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Mein Fragebogen - nächste Woche MPU

Holger41

Neuer Benutzer
Hallo liebes Forum,
ich wurde bei meiner TF mit 1,81 Promille im Blut bei einer Verkehrskontrolle erwischt.
keinen Unfall oder ähnliches.
Der Führerschein wurde eingezogen, Strafverfahren nach Zuteilung, 9 Monate Sperre, insgesamt ca. 10 Monate.
Ich habe keinen Vorbereitungskurs absolviert (online) und habe den Führerschein neu beantragt.

In einer Woche steht bereits meine MPU an. Leider bin ich jetzt erst auf dieses tolle Forum gestoßen und hoffe, dass Ihr mir trotz der Kurzfristigkeit noch etwas Feedback geben könnt.

Nun meine beantworteten Fragen,
bitte gene Kritik und Verbesserungsvorschläge.

Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Am 31.03.2021 war ich bei der Verabschiedung meines direkten Vorgesetzten (er ist in eine andere Abteilung gewechselt), der auch gleichzeitig ein sehr guter und langjähriger Kumpel ist. Aus diesem Anlass haben wir mit den Kollegen angestoßen. Ich habe im Zeitraum von 16 Uhr bis 17 Uhr 2 Bier (0,33 l) getrunken. Das Wetter war an diesem Tag zum ersten Mal im Jahr schon fast sommerlich warm. Spontan beschlossen wir mit den Kollegen aus unserer Abteilung noch in einem Biergarten einzukehren. Dort haben wir dann weiter getrunken, nach und nach hat sich mein Vorgesetzter und die anderen Kollegen verabschiedet, bis ich gegen 19 Uhr alleine mit meinem Kollegen war, mit dem ich mir ein Büro teile (ebenfalls ein sehr guter und langjähriger Kumpel). Ich hatte meinen Kollegen zu diesem Zeitpunkt seit fast einem Jahr nicht mehr gesehen, da wir Corona-bedingt abwechselt im Büro und im Homeoffice waren. Demzufolge hatten wir uns einiges zu erzählen und tranken dabei weiter Weizen. Ich habe im Verlaufe des abends bis ca. 21:00 Uhr 6 Weizen (0,5 l) und ein Glas Sekt (0,1 l) getrunken. Anschließend bin ich in mein Auto gestiegen und wollte nach Hause fahren. Ich war total betrunken und habe mich alles andere als fahrtauglich gefühlt aber da ich bereits öfter alkoholisiert (wenn auch nicht so stark wie an diesem Tag) gefahren bin machte ich mir keine großen Gedanken und bin los gefahren. Nach etwa 5 km musste ich an einem geschlossenen Bahnübergang halten und bin während der Wartezeit eingeschlafen. Als die Schranken hoch gingen und ich nicht los fuhr kam der Fahrer der Wagens hinter mir an mein Auto und klopfte an die Scheibe. Darauf hin bin ich weiter gefahren. Nach weiteren 5 km sah ich Blaulicht im Rückspiegel und hielt sofort rechts an. Die Polizisten nahmen mich mit auf die Wache und die Blutprobe ergab einen Wert von 1,81 Promille.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
16 -17 Uhr 12 Bier 0,33 l, 17 – 21 Uhr 6 Weizen 0,5 l und 1 Sekt 0,1 l.

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Nach 10 km wurde ich angehalten, insgesamt betrug die Strecke 15 km.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Nein ich war nicht mehr fahrtüchtig, ich war übermütig und habe mich selbst überschätzt. Ich dachte es wird schon gut gehen.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Ich wollte die Trunkenheitsfahrt nicht vermeiden, da ich schon öfter alkoholisiert gefahren war, habe ich mir auch dieses Mal keine großen Gedanken darüber gemacht.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Ich bin vorher bereits öfter alkoholisiert gefahren, aber nicht so stark alkoholisiert wie an diesem Abend und die Strecken waren kürzer (maximal 10 km). Aufgefallen bin ich vorher nie.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Wenn ich von 20 Jahren ausgehe und im Schnitt vielleicht 3 x im Jahr betrunken gefahren bin, etwa 60 x. Ich folgere darauf, dass ich mehr Glück als Verstand hatte nicht vorher schon aufgefallen zu sein und vor allem bin ich froh, dass ich das Glück hatte, dass niemand durch mein Verhalten zu Schaden gekommen ist.


Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Mit 14 trank ich auf einem Weinfest ca. eine Flasche Wein. Ich war total betrunken und musste mich übergeben.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt? (Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
16. – 25. Lebensjahr: 3 bis 4 x pro Monat immer nur am Wochenende bis zu 15 Bier 0,33 l (anfangs war ich nach 5 Bier schon betrunken, im Laufe der Jahre hat es sich bis zu 15 Bier gesteigert).
25 - 30. Lebensjahr: 1 bis 2 x pro Monat immer nur am Wochenende bis zu 10 Bier 0,33 l
31. Lebensjahr bis 39. Lebensjahr: alle 2-3 Monate immer nur am Wochenende bis zu 10 Bier 0,33 l
Ab 40. Lebensjahr: 1 x im halben Jahr immer nur am Wochenende bis zu 10 Bier 0,33 l

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Meistens auf Veranstaltungen, Partys, in Kneipen, in geselligen Runden bei Freunden


12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Mein Vater hat mich als Kind meist nur kritisiert und nie gelobt. Beim Fußball zum Beispiel, wenn die Trainer und Mannschaftskameraden mir attestierten ein gutes Spiel gemacht zu haben dann hat mein Vater mir gesagt, dass mein Gegenspieler sehr schlecht war und mir erzählt was ich alles nicht gut gemacht habe. Daraus resultierend war ich nicht sonderlich selbstbewusst und auch bei Kontakt mit Fremden, insbesondere vom anderen Geschlecht sehr schüchtern. Seit ich klein bin leide ich unter Psoriasis (Schuppenflechte), die in vielen Phasen meines Lebens deutlich sichtbar (auch im Gesicht) war und ebenfalls nicht für ein selbstbewusstes Auftreten sorgte. Ich hatte immer Angst deswegen gemobbt oder ausgegrenzt zu werden. Wenn ich dann auf Partys Alkohol getrunken habe hat sich mein Selbstbewusstsein gesteigert und die Kommunikation mit Fremden oder dem anderen Geschlecht lief auch einfacher. Beim Fußball ging es dann im Alter von 16 Jahren los, dass freitags nach dem Training mit der Mannschaft eine Kiste Bier getrunken wurde. Hier kam dann die Gruppendynamik noch dazu, ich wollte dazu gehören.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Bei wenig Alkohol wurden Sachen über die man sonst schmunzeln kann wesentlich lustiger und ich wurde einfach lockerer und selbstbewusster. Bei viel Alkohol waren diese Wirkungen noch mehr verstärkt aber es kam hinzu, dass ich Probleme mit dem Gleichgewicht hatte und anfing zu lallen. Irgendwann wurde ich dann auch müde und wollte ins Bett.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Nein kritische Hinweise gab es nie.


