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Fahrrad TF 1,69 Promille, Ersttäterin

LenasBike

Benutzer
Liebe Forumsmitglieder,

ich bin sehr froh dieses Forum gefunden zu haben und eure Expertise hoffentlich erfahren zu dürfen. Ihr macht einen ganz tollen Job!!

Ich hatte im März 24 eine TF mit dem Fahrrad. Strafbefehl habe ich schon erhalten und auch Aufforderung der MPU, bis zum 22.11.
Mein 6-monatiger Abstinenzvetrag endet am 14.11.
Ich habe mir bei einer MPU Stelle einen Termin für den 26.11. reservieren lassen und hoffe am Mittwoch im persönlichen Gespräch bei der Führerscheinstelle eine Fristverlängerung zu erwirken, da ich meinen Führerschein bisher nicht abgegeben musste.

Gerne befasse ich mich in der nächsten Woche intensiv mit dem Fragebogen und stelle ihn ein. Ich hoffe die Zeit reicht dann aus, ein Feedback von euch zu bekommen.

Liebste Grüße
Lena
 
Hallo Lena, Willkommen im Forum.
Du scheinst ja schon einen Plan zu haben. Hattest denn das Strafverfahren verzögert und wann hatte sich dann die Fsst erstmalig gemeldet?
Ich hoffe, daß die Fsst sich kulant zeigt, leider ist dies sehr personenabhängig.
Da Du vermutlich das Abstinenzprogamm auf Urin abgeschlossen hast, wird das wohl auch folglich die Strategie dann sein.
Stell unbedingt den Profil-FB hier vorab ein, um Deinen Background zu verstehen.
 
Danke, Andi!!
Hier erstmal mein Profil-FB:

FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: w
Größe: 168cm
Gewicht: 60 kg
Alter: 36

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 10.03.2024
BAK: 1,69 Promille
Trinkbeginn: 21 Uhr
Trinkende: 02 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 03 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert:
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: /

Führerschein
Hab ich noch: ja
Hab ich abgegeben: /
Hab ich neu beantragt: /
Habe noch keinen gemacht: /

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: beantragt
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):

Bundesland:
Hessen

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: nein
Ich lebe abstinent seit: 11.03.

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Urinscreening ja/nein: ja
PEth-Analytik ja/nein: nein
Keinen Plan?:

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: nein

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: nein ( ggf. zur Sicherheit noch vor MPU)
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung:

MPU
Datum: 26.11.2024
Welche Stelle (MPI): TÜV Hessen
Schon bezahlt?: nein
Schon eine MPU gehabt? Nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: nein
 
Leider habe ich das Strafverfahren nicht verzögert. Mein Anwalt riet mir ab, da die Tagessätze (25 à 40€) sehr gering angesetzt wurden. Ich hatte zu meinem Gehalt keine Angaben gemacht. Dadurch hätte ich ggf. nochmals einige Wochen gewonnen, die mir nun im schlechtesten Falle fehlen.

Die Führerscheinstelle meldete sich, wenige Tage nachdem ich die Zahlungsaufforderung der Staatsanwaltschaft erhalten habe.
 
Beweist wieder mal, wie so häufig, daß Anwälte äußerst schlechte Ratgeber sind.
Selbst ein Einspruch gegen den StB und das Zurückziehen am Tag vor dem GT , hätte Dir sicher 6 Wochen gebracht, am Strafmaß hätte sich nichts geändert. Dann hätte man noch versuchen können auf 153a StGB zu plädieren. Der wollte halt nur schnelle Kasse machen.

Der Profil-FB liest sich soweit plausibel. Mit 36 Jahren ist auch lebenslange Abstinenz glaubwürdig für die MPU.
Du mußt also versuchen in A3 kategorisiert zu werden.
Bearbeite sehr zügig den langen Alkohol-FB und stell Deine Story sozusagen hier ein, daß wir den bewerten können.
Ansonsten würde ich Dir empfehlen, soviel Zeit hast ja nicht mehr, sofort einen VP zu konsultieren.
 
Danke, Andi. Ich hatte mir von dem Anwalt auch mehr erhofft. Einstellung des Strafverfahrens hatte er versucht, wurde aber abgelehnt.
Ich bearbeite den Fragebogen ab morgen und bin gespannt auch das Feedback. Ich befasse mich schon lange intensiv mit den Motiven und hoffe, das im FB darstellen zu können.
 
Liebe Forenmitglieder,

anbei mein Fragebogen. Ich bin super dankbar für kritisches Feedback:
FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: w
Größe: 168cm
Gewicht: 60 kg
Alter: 36

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 10.03.2024
BAK: 1,69 Promille
Trinkbeginn: 21 Uhr
Trinkende: 02 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 03 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert:
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: /

Führerschein
Hab ich noch: ja
Hab ich abgegeben: /
Hab ich neu beantragt: /
Habe noch keinen gemacht: /

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: beantragt
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):

Bundesland:
Hessen

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: nein
Ich lebe abstinent seit: 11.03.

