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TF mit 1,83‰

Stier

Stamm-User
Hallo in die Runde.
Meine TF liegt nun schon einige Zeit zurück, und nach viel suchen und lesen im Internet, weiterlesen in Ratgebern und anderen Artikeln, und noch mehr suchen und lesen im Internet bin ich glücklicherweise auf dieses Forum gestoßen...... zwar bereits schon mal früher, aber Foren sind für mich immer so eine Sache.
Ich möchte erstmal keine großen Worte verlieren und damit langweilen, sondern stelle hier erstmal meinen FB Alkohol zur Verfügung, in der Hoffnung, gute Hinweise/Tipps zu bekommen und vielleicht auch die ein oder andere Empfehlung.
Tausend Dank schonmal im Voraus für die Antwort(en)!!!

FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: männlich
Größe: 180cm
Gewicht: 82kg (bei der TF noch 91kg)
Alter: 43

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 02.10.2024
BAK: 1,83 %o
Trinkbeginn: 17:30
Trinkende: 22:00
Uhrzeit der Blutabnahme: 23:20 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: ---
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: 6 Monate

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja (entzogen)
Hab ich neu beantragt: noch nicht (geplant Ende April 2025)
Habe noch keinen gemacht: ---

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Fahren ohne Fahrerlaubnis im Jahr 2018
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): noch nich bekannt

Bundesland: Rheinland-Pfalz


Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: nein
Ich lebe abstinent seit: der TF am 02.10.2024

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein:
Urinscreening ja/nein:
PEth-Analytik ja/nein: ja (seit 02.12.2024, läuft derzeit noch bis 01.06.2025)
Keinen Plan?:

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: zuletzt 11/2024, alles im Normbereich; zuvor in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen (berufsbedingt), ebenfalls alle im Normbereich

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): jein……. Gruppensitzungen im Rahmen der
Psychologe/Verkehrspsychologe: ja, Dipl.-Psych., gleichzeitig Verhaltenstherapeut
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung:

MPU
Datum: geplant Anfang Juni 2025
Welche Stelle (MPI): geplant IBBK Köln
Schon bezahlt?: nein
Schon eine MPU gehabt? nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: ---
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: ---

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten:

Fahren ohne Fahrerlaubnis 2018
Urkundenfälschung 2019
1 Punkt wg Geschwindigkeitsüberschreitung 2024
zuvor auch schon Punkte deswegen (reiche ich gerne nach, wenn ich in die Akte schauen konnte.... bekomme die Daten wirklich nicht mehr zusammen)
 
entzogen wurde mir die Fahrerlaubnis seinerzeit nicht. Ich hatte ein Fahrverbot für 3 Monate bekommen (sorry, wollte jetzt nicht „klugscheissen“……), aber ich glaube das macht für die MPU einen Unterschied, oder?
Jedenfalls musste ich meinen FS wg Geschwindigkeit abgeben, zweimal in einem Jahr einen Punkt, einen Monat Fahrverbot.
Kurzum, bin zur Gemeinde selbst hin- und zurückgefahren, wurde vom Mitarbeiter gesehen (nachgelaufen?), und dann kam zuhause die Polizei an.
Grund, warum ich das gemacht habe……Panik
 
Was ich noch schreiben wollte…..die formulierten Fragen werde ich schnellstmöglich hier reinstellen, und bin dankbar für die Einschätzung und Tipps
 
Ich würde an deiner Stelle durchaus mit einer sog. doppelten Fragestellung rechnen:
Alkohol und Verkehrs-, Straftaten

Weitere Tipps / Hinweise / Anmerkungen sehr gerne, wenn du den bzw. die Fragebögen einstellst.
 
Ok, danke schonmal für den Hinweis.
Ich werde meine Antwort dazu bzw. auf die Frage nach dem „Warum“ dann ausführlicher beantworten
 
Tut mir leid, ich komme gerade nicht mit. Bitte kurzer Hinweis, was soll ich wie ändern, bzw. wie kann ich das machen (bin technisch nicht die hellste Kerze…..)
 
Du selbst musst gar nichts ändern. Der Titel deines Threads wurde von mir in "TF mit 1,83‰" geändert, da dein Originaltitel "Eingestellte Alk-FB vermerken" missverständlich war.
Jetzt geht es nur noch um die Frage: ist der neue Titel für dich okay, oder soll er von uns noch einmal geändert werden? Wenn ja, wie soll er lauten?
 
Achso
Titel ist ok, vielen Dank.
Der zweite Teil des FB kommt spätestens am Samstag, ich gebe Gas, will es aber auch so detailliert wie möglich schreiben,
 
Hallo nochmal. Hier wie angekündigt der Rest meines FB.


1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.