15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Ich habe keine negativen Auswirkungen festgestellt, berufliche oder private Pflichten habe ich nie vernachlässigt. Allerdings hatte ich meist einen Kater an den Tagen nach dem erhöhten Konsum und verbrachte dadurch den folgenden freien Tag mit Kopfschmerzen und Übelkeit im Bett statt etwas schönes zu unternehmen.


16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Ja, wie bereits geschildert war die Hochphase im Alter von 16 bis 25 Jahre, ich habe immer nur zum Feiern auf Partys getrunken, nie weil ich traurig war oder um Probleme zu bewältigen. Mit zunehmendem Alter wurden die Partys dann immer seltener, zuletzt habe ich, auch bedingt durch Corona kaum noch getrunken. Es gibt keine Umstände oder Ursachen, die meinen Alkoholkonsum beeinträchtigt haben. Durch das zunehmende Alter wurden die Partys seltener und aufgrund dessen, dass der Kater mit zunehmenden Alter auch stärker wurde wurden die Tage an denen ich getrunken heute seltener. Da wurde dann ab 30 schon abgewägt, ob es die jeweilige Party wert ist, dass man am nächsten Tag einen Kater hat und entsprechend dann auch oft schon weniger oder gar nichts getrunken.


17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Beim meinem ersten Kontakt mit Alkohol als ich als 14-jähriger die Falsche Wein getrunken habe war ich auf jeden Fall volltrunken, das kam hin und wieder immer mal vor.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Ich habe schon öfter längere Zeit auf Alkohol verzichtet aber nicht bewusst, dass ich mir vorgenommen habe so und so lange keinen Alkohol zu trinken, sondern einfach weil es keine Anlässe (Partys) in der Zeit gab.


19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Ich dachte immer meine Trinkmengen wären noch im gesellschaftlich vertretbaren Rahmen. Ich sah auch keine negativen Auswirkungen auf mein Leben. Ich habe mich hauptsächlich als Gelegenheitstrinker eingestuft, da ich ausschließlich am Wochenende und in Gesellschaft getrunken habe. Heute würde ich mich auch so einschätzen, aber mit dem Zusatz, dass ich den Alkohol aufgrund der Menge hin und wieder missbräuchlich eingesetzt habe.


Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Ja, Bier maximal 3 x 0,33 l, 1 x pro Monat

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Anfang August 2021 im Urlaub in der Türkei

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich habe mir nach meiner Trunkenheitsfahrt und dem Schock, den ich darüber hatte, Gedanken gemacht, wie ich mein weiteres Leben in Bezug auf den Alkohol gestalten will. Ich will mich nicht mehr betrinken sondern kontrolliert hin und wieder bis zu maximal 3 Bier trinken. Dadurch, dass ich mich nicht mehr betrinke erkenne ich viele Vorteile. Ich habe mehr von meinen freien Wochenenden und liege nicht mit einem Kater im Bett. Ich mache noch mehr Sport als vorher und bin daher auch ausgeglichener und leistungsfähiger. Im Rahmen der MPU bin ich häufig mit dem Fahrrad zur Arbeit gefahren und habe mit dem Radfahren ein neues Hobby für mich entdeckt. Durch den Verzicht auf Kneipenbesuche spare ich unterdessen viel Geld, mit dem ich meine Frau zum Essen einladen kann oder hin und wieder einen Städtetrip machen kann.


24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Ich habe die Trunkenheitsfahrt dazu genutzt mich mit mir selbst auseinanderzusetzen. Mir ist dabei klar geworden, dass ich riesiges Glück hatte, dass ich durch mein Verhalten niemanden verletzt oder gar getötet habe. Das hat mir die Augen geöffnet und ich habe beschlossen, dass ich nicht mehr so sein möchte wie vorher.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Im Gegensatz zu früher mache ich bei den Trinkspielen (Würfeln um eine Runde Bier z.B.) nicht mehr mit und unterhalte mich stattdessen mit den anderen Kumpels oder spiele Dart. Ich wurde anfangs belächelt wenn ich gesagt habe, dass ich an diesem Abend gar nichts trinken möchte oder maximal drei Bier trinken werde. Aber inzwischen haben das alle akzeptiert. Am nächsten Morgen freue ich mich dann immer noch darüber keinen Kater zu haben, das ist ein tolles Gefühl.


26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Insgesamt bin ich jetzt viel ausgeglichener und sehr zufrieden mit meinem Leben. Ich habe große Freude an meinen Hobbies Fußball schauen, Reisen, Laufen und Wandern, für die ich jetzt noch mehr Zeit übrig habe. Ich führe tiefgründige Gespräche mit Freunden während das vorher aufgrund des zu hohen Alkoholpegels nicht möglich war. Ich bin auch selbstbewusster geworden durch Gespräche mit Freunden und mit meiner Frau. Ich hatte seit 25 Jahren lange Haare und schon seit ein paar Jahren überlegt diese abzuschneiden, aber mich nie getraut aufgrund der Angst vor einem negativen Feedback. Jetzt habe ich mich endlich dazu entschieden meine Haare abzuschneiden und habe dafür nur positive Rückmeldungen erhalten.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Durch meine Aufarbeitung der Gründe für die Trunkenheitsfahrt habe ich überhaupt erst wirklich festgestellt, welche Gründe es für mich gab, derart hohe Alkoholmengen zu trinken. Dabei habe ich festgestellt, dass diese ursprünglichen Gründe warum ich mir diese Verhaltensweisen eintrainiert hatte gar nicht mehr notwendig sind. So habe ich die Schüchternheit gegenüber fremden Menschen inzwischen abgelegt und kann mich auch mit Fremden sehr gut unterhalten. Ich habe inzwischen auch Gefallen daran gefunden mich normal mit Menschen unterhalten zu können und was von den Abenden mitzubekommen statt sturzbesoffen zu sein. Wenn ich allerdings merke, dass der Alkoholpegel bei anderen ausufert und man sich nicht mehr normal unterhalten kann gehe ich nach Hause. Ich mache mir auch bewusst wie es mir früher immer ging am nächsten Tag und habe dann automatisch keine Lust mich zu betrinken.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung)
Ich kann natürlich nicht wissen was in der Zukunft passiert, daher kann ich einen Rückfall nie zu 100 % ausschließen. Ich bin mir jedoch ganz sicher, dass ich das nicht mehr in dem Ausmaß wie früher möchte. Ich habe mir feste Regeln gesetzt mit denen ich sehr zufrieden bin und die ich durchziehe.


