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Trunkenheit auf E-Scooter 2,19% - MPU steht bevor

Battlex

Neuer Benutzer
Hallo zusammen,


vor knapp einem Jahr (Anfang April 2021) wurde ich bei einer Trunkenheitsfahrt auf einem Escooter erwischt und stehe nun vor meiner MPU im März.
Damals wurde bei mir eine BAK von 2,19Promille (AAK 1,6) gemessen, als ich Samstagnacht von einem Konzert nach Hause gefahren bin. Ich war zu diesem Zeitpunkt 26 Jahre alt und habe keinen Unfall gebaut, sondern wurde wegen meiner „auffälligen Fahrweise“ direkt vor meiner Haustür angehalten.

Seit dem Vorfall lebe ich Abstinent und habe dies mit Haarproben (bisher Mai-November) nachgewiesen. Ich bin damals davon ausgegangen, dass ich ja einfach nur 6 Monate Abstinenz nachweisen muss und dann schon locker durch die MPU komme.
Seit einigen Wochen beschäftige ich mich aber zunehmend mit der Vorbereitung und möchte statt auf Abstinenz auf KT setzen, weil ich denke, dass es aufgrund meines Alters schwer vermittelbar sein wird dass ich mein Leben lang auf Alkohol verzichten werde.

Allerdings habe ich ja jetzt das „Problem“, dass ich seit einem Jahr keinen Alkohol getrunken habe. Der VP möchte von mir ja mindestens 6 Monate Verhaltensänderung, um zu sehen, dass ich auch in Zukunft mit KT umgehen kann.
Die MPU im März steht jetzt fest, zu dem Zeitpunkt werde ich 11 Monate abstinent sein, wovon ich 9 Monate nachweisen kann. Hätte aber im Nachhinein lieber kontrolliert getrunken, um nachweisen zu können, dass ich das auch durchziehen kann.

Es stehen mir jetzt also 3 Möglichkeiten zur Auswahl:
A) 9 Monate Abstinenz nachweisen – und dem Gutachter erklären, dass ich weiterhin Abstinent leben werde. (Problematisch aufgrund meines Alters)
B) 6 Monate Abstinenz nachweisen + 3 Monate KT seit November erklären (Problematisch da nur 4 Monate Verhaltensänderung)
C) 3 Monate Abstinenz nachweisen (Mai bis August) - es damit begründen, dass mir nach dem Schock erstmal die Lust auf Alkohol trinken vergangen ist. In dieser Zeit habe ich aber gemerkt, dass ich etwas ändern muss und mich im Zuge der MPU Vorbereitung mit dem kontrollierten Trinken beschäftigt. Seit Oktober habe ich also KT betrieben und nur zu besondern Anlässen nach Regeln des KT getrunken.
D) Die ETG Nachweise nicht nutzen und dem Gutachter erklären, dass ich seit April 21 KT betreibe.


Ich werde morgen den großen FB hier ausfüllen und noch ergänzen aber hoffe schonmal auf erste Anregungen.
Ich persönlich tendiere stark zu C), habe dieses vorgehen mit 3 Monate AN + 6 Monate KT hier im Forum aber noch nirgendwo gelesen.

Vielen Dank im Vorraus!
 
Ich werde morgen den großen FB hier ausfüllen
Als erstes bitte immer den entsprechenden pers. Profil FB ausfüllen.
Ich persönlich tendiere stark zu C), habe dieses vorgehen mit 3 Monate AN + 6 Monate KT hier im Forum aber noch nirgendwo gelesen.
Für eine lebenslange AB wirst du wohl mit 26 Jahren "schwere Geschütze" auffahren müssen. Da sollten schon Sachen wie "erhöhte Aggressivität" oder ähnliches auftauchen.
Die ist zumindest meine eigene Meinung.

Ich halte deinen Punkt "C" für durchaus vertretbar. Nach dem "Schock" wolltest du es wissen und hast eine 3-monatige Trinkpause eingelegt, danach hast du dann KT praktiziert.

MPU ... abc Teil 1 Ablauf der MPU
MPU ... abc Teil 2 Vorbereitung auf die MPU
MPU ... abc Teil 3 Umgang mit dem Gutachten

FAQ-Reaktionstest-Leistungstest

Unterlagen für die Neuerteilung

Die Regeln des KT
Kontrolliertes Trinken - Die Erklärung

KT mit EtG-Screenings

Wichtige Abkürzungen im Forum
 
Ergänzend zu Max:
Die Haaranalysen mit abstinenten Befunden kannst natürlich auch für die Argumentation KT benutzen. HA bestätigen beides, da diese mit dem gesetzlichen Cut-Off von 7pg sehr tolerant sind. Daher auf jeden Fall diese nutzen. Damit könntest argumentativ Extrem-KT verargumentieren. Grundsätzlich halte ich es mit knapp 2,2‰ sogar für gut, wenn den ganzen Zeitraum forensisch untermauern kannst.

Argumentativ könntest Variante C die anfängliche Trinkpause (als Schock) auf 4 Wochen verkürzen, bis Dir Deiner Sache klar warst und damit den Zeitraum KT verlängern. Da vermutlich kein Genusstrinker warst (was ich mit 2,2 einfach unterstelle), willst Dir eben aufgrund Deines jungen Alters die Möglichkeit offen halten für ganz besondere Anlässe. Da werden Dir dann bestimmt welche einfallen, so zum Anstoßen (Jubiläen, besondere Geburtstage der Familie etc.).. - dabei könntest auch behaupten den ein oder anderen geplanten TA hast ausfallen lassen, da dieser vor Ort nicht "würdig" genug war..
 