Ich bin wie jeden Morgen am 02.10.2024 zur Arbeit gefahren gegen 06:20 Uhr. An diesem Tage hatte ich eine Aufgabe zu erledigen, auf meinen eigenen Wunsch hin, ohne Netz, aber mit doppeltem Boden. Diese habe ich gemeistert, ich war so happy, so euphorisch, ich habe mich den restlichen Tag einfach unbesiegbar gefühlt. Nach Hause kam ich gegen 17:00 Uhr, und weil ich mich ebenso gut gefühlt habe, war ich der Meinung, ich habe mir zur Feier des Tages (dann gegen 17:30 Uhr) ein Glas Wein (0,2l) verdient zur Belohnung.
Seit längerer Zeit war eine Grillfeier bei einem Kollegen geplant, trotz Euphorie und Freude war ich doch geschafft vom Tag, habe den Kollegen angerufen und wollte absagen. Nach kurzem Gespräch mit ihm, und nochmal drüber nachdenken wegen Mühe etc., die er sich gemacht hat, habe ich mir einen Ruck gegeben, mich ins Auto gesetzt und dorthin gefahren. Dort habe ich ein Bier zum Anstoßen getrunken, es hat geschmeckt, und noch eins …..insgesamt 5 Bier a 0,5l (bis zur TF); zwischendurch hatten wir gegessen, standen zusammen, haben geredet, Scherze gemacht, zwischendurch mal wieder ernste Themen bzgl. der Arbeit, aber alles in allem ein schöner geselliger Abend. Irgendwann wurde mir ein Gin-Tonic angeboten… nicht mein „Standard-Getränk“, aber ich habe nicht nein gesagt und einen getrunken. Ich habe den Alkohol nicht rausgeschmeckt, hatte aber schon bei den Bier schon ein leichtes „Wohlgefühl“ im Kopf…. Ich habe noch zwei weitere Gin-Tonic getrunken, den letzten etwa 21:50 Uhr, da ich mir als Deadline 22:00 Uhr gesetzt hatte, um nach Hause zu fahren, da ich am nächsten Tag um 09:00 Uhr arbeiten musste, wollte früh ins Bett, damit ich morgens fit bin. Ich habe mich ins Auto gesetzt, der Weg dahin war nicht schwierig für mich, aber ich habe den Alkohol dann mehr als vorher gemerkt.
Ich bin losgefahren, und etwa 1,5 km später bin ich zu schnell auf eine T-Kreuzung gefahren, über diese auf einen Acker, und im Graben dann zum Stehen gekommen.
Der Unfall wurde nicht beobachtet, aber eine vorbeifahrende Frau hat (lt. Ermittlungsakte) dann die Polizei verständigt. Ich habe noch versucht, mit Hilfe von Kollegen, die ich angerufen hatte, mein Auto zu befreien, aber ich hatte mich festgefahren. Bei Eintreffen der Polizei habe ich dann gestanden, dass ich das Fahrzeug bewegt habe, es folgte der AA-Bestimmung, und das war der erste Schlag ins Gesicht mit 1,83%o. Ab diesem Zeitpunkt ging alles neben mir vorbei, weil ich so erschrocken und geschockt von mir selbst war. Blutentnahme dann gegen 23:20 Uhr, die Untersuchung, und gegen 02:00 Uhr war ich zuhause, hab mich erstmal an den Tisch gesetzt und geheult, nicht weil es passiert ist, sondern weil ich über mich selbst erschrocken und enttäuscht war…..1,83%o!!!!!!


2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?

1 Glas Wein 0,2l (12%)
5 Fl. Bier a 0,5l (5,2%)
3 Gin-Tonic a 60ml (40%)


3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Mein Heimweg betrug ca. 19km, und nach etwa 1,5km hatte ich den Unfall.


4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?

Ich hatte das Gefühl, dass wenn ich mich konzentriere, ich noch sicher nach Hause komme; auch wenn ich gemerkt habe, dass ich die Gin-Tonic hätte besser nicht trinken sollen. Da ich aber die Strecke schon einige Male gefahren bin, dachte ich, es wird schon gut gehen, und habe mich einfach überschätzt und überheblich verhalten, und nicht sicher.


5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Mir wurde, als ich dabei war mich zu verabschieden, angeboten, mich mitzunehmen, die anderen wollten eine Stunde später los. Da ich aber dann müde war und in mein Bett wollte, wie gesagt, ich. Musste am Folgetag arbeiten, habe ich mich bedankt und (wieder überheblich) angemerkt, dass ich schon groß bin und mein Auto den weg schon alleine findet. Außerdem würde ich dann vielleicht noch was trinken, und wäre dann ganz und gar nicht fit am nächsten Morgen.
An die Möglichkeit, mir ein Taxi zu rufen, habe ich nicht gedacht, da die Feier im ländlichen Gebiet war, und bis ein Taxi da wäre, könnte ich auch mit den anderen fahren. Außerdem wollte ich mir das Geld sparen.


6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein


7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen, ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Wissentlich, damit meine ich, dass ich gefahren bin, obwohl ich gemerkt habe, ich solle das Auto (oder Fahrrad) besser stehen lassen, bin ich etwa 100 Mal, auch hier immer mit dem Gedanken „es wird schon gut gehen“.
Wenn ich jetzt zurückblicke, mit dem Wissen von heute, auch unter Einbezug Fahrrad, Restalkohol vom Vorabend, das spontane Feierabendbier (manchmal auch zwei oder drei) komme ich sicherlich auf 200 Fahrten, also gerechnet über all die Jahre.
Was ich daraus folgere? Ich habe mich unverantwortlich verhalten, habe die Wirkung des Alkohols unterschätzt, mich überschätzt, Gefahren missachtet, andere gefährdet; zusammenfassend mich rücksichtslos verhalten.

(war das damit gemeint?)
 
Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?


Wenn mit „Kontakt mit Alkohol“ die erste Wahrnehmung gemeint ist…. Das war sehr früh, erinnerlich mit 10 oder 11 Jahren. Bei Familienfesten oder Besuch von Bekannten meiner Eltern wurde Alkohol getrunken.
Das erste Mal Alkohol habe ich selbst mit 13 Jahren auf einer Jugendfreizeit getrunken. Da haben ich und drei Freunde uns eine Flasche Wein von den Betreuern „geklaut“, diese gemischt und mehr oder weniger versteckt getrunken.


9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Im Alter von 14/15 Jahren habe ich/haben wir uns in der Gruppe getroffen die ersten Erfahrungen mit Bier-Mischgetränken (Mixery etc.) gemacht. Es hat geschmeckt, ja, man war etwas angetrunken, der/die Abend(e) waren lustig. Hier hat sich kein Verlangen nach Alkohol entwickelt, wenn wir am Wochenende „Filmabende“ veranstaltet haben, gab es auch die ein oder andere Dose von diesem Bier-Mischgetränk, wie oft im Monat/Halbjahr/Jahr…… ich bekomme es wirklich nicht mehr zusammen.

