Geschwindigkeit hatte liegt einzig und allein daran das ich noch nicht in eine Notsituation gekommen bin. Alle Verkehrsteilnehmer um mich herum haben stets aufmerksam und rücksichtsvoll gehandelt. Wie schnell es zu einem Unfall kommen kann, habe ich schon an eigenem Leibe erfahren und mir hätte sehr viel früher bewusst werden müssen das mein Verhalten gefährlich ist und Unfälle provoziert.

9. Warum haben sie sich (immer wieder) so verhalten?

Ich hatte nicht die Einsicht und dachte, dass ich nur Pech habe, erwischt zu werden. Ich habe den Straßenverkehr nicht von der Rennstrecke trennen können. Obwohl ich mich abseits des Straßenverkehrs an alle Regeln halte, habe ich gedacht dass ich besser fahre als andere und ich deswegen schneller fahren kann.

10. Wie haben sie auf das Verhalten der Polizei reagiert, nachdem sie gestoppt oder gelasert wurden?

Wenn ich geblitzt wurde, habe ich mich stets geärgert erwischt worden zu sein. Bei ein paar wenigen Kontrollen, bei denen ich auch angehalten wurde, habe ich nie diskutiert oder war unfreundlich zu den Beamten. Ich wurde stehts ermahnt die Geschwindigkeitsbegrenzung einzuhalten, und ich habe diese Hinweise auch angenommen. Damit war die Kontrolle für mich meist abgeschlossen und ich hatte bereits wieder andere Dinge im Kopf.

11. Wie haben sie auf die ersten Verwarn- bzw. Bußgelder reagiert?

Ich habe die Strafen stets bezahlt, ohne groß darüber nachzudenken, wo das Problem liegt. Da ich immer der Meinung war alles unter Kontrolle zu haben war es lange Zeit kein Problem für mich.

12. Was hatten sie sich vorgenommen, um keine Punkte mehr zu bekommen?

Ich habe mir immer vorgenommen entspannter und langsamer zu fahren, und war zu den jeweiligen Zeitpunkten auch immer der Meinung, die wäre für mich leicht umzusetzen. Eine echte Strategie hatte ich nicht, ebenso wenig hatte ich einen Antrieb das Problem zu suchen.

13. Warum konnten sie ihre guten Vorsätze nicht einhalten?

Ich bin immer wieder in meine alten Verhaltensmuster zurückgefallen. Ich habe jeweils nach kurzer Zeit wieder angefangen zu schnell zu fahren. Besonders auf freier Strecke. Rückblickend haben meine Vorsätze nicht lange gehalten, weil mir nicht klar war, dass ich etwas grundlegend falsch mache. Mir war nicht bewusst, dass ich im Straßenverkehr Menschen gefährde. Ich hatte diesen Unterschied zwischen Sport und Alltag nicht verinnerlicht.

14. Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Punktesammeln und bestimmten Ereignissen in ihrem Leben?

Ich hatte früher immer eine ignorante Haltung gegenüber der StVO, und habe in den unzähligen Momenten in denen ich dagegen verstoßen habe nicht eingesehen das es falsch war, und war der Meinung das meine Situation im leben als Hobby Rennfahrer mein Verhalten verzeiht.
15. Wie lauten ihre Vorsätze heute?
Die Zeit ohne Fahrerlaubnis konnte ich besser als gedacht zur Reflektion nutzen. Meine ignorante Haltung ist im Nachhinein gesehen mehr als unangebracht gewesen. Ich möchte heute niemanden mehr gefährden, und im Straßenverkehr sicher und vorausschauend fahren. Ich muss mich uneingeschränkt an alle Verkehrsregeln halten und möchte jederzeit ein vorbildlicher Autofahrer mit rücksichtsvollem Fahrstil sein.

16. Was ist daran anders?

Der Unterschied ist, dass mir nun bewusst geworden ist welche Fehler ich begangen habe und was Verstöße gegen die StVO für Auswirkungen haben können. Ich möchte nie mehr ein Mensch sein der andere im Straßenverkehr gefährdet und auf die Rücksicht anderer angewiesen ist. Ich möchte viel lieber in Zukunft von mir sagen können das ich stets sicher fahre.