Hallo zusammen, im Folgenden findet ihr meinen vollständigen FB für meine MPU nächste Woche.
Ich weiß, leider ist das ganze sehr kurzfristig, aber ich habe durch Klausurphase und beruflichen Dingen nicht viel zeit gefunden den FB auszufüllen. Ich hoffe aber durch die Vorbereitung mit Hilfe verschiedener Bücher und dem Stillen mitlesen vieler Fragebögen aus dem Forum während der letzten Monate bin ich gut vorbereitet.
Vor allem möchte ich Toto für seinen FB danken, hier habe ich viele Schnittstellen zu meinem Leben gefunden und konnte mich gut an einigen Formulierungen orientieren.

Ich hoffe hier findet jemand noch kurz Zeit meine Geschichte zu überfliegen und Anmerkungen mir Anmerkungen und Tipps zu geben.

Vielen vielen Dank im Voraus!



Persönlicher Fragebogen

Zur Person
Geschlecht: Männlich
Größe: 186
Gewicht: 88kg
Alter: 27

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: Sonntag 18.04.21
BAK: 2,19%.
Trinkbeginn: 18:30
Trinkende: 02:00Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 03:23Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Nein
Strafbefehl schon bekommen: Ja
Dauer der Sperrfrist: 6 Monate – (bis November 21)

Führerschein
Hab ich noch: Nein
Hab ich abgegeben: Ja
Hab ich neu beantragt: Ja
Habe noch keinen gemacht:

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): -

Bundesland
: NRW


Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: KT seit August 2021
Ich lebe abstinent seit:

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: Ja, (09.08.21 und 17.11.21 jeweils ETG negativ)
Urinscreening ja/nein:-
Keinen Plan?:-

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele:-



Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Nein
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: Nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Keine Ahnung: Nein

MPU
Datum: 02.03.22
Welche Stelle (MPI): PIMA MPU
Schon bezahlt?: Ja
Schon eine MPU gehabt? Nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Nein






Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)


Es war am Samstag der 17.04.21. An diesem Wochenende befanden wir uns im Lockdown und wir hatten Tickets für ein Autokino Konzert in Heinsberg, auf das wir uns seit Wochen gefreut haben, da sonstige Veranstaltungen mit Ansammlungen von Menschen verboten waren. Zudem habe ich kurz vorher meine Bachelorarbeit abgegeben und mein Maschinenbaustudium im Bachelor beendet, was ein großer Meilenstein für mich war den ich mit Freunden feiern wollte.
An besagtem Tag bin ich dann mit einem langjährigen Schulfreund um 18:30Uhr in den Zug gestiegen, um dann in Heinsberg von einem weiteren Freund und seiner Freundin im Auto abgeholt zu werden. Während der Zugfahrt haben wir schon angefangen Bier zu trinken und die Stimmung war ausgelassen. Als wir dann mit dem Auto um etwa 19:30Uhr am Autokino waren haben wir uns in die Schlange gestellt und auf den Einlass um 21:30Uhr gewartet. Hier wurde weiterhin ausgelassen im Auto gefeiert, Bier getrunken und der Schulfreund hatte noch Pfefferminzlikör im Auto den wir getrunken haben.
Dementsprechend waren wir schon alkoholisiert als die Veranstaltung von 22-24Uhr ging. Anschließend wurden wir wieder zum Bahnhof Heinsberg gebracht, um zurück nach XXXX zu fahren. Beim Abschied hat uns die Fahrerin noch eine Flasche Weißwein mitgegeben, die sie noch im Kofferraum hatte. Den Zug um 0:40uhr haben wir leider knapp verpasst und wir haben den um 1:40uhr genommen. Da der Abend noch jung war und die 2 Stunden Konzert sehr kurz, wollten wir in XXXX noch zusammen zu mir gehen. Die Flasche Wein haben wir dann im Zug getrunken und es fing an mir schlechter zu gehen. Ich habe meine Ausfahrt XXXXX verpasst und bin dementsprechend eine später in XXXX ausgestiegen. Hier habe ich mich von meinem Kumpel verabschiedet und wollte nur noch nach Hause.
Es waren 1,1km die ich zu Fuß laufen wollte. Unterwegs stand allerdings ein Escooter den ich, ohne drüber nachzudenken genommen habe, um schneller nach Hause zu kommen.
Zu Hause angekommen bin ich von dem Escooter abgestiegen und in die Haustür eingetreten als plötzlich die Polizei hinter mir stand und mich wegen meiner auffälligen Fahrweise angehalten hat. Ich habe zugegeben, dass ich getrunken habe und der Atemalkoholtest ergab 1,61%. Demnach durfte ich mit auf die Wache und habe dort eine Blutprobe abgegeben die 2,19%. ergab.


2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)


18:30Uhr- 19:30Uhr: 1l Bier
19:30Uhr – 23Uhr: 2l Bier + etwa 233ml Pfefferminzlikör (18% vol)
01:30Uhr – 2:15Uhr 350ml Weißwein

Berechnungen:
Alkoholmenge in g:
Bier: 4,8%vol * 8 = 40g alkohol pro Liter *3 = 120g Alkohol
Likör: 18%vol * 8 = 144g Alkohol pro Liter = 33,5g Alkohol
Weißwein: 11%vol * 8 = 88g Alkohol pro Liter = 30,8g Alkohol

Gesamt = 184,3g

Widmarkformel:
BAK= Menge an Alkohol in gramm/(Körpergewicht*0,75)
= 184,3/(88*0,75)= 2,79%.

