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TF Fahrrad 2,37%° , Ersttäter

kleinerzeus00

Neuer Benutzer
Moin,
ich habe mich mal hier in diesem Forum angemeldet, um ein bisschen Feedback zu meinem Problem zu bekommen. Ich habe nämlich eine MPU wegen Alkohol auf dem Fahrrad vor mir. Die TF war im Dezember letzten Jahres mit einem BAK von 2,37(also ziemlich doll). Mehr Informationen zu mir, TF und meiner Vergangenheit natürlich unten und im ausgefüllten Fragebogen. Mein Ziel und Strategie war es mit 6 M. AB und eventuell noch 3 M. KT hinten ran (um zu beweisen, dass ich mit dem Konsum von Alkohol verantwortungsvoll umgehen kann) in die MPU zu gehen und damit hoffentlich auch als A3 vom GA eingeschätzt zu werden. Ich habe seit dem Delikttag (11.12.21) keinen Alkohol mehr getrunken kann jedoch nur ein halbes Jahr Abstinenz nachweisen. Von Dezember 2021 bis April 2022 habe ich eine Trinkpause gemacht, in der ich alkoholfreies Bier, alkoholhaltige Medikamente, Naturtrübe Säfte zu mir genommen habe. Ich hatte Angst rücklaufend eine Haarprobe zu bezahlen, die dann als positiv endet. So käme ich auf 12 Monate ohne Alkohol, allerdings nur nachweislich 6 Monate abstinent. Anfang November habe ich meine zweite Haarprobe. Zeitlich hat ich vor meine MPU im Dezember oder halt im Februar 2023 zu absolvieren. Ich weiß es ist sehr riskant mit so einem BAK mit dieser Strategie in eine MPU zu gehen, ich hoffe mir wird dennoch im angesichts dessen geholfen. Die MPU will ich bis spätestens Februar 2023 hinter mir haben, da ich ab da an in den Semesterferien arbeiten gehe und ich dort den Führerschein dringend brauche. Danach würde auch mein Praxissemester beginnen, in dem ich den Führerschein auch dringend benötige. Fragen:




Wie lückenhaft und schwammig ist der Fragebogen noch? Gerne Verbesserungsvorschläge für andere Ausdrucksweisen oder Sätze die ich lieber nicht sagen sollte.

Scheint meine Strategie, auch angesichts meines Fragebogens plausibel? Wären die 3 M KT hinten dran sinnlos oder doch sehr hilfreich?

Ab wann sollte ich den FE Neuerteilung beantragen um in den gewünschten Monaten den MPU Termin zu bekommen? (Erste Hilfe Kurs, Sehtest, Passbild liegt schon bereit)

Ein bisschen Zukunftsmusik: Falls ich ein negatives Gutachten mit 6 AB bekomme, kann ich dann einfach ein halbes Jahr später den zweiten Versuch mit 12 AB absolvieren (in dem Fall dürfte ich ja lieber keine 3 M.KT machen)?

FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: Männlich
Größe: 1,68m
Gewicht: 68kg
Alter: 22

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 11.12.2021 (3:15Uhr)
BAK: 2,37; gepustet 1,04 mg/l also 2,08 Promille.
Trinkbeginn: 20:45Uhr
Trinkende: 2:45 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 4:00 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Nein
Strafbefehl schon bekommen: Ja
Dauer der Sperrfrist: -

Führerschein
Hab ich noch: Nein
Hab ich abgegeben: 01.07.2022 (freiwillige Abgabe da MPU Frist durch mangelnde Vorbereitung nicht wahrgenommen werden konnte)
Hab ich neu beantragt: -
Habe noch keinen gemacht: -

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja, stand nicht sonderlich viel drin.
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Keine
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): -

Bundesland: Brandenburg


Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: Nein
Ich lebe abstinent seit: 02.04.22

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: Ja
Urinscreening ja/nein: -
Keinen Plan?:

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: -

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: -
Selbsthilfegruppe (SHG): -
Psychologe/Verkehrspsychologe: Ja aber nur verschiedene Vorbereitungskurse noch keine Einzelgespräche
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: -
Ambulante/stationäre Therapie: -
Keine Ahnung:

MPU
Datum:
Welche Stelle (MPI):
Schon bezahlt?:
Schon eine MPU gehabt? Nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden, Punkte oder sonstige Straftaten: Keine
 
Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Anlass der TF in der Nacht von Freitag auf Samstag den 10. Auf den 11.12.21 war der Geburtstag eines Studienkameraden in seiner 4 köpfigen WG. Der Tag war im Allgemeinen ein ganz normaler Studientag. Von 8:00 Uhr bis 16:00 Uhr war ich in der Uni. Zuhause dann habe ich mir erst etwas zu essen gemacht und lag mich von 17:00 Uhr bis 18:30 Uhr noch einmal hin, da ich an diesem Tag einen großen Beleg fertig gestellt und abgegeben habe. Nachdem verspäteten Mittagsschlaf hab ich mich ein bisschen um den Haushalt gekümmert, und den Rest vom Mittagessen gegessen. Um 20:00 hab ich dann auf dem Weg zur Geburtstagsfeier gemacht. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln braucht man ne gute halbe Stunde.
Dort angekommen wurde dann auch ordentlich gefeiert, die Stimmung war sehr gut. Die ersten Gäste gingen dann so um 1:00Uhr, da ich mich aber mit den restlichen Verbliebenen noch sehr gut verstand blieb ich natürlich noch. Zwischen 2:00Uhr und 2:30 Uhr gingen gruppenweise immer mehr Leute und ich entschied mich dann auch mit der letzten Gruppe um 2:45 Uhr den Heimweg anzutreten. Meine Erinnerungen sind noch einigermaßen vorhanden, meine Freunde und Studienkameraden hatten auf Nachfrage zwar den Eindruck, dass ich betrunken war, aber nicht den Eindruck dass ich sturzbetrunken war. So trat auch jeder für sich selbst seinen Heimweg an.
Da es in der jeweiligen Stadt ab um 0:00 Uhr mit den öffentlichen Verkehrsmitteln sehr mager aussieht entschloss ich mich ein öffentliches Fahrrad mittels App zu entschließen und damit nach hause zu fahren, mit dem ich um 3:15 Uhr von der Polizei wegen unsicheren Fahrens angehalten und zum Pusten gebeten wurde. Der festgestellte Atemalkohol betrug 2,08‰. Allerdings hat das Pustegerät erst 1,04 mg/l angezeigt und ich dachte es wären die Promille. Als ich fragte was nun mit 1,04 Promille auf mich zukäme wurde ich erstmal aufgeklärt, dass ich die 1,04 mal 2 nehmen müsste um den Promillewert zu erhalten. Da war ich dann erstmal geschockt und wollte das gar nicht glauben, dass ich so viel Intus hatte. Ich wurde mit zur Wache und dann ins Krankenhaus genommen, auf der mir gegen 4:00 Uhr Blut abgenommen wurde; der BAK lag bei 2,37‰. Die Beamten fuhren mich freundlicherweise nach hause, wo ich mich schlafen legte.