29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Durch strikte Alkoholabstinenz, wenn ich mit dem Auto unterwegs bin.


30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Ich bin froh, dass durch mein rücksichtsloses Verhalten niemand zu Schaden gekommen ist, insbesondere die Tatsache, dass ich an den geschlossenen Schranken eingeschlafen bin hat mich sehr schockiert und mich dazu bewogen mich intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen. Ich möchte so etwas nie wieder machen.
 
Hallo Holger41,

willkommen im Forum :smiley138:

Puh, Termin in einer Woche, das ist wirklich sehr kurzfristig...

Du müsstest aber trotz der Dringlichkeit vorab noch den entsprechenden Profilfragebogen ausfüllen, der ist wichtig um einige Angaben im FB gegen zu prüfen...
 
Hallo Nancy,
vielen Dank für die Willkommensgrüße. Ja das ist leider wirklich sehr kurzfristig, ich ärgere mich auch, dass ich nicht schon früher auf dieses Forum gestoßen bin.
Anbei mein Fragebogen:

FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: männlich
Größe: 1,83 m
Gewicht: 85 kg
Alter: 41

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 31.03.2021
BAK: 1,81 Promille
Trinkbeginn: 16:00 Uhr
Trinkende: 20:50 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 21:53 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert:
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: bis 28.12.2021

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja am 31.03.2021
Hab ich neu beantragt: ja
Habe noch keinen gemacht:

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: keine
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Ist zu erwarten, dass Herr xxxxx Klarname entfernt *Nancy* auch zukünftig wieder ein Fahrzeug unter Alkoholeinfluss führen wird und/oder liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums, Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Kraftfahrzeugs der Klasse A, A1, BE in Frage stellen?

Bundesland:
Rheinland-Pfalz (MPU ist aber im Saarland falls das wichtig ist)

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: kontrolliert, maximal 1 x pro Monat bis zu 3 Bier und nur geplant, nicht spontan
Ich lebe abstinent seit:

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Urinscreening ja/nein: nein
Keinen Plan?:

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: nein

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: ja, online
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung:

MPU
Datum: am 10.11.2021
Welche Stelle (MPI): ProSecur Saarbrücken
Schon bezahlt?: ja
Schon eine MPU gehabt? nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten:
Nein
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Mist, habe mich da verschrieben, es waren 2 Bier 0,33 l. 12 in einer Stunde wären schon sportlich. ;-)
Kann ich den Beitrag hier irgendwie noch mal bearbeiten um das zu korrigieren?
 
In früheren Jahren habe ich ja durchaus "trainiert" aber mit zunehmendem Alter sind die Partys und damit die Trinkanlässe weniger geworden. Die letzte Trunkenheit vor dem Delikt war (auch Corona und Lockdown-bedingt) im August 2020 (also 7 Monate vorher). Und ich war mit den 1,81 Promille tatsächlich sternhagelvoll. Ich konnte kaum noch stehen und habe gelallt, ich hatte auch Erinnerungslücken. Dass einer an meine Scheibe geklopft hatte ist mir z.B. erst 2 Tage später wieder eingefallen.
 
Ok, bislang habe ich seit der Trunkenheitsfahrt 2 x 3 Bier 0,33 l getrunken. 1 x im Mai als ein guter Freund anlässlich der Geburt seines Sohnes geladen hatte und 1 x im August im Urlaub, da hatte ich mir vorgenommen, an einem Abend mit meiner Frau zusammen 3 Bier zu trinken.
Also sollte ich dann künftig besser maximal 2 Bier trinken? Ich mache es auch nur maximal ein Mal pro Monat wenn ein besonderer Anlass (Geburtstag eines Freundes z.B.) ansteht. Ich muss es nicht auf Teufel komm raus unbedingt 1 x pro Monat erzwingen.
 
Ok, bislang habe ich seit der Trunkenheitsfahrt 2 x 3 Bier 0,33 l getrunken. 1 x im Mai als ein guter Freund anlässlich der Geburt seines Sohnes geladen hatte und 1 x im August im Urlaub, da hatte ich mir vorgenommen, an einem Abend mit meiner Frau zusammen 3 Bier zu trinken.
Also sollte ich dann künftig besser maximal 2 Bier trinken? Ich mache es auch nur maximal ein Mal pro Monat wenn ein besonderer Anlass (Geburtstag eines Freundes z.B.) ansteht. Ich muss es nicht auf Teufel komm raus unbedingt 1 x pro Monat erzwingen.
Ich würde 1 Bier angeben und max 6 Anlässe im Jahr
 
Hallo Holger,

ich habe deinen Beitrag (Profil-FB) bearbeitet da dort dein Klarname lesbar war, bitte darauf achten dass du hier anonym bleibst :smiley138:

Zu deinem FB (zum Teil beziehe ich mich in meinen Feedback auf deine Antworten die ich im Zitat dann fett markiert habe):
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
16 -17 Uhr 12 Bier 0,33 l, 17 – 21 Uhr 6 Weizen 0,5 l und 1 Sekt 0,1 l.
Das reicht nicht aus um deine BAK von 1,81‰ zu erklären. Zum Zeitpunkt der BE hättest du damit bei ca. 1,3‰ gelegen.
Denke bitte nochmal nach ob es nicht 2 Weizen mehr gewesen sind...
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Nach 10 km wurde ich angehalten, insgesamt betrug die Strecke 15 km.
10 km sind eine ziemlich lange Strecke, noch dazu unfallfrei...
Es ist davon auszugehen dass du auch mit diesem Grad der Alkoholisierung schon mehrfach gefahren bist.
Von daher sind diese Aussagen nicht besonders glaubwürdig:
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Ich bin vorher bereits öfter alkoholisiert gefahren, aber nicht so stark alkoholisiert wie an diesem Abend
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Wenn ich von 20 Jahren ausgehe und im Schnitt vielleicht 3 x im Jahr betrunken gefahren bin, etwa 60 x.
Fahrten unter Alkohol
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt? (Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
16. – 25. Lebensjahr: 3 bis 4 x pro Monat immer nur am Wochenende bis zu 15 Bier 0,33 l (anfangs war ich nach 5 Bier schon betrunken, im Laufe der Jahre hat es sich bis zu 15 Bier gesteigert).
25 - 30. Lebensjahr: 1 bis 2 x pro Monat immer nur am Wochenende bis zu 10 Bier 0,33 l
31. Lebensjahr bis 39. Lebensjahr: alle 2-3 Monate immer nur am Wochenende bis zu 10 Bier 0,33 l
Ab 40. Lebensjahr: 1 x im halben Jahr immer nur am Wochenende bis zu 10 Bier 0,33 l
Das (fett markierte) wird dir der Gutachter keinesfalls abnehmen.
Jemand der mit 1,8‰ 10 km unfallfrei fahren kann ist in Übung.
Die GA gehen hier nach eigenen Statistiken vor.
Da die Trinkmenge im Vorfeld auch nicht zur Menge der TF passt (Vorfeld = max. 3,3l Bier, TF ca. 4,6l Bier) würde es wohl ab hier sehr schwierig werden den GA zu überzeugen...
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Mein Vater hat mich als Kind meist nur kritisiert und nie gelobt. Beim Fußball zum Beispiel, wenn die Trainer und Mannschaftskameraden mir attestierten ein gutes Spiel gemacht zu haben dann hat mein Vater mir gesagt, dass mein Gegenspieler sehr schlecht war und mir erzählt was ich alles nicht gut gemacht habe. Daraus resultierend war ich nicht sonderlich selbstbewusst und auch bei Kontakt mit Fremden, insbesondere vom anderen Geschlecht sehr schüchtern. Seit ich klein bin leide ich unter Psoriasis (Schuppenflechte), die in vielen Phasen meines Lebens deutlich sichtbar (auch im Gesicht) war und ebenfalls nicht für ein selbstbewusstes Auftreten sorgte. Ich hatte immer Angst deswegen gemobbt oder ausgegrenzt zu werden. Wenn ich dann auf Partys Alkohol getrunken habe hat sich mein Selbstbewusstsein gesteigert und die Kommunikation mit Fremden oder dem anderen Geschlecht lief auch einfacher. Beim Fußball ging es dann im Alter von 16 Jahren los, dass freitags nach dem Training mit der Mannschaft eine Kiste Bier getrunken wurde. Hier kam dann die Gruppendynamik noch dazu, ich wollte dazu gehören.
Dir ist aber schon bewusst, dass gerade bei einer Schupppenflechte, der Alk. vermieden werden sollte da er die Beschwerden ja eher noch verschlimmert?
think.gif



Dass du in deiner Jugend vermehrt Alk. getrunken hast wegen des schlechten Selbstbewusstseins ist nachvollziehbar, das gilt auch für die Sache mit der Gruppendynamik. Für den späteren hohen Alk.konsum gilt das allerdings nicht mehr. Zum einen hören deine Konsumhintergründe bei deinem 16. Lebensjahr auf (was war denn danach?) und zum anderen kann es später doch nicht mehr daran gelegen haben dass du z.B. beim "anderen Geschlecht" zu schüchtern warst.

Erklärend dazu:
Ich bin auch selbstbewusster geworden durch Gespräche mit Freunden und mit meiner Frau.
mit dem ich meine Frau zum Essen einladen kann oder hin und wieder einen Städtetrip machen kann.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Ja, wie bereits geschildert war die Hochphase im Alter von 16 bis 25 Jahre, ich habe immer nur zum Feiern auf Partys getrunken, nie weil ich traurig war oder um Probleme zu bewältigen.
In der Antwort 12 hast du praktisch das Gegenteil behauptet
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19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Ich dachte immer meine Trinkmengen wären noch im gesellschaftlich vertretbaren Rahmen. Ich sah auch keine negativen Auswirkungen auf mein Leben. Ich habe mich hauptsächlich als Gelegenheitstrinker eingestuft, da ich ausschließlich am Wochenende und in Gesellschaft getrunken habe. Heute würde ich mich auch so einschätzen, aber mit dem Zusatz, dass ich den Alkohol aufgrund der Menge hin und wieder missbräuchlich eingesetzt habe.
Ich fürchte, dies würde der GA als fehlende Selbstreflexion und ungenügende Auseinandersetzung mit deiner Problematik ansehen....

(Btw: Woher stammt eigentlich der FB? In "unserem" FB ist die Frage 19 anders formuliert.)

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Ich habe die Trunkenheitsfahrt dazu genutzt mich mit mir selbst auseinanderzusetzen. Mir ist dabei klar geworden, dass ich riesiges Glück hatte, dass ich durch mein Verhalten niemanden verletzt oder gar getötet habe. Das hat mir die Augen geöffnet und ich habe beschlossen, dass ich nicht mehr so sein möchte wie vorher.
Du hast beschlossen dass du "nicht mehr so sein möchtest wie vorher" und dann war alles gut?
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Insgesamt bin ich jetzt viel ausgeglichener und sehr zufrieden mit meinem Leben. Ich habe große Freude an meinen Hobbies Fußball schauen, Reisen, Laufen und Wandern, für die ich jetzt noch mehr Zeit übrig habe. Ich führe tiefgründige Gespräche mit Freunden während das vorher aufgrund des zu hohen Alkoholpegels nicht möglich war. Ich bin auch selbstbewusster geworden durch Gespräche mit Freunden und mit meiner Frau. Ich hatte seit 25 Jahren lange Haare und schon seit ein paar Jahren überlegt diese abzuschneiden, aber mich nie getraut aufgrund der Angst vor einem negativen Feedback. Jetzt habe ich mich endlich dazu entschieden meine Haare abzuschneiden und habe dafür nur positive Rückmeldungen erhalten.
Wie das?
Wenn du doch nur 2x im Jahr solche Mengen getrunken hast, dürfte dies doch gar nicht groß ins Gewicht gefallen sein?
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung)
Ich kann natürlich nicht wissen was in der Zukunft passiert, daher kann ich einen Rückfall nie zu 100 % ausschließen. Ich bin mir jedoch ganz sicher, dass ich das nicht mehr in dem Ausmaß wie früher möchte. Ich habe mir feste Regeln gesetzt mit denen ich sehr zufrieden bin und die ich durchziehe.
Klingt wie: "ein paar Bierchen über den Durst trinken werde ich aber wohl dennoch ab und zu..."

Sorry, wenn das jetzt teilweise hart und auch überspitzt klingt, ich habe allerdings große Bedenken dass du deine MPU so bestehen kannst.

Bei KT muss die Aufarbeitung zu 100% stimmen, das sehe ich bei dir leider (noch) nicht.
Könntest du den MPU-Termin evtl. verschieben?
 