Hinzu kommt noch der Abbau der Blutalkoholkonzerntration von etwa 0,1%. Pro Stunde. So dass eine BAK von 2,19%. etwa 7 Stunden nach Trinkbeginn realistisch ist.


3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?


Ich bin 1,1km gefahren und wurde erst am Ziel zu Hause kontrolliert.



4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Zu diesem Zeitpunkt habe ich mir ehrlich gesagt keine Gedanken darüber gemacht, ob ich fahren kann oder nicht. Ich bin spontan auf den Scooter gestiegen und losgefahren.
Der Großteil der Strecke ist auch geradeaus fahren, da merkte ich kaum, dass ich nicht mehr fahrtüchtig war. Erst an der Ecke Turmstraße als ich die letzte Kurve abbog merkte ich, dass ich unsicher war und schlenkerte. Nach Hause waren es aber nur noch wenige Meter die ich dann noch weiter gefahren bin.


5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Die Fahrt war nicht geplant und die zurück gelegte Strecke hätte ich zu Fuß laufen können, so wie es ursprünglich geplant war. Durch das Verpassen meiner Haltestelle kam mir der Weg weit vor und ich bin auf den Scooter gestiegen. Dass mein verhalten Falsch und gefährlich war, habe ich mir zu dem Zeitpunkt noch nicht bewusst gemacht.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?


Nein

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen, ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?


Auto fahren und Alkohol trinken habe ich schon immer strikt getrennt.

Von 2012 bis 2016 bin ich im Alter von 16-20 wahrscheinlich etwa ein mal monatlich alkoholisiert Fahrrad gefahren, d.h. etwa 50 mal. Hier habe ich noch bei meinen Eltern auf dem Land gewohnt und es gab keine öffentlichen Verkehrsmittel wenn ich Abends nach Hause musste. Meine Mutter hat zu dieser Zeit aber schon so oft es geht versucht dies zu vermeiden und mich abgeholt, wenn es möglich war.

Ein weiterer Punkt ist möglicher Restalkohol vom Vortag. Selbst nach ausreichendem Schlaf und der Einnahme eines kräftigen Frühstücks ist die Gefahr gegeben, dass ich nach hohen konsumierten Mengen noch unter Alkoholeinfluss am Straßenverkehr teilgenommen habe, obwohl ich dachte, dass ich bereits wieder nüchtern und somit uneingeschränkt fahrtüchtig gewesen bin.

Seit 2016 lebe ich in XXXX sehr zentral und besitze seitdem weder Fahrrad noch Auto, bin allerdings etwa 5 mal nach 2-3 Bier vom Grillen bei einem Freund mit dem Escooter nach Hause gefahren.
Das Nichtauffallen meiner alkoholisierten Teilnahme am Straßenverkehr hat mich wahrscheinlich nochmal darin bestärkt an dem besagten Abend auf den Escooter zu steigen, da vorher schließlich auch keine negativen Erfahrungen in Form von Bußgeldern oder Verletzungen in Form von Stürzen erwachsen sind.


Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)


Die erste Erfahrung mit Alkohol habe ich auf einem Geburtstag eines Schulfreundes gemacht. Ich war 15 Jahre alt und es gab Bier und Biermischgetränke. Ich weiß noch genau wie ich das normale Bier anfangs nicht mochte und deshalb zu Mischgetränken wie V+ Lemon gegriffen habe.


9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?


Angefangen Alkohol zu trinken habe ich im Alter von 16 Jahren. Auf Geburtstagen von anderen war es plötzlich normal, dass es auch Alkohol gab. In dem Alter mochte ich aber noch kein normales Bier und habe mir Biermischgetränken angefangen und mich immer mehr an normales Bier gewöhnt.
Im Alter von 17-19 Jahren habe ich den meisten Alkohol getrunken. Hier hatte ich einen Freundeskreis, der aus 7 Jungs bestand, wir haben die Wochenenden regelmäßig genutzt, um uns im privaten zu Hause zu treffen, zu feiern und dabei Alkohol zu trinken. Dabei haben wir Anfangs Bier getrunken, aber schnell kamen Schnäpse wie Berentzen Apfel oder Korn mit Fanta hinzu. In der Zeit habe ich mir eine starke Trinkfestigkeit angeeignet und es gab auch Abende an denen ich bis zu 3l Bier und 0,3l Korn getrunken habe. Das war für mich zu dem Zeitpunkt aber noch „normal“, da es alle meine Freunde so gemacht haben.
Im Alter von 19-21 Jahren habe ich eine Ausbildung zum Bankkaufmann gemacht. Hier habe ich einen neuen bzw. weiteren Freundeskreis aufgebaut. Ich merkte plötzlich, dass die meisten in meinem Alter gar nicht so viel Alkohol getrunken haben wie mein damaliger Freundeskreis es getan hat. Wir waren zwar schon regelmäßig feiern oder in Bars, aber es wurde deutlich weniger getrunken. Statt sich privat zu Hause zu verabreden war ich in dieser Zeit deutlich mehr an öffentlichen Orten wie Bars oder Discotheken. Hier wurden dann eher kleine 0,3l oder 0,2l Bier getrunken und es gab ab und zu Shots an der Bar.
Seit ich 22Jahre alt bin, studiere ich in XXX und habe dementsprechend wieder einen weiteren Freundeskreis aufgebaut. Hier spielt Alkohol eine deutlich geringere Rolle. Es wird ab und zu mal ein Bier in der Sonne getrunken oder zum Anstoßen nach einer schweren Klausur, aber wir waren hier in XXX auch eher selten feiern oder haben mal mehr getrunken. Seitdem trank ich größere Mengen Alkohol meist, wenn ich zurück in die Heimat fahre und dort alte Freunde treffe. Das kommt bei mir außerhalb der Klausurphasen meistens bis zu 2 mal monatlich vor.



