• Hallo, das Forum wurde auf einen neuen Server umgezogen. Wir bitten alle Forenbenutzer, sofern Fehler auftauchen, Ihren Browsercache einmal zu leeren. Danke!

TF mit dem Fahrrad - 1,65 % BAK

Thorin

Neuer Benutzer
TF mit dem Fahrrad - 1,65 % BAK

Zur Person
Geschlecht: männlich
Größe: 1,60
Gewicht: 50 kg
Alter: 33

Was ist passiert? Längere Radtour mit zwei Freunden, Polizeikontrolle auf dem Nachhauseweg mit 1,65 % AAK

Ich startete bei mir Zuhause gegen 14:45 Uhr und stoß ca. 15 Uhr zu meinen Freunden, mit denen ich gemeinsam mit dem E-Bike (max. 25 km/h) zum See gefahren bin.

Das erste 0,5 l Dosenbier 4,9 % gab es ca. 15:30 Uhr auf dem Hinweg bei einer kleinen Pause am EKZ.
Hiervon habe ich glücklicherweise 50-100 ml ausversehen verschüttet.

Gegen 16:00 Uhr (Ankunft am See) gab es für mich eine Bratwurst + 0,5 l Radler 2,0 %.

Wir fuhren weiter zur Cocktailbar am See, dort gab es für mich ca. 18:00 Uhr 1 gezapftes Fassbier 0,5 l und ca. 18:30 Uhr 1 Flaschenbier 4,6 % (0,5 l).

Anschließend gegen 19.45 Uhr sind wir zum Griechen Abendessen gefahren, dort gab es für mich wieder 0,5 l Fassbier und 2 Ouzo vom Kellner.
Beim Ouzo waren es sehr wahrscheinlich jeweils 2 cl und ca. 35-40 % Alkoholgehalt.

Gegen 21:00 Uhr haben wir den Rückweg angetreten und dabei an 2 verschiedenen Tankstellen etwas länger pausiert, wo es jeweils 0,33 l Bier mit 5,0 % gab.
Die jeweiligen Zeiten kann ich nur noch sehr schlecht abschätzen, habe davon auch leider keine Handyfotos mit Zeitstempel.

Zwischen 23:00 Uhr und 24:00 Uhr sind wir noch in unserer Stadt in eine Cocktailbar, dort gab es mindestens wieder 0,5 l Fassbier (könnte eventuell noch ein zweites gewesen sein,
da bin ich mir nicht mehr sicher) und als die Bar geschlossen hat, gab es noch eine Flasche 0,33 l mit 5,0 %.

Ungefähr 3:00 Uhr haben wir die Heimreise angetreten und kurz darauf folgte dann die Polizeikontrolle mit 1,65 % AAK, da mein Licht nicht mehr funktioniert hat.

In Begleitung der Polizei haben wir die Fahrräder noch Nachhause geschoben, da wir fast am Ziel waren und gegen 5 Uhr im Krankenhaus folgte mein Bluttest.

Datum der Auffälligkeit: 13.4.2025
BAK: 1,65 % (so steht es im Anhörungsbogen der Polizei, den ich am 14.05.2025 erhalten habe)
Trinkbeginn: ca. 15:30 Uhr
Trinkende: ca. 3:00 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: ca. 5:00 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: ja
Strafbefehl schon bekommen: nein
Dauer der Sperrfrist: unbekannt

Führerschein
Mein Rucksack wurde gegen meinen Willen durchsucht und der Führerschein nach §69 StGB beschlagnahmt.
1 Tag später hat ihn mir die Polizei ohne Aufforderung eigenständig zurückgebracht.

