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Wiederholungstäter mit 2,2 Promille

Aus dem Buch konnte Ich viele Paralelen zu mir sehen. Trinken und trotzdem funktionieren. Keiner hat etwas gemerkt u.s.w.Und dann aufhören zu Trinken. Von 100 auf 0.
 
Aus dem Buch konnte Ich viele Paralelen zu mir sehen. Trinken und trotzdem funktionieren. Keiner hat etwas gemerkt u.s.w.Und dann aufhören zu Trinken. Von 100 auf 0.
Gut, ich kenne das Buch nicht, hab nur die Rezension gelesen. Würde mich aber wundern, wenn die Autorin nicht auch was zu ihrer Stabilisierung schreiben würde.
Sonst auch empfehlenswert: "Vom unerwarteten Vergnügungen, nüchtern zu sein" von Catherine Gray.

Aber alle Literatur spiegelt nicht Dich selbst wieder, das kann nur Anregung sein. Wie sieht Deine Selbstfürsorge aus? Worüber holst Du Dir z.B. Erfolgserlebnisse?Hast Du kurz- oder mittelfristig realisierbare Zukunftspläne?

Das wäre zum Beispiel die Basis für eine zufriedene Abstinenz.
 
Ich kann doch nicht sagen Ich sehe garkeine Risiken mehr oder wie kann man vernünftig darauf antworten?Das macht mir Wirklich Kopfzerbrechen.
Alle deine bisherigen Motive kannst du diesbezüglich ausschließen. In F28 des Alk-FB erklärt man doch, wie du in Zukunft mit diesen Problemen umgehst ... quasi eine Rückfallgefahr (theoretisch) ausschließt.
Kommen neue Trinkmotive hinzu ...

Einige Rückfallarten in der Übersicht:

Kurzfristiger Fehltritt: Es wurde Alkohol konsumiert, dies aber nur in geringen Mengen und kurzfristig.

Trockener Rückfall: Es wird ein Verhalten gezeigt, dass üblich war, als derjenige noch getrunken hat. Es wird aber kein Alkohol getrunken. Deshalb: trockener Rückfall. Folgendes (früheres) Verhalten wird gezeigt: Angeberei, Reizbarkeit, Streitsucht, Großspurigkeit, Sprunghaftigkeit.

Rückfall (in Abständen):
Alkohol wird mit (großen oder kleineren) zeitlichen Abständen konsumiert; im Alltag aber weitgehend nicht. Das Problem wird deshalb oft als handhabbar angesehen und vernachlässigt.

Rückfall (schwerer): Der Alkohol wird wieder wie früher konsumiert hinsichtlich der Alkoholmengen und der Alkoholtrinkhäufigkeit.

Rückfall (schleichend): Zunächst versucht man noch kontrolliert oder nur wenig zu trinken. Dann aber gleitet man immer mehr ab in frühere Trinkmuster und Trinkgewohnheiten. Irgendwann hat der Alkohol einen wieder voll im Griff.
 
Vielen Dank Max. Ich bin zum Beispiel ganz schnell im alten Muster drin gewesen wieder. Ärger = Viel viel trinken. L.g.
 
Hallo admin. Ja das habe Ich auch. Egal welches Problem Ich habe es wird nicht mehr getrunken. Es wird anders gelöst. Ich habe nie wieder etwas getrunken seit der TF. l.g.sanne
 
Es wird anders gelöst.
Und wie machst Du das jetzt? Wie sieht Deine Strategie aus?

Es steht ja beides in Relation: Ärger/Problem = Wunsch zu Trinken = aufkommendes Trinkverlangen = zusätzliches Problem. Geht mir ja auch noch manchmal (zum Glück sehr, sehr selten) so wenn der Tag mal extrem stressig war oder nix rund lief...

Hier musst Du dem GA was "an die Hand" geben können. Zumindest bei meiner MPU wurde da am intensivsten nachgefragt.
 
Schotty darf Ich dich mal fragen was Du machst wenn das Verlangen kommt weile es stressig war oder wie Du gesagt hast der Tag nicht rund lief.Was machst Du dann um nicht zu trinken??L.g.
 
