Abstinenz bei gelegentlichem Konsum - Verkehrspsychologe notwendig für MPU?

Broesel

Neuer Benutzer
Hallo zusammen,
ich freu mich sehr dieses Forum gefunden zu haben. Ich schick auch gleich mal meine Daten mit.

Meine Fragen sind:

1) Muss ich denn als gelegentlicher Konsument der erstmalig unter Einfluss von THC Moped gefahren ist einen AN über 6 Monate machen?

2) Fällt man eigentlichen (Ihr alle da draußen habt die Erfahrung) ohne einen AN sofort durch bei der MPU? Der Wert war hoch, weil ich Dödel gleich im Anschluss gefahren bin, aber erstmalig und 100% nie wieder

3) Brauch ich wirklich einen Verkehrspsychologen bzw. -pädagogen um eine MPU zu bestehen? Kann ich mich denn nicht selbst informieren, reflektieren, bei anderen Gesprächen - u.a. auch über dieses Forum?

4) Hat man als gelegentlicher Konsument überhaupt eine Chance die MPU positiv zu bestehen oder muss man "komplette Abstinenz" vortäuschen?

Freu mich auf Feedback.

LG, Broesel

Zur Person
Geschlecht: Männlich
Alter: 18

Was ist passiert?
Drogensorte: Cannabis
Konsumform (Dauer und Häufigkeit je Substanz): Gelegentlich, so alle 2-3 Wochen mal, seit Sommer 2019
Datum der Auffälligkeit: 26.05.2021

Drogenbefund
Blutwerte: 13,7 ng/ml THC und 27,3 ng/ml THC-COOH
Schnelltest: Ja - Negativ
Beim Kauf erwischt: nein
Nur daneben gestanden: nein

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Ja (Mai)
Polizei hat sich mit den Blutwerten gemeldet: Ja
Verfahren gegen Bußgeld eingestellt: nein (?)
Verurteilt: Ja (ein Monat Fahrverbot)
Strafe abgebüßt: Nur Bußgeld

Führerschein
Hab ich noch: ja (A1/B)
Hab ich abgegeben: nein (hab 4-Monatsfrist, spätestens 01.12. muss ich abgeben für einen Monat – also das erhängte Fahrverbot wegen der Ordnungswidrigkeit)
Hab ich neu beantragt: nein
Habe noch keinen gemacht: nein

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: ja (Anwältin)

Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): "Kann Herr.... trotz der Hinweise auf gelegentlichen Cannabiskonsum sowie der bekannten Verkehrsteilnahme unte r Cannibseinfluss ein KFZ der Gruppe B/A2 sicher führen? Ist insbesondere nicht zu erwarten, das er auch zukünftig ein KFZ unter Einfluss von BM, anderen Stoffen oder deren Nachwirkungen führen wird (Fähigkeit zum Trennen von Konsum und Verkehrsteilnahme "


Bundesland
:
Baden-Württemberg

Konsum
Ich konsumiere noch: nein
letzter Konsum: 23.07.2021

Abstinenznachweis
Haaranalyse: nein
Urinscreen: nein (geplant ab 01.09.)
Keinen Plan:

Aufarbeitung
Drogenberatung: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung: nein (dieses Forum, Internet)

MPU
Datum: soll bis zum 06.10.2021 vorliegen
Welche Stelle (MPI): PIMA
Schon bezahlt?: nein
Schon gehabt?: nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: niemand
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bist du Rückfalltäter?: nein
 