Da ich aus der Pfalz komme, mit seinen ganzen Weinfesten, sind wir im Alter von 16 Jahren irgendwann auf den Geschmack der „Pfälzer Weinschorle“, oder eben Wein-Mischgetränke gekommen. In der Saison sind wir damals alle 2-3 Wochen auf ein Weinfest, dort habe ich mir, wenn ich denn mitgehen konnte/durfte, dann bis zu vier Weinschorle (je 0,5l) gegönnt. Außerhalb der Saison ist man gerne mal in die Kneipe oder in die „Disco“, sofern man eintreten durfte aufgrund des Alters……hier waren es dann auch eher Mischgetränke wie JackDaniels-Cola, oder Wodka-Energy, auch hier kann ich heute nicht mehr sagen, wieviel ich an einem solchen Abend getrunken habe, ich orientiere mich an den Preisen, und als Schüler hatte man trotz Nebenjob nicht viel Geld, bei 6 oder 7 Mark pro Getränk waren die 70.- Mark, die man für den Abend hatte (inklusive Straßenbahn und den „Suff-Döner“). Auch hier war die Frequenz zwei-/dreimal im Monat, irgendwann war das Geld weg, und für die Schule musste man ja auch noch etwas tun.

Beginn der Bundeswehr-Zeit Januar 2002, ich war nur alle drei Wochen zuhause, und am Wochenende in der Kaserne, bin ich samstags mit anderen dann in die Kneipe, oder seltener in einen Club zum tanzen o.ä.

Beginn Studienzeit Oktober 2002 … Wie man eben als Student so ist. Wobei ich sagen muss, wir in unserem kleinen Freundeskreis diszipliniert waren, in der Lern-/Klausurphase uns am Wochenende nur zuhause getroffen haben, und in der Gruppe mit etwa 4 Bier über 4-5 Stunden noch gelernt haben. Für Parties o.ä. war uns einfach nicht, konnten wir nicht genießen. Dafür haben wir uns nach Ende dieser Zeit für unsere Disziplin belohnt, und haben es mal drei Abende in einer Woche "krachen lassen“. Da ging der Abend damit los, dass wir uns in einer Cocktail-Bar getroffen haben, dort 5-6 Cocktails getrunken haben, und dann in den Studentenclub. Dort gab es dann auch noch einige Bier, bis man dann betrunken und müde war und zu Fuß oder Fahrrad nach Hause gefahren ist.

Dezember 2005, als mein Vater verstorben ist, war für mich eine schwierige Zeit, ich habe hier auch unter der Woche und am Wochenende getrunken trotz Lernphase, aber Ich habe hier irgendwann mit meinen Freunden viel geredet, konnte mich da ausweinen, mit dem ein oder anderen Getränk konnte ich einfach meinen Emotionen freien Lauf lassen, das hatte ich damals vielleicht als Vorteil in dieser Zeit gesehen.

Ende Studium/Anfang Arbeitsleben März 2009, auch hier war dann zweimal im Monat „Feiern“ angesagt am Wochenende, selten hat man sich mal unter der Woche getroffen und auch hier das ein oder andere Bier getrunken. Versuche ich mich an diese Zeit zu erinnern, waren es an diesen Abenden etwa 5 Bier a 0,5l. Wein habe ich weniger bis gar nicht getrunken.

Dies hat sich über die Jahre hinweg so durchgezogen.

August 2013, Trennung von meiner damaligen Partnerin, habe ich auch mehr getrunken. Also auch nach Feierabend zuhause unter der Woche 3-4 mal, und am Wochenende, wenn ich dann wieder auf Parties oder in der Disco war. Nach ein oder zwei Monaten habe ich das wieder reduziert, zumal auch beruflich mehr Aufgaben und Verantwortung auf mich zukam. Da hatte ich einfach weniger Zeit und auch Lust, Alkohol zu trinken.

Momente, an denen ich mich wegen anderen Problemen oder Stress bei der Arbeit „abgeschossen“ habe, um die Situation zu ertragen, gab es nicht. Auch hier hat man mit Freunden gesprochen, mit oder ohne Alkohol, aber vorsätzlich mit dem Gedanken „ich muss trinken um es zu ertragen“ habe ich nicht konsumiert. Es war eher die Geselligkeit mit den Freunden, und ja, auch hier war meine Zunge etwas runder, und man erzählt mehr, die Hemmung war weg.

Mit Covid-Beginn 2020 und den entsprechenden Einschränkungen ist die Bindung mit den „neuen“ Nachbarn enger geworden, man hat sich dann mehr oder weniger legal am Wochenende getroffen, in der Runde Karten oder andere Gesellschaftsspiele, Dart oder Kicker gespielt haben, dabei getrunken. Hier hat sich die Frequenz, jedoch nicht die Alkoholmenge gesteigert. Wenn ich an die Menge an einem Abend mit maximaler Trinkmenge denke, der über 5 bis 7 Stunden ging (meistens Beginn 19 oder 20 Uhr, Ende selten nach drei Uhr morgens), so habe ich etwa 15 Bier (a 0,33l), manchmal auch bis 3 Jack-Daniels-Cola (dafür weniger Bier) und (überschlagen) und 15-20 Schnäpse (a 4cl Berliner Luft, immer wieder als "Kurzer“ bei Trinkspielen) getrunken. Durchschnittlich waren es die angegebenen Bier (eher weniger), und die Schnäpse (auch weniger als angegeben) zwischendurch. Hier kann ich heute die Menge einigermaßen gut einschätzen, da ich im Rahmen der Aufarbeitung mit meinen Nachbarn gesprochen habe, uns nun klar geworden ist, welche Mengen wir eigentlich getrunken haben. Und ja, man hat dann gesagt „oh man, nie wieder Alkohol“, das lag aber eher daran, dass man sich eingestehen musste, man ist nicht mehr 20 Jahre alt, und steckt so einen Abend nicht so einfach weg. Ein Limit hatten wir oder besser ich mir nicht gesetzt, als Limit galt immer mein Befinden: wenn ich merkte, es wird mir zu viel, dann war auch genug, und ich saß am letzten Bier (oder welches Getränk auch immer) etwas länger, das Gefühl, weiter trinken zu müssen, hatte ich nicht, im Gegenteil, ich wollte nicht mehr.