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Urinscreening ja/nein: ja
PEth-Analytik ja/nein: nein
Keinen Plan?:

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: nein

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: nein ( ggf. zur Sicherheit noch vor MPU)
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung:

MPU
Datum: 26.11.2024
Welche Stelle (MPI): TÜV Hessen
Schon bezahlt?: nein
Schon eine MPU gehabt? Nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: nein

Tathergang





1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Am Tag der Trunkenheitsfahrt, es war ein Samstag, wurden unsere Söhne (2 & 6 Jahre alt) mittags von den Großeltern abgeholt, um dort eine Nacht zu bleiben. Dies haben mein Mann und ich geplant, da wir am Abend auf einen 40. Geburtstag einer gemeinsamen guten Freundin eingeladen waren und dort gerne gemeinsam hingehen wollten.
Den Nachmittag verbrachte mein Mann mit Sport und ich mit Arbeiten (Mails beantworten, liegen gebliebene To-Dos erledigen). Da das Wetter für März schön und sonnig war und wir uns beide gerne bewegen, beschlossen wir mit den Fahrrädern zu der Geburtstagsfeier zu fahren. Die Rückfahrt hielten wir offen, sprachen aber darüber, dass wir den Bus nehmen könnten (inkl. Fahrräder) oder ein Taxi und die Räder beim Abholen der Kinder am nächsten Tag abholen können.
Auf der Geburtstagsfeier angekommen, gegen 20 Uhr, waren wir schnell im lebhaften Gespräch mit vielen alten Freunden verwickelt. Nach dem Abendessen, das etwa um 21 Uhr endete, allerdings sehr fleichlastig war, sodass ich wenig aß, stießen wir mit Sekt an.
Der Abend wurde sehr lang und gesellig und dabei wurden einige Flaschen Sekt gemeinsam geleert.
Um 2:00 Uhr beschlossen wir die Feier zu verlassen. Der letzte Bus war bis dahin längst verpasst. Ohne vernünftig nachzudenken, fuhren mein Mann und ich gemeinsam mit den Rädern los.
Wir fuhren hauptsächlich über Fahrradwege, nur ein kleines Stück führte an der Straße entlang.
Schnell merkte ich, dass ich koordinativ nicht in der Lage war das Fahrrad angemessen zu steuern und ich driftete das ein oder andere Mal vom Fahrradweg auf eine Wiese ab. Von der Geschwindigkeit (E-Bikes) und der Dunkelheit wurde mir zudem schwindelig und übel.
Ohne meine Mann, der mir vermeintlich gut zuredet und mich navigierte, hätte ich die zurückgelegten 5km nicht geschafft.
Nach 5 km wurden wir dann von der Polizei angehalten. Ich fuhr sehr deutliche Schlangenlinien und musste daraufhin pusten (1,2). Die Beamten nahmen mich mit zur Polizeiwache und daraufhin in ein Krankenhaus, wo mir Blut abgenommen wurde.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
21-22 Uhr: 2x Sekt (0,1l)
22-23 Uhr: 2x Sekt (0,1l)
23-24 Uhr: 3x Sekt (0,1l)
00-01 Uhr: 2x Sekt (0,1l)
01-02 Uhr: 2x Sekt (o,1l)

In Summe: 1,1l Sekt in 5 Stunden

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
5km bis zur Auffälligkeiten, in Summe wären es 8km gewesen.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
Vor unmittelbaren Beginn der Fahrt fühlte ich mich in der Lage die 8km sicher fahren zu können. Schnell merkte ich, dass dies nicht der Fall ist, stellte die Fahrt aber aufgrund der begonnen Fahrt nicht ein.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Durch die geplant viel frühere Abreise mit dem letzten Stadtbus (01:00 Uhr) oder das Stehenlassen der Räder und ausweichen auf ein Taxi.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
In den letzten Jahren bin ich häufiger nach Konsum kleinerer Mengen Alkohol (1-2 Gläser Wein) mit dem Fahrrad im Stadtgebiet gefahren (nach Hause). Nach dem Konsum großer Mengen, bin ich in den letzten Jahren jedoch nur am Tatabend Fahrrad gefahren. Wir wohnen in der Innenstadt und die seltenen Kneipenbesuche finden im fußläufigen Umfeld statt.
Während des Studiums (Abschluss in 2011) bin ich sicher wöchentlich alkoholisiert Fahrrad gefahren.
Mit dem Auto bin ich nie nach dem Konsum alkoholischer Getränke gefahren. Aus heutiger Sicht bin ich aber sicher das ein oder andere Mal nach Abenden mit gesteigerten Alkoholkonsum mit Restalkohol im Blut Auto gefahren.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Ich bin in einem kleinen Dorf, wo häufig gefeiert wurde aufgewachsen. Dort vielen mir als junges Schulkind (etwa 6-7 Jahre) die betrunkenen Erwachsenen auf einer Kirmes erstmals negativ auf.
Selbst habe ich Alkohol erstmalig mit 15 Jahren konsumiert (1 Glas Radler auf einer Freizeit).