2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)


Trinkzeit von 20:45 Uhr bis ungefähr 0 Uhr:
gleich am Anfang wurde einem das Bier angeboten, wobei dann im laufenden Abend Selbstbedienung war. In dieser Zeit habe ich 5x 0,5 4,8% Pils getrunken. Diese konsumierte ich unteranderem bei gewissen Trinkspielen. Im Laufe des Abends kam es dann in Gruppen dazu, dass auch Shots mit Schnaps getrunken wurde. Da ich nie gerne Schnaps durcheinander getrunken habe, habe ich mich auf Empfehlung diesen Abend für Tequila entschieden. In dieser Zeit habe ich davon noch 3 2cl Shots getrunken.

Trinkzeit von 0 Uhr bis ungefähr 2:45 Uhr:

Noch mal 2x 0,5 4,8% Pils und auch 3 2cl Shots Tequila. Dazu kam noch, dass der Gastgeber einen mitgebrachten Weißwein mit mir trinken wollte. Ich sah mich dazu auch noch in der Lage und stimmte zu. Das waren dann noch einmal die Hälfte der Flasche von 700ml also 350 ml 11% Weißwein.
Mit der Widmark-Formel lande ich bei:

3500 ml x (4,8 / 100) x 0,8 = 134,4g

120ml x (40/100) x 0,8 = 38,4g

350ml x (11/100) x 0,8 = 30,8g

Gesamt Alkohol in g = 203,6g

BAK= 203,6 / (68 x 0,68) = 4,277 %

ca.7,5h bis Blutabnahme 1,125% Abbau(0,15% proStunde)

Resorbtionsdefizit 15%= 0,64%

Entgültiger BAK nach 7,5h: 4,28%- 1,125%- 0,64%= 2,52%



tendenziell bei zu hohen Werten und bin mir da nicht sicher, in wie weit die Genauigkeit der Formel oder auch meine Rechnung stimmt.

Meine Quelle: https://www.smart-rechner.de/promille/rechner.php#_3_3

Wenn ich die Werte in den Rechner eingebe komme ich auf 2,34 % BAK?



3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?


Ich fuhr 2,2km bei einer Gesamtstrecke von 2,6km.


4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)


Ich habe mir in der Situation keine Gedanken zu meiner Fahrtüchtigkeit gemacht und war aufgrund meiner Alkoholisierung auch nicht mehr dazu in der Lage, eine verantwortliche Entscheidung zu treffen. Ich hatte bei der Fahrt einige seitliche Ausreißer, hatte aber nicht das Gefühl nicht anzukommen.


5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Ich war ja mit Bus und Bahn hingefahren und dachte eigentlich ich käme auch so zurück.
Allerdings fahren aus dieser Richtung keine öffentlichen Verkehrsmittel mehr ab 0:00 Uhr. Das wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht, da ich damals erst 2 Monate dort wohnte und ich immer im Glauben blieb in einer Großen Stadt kommt man egal um welche Uhrzeit immer irgendwie nach Hause. Rückblickend hätte ich mir vorher Gedanken machen müssen, wie ich nach Hause komme ob ich jetzt nun früher gehe oder ein Taxi rufe. Allerdings hätte ich auch nicht gedacht, dass ich so viel Promille in meinem Blut hätte haben können, da ich mich mit der Verteilung von Alkohol im Blut und Berechnung der Promillezahlen nie wirklich beschäftigt hatte.


6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?


Nein.


7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen, ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?


Ich habe das Autofahren und Trinken stets bewusst voneinander ferngehalten und kann sagen, dass ich nie nach dem Genuss von mehr als einem Bier ins Auto gestiegen bin.
Auf dem Fahrrad habe ich häufig alkoholisiert am Verkehr teilgenommen. Schätzungsweise könnten hier 400 Fahrten unter Alkoholeinfluss zusammengekommen sein. Ich habe pauschal damit gerechnet 50 Wochenenden pro Jahr, seitdem ich 17 bin, also 4 Jahre. Aber zu meiner Trinkhistorie ja später mehr. Dazu kommen Fahrten mit Restalkohol mit Auto oder einem Bier im Restaurant.
Ich denke, dass bei mir mit der Zeit ein unterbewusstes Verlassen auf die geringe Kontrolldichte gerade vom Dorf, aus dem ich stamme, eingetreten ist. Infolgedessen habe ich die allgemeine Folgenlosigkeit meines Handelns mit einer Sicherheit unterstellt, die mich an der verantwortungsbewussten Reflektion meines Verhaltens gehindert hat.


Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)


Den ersten wirklichen Kontakt mit Alkohol hat ich im alter von 10 Jahren auf einem Dorffest. Meine Freunde und ich stahlen damals heimlich eine leere Likörflasche aus dem Bierwagen, wo noch ein kleiner Schluck übriggeblieben war. Jeder durfte dann einmal kurz kosten. Es war aber nicht wirklich schmackhaft für uns, deswegen haben wir auch keine neuen Diebstähle vorgenommen. Ich denke ab 7 Jahren wusste ich, dass es Alkohol gibt, aber kannte die Wirkungen nicht. In meinem Kopf war es so, dass es ein Erwachsenengetränk ist. Dieses wird getrunken, da es den Erwachsenen schmeckt. Davor war ich glaube zu jung, um Alkohol wahrnehmen zu können. Das erste mal Alkohol auch unter der Erlaubnis meiner Eltern habe ich am Tag meiner Konfirmation getrunken. Das war dann aber auch nur 1x 0,5 wahrscheinlich 4,8% Pils im Restaurant. Ich fand den Geschmack damals nicht besonders gut oder besonders schlimm, allerdings fand ich den Geschmack von Cola damals besser und bestellte mir danach lieber Cola.


9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?