Mit Ende Covid Mitte 2022 (so habe ich es zumindest erlebt) hat sich an meinen Trinkgewohnheiten wenig geändert. Ich habe mich mit meinen Nachbarn oder mit Freunden 1-2 mal im Monat, meistens samstags, zu einem solchen Abend getroffen. Aber auch freitags habe ich mich mit Freunden oder Kollegen getroffen, gemütlich ein paar Bier getrunken, das Wochenende eingeläutet, aber im Rahmen, da Samstag verschiedene Arbeiten bei mir zuhause angefallen sind, und man eben fit sein musste.
In den letzten zwei Jahren haben sich die Anlässe, bei denen ich Alkohol getrunken habe, geändert, da auch mehr und mehr Einschränkungen weggefallen sind, und alle wieder zur „Normalität“ zurückgekehrt sind, jedoch nicht von der Frequenz, bis Mitte des Jahres, seit ich mit meiner neuen Partnerin zusammen bin.

Sie hat mich etwa zwei Monate vor der TF über den Konsum vor allem alleine zuhause angesprochen. Also habe ich dann unter der Woche keinen Alkohol mehr getrunken, lediglich am Wochenende, wenn wir dies nicht zusammen verbringen konnten. Da war ich der Meinung, ich habe meinen Konsum im Blick, und am Wochenende ist es „erlaubt“ und nichts Schlimmes dabei.


10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?

In den letzten zweieinhalb Jahren unter der Woche etwa 1L Wein, am Wochenende dann 12 Bier (5% a 0,33L) und 15 Schnäpse (18% a 4cl). Das Trinken am Wochenende kam etwa 2 Mal im Monat vor (nach Covid), während Covid auch 3-4 Mal.


11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Überwiegend habe ich in Gesellschaft mit Nachbarn, Freunden oder Kollegen bei Geburtstagen/Feierlichkeiten, Festen, den kleinen privaten Treffen oder nach Feierabend getrunken, manchmal auch mit meiner Partnerin, da ein oder zwei Glas Wein zum Essen.
Nicht selten, aber seltener habe ich in den letzten drei Jahren abends dann zum Entspannen und/oder runterkommen 1ll Wein über die Woche verteilt getrunken.


12. Warum haben Sie getrunken?

Ich habe Alkohol unterschiedlich wahrgenommen, es kam immer auf die Stimmung an. Das eine oder zweite Glas Wein am Abend (etwa 2-3x die Woche) nach einem aufregenden Tag, oder nachdem man einiges geschafft hatte zur Belohnung, oder um „runterzukommen“. Meistens beim Feiern war ich gut drauf, dann noch besser drauf, enthemmter, habe getanzt, gesungen; wenn ich jetzt darüber nachdenke war es etwas befreiend, ich habe Druck abgelassen von der Woche.
Meistens beim Feiern war ich gut drauf, dann noch besser drauf, enthemmter, habe getanzt, gesungen; wenn ich jetzt darüber nachdenke war es etwas befreiend, ich habe Druck abgelassen von der Woche.
Wenn ich mit Freunden zusammensaß, ich dann zwei oder drei Bier getrunken hatte, wurde die Zunge auch „runder“; ich habe dann auch mehr über andere Themen geredet außer Arbeit, auch über private Probleme (also, bei engen Freunden).


13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?


Wie bereits erwähnt, ich habe mich einfach entspannter gefühlt, vor allem abends nach der Arbeit; in anderen Situationen war ich enthemmter, lustiger, redseliger. Mit enthemmter meine ich auch, dass es mir dann leichter gefallen ist in meiner Zeit als Single, auf Frauen zuzugehen und anzusprechen. Ich habe mich zwar immer als selbstbewussten Mann eingeschätzt, aber in dieser Hinsicht war ich dann doch eher zurückhaltend und schüchtern.
Zurückblickend muss ich auch sagen, dass ich durch den Konsum auch Druck abgebaut habe.


14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Ja. Meine jetzige Partnerin hat mich etwa zwei Monate vor der TF über den Konsum vor allem das Trinken alleine zuhause angesprochen. Also habe ich dann unter der Woche keinen Alkohol mehr getrunken, lediglich am Wochenende. Da war ich der Meinung, ich habe meinen Konsum im Blick, und am Wochenende ist es „erlaubt“ und nichts Schlimmes dabei.


15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Der Alkoholkonsum hat etwa zwei Monate vor der TF zu Spannungen mit meiner Partnerin geführt, die mich fragte, ob das Trinken alleine unter der Woche ohne Grund eigentlich sein müsse. Daraufhin habe ich diese Angewohnheit abgestellt, habe den Konsum auf das Wochenende beschränkt. Dadurch habe ich mir eingeredet, dass ich jetzt einen normalen Konsum habe, da ich ja nur am Wochenende mit Freunden trinke.
Heute weiß ich auch, dass meinen Kollegen meine Stimmungsschwankungen aufgefallen sind, ich zeitweise gereizt war, die Zündschnur kurz. Auch wurde mir gesagt, dass ich schon „gerne mal Gas gegeben hätte“. Ja, stimmt, habe ich; der Fehler liegt nur bei mir, bei keinem anderen! Aber solche Kommentare wären vielleicht früher hilfreich gewesen. Aber gut, jetzt tanke ich daraus Kraft und Motivation.


16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.


Als 2005 mein Vater starb, habe ich an mehreren Tagen die Woche Alkohol konsumiert, was ich vorher nicht getan habe. Auch habe ich von der Menge her in dieser Zeit mehr getrunken. Dies hatte etwa zwei oder drei Monate gedauert, bis die Trauer etwas weniger wurde, und auch der Großteil der Formalitäten erledigt waren. Danach habe ich mich wieder gefangen, und mein Konsum hat sich wieder (für meine damalige Einschätzung) normalisiert.
August 2013, Trennung von meiner damaligen Partnerin, habe ich auch mehr getrunken. Also auch nach Feierabend zuhause unter der Woche 3-4 mal, und am Wochenende, wenn ich dann wieder auf Parties oder in der Disco war. Nach ein oder zwei Monaten habe ich das wieder reduziert, zumal auch beruflich mehr Aufgaben und Verantwortung auf mich zukam. Da hatte ich einfach weniger Zeit und auch Lust, Alkohol zu trinken.
Das gleiche war im November 2022 der Fall, Trennung der Partnerin, drei Jahre zuvor das Haus gekauft, und ich hatte Existenzängste und wusste nicht, ob ich mir das alles noch leisten kann. Da habe ich unter der Woche verteilt 2L Wein getrunken, am Wochenende, etwa 3x im Monat, dann etwa die o.g. Menge (15 Bier (5% a 0,33L) und 20 Schnäpse (18% a 4cl)).
Januar 2023, als Neujahrsvorsatz, habe ich dann meinen Konsum wieder etwas reduziert, auf das Maß, wie ich es bei Frage 9 und 10 beantwortet habe, also unregelmäßig 2-3 mal im Monat bei Feiern oder anderen Anlässen, dazu etwa 1l Wein unter der Woche verteilt.


