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Alkohol MPU, Ersttäter 1,75 Promille, PTBS/Alkoholabhängig

Kamerad01

Benutzer
Hallo zusammen,

ich war bisher stiller mitleser. Ich habe endlich meinen Fragebogen erstellt. Ich würde mich über ein Feedback von euch freuen. Aktuell warte ich auf die Rechnung und auf den Termin bei der AVUS.

Zur Person
Geschlecht: männlich
Größe: 176 cm
Gewicht: 100 kg zum Tatzeitpunkt 85kg
Alter: 37 zum Tatzeitpunkt 34

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 24. 02. 2022
BAK: 1,75 Promille
Trinkbeginn: 11:00 Uhr
Trinkende: 19:00 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 20:18 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: 6 Monate

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt:ja
Habe noch keinen gemacht:

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Fahren ohne Fahrerlaubnis nach der TF
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Alkoholfragestellung

Bundesland: NRW zur Tat in Rheinland-Pfalz

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: Nein
Ich lebe abstinent seit: 21. Juli 2023

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: ja Nachweis 15 Monate nach Therapieende
Urinscreening ja/nein: nein
PEth-Analytik ja/nein: nein

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele:nein

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: ja
Selbsthilfegruppe (SHG): ja
Psychologe/Verkehrspsychologe:nein

Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: Suchttherapeutische Maßnahme stationär 9 Monate und dann Nachsorge bei der Diakonie

MPU
Datum:
Welche Stelle (MPI): AVUS Dortmund
Schon bezahlt?:warte auf Rechnung und Termin
Schon eine MPU gehabt? Nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten:

nein
 
Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille

)
Am 24. 02. 2022, dem Tag der TF, bin ich morgens gegen 08:00 Uhr aufgestanden und um ca 09:00 Uhr zum Einkaufen nach xxx gefahren. Meine Frau vertrieb sich die Zeit mit Handyspielen auf dem Sofa und trank Weinschorle. Wir haben nicht miteinander gesprochen, verstanden uns schlecht. Als ich vom Einkaufen zurück kam, habe ich gegen ca 11:00 Uhr angefangen zu trinken. Ich habe 4 Bier a 0,5L mit 5,2%getrunken und als dann ein Pegel der mir erstmal als angenehm erschien erreicht war habe ich dennoch mit einer 0,7L Flasche Wodka 37,5 % weitergemacht. Nach 3 großen Schlücken Wodka habe ich mich dann gegen ca 14:00 Uhr schlafengelegt. Um 15:00 Uhr war ich bereits wieder wach und habe den Wodka weitergetrunken, immer wieder mehrere Schlücke und zwischendurch pausiert. Gegen 18:00 Uhr habe ich festgestellt, dass der Wodka nicht mehr reicht, da nach dem Leeren ihrer Weinschorle meine Frau sich an dem Wodka bedient hatte, sodass ich mich um ca. 18:30 Uhr entschloss nochmal zum nächstgelegenen Edeka zu fahren. Gegen 19:00 Uhr fuhr ich dann los. Es schneite sehr stark an diesem Abend. Am Parkplatz vom Edeka angekommen betrat ich den Markt und holte 2 weitere Weinschorlen, eine Flasche Wodka 0,7 Liter und zwei weitere Bier. Als ich an der Kasse stand, sah ich einen Polizeibeamten im Eingangsbereich des Supermarktes stehen, der wiederum hat, mich angesehen und mich vom weiten per Handzeichen aufgefordert die Waren abzustellen und mit ihm zu kommen. Auf dem Weg nach draußen fragte er mich, ob das Fahrzeug mit dem Kennzeichen xxx mir gehöre, was ich bejahte. An meinem Auto stand ein weiterer Beamter. Zunächst wollten sie prüfen, ob ich ein Warndreieck, Erste Hilfe Kasten und Warnwesten dabei habe. Ich fing an zu zittern und war nicht in der Lage die geforderten Gegenstände vorzuzeigen. Daraufhin fragte mich einer der Beamten, ob ich Alkohol getrunken hätte, was ich bejahte. Es wurde eine Atemalkoholprobe gemacht, welche bei 1,65 Promille lag. Daraufhin wurde ich zum nächsten Krankenhaus nach xxx mitgenommen, wo die BAK gemessen wurde. Diese lag dann bei 1,75 Promille.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)



Ich habe Am Tattag insgesamt 4 polnische Bier a 0,5 Liter, 5,2% und fast eine ganze Flasche Wodka 0,7 Liter, 37,5 % getrunken


3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?


Ich fuhr 4 Kilometer bis ich aufgefallen bin und wollte insgesamt 8 Kilometer fahren.


4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)


Aufgrund der Alkoholwirkung und meiner Alkoholgewöhnung habe ich meine Hemmschwelle verloren und fühlte mich daher sicher einen PKW fahren zu können.


5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Zuerst hatte ich überlegt den Weg zu laufen, da es, aber anfing heftig zu schneien entschied ich mich die Strecke mit meinem Auto zu fahren trotzdem ich auf keinen Fall mehr hätte fahren dürfen. Es war mir in dem Moment Egal, Verharmlosung.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?


Nein.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen, ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Ja, grob geschätzt bestimmt schon 150 Mal. Restalkohol, Feierabendbier, vorsätzliches Fahren unter Alkoholeinfluss.

Rückblickend ist mir jetzt klar, dass mit zunehmender Menge des Alkohols und der Trinkdauer meine Risikobereitschaft, meine Hemmschwelle, Leichtsinnigkeit aber auch meine Alkoholgewöhnung enorm zugenommen haben. Ich war nicht mehr in der Lage festzustellen in welchem Zustand ich mich tatsächlich befinde. Der Pegel fühlte sich schon „normal“ an, als wäre ich nüchtern.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)


In meiner Familie wurde immer viel getrunken. Hauptsächlich auf Feiern und das Feierabendbier meines Vaters erschien völlig normal.

Als ich 7 Jahre alt war, war ich mit meinem Opa allein zuhause, da beide Eltern arbeiten waren. Mein Opa war Alkoholiker und ließ mich dann von seinem Eierlikör nippen während meiner Eltern nicht da waren.

Meinen ersten Vollrausch hatte ich mit 14 Jahren als meine Eltern für eine Woche verreist waren und ich allein zuhause war. Ich lud Freunde aus der Nachbarschaft ein und wir tranken. So viel, dass ich, wie erwähnt, meinen ersten Vollrausch mit Filmriss hatte. Ich musste mich auch mehrmals übergeben.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Nach dem ersten Vollrausch mit 14, 2-3 Gläser Weinbrand 40,00%, trank ich nichts mehr. Als ich dann 18 Jahre alt war, verstarb meine Mutter an Krebs. Da hatte ich meinen nächsten Vollrausch und ich habe 1 Woche täglich 2 Bier und ¼ Flasche 0,7l Vodka getrunken, ich wollte mich betäuben, Gedankenkarussel stoppen. Danach konzentrierte ich mich auf meine Ausbildung als KFZ-Mechatroniker und trieb intensiv Sport. In der Zeit habe ich nicht getrunken. Auch mit meinem Eintritt in die Bundeswehr trank ich erst nicht, obwohl meine Kameraden ab und an sehr viel tranken. Doch nach den ersten Auslandseinsätzen in Afghanistan bemerkte ich, dass ich in meinem Bekanntenkreis auf meine Verhaltensveränderungen angesprochen wurde. Ich wurde immer reizbarer und gefühlsloser. Flashbacks und dissoziative Momente wurden häufiger. Damals wusste ich noch nicht wie ich dieses Verhalten zuordnen sollte oder woher das plötzlich kam. Als ich es nicht mehr aushielt, fing ich an zu trinken, als ich mich daran erinnerte was für eine Wirkung der Alkohol nach dem Ableben meiner Mutter für mich hatte, mich zu betäuben, Gedanken weg zu machen ich trank, Anfang ¼ l Flasche 0,7l Vodka, später ½ ca. 4 mal die Woche und kurz darauf war ich bei einer ganzen Flasche 0,7l Vodka täglich angekommen. Unter Alkoholeinfluss konnte ich mich dann selbst wieder ertragen und konnte wieder Gefühle wahrnehmen aber auch bestimmte negative Gefühle und Gedanken ausblenden. Meine Toleranzgrenze wuchs stetig und ich brauchte immer mehr Alkohol, um den von mir gewünschten Zustand zu erreichen.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Um eine rasche Wirkung zu erzielen, fing ich an nur noch hochprozentigen Alkohol zu trinken. Ich fing an Bourbon zu konsumieren. Täglich. Zunächst ¼ Flasche, dann nach kurzer Zeit ½ dann ¾ bis ich schließlich eine ganze 0,7 Liter Flasche selbst leerte. Im März 2019 wurde dann eine Pankreatitis bei mir festgestellt woraufhin ich zum ersten Mal über meinen Alkoholkonsum gesprochen habe. Zunächst mit dem Truppenarzt. Dieser überwies mich dann an das BWZK Koblenz, wo ich dann meine erste Entgiftung gemacht habe und im Anschluss meine erste Langzeittherapie begann. Bis zu meiner letzten Langzeittherapie im September 2023 bin ich immer wieder rückfällig geworden und in die alten Trink- und Verhaltensmuster zurückgefallen. Seit meiner dann letzten Langzeittherapie, in der ich hart an mir gearbeitet habe, September 2023 bin ich trocken.

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Ich habe überwiegend allein getrunken. Zuhause, im Keller oder im Auto. In meiner letzten Partnerschaft/Ehe habe ich häufig zusammen mit meiner Frau getrunken.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Innere Motive:

Seitdem tot meiner Mutter habe ich getrunken, um negative Gedanken zu verdrängen, Denkspiralen zu durchbrechen und um mich somit zu betäuben. Nachdem ich aus Afghanistan zurückkam, war mein Verhalten stark verändert, enorme Reizbarkeit, Gefühlskälte, Flashbacks, Dissoziationen. Das wurde jeden Tag schlimmer und hat mir auch Angst gemacht. Ich war reizbarer als vorher. Ich habe immer schlechter geschlafen, Albträume und Schlafparalysen wurden immer häufiger, sowie Flashbacks und Dissoziationen. Ich konnte mich nicht mehr an meinen Kindern erfreuen ihnen keine Liebe mehr schenken. Ich habe bemerkt das meine Kinder nicht mehr verstanden haben, was mit ihrem Papa passiert ist. Ich fing an ab und zu etwas zu trinken und erinnerte mich an die Wirkung, die der Alkohol auf mich hatte als meine Mutter starb. Ich war wieder lustiger und liebevoller für die Kinder, ich konnte Freude empfinden. Ich habe mir eingebildet besser schlafen zu können. Die extreme Anspannung, die durch Angstzustände und Flashbacks entstand wurde besänftigt. Mit der Zeit sind die Symptome aber schlimmer geworden und ich brauchte den Alkohol, um überhaupt funktionieren zu können.
Äußere Motive:
Alkoholkonsum gehörte in meiner Familie zum guten Ton. Sogar die bekannten Suchterkrankungen meiner Opas wurden so hingenommen, meine Familie betrachtet eine Suchterkrankung nicht als Krankheit, für diese gibt es sowas nicht. Das Feierabendbier meines Vaters gehörte dazu sowie das Trinken bei jeder Feier und bei jedem Besuch. Mein Vater hat mir das Bild vermittelt, dass das Bier trinken zum Mann-Sein dazugehört. Genauso wie das nichtzeigen von Gefühlen wie Trauer. Immer stark sein ist männlich. Das wurde in meiner Ausbildung zum Kfz.- Mechatroniker auch so gelebt ebenso wie in der Bundeswehr sehr stark. Ständig umgeben von „harten Hunden“ durfte ich mich mir keine Schwäche anmerken lassen, geschweige denn einzugestehen.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Bei wenig Alkohol bemerkte ich, dass ich lockerer wurde. Ich habe angefangen Freude zu verspüren und Lust am Leben gehabt. Ich war mit mir selbst zufrieden
Bei viel Alkohol steigerten sich diese Empfindungen bis schließlich ein Pegel erreicht war, an dem sich nach einiger Zeit alles umkehrte. Ich wurde traurig, konnte mich selbst nicht leiden, verlor die Kontrolle über meinen Konsum. Konnte nicht aufhören, trotz negativer Auswirkungen. Irgendwann bin ich dann müde geworden.

13a. Warum hat Ihnen das Erreichen des eigentlich gewünschten Effektes bei wenig Alkohol dann nicht genügt, wieso kam es zu weiterem Alkoholkonsum?
(Zum Hintergrund der Frage kann hier nachgelesen werden:
KLICK)
Ich hatte die Befürchtung das dieser Effekt nicht lange anhält und ich wollte ihn beibehalten und steigern. Je länger die Konsumzeit war, desto mehr habe ich dann auch die Kontrolle verloren.