Ich habe mit 15 Jahren begonnen, Alkohol zu konsumieren. Das waren zunächst kleine Mengen Mischbiere. Da habe ich dann auch nur auf Anlässen wie Geburtstagen von Freunden 2-3 Mischbiere getrunken. Auf bestimmten Festen wie Dorffesten oder Stadtfesten blieb es auch nur bei 2-3 Radler. Dann mit 16 Jahren kam ich in die B-Jugend beim Fussball. Dort war es dann auch üblich vereinzelt auch nach dem Training mit Freunden aus der Mannschaft in den Supermarkt zu gehen, sich noch einmal zu treffen und 2-3 Mischbiere zu trinken. In dieser Zeit habe ich vereinzelt auch dabei normales Bier getrunken. Auch auf Geburtstagen im Freundeskreis oder auf dem Dorffest griff ich das ein oder andere Mal zu normalen Bier. Die Menge beruf sich dort meistens bei 2 Radlern zum Anfang und weiteren 2 normalen Bier, bis man dann von den Eltern abgeholt oder nach Hause geschickt wurde. Mit 17 Jahren kam ich dann direkt in die Männermannschaft, da es nicht zu einer A-Mannschaft kam. Dort war es dann auch üblich, dass 2-3 Kästen schon in der Kabine nach dem Training (2x in der Woche) oder nach nem Spiel bereitstanden. Ab da an habe ich dann auch angefangen nur noch normale Biere zu trinken und keine Mischbiere mehr. Zu dieser Zeit blieb es allerdings bei 1-2 Bier nach dem Training in der Woche. Am Wochenende, gerade nach einem gewonnenen Spiel habe ich dann doch mal 3-4 Bier konsumiert. Die Zeit in der Männermannschaft hielt aber nur knapp 1 Jahr, da die Einsatzzeiten doch sehr mager waren und ich mich nicht wirklich durchsetzen konnte auf dem Platz. Dies war auch ein bisschen meiner Physis verschuldet. Auch war mir mein Abitur sehr wichtig und ich sah die Priorität dann doch eher in der Schule und nicht im Verein. In dieser Zeit fing es dann auch an öfter in öffentlichen Lokalitäten feiern zu gehen. Da man durch Fussball und Schule nun auch viele Leute kannte, wurde ich auch häufiger gefragt mit in die jeweilige Disko zu kommen. Natürlich wurde dann auch immer für den Abend vorgeglüht. Da fing es dann an, dass ich die ersten Cocktails und Mischgetränke mit Schnaps kennenlernte. Ab dieser Zeit konsumierte ich dann 2-3 Bier, bevor ich feiern gegangen bin und 2-3 Cocktails dann in der Disko. Das geschah so mit 4 mal im Monat. Dazu musste ich meistens mit Fahrrad ins nächste Dorf zu Freunden zum Vorglühen und wurden dann von einem Elternteil hin und wieder zurückgefahren. Da ich mein Fahrrad am nächsten Morgen immer zuhause haben wollte bin ich nach einem Abend immer noch 1km nach hause gefahren(deswegen die Rechnung Alkoholfahrten). Ich trank dann auch die selbe Menge meistens auf Partys, Geburtstagen oder Dorffesten, die jedes Jahr um die selbe Zeit 2-3 mal statt fanden. Kurz nach dem Abi fehlte mir dann aber doch wieder der Fussball und ich entschloss mich bei unserem kleinen Dorfverein mitzuspielen. Dieser war zwar noch als Verein eingetragen und man musste auch Beitrag zahlen, aber dieser bestritt nur noch Freundschaftsspiele oder nahm bei kleinen Turnieren teil(also kein Ligabetrieb mehr). Wir trafen uns jeden Freitag (Altersgruppe von 17-55J.)

und spielten Fussball, trainierten nur einzelne Spielsituationen (Unterzahlspiel etc.), aber das ,,professionelle“ rückte in den Hintergrund. Wir spielten Fussball, weil es um den Spass ging und klar wurde dabei auch wieder Bier getrunken. Ich war zu der Zeit schon 18-19 Jahre alt, konsumierte meistens zum Anfang ein Bier, in der dreiviertelstündigen Pause das zweite und nach dem Fussball spielen nochmal 3-4. In dieser Zeit begann ich auch meine Ausbildung und ging alle 4 Wochen, 2 Wochen in die Berufsschule. Dort war es dann auch Ritual zusätzlich jeden Mittwoch um das ,,Bergfest“ zu feiern (halbe Woche geschafft) mit meinen Mitschülern 3-4 Bier zu trinken. Auf Partys und Geburtstagen hab ich aber auch schon deutlich mehr getrunken. Dort ging es dann bis zu 5 Bier, dazu dann einige Cocktails oder Schnaps Shots (meistens Likör). In der Coronazeit im alter von 20 Jahren, trafen wir uns meistens auch einfach nur aus Langeweile. Bei diesen Treffen wurde dann auch meistens Bier getrunken, Musik gehört und einfach nur über Gott und die Welt gequatscht. Mit 21Jahren begann ich dann nach meiner abgeschlossenen Ausbildung mein Studium in einer größeren Stadt, das erste Mal raus aus meinem Heimatdorf. Auf den Dorfpartys, Geburtstagen oder anfänglichen Studentenpartys (also zum Ende meiner Trinkhistorie) trank ich an einem Abend gut und gerne meine 6-7 Bier, dazu gab es noch 2-3 Cocktails und viele Shots. Je besser die Stimmung war, desto mehr habe ich getrunken. Wenn die Stimmung nicht so gut war, ging es den Abend halt eher nach Hause und ich habe dementsprechend nicht so viel getrunken. Da ich seltener in meinem Heimatdorf war, konnte ich nicht mehr so oft beim wöchentlichen Freitag Fussball teilnehmen, allerdings habe ich die Freitage und Samstage mit Studentenpartys verbracht. Auch unter der Woche trank ich nach der ein oder andere Vorlesung (ca. 2-3x) 1-2 Bier. Um die Frage damit abzuschließen kann ich sagen, dass ich seit meinem 17 Lebensjahr min. 1x in der Woche regelmäßig Alkohol konsumiert habe. Mal mehr, mal weniger von der Menge her. Klar waren auch mal Wochen dazwischen wo man krank war oder es nicht dazu gekommen ist aber im Großen und Ganzen würde ich es so beschreiben.