17. Was wollen sie konkret tun, damit sie ihre Vorsätze diesmal einhalten können?

Ich werde meine Vorsätze nun auf jeden Fall einhalten da sich meine Einstellung zum Autofahren im letzten Jahr noch einmal komplett verändert hat. Sollte ich in die Versuchung kommen, beispielsweise durch Zeitstress oder eine leere Straße dann werde ich an das in letzter Zeit gelernte zurückdenken, die Gefahren erkennen, und weiter innerhalb der Geschwindigkeitsbegrenzung fahren. Ich kann mir auch sehr gut vorstellen, wie sich dies anfühlt, da ich genau das schon durch den Abstandsverstoß und meinen Unfall durchlebt habe. Ich kann von mir behaupten, dass ich nie wieder zu dicht aufgefahren bin. Ich werde mit der Hilfe von meiner Freundin und meinen anderen Mitfahrern mein Fahrverhalten kritisch im Auge behalten.

18. Was hat sich ansonsten bei ihnen geändert?

Im Vergleich zu vorher, hat sich einiges in meinem Leben verändert. Ich bin mittlerweile deutlich reifer und erwachsener in meinem Handeln. Ich habe in der Zwischenzeit meinen Bachelorabschluss erworben und habe eine Freundin gefunden. Die größte Änderung ergab sich aber in meinem beruflichen Leben. Mit dem Start meiner Bachelorarbeit habe ich einen Job an der Hochschule im Institut für Energiesysteme angefangen. Meine aktive Zeit in der ich Rennen gefahren bin ist seit dem ich an der Hochschule arbeite vorbei.

19. Welche Einstellung zur Verkehrssicherheit haben sie heute und was ist daran neu?

Ich habe nun eine viel bessere Einstellung zur Verkehrssicherheit. Ich habe gelernt das viele Verstöße wie erhöhte Geschwindigkeit sehr gefährlich sind auch wenn mir durch Glück noch nie etwas passiert ist. Menschen, die sich nicht an die Verkehrsregeln halten gefährden andere und sind als Teilnehmer im Straßenverkehr nicht tragbar.

20. Was ist ihrer Meinung nach im Straßenverkehr besonders wichtig?

Nach meinen Erfahrungen im letzten Jahr bin ich der Meinung das im Straßenverkehr die gegenseitige Rücksichtnahme das wichtigste ist. Wenn jeder vorausschauend fährt, und die Verkehrsregeln beachtet wird der Verkehr sicher. Ich denke auch, dass ich mit meiner neuen Einstellung zu denjenigen gehöre, die durch sichere Fahrweise Gefahren Situationen vermeiden können, die andere verursacht haben.

21. Was könnte ihre guten Vorsätze wieder zum Scheitern bringen?

Meine Fehler einzusehen und meine Einstellung für immer zu ändern bringt für mich ausschließlich Vorteile. Wenn ich unter Zeitdruck geraten sollte oder ich auf leerer Straße fahre werde ich trotzdem nicht auf eine überhöhte Geschwindigkeit beschleunigen. Ich möchte niemanden mehr gefährden. Da ich mir sehr gut vorstellen kann, wie sich dies anfühlt, bin ich fest davon überzeugt das ich meine Vorsätze einhalten kann.
 

x100f

Benutzer
So wird das nix, das ist viel zu oberflächlich und zu dünn! Mein dringender Rat: Sag den MPU-Termin ab und spare damit einen satten Haufen unnötig rausgeschmissenes Geld. Die Punkte-MPU gilt nicht zufällig als die "Königsdisziplin" der MPU, denn wer fleißig Punkte gesammelt hat, der hat sich ja ganz klar als hartnäckiger Wiederholungstäter bereits geoutet!
 