17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?


Dass ich die Kontrolle verloren habe kann ich nicht sagen. Ich kann mich daran erinnern, dass ich im Studium, nachdem die Klausurphase vorbei war, ich mit meinen Studienfreunden „entfesselt“ (so war das Gefühl an diesem letzten Tag) losgezogen bin, und nach der Kneipentour noch in den Studentenclub zum Tanzen sind. Ich hatte keine Blackouts, aber ich kann mich an viele Situationen erinnern, wo ich torkelnd nach Hause gelaufen bin.
Auch in den ersten Jahren in der neuen Stadt, wenn ich am Wochenende mit Freunden feiern war, war ich schon betrunken; aber ich habe dann gemerkt, dass es genug war, und ich habe den Heimweg angetreten.
Die Lebensumstände haben sich mit den Jahren geändert, auch die Trinkgelegenheiten. Aber ich kann mich nicht erinnern, dass ich getrunken habe, obwohl mein Körper mir schon Alarmzeichen gesendet hat.


18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Berufsbedingt habe ich seit 2012 einmal im Jahr für 1-2 Monate keinen Alkohol getrunken.


19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein? (mit Begründung)

Ich habe mich früher als Gesellschafts-/Partytrinker gesehen, und habe meinen Konsum als gesellschaftsfähig/viel aber noch „situationsbedingt normal“ eingestuft.

Von dieser Einstufung habe ich mich sehr rasch entfernt, da normal kann so ein Ergebnis, also die TF mit 1,83 %o, nicht sein.
Wenn man nach den Definitionen geht, die man findet, besteht bei mir keine Abhängigkeit, aber ich war sicher auf einem gefährlichen Weg, genau in diese abzurutschen, wenn ich den Schlag ins Gesicht nicht bekommen hätte und damit auch gezwungen wurde, über meinen gefährlichen und überdurchschnittlichen Konsum nachzudenken. Ich schätze mich als Alkoholgefährdet mit einem in der Vergangenheit (sehr) gefährlichen Konsum ein. Es fällt mir schwer, aber ich glaube, man kann es (fast schon) Missbrauch nennen.
 
  • Heute und in Zukunft

    20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
    (Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


    Nein. Seit der TF habe ich keinen Alkohol mehr getrunken.

    (Anmerkung: im ersten Teil habe ich 02.10.2024 geschrieben, meine aber den Tag danach, also den 03.10.2024)


    21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

    Zuletzt am 02.10.2024 gegen 21:50 Uhr


    22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

    Nein


    23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

    Ich habe mich aus mehreren Gründen für einen Alkoholverzicht entschieden:
  • Ich habe schlicht und ergreifend Angst. Im Rahmen der Aufarbeitung, Rückrechnung der Alkoholmenge(n), mit der ich mich belastet und was ich meinem Körper angetan habe, bin ich überzeugt, dass ich die erträgliche Menge für mein Leben erreicht habe. Ich bin froh, dass ich in der aktuellen ärztlichen Untersuchung (Ultraschall Bauch) keine Auffälligkeiten habe; ein Raucher-typisches aber gutes Ergebnis bei Lungenfunktion und Belastungs-EKG, Laborwerte sind in Ordnung, keine neurologischen Ausfälle. Das soll auch so bleiben.
  • Auch hatte ich einige Erlebnisse, die mir klargemacht haben, dass ich so nicht enden möchte. Ich kann diese klar benennen, will hier aber jetzt nicht langweilen. Falls gewünscht führe ich diese gerne weiter aus.
  • Ich habe seit der TF bis zum heutigen Tage 9kg abgenommen. Ich habe meinen Alltag so organisiert, dass ich mir Zeit für Sport nehmen kann und diesen auch durchziehe. Das wurde auch von anderen bemerkt, dass ich besser aussehe, und das spornt mich weiter an. Ich war früher nicht in der Lage, alles so zu organisieren, dass ich mir Zeit für Sport nehme; dazu kam der innere Schweinehund, der leider meistens gewonnen hat. Mittlerweile gehe ich mit einem Bekannten zum Sport, wir ziehen uns gegenseitig mit, es gibt keine Ausreden; Sport tut mir gut, auch um Druck und „Frust vom Tag“ abzubauen, und dieses neue Körpergefühl möchte ich nicht mehr verlieren – ich fühle mich sehr wohl gerade damit. (Kleine Anmerkung: in meinem Bericht hinsichtlich Belastungs-EKG steht „leicht kompromittierter Trainingszustand“. Ich musste schmunzeln, weil ich dachte „ein glück haben wir das die letzten zwei Jahre nicht gemacht“; aber es spornt mich gerade noch mehr an, Sport zu treiben und dieses Ergebnis zu verbessern).
  • Mit dem Führerscheinentzug und dem Zwang Bus fahren zu müssen, habe ich mir anfangs eingeredet, JEMAND (also das Gericht) klaut mir damit Lebenszeit, weil ich ewig unterwegs bin. Dann kam ich ziemlich schnell zu dem Schluss, dass ich mir selbst gerade die Lebenszeit klaue, durch die Dummheit, die ich gemacht habe. Ich bin seit einiger Zeit an dem Punkt, dass ich sage, die Zeit habe ich mir schon viel länger geklaut mit verkatert im Bett/auf der Couch liegen und durch den Konsum an sich. Diese Lebenszeit bekomme ich nicht wieder, aber ich will meine weitere Zeit sinnvoll nutzen und die mit meiner Partnerin/Frau und irgendwann mit meinen Kindern verbringen und aufwachsen sehen.
  • Der für mich wichtigste Grund ist meine Partnerin, die zu mir stand und steht, mich nimmt mit meinen Fehlern; die sieht und mir vertraut, dass ich mich ändere und geändert habe und diese Änderung beibehalten möchte. So wie mir damals die Behörde das Vertrauen geschenkt hat, schenkte mir sie als Vorschuss das Vertrauen mich zu ändern. Das Vertrauen der Behörde habe ich beschädigt und enttäuscht; und ich will meine Partnerin nicht auch noch enttäuschen. Mag theatralisch klingen, aber so denke ich und das spornt mich umso mehr an.
  • Ich habe die letzten Monate hart an mir gearbeitet, ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich jemals so hart an mir gearbeitet habe. Fasst zwar die anderen 4 Punkte zusammen, aber ich meine damit, dass dies für mich noch ein Grund ist, weshalb ich diese Veränderungen nicht aufs Spiel setzen und mich dem Risiko aussetzen will, in alte Muster zu fallen.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon
eher?