Andere These: BIN HIER VERUNSICHERT, es trifft beides auf mich zu, was denkt ihr?

Kontrollverlust, ich konnte mich nicht mehr dazu entscheiden aufzuhören, weil ich zudem Zeitpunkt rückblickend schon alkoholabhängig war.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Als ich noch Kontakt zu meiner Familie hatte, wurde ich bei Besuchen von meiner Schwester angesprochen. Aber es wurde immer nur liebevoll gesagt ich solle langsam machen. Meine Kameraden bei der Bundeswehr haben nichts gesagt. Da gehörte ein Vollrausch zur Normalität.

Text anonymisiert *Nancy*
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Meine Gesundheit, ich habe eine schlimme Bauchspeicheldrüsen Entzündung bekommen, Schmerzen. Meine Gesundheit war mir Egal, weil ich mir selbst egal war. Ich habe z.B. auch einen Bandscheibenvorfall so lange vernachlässigt das ich irgendwann mein Bein nicht mehr bewegen konnte und not operiert werden musste. Ich habe ebenfalls den Haushalt und meine eigene Körperhygiene vernachlässigt. Weiter hat mein Selbstwertgefühl sehr darunter gelitten, ich war mir nichts mehr Wert. Ich habe Hobbies vernachlässigt, Sport war nicht mehr möglich, Gitarre spielen ebenso wenig da ich im Rauschzustand und dann auch schon im nüchternen Zustand keinen Antrieb mehr hatte. Kameraden und Freunden bin ich ausgewichen, weil ich allein trinken wollte, sodass mich niemand kontrollieren oder mir was vorwerfen kann. Ich hatte kein soziales Leben, meine Finanzen konnte ich nicht mehr regeln und ich hatte mich verschuldet.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.


Bei meinem ersten Vollrausch mit 14 habe ich größere Mengen Alkohol getrunken mit meinen damaligen Freunden. Es war damals cool und ich wollte dazugehören. Ich dachte das sei normal, weil es alle anderen auch taten. Ich habe größere Mengen Alkohol mit 18 getrunken für ca. 1 Woche täglich 2 Bier und ¼ Flasche 0,7l Vodka als meine Mutter verstarb, um mich zu betäuben, negative Gedanken auszublenden, mich zu trösten und Denkspiralen zu unterbrechen und um schlafen zu können. Ich begann dann größere Mengen Alkohol zu trinken als die Symptome meiner PTBS immer stärker wurden Reizbarkeit, Gefühlskälte da war ich 24 zu dem Zeitpunkt tauchten in meinen Gedanken auch Erinnerungen an Traumatische Erlebnisse aus meiner Kindheit wieder in meine Gedanken auf.

Dann die Trennung von meiner damaligen Frau und kurz danach die Trennung von meiner neuen Freundin da war ich 28-30, ich durfte dann meine beiden Kinder nicht mehr sehen, weil die Mütter es verboten hatten. Zu dem Zeitpunkt war ich ebenfalls schon sehr stark verschuldet und dadurch war ich ebenfalls sehr verzweifelt und belastet. Ich wollte alle diese Dinge vergessen, wie damals als meine Mutter starb. Ab meinem 30 Lebensjahr wurden die Symptome der PTBS noch einmal schlimmer und ich wurde die täglich mit diesen Symptomen konfrontiert. Mit 32 wurde dann die Bauchspeicheldrüsen Entzündung diagnostiziert und ich habe getrunken, um auch körperliche Schmerzen zu betäuben. Obwohl ich wusste das der Alkohol die Entzündung verursacht und immer schlimmer gemacht hat. Das hat sich dann eine Weile gezogen bis ich mich dazu entschließen konnte mit 32 Jahren meine erste Langzeittherapie zu machen. Ich bin nach der Therapie mit 33 Jahren rückfällig geworden, habe aber nicht mehr so viel getrunken wie zuvor und habe immer wieder versucht an meine Abstinenz anzuschließen. Zu dem Zeitpunkt habe ich dann ca. 3-mal die Woche 2 Bier 0,5 L und eine halbe Flasche 0,7 l Vodka getrunken. Ich habe dann entschieden nochmal eine Therapie zu machen, denn die Symptome der PTBS und auch der Bauchspeicheldrüsen Entzündung waren immer noch da. Es fiel mir sehr schwer anzunehmen das ich krank war (weil Männer müssen immer stark sein), ich habe mich schwach gefühlt. Ich bin dann mit 33 Jahren wieder in Therapie gegangen. Nachdem ich entlassen wurde, habe ich dann meine jetzige Ex Frau, die ich in der Therapie kennenlernte, geheiratet und wir haben schnell ungeplant ein Kind bekommen. Wir zogen zusammen und trotz der Schwangerschaft ist meine jetzige Ex Frau Rückfällig geworden. Ich bin dann ebenfalls rückfällig geworden, anfangs ca.4-mal die Woche mit ¼ Flasche 0,7l Vodka dann einer halben Flasche 0,7l Vodka bis ich dann wieder täglich eine ganze Flasche 0,7l Vodka trank. Zu dem Zeitpunkt wurde mir klar, dass ich die Therapie nicht genug genutzt hatte und mich habe von mir selbst ablenken lassen, indem ich dort eine Beziehung mit meiner jetzigen Ex Frau einging, ebenfalls kamen die Symptome der PTBS wieder verstärkt zurück. Dazu habe ich einen großen Druck gespürt für meine jetzige Ex Frau und mein Kind Verantwortung zu übernehmen. Mit 36 Jahren habe ich dann beschlossen das dies nicht mehr so weiter gehen kann und habe mich von meiner jetzigen Ex Frau getrennt unsere gemeinsame Tochter wurde in einer Pflegefamilie untergebracht und ich bin wieder in Therapie gegangen. Seitdem, 23.07.2023 lebe ich Abstinent.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?


Bei meinem ersten Vollrausch mit 14. Mit 31 Jahren begann dann rückblickend betrachtet meine Alkoholabhängigkeit und ich habe ständig die Kontrolle über meinen Alkoholkonsum verloren.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?


Nachdem ich den Tod meiner Mutter augenscheinlich verkraftet hatte, habe ich mich auf meine Ausbildung konzentriert und intensiv Sport betrieben. Im Anschluss begann ich meinen Dienst bei der Bundeswehr, wo ich Anerkennung für meine Leistungen bekommen habe, besondere Lehrgänge und Schulungen besuchen durfte und diesen Status beibehalten wollte, da habe ich bewusst auf Alkohol verzichtet. Später habe ich ebenfalls in meinen Auslandseinsätzen auf Alkohol verzichtet, weil es uns auch untersagt war Alkohol zu trinken. Es hätte aber die Möglichkeit gegeben heimlich Alkohol zu kaufen.

19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Bevor ich Alkoholabhängig geworden bin bzw. ihn zu einer bestimmten Funktion genutzt habe, habe ich recht selten mal 1-2 Bier 0,5l getrunken ca. 6-mal im Jahr. Rückblickend stufe ich aber auch den kurzzeitigen intensiven Konsum nach dem Tod meiner Mutter als gefährlich ein (Funktion). Danach betrachtete ich mich erst als einen Pegeltrinker, der versucht hat, einen für ihn als angenehm empfundenen Pegel zu halten, rückblickend habe ich hier kategorisch Alkoholmissbrauch betrieben.
Von dem Missbrauchsverhalten bin ich dann in die Kategorie Alkoholabhängigkeit gerutscht.

Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Heute lebe ich abstinent seit dem 23.07.2023

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?


Am 23.07.2023

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?


Nein

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?


Die größten Probleme, die meine Lebenssituationen erschwert haben, sind meinem Alkoholkonsum zuzuschreiben. Zudem bin ich durch den Alkohol an Diabetes erkrankt und meine Bauchspeicheldrüse ist chronisch entzündet.
Seit meiner Aufarbeitung, meiner Reflexion und meiner damit verbundenen Abstinenzentscheidung habe ich es geschafft wieder Verantwortung für mich zu übernehmen. Ich bin wieder handlungsfähig und auch in der Lage Probleme zu lösen, anstatt sie zu ignorieren. Ich bin wieder in der Lage mich ernsthaft um meine Gesundheit zu kümmern. Das fühlt sich sehr gut an und auch mein Selbstwert wurde dadurch wieder hergestellt. Ebenfalls kann ich für meine kleine Tochter, zu der ich regelmäßigen Kontakt habe, da sein und mich darum kümmern das sie zu mir zurückgeführt wird. Weiter kann ich wieder meinen Hobbys nachgehen und auch soziale Kontakte pflegen. Ich habe durch diese ganzen Dinge wieder Freude am Leben gefunden. Ich konnte die Bundeswehr hinter mir lassen und ein neues Leben aufbauen. Ich habe eine neue Ausbildungsstelle, die mir für meine Zukunft eine perspektive bietet. Ich kann dieser Arbeit zuverlässig nachkommen und leide nicht unter den Folgen von Alkoholkonsum. Auch meine Bauspeicheldrüse schmerzt nicht mehr mein Blutzucker ist sehr gut eingestellt und ich kümmere mich um meine Gesundheit. Ich steigere mich stetig in meinen sportlichen Leistungen und ich fühle mich fitter denn je. All das konnte ich nur erreichen, indem ich abstinent bin, und das ist mir so sehr bewusst. Ich möchte dieses leben nicht mehr hergeben. Sicherlich ist mein Leben nicht immer nur einfach und auch heutzutage gibt es die ein oder anderen, größeren oder kleineren Probleme, aber diese löse ich ohne Alkohol zu konsumieren erfolgreich.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?


Ich habe anerkannt das ich eine Suchterkrankung und eine PTBS habe und ich habe gemerkt, dass mein Verhalten zunehmend selbstzerstörerischer wurde und ich meine Gesundheit stark gefährdet habe. Ich habe mich früher nie um meine Gesundheit gekümmert, ich lebte selbstzerstörerisch, unbedacht und verharmloste den Alkohol.
Heute sehe ich den Alkohol komplett anders, ich lebe bewusster, ich bin es mir auch wert, dass ich mich selbst respektiere, anerkenne und möchte vor allem meinem Körper und meiner Seele nicht mehr schaden.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?


Der Entzug der Fahrerlaubnis war ein Tiefpunkt in meinem Leben, sehr schambehaftet. Als ich darüber nachgedacht habe was da passiert ist und was alles hätte passieren können bin ich letztendlich froh das die Polizei mich kontrolliert hat. Wahrscheinlich haben sie mir und auch anderen das Leben gerettet.
Ich habe mit Hilfe des BWZKs eine Klinik gefunden, die meine PTBS und die Komorbidität mit der Suchterkrankung behandelt hat. Dort habe ich gelernt wie diese beiden Erkrankungen zusammenhängen und das hat mir ein besseres Verständnis für meine Erkrankung vermittelt und ich konnte endlich für mich eine ernsthafte Abstinenzentscheidung treffen. Somit hatte ich dann auch einen klaren Weg vor Augen.

Die Umstellungsphase war schwierig da ich lernen musste anders mit den Symptomen der PTBS umzugehen, Trigger und Flashbacks zu reflektieren und funktionale Strategien anzuwenden, um dem daraus folgenden Verlangen standzuhalten. Dafür habe ich Skills gelernt und für mich individualisiert. Diese sind PMR, Atemübungen, Realitätscheck, Haptische Skills wie den Akupressur Ring oder Therapieknete. Damit schaffe ich es mich selbst zu regulieren und mit mir Achtsam umzugehen. Für Hochanspannungszustände bediene ich mich einer Amoniakkapsel, als Riechskill wirkt das für mich sehr gut und bringt mich zurück ins hier und jetzt. Aber ich habe auch immer die Möglichkeit um professionelle Hilfe zu bitten und kenne die genauen Anlaufstellen und führe auch die Kontaktdaten in meinem Telefon mit. Auch kann ich immer meine Freundin anrufen oder meinen besten Freund. Diese Skills haben sich schon bewährt und ich konnte hilfreiche und positive Erfahrungen sammeln. Das stärkt mein Selbstvertrauen und meine Stabilität.
Probleme, die durch das Trinken entstanden sind wie z.B. die Schulden habe ich angegangen und gelöst. Das wäre mit Alkohol nie gelungen. Ich habe die Bundeswehr verlassen und mich beruflich neu orientiert und für mich eine Perspektive geschaffen, eine Zukunft und das bereitet mir sehr viel Freude. Ich habe mich von meiner Frau scheiden lassen und habe meinen Lebensmittelpunkt verlagert, sodass ich Abstand zu den Konsumorten und Konsumzeiten und den Erinnerungen gewonnen habe.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?