10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


ab 15 J. - 1x alle 3 Monate 2-3 Mischbiere 0,5l 2,5%-3,1%

ab 16 J. - 2x im Monat 2-3 Mischbiere 0,5l 2,5%-3,1% oder 1-2 normale Bier 0,5l 4,8%,

bei Anlässen wie Geburtstage, Dorffeste 1x alle 3 Monate 1-2 Mischbiere 0,5l+ 2-3 normale Bier 0,5 4,8%

ab 17 J. - 1x in der Woche 1-2 Bier 0,5l 4,8%

1x in der Woche 3-4 0,5l Bier 4,8%, 1-2 Cocktails 0,3 mit je 2cl Schnaps (35%-40%)

ab 18 J. - 1x in der Woche 3-5 Bier 0,5l 4,8%

2-3x im Monat 4-5 0,5l Bier 4,8%, 2-3 Cocktails 0,3 mit je 2cl Schnaps (35%-40%)

(selten vereinzelt übersprang es auch der Anzahl der Biere auf 6-7 dafür dann aber weniger Cocktails oder Likör Shots, vielleicht 2-3x im Jahr)

19 J.-21J.1x in der Woche 3-5 Bier 0,5l 4,8%

2x im Monat 4-5 0,5l Bier 4,8%

2x im Monat 5-6 0,5l Bier 4,8%, 3-4 Cocktails 0,3-0,5 mit je 2cl-4cl Schnaps (35%-40%) oder nur 2cl Shots gleiche Anzahl oder 2cl Shots Likör 18% 5-6

(selten vereinzelt übersprang es auch der Anzahl der Biere auf 7-8 dafür dann aber etwas weniger Cocktails oder Likör Shots, vielleicht 2-3x im Jahr)
ab 21J. - 2x in der Woche 2-3 Bier 0,5l 4,8%

1x in der Woche 6-7 Bier 0,5l 4,8%, 4-5 Cocktails 0,3-0,5 mit je 2cl-4cl Schnaps (35%-40%) oder nur 2cl Shots gleiche Anzahl oder 2cl Shots Likör 18% 5-6



11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?


Zunächst wie gesagt mit Freunden aus der Klasse oder aus der Fußballmannschaft, meistens im Park oder bei uns am Fluss. Außerdem stand man auch vereinzelt dann mit älteren aus dem Heimatdorf bei Dorffesten am Bierwagen oder saß an den Biergarnituren. Dann kamen auch die älteren aus der Männermannschaft am Trainingsplatz oder in der Umkleide dazu, die natürlich auch deutlich mehr vertrugen als ein selbst. Bevor man zur Disko oder auf anderen Partys gefahren ist, saß ich meistens bei Freunden und hab auch mit Freunden meines alters vorgeglüht. Selten hatte ich das Vorglühen auch bei mir organisiert. Dasselbe dann mit meinen Berufsschulkollegen, dort haben wir meistens vor dem Wohnheim im Park oder in einer Bar in der Stadt getrunken. Dann im Studium trank ich mit meinen Studienkameraden gleichen alters entweder nach der Vorlesung gleich vor der Uni, dem Supermarkt oder halt auf Partys in WGs, Bars ganz selten in Diskos. Ich kann von mir sagen, dass ich nie alleine, ob zuhause oder anderswo getrunken habe. Ich hatte immer Freunde und Bekannte um mich.


12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)


Mein erster regelmäßiger Alkoholkonsum begann, nachdem ich über Leute aus meiner Jugendfußballmannschaft in einen Freundeskreis gekommen bin, der sich zu einem großen Teil aus Leuten zusammensetzte, die auch schon viel in Kontakt mit Alkohol gekommen waren, zu denen ich aber vorher wenig, bis keinen Draht hatte. Nach dem Training oder einem erfolgreichen Spiel Alkohol zu trinken und zu vertragen, galt als erstrebenswert, es war ein Symbol von erster Männlichkeit, Erwachsenseins und man wurde in der Gruppe akzeptiert. Ich ging darauf ein und überließ mich den Regeln der Gruppe. Ich wollte vor allem mich zu anderen zugehörig fühlen. Hätte ich nicht mitgetrunken, hatte ich das Gefühl nicht mehr Teil der Gruppe zu sein. Alkohol schaffte für mich auch Gemeinsamkeit und ich wollte damit auch die Sympathie der anderen gewinnen. Das wurde dann nochmal in der Männermannschaft verstärkt. Dort waren alle älter als ich und körperlich auch stark überlegen. Ich wollte mich gegenüber den anderen beweisen, in dem ich nach dem Training oder nach einem gewonnenen Spiel genauso viele Bier oder sogar mehr Bier trank als die anderen. Ich wollte natürlich auch von meinen Teammitgliedern akzeptiert werden. Mein Selbstvertrauen war zu dieser Zeit nicht als zu groß, da ich auch immer der kleineste in meiner Mannschaft war. Dann im Abitur und nach dem Abitur konnte ich das Feiern für mich entdecken, bei dem ich auch eine Menge Alkohol trank. Es hat mir Spaß gemacht unter anderen Leuten zu sein und diese kennenzulernen. Der Alkohol half mir dabei, eher auf die Leute zu zugehen, mich mit ihnen zu unterhalten und konnte auch das Gemeinschaftsgefühl mit ihnen stärken. In der Coronazeit war es dann so, dass wir uns aus Langeweile in unserem Jugendclub getroffen haben und dabei der Alkohol über den Tisch ging. Da ich mit dem Fussball aufgehört hatte und ich auch so keine weiteren Hobby Alternativen, war ich auch dort fast immer dabei. Dort wäre es auch wieder so gewesen, hätte ich abgesagt oder nicht mitgetrunken, wäre man wieder die Feige Sau gewesen. Ich hatte Angst aus meinem Freundeskreis ausgeschlossen zu werden und nicht mehr zu Geburtstagen oder Partys eingeladen zu werden. Auch in meinem Dorf wurde Alkohol immer akzeptiert und normalisiert. Es wurde als normal angesehen auf dem Dorffest sich zu betrinken und man bekam blöde Blicke zu geworfen, wenn gesagt wurde ich bleib heute alkoholfrei. Diers bekräftigte auch meine Alkoholakzeptanz. Aber auch die Angst, ein Bier welches mir angeboten wurde abzulehnen.
Auch im Studium wurde mir und ganz allgemein allen „Erstis“ der exzessive Alkoholkonsum von Beginn an vorgelebt. Die Tutoren der Einführungswoche ermunterten einen, betranken sich selbst, die Uni richtete ganz offiziell Partys aus und warb mit den geringen Preisen für alkoholische Getränke. Das entsprach in etwa dem, was ich aus meinem heimatlichen Umfeld kannte. Es ging unverändert weiter: Alle waren neu in der Stadt und standen unter dem Druck, Bekanntschaften fürs Studium zu schließen, einen neuen Freundeskreis aufzubauen etc. Also trank ich, um mich den Leuten zu beweisen und Freundschaften anzuknüpfen.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)


Nach geringen Mengen Alkohol wurde ich grundsätzlich leicht euphorisiert, offener gegenüber fremden Menschen und redseliger als es nüchtern der Fall ist.
Mit steigenden Mengen wiederholte ich oftmals dasselbe. Ich redete mehr sinnloses Zeug, was dann manchen auch auf die Nerven ging. Ebenfalls habe ich eine sinkende Hemmschwelle für intime Gespräche und peinliche Verhaltensweisen beobachtet.
Bei starker Alkoholisierung bin ich in der Regel ruhig, in mich gekehrt oder eingeschlafen.