Nachdem der Polizist mir das Ergebnis des AA-Test gesagt hatte, ist mir alles aus dem Gesicht gefallen. Ich habe mir seit diesem Tag, noch in dieser Nacht Vorwürfe gemacht, schlecht geschlafen, Alpträume gehabt; bin nachts schweißgebadet aufgewacht, weil ich geträumt habe ich hätte jemanden überfahren.
In den folgenden Wochen habe ich mir viele Gedanken darüber gemacht, wie es soweit kommen konnte, wo ich doch so stark und unbesiegbar war. Ich kam zu dem Schluss, dass ich das eben nicht war, und dass mein Konsum alles andere als „normal“ und „gesellschaftsfähig“ war.
Es ist mir peinlich, aber meine Lebensplanung war mir mit 42 Jahren noch nie so klar vor mir wie jetzt, und da findet Alkohol nunmal keinen Platz mehr.

Ansonsten siehe die Ausführungen bei Frage 23.


26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Die Selbstreflexion und Verhaltensänderung haben dazu geführt, dass sich meine Partnerschaft verfestigt hat. Anfang Januar standen wir kurz vor der Trennung, haben lange Gespräche geführt, und beschlossen, das ganze zusammen durchzuziehen. Das motiviert mich noch mehr, meinen neuen Kurs beizubehalten, und motiviert mich auch, mich weiter zu verbessern. Das fällt natürlich meiner Partnerin auf, aber auch meinen Kollegen. Hier höre ich, dass mich die ganze Sache „erwachsener“ gemacht hat. Auf mein Nachfragen wurde mir gesagt, dass ich wieder fokussierter bin, selbstkritischer, aufgeschlossener, und auch nachdenklicher, was mich auch bei Entscheidungen, die zu treffen sind, sicherer macht. Ich selbst mache einen selbstbewussteren Eindruck, und ich fühle mich auch so.

Ich muss gestehen, mit allen Einschränkungen und Prügeln, die ich einstecken musste, und all die Energie, die mich das gekostet hat und noch kostet, bin ich (paradoxerweise) auch froh, dass es jetzt passiert ist, und nicht erst in 10 Jahren, wenn ich vielleicht schon die nächste Stufe erreicht haben könnte.

Ich gehe gestärkt aus der Sache heraus, bin entspannter, fitter, habe gelernt wieder „Nein“ zu sagen.


27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?


Ich lebe in einer stabilen Partnerschaft, die in den letzten Monaten viele Tiefen, aber auch Höhen durchlaufen hat. Und ich habe geplant, sobald vollständig Normalität in mein Leben zurückgekehrt ist, diese weiter zu festigen, mit meiner Partnerin zusammenzuziehen und sie fragen, ob sie mich heiraten will; mit ihr eine Familie zu gründen. Wie ich schon bei Frage 23 beantwortet habe, will ich Ihr ein zuverlässiger Partner sein, und da hat Alkohol keinen Platz mehr.

Auch wie in Frage 23 beantwortet, habe ich während der ganzen Zeit, in der ich auf den Bus angewiesen war, einige Schlüsselerlebnisse gehabt, und wie ich später noch beantworte, werde ich fast täglich an die TF erinnert, aber auch an die Zeit und Erlebnisse danach; genau diese Erlebnisse haben meinen Entschluss auf Alkohol zu verzichten begründet und immer weiter bestärkt.

Es wird sicherlich immer wieder Tiefschläge und schwierige Zeiten in meinem Leben geben, aber ich habe gelernt, diese anders zu „überleben“ und mit diesen Situationen umzugehen.


28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)


Niemand kann zu 100% ausschließen, dass es absolut unwahrscheinlich ist, in alte Muster zurückzufallen. Aber ich sehe mich jetzt gestärkt und selbstbewusster, ich kann wieder „Nein“ sagen, und ich bin von mir und meinem Willen überzeugt, dass ich alles Mögliche versuchen werde, dies zu vermeiden.


29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Indem ich weiterhin auf Alkohol verzichte


30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Man sagt immer, irgendwann verblasst die Erinnerung an die schmerzenden Finger und das ganze Geld, was man investiert hat.
Ich für mich kann sagen, dass ich jeden einzelnen Tag seit der TF an diesen Abend erinnert werde, damit leben muss, dass ich hätte jemanden umfahren können. Ich weiß dass diese Erinnerung bei mir niemals verblassen wird, da ich täglich mit solchen Situationen konfrontiert werde, und direkt daran denken muss! Damit muss ich nunmal bis zum Schluss leben, aber es bewahrt mich davor, jemals wieder andere in Gefahr zu bringen, egal aus welchem Grund.
 
Noch eine Erklärung zu FoF:
Wie bereits erwähnt, musste ich meinen Führerschein wegen Punkt(en) innerhalb eines Jahres abgeben. Ich hatte im Vorfeld alles organisiert, damit ich pünktlich zum letzten Tag der Abgabefrist meinen Führerschein abgeben kann, mich ein Kollege hin- und zurückfährt, alles regelkonform. Der Kollege hatte krankheitsbedingt an dem Morgen abgesagt, ich musste bis 10 Uhr meinen Führerschein abgeben, da ich an diesem Tag erst um 13 Uhr Arbeitsbeginn hatte. Ich habe dann telefoniert, alle waren arbeiten, im Urlaub, nicht erreichbar oder vor Ort, es konnte mich niemand fahren. Ein Anruf bei der Gemeinde, mit der Bitte/Frage, was ich jetzt machen solle, Antwort „Das ist ihr Problem“. Vollkommene richtig, und ich habe Panik bekommen. Also habe ich mich entschlossen, selbst zu fahren, um die Frist zu halten. Extra weit weg geparkt, alles erledigt, dann nach Hause. Etwa 20 Minuten später stand dann die Polizei vor meiner Tür…. Und alles nahm seinen Lauf.