Ich fühle mich frei. Ich gehe meinen Hobbies nach und habe diese erweitert. Ich fühle mich nicht mehr unter Druck gesetzt durch Gedanken etwas trinken zu müssen. Im Gym habe ich Bekanntschaften gemacht mit Menschen, die einen gesunden Lebensstil führen und dem Alkohol und anderen Mitteln abgeneigt sind. Zu meinem Vater hatte ich immer ein schwieriges Verhältnis, da habe ich es geschafft mich gänzlich abzugrenzen und habe den Kontakt abgebrochen. Ich habe eine Frau kennengelernt das Verständnis für meine Erkrankung hat und mich super unterstützt. Ich kann Hilfe annehmen und ich bin sehr erleichtert, dass die z.B. grade Schuldenproblematik geregelt ist.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?


Ich habe eine Abstinenzentscheidung getroffen und bin sehr zielstrebig. Ich habe außerdem eingesehen, dass ich zum Erreichen meiner Ziele und lösen meiner Probleme abstinent sein muss, ein klarer handlungsfähiger Kopf. Ich habe ich in der letzten Langzeittherapie Strategien entwickelt und Skills erlernt. Diese sind PMR, Atemübungen, Realitätscheck, Haptische Skills wie den Akupressur Ring oder Therapieknete, die ich erfolgreich anwende. Außerdem würde ich, sobald es anfängt, schwierig zu werden um professionelle Hilfe bitten und kenne die genauen Anlaufstellen, die auch mich kennen und führe die Kontaktdaten in meinem Telefon mit. Auch kann ich immer meine Freundin anrufen oder meinen besten Freund. Ebenfalls habe ich mit dem Sport, den ich wieder betreibe einen sehr guten Ausgleich und schaffe es damit auch schwierigen Gedanken etwas entgegenzusetzen.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

Ich bin mir dessen bewusst, dass es auch wieder schwierige, kritische Zeiten geben wird, dass in solchen Situationen auch Suchtdruck aufkommen kann und somit auch eine Rückfallgefahr besteht. Allerdings gehe ich heute anders mit solchen Gedanken um, ich gebe mich ihnen nicht mehr hin, sondern arbeite aktiv dagegen. Ich bin heute in der Lage um Hilfe zu bitten und das sehe ich als eine große Stärke an.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

In dem ich abstinent lebe. Damit habe ich einen klaren Weg vor Augen.


30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?


Nein.
 
Wenn Dir dieses „Versäumnis“ beim GA passiert wäre, wären dunkle Wolken aufgezogen.

Ich wollte Dich damit auch nicht bloßstellen o.ä. sondern nur auf Fallstricke hinweisen, denn das FoFE steht in Deiner Akte und liegt damit auch den GA vor.
 
Hallo Kamerad01,
auch von mir willkommen im Forum. Ich hab mir deinen FB schon mal angeschaut. Er ist ja auf jeden Fall schonungslos ehrlich und offen, in manchen Bereichen vorbildlich, in anderen sehr "statisch" und quasi allgemeingültig ohne persönlichen Bezug. Ich schau, dass ich die Woche dazu komme, der bedarf ja einer gewissen Zeit, aber ich geb dir als Beispiel gleich mal deine Antwort auf die Frage 28.
"Ich bin mir dessen bewusst, dass es auch wieder schwierige, kritische Zeiten geben wird, dass in solchen Situationen auch Suchtdruck aufkommen kann und somit auch eine Rückfallgefahr besteht. Allerdings gehe ich heute anders mit solchen Gedanken um, ich gebe mich ihnen nicht mehr hin, sondern arbeite aktiv dagegen. Ich bin heute in der Lage um Hilfe zu bitten und das sehe ich als eine große Stärke an."
Mustergültige Antwort - für ein Allgemeinbuch. Diese Antwort könnte JEDER geben. Aber wo bist DU darin zu finden? Um da zu bleiben: was sind DEINE schwierigen, kritischen Zeiten, wie arbeitest DU aktiv dagegen, wen bittest DU konkret um Hilfe? Mir ist nicht entgangen, dass ich die Antworten dazu auch aus denFragen davor ableiten kann, aber konkrete Fragen brauchen konkrete Antworten. Und das kommt öfters vor. Das hab ich schon erkannt. Aber du hast auf jeden Fall schon mal ein gutes Fundament.
 
Hallo kamerad01,

dein FB ist für mich insofern besonders interessant, da ich zum einen die Thematik des Spiegeltrinkens kenne, zum anderen über die PSNV die Problematik von PTBS kenne, da bin ich ehrenamtlich aktiv. Sind also nicht die schlechtesten Voraussetzungen.
3 Fragen vorneweg:

Welchen Dienstgrad hattest du, als du nach Afghanistan gegangen bist? Ich frage nicht aus Neugier, sondern weil ich verschiedene Soldaten kenne, die dort waren und je nach Dienstgrad war das Anforderungsprofil natürlich unterschiedlich. Wenn du dich dazu nicht äußern magst, ist es auch gut.

Schon wieder so indiskret: du hast gemäß deinen Angaben seit der TF an Gewicht gewonnen. Bei vielen ist es umgekehrt, da Alkohol ja durchaus viele Kalorien hat. Hast du an Muskelmasse zugelegt oder gibts da eine "Suchtverlagerung" zu Essen oder so?

Was hat es mit dem Fahren ohne Fahrerlaubnis auf sich? Gemäß deinen Aussagen ist das zwar nicht Teil der Fragestellung, aber du solltest klar benennen können, wie oft du auffällig geworden bist und v.a. warum du das gemacht hast. Das müsstest du in deinen FB einbauen, es hat ja mit deinem Gesamtverhalten zu tun, das den GA interessiert. Dass das verantwortungslos ist, wird dir bewusst sein, aber das solltest du gut begründen können.

Nun mal zu deinem FB:
Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille

)
Am 24. 02. 2022, dem Tag der TF, bin ich morgens gegen 08:00 Uhr aufgestanden und um ca 09:00 Uhr zum Einkaufen nach xxx gefahren. Meine Frau vertrieb sich die Zeit mit Handyspielen auf dem Sofa und trank Weinschorle. Wir haben nicht miteinander gesprochen, verstanden uns schlecht. Als ich vom Einkaufen zurück kam, habe ich gegen ca 11:00 Uhr angefangen zu trinken. Ich habe 4 Bier a 0,5L mit 5,2%getrunken und als dann ein Pegel der mir erstmal als angenehm erschien erreicht war habe ich dennoch mit einer 0,7L Flasche Wodka 37,5 % weitergemacht. Nach 3 großen Schlücken Wodka habe ich mich dann gegen ca 14:00 Uhr schlafengelegt. Um 15:00 Uhr war ich bereits wieder wach und habe den Wodka weitergetrunken, immer wieder mehrere Schlücke und zwischendurch pausiert. Gegen 18:00 Uhr habe ich festgestellt, dass der Wodka nicht mehr reicht, da nach dem Leeren ihrer Weinschorle meine Frau sich an dem Wodka bedient hatte, sodass ich mich um ca. 18:30 Uhr entschloss nochmal zum nächstgelegenen Edeka zu fahren. Gegen 19:00 Uhr fuhr ich dann los. Es schneite sehr stark an diesem Abend. Am Parkplatz vom Edeka angekommen betrat ich den Markt und holte 2 weitere Weinschorlen, eine Flasche Wodka 0,7 Liter und zwei weitere Bier. Als ich an der Kasse stand, sah ich einen Polizeibeamten im Eingangsbereich des Supermarktes stehen, der wiederum hat, mich angesehen und mich vom weiten per Handzeichen aufgefordert die Waren abzustellen und mit ihm zu kommen. Auf dem Weg nach draußen fragte er mich, ob das Fahrzeug mit dem Kennzeichen xxx mir gehöre, was ich bejahte. An meinem Auto stand ein weiterer Beamter. Zunächst wollten sie prüfen, ob ich ein Warndreieck, Erste Hilfe Kasten und Warnwesten dabei habe. Ich fing an zu zittern und war nicht in der Lage die geforderten Gegenstände vorzuzeigen. Daraufhin fragte mich einer der Beamten, ob ich Alkohol getrunken hätte, was ich bejahte. Es wurde eine Atemalkoholprobe gemacht, welche bei 1,65 Promille lag. Daraufhin wurde ich zum nächsten Krankenhaus nach xxx mitgenommen, wo die BAK gemessen wurde. Diese lag dann bei 1,75 Promille.
Als ich das 1. Mal deinen FB gelesen habe, dachte ich mir gleich zu Beginn: OHA, das geht ja ab. Auch die Frau trinkt um 9 Uhr bereits Wein. Meine 1. Überlegung, dass das keine geschickte Aussage ist, habe ich im Lauf des FB fallen gelassen, das bekommt ja noch Bedeutung. Erstaunlich finde ich, dass du dich auch zeitmäßig so gut an alles erinnern kannst. Aber klar, du warst Alkohol-erprobt und deine BAK war vergleichsweise moderat zu den Spitzen, die du gehabt haben wirst. Ich würde es dennoch ein bisschen straffen an deiner Stelle. Du erschlägst den GA ja mit Infos.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)


Ich habe Am Tattag insgesamt 4 polnische Bier a 0,5 Liter, 5,2% und fast eine ganze Flasche Wodka 0,7 Liter, 37,5 % getrunken
Hintergrundfrage: hast du einen polnischen Lebenshintergrund? Kann einfach für das Lebensbild eine Relevanz haben.
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Ich fuhr 4 Kilometer bis ich aufgefallen bin und wollte insgesamt 8 Kilometer fahren.
Das wirst du ja wissen.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)


Aufgrund der Alkoholwirkung und meiner Alkoholgewöhnung habe ich meine Hemmschwelle verloren und fühlte mich daher sicher einen PKW fahren zu können.
DAS kann ich gut nachvollziehen. Gemäß dem Motto: "ich fahr mit 2‰ allemal besser als manch anderer..."
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Zuerst hatte ich überlegt den Weg zu laufen, da es, aber anfing heftig zu schneien entschied ich mich die Strecke mit meinem Auto zu fahren trotzdem ich auf keinen Fall mehr hätte fahren dürfen. Es war mir in dem Moment Egal, Verharmlosung.
Das Wort Verharmlosung brauchst du hier nicht zu erwähnen. Hier gehts nur um Fakten und das ist ja eine Wertung. Aber nüchtern betrachtet ist das ja schon verrückt, wenn du ehrlich bist: du fährst, weil es schneit, obwohl das ja noch mal ein höheres Gefährdungspotential hat. Es zeigt einfach, wie sehr der Alkohol vernünftiges Denken beeinträchtigt. Insofern ist es richtig, dass du es erwähnst.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen, ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Ja, grob geschätzt bestimmt schon 150 Mal. Restalkohol, Feierabendbier, vorsätzliches Fahren unter Alkoholeinfluss.

Rückblickend ist mir jetzt klar, dass mit zunehmender Menge des Alkohols und der Trinkdauer meine Risikobereitschaft, meine Hemmschwelle, Leichtsinnigkeit aber auch meine Alkoholgewöhnung enorm zugenommen haben. Ich war nicht mehr in der Lage festzustellen in welchem Zustand ich mich tatsächlich befinde. Der Pegel fühlte sich schon „normal“ an, als wäre ich nüchtern.
Also ich halte die Zahl bei deiner Konsumform noch für sehr geschönt. Die TF war vor 3 Jahren, da warst du also 34, könntest also die FE schon 16 Jahre gehabt haben. Das wären dann 10 Fahrten pro Jahr. Einmal zum Supermarkt und zurück sind 2. Naja, kannste dir selbst ausrechnen. Ich hatte seinerzeit über 2000 angegeben. Der GA hat nur abgenickt.
Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)


In meiner Familie wurde immer viel getrunken. Hauptsächlich auf Feiern und das Feierabendbier meines Vaters erschien völlig normal.

Als ich 7 Jahre alt war, war ich mit meinem Opa allein zuhause, da beide Eltern arbeiten waren. Mein Opa war Alkoholiker und ließ mich dann von seinem Eierlikör nippen während meiner Eltern nicht da waren.

Meinen ersten Vollrausch hatte ich mit 14 Jahren als meine Eltern für eine Woche verreist waren und ich allein zuhause war. Ich lud Freunde aus der Nachbarschaft ein und wir tranken. So viel, dass ich, wie erwähnt, meinen ersten Vollrausch mit Filmriss hatte. Ich musste mich auch mehrmals übergeben.
Nen Alkoholiker mit Eierlikör hab ich auch noch nicht kennengelernt. Spannender ist aber die Frage: warum hast du bei deinem 1. Konsum gleich einen Totalabsturz? Das klingt ja so, als obs bei dir nie die übliche Barriere gab, die Menschen hindert, mehr zu trinken. Wolltest du das so?
 

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?