12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)


Endogene Faktoren:

Als ich mit 16 Jahren das erste Mal mit Alkohol in Berührung kam war ich ein sehr unscheinbarer Typ. Ich war eher zurückhaltend und Computerspiele bestimmten mein Leben. Auch in der Schule war ich meistens eher nur anwesend und hatte kaum soziale Kontakte. Meine damaligen Freunde habe ich über ein online Spiel kennen gelernt, diese kamen aber auch aus meiner Stadt. Irgendwann haben wir mitbekommen, dass größere Partys gefeiert wurden und auch, dass dort Alkohol getrunken wurde. Wir wurden aber selten eingeladen und haben uns deswegen privat getroffen, zu Hause gefeiert und dabei Alkohol getrunken.
Als ich dann während der Ausbildung neue Leute kennen gelernt habe, mit denen ich viel unterwegs war, war ich noch sehr unsicher und zurückhaltend. Ich habe aber schnell gemerkt, dass sich das nach paar Bier gelöst hat und ich dann doch recht kommunikativ wurde und in meinem Ausbildungsjahrgang doch sehr gemocht wurde. Ich habe mir immer eingeredet, dass das vom Alkohol kam und ich doch erstmal etwas trinken muss, bevor es losgehen kann. Ich wurde sehr geschätzt und habe endlich Aufmerksamkeit bekommen, die mir die Jahre zuvor gefehlt hat. Seitdem habe ich viel an mir selbst gearbeitet, habe mich mit Persönlichkeitsentwicklung beschäftigt, die Computerspiele sein gelassen und an meinem äußeren gearbeitet. Das war ein Prozess, der mehrere Jahre gedauert hat, mir aber viel Selbstbewusstsein gegeben hat. Lediglich der Gedanke, dass ich trinken müsse um gesprächiger, lustiger und lauter zu werden, um im Mittelpunkt stehen zu können und Anerkennung zu bekommen hat sich verankert.

Stress durch externe Faktoren:

Da ich erstens wegen mangelnden Geldes aus dem Elternhaus kaum Geld bekam, mir auf der anderen Seite aber wegen des auf dem Papier eigentlich ausreichenden Einkommens der Eltern kein BAFöG zugesprochen wurde, musste ich neben dem von mir selbst auferlegten intensiven Studium noch zusätzlich sehr viel arbeiten, sowohl in den Semesterferien als auch als HiWi im Studienbetrieb selbst. In der Folge war ich neben dem hohen Einsatz bei der Absolvierung meines Studiums nun auch durch viele zum finanziellen Überleben erforderliche Nebentätigkeiten dauerhaft über die Maßen beansprucht.
In der Folge habe ich, fatalerweise ohne dies zu erkennen, den Alkohol in netter Gesellschaft zunehmend als eine Möglichkeit der Entspannung und auch als eine Art zweifelhafte Belohnung für die guten Leistungen, die ich trotz aller hohen Belastungen durchweg immer erbracht und erreicht habe, eingesetzt und damit am Wochenende versucht, mir eine spaßmachende Abwechslung zu verschaffen, anstatt mir selbst etwas nachhaltiges Gutes zu tun, nämlich mich zu entspannen und körperlich zu erholen von den großen Strapazen. So habe ich auch den Tag der TF als Belohnung für meine abgegebene Bachelorarbeit genutzt.
 
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)


Bei wenig Alkohol stellte sich eine zunächst aufmunternde und redselig machende Wirkung ein, deren Eintrittsschwelle im Laufe der Zeit jedoch immer später erreicht wurde. Bei höheren Mengen setze eine zunehmende Entspannung ein, bis diese schließlich häufig in Müdigkeit umschlug. Bei sehr hohen Mengen kamen dann noch Konzentrationsschwierigkeiten hinzu, was z.B. das Zuhören bei Gesprächen sowie die eigene Teilnahme daran betraf.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Als ich zu Hause gewohnt habe kamen von meiner Mutter sonntags immer kritische Anmerkungen, warum ich denn den ganzen Sonntag im Bett verbringe und ob ich nicht etwas Sinnvolles mit meiner Zeit anzufangen weiß. Oft habe ich dann Aufgaben im Garten von meinem Vater bekommen nach dem Motto „wer feiern kann, kann auch arbeiten!“.



15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?


Ich war gut gelaunt beim Trinken, habe die Seele vermeintlich baumeln lassen und war oft bis spät nachts unterwegs mit Freunden und Bekannten. An den Tagen danach war ich dann dadurch jedoch meist sehr erschöpft und habe dann den Tag über nichts weiter gemacht als zu duschen, auf dem Sofa vor dem Fernseher zu liegen und etwas zu essen. Häufig war der Start in die nächste Woche dann in einem körperlich unausgeruhten Zustand, wenn ich sehr viel getrunken hatte. Dementsprechend hatte ich auch keine Motivation mich sportlich zu betätigen oder mich besonders in der Uni anzustrengen.