Auch hier im Nachhinein hätte es andere Möglichkeiten gegeben, aber ich hatte die Pistole auf der Brust (so kam es mir zumindest vor), und ich habe die falsche Entscheidung getroffen.
 
Sollten in dem FB irgenwo Rechtschreib- oder Grammatikfehler auftauchen, entschuldige ich mich bereits im Voraus.
Ich habe das hier im Forum in einem anderen Beitrag gelesen, und sehe es genauso.... es ist eine Frage des Respektes! Trotzdem, ich habe den Text jetzt dreimal durchgelesen und das Programm drübergejagt, mittlerweile sieht fast alles falsch aus :smiley184:
 
Erst einmal zu den formalen Voraussetzungen:
Du wirst mindestens 12 Monate Abstinenznachweise brauchen, da du wohl in die A2-Hypothese eingeordnet werden wirst.
Dafür spricht zum Einen, dass du an einem „normalen“ Mittwoch dich auf 2‰ hochgeschossen hast.
Zum Anderen, dass du aufgrund der negativen Anmerkungen zu deinem Konsum seitens deiner Frau ihr versprochen hattest, unter der Woche nichts mehr zu trinken.
Dieser Vorsatz hat offensichtlich nicht funktioniert.
Ob das das erste Mal war ?

Zur Aufarbeitung:
Dein inneres Motiv, „Druck ablassen“, kratzt höchstens an der Oberfläche.
Da musst du noch um ein Vielfaches tiefer in dich gehen.
Demzufolge hast du auch noch keine Vermeidungsstrategien.

Da ich bei dir auch wegen FoFE, offensichtlich mindestens ein drastischer Geschwindigkeitsverstoß ( 3 Monate FV ) und der Urkundenfälschung
( welche eine nicht unerhebliche Straftat ist ) auch eine verkehrs-, strafrechtliche Fragestellung sehe, gilt es da noch einiges an psychologischer Aufarbeitung zu leisten.

Aber, gut dass du hier gelandet bist, wir helfen dir sehr gerne :smiley138:
 
innerhalb eines Jahres abgeben.
versus
pünktlich zum letzten Tag der Abgabefrist
Neigst Du dazu, Dinge ausreizen bis zum gehtnichtmehr? Ist das typisch für Dich?
"Pünktlich" wäre gewesen: innerhalb eines Jahres. Ein Jahr beinhaltet 365 Tage, nicht nur den letzten. Mal nur logisch betrachtet: welchen Unterschied macht da ein Tag weniger, auf die gesamte Zeit betrachtet? Dafür, dass du Sicherheitspuffer schaffst? Was hat Dich daran gehindert? Brauchst du diesen Druck auch sonst im Leben, um unangenehme Dinge zu erledigen?
 
Guten Morgen und vielen Dank für die Antwort und die Einschätzung.



Auch jetzt möchte ich mich nicht um die Sache herumreden, eher Anmerkungen machen:

Die erste Anmerkung meiner Frau kam im Ende Juli 2024, und daraufhin habe ich das Trinken unter der Woche „aufgegeben“, eben nur am Wochenende.

Der 02.10.2024 war vor dem Feiertag, daher auch die Grillfeier an diesem Tag. Mein Arbeitsbeginn war am 03.10.2024 um neun Uhr, nicht wie gewöhnlich um 07:00 Uhr. Daher war es für mich ok, dass ich zum Grillen auch ETWAS trinke. Auch da ich mir die 22:00 Uhr Ende gesetzt hatte, um genug schlafen zu können. Was ich natürlich nicht wegleugnen oder schönreden kann sind die 1,83%o, die mich wie gesagt immernoch erschrecken. Auch habe ich mich überschätzt, was "wenig trinken" angeht. Die Bier waren schon zuviel, ich habe mich da aber nicht betrunken oder fahrunfähig gefühlt. Zum ersten Gin-Tonic habe ich mich hinreißen lassen wegen dem Geschmack. Ist nicht mein Lieblingsgetränk, schmeckt aber. Den Alkohol habe ich nicht rausgeschmeckt, was das vielleicht das Fatale war, und meine Einschätzung, was Alkohol hier angeht, war einfach falsch. Und so habe ich beim dritten erst gemerkt, dass ich es besser sein lasse damit und keinen vierten mehr trinke sondern besser nach Hause fahre, bevor der Alkohol dann voll "zuschlägt".

Ich habe diesen Mittwoch (vor dem Feiertag) als Tag wie Freitag gesehen, und da ich erst um 09:00 Uhr anfangen musste zu arbeiten, habe ich es als „ok“ bewertet, etwas zu trinken, also für mich gedacht, ich war ja in Gesellschaft, es war eine „nette Zusammenkunft“, ich trinke nicht viel….. ja, die Definition „nicht viel trinken“ hat bei mir versagt, ich habe mir da auch zu diesem Zeitpunkt ehrlich gesagt auch keine Gedanken gemacht. Ich war ja auch nicht der einzige Fahrer an diesem Abend, ich kann nicht sagen, wer wieviel getrunken hat, aber das ist auch nicht das Thema, und ich will nicht ablenken. Aber auch das war für mich ein Punkt es als „in Ordnung“ zu bewerten. Ich denke heute natürlich anders darüber, und es war alles andere als in Ordnung….im Gegenteil.