Nach dem ersten Vollrausch mit 14, 2-3 Gläser Weinbrand 40,00%, trank ich nichts mehr. Als ich dann 18 Jahre alt war, verstarb meine Mutter an Krebs. Da hatte ich meinen nächsten Vollrausch und ich habe 1 Woche täglich 2 Bier und ¼ Flasche 0,7l Vodka getrunken, ich wollte mich betäuben, Gedankenkarussel stoppen. Danach konzentrierte ich mich auf meine Ausbildung als KFZ-Mechatroniker und trieb intensiv Sport. In der Zeit habe ich nicht getrunken. Auch mit meinem Eintritt in die Bundeswehr trank ich erst nicht, obwohl meine Kameraden ab und an sehr viel tranken. Doch nach den ersten Auslandseinsätzen in Afghanistan bemerkte ich, dass ich in meinem Bekanntenkreis auf meine Verhaltensveränderungen angesprochen wurde. Ich wurde immer reizbarer und gefühlsloser. Flashbacks und dissoziative Momente wurden häufiger. Damals wusste ich noch nicht wie ich dieses Verhalten zuordnen sollte oder woher das plötzlich kam. Als ich es nicht mehr aushielt, fing ich an zu trinken, als ich mich daran erinnerte was für eine Wirkung der Alkohol nach dem Ableben meiner Mutter für mich hatte, mich zu betäuben, Gedanken weg zu machen ich trank, Anfang ¼ l Flasche 0,7l Vodka, später ½ ca. 4 mal die Woche und kurz darauf war ich bei einer ganzen Flasche 0,7l Vodka täglich angekommen. Unter Alkoholeinfluss konnte ich mich dann selbst wieder ertragen und konnte wieder Gefühle wahrnehmen aber auch bestimmte negative Gefühle und Gedanken ausblenden. Meine Toleranzgrenze wuchs stetig und ich brauchte immer mehr Alkohol, um den von mir gewünschten Zustand zu erreichen.
Ich fasse mal für mich zusammen: du hattest den 1. Alkoholabsturz mit 14, dann nix, dann nach dem Tod der Mutter gleich auf höchstem Niveau. Aber während der BW erst mal nix. Dein dissoziatives Verhalten war nicht auf Alkohol, sondern auf PTBS zurückzuführen. Aber als Ventil hast du dann wieder dem Alkohol vertraut, da bekannt. Wie oft warst du in Afghanistan? Wenn mehrmals, war das immer dein Weg? Hast du auf irgendwelche Maßnahmen zurückgegriffen, die die BW anbietet?
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Um eine rasche Wirkung zu erzielen, fing ich an nur noch hochprozentigen Alkohol zu trinken. Ich fing an Bourbon zu konsumieren. Täglich. Zunächst ¼ Flasche, dann nach kurzer Zeit ½ dann ¾ bis ich schließlich eine ganze 0,7 Liter Flasche selbst leerte. Im März 2019 wurde dann eine Pankreatitis bei mir festgestellt woraufhin ich zum ersten Mal über meinen Alkoholkonsum gesprochen habe. Zunächst mit dem Truppenarzt. Dieser überwies mich dann an das BWZK Koblenz, wo ich dann meine erste Entgiftung gemacht habe und im Anschluss meine erste Langzeittherapie begann. Bis zu meiner letzten Langzeittherapie im September 2023 bin ich immer wieder rückfällig geworden und in die alten Trink- und Verhaltensmuster zurückgefallen. Seit meiner dann letzten Langzeittherapie, in der ich hart an mir gearbeitet habe, September 2023 bin ich trocken.
Du bist ja ein Snob :smiley160: Bourbon. Das wär auch günstiger gegangen. Scherz beiseite. Klares Wirkungstrinken mit Dosissteigerung, Kontrollverlust ist da locker wahrzunehmen. Letztlich hast du alles richtig gemacht. Auch wenn in der Frage anderes angesagt wäre: genaue Angaben. Mach das noch mal klar, wie lang du wie viel wie oft getrunken hast.
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Ich habe überwiegend allein getrunken. Zuhause, im Keller oder im Auto. In meiner letzten Partnerschaft/Ehe habe ich häufig zusammen mit meiner Frau getrunken.
Du nimmst echt alle Wegmarker des klassischen Alkoholikers mit. Aber wenn du jetzt mit deinem neuen Leben glücklich bist und du ohne Alkohol glücklich bleiben kannst, bist du ein Leuchtturm für alle, denen es ähnlich geht und die sich nicht vorstellen können, dass es anders gehen kann. Das würde ich dir SO sehr wünschen!
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Innere Motive:

Seit dem Tod meiner Mutter habe ich getrunken, um negative Gedanken zu verdrängen, Denkspiralen zu durchbrechen und um mich somit zu betäuben. Nachdem ich aus Afghanistan zurückkam, war mein Verhalten stark verändert, enorme Reizbarkeit, Gefühlskälte, Flashbacks, Dissoziationen. Das wurde jeden Tag schlimmer und hat mir auch Angst gemacht. Ich war reizbarer als vorher. Ich habe immer schlechter geschlafen, Albträume und Schlafparalysen wurden immer häufiger, sowie Flashbacks und Dissoziationen. Ich konnte mich nicht mehr an meinen Kindern erfreuen ihnen keine Liebe mehr schenken. Ich habe bemerkt das meine Kinder nicht mehr verstanden haben, was mit ihrem Papa passiert ist. Ich fing an ab und zu etwas zu trinken und erinnerte mich an die Wirkung, die der Alkohol auf mich hatte als meine Mutter starb. Ich war wieder lustiger und liebevoller für die Kinder, ich konnte Freude empfinden. Ich habe mir eingebildet besser schlafen zu können. Die extreme Anspannung, die durch Angstzustände und Flashbacks entstand wurde besänftigt. Mit der Zeit sind die Symptome aber schlimmer geworden und ich brauchte den Alkohol, um überhaupt funktionieren zu können.
Hier solltest du noch dein 1. Betrinken mit 14 vorschalten und dazu dir Gedanken machen, warum es bei dir gleich so extrem war. Die meisten sind nach einer Falsche Bier bedient. Du hast andere Voraussetzungen, natürlich auch familiär. Du hast ja etwas vorgelebt bekommen. Und mir fehlt der Weitergang. Du musstest funktionieren können, das kenn ich. Aber du hast nicht aufgehört. Du hast keine anderen Wege gesucht. Alkohol als Betäubung, das ist mir völlig klar. Aber du hattest schon eine Pankreatitis, Diabetes, und dennoch wurde es vom Alkohol überlagert. Was hat dich weitermachen lassen? Um das Denken der AA aufzugreifen: warum hast du nicht vor dem Alkohol kapituliert?
Äußere Motive:
Alkoholkonsum gehörte in meiner Familie zum guten Ton. Sogar die bekannten Suchterkrankungen meiner Opas wurden so hingenommen, meine Familie betrachtet eine Suchterkrankung nicht als Krankheit, für diese gibt es sowas nicht. Das Feierabendbier meines Vaters gehörte dazu sowie das Trinken bei jeder Feier und bei jedem Besuch. Mein Vater hat mir das Bild vermittelt, dass das Bier trinken zum Mann-Sein dazugehört. Genauso wie das nichtzeigen von Gefühlen wie Trauer. Immer stark sein ist männlich. Das wurde in meiner Ausbildung zum Kfz.- Mechatroniker auch so gelebt ebenso wie in der Bundeswehr sehr stark. Ständig umgeben von „harten Hunden“ durfte ich mich mir keine Schwäche anmerken lassen, geschweige denn einzugestehen.
Bier-trinken war aber nicht deins. Doch verstehe ich dich grundsätzlich.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Bei wenig Alkohol bemerkte ich, dass ich lockerer wurde. Ich habe angefangen Freude zu verspüren und Lust am Leben gehabt. Ich war mit mir selbst zufrieden
Bei viel Alkohol steigerten sich diese Empfindungen bis schließlich ein Pegel erreicht war, an dem sich nach einiger Zeit alles umkehrte. Ich wurde traurig, konnte mich selbst nicht leiden, verlor die Kontrolle über meinen Konsum. Konnte nicht aufhören, trotz negativer Auswirkungen. Irgendwann bin ich dann müde geworden.
Du bist nie aggressiv geworden? Dann gings dir so wie mir. Ich war ein "friedlicher Alkoholiker".
13a. Warum hat Ihnen das Erreichen des eigentlich gewünschten Effektes bei wenig Alkohol dann nicht genügt, wieso kam es zu weiterem Alkoholkonsum?
(Zum Hintergrund der Frage kann hier nachgelesen werden:
KLICK)
Ich hatte die Befürchtung das dieser Effekt nicht lange anhält und ich wollte ihn beibehalten und steigern. Je länger die Konsumzeit war, desto mehr habe ich dann auch die Kontrolle verloren.

Andere These: BIN HIER VERUNSICHERT, es trifft beides auf mich zu, was denkt ihr?

Kontrollverlust, ich konnte mich nicht mehr dazu entscheiden aufzuhören, weil ich zudem Zeitpunkt rückblickend schon alkoholabhängig war.
Nachdem ich für diese Frage im FB verantwortlich bin, kann ich dir eine klare Antwort geben: beides. Das letztere eher mehr.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Als ich noch Kontakt zu meiner Familie hatte, wurde ich bei Besuchen von meiner Schwester angesprochen. Aber es wurde immer nur liebevoll gesagt ich solle langsam machen. Meine Kameraden bei der Bundeswehr haben nichts gesagt. Da gehörte ein Vollrausch zur Normalität.
Anderes wirst du gar nicht mehr wahrgenommen haben.
 
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Meine Gesundheit, ich habe eine schlimme Bauchspeicheldrüsen Entzündung bekommen, Schmerzen. Meine Gesundheit war mir Egal, weil ich mir selbst egal war. Ich habe z.B. auch einen Bandscheibenvorfall so lange vernachlässigt das ich irgendwann mein Bein nicht mehr bewegen konnte und not operiert werden musste. Ich habe ebenfalls den Haushalt und meine eigene Körperhygiene vernachlässigt. Weiter hat mein Selbstwertgefühl sehr darunter gelitten, ich war mir nichts mehr Wert. Ich habe Hobbies vernachlässigt, Sport war nicht mehr möglich, Gitarre spielen ebenso wenig da ich im Rauschzustand und dann auch schon im nüchternen Zustand keinen Antrieb mehr hatte. Kameraden und Freunden bin ich ausgewichen, weil ich allein trinken wollte, sodass mich niemand kontrollieren oder mir was vorwerfen kann. Ich hatte kein soziales Leben, meine Finanzen konnte ich nicht mehr regeln und ich hatte mich verschuldet.
Das ist so grundehrlich, ich bin beeindruckt. Da kommst du durch die MPU wirklich nur nach deiner erfolgreichen Therapie. Aber schön, dass du so klar und deutlich bist! Das ist ja nicht leicht, sich so zu öffnen, aber das WARST du. Und jetzt bist du ein anderer Kamerad.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.


Bei meinem ersten Vollrausch mit 14 habe ich größere Mengen Alkohol getrunken mit meinen damaligen Freunden. Es war damals cool und ich wollte dazugehören. Ich dachte das sei normal, weil es alle anderen auch taten. Ich habe größere Mengen Alkohol mit 18 getrunken für ca. 1 Woche täglich 2 Bier und ¼ Flasche 0,7l Vodka als meine Mutter verstarb, um mich zu betäuben, negative Gedanken auszublenden, mich zu trösten und Denkspiralen zu unterbrechen und um schlafen zu können. Ich begann dann größere Mengen Alkohol zu trinken als die Symptome meiner PTBS immer stärker wurden Reizbarkeit, Gefühlskälte da war ich 24 zu dem Zeitpunkt tauchten in meinen Gedanken auch Erinnerungen an Traumatische Erlebnisse aus meiner Kindheit wieder in meine Gedanken auf.