14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?


Es gab vereinzelt Hinweise seitens meiner Eltern, immer den guten Rat heute Abend nicht zu viel zu trinken. Ich habe das wahrgenommen, aber in der Regel auf einen besonderen Anlass oder die Tatsache, dass ich morgen eh keine Verpflichtungen hätte, verwiesen. Jedenfalls habe ich mir diese Bemerkungen nie wirklich zu Herzen genommen und meinen Konsum insofern für unbedenklich gehalten.
 
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?


In meinem Heimatfreundeskreis führte mein Konsum zunächst zu einer gewissen Akzeptanz, da schlicht erwartet wurde, viel zu trinken. Es wurde Respekt gezollt an die Leute, die sehr viel vertragen konnten und ich war mehr oder weniger beliebt.
Ich hatte durch meinen Alkoholkonsum nie Probleme in der Schule oder in der Ausbildung gehabt. Mein Abitur und meine Ausbildung konnte ich mit guten Leistungen abschließen.
Es gab vereinzelt Tage nach der Party, wo es mir durch die Abbauprodukte des Alkoholes nicht so gut ging. An diesen Tagen lag sehr lustlos im Bett, fühlte mich schlapp und konnte nichts Produktives schaffen.


16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.


Nein, mengenmäßig war die letzte Zeit vor der TF der Höhepunkt meines Alkoholkonsums.




17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?


Ja, das ist einige Male vorgekommen. Ich habe mich zwar fast nie vom Alkohol übergeben müssen, dafür allerdings den ein oder anderen Filmriss gehabt, was für mich immer der Indikator dafür war, es erheblich übertrieben zu haben. Insgesamt dürfte dies 5- bis 10-mal der Fall gewesen sein.


18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?


Ja, im Rahmen diverser Prüfungsphasen und insbesondere 2 Wochen vor meiner Abschlussprüfung der Ausbildung.


19. In welcher Kategorie eines alkoholtrinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)


Früher habe ich mir diesbezüglich keine ernsthaften Gedanken gemacht. Vielmehr lebte ich durch mein soziales Umfeld, in dem ein ähnlicher Konsum vorherrschte, in dem Glauben, mein Trinkverhalten entspräche dem eines durchschnittlichen Heranwachsenden.

Mit der infolge der TF gewonnenen kritischen Distanz schätze ich meinen damaligen Konsum als missbräuchlich ein. Erst trank ich, um aus mir herauszukommen, auch in der Hoffnung ein Selbstbewusster Mensch zu werden. Aber hauptsächlich trank ich dann, um mich anderen zu beweisen und hatte Spaß daran den Respekt von anderen zu bekommen. Insbesondere die sich immer weiter steigernden Mengen führen mich zu dem Schluss, dass mein Konsum die geläufigen Ausmaße überschritten hatte.



Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Derzeit bin ich abstinent, plane aber zum KT überzugehen. Das wird dann auf ein Bier pro Woche hinauslaufen.


21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?


04.12.2021


22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?


Nein, nicht mehr.


23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Ich habe seit meinem Delikt erkannt, dass ich es deutlich mit dem Alkohol übertrieben habe und dass mein Konsum alles andere als sozial verträglich war. Deswegen habe ich auch nach dem Delikt auch eine dreieinhalbmonatige Trinkpause eingelegt und mich mit meinem damaligen Trinkverhalten beschäftigt. In dieser Zeit habe ich öfter Alkoholfreies Bier aber auch alkoholhaltige Speisen wie Mon Cherie (grade zu Weihnachten) oder Tiramisu gegessen und nicht richtig darauf geachtet abstinent zu leben. Deswegen habe ich diese Zeit auch nicht nachweislich festgehalten, sondern lebe erst seit Anfang April vollständig nachweislich abstinent. Es war für mich sehr schockierend so einen hohen BAK zu besitzen. Wie gesagt ich war selbst in dem Zustand verwundert so viel gepustet zu haben. Es war mir auch teilweise peinlich zu sagen, wenn jemand gefragt hat mit viel ich angehalten wurde den genauen Wert zu nennen. Ich habe jetzt in den 10 Monaten für mich gelernt, dass ich Alkohol nicht benötige, um Sympathie und Beliebtheit zu gewinnen.


24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Die Tat, die ich begangen habe, hat mir die Augen geöffnet, dass ich es einige Male mächtig übertrieben habe und ich alles andere als normal Alkoholmengen konsumiert habe. Nach meiner Trinkhistorie zu beurteilen habe ich schon regelmäßig getrunken und war kein Gelegenheitstrinker, wie ich es immer von mir dachte.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Die Umstellung keine alkoholhaltigen Getränke mehr zu trinken ist mir einfach gefallen. Am Anfang war es mir peinlich zu zugeben was mir passiert ist und habe ausreden gesucht nicht bei Runden wo viel getrunken wurde dabei zu sein. Ich hatte letztes Jahr schon angefangen Krafttraining zu betreiben, dies hilf mir auch schon ein bisschen Selbstvertrauen zu steigern. Ohne den Alkohol konnte ich dort auch mächtige Fortschritte machen. Mit meiner selbstkritischen Herangehensweise konnte ich auch mit viel Überzeugung vermitteln, dass ich das mit dem Alkohol erstmal sein lasse, obwohl es am Anfang einige dumme Kommentare meines Freundeskreises gab, wieso ich denn das alles so ernst nehme, und ich solle das mal alles ein bisschen lockerer sehen. Ich habe mich davon aber nicht beeindrucken lassen, weil es mir auch wichtig war mich nicht selbst zu belügen.




26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?