Hallo Nancy,
vielen Dank für dein ehrliches Feedback.
Die Anzahl meiner Getränke habe ich nach Rücksprache mit meiner MPU-Vorbereiterin bereits wie folgt hochgeschraubt:
16 – 25 Jahre:
3 x pro Monat durchschnittlich 6-8 Bier, maximal 12 Bier 0,5 l in 6-7 Stunden
1 x pro Monat 2-3 Bier 0,5 l

25 – 30 Jahre:

2 x pro Monat durchschnittlich 6-8 Bier, maximal 12 Bier 0,5 l in 6-7 Stunden
2 x pro Monat 2-3 Bier 0,5 l

31 – Trunkenheitsfahrt:
1 x pro Monat durchschnittlich 6-8 Bier, maximal 12 Bier 0,5 l in 6-7 Stunden
3 x pro Monat 2-3 Bier 0,5 l

Tag der Trunkenheitsfahrt:
2 x 0,33 l Bier – 8 x 0,5 l Bier in 5 Stunden

Bezüglich der Gründe nach dem 16. Lebensjahr:
Später habe ich den missbräuchlichen Konsum an den Wochenenden genutzt um Druck abzubauen. Ich habe als Kind nie gelernt über Probleme zu sprechen. Daher habe ich immer alles mit mir selbst ausgemacht und nie mit anderen Menschen über Gefühle/Probleme gesprochen. Ich habe immer gedacht ich dürfte keine Schwäche zeigen oder auch mal zeigen, dass es mir nicht gut geht und mich dann einfach berauscht. Mir ist inzwischen klar, dass dadurch keine Probleme gelöst werden. Inzwischen führe ich Gespräche mit Freunden oder meiner Frau wenn mich etwas bedrückt.
Am Tag der TF wurde mein Chef verabschiedet und die Nachfolge war zu diesem Zeitpunkt noch ungeklärt. Mir wurde klar, dass ich mich zukünftig nicht mehr hinter seinen Entscheidungen verstecken kann sondern selbst mehr Verantwortung übernehmen werden muss. Vorher hat er mir die Entscheidung immer abgenommen und ich habe diese dann nur umgesetzt und konnte dann wenn Unmut dagegen aufkam sagen, dass das die Entscheidung des Chefs ist. Das hat mich in dem Moment schon sehr beschäftigt und ich musste in dem Moment auch einfach Druck abbauen.

Wegen Frage 19:
Ich hatte den Fragebogen von jemand anderem aus dem Forum kopiert und dessen Antworten überschrieben (ich weiß aber leider nicht mehr von wem ich es als Vorlage genommen hatte.
Heute bin ich der Meinung, dass ich vor meiner Trunkenheitsfahrt viel zu viel getrunken habe und den Alkohol oft missbräuchlich eingesetzt habe.

Frage 24:
Ich habe eingesehen, dass ich dadurch meine Probleme nicht lösen kann sondern sie nur von mir weg schiebe und sie trotzdem bestehen bleiben.

Frage 26:
Passt die Antwort denn einigermaßen bei den neuen Trinkmengen oben?

Vielen Dank noch mal für deine ehrliche Meinung.
 
Hallo Holger,

vielen Dank für deine Erklärungen, so wird das Ganze schon nachvollziehbarer...

31 – Trunkenheitsfahrt:
1 x pro Monat durchschnittlich 6-8 Bier, maximal 12 Bier 0,5 l in 6-7 Stunden
3 x pro Monat 2-3 Bier 0,5 l
Das wären dann max. 6l Bier zu einem Anlass und damit deutlich mehr als bei deiner TF.
D.h. im Umkehrschluss, dass du bei deiner Alk.fahrt nicht betrunken gewesen sein kannst.

Siehe hierzu deine Aussage:
Ich war total betrunken und habe mich alles andere als fahrtauglich gefühlt
Ergo sollte der Konsum im Vorfeld etwas niedriger gewesen sein.

Zu deinen Motiven:
Bezüglich der Gründe nach dem 16. Lebensjahr:
Später habe ich den missbräuchlichen Konsum an den Wochenenden genutzt um Druck abzubauen. Ich habe als Kind nie gelernt über Probleme zu sprechen. Daher habe ich immer alles mit mir selbst ausgemacht und nie mit anderen Menschen über Gefühle/Probleme gesprochen. Ich habe immer gedacht ich dürfte keine Schwäche zeigen oder auch mal zeigen, dass es mir nicht gut geht und mich dann einfach berauscht. Mir ist inzwischen klar, dass dadurch keine Probleme gelöst werden. Inzwischen führe ich Gespräche mit Freunden oder meiner Frau wenn mich etwas bedrückt.
Am Tag der TF wurde mein Chef verabschiedet und die Nachfolge war zu diesem Zeitpunkt noch ungeklärt. Mir wurde klar, dass ich mich zukünftig nicht mehr hinter seinen Entscheidungen verstecken kann sondern selbst mehr Verantwortung übernehmen werden muss. Vorher hat er mir die Entscheidung immer abgenommen und ich habe diese dann nur umgesetzt und konnte dann wenn Unmut dagegen aufkam sagen, dass das die Entscheidung des Chefs ist. Das hat mich in dem Moment schon sehr beschäftigt und ich musste in dem Moment auch einfach Druck abbauen.
Kann es denn dann sein dass du heute keine (großen) Probleme mehr wegen deiner Schuppenflechte hast (Ich meine damit ob man dir äußerlich etwas ansieht)?
Falls ja, wäre zu überlegen ob du dies bei der MPU gänzlich für dich behältst, da der Gutachter dich ansonsten garantiert darauf hinweist dass du besser gar keinen Alkohol mehr trinken solltest.

Die Motive würden sich dann aus o.g. und diesen Gründen zusammensetzen:
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Mein Vater hat mich als Kind meist nur kritisiert und nie gelobt. Beim Fußball zum Beispiel, wenn die Trainer und Mannschaftskameraden mir attestierten ein gutes Spiel gemacht zu haben dann hat mein Vater mir gesagt, dass mein Gegenspieler sehr schlecht war und mir erzählt was ich alles nicht gut gemacht habe. Daraus resultierend war ich nicht sonderlich selbstbewusst und auch bei Kontakt mit Fremden, insbesondere vom anderen Geschlecht sehr schüchtern.
Hierzu noch:
Wegen Frage 19:
...
Heute bin ich der Meinung, dass ich vor meiner Trunkenheitsfahrt viel zu viel getrunken habe und den Alkohol oft missbräuchlich eingesetzt habe.
Frage 24:
Ich habe eingesehen, dass ich dadurch meine Probleme nicht lösen kann sondern sie nur von mir weg schiebe und sie trotzdem bestehen bleiben.
Diese Antworten klingen schon wesentlich besser...
Frage 26:
Passt die Antwort denn einigermaßen bei den neuen Trinkmengen oben?
Wenn du die Antwort noch einmal entsprechend abänderst - schon.

