Liebe Forumsgemeinde,
Ich war in Vorbereitung meiner MPU nur stiller Mitleser, habe jetzt allerdings ein Folgethema, zu dem ich gerne eure Meinung und Erfahrungen einholen möchte.
Historie (Kurzfassung):
- Führerschein erteilt: 02/2012
- Alkohol-Fahrt: 11/2019, 2,02‰
- Führerscheinentzug 12/2019 mit Sperrfrist 11 Monate
- 1. Antrag auf Neuerteilung 02/22. Der Aufforderung zur MPU bin ich nicht nachgekommen, kostenpflichtige Versagung 09/22 - in diesem Zeitraum bin ich stark rückfällig geworden und habe mich nicht in der Lage gefühlt, eine MPU zu absolvieren.
- Ca. Ende 2022 habe ich angefangen, mich mit der grundlegenden Problematik Alkohol auseinanderzusetzen und bin nach mehreren Monaten an dem Punkt angekommen, mir meine Alkoholabhängigkeit einzugestehen und Maßnahmen einzuleiten.
- Entgiftung 08/23
- Reha / Langzeittherapie stationär 08/23 - 11/23
- Nachsorgegruppe ambulant (1*/Woche) 01/24 - 01/25
- 2. Antrag auf Neuerteilung 09/24
- Aufforderung zur MPU 04/25
- MPU 06/25
- Positives Gutachten erhalten 06/25
- Gutachten bei Führerscheinstelle eingereicht 06/25
Ich war der Meinung, das sei das Ende dieser Geschichte bzw. Dass ich im nächsten Schritt wieder im Besitz eines Führerscheins sei.
Heute erreichte mich jedoch ein Schreiben der Führerscheinstelle mit folgendem Inhalt:
- Aus dem MPU-Gutachten geht hervor, dass im Rahmen der Langzeittherapie eine "depressive Störung diagnostiziert wurde". Konkret steht hierzu im MPU-Gutachten in der Sektion Vorgeschichte/Aktenübersicht "F33.0 rezidivierende depressive Störung". Im Entlassungsbericht für die Rentenversicherung ist diese Diagnose lediglich als Verdachtsdiagnose mit dem Behandlungsergebnis "verbessert" gekennzeichnet.
- Dies "lässt erhebliche Zweifel an Ihrer Eignung zum sicheren Führen von Kraftfahrzeugen aufkommen".
- Ich habe drei Wochen Zeit, um mich hierzu zu äußern, ansonsten erfolgt die kostenpflichtige Anordnung eines fachärztlichen Gutachtens.
- Konkret wird im Rahmen meiner Äußerung hierzu der "Entlassbericht der Rehaklinik XXX sowie ein aktuelles Attest Ihres behandelnden Arztes über Ihren derzeitigen Gesundheitsstand mit Angaben der Diagnosen, dem Schweregrad der Depressionen und der Medikation" gefordert.
Ich habe dazu folgende Gedanken & Fragen:
- Meiner Meinung nach liegt keine depressive Störung vor. Meine Alkoholabhängigkeit, die ich erkannt und aufgearbeitet habe, ging mit depressiven Verstimmungen einher. Diese sehe ich eher als Symptom an, dessen Ursache abgestellt wurde.
- Daher bin ich hierzu aktuell auch nicht in Behandlung. Das einzige, was ich tun kann und versuchen werde, ist, von meinem Hausarzt ein Attest zu erhalten, dass er eine solche Diagnose nicht feststellen kann, ich hierzu nicht in Behandlung bin und keine Medikamente nehme - Meint ihr, das ist ausreichend?
- Der Gedanke, den ca. 20-seitigen Entlassungsbericht mit sämtlichen Details einer Behörde auszuhändigen, führt bei mir spontan erstmal nicht zu Begeisterung. Um das Thema allerdings zu Ende zu bringen, wäre ich dazu aber durchaus bereit.
- Was mir daran Sorgen bereitet ist der Gedanke, dass die Sachbearbeiterin der Führerscheinstelle dann aus diesem Bericht wiederum irgendwelche Punkte herauszieht, um bspw. die These der depressiven Störung zu untermauern oder ähnliches
- außerdem geht aus dem Entlassbericht hervor, dass ich zeitweise (insbesondere in einer längeren Alkohol-Abstinenzphase) Cannabis konsumiert habe - Kann basierend darauf dann zusätzlich noch eine Drogen-MPU angeordnet werden? (Ich bin damit bei meiner Alkohol-MPU offen umgegangen und habe auch dafür Abstinenznachweise, die Gutachterin/Ärztin meinte allerdings, dass sie das im Gutachten nicht erwähnen, weil es nicht relevant für die Fragestellung des Gutachtens sei)
Habt ihr Erfahrungen mit einer solchen Situation? Was sind basierend darauf meine Handlungsoptionen, was könnt ihr mir raten?
Vielen Dank vorab für eure Zeit und euren Input!