16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.


Als ich noch in der Heimat lebte habe ich häufiger getrunken als in meiner Zeit als Student. Die Alkoholmenge ist allerdings die gleiche geblieben wenn ich wieder Zeit in der Heimat verbracht habe.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja das ist ein mal passiert, wir waren auf einer Abi Feier und ich habe viel durcheinander getrunken sodass ich mich übergeben musste und von Teilen des Abends auch Erinnerungslücken habe. Das war mir im Nachhinein so unangenehm und peinlich, dass ich nicht wollte, dass es nochmal passiert. Dafür war mir schon immer zu wichtig was andere von mir halten.



18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Nicht bewusst auf Alkohol verzichtet, aber seitdem ich studiere, habe ich jeweils von Juli bis September und Januar bis März eine stressige Klausurphase, in der ich währenddessen auch noch arbeiten muss. In diesen 6 Monaten kann ich es mir kaum erlauben länger unterwegs zu sein oder bin abends einfach zu erschöpft. Hier trinke ich dementsprechend auch keinen Alkohol.


19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)


Früher habe ich mich in gar keiner Kategorie als Trinker gesehen. Mir war bewusst, dass ich vor allem in meiner Jugend mehr getrunken habe als der Durchschnitt, habe das allerdings nicht kritisch gesehen. Heute sehe ich das anders und denke, dass die Mengen, die ich damals getrunken habe durchaus eine Alkoholgefährdung darstellen. Ich bin froh, dass ich das jetzt erkenne, auch wenn ich dafür durch den Vorfall der TF erst wachgerüttelt werden musste, um mich mit meinem Konsumverhalten auseinander zu setzen.



Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Ja, ich trinke noch Alkohol, allerdings in einem kontrollierten Rahmen nach objektiven und im Vorfeld festgelegten Kriterien. So plane ich bestimmte Anlässe allerspätestens zwei bis drei Wochen im Voraus, häufig noch länger zurück, an denen ich dann überwiegend Pilsbier (z.B. Grill-, Spieleabende, Fußballspiele) oder aber Wein oder seltener Sekt (Kochabende, Geburtstage, Hochzeiten etc.) trinke, und zwar in einer Menge, mit der ich im Maximum auf 5 TE oder 30g Alkohol komme. In der Regel sind jedoch geringere Trinkmengen geplant. Auch die zeitliche Verteilung der Getränke an den Tagen, an denen ich geplant habe, etwas zu trinken, wird nach Maßgabe im Vorfeld geplant. Ein Beispiel: Es findet im August eine Hochzeit eines guten Freundes statt. Dann plane ich ein kleines Glas Sekt (0,1l mit 10% Vol.-Alk. = 1 TE) zur Begrüßung und ein zwei Gläser Bier (0,66l mit 4% Vol.-Alk = ca. 4 TE), so dass ich auf insgesamt 5 TE in 4-5 Stunden komme.

Die Frequenz der Trinkanlässe liegt in der Regel bei 1 x monatlich. Jedoch wird von Verkehrspsychologen empfohlen, damit das KT nicht zu restrikt gerät und auch für die Zukunft tragfähig bleibt, maximal zweimal pro Quartal einen zusätzlichen Anlass zu erlauben, der dann jedoch nur max. 2 TE (= z.B. 0,33l Bier) umfassen darf. Dieser darf geplant oder auch spontan erfolgen, wenn man z.B. einen Freund nach 10 Jahren durch Zufall wiedersieht und dieser einen fragt, ob man nicht etwas trinken wolle. Zudem dürfen diese "Joker" auch nicht aufgespart und dann am Jahresende "eingelöst" werden. Sie verfallen bei Nichtnutzung nach dem Quartal.

Weiter ist es natürlich auch möglich, gar keinen Alkohol zu trinken, wenn man es nicht möchte oder gar kein Trinkanlass ansteht. Grundsätzlich soll der Alkohol durch ein kontrolliertes Trinkmuster (Häufigkeit UND Menge!) wieder zu einem besonderen Erlebnis werden und keine über ein Genußmittel hinausreichende Funktion bekommen.


21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Das letzte mal habe ich an Silvester ein halbes Glas Prosecco getrunken, um in das neue Jahr anzustoßen.


22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Nein


23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Alkohol ist für mich kein Bestandteil eines regelhaften Trinkmusters zur Beseitigung von Anspannungszuständen mehr. Ich trinke Alkohol mittlerweile wieder nur noch als Genussmittel und etwas Besonderes. So schätze ich es sehr, z.B. bei einem besonderen Anlass wie einer Hochzeit etwas zu feiern und mit einem Glas Sekt anzustoßen oder aber ich trinke zu einem Fußballspiel im Stadion mit Freunden ein gezapftes kühles Bier, dessen herben Geschmack ich dann ganz bewusst genieße und nicht beiläufig trinke.


24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?


Ich bin erst durch die besagte Trunkenheitsfahrt nachhaltig aufgerüttelt worden, was mehrere Punkte anbetrifft.
Zum einen habe ich erst jetzt gelernt, dass ich keinen Alkohol brauche, um lockerer zu sein und schon gar nicht, um gesellschaftliche Anerkennung zu bekommen. Ich habe im letzten Jahr gemerkt, dass ich auch super in Gesellschaft klar komme ohne Alkohol zu trinken
Zum anderen habe ich realisiert, dass Alkohol die Leistungen man innerhalb der Woche erbracht hat, nicht belohnt, sondern sogar kontraproduktiv wirkt und einen zurückwirft. Stattdessen kann ich mich jetzt auf Sport konzentrieren, den Kopf frei kriegen oder aktiv bei einem netten Abend in Gesellschaft entspannen, ohne dabei Alkohol zu trinken.