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Im Alter von 15 bis etwa 17 Jahren habe ich etwa einmal pro Monat Alkohol auf Feiern getrunken, zumeist Mischgetränke.
Im Alter von 16 Jahren war ich ein Jahr in den USA und habe dort überhaupt keinen Alkohol getrunken.
Zu Abiturzeiten, mit etwa 18-19 Jahren, war ich etwa einmal pro Woche auf Partys und habe auch Alkohol konsumiert. Hier überwiegend Biermischgetränke
Während meines Studiums, von 20-24 Jahren, war ich etwa 2-3 mal pro Woche auf Partys, wobei ich dort mal mehr und mal weniger trank. Zu den Biermischgetränken kamen Longdrinks. Trinkpausen gab es immer wieder, zum Beispiel in Klausurphasen.
Mit Arbeitsbeginn wurde das Feiern und Trinken wieder seltener, zwischen 24 und 27 Jahren ging ich etwa einmal pro Woche aus und habe Wein für mich entdeckt. Im Alltag und unter der Woche spielte Alkohol bis dahin keine Rolle.
Mit 28 Jahren wurde ich erstmalig Mutter und habe etwa 2 Jahre keinen Alkohol konsumiert (Schwangerschaft und Stillzeit).
Danach ging ich zwischen 30 und 32 Jahren etwa einmal alle 6-8 Wochen mit Freundinnen feiern und trank ausschließlich Wein, in sich steigernder Summe. Unter der Woche habe ich nie getrunken. An Wochenende, wenn wir zuhause waren, gerne Wein mit meinem Mann.
Zwischen 33 und 34 Jahren habe ich wieder etwa 1,5 Jahre abstinent gelebt, aufgrund der Schwangerschaft mit meinem zweiten Sohn und der Stillzeit.
Seit Mitte 2022 bis zur TF im März 2024 ging ich etwa alle 6-8 Wochen aus und trank ausschließlich Wein und Sekt (je nach Verfügbarkeit). Ich trank nie unter der Woche und am Wochenende gerne Wein mit meinem Mann, zuhause oder in Restaurants.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

15-17 Jahre: Alkoholkonsum etwa 1x im Monat, 1-2 Biermischgetränke auf Feiern (kleiner Aktionsradius, Eltern haben hingebracht und abgeholt)
16 Jahre: ein Jahr kein Alkohol (USA)
18-19 Jahre: Alkoholkonsum etwa 1x pro Woche, 2-4 Biermischgetränke
20-24 Jahre: Alkoholkonsum etwa 2-3x pro Woche, 2-4 Biermischgetränke plus 1-2 Longdrinks (Gin Tonic, Moscow Mule, Aperol-Spritz)
Wochenweise kein Alkoholkonsum
24-27 Jahre: Alkoholkonsum etwa 1x pro Woche, 3-4 Gläser Wein
28-30 Jahre: kein Alkoholkonsum
30-33 Jahre: etwa 1x pro Woche 1-2 Gläser Wein, alle 6-8 Wochen etwa 3-4 Gläser Wein
33-34 Jahre: kein Alkoholkonsum
34-36 Jahre: etwa 1x pro Woche 1-2 Gläser Wein, alle 6-8 Wochen etwa 4-5 Gläser Wein oder Sekt

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Größere Mengen Alkohol trank ich ausschließlich in sozialen Situation (Partys, Feiern, Bars) mit guten Freunden.
Regelmäßig trank ich kleinere Mengen am Wochenende mit meinem Mann.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Äußere Motive
In meinem Freundeskreis, der vorwiegend aus jungen Familien besteht, wird selten aber wenn dann intensiv gefeiert.
Das Trinken von Wein oder Longdrinks, auch in gehäufter Form, gehört zum Ausgehen vermeintlich dazu und wurde von mir bis zur Trunkenheitsfahrt nicht hinterfragt.