Zur Anmerkung „Druck ablassen“: damit meine ich, dass ich das so reininterpretiere. Ich habe am Wochenende nicht getrunken, um mich „zu resetten“, eher dass es wie eine Art Ausgleich war. Ich konnte mich gehenlassen, in diesen Situationen hat mir keiner auf die Finger geschaut. Bei solchen Abenden habe ich auch nicht auf die Menge geschaut. Ich versuche einen Abend zu skizzieren: Wir haben uns beim Nachbarn getroffen, haben gequatscht, angefangen Bier zu trinken. Wir haben Dart gespielt, dabei weiter getrunken, ohne den „Rausch“ zu suchen. Irgendwann sind wir auf Kartenspiele umgesprungen, „Trinkspiele“…..auch nicht als Ausrede zum Saufen, sondern weil es einfach lustig war. Hierbei haben wir eben die Schnäpse getrunken. Die Stimmung wurde immer besser, lustiger; und wenn ich gemerkt habe dass es mir reicht, oder ich müde wurde, dann habe ich mich langsam aus der Gruppe verabschiedet.

Ich habe meinen Tages-/Wochenablauf umstrukturiert. So habe ich seit Mitte Dezember eine Haushaltshilfe, die mir hier (solange ich eben noch alleine lebe), vieles abnimmt, damit sich hier schonmal kein Druck aufbaut, was ich nach der Arbeit noch alles zu erledigen habe. Auch bei meiner Arbeitsstätte lasse ich mich weniger unter Druck setzen, sage auch hier immer öfter „NEIN“. Ich will damit das erste „Problem“ schonmal im Keim ersticken. Ich habe mit zweimal im Monat einen freien Tag unter der Woche ausgesucht, um noch nicht erledigte Arbeiten fertig zu machen, somit habe ich auch hier keinen Termindruck mehr. Die gewonnene Freizeit, die ich mir damit geschaffen habe, nutze ich für Sport, lesen, jetzt langsam wieder Gartenarbeit (mache ich gerne zur Entspannung), und ich belohne mich und meine Frau mit Essengehen, Kino, Wochenend-Trips (momentan nur einmal geschafft, weil ich nicht möchte, dass sie immer fahren muss).

Zu den Vermeidungsstrategien: Zum einen wissen die, die ich noch zu meinem Freundes-/Bekanntenkreis zähle mittlerweile; um meine Situation und meinen Entschluss. Da fragt keiner mehr, ob ich was trinken möchte. Klar, es kommt hier und da noch vor (wie an Karneval), aber da sage ich „Nein“, und denen, die mir wichtig sind, auch warum. Die anderen sind mir ehrlich gesagt egal, und auf die Meinung gebe ich nichts. Auch an Karneval, oder Geburtstagen, wenn die Stimmung gut oder schon fast zu gut ist, gehe ich dann nach Hause. Es wird mir dann einfach zu anstrengend. Andere Situationen, in denen ich Alkohol konsumiert habe, die meide ich einfach. Damit meine ich, dass ich in Zukunft bei vielen Gelegenheiten einfach fernbleibe. Das funktioniert jetzt, da ich natürlich im Programm bin. Aber das wird auch in Zukunft so sein. Und das „Nein“-Sagen ist auch akzeptiert, also ich werde nicht als „Weichei“ oder sonstiges gesehen, es ist meine Entscheidung.
 
Guten Morgen Joost.
Ich habe Deine Antwort eben erst gelesen, ich hatte erst die Antwort für Karl-Heinz geschrieben.

Neigst Du dazu, Dinge ausreizen bis zum gehtnichtmehr? Ist das typisch für Dich?
"Pünktlich" wäre gewesen: innerhalb eines Jahres. Ein Jahr beinhaltet 365 Tage, nicht nur den letzten. Mal nur logisch betrachtet: welchen Unterschied macht da ein Tag weniger, auf die gesamte Zeit betrachtet? Dafür, dass du Sicherheitspuffer schaffst? Was hat Dich daran gehindert? Brauchst du diesen Druck auch sonst im Leben, um unangenehme Dinge zu erledigen?
Damit meinte ich , dass ich Innerhalb eines Jahres geblitzt wurde, was einen Punkt nach sich zog. Im März 2018, nach dem zweiten Verstoß, musste ich dann den Führerschein einen Monat abgeben, dabei ist das mit der FoFE passiert.
Da ich keinen festen Schichtplan habe, hatte ich mir daher einen Tag zur Abgabe rausgesucht, an dem ich erst später arbeiten musste, ein oder zwei Tage vor Fristabgabe. Warum so spät? Eine Woche später bin ich ins Ausland geflogen, habe da meinen Führerschein nicht gebraucht, und wollte meine "führerscheinlose Zeit" so kurz wie möglich halten. Daher habe ich nur eine Woche auf den Führerschein verzichten müssen. Daher das Abgeben "kurz vor knapp".
Und ja, ich brauche Druck, um besser zu funktionieren, zumindest rede oder habe ich mir das eingeredet. Und einen gewissen Druck empfinde ich auch heute nicht als schlimm, im Gegenteil, es spornt mich an. Aber auch hier habe ich seit der Sache an mir gearbeitet, und habe auch diesen Druck weggenommen.
Heute empfinde ich viele Dinge als banal, die mir noch vor einem halben Jahr Kopfzerbrechen bereitet haben. Diese Banalität kommt aber daher, dass ich wie in der Antwort für Karl-Heinz geschrieben, endlich den Zwang hatte, über viele Dinge nachzudenken und zu ändern. Daher erledige ich viele Dinge zeitnah (wenn ich sage sofort, dann würde ich lügen). Und dadurch, dass ich mir zwei "Puffertage" eingebaut habe im Monat, habe ich auch Zeit Dinge zu erledigen, bei denen ich an Öffnungszeiten, Sprechzeiten etc gebunden bin. Solche Dinge schreibe ich mir auf, der Zettel liegt auf meinem Schreibtisch und wird in Ruhe abgearbeitet.
Dann käme der Punkt, wo ich mich dann abends belohnen würde für meinen Fleiß, und ein Glas Wein trinken würde. Aber ich belohne mich einfach damit, dass ich die gewonnene Zeit mit meiner Partnerin verbringen kann; wir essen Gehen, ins Kino, oder einfach einen gemütlichen Abend auf der Couch verbringen (muss ja auch mal sein).
 
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