Yannick
Ich war in Vorbereitung meiner MPU nur stiller Mitleser, habe jetzt allerdings ein Folgethema, zu dem ich gerne eure Meinung und Erfahrungen einholen möchte.
Historie (Kurzfassung):
- Führerschein erteilt: 02/2012
- Alkohol-Fahrt: 11/2019, 2,02‰
- Führerscheinentzug 12/2019 mit Sperrfrist 11 Monate
- 1. Antrag auf Neuerteilung 02/22. Der Aufforderung zur MPU bin ich nicht nachgekommen, kostenpflichtige Versagung 09/22 - in diesem Zeitraum bin ich stark rückfällig geworden und habe mich nicht in der Lage gefühlt, eine MPU zu absolvieren.
- Ca. Ende 2022 habe ich angefangen, mich mit der grundlegenden Problematik Alkohol auseinanderzusetzen und bin nach mehreren Monaten an dem Punkt angekommen, mir meine Alkoholabhängigkeit einzugestehen und Maßnahmen einzuleiten.
- Entgiftung 08/23
- Reha / Langzeittherapie stationär 08/23 - 11/23
- Nachsorgegruppe ambulant (1*/Woche) 01/24 - 01/25
- 2. Antrag auf Neuerteilung 09/24
- Aufforderung zur MPU 04/25
- MPU 06/25
- Positives Gutachten erhalten 06/25
- Gutachten bei Führerscheinstelle eingereicht 06/25
Ich war der Meinung, das sei das Ende dieser Geschichte bzw. Dass ich im nächsten Schritt wieder im Besitz eines Führerscheins sei.
Heute erreichte mich jedoch ein Schreiben der Führerscheinstelle mit folgendem Inhalt:
- Aus dem MPU-Gutachten geht hervor, dass im Rahmen der Langzeittherapie eine "depressive Störung diagnostiziert wurde". Konkret steht hierzu im MPU-Gutachten in der Sektion Vorgeschichte/Aktenübersicht "F33.0 rezidivierende depressive Störung". Im Entlassungsbericht für die Rentenversicherung ist diese Diagnose lediglich als Verdachtsdiagnose mit dem Behandlungsergebnis "verbessert" gekennzeichnet.
- Dies "lässt erhebliche Zweifel an Ihrer Eignung zum sicheren Führen von Kraftfahrzeugen aufkommen".
- Ich habe drei Wochen Zeit, um mich hierzu zu äußern, ansonsten erfolgt die kostenpflichtige Anordnung eines fachärztlichen Gutachtens.
- Konkret wird im Rahmen meiner Äußerung hierzu der "Entlassbericht der Rehaklinik XXX sowie ein aktuelles Attest Ihres behandelnden Arztes über Ihren derzeitigen Gesundheitsstand mit Angaben der Diagnosen, dem Schweregrad der Depressionen und der Medikation" gefordert.
Ich habe dazu folgende Gedanken & Fragen:
- Meiner Meinung nach liegt keine depressive Störung vor. Meine Alkoholabhängigkeit, die ich erkannt und aufgearbeitet habe, ging mit depressiven Verstimmungen einher. Diese sehe ich eher als Symptom an, dessen Ursache abgestellt wurde.
- Daher bin ich hierzu aktuell auch nicht in Behandlung. Das einzige, was ich tun kann und versuchen werde, ist, von meinem Hausarzt ein Attest zu erhalten, dass er eine solche Diagnose nicht feststellen kann, ich hierzu nicht in Behandlung bin und keine Medikamente nehme - Meint ihr, das ist ausreichend?
- Der Gedanke, den ca. 20-seitigen Entlassungsbericht mit sämtlichen Details einer Behörde auszuhändigen, führt bei mir spontan erstmal nicht zu Begeisterung. Um das Thema allerdings zu Ende zu bringen, wäre ich dazu aber durchaus bereit.
- Was mir daran Sorgen bereitet ist der Gedanke, dass die Sachbearbeiterin der Führerscheinstelle dann aus diesem Bericht wiederum irgendwelche Punkte herauszieht, um bspw. die These der depressiven Störung zu untermauern oder ähnliches
- außerdem geht aus dem Entlassbericht hervor, dass ich zeitweise (insbesondere in einer längeren Alkohol-Abstinenzphase) Cannabis konsumiert habe - Kann basierend darauf dann zusätzlich noch eine Drogen-MPU angeordnet werden? (Ich bin damit bei meiner Alkohol-MPU offen umgegangen und habe auch dafür Abstinenznachweise, die Gutachterin/Ärztin meinte allerdings, dass sie das im Gutachten nicht erwähnen, weil es nicht relevant für die Fragestellung des Gutachtens sei)
Habt ihr Erfahrungen mit einer solchen Situation? Was sind basierend darauf meine Handlungsoptionen, was könnt ihr mir raten?
Vielen Dank vorab für eure Zeit und euren Input!
Yannick