Diese Frage richte Ich auch gern an alle Die garnicht mehr trinken. Wie macht Ihr das wenn doch mal eine gefährliche Situation kommt??Bin über jede Erfahrung dankbar. L.g.sanne
 
Guten Morgen Sanne, ich lese hier im Forum schon eine Weile mit, da mir der Weg zur MPU auch noch bevorsteht. Ich hatte wie Du einen Blackout und nach meiner bisherigen Rekonstruktion fehlen mir locker 1-1,5 Stunden in denen ich telefoniert habe ohne mich zu erinnern worum es dabei ging inkl. TF und das ich dabei sogar gegen eine Altkleidertonne o.ä. gefahren sein muss. Absolut keine Erinnerung, kommt ja auch nie wieder. Zu Deiner Frage, ich schätze es geht auch darum, wie Du diese Frage dem GA beantworten kannst. Falls Du in einer SHG bist könntet Du andere Teilnehmer fragen, es gibt auch tolle Foren in denen darüber gesprochen wird. Ich meine mich zu erinnern, das Du von N. Stüben das Buch gelesen hast, sie hat auch einen Podcast und es gibt auch da viele tolle weitere zum Thema. Ich würde sagen, es ist am wichtigsten das Du Dich fragst welches Gefühl genau in Dir z.B. "ein Tag der nicht rund lief" auslöst. Kann ja von Frust/Wut über Trauer, Selbstzweifel, Anspannung alles mögliche sein. Und es gibt meiner Meinung nach nicht DIE Lösung sondern jeder muss für sich herausfinden was ihm guttut um mit diesem Gefühl umzugehen und es ist auch wichtig zu erkennen das es nur ein Gefühl ist. Es ist ein großer Unterschied ob ich mich z.B. "unfähig" fühle oder ob ich das als meine Eigenschaft ansehe, also ich BIN unfähig. Oder: wenn ich mich wütend oder angespannt fühle, putze ich so richtig doll, für mich persönlich super um Anspannung abzubauen, ein strammer Spaziergang oder ne kurze Tour mit dem Rad bei der ich so richtig aus der Puste komme kann auch helfen. Oder jmd. anrufen und sich so richtig über die Situation auslassen und den Ärger damit loswerden. Wenn der Gedanke kommt was zu trinken, die Situation im Kopf durchspielen und zwar nicht nur bis zu dem Punkt an dem das vermeintliche Gefühl der Entspannung einsetzt, was ja nicht mal "echt" ist, sondern darüber hinaus und dann lande ich persönlich ganz schnell wieder bei meiner TF und das Bedürfnis was zu trinken habe ICH dann nicht mehr. Ebenso sollte Dir bewusst sein, das die Gefahr auch nicht mal nach einem schlechten Tag am größten sein muss, sondern das auch ein sehr guter ein Risiko birgt, nach dem Motto: cool, läuft doch alles, ich hab ja alles im Griff, vlt. auch den Konsum?! Ob ich das einem GA sagen würde weiß ich zwar nicht, aber mir persönlich hilft es auch diese mögliche Situation im Kopf zu haben. Ich hoffe Du verstehst worauf ich mit meinem Roman hinauswill und kannst Dir noch mal selbst ein paar Gedanken zu Deiner persönlichen Situation machen. LG
 
Hallo Ekina. Vielen lieben Dank. Es hilft mir ungemein das zu lesen weil es auch viele Gemeinsamkeiten gibt. Ich denke oft an die TF und bin heute noch entsetzt darüber. Ich habe das ja aus Ärger mit meinem Mann gemacht. Lust zum trinken hatte Ich nie mehr danach. Wirklich nicht. Aber es könnte ja mal eine Situation kommen wo es doch so ist. Was Ich natürlich nicht hoffe aber dann muss Ich gegensteuern. L.g.sanne
 
Genau das ist der Punkt: aus "Ärger mit meinem Mann" Was hat das in Dir ausgelöst, Wut auf ihn, auf Dich, Trauer weil die Beziehung nicht rund läuft, Enttäuschung, Verlustängste/Versagensängste weil die Beziehung dabei ist in die Brüche zu gehen u.s.w. Selbst wenn die Beziehung jetzt vorbei ist sind das ja Gefühle die wieder ausgelöst werden könnten. Vlt. hilft es Dir es aufzuschreiben so nach dem Motto: welches Gefühl und welche Alternative gibt es statt Alkohol um das Gefühl zu "vertreiben" oder abzumildern. Häufig hat man bereits Alternativen die man aber eher unbewusst einsetzt oder eingesetzt hat. Ich kenne niemanden der bereits bei dem ersten neg. Gefühl angefangen hat Alk als die erste und einzige Lösung zu verwenden. Es ist ein Prozess also versuche den Weg den Du gegangen bist zurück zu laufen bis an den Punkt wo DU angefangen hast es so zu machen und frag Dich was Du davor gemacht hast und wieder machen kannst oder was es neues gibt was Du ausprobieren könntest. LG
 
Schotty darf Ich dich mal fragen was Du machst wenn das Verlangen kommt weile es stressig war oder wie Du gesagt hast der Tag nicht rund lief.Was machst Du dann um nicht zu trinken??L.g.
@Ekina hat ja schon viele, tolle Punkte genannt!