Die Änderung meines Trinkverhaltens hat auf meine sozialen Kontakte teilweise Auswirkungen gehabt. Die meisten meines Freundeskreises aus meinen Heimatdorf hatten Verständnis mit meiner Situation und unterstützen das, was ich tat. Allerdings gab es auch einige, die mich nicht mehr als cool gesehen haben oder zu verklemmt. Von denen hat sich mein Kontakt auch getrennt.
Ich selbst komme mir seither ausgeglichener vor und habe erfreut bemerkt, dass der Verzicht auf Alkohol schon kurzfristig positive Veränderungen in meinem Charakter bewirkt hat. Als ich getrunken habe, habe ich oftmals genervt oder gab nicht so passende Sprüche von mir, bei denen ich nicht nachgedacht habe. Auch freue ich mich über die gewonnene Zeit am Wochenende, die ich in der Regel mit Sport und anderen Hobbys sinnvoller ausfülle. Auf Partys, Geburtstagen werde ich oft bestaunt und wird mir der Respekt ausgesprochen Willensstärke und Selbstbewusstsein zu zeigen. Ich habe zwar vorher schon mit dem Krafttraining begonnen, hab jetzt allerding auch viel mehr Zeit dieses durchzuziehen ohne irgendwelche Pausen, die durch den Alkohol zustande gekommen sind. Außerdem konnte ich mit der gewonnenen Zeit nicht bei jeder Party oder Runde dabei sein zu müssen, mein altes Hobby das Skaten aus der Kindheit für mich wieder entdecken.


27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Durch die Vorbereitungskurse ist mir bewusst geworden, dass mein Alkoholkonsum ab dem 18. Lebensjahr kritisch gewesen ist. Ich kann dadurch meinen festgestellten Promillewert besser einordnen und mir ist klar geworden, dass sich mein Leben mit kontrolliertem Trinken langfristig verbessert. Gegenüber Überredungsversuchen oder dummen Kommentaren bin ich inzwischen reifer geworden und ich muss mich nicht mehr mit den Alkoholkonsum beweisen. Dumme Kommentare kann ich durch mein gesteigertes Selbstbewusstsein problemlos ignorieren, in meinem neuen Umfeld gibt es sowas aber auch nicht. Auf Partys kann ich gut mit alkoholfreien Getränken durchhalten. Die Langeweile kann ich auch mit Sport, Skaten und den Aufgaben in der Uni sehr gut bewältigen.



28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)


Ich bin mir in dieser Hinsicht sehr bewusst, wo die größte Gefahr lauert, nämlich an Abenden, an denen die meisten Anwesenden trinken und damit scheinbar zunächst eine einfache, gute Zeit zusammen erleben. Das hätte früher dem Ziel meines Alkoholkonsums entsprochen.

Allerdings weiß ich mittlerweile, wie diese Abende in aller Regel enden und habe die Erfahrung gewonnen, auch ohne Alkohol Teil einer solchen Runde sein zu können und dabei auf meine Kosten zu kommen. Die oben angesprochene, aus der Jugend tradierte Maßlosigkeit ist mit meinen heutigen Vorstellungen von Geselligkeit und einem erholsamen Wochenende nicht mehr vereinbar.

Zentral zur abschließenden Beantwortung dieser Frage ist die Gewissheit, dass sich alle als Vorteile wahrgenommenen Wirkungen des Alkohols auch ohne diesen erzielen lassen. Um an einem Abend mit Freunden Spaß zu haben und auch seinen eigenen Beitrag zu allgemeiner Heiterkeit zu leisten, benötigt es weniger Alkohol als vielmehr ein gesundes Bewusstsein um seine eigene Person und das Wissen, dass niemand mehr die Gruppenzugehörigkeit vom Alkoholkonsum abhängig macht.


29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Ich habe mich dazu entschieden überhaupt keinen Alkohol mehr zu trinken, wenn ich weiß es gibt die Möglichkeit, dass ich irgendwann am Steuer eines Fahrzeugs sitzen werde. Dabei spielt es keine Rolle, ob es ein Fahrrad oder ein Auto ist. Auch nach einem Bier ist die Reaktionsfähigkeit schon eingeschränkt. Es gibt genug andere Optionen sei es öffentliche Verkehrsmittel, Taxi oder zu Fuß nach Hause zu kommen.



30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Nein.
 
Moin, es wäre doch sehr hilfreich, wenn die letzten drei Fragen kurzfristig beantwortet werden könnten. Die Sache mit KT oder Abstinenz bleiben beschäftigt mich schon sehr.
Danke im Voraus
 
Moin,

ich würde, bevor ich in den FB im Detail gehe mal deine Strategie besprechen:
Du hast 2,37 aufm Tacho gehabt und bist unsicher aber unfallfrei gefahren. Das demonstriert eine hohe Gewöhnung.

Insgesamt sehe ich bei dir KT als Strategie kaum noch denkbar.
Für mich ist eher die Frage, ob der GA bei dir Abstinenz fordern würde, oder ob eine freiwillige Abstinenz noch gehen würde.
Bei freiwilliger AB reichen 6 Monate Nachweise, bei geforderter AB brauchst du min 12.

Ohne dich belehren zu wollen, aber eine direkte Frage an dich:
Warum willst du KT? Wäre für dich Abstinenz denkbar?
Ich meine das unabhängig von der MPU sondern auf dein Leben bezogen...
 
Ich würde mich da auch rein der Vernunft halber rüdscher anschliessen.
Sachlich betrachtet, würdest du mit KT wohl kaum eine Chance haben.
Versuchen kannst du es natürlich. Schlimmstenfalls ist halt die Knete futsch.
Aufpassen, das das negative Gutachten nicht bei der FSST landet.
Wenn Abhängigkeit vermutet wird (Das wird bei dem Strammen Promillerwert schon so vermutet werden) Musst du in jedem Fall 12+ Monate Abstinenz nachweisen.
Aufarbeitung muss auch sein. Es darf ja auch nie wieder Vorkommen.
 
Danke für die schnellen Rückmeldungen.
6 AB hab ich in einem Monat abgeschlossen, so gesehen ist Abstinenz kein Problem für mich. Meine Bedenken liegen darin in Anbetracht meines Alters dem Gutachter glaubwürdig zu erklären in meinem Leben nie wieder Alkohol zu trinken, das wäre ja bei 12 AB die Schlussfolgerung oder nicht?
 