Dann die Trennung von meiner damaligen Frau und kurz danach die Trennung von meiner neuen Freundin da war ich 28-30, ich durfte dann meine beiden Kinder nicht mehr sehen, weil die Mütter es verboten hatten. Zu dem Zeitpunkt war ich ebenfalls schon sehr stark verschuldet und dadurch war ich ebenfalls sehr verzweifelt und belastet. Ich wollte alle diese Dinge vergessen, wie damals als meine Mutter starb. Ab meinem 30 Lebensjahr wurden die Symptome der PTBS noch einmal schlimmer und ich wurde die täglich mit diesen Symptomen konfrontiert. Mit 32 wurde dann die Bauchspeicheldrüsen Entzündung diagnostiziert und ich habe getrunken, um auch körperliche Schmerzen zu betäuben. Obwohl ich wusste das der Alkohol die Entzündung verursacht und immer schlimmer gemacht hat. Das hat sich dann eine Weile gezogen bis ich mich dazu entschließen konnte mit 32 Jahren meine erste Langzeittherapie zu machen. Ich bin nach der Therapie mit 33 Jahren rückfällig geworden, habe aber nicht mehr so viel getrunken wie zuvor und habe immer wieder versucht an meine Abstinenz anzuschließen. Zu dem Zeitpunkt habe ich dann ca. 3-mal die Woche 2 Bier 0,5 L und eine halbe Flasche 0,7 l Vodka getrunken. Ich habe dann entschieden nochmal eine Therapie zu machen, denn die Symptome der PTBS und auch der Bauchspeicheldrüsen Entzündung waren immer noch da. Es fiel mir sehr schwer anzunehmen das ich krank war (weil Männer müssen immer stark sein), ich habe mich schwach gefühlt. Ich bin dann mit 33 Jahren wieder in Therapie gegangen. Nachdem ich entlassen wurde, habe ich dann meine jetzige Ex Frau, die ich in der Therapie kennenlernte, geheiratet und wir haben schnell ungeplant ein Kind bekommen. Wir zogen zusammen und trotz der Schwangerschaft ist meine jetzige Ex Frau Rückfällig geworden. Ich bin dann ebenfalls rückfällig geworden, anfangs ca.4-mal die Woche mit ¼ Flasche 0,7l Vodka dann einer halben Flasche 0,7l Vodka bis ich dann wieder täglich eine ganze Flasche 0,7l Vodka trank. Zu dem Zeitpunkt wurde mir klar, dass ich die Therapie nicht genug genutzt hatte und mich habe von mir selbst ablenken lassen, indem ich dort eine Beziehung mit meiner jetzigen Ex Frau einging, ebenfalls kamen die Symptome der PTBS wieder verstärkt zurück. Dazu habe ich einen großen Druck gespürt für meine jetzige Ex Frau und mein Kind Verantwortung zu übernehmen. Mit 36 Jahren habe ich dann beschlossen das dies nicht mehr so weiter gehen kann und habe mich von meiner jetzigen Ex Frau getrennt unsere gemeinsame Tochter wurde in einer Pflegefamilie untergebracht und ich bin wieder in Therapie gegangen. Seitdem, 23.07.2023 lebe ich Abstinent.
Ich machs mal kürzer wie du. Deine Antwort wäre hier einfach: ja, immer.
So ziemlich alles davon gehört in Frage 12. DAS sind deine Trinkgründe. Du hast sie gut erkannt. Was mich erstaunt: du weißt die Trinkzeiten bei deiner TF und sagst, dass du dich von deiner Freundin getrennt hast im Alter von 28-30. Geht das nicht konkreter? Aber genau DAS will der GA hören. Auch den Rückfall, dein Kämpfen, Scheitern und Gelingen. HERVORRAGEND! Ich bin beeindruckt.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Bei meinem ersten Vollrausch mit 14. Mit 31 Jahren begann dann rückblickend betrachtet meine Alkoholabhängigkeit und ich habe ständig die Kontrolle über meinen Alkoholkonsum verloren.
So und nicht anders.
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Nachdem ich den Tod meiner Mutter augenscheinlich verkraftet hatte, habe ich mich auf meine Ausbildung konzentriert und intensiv Sport betrieben. Im Anschluss begann ich meinen Dienst bei der Bundeswehr, wo ich Anerkennung für meine Leistungen bekommen habe, besondere Lehrgänge und Schulungen besuchen durfte und diesen Status beibehalten wollte, da habe ich bewusst auf Alkohol verzichtet. Später habe ich ebenfalls in meinen Auslandseinsätzen auf Alkohol verzichtet, weil es uns auch untersagt war Alkohol zu trinken. Es hätte aber die Möglichkeit gegeben heimlich Alkohol zu kaufen.
Wie lange würdest du den Zeitraum in Monaten/Jahren definieren?
19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Bevor ich Alkoholabhängig geworden bin bzw. ihn zu einer bestimmten Funktion genutzt habe, habe ich recht selten mal 1-2 Bier 0,5l getrunken ca. 6-mal im Jahr. Rückblickend stufe ich aber auch den kurzzeitigen intensiven Konsum nach dem Tod meiner Mutter als gefährlich ein (Funktion). Danach betrachtete ich mich erst als einen Pegeltrinker, der versucht hat, einen für ihn als angenehm empfundenen Pegel zu halten, rückblickend habe ich hier kategorisch Alkoholmissbrauch betrieben.
Von dem Missbrauchsverhalten bin ich dann in die Kategorie Alkoholabhängigkeit gerutscht.
Du bist nicht gerutscht. Du bist den Weg weitergegangen. Das weiß ich aus meiner Therapie. Rutschen klingt wieder so nach: ich konnte nix dafür. Da waren andere Umstände Schuld. Übernimm die Verantwortung.
Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Heute lebe ich abstinent seit dem 23.07.2023
Das ist über 1 Jahr nach deiner TF. Was war er Auslöser?
 
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Am 23.07.2023

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Nein

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Die größten Probleme, die meine Lebenssituationen erschwert haben, sind meinem Alkoholkonsum zuzuschreiben. Zudem bin ich durch den Alkohol an Diabetes erkrankt und meine Bauchspeicheldrüse ist chronisch entzündet.
Seit meiner Aufarbeitung, meiner Reflexion und meiner damit verbundenen Abstinenzentscheidung habe ich es geschafft wieder Verantwortung für mich zu übernehmen. Ich bin wieder handlungsfähig und auch in der Lage Probleme zu lösen, anstatt sie zu ignorieren. Ich bin wieder in der Lage mich ernsthaft um meine Gesundheit zu kümmern. Das fühlt sich sehr gut an und auch mein Selbstwert wurde dadurch wieder hergestellt. Ebenfalls kann ich für meine kleine Tochter, zu der ich regelmäßigen Kontakt habe, da sein und mich darum kümmern das sie zu mir zurückgeführt wird. Weiter kann ich wieder meinen Hobbys nachgehen und auch soziale Kontakte pflegen. Ich habe durch diese ganzen Dinge wieder Freude am Leben gefunden. Ich konnte die Bundeswehr hinter mir lassen und ein neues Leben aufbauen. Ich habe eine neue Ausbildungsstelle, die mir für meine Zukunft eine perspektive bietet. Ich kann dieser Arbeit zuverlässig nachkommen und leide nicht unter den Folgen von Alkoholkonsum. Auch meine Bauspeicheldrüse schmerzt nicht mehr mein Blutzucker ist sehr gut eingestellt und ich kümmere mich um meine Gesundheit. Ich steigere mich stetig in meinen sportlichen Leistungen und ich fühle mich fitter denn je. All das konnte ich nur erreichen, indem ich abstinent bin, und das ist mir so sehr bewusst. Ich möchte dieses leben nicht mehr hergeben. Sicherlich ist mein Leben nicht immer nur einfach und auch heutzutage gibt es die ein oder anderen, größeren oder kleineren Probleme, aber diese löse ich ohne Alkohol zu konsumieren erfolgreich.
Wenn ich richtig gelesen hab, hast du noch mehr Kinder. Was ist mit denen? Die Konkretisierung sollte ja in den nächsten Fragen kommen, was du grad alles ansagst.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Ich habe anerkannt das ich eine Suchterkrankung und eine PTBS habe und ich habe gemerkt, dass mein Verhalten zunehmend selbstzerstörerischer wurde und ich meine Gesundheit stark gefährdet habe. Ich habe mich früher nie um meine Gesundheit gekümmert, ich lebte selbstzerstörerisch, unbedacht und verharmloste den Alkohol.
Heute sehe ich den Alkohol komplett anders, ich lebe bewusster, ich bin es mir auch wert, dass ich mich selbst respektiere, anerkenne und möchte vor allem meinem Körper und meiner Seele nicht mehr schaden.
Jo, das ist sehr schön.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Der Entzug der Fahrerlaubnis war ein Tiefpunkt in meinem Leben, sehr schambehaftet. Als ich darüber nachgedacht habe was da passiert ist und was alles hätte passieren können bin ich letztendlich froh das die Polizei mich kontrolliert hat. Wahrscheinlich haben sie mir und auch anderen das Leben gerettet.
Ich habe mit Hilfe des BWZKs eine Klinik gefunden, die meine PTBS und die Komorbidität mit der Suchterkrankung behandelt hat. Dort habe ich gelernt wie diese beiden Erkrankungen zusammenhängen und das hat mir ein besseres Verständnis für meine Erkrankung vermittelt und ich konnte endlich für mich eine ernsthafte Abstinenzentscheidung treffen. Somit hatte ich dann auch einen klaren Weg vor Augen.

Die Umstellungsphase war schwierig da ich lernen musste anders mit den Symptomen der PTBS umzugehen, Trigger und Flashbacks zu reflektieren und funktionale Strategien anzuwenden, um dem daraus folgenden Verlangen standzuhalten. Dafür habe ich Skills gelernt und für mich individualisiert. Diese sind PMR, Atemübungen, Realitätscheck, Haptische Skills wie den Akupressur Ring oder Therapieknete. Damit schaffe ich es mich selbst zu regulieren und mit mir Achtsam umzugehen. Für Hochanspannungszustände bediene ich mich einer Amoniakkapsel, als Riechskill wirkt das für mich sehr gut und bringt mich zurück ins hier und jetzt. Aber ich habe auch immer die Möglichkeit um professionelle Hilfe zu bitten und kenne die genauen Anlaufstellen und führe auch die Kontaktdaten in meinem Telefon mit. Auch kann ich immer meine Freundin anrufen oder meinen besten Freund. Diese Skills haben sich schon bewährt und ich konnte hilfreiche und positive Erfahrungen sammeln. Das stärkt mein Selbstvertrauen und meine Stabilität.
Probleme, die durch das Trinken entstanden sind wie z.B. die Schulden habe ich angegangen und gelöst. Das wäre mit Alkohol nie gelungen. Ich habe die Bundeswehr verlassen und mich beruflich neu orientiert und für mich eine Perspektive geschaffen, eine Zukunft und das bereitet mir sehr viel Freude. Ich habe mich von meiner Frau scheiden lassen und habe meinen Lebensmittelpunkt verlagert, sodass ich Abstand zu den Konsumorten und Konsumzeiten und den Erinnerungen gewonnen habe.
Also DA punktest du. So will das ein GA hören, aber viel wichtiger is: SO willst du leben. Wer therapie-erfahren ist, weiß, von was du redest. Was ist eigentlich mit der Gitarre passiert? Die gabs doch schon mal bei dir?
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Ich fühle mich frei. Ich gehe meinen Hobbies nach und habe diese erweitert. Ich fühle mich nicht mehr unter Druck gesetzt durch Gedanken etwas trinken zu müssen. Im Gym habe ich Bekanntschaften gemacht mit Menschen, die einen gesunden Lebensstil führen und dem Alkohol und anderen Mitteln abgeneigt sind. Zu meinem Vater hatte ich immer ein schwieriges Verhältnis, da habe ich es geschafft mich gänzlich abzugrenzen und habe den Kontakt abgebrochen. Ich habe eine Frau kennengelernt das Verständnis für meine Erkrankung hat und mich super unterstützt. Ich kann Hilfe annehmen und ich bin sehr erleichtert, dass die z.B. grade Schuldenproblematik geregelt ist.
Wo kommt jetzt plötzlich das Gym her? Warum hat das bislang keine Erwähnung gefunden? Warum war bislang noch nie die Rede davon, dass die Beziehung zum Vater anstrengend is? Das sind wichtige Punkte, auch in Frage 12. Da kommst du mal locker hier um die Ecke. Das kannst du so nicht machen. Das andere ist gut.
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Ich habe eine Abstinenzentscheidung getroffen und bin sehr zielstrebig. Ich habe außerdem eingesehen, dass ich zum Erreichen meiner Ziele und lösen meiner Probleme abstinent sein muss, ein klarer handlungsfähiger Kopf. Ich habe ich in der letzten Langzeittherapie Strategien entwickelt und Skills erlernt. Diese sind PMR, Atemübungen, Realitätscheck, Haptische Skills wie den Akupressur Ring oder Therapieknete, die ich erfolgreich anwende. Außerdem würde ich, sobald es anfängt, schwierig zu werden um professionelle Hilfe bitten und kenne die genauen Anlaufstellen, die auch mich kennen und führe die Kontaktdaten in meinem Telefon mit. Auch kann ich immer meine Freundin anrufen oder meinen besten Freund. Ebenfalls habe ich mit dem Sport, den ich wieder betreibe einen sehr guten Ausgleich und schaffe es damit auch schwierigen Gedanken etwas entgegenzusetzen.
Welchen Sport meinst du konkret? Mach immer deutlich, was du sagen willst. Der GA kennt dich doch nicht.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)


Ich bin mir dessen bewusst, dass es auch wieder schwierige, kritische Zeiten geben wird, dass in solchen Situationen auch Suchtdruck aufkommen kann und somit auch eine Rückfallgefahr besteht. Allerdings gehe ich heute anders mit solchen Gedanken um, ich gebe mich ihnen nicht mehr hin, sondern arbeite aktiv dagegen. Ich bin heute in der Lage um Hilfe zu bitten und das sehe ich als eine große Stärke an.
Dazu schrieb ich dir schon.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

In dem ich abstinent lebe. Damit habe ich einen klaren Weg vor Augen.