Innere Motive
Ich nutze Alkohol vorwiegend zum Abschalten und Entspannen (kleinere Mengen) und zum richtig Spaß haben (größere Mengen).
Durch die intensive Auseinandersetzung mit meinen Motiven wurde mir klar, dass ich in einem wiederkehrenden Teufelskreis aus großer beruflicher und privater Belastung und vermeintlicher Entspannung und dem Gefühl ausgelassen Feiern gehen zu können, steckte.
Zu den privaten Belastungen gehört, dass sich das Leben mit zwei noch kleinen Kindern und einem Vollzeitob sehr stressig gestaltet. Ich bin bis 15 Uhr oder 16 Uhr arbeiten, hole dann die Kinder und verbringe den Nachmittag mit Ihnen. Da ich mein berufliches Arbeitspensum aber dann vermeintlich noch nicht geschafft habe, bzw. meinem Anspruch noch nicht gerecht wurde, musste ich wenn die Kinder schlafen, an 4 von 7 Abenden auch noch 1-3 Stunden arbeiten. Mein Mann hat zu der Zeit von 12 Uhr bis 20 Uhr gearbeitet, so dass er zwar den Großteil des Haushalts erledigte, mich aber am Nachmittag und Abend nicht unterstützen konnte.
Zu den beruflichen Belastungen gehört, dass ich sehr jung sehr viel Verantwortung übernommen habe. Ich bin sowohl in der Schulleitung als auch in der Schulaufsicht an zwei sehr verantwortungsvollen Stellen tätig, an der auch immer wieder hohe Ansprüche seitens der Lehrkräfte an mich gestellt wurden. Da ich für den Schuldienst so jung Karriere gemacht habe, war es mir besonders wichtig, herausragend zu sein und mir keine Schwäche oder keine Fehler zu erlauben.
Mein hoher Anspruch an mich und der damit entstehende Druck ist, so wurde mir in der Auseinandersetzung deutlich, zu hohen Maße in meiner Kindheit zu begründen.
Auch meine Eltern hatten schon immer sehr hohe Leistungsansprüche an mich. Mittelmaß war nie ausreichend und nur für herausragende Leistung bekam ich entsprechende Wertschätzung. Als Kind dominierte bei mir das Gefühl, dass ich so wie ich bin, nicht gut genug bin und von mir erwartet wird, noch besser zu sein. Dies war mir in den letzten Jahren nicht mehr bewusst. Durch meine eigenen Kinder, hat sich die Beziehung zu meiner Mutter sehr positiv verändert und ich bin mir sicher, dass sie sehr stolz auf mich und ihre Enkelkinder ist. Der Leistungsdruck ging eher von meinem Vater aus, der mittlerweile aber leider verstorben ist.
Mit der schnellen Karriere wusste ich meine Eltern stolz zu machen und konnte mir zeigen, dass ich herausragende Leistung bringe.
Das Feedback meiner Kollegen oder der im Schulamt Vorgesetzten war auch immer tadellos. Dennoch konnte ich mich damit nicht zufriedengeben und dachte immer ich müsse noch besser sein. Dahinter steckt, wie ich nun ermittelte, eine große Verunsicherung: Bin ich wirklich gut genug?
Dabei habe ich auch zunehmend Aufgaben übernommen, die ich hätte delegieren müssen, um vermeintlich als absolute Macherin dazustehen.
Dadurch kam meine Freizeit in den Jahren seit dem ich Kinder habe, viel zu kurz. Hobbies oder Interessen existierten neben der Arbeit und der Familie nicht.
An die Ausgehabende mit hohem Alkoholgenuss habe ich dann sehr hohe Erwartungen gestellt. Endlich konnte ich mich mal belohnen, richtig Spaß haben, was erleben. Neben der Entlastungen von Stress und Verantwortung versprach ich mir von diesen Abenden eine Kompensation für meine nicht vorhandene Freizeit.
Das mir im Alltag eigentlich Zeit für mich und für Entspannung fehlte und ich mich selbst mit den vermeintlich tollen Partys betrog, durchschaute ich in erwähnten Teufelskreis, der während der Phasen der hohen Belastung bestand und sich zuspitzte nicht.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

kleinere Mengen: während des Konsums Entspannung, Lockerung, im Anschluss Schlafprobleme
größere Mengen: Redseligkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Gedämpftheit

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Nein, die gab es bisher nicht.
Einerseits wurde in den sozialen Situationen (Partys, Bars etc.) von meinen Freunden vergleichbare Mengen konsumiert. Andererseits hatte ich meinen Alltag ja vermeintlich im Griff und der Alkohol hat sich nicht negativ ausgewirkt. Dies bewerte ich heute, nach intensiver Auseinanderansetzung mit meiner Alkoholgefährdung anders.