Auch habe ich nicht in Erwägung gezogen, dass eine Enthaltsamkeit oder ein durchgehend kontrollierter Konsum mir am Wochenende mehr Erholung und Zeit für Dinge wie Sport bringt.
Ein Beispiel, an das ich hier denke, ist zum Beispiel Neujahr gewesen. Ich bin mit meiner Freundin morgens aufgestanden, die Sonne schien und wir sind laufen gegangen und haben so das neue Jahr gestartet. Das hat sich so gut angefühlt, dass ich unglaublich froh war, nicht verkatert im Bett zu liegen, sondern das Leben in vollen Zügen genießen zu können.



25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Direkt nach der TF war ich zunächst geschockt und hatte gar kein Interesse daran Alkohol zu trinken. Vor allem die hohe Promillezahl hat mir sehr zu denken gegeben und ich habe erstmal komplett auf Alkohol verzichtet.
Dann habe ich mich weiter mit dem Vorgehen beschäftigt und erfahren, dass eine MPU auf mich zukommen wird. Ich habe also auf Alkohol verzichtet, weil ich von Freunden und Bekannten gehört habe ich müsse doch einfach nur 6 Monate Abstinenz nachweisen, um diese zu bestehen.
Die ersten Wochen waren sehr ungewohnt aber es viel mir zunehmend leichter keinen Alkohol zu trinken und auch Einladungen zu trinken zu verneinen. Ich habe immer mehr Vorteile für mich entdeckt, wenn ich keinen Alkohol trinke. Ich wurde am Abend nicht mehr so früh müde, und brauchte am nächsten Tag nicht so viel Schlaf und konnte den Tag produktiv nutzen. Ich konnte den Sonntag morgens plötzlich laufen gehen und es fühlte sich gut an zu wissen endlich etwas sinnvolles zu tun. Das hat mir zunehmend zu denken gegeben und ich habe angefangen mich mit meinem Konsum in der Vergangenheit auseinander zu setzen. Ich habe realisiert, dass ich die Veränderung nicht nur bis zur MPU durchziehen werde, sondern mein Konsumverhalten dauerhaft ändern muss aber auch möchte. Ich habe mit Freunden und Familie darüber gesprochen und wurde von allen Seiten nur bestärkt und habe positive Rückmeldung bekommen. Die Umstellung fiel mir aus diesen Gründen nicht schwer, weil es mir mit der Veränderung zunehmend besser ging.


26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?


Wenn ich es kurz beschreiben müsste, dann wäre es durchweg positiv: sowohl privat als auch beruflich und körperlich.
Vor allem im privaten Bereich konnte ich eine große Umstellung bei mir beobachten. Ich habe sehr viel an Selbstbewusstsein und Selbstachtung dazu gewonnen und realisiert, dass ich auch ohne Alkohol locker und selbstsicher in sozialen Situationen agieren kann. Ein Satz einer guten Freundin ist mir dabei besonders in Erinnerung geblieben. Wir waren in einer größeren Gruppe in einer Diskothek in Köln und ich habe an dem Abend keinen Alkohol getrunken. „hey Battlex, ich hätte nicht gedacht, dass du auch ohne Alkohol zu trinken so gute Laune verbreiten kannst!“. Das ist mir positiv in Erinnerung geblieben, weil ich endlich realisiert habe, dass ich als Person akzeptiert werde. Zudem habe ich eine wundervolle Freundin kennen gelernt, mit der ich jetzt zusammen bin, die mich liebt wie ich bin und mein Leben sehr zum positiven ändert, hinter mir steht und mich in allem unterstützt.
Beruflich bzw. in der Uni hat sich ebenfalls einiges gebessert. Seit der TF habe ich deutlich mehr Motivation gefunden mich auf Uni und meine berufliche Zukunft zu konzentrieren. Ich lerne deutlich mehr und das zeigt sich auch an meinen besseren Noten. Dadurch habe ich es geschafft vergangen Monat eine Zusage für mein Traum Stipendium bekommen und werde ab nächstem Semester meinen Master in Peking machen können. Ich habe außerdem angefangen mich ehrenamtlich zu betätigen und kann in einem ehrenamtlichen Verein dazu beitragen, dass Brunnen zur Trinkwasserversorgung in Kamerun gebaut werden.
Letztendlich habe ich auch körperlich eine große Veränderung erlebt. Ich habe über 10kilo abgenommen und wurde vom Sportmuffel sehr sportbegeistert und bin regelmäßig laufen oder im Fitnessstudio. Zur Zeit der TF war es nicht denkbar, dass ich 5km am Stück laufen kann. Am 3. April fahren wir in einer gruppe nach Paris und wollen dort den Marathon mitlaufen!


27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?


Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich durch mein verändertes Verhalten insgesamt mehr Ressourcen freibekommen habe für die schönen Dinge des Lebens, ich sowohl Beruf als auch Freizeit aktiver und effizienter gestalte als in den vergangenen Jahren und ich begriffen habe, dass ich es bin, der sich um mich kümmern muss, und niemand anders. Also bin auch ich es, der dafür Sorge tragen muss, dass ich mich durch mein Verhalten nicht selber schädige.