30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Nein.
ok

Also, das ist schon ein starker FB. Du MUSST natürlich viel bieten, weil du eine enorme Vergangenheit hast. Aber du hast in ganz vielen Bereichen geradezu mustergültig aufgearbeitet, was deine Vergangenheit belastet hat. Dafür entbiete ich tiefen Respekt und ich wünsche dir, dass der GA dir genauso glaubt wie ich, denn ich fühlte mich ganz oft persönlich in meiner Vergangenheit berührt. Ich weiß nicht, ob ich das in so gute Worte gefasst habe. Aber v.a. wünsche ich dir, dass dein Leben jetzt in guten Bahnen läuft und noch viele schöne Höhepunkte bringt.
 
Mir ist nochwas aufgefallen:
und kenne die genauen Anlaufstellen, die auch mich kennen und führe die Kontaktdaten in meinem Telefon mit.
Welche sind das? Und welche Erfahrungen hast du dort gaaaanz konkret gemacht? Worüber habt ihr da so gesprochen?
Solche Fragen stellt der Gutachter schon gerne mal, um "Behauptung" von echtem Erleben unterscheiden zu können.
 
Wenn Dir dieses „Versäumnis“ beim GA passiert wäre, wären dunkle Wolken aufgezogen.

Ich wollte Dich damit auch nicht bloßstellen o.ä. sondern nur auf Fallstricke hinweisen, denn das FoFE steht in Deiner Akte und liegt damit auch den GA vor.
Vielen Dank für die Rückmeldung. Ich hab es auch wirklich als wichtigen Hinweis gesehen.
 
Hallo Kamerad01,
auch von mir willkommen im Forum. Ich hab mir deinen FB schon mal angeschaut. Er ist ja auf jeden Fall schonungslos ehrlich und offen, in manchen Bereichen vorbildlich, in anderen sehr "statisch" und quasi allgemeingültig ohne persönlichen Bezug. Ich schau, dass ich die Woche dazu komme, der bedarf ja einer gewissen Zeit, aber ich geb dir als Beispiel gleich mal deine Antwort auf die Frage 28.
"Ich bin mir dessen bewusst, dass es auch wieder schwierige, kritische Zeiten geben wird, dass in solchen Situationen auch Suchtdruck aufkommen kann und somit auch eine Rückfallgefahr besteht. Allerdings gehe ich heute anders mit solchen Gedanken um, ich gebe mich ihnen nicht mehr hin, sondern arbeite aktiv dagegen. Ich bin heute in der Lage um Hilfe zu bitten und das sehe ich als eine große Stärke an."
Mustergültige Antwort - für ein Allgemeinbuch. Diese Antwort könnte JEDER geben. Aber wo bist DU darin zu finden? Um da zu bleiben: was sind DEINE schwierigen, kritischen Zeiten, wie arbeitest DU aktiv dagegen, wen bittest DU konkret um Hilfe? Mir ist nicht entgangen, dass ich die Antworten dazu auch aus denFragen davor ableiten kann, aber konkrete Fragen brauchen konkrete Antworten. Und das kommt öfters vor. Das hab ich schon erkannt. Aber du hast auf jeden Fall schon mal ein gutes Fundament.
Vielen Dank erstmal das du dir die Zeit genommen hast. Ich war Stabsunteroffizier in Zweibrücken FSJgRgt 26 und gebürtig komme ich aus Polen. Bin dann von Serbien aus nach Deutschland gekommen mit 6 Jahren. Die BW hat mir eher nicht geholfen in Sachen PTBS. Einen Lotzen habe ich nur von weitem gesehen und auch sonst hatte ich keine Hilfestellung. Da hat das System versagt. In Afghanistan war ich 2 mal und 1 mal in Mali.

Ich werde meinen FB bearbeiten und ihn nochmal einstellen. Wirklich vielen Dank für dein Feedback bisher. Ich hab mich sehr gefreut.

Liebe Grüße

Versehentliches Mehrfachzitat entfernt *Nancy*
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Kamerad,

nimms mir bitte nicht übel, aber ich dachte mir schon, dass du so eine Hintergrundgeschichte hast. Das ist zwar total klischee-haft, aber doch oft der Wahrhei entsprechend. Insofern solltest du das in deine Motive bei Frage 12 mit einbauen. Du warst halt auch kultur-geprägt. Und das ist wirklich nicht böse gemeint.
 
Hallo zusammen, ich bedanke mich sehr für euer tolles Feedback. Ich habe direkt Gas gegeben und meinen FB überarbeitet.

Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille


Am 24. 02. 2022, dem Tag der TF, bin ich morgens gegen 08:00 Uhr aufgestanden und um ca 09:00 Uhr zum Einkaufen nach xxx gefahren. Meine Frau vertrieb sich die Zeit mit Handyspielen auf dem Sofa und trank Weinschorle. Wir haben nicht miteinander gesprochen, verstanden uns schlecht. Als ich vom Einkaufen zurück kam, habe ich gegen ca 11:00 Uhr angefangen zu trinken. Ich habe 4 Bier a 0,5L mit 5,2%getrunken und als dann ein Pegel der mir erstmal als angenehm erschien erreicht war habe ich dennoch mit einer 0,7L Flasche Wodka 37,5 % weitergemacht. Nach 3 großen Schlücken Wodka habe ich mich dann gegen ca 14:00 Uhr schlafengelegt. Um 15:00 Uhr war ich bereits wieder wach und habe den Wodka weitergetrunken, immer wieder mehrere Schlücke und zwischendurch pausiert. Gegen 18:00 Uhr habe ich festgestellt, dass der Wodka nicht mehr reicht, da nach dem Leeren ihrer Weinschorle meine Frau sich an dem Wodka bedient hatte, sodass ich mich um ca. 18:30 Uhr entschloss nochmal zum nächstgelegenen Edeka zu fahren. Gegen 19:00 Uhr fuhr ich dann los. Es schneite sehr stark an diesem Abend. Am Parkplatz vom Edeka angekommen betrat ich den Markt und holte 2 weitere Weinschorlen, eine Flasche Wodka 0,7 Liter und zwei weitere Bier. Als ich an der Kasse stand, sah ich einen Polizeibeamten im Eingangsbereich des Supermarktes stehen, der wiederum hat, mich angesehen und mich vom weiten per Handzeichen aufgefordert die Waren abzustellen und mit ihm zu kommen. Auf dem Weg nach draußen fragte er mich, ob das Fahrzeug mit dem Kennzeichen xxx mir gehöre, was ich bejahte. An meinem Auto stand ein weiterer Beamter. Zunächst wollten sie prüfen, ob ich ein Warndreieck, Erste Hilfe Kasten und Warnwesten dabeihabe. Ich fing an zu zittern und war nicht in der Lage die geforderten Gegenstände vorzuzeigen. Daraufhin fragte mich einer der Beamten, ob ich Alkohol getrunken hätte, was ich bejahte. Es wurde eine Atemalkoholprobe gemacht, welche bei 1,65 Promille lag. Daraufhin wurde ich zum nächsten Krankenhaus nach xxx mitgenommen, wo die BAK gemessen wurde. Diese lag dann bei 1,75 Promille.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)



Ich habe Am Tattag insgesamt 4 polnische Bier a 0,5 Liter, 5,2% und fast eine ganze Flasche Wodka 0,7 Liter, 37,5 % getrunken


3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?


Ich fuhr 4 Kilometer bis ich aufgefallen bin und wollte insgesamt 8 Kilometer fahren.


4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)


Aufgrund der Alkoholwirkung und meiner Alkoholgewöhnung habe ich meine Hemmschwelle verloren und fühlte mich daher sicher einen PKW fahren zu können.


5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Zuerst hatte ich überlegt den Weg zu laufen, da es, aber anfing heftig zu schneien entschied ich mich die Strecke mit meinem Auto zu fahren trotzdem ich auf keinen Fall mehr hätte fahren dürfen. Es war mir in dem Moment Egal, Verharmlosung.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?


Nein.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen, ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Ja, grob geschätzt bestimmt schon 2000 Mal. Restalkohol, Feierabendbier, vorsätzliches Fahren unter Alkoholeinfluss.

Rückblickend ist mir jetzt klar, dass mit zunehmender Menge des Alkohols und der Trinkdauer meine Risikobereitschaft, meine Hemmschwelle, Leichtsinnigkeit aber auch meine Alkoholgewöhnung enorm zugenommen haben. Ich war nicht mehr in der Lage festzustellen in welchem Zustand ich mich tatsächlich befinde. Der Pegel fühlte sich schon „normal“ an, als wäre ich nüchtern.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)


Ich komme gebürtig aus Polen. Als ich 1 Jahr alt war, sind meine Eltern nach Serbien gezogen, dort hatten wir auch Familie. Als ich 6 Jahre alt war kamen meine Eltern dann nach Deutschland. In meiner Familie wurde immer viel getrunken. Hauptsächlich auf Feiern und das Feierabendbier meines Vaters erschien völlig normal. Ich habe immer mit angesehen wie Onkels und Tanten und auch meine Eltern getrunken haben und lustig wurden, plötzlich gut gelaunt waren und die Geselligkeit zunahm.

Als ich 7 Jahre alt war, war ich mit meinem Opa allein zuhause, da beide Eltern arbeiten waren. Mein Opa war Alkoholiker und ließ mich dann von seinem Eierlikör nippen während meiner Eltern nicht da waren.

Meinen ersten Vollrausch hatte ich mit 14 Jahren als meine Eltern für eine Woche verreist waren und ich allein zuhause war. Ich war erleichtert, dass ich etwas „frei“ von meinem Vater hatte. Ich lud Freunde aus der Nachbarschaft ein und wir tranken. So viel, dass ich, wie erwähnt, meinen ersten Vollrausch mit Filmriss hatte. Am nächsten Tag habe ich mich auch mehrmals übergeben. Es war nicht beabsichtigt, dass ich so eine große Menge trinke. Ich habe sehr hastig getrunken. Die Gruppenatmosphäre hat ebenfalls dazu beigetragen. Ich wollte cool sein und anerkannt werden.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Nach dem ersten Vollrausch mit 14, 2-3 Gläser Weinbrand 40,00%, trank ich nichts mehr. Als ich dann 18 Jahre alt war, verstarb meine Mutter an Krebs. Da hatte ich meinen nächsten Vollrausch und ich habe 1 Woche täglich 2 Bier und ¼ Flasche 0,7l Vodka getrunken, ich wollte mich betäuben, Gedankenkarussel stoppen. Danach konzentrierte ich mich auf meine Ausbildung als KFZ-Mechatroniker und trieb intensiv Sport. In der Zeit habe ich nicht getrunken. Auch mit meinem Eintritt in die Bundeswehr trank ich erst nicht, obwohl meine Kameraden ab und an sehr viel tranken. Doch nach den ersten Auslandseinsätzen in Afghanistan bemerkte ich, dass ich in meinem Bekanntenkreis auf meine Verhaltensveränderungen angesprochen wurde. Ich wurde immer reizbarer und gefühlsloser. Flashbacks und dissoziative Momente wurden häufiger. Damals wusste ich noch nicht wie ich dieses Verhalten zuordnen sollte oder woher das plötzlich kam. Als ich es nicht mehr aushielt, fing ich an zu trinken, als ich mich daran erinnerte was für eine Wirkung der Alkohol nach dem Ableben meiner Mutter für mich hatte, mich zu betäuben, Gedanken weg zu machen ich trank, Anfang ¼ l Flasche 0,7l Vodka, später ½ ca. 4 mal die Woche und kurz darauf war ich bei einer ganzen Flasche 0,7l Vodka täglich angekommen. Unter Alkoholeinfluss konnte ich mich dann selbst wieder ertragen und konnte wieder Gefühle wahrnehmen aber auch bestimmte negative Gefühle und Gedanken ausblenden. Meine Toleranzgrenze wuchs stetig und ich brauchte immer mehr Alkohol, um den von mir gewünschten Zustand zu erreichen.


10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Um eine rasche Wirkung zu erzielen, fing ich an nur noch hochprozentigen Alkohol zu trinken. Ich fing an Bourbon zu konsumieren. Täglich. Zunächst ¼ Flasche, dann nach kurzer Zeit ½ dann ¾ bis ich schließlich eine ganze 0,7 Liter Flasche selbst leerte. Im März 2019 wurde dann eine Pankreatitis bei mir festgestellt woraufhin ich zum ersten Mal über meinen Alkoholkonsum gesprochen habe. Zudem Zeitpunkt trank ich schon 1 Jahr intensiv/exzessive.