15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Rückwirkend kann ich zwei negative Folgen identifizieren:
Durch den nicht durchbrochenen Teufelskreis aus hoher Belastung und vermeintlicher Entspannung durch hohe Mengen Alkohol, konnte ich meine eigentlichen Bedürfnisse nicht erkennen. Ich hatte gar kein Zeitfenster, mich mit diesen Auseinanderzusetzen. So habe ich die letzten Jahre, besonders seit der Geburt meines zweiten Kindes unter sehr hohem Druck gestanden und war eigentlich permanent unter Stress.
Zudem entstanden durch den konkreten Alkoholkonsum negative Folgen für mich und auch mein Umfeld.
Nach dem regelmäßigen Konsum kleinere Mengen Alkohol konnte ich oft nicht gut einschlafen. Meine Gedanken rasten und ich konnte noch schlechter abschalten. Am nächsten Tag war ich unausgeruht und antriebsarm.
Nach langen, alkoholintensiven Nächten habe ich mindestens einen Tag im Bett verbracht und konnte mich nicht angemessen um meine Kinder kümmern oder wichtige Zeit mit Ihnen verbringen. Da dies alle 6-8 Wochen am Wochenende stattfand, hat mein Umfeld dies aber noch nicht kritisch bemerkt. Rückblickend betrachte ich dies aber als sehr hohen Preis für den Alkoholkonsum. Zudem entstanden psychische Folgen für mich. Da ich unter Alkohol sehr redselig werde, erzählte ich das ein oder andere Mal Dinge, dich ich diesen Personen nüchtern wohl nicht anvertraut hätte (privates und berufliches). Das verursachte im Nachgang oft ein tagelanges Unwohlsein und Grübeln.
 
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Da ich seit der Trunkenheitsfahrt im März diesen Jahres überhaupt kein Alkohol konsumieren, würde ich die Zeit kurz vor der Fahrt als Zeit identifizieren, in der ich die bisher höchsten Mengen trank. Dies begann nachdem ich meinen zweiten Sohn abgestillt hatte und wieder ausgehen konnte. Der Zeitabschnitt begann im Sommer 2022 und ging bis März 2024.
Ich habe in dieser Zeit zwar seltener Alkohol konsumiert, als beispielsweise im Studium, dafür aber größere Menge.
Dabei stellt die Trunkenheitsfahrt sicher einen Abend dar, an dem ich eine der höchsten Mengen konsumierte.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Nein.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Ja, vor den Kindern in intensiven Lernzeiten.
Zusätzlich in beiden Schwangerschaften und anschließenden Stillzeiten.
Zudem habe ich in den letzten Jahren öfters gefastet und so jeweils für 3-4 Wochen komplett auf Alkohol verzichtet. Diese Zeiträume fielen mir nicht schwer und taten mir, insbesondere rückblickend sehr gut.

19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
In Vergangenheit habe ich mich überhaupt nicht mit meinem Alkoholkonsum auseinandergesetzt, hätte diesen aber als unproblematisch und mich als Partytrinkerin bezeichnet.
Da ich heute weiß, dass ich meine Trinkmengen in letzter Zeit steigerte, Alkohol trank um meine Stimmung zu heben und meinen Stress zu vergessen, sowie Defizite in der Freizeitgestaltung zu kompensieren, würde ich mich in die Kategorie der Alkoholgefährdung einordnen.

Heute und in Zukunft
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Seit 11.03.2024 trinke ich keinen Alkohol.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Am 10.03.2024

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Nach der Trunkenheitsfahrt stand ich unter Schock und brauchte einige Wochen um das Geschehene zu verstehen. Nachdem mir die strafrechtlichen Konsequenzen klar wurden, begann ich mit der intensiven Aufarbeitung des Geschehenen. Dazu gehörte für mich auch eine dokumentierte Abstinenzphase.
Besonders der hohe Promillewert und die damit belegte Alkoholgewöhnung, die es mir überhaupt erlaubte auf das Fahrrad steigen zu können, hat mir die Augen geöffnet. Ein in diesem Maße Selbst- und Fremdgefährdendes Verhalten ist für mich, besonders als Mutter von kleinen Kindern, nicht länger tragbar.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Seit dem ich keinen Alkohol mehr trinke, geht es mir insgesamt viel besser und ich konnte durch die Aufarbeitung erstmals meinen bisherigen problematischen Umgang mit Alkohol erkennen. Besonders eine Gegenüberstellung der Vor- und Nachteile von Alkoholkonsum, machte mir bewusst, dass es für mich keinen Vorteil von Alkoholkonsum gibt. Ich habe Alkohol nie aus Gründen des Geschmackes getrunken, so dass für mich auch nun ein Genusstrinken nicht in Frage kommt.
Mit dem Konzept des kontrollierten Trinkens habe ich mich während der Verarbeitungszeit auseinandergesetzt und mir Wissen darüber angeeignet. Da mir Alkohol nicht zum Genuss fehlt und ich für mich keinen Vorteil darin sehe, überhaupt wieder Alkohol zu konsumieren, kommt dieses Konzept für mich nicht in Frage.