Broesel

Neuer Benutzer
Weiter hätte ich noch die Info bzw Frage was denn eigentlich der Unterschied zwischen Verkehrspsychologe u D Verkehrspädagoge ist. Meine Anwältin sagt ich soll auf jeden Fall zu einem V.psychologen und nicht zu "selbsternannte"... Denke doch aber das Mitglieder beim DVPK doch ordentlicher Berater sind?
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
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Administrator
1) Muss ich denn als gelegentlicher Konsument der erstmalig unter Einfluss von THC Moped gefahren ist einen AN über 6 Monate machen?
Ja
2) Fällt man eigentlichen (Ihr alle da draußen habt die Erfahrung) ohne einen AN sofort durch bei der MPU? Der Wert war hoch, weil ich Dödel gleich im Anschluss gefahren bin, aber erstmalig und 100% nie wieder
Ja, ohne Abstinenznachweise brauchst du gar nicht erst antreten ... dein Geld ist dann quasi weg.
Die Mindestdauer einer Abstinenz sind mit 6 Monaten festgeschrieben.
Es gibt sicher seltene Fälle, wo es auch ohne AB geschafft wurde. Aber in Zeiten der ständigen Verschärfung, würde ich dieses "Lotteriespiel" nicht empfehlen.
3) Brauch ich wirklich einen Verkehrspsychologen bzw. -pädagogen um eine MPU zu bestehen? Kann ich mich denn nicht selbst informieren, reflektieren, bei anderen Gesprächen - u.a. auch über dieses Forum?
Nein, die Vorbereitung ist jedem selbst überlassen.
4) Hat man als gelegentlicher Konsument überhaupt eine Chance die MPU positiv zu bestehen oder muss man "komplette Abstinenz" vortäuschen?
Mit einer vernünftigen Vorbereitung kann jeder die MPU bestehen. "Vortäuschen" brauchst du hier nichts, jeder Gutachter merkt das sofort.
Was du allerdings nach deiner MPU machst, ist allein dein Problem. Ziel ist immer, Konsum und Straßenverkehr in der Zukunft auseinanderzuhalten.

Stoff zum lesen ...

MPU ... abc Teil 1 Ablauf der MPU
MPU ... abc Teil 2 Vorbereitung auf die MPU
MPU ... abc Teil 3 Umgang mit dem MPU Gutachten

FAQ Reaktionstest/Leistungstest

Unterlagen für die Neuerteilung

Urinanalyse FAQ
Haaranalyse FAQ

Wichtige Abkürzungen
 

Lavidasnipe

Stamm-User
Moin erstmal,
1) Muss ich denn als gelegentlicher Konsument der erstmalig unter Einfluss von THC Moped gefahren ist einen AN über 6 Monate machen?
Das wäre schon ratsam, du könntest versuchen die MPU mit „kontrolliertem kiffen“ zu bestehen, im Forum ist allerdings soweit ich informiert bin, noch kein Erfolgsfall bekannt, daher würde ich dies mit einem klaren JA beantworten.

2) Fällt man eigentlichen (Ihr alle da draußen habt die Erfahrung) ohne einen AN sofort durch bei der MPU? Der Wert war hoch, weil ich Dödel gleich im Anschluss gefahren bin, aber erstmalig und 100% nie wieder
Würde ich auch mit Ja beantworten. Der AN bei einem Drogendelikt (mindestens 6 Monate) ist nur die Eintrittskarte für eine erfolgreiche MPU. Wahrscheinlich wird dir kein Gutachter abkaufen, dass du „nur ein Mal“ bekifft gefahren bist.

3) Brauch ich wirklich einen Verkehrspsychologen bzw. -pädagogen um eine MPU zu bestehen? Kann ich mich denn nicht selbst informieren, reflektieren, bei anderen Gesprächen - u.a. auch über dieses Forum?
Ist keine zwingende Vorraussetzung, @Max sagt immer, die MPU ist reine Privatangelegenheit, daher ist auch die Vorbereitung dieser jedem selbst überlassen. Jedoch wird eine professionelle Beratung von den MPI‘s gerne gesehen, geht aber auch ohne, wenn du dich gut vorbereitest. Und ja, es geht auch über dieses Forum. Habe ich auch so gemacht. Auf Grund deines Alters gehe ich davon aus, dass du noch in der Probezeit bist. Daher wird mit großer Wahrscheinlichkeit noch ein „besonderes Aufbauseminar“ auf dich zukommen.

4) Hat man als gelegentlicher Konsument überhaupt eine Chance die MPU positiv zu bestehen oder muss man "komplette Abstinenz" vortäuschen?
Das ist eine Frage, die ich mal im Raum stehen lasse. Grundsätzlich solltest du keine Abstinenz „vortäuschen“, sondern dich tatsächlich mit deiner Problematik auseinandersetzen. Im besten Fall sogar aufhören zu Kiffen, das wird dich auf die Dauer im Leben nicht weiterbringen. (Was du letzten Endes machst, bleibt dir überlassen). Wenn du dort eine Geschichte auftischst, wird diese i.d.R nach kurzer Zeit auffliegen und du bist durch.