Zunächst sprach ich mit dem Truppenarzt. Dieser überwies mich dann an das BWZK Koblenz, wo ich dann im April 2019 meine erste Entgiftung gemacht habe und im Anschluss meine erste Langzeittherapie die im Juli 2019 begann. Bis zum 21. Juli 2023 bin ich immer wieder mit Wodka 0,7 Liter rückfällig geworden und in die alten Trink- und Verhaltensmuster zurückgefallen. Ich habe mich versteckt und meist im Keller getrunken oder irgendwo mein Auto geparkt und dort paar Schlücke getrunken, bis ich den Rest des Weges nachhause fuhr und dort dann weiter trank. Seit dem besagten 21. Juli 2023 bin ich abstinent. An diesem Tag wurde ich in eine gesicherte Station in der Psychiatrie in Andernach eingewiesen. Ich habe zu der Zeit in Koblenz gewohnt und war auf dem Weg zur Kaserne. Ich hatte noch eine halbe Flasche 0,7 Liter Wodka vom Vortag im Rucksack und habe mich innerlich gesträubt zum Dienst zu gehen. Unterwegs setzte ich mich auf eine Bank an der Mosel und trank den Rest von der halben Flasche Wodka 0,7 Liter leer.
Dazu muss ich sagen, dass ich mich in dieser Einheit nicht wohl gefühlt. Ich wurde von Zweibrücken nach Koblenz versetzt, aufgrund meiner PTBS durfte ich meiner bisherigen Tätigkeit nicht nachkommen. Ich wurde in eine Art Auffangkompanie versetzt für Soldaten mit PTBS und anderen psychischen Erkrankungen. Die Führungsebene der Kompanie hatte wenig Verständnis für „diese Kameraden“ und man spürte ihre Abneigung. Ignoranz und dumme Sprüche waren normal.

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Ich habe überwiegend allein getrunken. Zuhause, im Keller oder im Auto. In meiner letzten Partnerschaft/Ehe habe ich häufig zusammen mit meiner Frau getrunken.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Innere Motive:

Als ich mit 14 Jahren meinen ersten Vollrausch hatte, trank ich, um meinen Freunden zu imponieren und deren Anerkennung zu bekommen. Außerdem habe ich es sehr genossen, dass mein Vater für eine Woche weg war, und ich fühlte mich befreit.
Nach dem Tod meiner Mutter habe ich getrunken, um negative Gedanken zu verdrängen, Denkspiralen zu durchbrechen und um mich somit zu betäuben. Mein Vater war mir in der Zeit keine große Hilfe und hat mich mit dem Tod meiner Mutter ziemlich allein gelassen. Kurz bevor meine Mutter im Krankenhaus verstarb, hat er mich angerufen, ich solle kommen. Ich war nicht schnell genug vor Ort. Als mein Vater mich nochmal anrief sagte er, dass ich nicht mehr kommen brauche es wäre jetzt e zu spät. Unser Verhältnis wurde sehr schwierig. Nachdem ich aus Afghanistan zurückkam, war mein Verhalten stark verändert, enorme Reizbarkeit, Gefühlskälte, Flashbacks, Dissoziationen. Das wurde jeden Tag schlimmer und hat mir auch Angst gemacht. Ich war reizbarer als vorher. Ich habe immer schlechter geschlafen, Albträume und Schlafparalysen wurden immer häufiger, sowie Flashbacks und Dissoziationen. Ich konnte mich nicht mehr an meinen Kindern erfreuen ihnen keine Liebe mehr schenken. Ich habe bemerkt das meine Kinder nicht mehr verstanden haben, was mit ihrem Papa passiert ist. Ich fing an ab und zu etwas zu trinken und erinnerte mich an die Wirkung, die der Alkohol auf mich hatte als meine Mutter starb. Ich war wieder lustiger und liebevoller für die Kinder, ich konnte Freude empfinden. Ich habe mir eingebildet besser schlafen zu können. Die extreme Anspannung, die durch Angstzustände und Flashbacks entstand wurde besänftigt. Mit der Zeit sind die Symptome aber schlimmer geworden und ich brauchte den Alkohol, um überhaupt funktionieren zu können.
Äußere Motive:
Alkoholkonsum gehörte in meiner Familie zum guten Ton. Sogar die bekannten Suchterkrankungen meiner Opas wurden so hingenommen, meine Familie betrachtet eine Suchterkrankung nicht als Krankheit, für diese gibt es sowas nicht. Das Feierabendbier meines Vaters gehörte dazu sowie das Trinken bei jeder Feier und bei jedem Besuch. Mein Vater hat mir das Bild vermittelt, dass Alkohol trinken zum Mann-Sein dazugehört. Genauso wie das nichtzeigen von Gefühlen wie Trauer. Immer stark sein ist männlich, sogar nach dem Tod meiner Mutter hat mein Vater erwartet das ich keine Gefühle zeige so wie er. Seitdem wurde unser Verhältnis auch sehr schwierig. Ich war ihm nicht gut genug. Ebenfalls wurde diese Bild des starken Mannes in meiner Ausbildung zum Kfz.- Mechatroniker so gelebt ebenso wie in der Bundeswehr sehr stark. Ständig umgeben von „harten Hunden“ durfte ich mich mir keine Schwäche anmerken lassen, geschweige denn einzugestehen.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Bei wenig Alkohol bemerkte ich, dass ich lockerer wurde. Ich habe angefangen Freude zu verspüren und Lust am Leben gehabt. Ich war mit mir selbst zufrieden
Bei viel Alkohol steigerten sich diese Empfindungen bis schließlich ein Pegel erreicht war, an dem sich nach einiger Zeit alles umkehrte. Ich wurde traurig, konnte mich selbst nicht leiden, verlor die Kontrolle über meinen Konsum. Konnte nicht aufhören, trotz negativer Auswirkungen. Irgendwann bin ich dann müde geworden.

Für die User, die als Trinkmotiv eine Steigerung des eigenen Selbstbewusstseins erkannt haben (und dies bei der MPU auch so anführen), ergibt sich eine weitere Frage:

13a. Warum hat Ihnen das Erreichen des eigentlich gewünschten Effektes bei wenig Alkohol dann nicht genügt, wieso kam es zu weiterem Alkoholkonsum?
(Zum Hintergrund der Frage kann hier nachgelesen werden:
KLICK)

Ich hatte die Befürchtung das dieser Effekt nicht lange anhält und ich wollte ihn beibehalten und steigern. Je länger die Konsumzeit war, desto mehr habe ich dann auch die Kontrolle verloren. Heute weiß ich aber das ich zu dem Zeitpunkt schon absolut die Kontrolle verloren hatte und ich mich gar nicht mehr entscheiden konnte aufzuhören, weil, ich zudem Zeitpunkt r schon alkoholabhängig war.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Als ich noch Kontakt zu meiner Familie hatte, wurde ich bei Besuchen von meiner Schwester angesprochen. Aber es wurde immer nur liebevoll gesagt ich solle langsam machen. Andere Hinweise habe ich nicht mehr wahrgenommen und wollte ich auch nicht hören. Meine Kameraden bei der Bundeswehr haben nichts gesagt. Da gehörte ein Vollrausch zur Normalität.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Meine Gesundheit, ich habe eine schlimme Bauchspeicheldrüsen Entzündung bekommen, Schmerzen. Meine Gesundheit war mir Egal, weil ich mir selbst egal war. Ich habe z.B. auch einen Bandscheibenvorfall so lange vernachlässigt das ich irgendwann mein Bein nicht mehr bewegen konnte und Not operiert werden musste. Ich habe ebenfalls den Haushalt und meine eigene Körperhygiene vernachlässigt. Weiter hat mein Selbstwertgefühl sehr darunter gelitten, ich war mir nichts mehr Wert. Ich habe Hobbies vernachlässigt, der Kraftsport im Gym war nicht mehr möglich, Gitarre spielen ebenso wenig da ich im Rauschzustand und dann auch schon im nüchternen Zustand keinen Antrieb mehr hatte. Kameraden und Freunden bin ich ausgewichen, weil ich allein trinken wollte, sodass mich niemand kontrollieren oder mir was vorwerfen kann. Ich hatte kein soziales Leben, meine Finanzen konnte ich nicht mehr regeln und ich hatte mich verschuldet.

Text anonymisiert *Nancy*
 
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16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.


Ja immer, heute lebe ich abstinent.
Sollte ich dann auf den Rest unten verzichten? (Habe aber bei den Trennungen der Frauen noch korrigiert)

Bei meinem ersten Vollrausch mit 14 habe ich größere Mengen Alkohol getrunken mit meinen damaligen Freunden. Es war damals cool und ich wollte dazugehören. Ich dachte das sei normal, weil es alle anderen auch taten. Ich habe größere Mengen Alkohol mit 18 getrunken für ca. 1 Woche täglich 2 Bier und ¼ Flasche 0,7l Vodka als meine Mutter verstarb, um mich zu betäuben, negative Gedanken auszublenden, mich zu trösten und Denkspiralen zu unterbrechen und um schlafen zu können. Ich begann dann größere Mengen Alkohol zu trinken als die Symptome meiner PTBS immer stärker wurden Reizbarkeit, Gefühlskälte da war ich 24 zu dem Zeitpunkt tauchten in meinen Gedanken auch Erinnerungen an Traumatische Erlebnisse aus meiner Kindheit wieder in meine Gedanken auf.
Dann die Trennung von meiner damaligen Frau und unserer gemeinsamen Tochter mit 28 Jahren und danach die Trennung von meiner neuen Freundin und unserem ungeplanten Sohn, kurz vor meinem 30ten Lebensjahr, ich durfte dann meine beiden Kinder nicht mehr sehen, weil die Mütter es verboten hatten. Zu dem Zeitpunkt war ich ebenfalls schon sehr stark verschuldet und dadurch war ich ebenfalls sehr verzweifelt und belastet. Ich wollte alle diese Dinge vergessen, wie damals als meine Mutter starb. Ab meinem 30 Lebensjahr wurden die Symptome der PTBS noch einmal schlimmer und ich wurde die täglich mit diesen Symptomen konfrontiert. Mit 32 wurde dann die Bauchspeicheldrüsen Entzündung diagnostiziert und ich habe getrunken, um auch körperliche Schmerzen zu betäuben. Obwohl ich wusste das der Alkohol die Entzündung verursacht und immer schlimmer gemacht hat. Das hat sich dann eine Weile gezogen bis ich mich dazu entschließen konnte mit 32 Jahren meine erste Langzeittherapie zu machen. Ich bin nach der Therapie mit 33 Jahren rückfällig geworden, habe aber nicht mehr so viel getrunken wie zuvor und habe immer wieder versucht an meine Abstinenz anzuschließen. Zu dem Zeitpunkt habe ich dann ca. 3-mal die Woche 2 Bier 0,5 L und eine halbe Flasche 0,7 l Vodka getrunken. Ich habe dann entschieden nochmal eine Therapie zu machen, denn die Symptome der PTBS und auch der Bauchspeicheldrüsen Entzündung waren immer noch da. Es fiel mir sehr schwer anzunehmen das ich krank war (weil Männer müssen immer stark sein), ich habe mich schwach gefühlt. Ich bin dann mit 33 Jahren wieder in Therapie gegangen. Nachdem ich entlassen wurde, habe ich dann meine jetzige Ex Frau, die ich in der Therapie kennenlernte, geheiratet und wir haben schnell ungeplant ein Kind bekommen. Wir zogen zusammen und trotz der Schwangerschaft ist meine jetzige Ex Frau Rückfällig geworden. Ich bin dann ebenfalls rückfällig geworden, anfangs ca.4-mal die Woche mit ¼ Flasche 0,7l Vodka dann einer halben Flasche 0,7l Vodka bis ich dann wieder täglich eine ganze Flasche 0,7l Vodka trank. Zu dem Zeitpunkt wurde mir klar, dass ich die Therapie nicht genug genutzt hatte und mich habe von mir selbst ablenken lassen, indem ich dort eine Beziehung mit meiner jetzigen Ex Frau einging, ebenfalls kamen die Symptome der PTBS wieder verstärkt zurück. Dazu habe ich einen großen Druck gespürt für meine jetzige Ex Frau und mein Kind Verantwortung zu übernehmen. Mit 36 Jahren habe ich dann beschlossen das dies nicht mehr so weiter gehen kann und habe mich von meiner jetzigen Ex Frau getrennt unsere gemeinsame Tochter wurde in einer Pflegefamilie untergebracht und ich bin wieder in Therapie gegangen. Seitdem, 23.07.2023 lebe ich Abstinent.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?


