Guten Tag,
ich habe mich Heute hier im Forum registriert um Euch meine Geschichte zu erzählen und eventuell Hinweise und Tipps zu bekommen, die mir bei meiner bevorstehenden Verhandlung und MPU hilfreich sein könnten.
Zu meiner Person:
Männlich, 47 Jahre alt, seit 1999 Service-Techniker bei einer großen Firma. Meine Frau kenne ich seit 1996, 2010 haben wir geheiratet.
Mein Cannabis-Konsumverhalten war mal mehr, mal weniger über die ganzen Jahre. Mit 18 Jahren den ersten Joint geraucht und dann immer mal wieder bei Gelegenheit.
Seit 2009 hatten wir versucht Kinder zu bekommen, was aber leider nicht geklappt hat. 4 nicht erfolgreiche künstliche Befruchtungen folgten in den Jahren 2010-2013. 2011 hatte dann die Zwillingsschwester meiner Frau selbst Zwillinge bekommen. Man freut sich natürlich über die Kinder der Schwester aber gleichzeitig belastet es einen auch.
2014 hatten wir noch einen Versuch unternommen ein Kind zu adoptieren und haben die entsprechenden Kurse besucht. 2016 kam dann der Bescheid das wir nun zu alt seien um Kinder zu adoptieren. Da meine Frau und ich aus kinderreichen Familien kommen war immer ein großer Kinderwunsch vorhanden. Der Bescheid hat uns beiden dann aber vor Augen geführt das wir wohl niemals Kinder haben werden.
Sylvester 2016/17 kam es dann dazu das ich bei einer Feier die Gelegenheit hatte einen Joint mitzurauchen. Da ich den Typen gut kannte, bot er mir an ein bisschen was von dem Gras mitzunehmen. Ich hatte die Woche nach Silvester frei und ich dachte wohl es sei eine gute Idee das Angebot anzunehmen.
Ich muss zugeben das ich das Gefühl der Wirkung genossen habe. Nichts hat mich mehr beschäftigt, kein Gedanke konnte sich lang genug festsetzen um wieder mal nachdenklich oder gar melancholisch zu werden.
Irgendwie hat sich dieses Verhalten bei mir festgefahren und ich habe angefangen regelmäßig (1x pro Monat) bei einem Kurier Gras zu besorgen. Die Qualität und Preis haben mich aber dann 2019 dazu bewogen selbst anzubauen.
Ich muss dazusagen, das ich mit Pflanzen nie viel am Hut hatte und mir dementsprechend die 1. Ernte völlig daneben ging. Ich habe mich dann also besser informiert und mir entsprechendes Wissen und Ausrüstung zugelegt. Da ich als Techniker arbeite und eine Ausbildung als Elektriker habe, konnte ich die Anlage relativ professionell Aufbauen. Also von der Elektrik bis zum Aufbau der Zelte, Verrohrung ect. alles Pikobello.
1. Aufzuchtzelt, 2. Growzelte, 1. Trocknungszelt.
Schlau wie ich war, habe ich die Samen übers Internet in Holland bestellt. Den Rest kann man sich denken.
Im Februar 2021 kam dann morgens um 6:30 die Polizei mit Durchsuchungsbescheid. Ich habe alles bereitwillig ausgehändigt, es wurde auch im Bericht des Polizisten ausdrücklich mein kooperatives Verhalten und das "angenehme" Gespräch hervorgehoben.
Was ich nicht wusste ist das der Polizist ein (Gedächtnis?) Protokoll des "angenehmen" Gesprächs führt.
Bei mir wurden nach Laborangaben 75 Gramm reines THC sichergestellt. Um diese gefundene Menge rechtfertigen zu können habe ich gesagt das mein wöchentlicher Konsum 10-15 Gramm beträgt, aus Angst man würde mir Handel ankreiden wollen. Ich habe nie damit gehandelt und es wurden auch keine Tütchen oder anderes Verpackungsmaterial im Haus gefunden. Die Aussage auf dem Revier habe ich verweigert.
Die Wahrheit ist:
Ich konnte damals überhaupt nicht abschätzen wie sich die Pflanzen entwickeln. Ich hatte bei der 2. Anzucht 4 Pflanzen und als die Polizei kam nochmals 6 Pflanzen. Das ich bei der 2. Ernte über 300 Gramm ernten würde konnte ich nicht einschätzen und da noch meine schlechte Erfahrung mit der 1. Aufzucht präsent war wollte ich auf Nummer sicher gehen und haben gleich 6 weitere Samen aufgezogen und eingepflanzt.
Wie kann ich jetzt glaubhaft machen das ich zwischen meinem Alltag als Techniker, indem ich mein Auto brauche, und dem Genuss von Cannabis am Wochenende oder Abends unterscheiden kann?
Ich hatte nie etwas mit der Justiz zu tun und keine Einträge in Flensburg obwohl ich bis zu 20.000Km im Jahr beruflich fahre.