Bitte überarbeite deinen FB und stelle ihn dann noch einmal "im Ganzen" ein...
 
Hallo Nancy,
unter uns und ganz ehrlich bezüglich der Trinkmengen. Ohne dass ich früher beim trinken jedes einzelne Bier mitgezählt habe müsste das etwa so hinhauen wie es da steht. Am Tag der TF waren es dann 2 x 0,33 und 8 x Weizen. Ich habe tatsächlich in den 7 Monaten davor allerhöchstens 10 x 2-3 Bier getrunken und kein Bier mehr. Es war wegen Corona eh alles geschlossen, also keine Party, Kneipen waren zu (und das sind die einzigen Stellen an denen ich getrunken habe). Ich war auch nicht privat zu Freunden in den Keller oder so. Meine Frau arbeitet im Altenheim und da habe ich mich sehr an die Corona-Regeln gehalten während des Lockdowns. Deshalb war ich als ehemals "geübter" mit 1,81 Promille auch sternhagelvoll und bin an der geschlossenen Schranke eingeschlafen. Ich konnte gar nix mehr. Sonst wäre ich vermutlich auch, wie in den Trunkenheitsfahrten die ich zuvor bereits begangen habe, nicht aufgefallen. Ich möchte das nicht schönreden aber ich muss da bewusst lügen (was ich nicht gut kann), dass ich vorher mehr getrunken habe als es tatsächlich der Fall war weil mir sonst keiner glaubt.

Meine Schuppenflechte ist wesentlich besser, man sieht eigentlich nichts mehr, allerdings nehme ich auch recht starke Medikamente dagegen (MTX), mit denen ich eigentlich keinen Alkohol trinken soll, da die auch auf die Leber und Nieren gehen. Meine Blutwerte werden daher auch alle 3 Monate kontrolliert, die sind aber in Ordnung. Meinst du ich sollte das dann besser weg lassen mit der Schuppenflechte und das Medikament dann auch nicht angeben?

Vielen Dank noch mal für dein Feedback. Ich gucke, dass ich den FB im Laufe des Tages noch mal komplett überarbeitet kriege und anschließend neu hier rein setzen werde.
 
Hallo Nancy,
ich habe es jetzt noch mal komplett überarbeitet und hoffe, dass es so passt:

FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: männlich
Größe: 1,83 m
Gewicht: 85 kg
Alter: 41

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 31.03.2021
BAK: 1,81 Promille
Trinkbeginn: 16:00 Uhr
Trinkende: 20:45 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 21:53 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert:
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: bis 28.12.2021

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja am 31.03.2021
Hab ich neu beantragt: ja
Habe noch keinen gemacht:

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: keine
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Ist zu erwarten, dass Herr xxxxx auch zukünftig wieder ein Fahrzeug unter Alkoholeinfluss führen wird und/oder liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums, Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Kraftfahrzeugs der Klasse A, A1, BE in Frage stellen?

Bundesland:
Rheinland-Pfalz (MPU ist aber im Saarland falls das wichtig ist)

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: kontrolliert, maximal 1 x pro Monat bis zu 2 Bier und nur geplant, nicht spontan
Ich lebe abstinent seit:

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Urinscreening ja/nein: nein
Keinen Plan?:

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: nein

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: ja, online
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung:

MPU
Datum: am 10.11.2021
Welche Stelle (MPI): ProSecur Saarbrücken
Schon bezahlt?: ja
Schon eine MPU gehabt? nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten:
Nein

Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Am 31.03.2021 (Mittwochs, ich hatte in der Woche allerdings Urlaub) war ich bei der Verabschiedung meines direkten Vorgesetzten (er ist in eine andere Abteilung gewechselt), der auch gleichzeitig ein sehr guter und langjähriger Kumpel ist. Aus diesem Anlass haben wir mit den Kollegen angestoßen. Ich habe im Zeitraum von 16 Uhr bis 17 Uhr 2 Bier (0,33 l) getrunken. Das Wetter war an diesem Tag zum ersten Mal im Jahr schon fast sommerlich warm. Spontan beschlossen wir mit den Kollegen aus unserer Abteilung noch in einem Biergarten einzukehren. Dort haben wir dann weiter getrunken, nach und nach hat sich mein Vorgesetzter und die anderen Kollegen verabschiedet, bis ich gegen 19 Uhr alleine mit meinem Kollegen war, mit dem ich mir ein Büro teile (ebenfalls ein sehr guter und langjähriger Kumpel). Ich hatte meinen Kollegen zu diesem Zeitpunkt seit fast einem Jahr nicht mehr gesehen, da wir Corona-bedingt abwechselnd im Büro und im Homeoffice waren. Demzufolge hatten wir uns einiges zu erzählen und tranken dabei weiter Bier. Ich habe im Verlaufe des Abends bis ca. 20:45 Uhr 8 Weizen (0,5 l) getrunken. Anschließend bin ich in mein Auto gestiegen und wollte nach Hause fahren. Ich war total betrunken und habe mich alles andere als fahrtauglich gefühlt aber da ich bereits öfter alkoholisiert (wenn auch nicht so stark wie an diesem Tag) gefahren bin machte ich mir keine großen Gedanken und bin los gefahren. Nach etwa 5 km musste ich an einem geschlossenen Bahnübergang halten und bin während der Wartezeit eingeschlafen. Als die Schranken hoch gingen und ich nicht los fuhr kam der Fahrer des Wagens hinter mir an mein Auto und klopfte an die Scheibe. Darauf hin bin ich weiter gefahren. Nach weiteren 5 km sah ich Blaulicht im Rückspiegel und hielt sofort rechts an. Die Polizisten nahmen mich mit auf die Wache und die Blutprobe ergab einen Wert von 1,81 Promille.

Anmerkung: Ich habe das Glas Sekt als „Booster“ weggelassen, da das wohl nicht gut kommt, wenn ich sonst immer nur Bier trinke? Ist auch tatsächlich so, dass ich sonst nie Sekt trinke, war eigentlich nur weil der mit Erdbeeren war und ich das bei jemand anderem gesehen habe und dann Lust darauf hatte, weil es zu dem sommerlichen Wetter gepasst hat mit den Erdbeeren.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
16 -17 Uhr 2 Bier 0,33 l, 17 – 20:45 Uhr 8 Weizen 0,5 l.