Insgesamt tut mir die Veränderung meines Verhaltens sehr gut. Ich fühle mich erstmals seit langer Zeit viel entspannter als in den letzten Jahren bedingt durch eine bessere Erholung am Wochenende sowie die (Wieder)-Aufnahme mehrerer sinnvoller Freizeitaktivitäten wie z.B. Sport oder das ehrenamtliche Arbeiten. Dies erscheint mir als ein erfolgversprechendes Modell auch für die Zukunft, da ich durch meine Verhaltensänderung belohnt werde.


28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung)


Durch die damalige Gewöhnung an den Alkohol, weiß ich, dass mein Körper eine höhere Toleranzgrenze für Alkohol erworben hat. Dies muss ich mir permanent vor Augen führen und hoffe so in Zukunft solches Verhalten vermeiden zu können in dem ich mich an mein festgesetztes Maß halte.
Falls ich die Gefahr aber sehen sollte in alte Gewohnheiten zurück zu fallen, habe ich viele gute Freunde dich mich darin unterstützen werden meine gesetzten Regeln zum kontrollierten Konsum einzuhalten oder mich darin bestärken auf Alkohol zu verzichten.
Im Falle einer mir gegenüber entstehenden Diskussion über mein verändertes Trinkverhalten habe ich gedanklich ebenfalls vorgesorgt. Sollte mir z.B. eine Person/Gruppe ein alkoholisches Getränk anbieten, wenn ich nichts trinken will, so lehne ich dies klar und deutlich ab. Sollte nicht von mir abgelassen werden, werde ich mich von dieser Gruppe entfernen, oder, wenn dies nicht geht, vehement und unmissverständlich ausdrücken, dass ich dies nicht will. Sollte mich eine Gruppe/Person z.B. in aufziehender Weise auf meinen reduzierten oder Nichtkonsum ansprechen, indem z.B. die Frage gestellt wird, was es denn bringe, nichts oder nur wenig zu trinken, würde ich z.B. das Thema wechseln oder die Gegenfrage stellen, was es denn bringen würde, viel zu trinken. Auf keinen Fall werde ich mich für mein Verhalten rechtfertigen oder mich in eine defensive Position drängen lassen.


29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Ich habe den Entschluss gefasst, dass ich nie wieder unter Alkoholeinfluss ein Fahrzeug führen werde. Wenn im Rahmen des Kontrollierten Trinkens also ein Trinkereignis geplant ist, so werde ich das Fahrrad bewusst zu Hause lassen und mit anderen Mitteln zum verabredeten Termin gelangen. Ist dies ohne ein Fahrrad nicht möglich (z.B. durch Fehlen einer Busanbindung, einer Mit- und Rückfahrtgelegenheit), werde ich ein solches Trinkereignis entweder nicht planen oder aber ausfallen lassen in dem Sinne, dass ich dort den geplanten Alkohol nicht trinke.

Weiter ist es nicht zum Nachteil auch eine Taxinummer parat zu haben, um notfalls auch auf ein solches Verkehrsmittel zurückgreifen zu können.
 
Hallo Battlex,

Deine Trinkmenge sollte noch mal unter die Lupe genommen werden, da:
1) Reduktionsfaktor eher 0,7 bei deinem durchschnittlichem Größen/ Gewichts-Verhältnis
2) kein Resorptionsdefizit berücksichtigt, dann wären es 80 % aufgenommener Alkohol
3) BAK = bei Blutentnahme, also 9h Abbau statt ca. 7h
4) Abbau 0,15 Promille pro h, statt 0,1

In Summe wird die Bilanz deutlich höher ausfallen müssen.
Vorausgesetzt die 185g Alkohol stimmen (nicht geprüft):

BAK = [185g/(88kg *0,7)] * 0,8 - 9h*0,15 = 1,05 Promille...also ca. die Hälfte
 
Hallo Robi,

vielen Dank für den richtigen und wichtigen Hinweis!
Wahrscheinlich habe ich mir das hier einfach zu schön gerechnet und habe nicht an das Resorptionsdefizit gedacht.
(Wobei es in etwa die wirkliche Trinkmenge war)

Um damit auf einen Promillewert in diesem Bereich zu kommen rechne ich mit etwa 270gramm Alkohol:

18:30Uhr- 19:30Uhr: 1l Bier
19:30Uhr – 23Uhr: 2,5l Bier + etwa 350ml Pfefferminzlikör (18% vol)
23:00Uhr-01:00Uhr: 1l Bier
01:30Uhr – 2:15Uhr: 400ml Weißwein


Berechnungen:
Alkoholmenge in g:
Bier: 4,8%vol * 8 = 40g alkohol pro Liter = 180g Alkohol
Likör: 18%vol * 8 = 144g Alkohol pro Liter = 51g Alkohol
Weißwein: 11%vol * 8 = 88g Alkohol pro Liter = 36g Alkohol

Gesamt = 267g

Widmarkformel:
BAK= Menge an Alkohol in gramm/(Körpergewicht*0,75)
= (258,8/(88*0,7)*0,8 - 9*0,15 = 2,11%
= (Menge Alkohol/ [Körpergewicht * Reduzierungsfaktor])*Resorptionsdefizit - 9h * Alkoholabbau/h
 
Ich sehe aktuell nur geringe Chancen für dich die MPU zu bestehen.