In meinem Beruf bin ich für Personenbeförderung zuständig und muss Anlagen in regelmäßigen Abständen mit einem Prüfer testen um die Betriebsfähigkeit zu bestätigen. Kurzum, eigentlich bin sehr Verantwortungsvoll.
Wir haben 2010 ein altes Haus gekauft und in Eigenleistung renoviert. Seither haben wir unseren Garten umgestaltet und 2017 einen Hund geholt.
Ich habe immer Sport gemacht und war auf der regionalen Sportschule für Handballer.
Meine sportlichen Aktivitäten haben aber mit zunehmenden Konsum abgenommen bis ich 2021 von ehemals 90+ Kilo auf 82 Kilo runter war.
Seitdem das Ereignis mit der Polizei war und ich den Konsum völlig eingestellt habe, hatte ich 2022, mit 46 Jahren, die beste Figur meines Lebens da ich tägliches Fitnesstraining absolvierte.
Auf Anraten meines Anwalts habe ich 2021/22 einen Abstinenztest beim TÜV Lifeservice gemacht, der 4 Urinproben beinhaltete, 1/2 Jahr dauerte und Negativ war.
Soweit so gut, am vergangenen Freitag kam nun das Schreiben vom Gericht das ich Ende April meine Verhandlung habe.
Was meint ihr? Was habe ich zu erwarten?
Da eine Meldung ans Verkehrsamt schon erfolgte werde ich um eine MPU nach dem Urteil wohl nicht drum rum kommen, da mein Abstinenznachweis ja schon fast 1 Jahr alt ist. Oder meint ihr ein ärztliches Gutachten würde in meinem Fall reichen?
Nächsten Freitag habe ich einen Termin mit meinem Anwalt um die Verhandlung vorzubereiten. Eventuell wird er mir dann noch ein paar Sachen erklären.
Vielleicht brauche ich auch einfach nur guten Zuspruch, da ich doch ein bisschen Respekt vor der Verhandlung und den etwaigen Folgen habe.
Wenn man sich jetzt mit Abstand die Akte nochmal durchliest wird einem wieder bewusst was man eigentlich für einen Mist gebaut hat.
Mein Leben befindet sich in geordneten Bahnen und ich hätte gerne das es so bleibt. Das es jetzt durch so eine dämliche Aktion gefährdet ist bereitet mir aber auch vor allem meiner Frau große Sorgen.
Danke das ihr euch die Zeit nehmt meine Geschichte zu lesen!
Grüße und einen schönen Sonntag Abend
ich habe mich Heute hier im Forum registriert um Euch meine Geschichte zu erzählen und eventuell Hinweise und Tipps zu bekommen, die mir bei meiner bevorstehenden Verhandlung und MPU hilfreich sein könnten.
Zu meiner Person:
Männlich, 47 Jahre alt, seit 1999 Service-Techniker bei einer großen Firma. Meine Frau kenne ich seit 1996, 2010 haben wir geheiratet.
Mein Cannabis-Konsumverhalten war mal mehr, mal weniger über die ganzen Jahre. Mit 18 Jahren den ersten Joint geraucht und dann immer mal wieder bei Gelegenheit.
Seit 2009 hatten wir versucht Kinder zu bekommen, was aber leider nicht geklappt hat. 4 nicht erfolgreiche künstliche Befruchtungen folgten in den Jahren 2010-2013. 2011 hatte dann die Zwillingsschwester meiner Frau selbst Zwillinge bekommen. Man freut sich natürlich über die Kinder der Schwester aber gleichzeitig belastet es einen auch.
2014 hatten wir noch einen Versuch unternommen ein Kind zu adoptieren und haben die entsprechenden Kurse besucht. 2016 kam dann der Bescheid das wir nun zu alt seien um Kinder zu adoptieren. Da meine Frau und ich aus kinderreichen Familien kommen war immer ein großer Kinderwunsch vorhanden. Der Bescheid hat uns beiden dann aber vor Augen geführt das wir wohl niemals Kinder haben werden.
Sylvester 2016/17 kam es dann dazu das ich bei einer Feier die Gelegenheit hatte einen Joint mitzurauchen. Da ich den Typen gut kannte, bot er mir an ein bisschen was von dem Gras mitzunehmen. Ich hatte die Woche nach Silvester frei und ich dachte wohl es sei eine gute Idee das Angebot anzunehmen.
Ich muss zugeben das ich das Gefühl der Wirkung genossen habe. Nichts hat mich mehr beschäftigt, kein Gedanke konnte sich lang genug festsetzen um wieder mal nachdenklich oder gar melancholisch zu werden.
Irgendwie hat sich dieses Verhalten bei mir festgefahren und ich habe angefangen regelmäßig (1x pro Monat) bei einem Kurier Gras zu besorgen. Die Qualität und Preis haben mich aber dann 2019 dazu bewogen selbst anzubauen.