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): unbekannt

Bundesland: Sachsen Anhalt


Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: nein
Ich lebe abstinent seit: 14.04.2025

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Urinscreening ja/nein: nein
PEth-Analytik ja/nein: nein
Keinen Plan?: ja

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: nein

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: DRK telefonisch kontaktiert, dort wird auch MPU Vorbereitung angeboten
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung:

MPU
Datum: unbekannt
Welche Stelle (MPI): unbekannt
Schon bezahlt?: nein
Schon eine MPU gehabt? nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: es gibt noch kein Gutachten
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: es gibt noch kein Gutachten

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: nein, auch sonst keinerlei Punkte in Flensburg


Meine ersten offenen Fragen:

Es herrscht bei mir aktuell noch eine Unsicherheit, ob ich die MPU mit KT oder Abstinenz angehe.

Ich persönlich habe kein Problem damit 6, 12 oder mehr Monate auf den Konsum von Alkohol gänzlich zu verzichten, möchte aber unnötige Kosten möglichst vermeiden.

Ist es mit 1,65 % BAK noch möglich, die MPU ohne Abstinenznachweise anzugehen oder ist es einfacher und sicherer, auf die Abstinenznachweise zu setzen?

Stellen alkoholhaltige Haargels oder andere kosmetische Produkte ein Problem für die Haaranalyse dar?

TÜV Nord verlangt nach meinen ersten Recherchen für 6 Monate Abstinenznachweis 2x 203,99 = 407,98 €
Gibt es in Sachsen Anhalt günstigere/empfehlenswertere Optionen?
Ich habe im Netz und im Forum leider keine weiteren Anlaufstellen in meiner Nähe gefunden.

Gibt es von Seiten der FSSt. noch eine gewisse Ermessensgrenze oder steht eine MPU auf jeden Fall zeitnah vor der Tür?
Sind Fälle bekannt geworden, wo trotz Überschreitung der 1,6 % keine MPU angeordnet wurde?

Muss ich bei der FSSt. im Vorfeld angeben, wo ich mein MPU Gutachten ablegen möchte?
Wenn ja - wann muss ich diese Entscheidung treffen?


Sollte ich die Fragen im Anhörungsbogen der Polizei ehrlich beantworten oder sollte ich überhaupt nicht auf das Schreiben reagieren?

Nach meinen bisherigen eigenständigen Recherchen würde ich zumindest die Angaben zur Person und Einkommen beantworten und weitere Aussagen verweigern. Meine Antwort würde ich so spät wie möglich lossenden, um möglichst viel Zeit für die MPU Vorbereitung zu gewinnen.

Hierzu würde ich gern eure Meinung hören.

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit und schön das dieses Forum überhaupt existiert. :)
 
Hallo und vielen dank für deine erste Antwort. Mein Einkommen ist relativ gering, wäre es in diesem Fall nicht eventuell nachteilig für mich, wenn ich dahingehend keine Angabe mache?
 
Ich habe vor Gericht nur Angegeben was ich Arbeite und das ich ein geregeltes Einkommen habe, der Tagessatz wurde dann geschätzt und Betrug ca. 1/4 von meinem realen Verdienst.
 
Nein, du musst nicht reagieren.
Wenn du ein besseres Gefühl damit hast, schreibe, wie @Max schon schrieb, nur Angaben zur Person.
Und dann, „Ich mache von meinem Aussageverweigerung Gebrauch.“ und, „Mit freundlichen Grüßen“.

Falls die Staatsanwaltschaft dein Einkommen zu hoch ansetzen sollte, kannst du immer noch Einspruch einlegen.

Hat die Fahrerlaubnisbehörde sich schon gemeldet ?
 
Erstmal vielen Dank auch an Dich für deine Antwort.

Die Fahrerlaubnisbehörde hat sich noch nicht bei mir gemeldet.
Ich gehe davon aus, dass diese erst aktiv werden, sobald das Strafverfahren abgeschlossen ist oder sehe ich das falsch?
 
Es kommt darauf an.
Viele warten es ab, müssen es aber nicht.
Und die Frist, die sie dann setzt, beläuft sich auf 3 Monate.
In dieser ist eine Vorbereitung, wenn die FEB sich schnell meldet, nicht möglich.