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Nach 9 km wurde ich angehalten, insgesamt betrug die Strecke 14 km.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Nein ich war nicht mehr fahrtüchtig, ich war übermütig und habe mich selbst überschätzt. Ich dachte es wird schon gut gehen.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Ich wollte die Trunkenheitsfahrt nicht vermeiden, da ich vorher schon öfter alkoholisiert gefahren bin, habe ich mir auch dieses Mal keine großen Gedanken darüber gemacht.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Ich bin vorher bereits öfter alkoholisiert gefahren, in der Regel kürzere Strecken (max. 10 km) und Schleichwege. Aufgefallen bin ich vorher nie.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Wenn ich von 20 Jahren ausgehe und im Schnitt vielleicht 12 x im Jahr unter Alkoholeinfluss gefahren bin, etwa 240 x. Ich folgere daraus, dass ich mehr Glück als Verstand hatte nicht vorher schon aufgefallen zu sein und vor allem bin ich froh, dass ich das Glück hatte, dass niemand durch mein Verhalten zu Schaden gekommen ist.


Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Mit 14 trank ich auf einem Weinfest ca. eine Flasche Wein. Ich war total betrunken und musste mich übergeben.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt? (Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
16. – 25. Lebensjahr:
3 x pro Monat durchschnittlich 6-8 Bier 0,5 l, maximal 12 Bier 0,5 l in 6-7 Stunden
1 x pro Monat 2-3 Bier 0,5 l

26. – 30. Lebensjahr:
2 x pro Monat durchschnittlich 6-8 Bier 0,5 l, maximal 12 Bier 0,5 l in 6-7 Stunden
2 x pro Monat 2-3 Bier 0,5 l

31. Lebensjahr – TF:
1 x pro Monat durchschnittlich 6-8 Bier 0,5 l, maximal 12 Bier 0,5 l in 6-7 Stunden
3 x pro Monat 2-3 Bier 0,5 l

Tag der TF:
2 x 0,33 l Bier, 8 x 0,5 l Bier in 5 Stunden

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Meistens auf Veranstaltungen, Partys, in Kneipen, in geselligen Runden bei Freunden

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Mein Vater hat mich als Kind meist nur kritisiert und nie gelobt. Beim Fußball zum Beispiel, wenn die Trainer und Mannschaftskameraden mir attestierten ein gutes Spiel gemacht zu haben dann hat mein Vater mir gesagt, dass mein Gegenspieler sehr schlecht war und mir erzählt was ich alles nicht gut gemacht habe. Daraus resultierend war ich nicht sonderlich selbstbewusst und auch bei Kontakt mit Fremden, insbesondere vom anderen Geschlecht sehr schüchtern. Wenn ich dann auf Partys Alkohol getrunken habe hat sich mein Selbstbewusstsein gesteigert und die Kommunikation mit Fremden oder dem anderen Geschlecht lief auch einfacher. Beim Fußball ging es dann im Alter von 16 Jahren los, dass freitags nach dem Training mit der Mannschaft eine Kiste Bier getrunken wurde. Hier kam dann die Gruppendynamik noch dazu, ich wollte dazu gehören. Später habe ich den missbräuchlichen Konsum an den Wochenenden genutzt um Druck abzubauen. Ich habe als Kind nie gelernt über Probleme zu sprechen. Daher habe ich immer alles mit mir selbst ausgemacht und nie mit anderen Menschen über Gefühle/Probleme gesprochen. Ich habe immer gedacht ich dürfte keine Schwäche zeigen oder auch mal zeigen, dass es mir nicht gut geht und mich dann einfach berauscht. Mir ist inzwischen klar, dass dadurch keine Probleme gelöst werden. Inzwischen führe ich Gespräche mit Freunden oder meiner Frau wenn mich etwas bedrückt.
Am Tag der TF wurde mein Chef verabschiedet und die Nachfolge war zu diesem Zeitpunkt noch ungeklärt. Mir wurde klar, dass ich mich zukünftig nicht mehr hinter den Entscheidungen meines Chefs „verstecken“ kann sondern selbst mehr Verantwortung übernehmen werden muss. Vorher hat er mir die Entscheidung immer abgenommen und ich habe diese dann nur umgesetzt und konnte dann wenn Unmut dagegen aufkam sagen, dass das die Entscheidung des Chefs ist. Das hat mich in dem Moment schon sehr beschäftigt und ich musste in dem Moment auch einfach Druck abbauen.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Bei wenig Alkohol wurden Sachen über die man sonst schmunzeln kann wesentlich lustiger und ich wurde einfach lockerer und selbstbewusster. Bei viel Alkohol waren diese Wirkungen noch mehr verstärkt aber es kam hinzu, dass ich Probleme mit dem Gleichgewicht hatte und anfing zu lallen. Irgendwann wurde ich dann auch müde und wollte ins Bett.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Nein kritische Hinweise gab es nie.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Ich habe glücklicherweise keine gravierenden negativen Auswirkungen festgestellt, berufliche oder private Pflichten habe ich nie vernachlässigt. Allerdings hatte ich meist einen Kater an den Tagen nach dem erhöhten Konsum und verbrachte dadurch den folgenden freien Tag mit Kopfschmerzen und Übelkeit im Bett statt etwas Schönes zu unternehmen.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Ja, wie bereits geschildert war die Hochphase im Alter von 16 bis 25 Jahre, ich habe immer nur zum Feiern auf Partys getrunken. Mit zunehmendem Alter wurden die Partys dann seltener und aufgrund dessen, dass der Kater mit zunehmenden Alter auch stärker wurde wurden die Tage an denen ich getrunken habe seltener. Da wurde dann ab 30 schon abgewägt, ob es die jeweilige Party wert ist, dass man am nächsten Tag einen Kater hat und entsprechend dann auch oft schon weniger oder gar nichts getrunken.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Beim meinem ersten Kontakt mit Alkohol als ich als 14-jähriger die Falsche Wein getrunken habe war ich auf jeden Fall volltrunken, das kam hin und wieder immer mal vor.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Ich habe schon öfter längere Zeit auf Alkohol verzichtet aber nicht bewusst, dass ich mir vorgenommen habe so und so lange keinen Alkohol zu trinken, sondern einfach weil es keine Anlässe (Partys) in der Zeit gab.

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Ich dachte immer meine Trinkmengen wären noch im gesellschaftlich vertretbaren Rahmen. Ich sah auch keine negativen Auswirkungen auf mein Leben. Ich habe mich hauptsächlich als Wochenendtrinker eingestuft, da ich ausschließlich am Wochenende und in Gesellschaft getrunken habe. Heute bin ich mir bewusst darüber, dass ich auf jeden Fall zu viel getrunken habe und dass ich den Alkohol missbräuchlich eingesetzt habe. Der Kater den ich an den folgenden Tagen hatte war ebenfalls ein Signal meines Körpers, dass das so nicht gesund sein kann.