Ich muss dazusagen, das ich mit Pflanzen nie viel am Hut hatte und mir dementsprechend die 1. Ernte völlig daneben ging. Ich habe mich dann also besser informiert und mir entsprechendes Wissen und Ausrüstung zugelegt. Da ich als Techniker arbeite und eine Ausbildung als Elektriker habe, konnte ich die Anlage relativ professionell Aufbauen. Also von der Elektrik bis zum Aufbau der Zelte, Verrohrung ect. alles Pikobello.
1. Aufzuchtzelt, 2. Growzelte, 1. Trocknungszelt.
Schlau wie ich war, habe ich die Samen übers Internet in Holland bestellt. Den Rest kann man sich denken.
Im Februar 2021 kam dann morgens um 6:30 die Polizei mit Durchsuchungsbescheid. Ich habe alles bereitwillig ausgehändigt, es wurde auch im Bericht des Polizisten ausdrücklich mein kooperatives Verhalten und das "angenehme" Gespräch hervorgehoben.
Was ich nicht wusste ist das der Polizist ein (Gedächtnis?) Protokoll des "angenehmen" Gesprächs führt.
Bei mir wurden nach Laborangaben 75 Gramm reines THC sichergestellt. Um diese gefundene Menge rechtfertigen zu können habe ich gesagt das mein wöchentlicher Konsum 10-15 Gramm beträgt, aus Angst man würde mir Handel ankreiden wollen. Ich habe nie damit gehandelt und es wurden auch keine Tütchen oder anderes Verpackungsmaterial im Haus gefunden. Die Aussage auf dem Revier habe ich verweigert.
Die Wahrheit ist:
Ich konnte damals überhaupt nicht abschätzen wie sich die Pflanzen entwickeln. Ich hatte bei der 2. Anzucht 4 Pflanzen und als die Polizei kam nochmals 6 Pflanzen. Das ich bei der 2. Ernte über 300 Gramm ernten würde konnte ich nicht einschätzen und da noch meine schlechte Erfahrung mit der 1. Aufzucht präsent war wollte ich auf Nummer sicher gehen und haben gleich 6 weitere Samen aufgezogen und eingepflanzt.
Wie kann ich jetzt glaubhaft machen das ich zwischen meinem Alltag als Techniker, indem ich mein Auto brauche, und dem Genuss von Cannabis am Wochenende oder Abends unterscheiden kann?
Ich hatte nie etwas mit der Justiz zu tun und keine Einträge in Flensburg obwohl ich bis zu 20.000Km im Jahr beruflich fahre.
In meinem Beruf bin ich für Personenbeförderung zuständig und muss Anlagen in regelmäßigen Abständen mit einem Prüfer testen um die Betriebsfähigkeit zu bestätigen. Kurzum, eigentlich bin sehr Verantwortungsvoll.
Wir haben 2010 ein altes Haus gekauft und in Eigenleistung renoviert. Seither haben wir unseren Garten umgestaltet und 2017 einen Hund geholt.
Ich habe immer Sport gemacht und war auf der regionalen Sportschule für Handballer.
Meine sportlichen Aktivitäten haben aber mit zunehmenden Konsum abgenommen bis ich 2021 von ehemals 90+ Kilo auf 82 Kilo runter war.
Seitdem das Ereignis mit der Polizei war und ich den Konsum völlig eingestellt habe, hatte ich 2022, mit 46 Jahren, die beste Figur meines Lebens da ich tägliches Fitnesstraining absolvierte.
Auf Anraten meines Anwalts habe ich 2021/22 einen Abstinenztest beim TÜV Lifeservice gemacht, der 4 Urinproben beinhaltete, 1/2 Jahr dauerte und Negativ war.
Soweit so gut, am vergangenen Freitag kam nun das Schreiben vom Gericht das ich Ende April meine Verhandlung habe.
Was meint ihr? Was habe ich zu erwarten?
Da eine Meldung ans Verkehrsamt schon erfolgte werde ich um eine MPU nach dem Urteil wohl nicht drum rum kommen, da mein Abstinenznachweis ja schon fast 1 Jahr alt ist. Oder meint ihr ein ärztliches Gutachten würde in meinem Fall reichen?
Nächsten Freitag habe ich einen Termin mit meinem Anwalt um die Verhandlung vorzubereiten. Eventuell wird er mir dann noch ein paar Sachen erklären.
Vielleicht brauche ich auch einfach nur guten Zuspruch, da ich doch ein bisschen Respekt vor der Verhandlung und den etwaigen Folgen habe.
Wenn man sich jetzt mit Abstand die Akte nochmal durchliest wird einem wieder bewusst was man eigentlich für einen Mist gebaut hat.
Mein Leben befindet sich in geordneten Bahnen und ich hätte gerne das es so bleibt. Das es jetzt durch so eine dämliche Aktion gefährdet ist bereitet mir aber auch vor allem meiner Frau große Sorgen.
Danke das ihr euch die Zeit nehmt meine Geschichte zu lesen!
Grüße und einen schönen Sonntag Abend