25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Neben der intensiven Auseinandersetzung mit meinen Motiven haben mir die Aneignung von Fachwissen über problematischen Alkoholkonsum und der Austausch mit vertrauten Menschen intensiv geholfen.
So habe ich mich viel im Internet belesen, Bücher über abstinentes Leben, sowie entsprechende Podcasts gehört.
Mit meinem Mann und meiner besten Freundin, sowie meiner Schwester, habe ich lange und intensive Gespräche über das Vorgefallene geführt. Wir haben gemeinsam die Gründe für meinen gesteigerten Alkoholkonsum identifiziert und ich wurde intensiv bei der veränderten Gestaltung meines Alltags und meiner Freizeit unterstützt. Diese Phase habe ich als sehr wertvoll erlebt und die Beziehungen haben sich sehr gefestigt.
Während meiner abstinenten Zeit konnte ich auch schon eine Vielzahl an Gelegenheit durchleben, in denen ich früher getrunken hätte (2 Urlaube, 1 Hochzeit, 2 runde Geburtstage, mehrere Restaurantbesuche), der Verzicht fiel mir durch die unabrückbare Entscheidung nicht mehr zu trinken, nicht schwer und ich kommuniziere dies auch, wenn ich angesprochen werde. Durch das ausschließliche Trinken nicht alkoholischer Getränke fühle ich mich nicht weniger zugehörig. Nur zu späterer Stunde merke ich, dass mich sich wiederholende Gespräche und die alkoholbedingte Oberflächlichkeit der Kommunikation nerven. In der Regel verlasse ich dann die Runde.
Weiterhin nehme ich als sehr positiv wahr, dass ich mich freue, Feierlichkeiten besuchen zu können und nicht mit dem intensiven Kater am nächsten Tag, der Gedämpftheit am Abend, sowie dem Grübeln über eventuell Gesagtes planen zu müssen. Rückblickend hat dies für mich eine große zusätzliche Belastung dargestellt.
Zusätzlich habe ich seit dem ich abstinent lebe, wieder regelmäßig Sport gemacht und merke hier einen deutlich positiven Effekt. Ich gehe wieder 2mal pro Woche joggen und konnte mich schon wieder von etwa 6km auf 12km steigern.
Hierbei erlebe ich große Entspannung, kann intensiv nachdenken und reflektieren, wie es mir geht und was meine Bedürfnisse sind. Am liebsten gehe ich am Wochenende morgens joggen und freue mich sehr darüber, dazu jederzeit in der Lage zu sein und etwas Gutes für mich und meine Gesundheit zu tun, statt einen Kater auszuschlafen.
Um nach stressigen Tagen abzuschalten mache ich bei Bedarf abends Yogaübungen um gezielt zu entspannen.

Insgesamt fühle ich mich, seit dem ich nicht mehr trinke, gesünder, leistungsfähiger, ausgeglichener und zufriedener. Ich mache mir regelmäßig sehr deutlich, dass diese positiven Veränderung auf den kompletten Verzicht auf Alkohol zurückzuführen sind und erlebe im Nachhinein die zuerst negativ bewerteten Folgen der Trunkenheitsfahrt als große Chance für mich und meine Familie.

Rückblickend schäme ich mich auch dafür wie verantwortungslos ich mit meiner Gesundheit und den Risiken, die sich aus dem hohen Alkoholkonsum nicht zuletzt im Straßenverkehr, umgegangen bin. Diese Verantwortungslosigkeit steht im starken Widerspruch zu meinen Wertevorstellungen und meinem Selbstbild als Mutter.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Als besonders wichtig habe ich offene und regelmäßige Gespräche mit mir vertrauten Personen, die mich und meinen Alltag gut kennen erlebt. So reflektiere ich regelmäßig mit meinem Mann, meiner Freundin und meiner Schwester, wie es mir geht und welche Bedürfnisse momentan eventuell nicht berücksichtigt werden konnten. Diese Personen unterstützen mich intensiv und ich weiß, dass sie mich sehr frühzeitig darauf aufmerksam machen würden, wenn ich in alte Muster, wie gehäufter Stress und ständiges Arbeiten ohne Pause, verfiele.

Die neue Alltagsgestaltung konnten wir in den letzten Monaten festigen und werden daran festhalten. Immer sonntags planen wir gemeinsam die Woche, legen die gemeinsame Auszeit fest, definieren Fenster für Sport und planen gemeinsame Erlebnisse.
Mittels der festen gemeinsamen Wochenplanung gelingt es mir gut, Belastungssituationen vorher zu erkennen und entsprechende Entlastungsphasen einzuplanen.
Generell gehe ich nun achtsamer mit mir, meiner Gesundheit und meiner Familie um, was mich glücklicher und auch stolz macht.