Sonne

Erfahrener Benutzer
So wird das nix, das ist viel zu oberflächlich und zu dünn! Mein dringender Rat: Sag den MPU-Termin ab und spare damit einen satten Haufen unnötig rausgeschmissenes Geld. Die Punkte-MPU gilt nicht zufällig als die "Königsdisziplin" der MPU, denn wer fleißig Punkte gesammelt hat, der hat sich ja ganz klar als hartnäckiger Wiederholungstäter bereits geoutet!
Dann hilf doch mit und korrigiere den FB, dann ist das Geld nicht rausgeschmissen
 

Dewores

Benutzer
Ich habe neben dem Forum keine andere Vorbereitung in Anspruch genommen.
Du wirst vor der MPU einen Zettel mit persönlichen Informationen ausfüllen müssen, dazu gehört auch eine Frage nach deiner Vorbereitung. Ich habe mitbekommen, dass es keinen guten Eindruck macht, wenn man gar keine Vorbereitung in Anspruch genommen hat und irgendein komisches Forum in diesem Internetz offenbar auch nicht. Daher habe ich ein recht umfangreiches MPU-Buch als Vorbereitung angegeben. Die GA teilte mir mit, dass es zwar schöner gewesen wäre, wenn ich mehr als nur ein Buch vorzuweisen hätte, aber es dennoch besser sei als nichts. Vielleicht ist das eine Überlegung wert, einen Rat kann ich diesbezüglich aber nicht geben.
 

Dewores

Benutzer
Ein guter Freund von mit hat mir diese Forum empfohlen, er meinte er hat die Fragen mehr oder weniger auswendig gelernt und es kamen ca. 80% der Fragen so im Gespräch vor. Vielleicht kann auch zu diesem Thema der ein oder andere etwas berichten.
Das kann ich so bestätigen. Meine Fragen waren damals u. a. folgende:

Wie sag ihre frühere Fahrweise aus?
Was sind sie für ein Autofahrer gewesen?
Welche Verstöße und welche Situation / Stimmungslage?
Warum sind nie Unfälle passiert?
Welche übergeordeneten Ursachen sehen Sie rückblickend?
Wie sieht ihr Umfeld heute aus?
Wie wollen sie sich künftig im Straßenverkehr verhalten?
Wie wollen sie erneute Geschwindigkeitsverstösse vermeiden?
Was haben sie sonst bei sich verändert?
Worauf müssen sie künftig achten?
Wollen sie noch etwas ergänzen?
 

x100f

Benutzer
Es fällt auf, dass die mehrere deiner Geschw.überschreitungen nur knapp über der Punktegrenze liegen. Da stellt sich doch sofort die Frage: Warum macht das jemand, denn damit sammelt man ja völlig sinnlos Punkte ein nur wegen 2 oder 3 km/h mehr. Bei der Punkte-MPU gelten die so genannten V-Kriterien. Es wird angenommen, dass es verschiedene mögliche Ursachen für das hartnäckige Punktesammeln gibt:

V2:
Der Kandidat würde sein problematisches Verhalten ja sehr gerne abstellen, aber so sehr er sich auch bemüht: Es gelingt ihm einfach nicht dauerhaft! Immer wieder fällt er in das alte Verhalten zurück.

V3:
Der Kandidat will sein Verhalten einfach nicht ändern, weil es ihm irgendeine ganz besondere Art von "Genuss" bringt, auf den er absolut nicht verzichten möchte. Dafür ist er sogar bereit, die ganz erheblichen negativen Konsequenzen in Kauf zu nehmen.

Es geht also um nicht anders wollen (V3) oder nicht anders können (V2). Weil dein Verhalten mit dem sinnlosen Punktesammeln auf V2 hindeutet, wird die MPU schwierig sein, denn wer trotz Bemühung nicht anders kann, dem helfen auch die besten tollen Vorsätze nicht!
 

RodionRomanovich

Erfahrener Benutzer
Es geht ja bei der Begutachtung auch immer um persönliche Hintergründe, die für den einen greifbarer sind als für den anderen. Wenn man einen solchen gefunden hat und entsprechend ausbaut, wird die MPU leicht zum Selbstläufer. Nur mit allgemeinen Floskeln wie "ich war jung", "ich hatte kein Selbstbewusstsein", "mein Chef wollte... ", "die Straße war für mich eine Rennstrecke" wird es halt schwierig, wenn keine konkreten Beispiele benannt werden. Je nachvollziehbar die persönliche Note wird, desto leichter wird es. Und wenn alle von der imaginären "Rennstrecke" sprechen, hat wohl kaum jemand tatsächlich eine befahren. Außer vielleicht @Mr.Max .Also möge er auch davon sprechen und zwar ausführlich.
 
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