Deine Angaben zu deinen bisherigen Trinkmengen sind zum Beispiel viel zu wage. Du schreibst eigentlich nur, dass du in deiner Jugend mehr als in den Jahren danach getrunken hast. Solche Entwicklungen sind die Ausnahme und dann kannst du auch nicht auf über 2 Promille kommen. Das wird als Verharmlosung bewertet werden nach dem Motto: Ich habe meinen Alkoholkonsum im Griff.

Weiterhin hast du die Bedeutung von kontrolliertem Trinken im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr und damit auch einer MPU noch nicht verstanden.

Der Gutachter will auch wissen, was in welchen Mengen du was getrunken hast. Und zwar jedesmal, wenn deine Trinkvergangenheit zur Sprache kommt. Nicht, was du berechnet hast, was passen könnte. Schon gar nicht solltest du den Gutachter bevormunden und fordern, dass er deine Angaben zu akzeptieren hat, weil irgendwelche Formeln die bestätigen.

Die MPU gibt die die Gelegenheit zu berichten, dass du 1.) dein lebenslängliches Alkoholproblem erkannt und akzeptiert hast und 2.) einen Weg gefunden und lange genug eingeübt (gelebt) hast, um zukünfte Alkoholfahrten zu vermeiden. Beides sehe ich in dem Fragebogen nicht. Falls der Gutachter dir ein negatives Ergebnis ausstellt, wird er 1.) eine mindestens einjährige nachgewiese Abstinenz und 2.) eine fachliche Hilfe fordern, da du dein Alkoholproblem noch nicht erkannt hast.
 
Hallo MrMurphy,

auch dir vielen Dank für das ehrliche und schnelle Feedback.
Leider steht der termin für die MPU auch schon, und geplant war es eigentlich auch diese erst im April nach einem Jahr Abstinenz. Mir war jedoch nicht bewusst, dass ich eine Frist gesetzt bekomme bis zu der ich die MPU machen muss wenn ich meinen FS beantrage.
Jetzt gilt es das beste für mich noch rauszuholen.

Deine Kritik kann ich soweit nachvollziehen und werde heute im laufe des tages versuchen diese noch in meinem FB umzusetzen.
Zum einen versuche ich deutlich zu machen, dass mein Alkoholkonsum auch und vor allem kurz vor der TF eine Gefährdung für mich dargestellt hat und nicht den anschein zu erwecken, dass dieser nur in der Jugend hoch war.
Das stimmt natürlich auch nicht, beim zweiten mal lesen meines FBs könnte es aber durchaus den anschein erwecken dass ich das aussagen möchte. Auch vor der TF habe ich regelmäßig an Wochenende zu viel Alkohol konsumiert. Aber eben "nur" bis zu 2 mal monatlich.

Sollte ich denn während des Gespräches erwähnen, dass ich in meiner Jugend Zeit öfter große Mengen getrunken habe als kurz vor der TF oder eher dass dies ein Prozess war der sich zunehmend gesteigert hat und ich über die Jahre bis hin zur TF eine starke Alkoholgewöhnng aufgebaut habe?
Weiterhin werde ich genauer auf die Trinkmengen und Sorten von Alkohol eingehen die ich bis zu dem Vorfall getrunken habe.

Weiterhin hast du die Bedeutung von kontrolliertem Trinken im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr und damit auch einer MPU noch nicht verstanden.

Woraus genau schließt du diese Aussage? Was kann ich hier im FB dazu noch verbessern und ändern?

Vielen Dank schon mal!
 
Hallo zusammen,
Wollte nur Bescheid geben dass MrMurphy mit seiner Einschätzung wohl richtig lag und es nicht ganz gereicht hat. Ich werde zur Nachbereitung noch den Kurs zur Wiederherstellung meiner Kraftfahrteignnung belegen müssen.

Gründe die mir dafür genannt wurden waren, dass ich ja einen so hohen Promillewert hatte und keine professionelle Hilfe zur Aufbereitung hatte. Ich muss noch Strategien lernen um Trunkenheitsfahrten in Zukunft zu vermeiden.
Hatte auch das Gefühl, dass ihm 2x0,33l Bier im Rahmen des kontrollierten Trinken zu viel waren. Im Nachhinein wäre ich vlt. Doch erfolgreicher wenn ich mit kompletter Abstinenz rein gegangen wäre.
Aber naja, das psychologische Gutachten ist damit trotzdem soweit durch und ich werde wohl bald meinen Führerschein wieder bekommen :)
 
hey
Dashört sich doch nach greifbarer Nähe
Ich hatte 2,39 Promille und bin mit Abstinenz rein die Gutachterin sagte mir sie glaubt einerseits nicht das ich mit 31 nie wieder Alkohol trinke versteht mich aber das ich ihr das sage
Ich hab leider nur den reaktionstest versammelt meiner ist auch nah dran
 
Hatte auch das Gefühl, dass ihm 2x0,33l Bier im Rahmen des kontrollierten Trinken zu viel waren.
Hättest du zwei TE gesagt, dann wäre das ok gewesen.
Egal, der Kurs sollte kein Problem sein ... freu dich auf deinen FS.
Achte aber im Kurs, dass du immer pünklich erscheinst ... hier ist auch schon mancher wegen Unpünklichkeit geflogen, der Kurs hatte sich dann erledigt und das Spiel beginnt von vorn.
Jeglichen Konsum weglassen, auch hier kann pauschal getestet werden.
 
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