6 AB hab ich in einem Monat abgeschlossen, so gesehen ist Abstinenz kein Problem für mich. Meine Bedenken liegen darin in Anbetracht meines Alters dem Gutachter glaubwürdig zu erklären in meinem Leben nie wieder Alkohol zu trinken, das wäre ja bei 12 AB die Schlussfolgerung oder nicht?
Da gehen auch hier die Meinungen auseinander. Ich denke, es gibt kein Gesetz, das dich zwingt zu trinken. Ich kenne viele, die nie getrunken haben, oder Sportler die freiwillig nichts trinken. Finde ich nicht problematisch.
Es ist halt wichtig, glaubwürdig rüberzukommen, das mag als junger Student schwieriger werden, als wenn du 20 Jahre älter und mit Familie hinten dran dastehst. Ich würde es aber als leichter einschätzen, als hier noch mit KT durchzukommen.

Nochmal aber, unabhängig von einer MPU, wie stehst du denn ehrlich zum Thema Abstinenz? Du darfst hier im Forum auch gerne dazu stehen, wenn das nur eine Strategie für die MPU ist (auch das macht es nicht leichter, das zu vermitteln...). Aber was wir auch nicht wollen, ist dir helfen und dich in einem Jahr als WHT hier zu begrüssen...

Was die Monate der AB angeht, nochmal: bei freiwilliger AB reichen 6 Monate. Wenn ein GA dich in A2 einstuft, dann müssen es 12 sein. Wenn du freiwillige AB machst und aber noch keine MPU absolvieren wolltest (zB wegen Vorbereitung) dann MUSST du Nachweise sammeln, diese dürfen bei der MPU nicht zu alt sein, das will gut geplant sein. 12 statt 6 sind also nicht problematisch. Umgekehrt, bei geforderter AB mit nur 6 reinzugehen ist sinnlos...
 
Zum Thema Abstinenz steh ich sehr kontrovers, ich habe im letzten Jahr viele Erfahrungen und viel Wissen zum Thema Alkohol mit nehmen können. Ich selber sehe mich stark genug, Alkohol keinen Platz im Leben zu geben, aber möchte in Zukunft nicht darauf achten müssen was ich trinken oder essen darf. Diese Freiheit einfach trinken und essen zu dürfen was man will, möchte ich für die Zukunft behalten.
 
Zum Thema Abstinenz steh ich sehr kontrovers, ich habe im letzten Jahr viele Erfahrungen und viel Wissen zum Thema Alkohol mit nehmen können. Ich selber sehe mich stark genug, Alkohol keinen Platz im Leben zu geben, aber möchte in Zukunft nicht darauf achten müssen was ich trinken oder essen darf. Diese Freiheit einfach trinken und essen zu dürfen was man will, möchte ich für die Zukunft behalten.

Das kann ich sehr gut nachvollziehen.
Du bist noch sehr jung, da kann niemand so weit in die Zukunft blicken...
 
Zum Thema Abstinenz steh ich sehr kontrovers, ich habe im letzten Jahr viele Erfahrungen und viel Wissen zum Thema Alkohol mit nehmen können. Ich selber sehe mich stark genug, Alkohol keinen Platz im Leben zu geben, aber möchte in Zukunft nicht darauf achten müssen was ich trinken oder essen darf. Diese Freiheit einfach trinken und essen zu dürfen was man will, möchte ich für die Zukunft behalten.
Du hast aber das Gegenteil bewiesen,denn du nimmst für dich auch noch in Anspruch,auch unter diresen Umständen noch im Strassenverkehr teilnehmen zu dürfen.
Du wirst trotz Studium noch einiges Lernen dürfen,sonst wird das nichts.
Da du noch sehr jung bist,22 Jahre,kann keiner sagen,ob,du AB oder KT leben möchtest.
Eins ist aber klar Alkohol und teinahme am Strassenvekehr muss man lernen zu trennen,nicht mehr,und nicht weniger.
Und das in einer Guten Verpackung dem GA rüberbringen.
Der gibt dann seine Meinung ab,gegenüber der Fsst,und diese entscheidet,und nicht du mit deinen Vorstellungen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist alles richtig was du sagst. Ob ich Alkohol und Teilnahme am Straßenverkehr trennen kann, entscheidet der Gutachter nach Kriterien: Motive, Vergangenheit, Konsumvergangenheit, kritische Sicht auf die Vergangenheit, Verhaltensänderungen, Änderungsstrategien und Vermeidungsstrategien. Bzw stellt er seine Hypothese auf und checkt was zum erfüllen vorhanden ist.
Dies geschieht ja nicht nach einem bestimmten BAK -Wert, dann könnte man sich ja das 1 Stündige Gespräch sparen.
Da möchte ich auch noch einmal auf meinen bestimmt noch unvollständigen FB verweisen :)
 
Wenn du mich Fragst, wird der Gutachter bei dir den Beginn einer steilen Alkoholiker-Karriere sehen.

Auch mit der Einstellung von Wegen:


Zum Thema Abstinenz steh ich sehr kontrovers, ich habe im letzten Jahr viele Erfahrungen und viel Wissen zum Thema Alkohol mit nehmen können. Ich selber sehe mich stark genug, Alkohol keinen Platz im Leben zu geben, aber möchte in Zukunft nicht darauf achten müssen was ich trinken oder essen darf...

Das geht vielleicht als Junger Mann der Mal ne Zeitlang übertrieben hat und Tatsächlich daraus gelernt hat.

Aber mit 2,37 Promille als 22 Jähriger, der sich noch relativ gut Koordinieren konnte, ist das bei ner MPU ne ziemlich gewagte Aussage.

Das spricht schon für eine Sehr starke Gewöhnung und tiefe Verwurzelung in deine Verhaltensstruktur.

Ich denke, son Gutachter wird dich dann als ,,zu Jung" für die Einsicht deines Problems einstufen. Und ich glaube auch, dass er damit Recht hätte.


Du erinnerst mich an mich selbst... Ich war sicher mit ähnlichen Promillezahlen unterwegs und wollte das auch alles nicht einsehen.

Bin den Alk-Weg dann weiter gegangen und dann war da von Knast bis Obdachlosigkeit bis Führerscheinentzug alles dabei. Sei gewarnt.