Zudem hat mein Mann zum 01.09. einen neuen Job begonnen, der es ihm erlaubt deutlich früher am Tag zuhause zu sein. Diese Umstellung wird eine sehr deutliche Entlastung meines Alltags sein, die dauerhaft spürbar ist.
Weiterhin höre ich mit großer Freude Podcasts zu Alkoholkonsum und die Vorteile abstinenten Lebens und lese dazu auch gerne in Internetforen. Das Gefühl mit der Entscheidung abstinent zu leben auch Teil einer Gemeinschaft zu sein, die sich bewusst mit der Wirkung von Alkohol und der eigenen Alkoholbiographie auseinandersetzt, stärkt mich.
Schon lange lebe ich bzgl. Ernährung und Sport ein bewusstes Leben, so ernähre ich mich schon lange ausschließlich vegetarisch bis vegan und meide Fertiggerichte. Meine Gesundheit ist mir ein hohes Gut und der übermäßige Alkoholkonsum damit nicht vereinbar. Ich bin froh, durch den Vorfall im März die Notwendigkeit erkannt zu haben, dieses Verhalten nachhaltig zu ändern.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)
Das Zurückfallen in alte Trinkgewohnheiten bleibt stets vorstellbar und stellt für mich eine Gefahr dar. Dieser versuche ich durch nachhaltige Veränderung meiner Alltags- und Freizeitgestaltung sowie der bewussten Auseinandersetzung mit meinen Gefühlen und Bedürfnissen weitgehend zu minimieren.


29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Da ich mich für ein abstinentes Leben entschieden habe, ergibt sich unter Beachtung der für mich neuen Gewohnheiten keine Gefahr mehr, alkoholisiert ein Fahrzeug zu steuern.
 
Deine Motive finde ich schon ganz gut aufgearbeitet, das ist schon mal prima !

Was noch gar nicht stimmig ist, ist deine Konsumhistorie.
Die erklärt nicht, dass du mit 1,8 ‰ ( bei Trinkende ) noch 5km Fahrrad fahren konntest.

Auch ist es nicht möglich, dass du ausgerechnet am Tag der TF nicht nur das Meiste getrunken hast, sondern fast das Doppelte deiner üblichen Menge.

Die 1,1l Sekt habe ich jetzt nicht nachgerechnet, scheinen mir aber bei 5h Trinkzeit zu wenig zu sein.
 
Bestärkend zur Einlassung von Karl-Heinz weise ich mal darauf hin, dass die genannten positiven Entwicklungen z.B. in Frage 25 völlig konträr stehen zu deinen Trinkmengen.

Insgesamt fühle ich mich, seit dem ich nicht mehr trinke, gesünder, leistungsfähiger, ausgeglichener und zufriedener. Ich mache mir regelmäßig sehr deutlich, dass diese positiven Veränderung auf den kompletten Verzicht auf Alkohol zurückzuführen sind und erlebe im Nachhinein die zuerst negativ bewerteten Folgen der Trunkenheitsfahrt als große Chance für mich und meine Familie.

Also bei 1-2 Gläsern pro Woche und alle 6-8 Wochen 4-5 Gläser kannst du nicht von derarten positiven Folgen reden. Insofern betrachte dein Leben vor der TF bitte noch mal ehrlich und kritisch. Mir ist bewusst, dass du nicht jedes einzelne Glas zählen kannst, das du jemals getrunken hast, aber da scheinen ja doch einige unbemerkt von der Tischkante gesprungen zu sein. Das macht dich unglaubwürdig und das kann nun nicht dein Ansinnen sein.
 
Danke dir Karl-Heinz,

tatsächlich kann ich das konkretisieren:
An dem Abend trank ich etwas mehr als 1 Liter Sekt (11x 0,1l).
Sonst kam ich mit 4-5 Gläsern Wein à 0,2l auf etwa die gleiche Menge.
Somit unterscheidet sich die Trinkmenge nicht eklatant.
Ich habe einen Promillerechner genutzt, bei dem ich jedes Mal (mit Wein und Sekt) auf bis zu 1,8 Promille komme. Gerne rechne ich das aber nochmals händisch nach.

Ich bin froh, dass du meine Motive positiv bewertest.

Liebe Grüße
 
Warum eigentlich, hast du dich für AB und nicht für KT entschieden ?
Diese Frage darfst du nicht nur mir/uns beantworten, sondern vermutlich auch dem Gutachter.

Auffällig ist, du suchst zuviel nach Entschuldigungen zBspl ... "Ich trank nie unter der Woche ..."