Das wichtigste ist, dass es gar nicht erst zum Trinkverlangen kommt. Deshalb meine Frage, was hast Du konkret in Deinem Leben geändert?

Du verlagerst viel auf Deinen Mann. Aber er hat Dir die Flasche nicht an den Mund gesetzt, das warst Du selbst! Übernehme Verantwortung für Dein Handeln und die Gestaltung deines Lebens, kein Rückfall/Vorfall kommt einfach so. Ich kann Dir hier nicht sämtliche Mechanismen erörtern, dass musst Du Dir schon selbst erarbeiten. Und ja, eine zufriedene Abstinenz hat auch etwas mit Anstrenung und Arbeit zu tun.

Ich habe zum Beispiel die Strassenbahnfahrten als Gelassenheitstraining genutzt. Verspätungen, nervige Fahrgäste, Gerüche, alles Dinge die ich nicht ändern kann und die ich halt einfach mal aushalten muss.

Langeweile ist auch ein häufiger Trinkanlass, ich habe wieder angefangen zu fotografieren, habe Sachen auf eBay verkauft die ich nicht mehr genutzt habe. Dazu habe ich dann auch mal den Keller aufgeräumt. Die regelmäßige Beschäftigung mit meiner Erkrankung durch die SHG und Seminare gibt mir Sicherheit, beruflich mache ich grad meinen Ausbilderschein. Ich könnte jetzt noch ein Dutzend andere Beschäftigungen nennen über die ich mir meine Erfolgserlebnisse hole die als Belohnung anstelle des Alk fungieren.

Gegen akuten Suchtdruck gibt es diverse Tricks, der Klassiker ist die Flasche Wasser auf Ex trinken, es geht auch auf eine Chilli beißen, einen Vertrauten anrufen, etc. Ich mache es wie Ekina und spiele die Situation in Gedanken durch, also was würde passieren, wenn ich jetzt konkret z.B. hier im Biergarten ein Weizenbier tränke...

Ich bin immer noch der Meinung (wie viele professionelle Suchtkrankenhelfer und Therapeuten auch) das für eine dauerhafte Abstinenz der Weg an einer SHG kaum vorbei führt. Kein Psychologe, kein nicht Abhängiger ist wirklich in der Lage Deine Suchtgedanken so gut zu verstehen wie selbst Betroffene.
 
Hallo Ihr Lieben. Mir macht immer noch die Frage nach Rückfallsituationen Sorgen??Mir fallen einfach keine Situationen ein die man auch nennen könnte?l.g.sanne
 
Hallo Sanne,

der Gutachter wird sicher keine Liste führen in der er alle deine genannten Rückfallmöglichkeiten einzeln auflisten möchte und es dabei darum geht so viele wie möglich einzutragen.

Wichtig ist doch, dass du erkannt hast dass es zu einem Rückfall kommen kann und du deinen "Werkzeugkasten" hast um dies zu vermeiden...

Die Beiträge von ekina hierzu fand ich enorm hilfreich, lies sie dir doch am besten noch einmal in Ruhe durch.

Ich weiß, du möchtest das eigentlich nicht, aber vllt. solltest du doch noch einmal darüber nachdenken hier einen FB einzustellen, es könnte dir mehr Sicherheit geben wenn du dazu ein Feedback von uns erhältst...
 
Mir macht immer noch die Frage nach Rückfallsituationen Sorgen??Mir fallen einfach keine Situationen ein die man auch nennen könnte?
Du musst ganz einfach Situationen finden, die in deiner Trinkbewältigung noch nicht vorgekommen sind. Alles was du bisher als Trinkproblem genannt hast, darf nicht auftauchen ... denn mit diesen hast du ja in deiner Aufbearbeitung gelernt damit umzugehen/gegenzusteuern.
 
OffTopic ... mit Nancy zur gleichen Zeit einen Beitrag verfassen ... ich sollte morgen Lotto spielen. :D
 
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