Du musst es mal so sehen:

2,37 Promille + ein Junger Körper mit guter Abbaugeschwindigkeit + eine erwiesenermaßen hohe Gewöhnung
- dann noch die Trinkgeschwindigkeit
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
= Gut und gerne schon ne Halbe Kiste Bier

Das ist nicht mehr normal. Das wird auch jeder Gutachter so sehen, da bin ich mir sicher. Vor allem nicht mit 22 Jahren und das wird auch der Knackpunkt deiner MPU werden...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich sehe das tatsächlich auch alles genauso wie du bezüglich dem Wert und dem Ausmaß, aber bleibe bei der Meinung:
Ist alles richtig was du sagst. Ob ich Alkohol und Teilnahme am Straßenverkehr trennen kann, entscheidet der Gutachter nach Kriterien: Motive, Vergangenheit, Konsumvergangenheit, kritische Sicht auf die Vergangenheit, Verhaltensänderungen, Änderungsstrategien und Vermeidungsstrategien. Bzw stellt er seine Hypothese auf und checkt was zum erfüllen vorhanden ist.
Dies geschieht ja nicht nach einem bestimmten BAK -Wert, dann könnte man sich ja das 1 Stündige Gespräch sparen.
Da möchte ich auch noch einmal auf meinen bestimmt noch unvollständigen FB verweisen :)

Der Gutachter hat nen Job und zwar: Entscheide ob die Person sich in Zukunft für ewig an die StVo hält/halten kann und genau das will ich dem beweisen.
So wie ich das jetzt von den ersten Meinungen verstanden habe sind also die 3 M. KT nach meinen 6 M. AB sinnlos. Das heißt ich gehe mit freiwilliger AB nachweislich 6 M. in die MPU in der Hoffnung ich habe einen kulanten Gutachter, dem ich das so auch gut rüber bringen kann. Falls daraus dann ein negatives Gutachten entsteht, welches nicht zur Fsst geht und ein AB mit 12 M. fordert, probiere ich das Ganze ein halbes Jahr später.
 
aber möchte in Zukunft nicht darauf achten müssen was ich trinken oder essen darf.
Sagen wir so: wer mit 2,37 noch ein Fahrrad entsperren und fahren kann, oder überhaupt noch weiss was ein Fahrrad ist, der ist in einer starken Gewöhnung und Giftfestigkeit, die eben deinen Wunsch, nach Belieben zu trinken, bei Vernunft betrachtet nicht mehr hergibt.
 
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Derzeit bin ich abstinent, plane aber zum KT überzugehen. Das wird dann auf ein Bier pro Woche hinauslaufen.

KT musst Du aber mindestens 6 Monate gelernt und auch praktiziert haben.
Und es sollte Anlassbezogen sein, ein Bier pro Woche ist da kein Argument...
 
Kleiner Zeus
In deinem Alter hatte ich schon die 2 MPU hinter mir.
Mit 18 1.67
Dazwischen lag eine steiler aufstieg bei der Marine
Mit 21 2.????
Du bist nicht nur gefärdet,sondern du gefärdest andere.
Schreibe dir das hinter deine Ohren.
So wie Nico das schreibt,gebe ich ihm vollkommen recht.
Solltest du versuchen diese Wand zu durchbrechen,indem du dem GU überzeugzt,das du das Schafscht Alkohol und Strassenverkehr zu trennen
dann sehen wir uns garantiert in einigen jahen hier wieder.

Lass mal raus was du Studierst,und was du werden möchtest.
Davon hängt schon jetzt vieles für deine Zukunft ab.

Dir will bestimmt keiner etwas böses.
Aber Glaube hier sind einige die dir Hefen möchten,aber hefen kannst du nur dir alleine,indem du dir Hilfe Suchst..
Du verbaust dir deine Zukunft selber
 
Hallo Hans
danke auch für deinen Beitrag. Ich glaube meine Formulierung wurde ein bisschen falsch verstanden. Unter Abstinenz versteh ich diese, die ich jetzt praktiziere heißt: kein alkoholfreies Bier/Sekt, keine alkoholhaltigen Medikamente, keine alkoholhaltigen Süßspeisen/Backwaren/sonstige Lebensmittel, naturtrübe Säfte(Traubensaft), kein mit Bier abgelöschtes Grillfleisch und so weiter. Ich seh es einfach als sehr kompliziert und als große Last an, mein Leben lang auf das alles zu achten.
Ich denke, son Gutachter wird dich dann als ,,zu Jung" für die Einsicht deines Problems einstufen. Und ich glaube auch, dass er damit Recht hätte.
So wie Nico das beschreibt, hört es sich für mich danach an, dass ich egal wie, eh keine chance habe und sowieso erst in 5-6 Jahren antreten kann, na super ;-)
 
Ich denke, so solltest du es nicht sehen. Du bist halt recht forsch rübergekommen und hast die geballte Erfahrung von Menschen erlebt, die das schon hinter sich haben. Allein auf dein Alter kannst du dich nicht berufen. Es gibt auch schon Abhängige (und das unterstelle ich dir nicht) in deinem Alter. Insofern musst du, wenn du wirklich am Ende mit KT ins Rennen gehen willst, zum einen eine sehr gute Aufarbeitung haben, warum du schon in jungen Jahren solch einen Wert erzielst, für den andere lange "arbeiten" müssen, gleichzeitig eine hervorragende Vermeidungsstrategie im Angebot haben. All die die Dinge, die du in deinem letzten Post nennst, sind eigentlich Verhaltensmerkmale für einen Alkoholiker, das sollte dir bewusst sein.
Ich tu mir echt schwer in der Beurteilung deines FB, weil er vor Ungenauigkeiten nur so strotzt. In Frage 10 kommt des öfteren "selten/vereinzelt" vor, dann hast hast du auch nur 2x im Monat oder 1x die Woche getrunken, bist aber gemäß Frage 1 in der Lage, mit einer App ein Fahrrad zu entsperren, wo die meisten nicht mal das Schloss der normalen Fahrradabsperrung finden würden und dann meinst du auch noch, nach 2 Monaten nicht gewusst zu haben, dass die Busse nicht nach Mitternacht zu fahren. Also bitte, das glaubt dir in der heutigen Zeit kein Mensch mehr. Das ist ein Blick ins Handy und ich weiß Bescheid. Es klingt halt alles noch sehr nach Vermeidung/Verharmlosung. Das wird schwer, dass dir ein GA das wirklich abkauft. Wenn ich neu in einer Stadt bin, weiß ich nach einem Tag, wie die Verbindungen sind. Mit den Argumenten hättest du in meiner Jugend punkten können, das zieht heute nicht mehr.
Aber ich versteh natürlich, dass du gern auf den Weg von KT willst, auch wenn die Formulierung "das läuft auf ein Bier die Woche raus" nicht wirklich glücklich ist, nicht nur wegen der Menge. Das klingt nicht nach Genusstrinken. Wenn es wirklich dein Weg ist, werden wir dich nach unseren Möglichkeiten unterstützen, aber da hast du noch viel vor dir.
 
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