Was @Karl-Heinz meint ... du solltest den Pegel deiner TF im Vorfeld schon öfters mal erreicht haben.

Hier schon mal nachgeschaut ? ... Gute Fragebögen Alkohol ... als Hilfestellung für deinen Alkohol-FB
 
Ich danke euch!!!
Ich habe mit AB begonnen und tatsächlich gefällt mir der Weg gut, sodass ich ihn für mich für richtig halte. Angefangen habe ich damit, da mein Anwalt mir zu 6 Monaten Abstinenz riet. Denkt ihr KT wäre besser gewesen?

Ich komme in meinen Rechnungen sowohl mit 1l Wein, als auch 1l Sekt regelmäßig auf den erreichten Pegel. Gerne arbeite ich da aber nochmal gründlich nach.

Die wahrgenommen Entschuldigungen bzw. Rechtfertigungen nehme ich raus.

Bzgl. des Fahrradfahrens: ich konnte eigentlich nicht mehr sicher fahren und hätte ohne meinen Mann überhaupt keine Orientierung gehabt. Das soll aber keine Entschuldigung sein und ich muss schauen, wie es sinnvoll einzubauen ist.

Denkt ihr, dass ich bei entsprechender Nachbearbeitung und 6 Monaten AB, die beibehalten werden soll, eine positive Chance habe?
 
Ich bin der Meinung, dass, wenn du für dich feststellst, dass du dich mit AB gut fühlst und du auch nicht das Gefühl hast, dir fehle etwas, wenn du z.B. nicht mit Sekt anstößt, ist das der beste Weg für dich.
Je sicherer du dir bist, umso sicherer kannst du auch vor dem Gutachter auftreten.

Im Moment sehe ich nichts, was gegen A3 spräche.
Das heißt, durchaus hast du eine Chance.

Gut ist, dass du zeitnah mit den AN begonnen hast, was dafür spricht, dass du direkt nach der TF die Reißleine gezogen hast :smiley138:
 
Es gibt kein "besser"... nur den Weg, den du für den richtigen hältst.
Abstinenz, dass bedeutet hier lebenslang ... ich hoffe das dir das bewusst ist.
Ja, das ist es. Der Entschluss ist gefasst, vor allem durch die positiven Erfahrungen und die Gegenüberstellung der Vor- und Nachteile. Es gibt keine Vorteile für mich.

Zu meinen Promillerechnungen, schreibe ich heute Abend nochmal.
 
Ich habe nun einmal mit der Widmark Formel gerechnet und merke, dass meine Trinkmengen eher sehr großzügig eingeschätzt war, was den Abend betraf:

Aufgenommene Alkoholmenge in Gramm / (Körpergewicht in Kilogramm x Anteil Körperflüssigkeit) = BAK (Promille)

Sekt 0,1 Liter = 9g
Wein 0,2 Liter = 18g

11 Sekt
11x9/(60x0,55)=
99:33=3
5 Stunden Abbau= 2,5

Wahrscheinlicher
9 Sekt
9x9/(60x0,55)=
81:33= 2,54
5 Stunden Abbau (-0,5)= 1,95

oder gar 8 Sekt
8x9/(60x0,55)=
72/33=2,18
5 Stunden Abbau (-0,5)=1,68

Trinken alle 6-8 Wochen:



4 Wein

4x18/(60x0,55)=2,18
5 Stunden Abbau (-0,5)= 1,68

5 Wein
5x18/(60x0,55)=2,72
5 Stunden Abbau (-0,5)=2,22

Damit hätte ich mit 5 Gläsern Rotwein in 5 Stunden die Promillefahrt der TF in Vergangenheit öfters “überboten”.
Ist das für euch schlüssig?
Würdet ihr mit Widmark und Abbau 0,1 rechnen oder anders?

Ich danke euch sehr für euer gutes Feedback :)
 
Würdet ihr mit Widmark und Abbau 0,1 rechnen oder anders?
Du solltest es plausibel erklären können, für deine MPU brauchst du keine wissenschaftlichen Berechnungen.
Hiermit ... Kleine Alkohollehre ... kann man das schon gut im Kopf ausrechnen.
Den Alkoholabbau berechnet allein der TÜV mit 0,1‰ ... alle anderen MPI mit 0,15‰.

Für alle Berechnungen merke dir, lieber etwas übertreiben als untertreiben ... daher pauschal ruhig 1-2 Getränke aufschlagen. Dem Gutachter ist es völlig egal, ob du jetzt 11 oder 14 Gläser Sekt getrunken hast ... Hauptsache du gibst hier einen realistischen Wert an, der zu deiner BAK passend ist und du nicht in Verharmlosung verfällst.
 
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