Heute und in Zukunft
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Ja, kontrolliert, maximal 2 Bier 0,33 l, 1 x pro Monat nur zu besonderen Anlässsen

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Anfang August 2021 im Urlaub in der Türkei

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich habe mir nach meiner Trunkenheitsfahrt und dem Schock, den ich darüber hatte, Gedanken gemacht, wie ich mein weiteres Leben in Bezug auf den Alkohol gestalten will. Ich habe entschieden, dass ich nicht komplett auf Alkohol verzichten will, aber dass ich mich nicht mehr betrinken möchte und damit meinem Körper schaden. Daher habe ich mich entschlossen aus Genuss kontrolliert zu trinken. Hierfür habe ich ein klares Konzept. Ich trinke nur noch geplant, nicht mehr spontan. Ich trinke nur zu besonderen Anlässen maximal 1 x pro Monat und maximal 2 Bier 0,33 l. Mein erstes Getränk ist ein alkoholfreies und zwischen meinem ersten und zweiten Bier trinke ich mindestens 3 weitere alkoholfreie Getränke. Dadurch, dass ich mich nicht mehr betrinke erkenne ich viele Vorteile. Ich bin an den Tagen nach denen ich früher getrunken hätte fit und habe keinen Kater. Diese Zeit kann ich zusätzlich für meine Hobbys nutzen. Ich mache inzwischen noch mehr Sport als vorher und bin daher auch ausgeglichener und leistungsfähiger. Im Rahmen der MPU bin ich häufig mit dem Fahrrad zur Arbeit gefahren und habe mit dem Radfahren ein neues Hobby für mich entdeckt. Durch den Verzicht auf Kneipenbesuche spare ich unterdessen auch viel Geld, mit dem ich meine Frau zum Essen einladen kann oder hin und wieder einen Städtetrip machen kann.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Ich habe die Trunkenheitsfahrt dazu genutzt mich mit mir selbst auseinanderzusetzen, das hat mir die Augen geöffnet. Mir ist dabei klar geworden, dass ich keine Probleme lösen kann in dem ich mich betrinke. Die Probleme sind auch am nächsten Tag noch da. Darüber hinaus weiß ich, dass ich einfach nur riesiges Glück hatte, dass ich durch mein Verhalten niemanden verletzt oder gar getötet habe. Ich weiß nicht ob ich mit solch einer Schuld leben könnte. Und die furchtbaren Kater am nächsten Tag möchte ich auch nicht mehr haben. Ich brauchte anscheinend das Erlebnis als Weckruf um zu begreifen, dass ich etwas ändern muss, da ich es vorher als normal empfunden wie ich mich verhalten habe.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Von einer gewissen Kneipe in der es regelmäßig eskaliert ist und von den Leuten mit denen ich dort getrunken habe halte ich mich inzwischen fern. Im Gegensatz zu früher mache ich bei den Trinkspielen (Würfeln um eine Runde Bier z.B.) nicht mehr mit und beteilige mich auch nicht mehr wenn Runden gegeben werden. Stattdessen unterhalte ich mich mit den anderen Kumpels oder spiele Dart. Ich wurde anfangs belächelt und habe auch mal einen dummen Spruch abbekommen, wenn ich gesagt habe, dass ich an diesem Abend gar nichts trinken werde, aber inzwischen haben das alle akzeptiert. Wenn ich dann sehe, dass bei anderen der Alkoholpegel so steigt, dass es nicht mehr möglich ist sich normal zu unterhalten klinke ich mich aus und gehe nach Hause. Dann freue ich mich innerlich, dass ich am nächsten Morgen fit bin statt verkatert im Bett zu liegen. Und beim gemeinsamen Frühstück mit meiner Frau am nächsten Morgen weiß ich dann, dass ich alles richtig gemacht habe und werde in meiner Entscheidung bestärkt.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Insgesamt bin ich jetzt viel ausgeglichener und sehr zufrieden mit meinem Leben. Ich habe große Freude an meinen Hobbies Fußball schauen, Reisen, Laufen und Wandern und neuerdings Radfahren, für die ich jetzt noch mehr Zeit übrig habe. Ich führe tiefgründige Gespräche mit Freunden während das vorher aufgrund des zu hohen Alkoholpegels nicht möglich war. Ich bin auch selbstbewusster geworden durch die Gespräche mit der Therapeutin im Rahmen der Vorbereitung auf die MPU und durch Gespräche mit Freunden und mit meiner Frau. Inzwischen spreche ich Probleme an anstatt sie einfach runterzuschlucken. Ich hatte seit 25 Jahren lange Haare und schon seit ein paar Jahren überlegt diese abzuschneiden, aber mich nie getraut aufgrund der Angst vor einem negativen Feedback. Jetzt habe ich mich endlich dazu entschieden meine Haare abzuschneiden und habe dafür nur positive Rückmeldungen erhalten.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Durch meine Aufarbeitung der Gründe für die Trunkenheitsfahrt habe ich überhaupt erst wirklich festgestellt, welche Gründe es für mich gab, derart hohe Alkoholmengen zu trinken. Dabei habe ich festgestellt, dass diese ursprünglichen Gründe warum ich mir diese Verhaltensweisen eintrainiert hatte gar nicht mehr notwendig sind. So habe ich die Schüchternheit gegenüber fremden Menschen inzwischen abgelegt und kann mich auch mit Fremden sehr gut unterhalten. Mir ist nun bewusst, dass ich Probleme nur lösen kann wenn ich darüber spreche und nicht indem ich alles in mich reinfresse und dann mit Alkohol Dampf ablasse. Ich habe inzwischen auch Gefallen daran gefunden die geselligen Abende ohne Alkohol zu erleben mit anregenden Gesprächen anstatt nur noch zu lallen und sturzbesoffen zu sein. Wenn ich allerdings merke, dass der Alkoholpegel bei anderen ausufert und man sich nicht mehr normal unterhalten kann gehe ich nach Hause. Ich mache mir auch bewusst wie es mir früher immer ging am nächsten Tag und habe dann automatisch keine Lust mich zu betrinken.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung)
Ich kann natürlich nicht wissen was in der Zukunft passiert, daher kann ich einen Rückfall nie zu 100 % ausschließen. Ich bin mir jedoch ganz sicher, dass ich durch die Aufarbeitung meiner Gründe und die Auferlegung meiner Regeln sehr gut gewappnet bin und das nicht mehr passieren wird.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Durch strikte Alkoholabstinenz, wenn ich mit dem Auto unterwegs bin.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Ich bin froh, dass durch mein rücksichtsloses Verhalten niemand zu Schaden gekommen ist, insbesondere die Tatsache, dass ich an den geschlossenen Schranken eingeschlafen bin hat mich sehr schockiert und mich dazu bewogen mich intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen. Ich möchte so etwas nie wieder machen.
 
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