Deine Problemtiefe lässt sich jetzt natürlich nicht abschätzen, aber ich würde dir dazu raten, mit Abstinenznachweisen zu beginnen, um keine Zeit zu verlieren, zumindest, wenn du deine Fahrerlaubnis benötigst :smiley138:
 
Mein letzter Konsum war am 13.04.2025 und unter Berücksichtigung dieser Angaben empfiehlt der TÜV NORD die Terminierung der ersten Haaranalyse nicht vor dem 10.10.2025 anzusetzen. Sind das übertriebene Vorgaben oder sollte man diese Vorlaufzeit tatsächlich einhalten?
 
Die Empfehlung sagt idR 1 Monat als Puffer zugrundezulegen.

In deinem Falle würde ich allerdings dazu raten, sofort mit Urin- oder Blutanalyse zu starten.
 
Es herrscht bei mir aktuell noch eine Unsicherheit, ob ich die MPU mit KT oder Abstinenz angehe.

Ich persönlich habe kein Problem damit 6, 12 oder mehr Monate auf den Konsum von Alkohol gänzlich zu verzichten, möchte aber unnötige Kosten möglichst vermeiden.

Ist es mit 1,65 % BAK noch möglich, die MPU ohne Abstinenznachweise anzugehen oder ist es einfacher und sicherer, auf die Abstinenznachweise zu setzen?
ich würde an Deiner Stelle Abstinenznachweise erstellen. Später kannst dann immer noch behaupten was magst.

Stellen alkoholhaltige Haargels oder andere kosmetische Produkte ein Problem für die Haaranalyse dar?
nein, das stellt kein Problem dar.

TÜV Nord verlangt nach meinen ersten Recherchen für 6 Monate Abstinenznachweis 2x 203,99 = 407,98 €
Gibt es in Sachsen Anhalt günstigere/empfehlenswertere Optionen?
Ich habe im Netz und im Forum leider keine weiteren Anlaufstellen in meiner Nähe gefunden.
TÜV ist leider der teuerste (und schlechteste) Vermittler. Schau mal unten:
Ich gebe dir mal ein paar interessante Links...

MPU ... abc Teil 1 Ablauf der MPU
MPU ... abc Teil 2 Vorbereitung auf die MPU
MPU ... abc Teil 3 Umgang mit dem MPU Gutachten

FAQ Reaktionstest/Leistungstest

Gute FB als Hilfestellung

Unterlagen für die Neuerteilung

Die Regeln des KT
Kontrolliertes Trinken - Die Erklärung

KT mit EtG-Screenings

Haaranalyse FAQ
Adressen für Haaranalysen
 
Als Ergänzung:

Kontrolliertes Trinken ( kT ) gibt es durch die neuen Beurteilungskriterien in diesem Sinne nicht mehr.
Es gibt kT in der Hypothese A2 ( Alkoholmissbrauch ), allerdings muss dies therapeutisch und forensisch begleitet und entsprechend dokumentiert werden und wird auch nur in Ausnahmefällen akzeptiert.
In der Hypothese A3 ( Alkoholgefährdung ) gibt es risikoarmen Konsum.
 
In der Hypothese A3 ( Alkoholgefährdung ) gibt es risikoarmen Konsum.
kurze Nachfrage:
Das hindert aber nicht daran, ein Trinktagebuch zu führen, in dem ich geplante Trinkanlässe eintrage, um zu sehen, wie leicht mir die Kontrolle über mein Trinkverhalten dann fällt ? (kann ich das, was ich geplant habe, durchziehen? Wie schwer fällt mir das?)
 
Gute Frage….