Datum: soll bis zum 06.10.2021 vorliegen
Wenn es tatsächlich um eine MPU und nicht um ein FäG geht, glaube ich nicht, dass du bis zu diesem Zeitpunkt ein positives Gutachten erlangen kannst. Dein Fs wird wohl einige Monate weg sein….

Liebe Grüße.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
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Administrator
der Unterschied zwischen Verkehrspsychologe u D Verkehrspädagoge ist.
Ein VP macht Ursachenforschung, er ergründet quasi, warum du konsumiert hast ... er kitzelt deine Konsummotive aus dir heraus und wir dich auf den Weg zur MPU beraten.
Ein Verkehrspädagoge denkt mehr wissenschaftlich, er vermittelt eine zeitgemäße Didaktik des Lehrbereichs und hilft entsprechende Methoden zu entwickeln.

Nebenbei ... ich kenne hier im Forum keinen einzigen Fall, der sich mit einem Verkehrspädagogen beschäftigt hat.
 

Broesel

Neuer Benutzer
Ich danke Euch schon mal für diese Infos. Lassen mich alles schon klarer sehen. Vor allem wenn Antworten aus diesem Forum von ehemals Betroffenen kommen
 

Broesel

Neuer Benutzer
Ein VP macht Ursachenforschung, er ergründet quasi, warum du konsumiert hast ... er kitzelt deine Konsummotive aus dir heraus und wir dich auf den Weg zur MPU beraten.
Ein Verkehrspädagoge denkt mehr wissenschaftlich, er vermittelt eine zeitgemäße Didaktik des Lehrbereichs und hilft entsprechende Methoden zu entwickeln.

Nebenbei ... ich kenne hier im Forum keinen einzigen Fall, der sich mit einem Verkehrspädagogen beschäftigt hat.
Gibt es denn hier eine Empfehlungsliste von VPsych. nach PLZ? Speziell PLZ 70... bis 73...
Ich hatte eigentlich einen mir sehr kompetenten V.Pädagogen gefunden und Anwältin verweist aber unbedingt auf einen V.psych.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
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Administrator
Da frag mal Tante Google ob es bei dir einen gescheiten VP gibt.
Deine Anwältin hat bei deiner Vorbereitung gar nichts zu melden, dass ist allein deine Angelegenheit.
 

Broesel

Neuer Benutzer
Muss eigentlich der THC-COOH Wert (also der im Körper gespeicherte Wert) beim Drogensceeening/AN auf null sein? Kann man erst Screening beginnen wenn dieser Wert auf null ist? Das dauert ja schon länger. Oder ist es wichtig dass keine aktiven Cannabinoide festgestellt werden? Welche Werte isndausschlaggebend für Befund "negativ".
Freu mich auf hilfreiche Antworten.
 

savoy

Stamm-User
Beide bzw alles muss auf 0 sein. Gelgentlicher Konsum, während du deine Abstinenz belegen willst, passt auch irgendwie nicht, oder? Also aufhören ;)
 

Broesel

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Seit der Feststellung rauch ich auch nicht mehr. Von daher sollte doch für eine Abstinenz doch mein aktuelles Verhalten wichtig sein. Der THC-COOH Wert ist ja der gespeicherte "alte" Wert im Körper der ja auch über die konsumhäufigkeit Ausschluß gibt. Bis der mal abgebaut ist dauert das ja ewig. Oder irre ich mich. Bei meiner MPU geht es darum ob ich als gelegentlicher Konsument dies vom Strassenverkehr trennen kann. So steht es in der Fragestellung der FSS für die Mpu. AN mach ich um zu beweisen dass ich aufgehört habe. Der "aufgebaute" thc-cooh Wert sollte dann natürlich gleich bzw aufgrund der Abstinenz weniger werden. Aber auf 0? Und dann erst Programm beginnen? Dauert ja noch länger alles.
 

Broesel

Neuer Benutzer
Auch will ich AN machen da jeder sagt ohne fällst gleich durch. Obwohl wie gesagt die Fragestellung der FSS wie oben lautet...
 

Max

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Der THC-COOH Wert ist ja der gespeicherte "alte" Wert im Körper der ja auch über die konsumhäufigkeit Ausschluß gibt. Bis der mal abgebaut ist dauert das ja ewig.
Beim Screening geht es gar nicht um THC-COOH, sondern um THC. Wenn du unter dem Cutt-Off-Wert bleibst, ist alles ok.
 
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