Bei meinem ersten Vollrausch mit 14. Mit 31 Jahren begann dann rückblickend betrachtet meine Alkoholabhängigkeit und ich habe ständig die Kontrolle über meinen Alkoholkonsum verloren.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Nachdem ich den Tod meiner Mutter 2005 augenscheinlich verkraftet hatte, habe ich mich auf meine Ausbildung konzentriert und intensiv Sport betrieben. Im Anschluss begann ich meinen Dienst bei der Bundeswehr, wo ich Anerkennung für meine Leistungen bekommen habe, besondere Lehrgänge und Schulungen besuchen durfte und diesen Status beibehalten wollte, da habe ich bewusst eher auf Alkohol verzichtet und nur zu besonderen Anlässen etwas getrunken wie bei einer Geburtstagsfeier oder zu Silvester. Später habe ich ebenfalls in meinen Auslandseinsätzen 2010, 2011 und 2018 auf Alkohol verzichtet, weil es uns auch untersagt war Alkohol zu trinken. Es hätte aber die Möglichkeit gegeben heimlich Alkohol zu kaufen. Nach dem Einsatz, Mali 2018 wurden die PTBS-Symptome sehr schlimm, nochmal mehr ausgelöst durch den Einsatz in Mali, Erinnerungen, und steigerten sich bis ins unermessliche, was ich dann mit dem Alkohol intensiver versuchte zu bearbeiten. Stark getrunken habe ich ab 2018, 5 Jahre bis Juli 2023. Bis auf den ersten Vollrausch mit 14 Jahren und den einwöchigen starken Konsum nach dem Tod meiner Mutter Trank ich nur gelegentlich und verantwortungsvoll zu besonderen Anlässen.

19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?(mit Begründung)


Bevor ich Alkoholabhängig geworden bin bzw. ihn zu einer bestimmten Funktion genutzt habe, habe ich recht selten mal 1-2 Bier 0,5l getrunken ca. 6-mal im Jahr. Rückblickend stufe ich aber auch den kurzzeitigen intensiven Konsum nach dem Tod meiner Mutter als gefährlich ein (Funktion). Danach betrachtete ich mich erst als einen Pegeltrinker, der versucht hat, einen für ihn als angenehm empfundenen Pegel zu halten, rückblickend habe ich hier kategorisch Alkoholmissbrauch betrieben.
Von dem Missbrauchsverhalten, welches ich an dieser Stelle nicht gestoppt habe, bin ich dann den Weg in die Alkoholabhängigkeit gegangen.

Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Heute lebe ich abstinent seit dem 21. 07. 2023

Bis zum 21. Juli 2023 bin ich immer wieder rückfällig geworden und in die alten Trink- und Verhaltensmuster zurückgefallen, weil ich bis dato mein großes Problem PTBS nicht bearbeitet hatte. Ich hatte bis zu diesem Zeitpunkt nicht genug getan und verändert, um eine stabile Abstinenz aufzubauen und aufrechtzuerhalten. Ich bin immer wieder gescheitert bis ich mich dann mit der Einweisung in die gesicherte Psychiatrie am 21.07.2023 endlich dazu entscheiden konnte meine PTBS zu behandeln und damit auch mein ganzes Leben zu verändern, um eine stabile Abstinenz aufzubauen. Ich habe es dann geschafft das mir extrem unangenehme Thema der PTBS zu stellen, es hat mir Angst gemacht, aber ich begriff das ich dieses Thema nicht mehr beiseiteschieben konnte nur weil ich es nicht haben wollte. Ich habe mich meinen Dämonen gestellt.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Am 21. 07. 2023

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?


Nein

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?


Die größten Probleme, die meine Lebenssituationen erschwert haben, sind meinem Alkoholkonsum zuzuschreiben. Zudem bin ich durch den Alkohol an Diabetes erkrankt und meine Bauchspeicheldrüse ist chronisch entzündet.
Seit meiner Aufarbeitung, meiner Reflexion und meiner damit verbundenen Abstinenzentscheidung habe ich es geschafft wieder Verantwortung für mich zu übernehmen. Ich bin wieder handlungsfähig und auch in der Lage Probleme zu lösen, anstatt sie zu ignorieren. Ich bin wieder in der Lage mich ernsthaft um meine Gesundheit zu kümmern. Das fühlt sich sehr gut an und auch mein Selbstwert wurde dadurch wieder hergestellt. Ebenfalls kann ich für meine kleine Tochter 4 Jahre, zu der ich regelmäßigen Kontakt habe, da sein und mich darum kümmern das sie zu mir zurückgeführt wird. Zu meinen beiden anderen Kindern wird mir leider immer noch der Kontakt verwehrt. Aber ich gebe nicht auf auch diesen Umstand zu verändern. Ich habe hier professionelle Schritte über das Jugendamt und das Familiengericht eingeleitet. Auch das hätte ich in der aktiven Phase meiner Alkoholabhängigkeit nie zustande gebracht. Weiter kann ich wieder meinen Hobbys nachgehen und auch soziale Kontakte pflegen. Ich habe durch diese ganzen Dinge wieder Freude am Leben gefunden. Ich konnte die Bundeswehr hinter mir lassen und ein neues Leben aufbauen. Ich habe eine neue Ausbildungsstelle, die mir für meine Zukunft eine perspektive bietet. Ich kann dieser Arbeit zuverlässig nachkommen und leide nicht unter den Folgen von Alkoholkonsum. Auch meine Bauspeicheldrüse schmerzt nicht mehr mein Blutzucker ist sehr gut eingestellt und ich kümmere mich um meine Gesundheit. Ich steigere mich stetig in meinen sportlichen Leistungen und ich fühle mich fitter denn je. All das konnte ich nur erreichen, indem ich abstinent bin, und das ist mir so sehr bewusst. Ich möchte dieses leben nicht mehr hergeben. Sicherlich ist mein Leben nicht immer nur einfach und auch heutzutage gibt es die ein oder anderen, größeren oder kleineren Probleme, aber diese löse ich ohne Alkohol zu konsumieren erfolgreich.


24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?


Ich habe anerkannt das ich eine Suchterkrankung und eine PTBS habe und ich habe gemerkt, dass mein Verhalten zunehmend selbstzerstörerischer wurde und ich meine Gesundheit stark gefährdet habe. Ich habe mich früher nie um meine Gesundheit gekümmert, ich lebte selbstzerstörerisch, unbedacht und verharmloste den Alkohol.
Heute sehe ich den Alkohol komplett anders, ich lebe bewusster, ich bin es mir auch wert, dass ich mich selbst respektiere, anerkenne und möchte vor allem meinem Körper und meiner Seele nicht mehr schaden.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?


Der Entzug der Fahrerlaubnis war ein Tiefpunkt in meinem Leben, sehr schambehaftet. Als ich darüber nachgedacht habe, was da passiert ist und was alles hätte passieren können, bin ich letztendlich froh, dass die Polizei mich kontrolliert hat. Wahrscheinlich haben sie mir und auch anderen das Leben gerettet.
Ich habe mit Hilfe des BWZKs eine Klinik gefunden, die meine PTBS und die Komorbidität mit der Suchterkrankung behandelt hat. Dort habe ich gelernt wie diese beiden Erkrankungen zusammenhängen und das hat mir ein besseres Verständnis für meine Erkrankung vermittelt und ich konnte endlich für mich eine ernsthafte Abstinenzentscheidung treffen. Somit hatte ich dann auch einen klaren Weg vor Augen.

Die Umstellungsphase war schwierig da ich lernen musste anders mit den Symptomen der PTBS umzugehen, Trigger und Flashbacks zu reflektieren und funktionale Strategien anzuwenden, um dem daraus folgenden Verlangen standzuhalten. Dafür habe ich Skills gelernt und für mich individualisiert. Diese sind PMR, Atemübungen, Realitätscheck, Haptische Skills wie den Akupressur Ring oder Therapieknete. Damit schaffe ich es mich selbst zu regulieren und mit mir Achtsam umzugehen. Für Hochanspannungszustände bediene ich mich einer Amoniakkapsel, als Riechskill wirkt das für mich sehr gut und bringt mich zurück ins hier und jetzt. Aber ich habe auch immer die Möglichkeit um professionelle Hilfe zu bitten und kenne die genauen Anlaufstellen und führe auch die Kontaktdaten in meinem Telefon mit. Auch kann ich immer meine Freundin anrufen oder meinen besten Freund. Diese Skills haben sich schon bewährt und ich konnte hilfreiche und positive Erfahrungen sammeln. Das stärkt mein Selbstvertrauen und meine Stabilität. Außerdem habe ich wieder Freude am Gitarre spielen was mir ebenfalls sehr gut tut. Über Musik kann ich mich ausdrücken. Ein weiteres Ventil habe ich wieder im Kraftsport im Gym gefunden, der mich Mental und körperlich stärkt.

Probleme, die durch das Trinken entstanden sind wie z.B. die Schulden habe ich angegangen und gelöst. Das wäre mit Alkohol nie gelungen. Ich habe die Bundeswehr verlassen und mich beruflich neu orientiert und für mich eine Perspektive geschaffen, eine Zukunft und das bereitet mir sehr viel Freude. Ich habe mich von meiner Frau scheiden lassen und habe meinen Lebensmittelpunkt verlagert, sodass ich Abstand zu den Konsumorten und Konsumzeiten und den Erinnerungen gewonnen habe.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?


Ich fühle mich frei. Ich gehe meinen Hobbies nach und habe diese erweitert. Ich fühle mich nicht mehr unter Druck gesetzt durch Gedanken etwas trinken zu müssen. Im Gym habe ich Bekanntschaften gemacht mit Menschen, die einen gesunden Lebensstil führen und dem Alkohol und anderen Mitteln abgeneigt sind. Zu meinem Vater hatte ich immer ein schwieriges Verhältnis, da habe ich es geschafft mich gänzlich abzugrenzen und habe den Kontakt abgebrochen. Ich habe eine Frau kennengelernt das Verständnis für meine Erkrankung hat und mich super unterstützt. Ich kann Hilfe annehmen und ich bin sehr erleichtert, dass die z.B. grade Schuldenproblematik geregelt ist.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Ich habe eine Abstinenzentscheidung getroffen und bin sehr zielstrebig. Ich habe außerdem eingesehen, dass ich zum Erreichen meiner Ziele und lösen meiner Probleme abstinent sein muss, ein klarer handlungsfähiger Kopf. Ich habe ich in der letzten Langzeittherapie Strategien entwickelt und Skills erlernt. Diese sind PMR, Atemübungen, Realitätscheck, Haptische Skills wie den Akupressur Ring oder Therapieknete, die ich erfolgreich anwende. Außerdem würde ich, sobald es anfängt, schwierig zu werden um professionelle Hilfe bitten und kenne die genauen Anlaufstellen, die auch mich kennen und führe die Kontaktdaten in meinem Telefon mit. Auch kann ich immer meine Freundin anrufen oder meinen besten Freund. Ebenfalls habe ich mit dem Kraftsport im Gym, den ich wieder betreibe einen sehr guten Ausgleich und schaffe es damit auch schwierigen Gedanken etwas entgegenzusetzen.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

Ich bin mir dessen bewusst, dass es auch wieder schwierige, kritische Zeiten geben wird in denen Flashbacks und Intrusionen wieder häufiger werden, finanzielle Sorgen und Existenzängste aufkommen und dass in solchen Situationen auch Suchtdruck aufkommen kann und somit auch eine Rückfallgefahr besteht. Allerdings gehe ich heute anders mit solchen Gedanken um, ich gebe mich ihnen nicht mehr hin, sondern arbeite aktiv dagegen. Die Traumatherapie hat mir sehr dabei geholfen meine Krankheit zu verstehen und ihren Zusammenhang mit der Sucht, sodass Ich heute in der Lage um Hilfe zu bitten, auch professionelle Hilfe. Professionelle Hilfe kann ich jederzeit bei der Suchtberstungsstelle der Diakonie in meiner Stadt finden, wo ich auch meine ambulante Nachsorgebehandlung gemacht habe. Diese Menschen kennen mich und ich habe großes Vertrauen zu ihnen. Das ich heute um Hilfe bitten kann sehe ich als eine große Stärke. Ebenfalls besuche ich immer donnerstags die Selbsthilfegruppe des Kreuzbundes in meiner Stadt, es tut mir gut mich mit betroffenen auszutauschen.

Bescheinigung über meine Nachsorge lege ich bei der MPU vor.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

In dem ich abstinent lebe. Damit habe ich einen klaren Weg vor Augen.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?


Nein.
 
Guten Abend @kapomick
ich wollte mal fragen ob du nochmal so nett wärst meine Verbesserungen in meinem Fragebogen zu lesen. Um so näher die MPU kommt umso nervöser werde ich. Das wäre wirklich sehr nett wenn du mir nochmal helfen könntest.

Viele Grüße
 
Hallo nochmal,

grade habe ich meinen Termin bekommen. Die MPU ist am Donnerstag.

Meine AB Nachweise habe ich bis zum 30.05.25, also insgesamt 15 Monate.

Jetzt habe ich mich kurz gefragt ob das noch passt. Ich hab gelesen das zwischen Ende AB und MPU Termin nicht mehr als vier Monate vergehen dürfen. Ich fahre damit dann doch ganz gut oder?
Vielleicht hat @Nancy hier einen Rat für mich oder ein anderer erfahrener Benutzer?

Liebe Grüße an euch
 
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