Also, dieser risikoarme Konsum sollte ja eben -im Gegensatz zu kT- eben nicht in dem Sinne „geplant“ sein, sondern irgendwie „natürlich“ sein ( wobei ich das in der Praxis auch irgendwie schwierig, um -zumindest im MPU-Sinne- nicht zu sagen, unnatürlich finde…)

Aber ich halte es für eine gute Idee, für das Gutachtergespräch schriftlich festzuhalten, was wann konsumiert wurde,
um das zu unterstreichen und so…
Also durchaus ein „Trinktagebuch“
 
Danke für eure rege Anteilnahme an meinem Thread. Ich war heute bei der lokalen Suchtberatung beim ersten Infogespräch, da wurde mir direkt ans Herz gelegt, ich solle die erste MPU erst gar nicht antreten, diese sei reine Geldverschwendung. Die erste MPU könne man aufgrund der Fristen überhaupt nicht bestehen, die Erfolgsquote wäre unter 3%. Ich fand die Aussage irgendwie schräg, ohne überhaupt zu wissen, wann diese stattfinden wird, obwohl ich den jungen Mann doch recht kompetent und sympathisch fand.

Ich erhalte in Kürze einen weiteren Termin von denen für die Hypotheseneinschätzung.
 
da wurde mir direkt ans Herz gelegt, ich solle die erste MPU erst gar nicht antreten, diese sei reine Geldverschwendung. Die erste MPU könne man aufgrund der Fristen überhaupt nicht bestehen, die Erfolgsquote wäre unter 3%.
Dem kann ich mich erfahrungsgemäß nur anschließen.

Selbst wenn Du auf „KT“ gehen willst, solltest Du vorher eine Zeit der zufriedenen Abstinenz nachweisen können und dann „KT“ noch eine gewisse Zeit einüben.
 
Ich erachte solche pauschalen Aussagen einer Suchtberatung als dreist und unprofessionell. Die kennen zum jetzigen Zeitpunkt weder den Stand des Strafverfahrens noch die Verhaltensweisen und Fristen der Fsst.
Beachte den Beitrag #7 und versuche das Verfahren in die länge zu ziehen. Du musst mindestens auf 6 Monate Verhaltensänderung kommen. Warum man erst trinkpause machen soll um anschließend im Rahmen kt zu trinken habe ich noch nie verstanden, halte das sogar für fraglich. Schlage eine Strategie ein und zieh das durch. Du musst den FS retten. Probleme können auch abseits der MPU Industrie gelöst werden im RL
 
Hallo zusammen,

ich möchte mich einmal zum aktuellen Stand der Dinge zurückmelden.

Vor wenigen Tagen habe ich den Strafbefehl für meine TF mit dem Fahrrad erhalten.

Die Strafe wurde auf 30 Tagessätze zu jeweils 50 € = 1500 € festgelegt + Kosten für den Strafbefehl und Auslagen der Polizei (Bluttest), muss ich somit insgesamt über 1700 € Strafe bezahlen.

Ein Fahrverbot habe ich auch erhalten = 1 Monat

Außerdem habe ich über eine Suchtberatungsstelle eine MPU Vorbereitung begonnen (700 €).

Macht es nach eurer Erfahrung nach Sinn, gegen die Höhe der Tagessätze einen Widerspruch einzulegen?
- wird bei der Festlegung der Tagessatzhöhe nur der Netto-Lohn : 30 gerechnet oder werden Ausgaben wie Miete, Versicherungen etc. dabei noch gesondert berücksichtigt?

Kann man ggf. durch den Vertrag über die MPU Vorbereitung zeigen, dass man bereits an seinem Fehlverhalten arbeitet, wodurch die Tagessatzhöhe eventuell etwas reduziert wird, da man bereits für die MPU sehr hohe Kosten zu bewältigen hat oder bin ich mit der Strafe über 1500 € bereits recht human behandelt worden?
 
Wenn die Tagessatz über deinem Einkommen liegen kann ein Widerspruch schon sinn machen. Ich hatte 20 Tage a 40 bekommen für eine ähnlich hohe Promille und was ich so gelesen habe empfinde ich deine Strafe im Vergleich schon eher hoch. Kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass dein defektes Licht gleich so einen Unterschied aus macht. Da bin ich ebenfalls gespannt zu was dir die Profis raten.
 
Ich weiß nicht. Worauf könnte das denn zurückzuführen sein? Ich bin Ersttäter, nicht vorbestraft, keinen einzigen Punkt in Flensburg.
 
Zurück
Oben