Ich möchte mich aus meiner eigenen Erfahrung einbringen- das was dir hier alle schon mehrfach geschrieben haben und was du einfach (noch ) nicht verstehst
Hier meine Erfahrung:
Ich habe mich von Tag eins nach der Alkohol Fahrt gekümmert.
Trotzdem hat es zwei Jahre gedauert, bis ich den Führerschein wieder hatte.
Für die MPU ist wichtig, dass du dein Verhalten dauerhaft nachweislich geändert hast wenn du durch die Profil Fragebögen klickst und dir einige durchliest weißt du, was mit dauerhafter Veränderung und Aufarbeitung gemeint ist dazu gehören neben einem abstinenten Leben , bzw. „kontrollierten trinken“ Vermeidungsstrategien zu erarbeiten und zu belegen. Das ist das, was mit Lippenbekenntnis gemeint ist. Erzählen kann man viel, wenn der Tag tag lang ist. Du musst es nachweislich leben.
Da du eine längere trinkhistorie aufgrund deines Alters hast, sind neun Monate um neue Gewohnheiten zu implementieren und zu festigen gar nichts im Verhältnis zu deiner aktiven Trinker Zeit. Trink Pausen sind kein Garant dafür, dass man kein Problem hat. Im Gegenteil Trinkpausen halten viele Menschen in der Abhängigkeit, weil sie ja wissen, man kann auch mal ein paar Wochen oder Monate ohne. Man ist ja nicht abhängig.

. Es geht auch nicht um das, was man konsumiert hat oder um die Menge.
Du bist alkoholisiert gefahren, das macht kein Mensch, dem Alkohol so egal wie Pfefferminztee ist.
Mein Abhängigkeit Kriterium war zum Beispiel Kontrollverlust. Ich konnte nicht nur ein Glas trinken.
Ich habe Monate lang und wochenlang nichts trinken können und habe nur am Wochenende konsumiert.
Ich lese bei dir immer nur, dass du kein Problem hast weil es ja die letzten Jahrzehnte gut gegangen istund du hast es erfolgreich bearbeitet.
Du hast einen verantwortungsvollen Job und so weiter.
Die wenigsten Menschen die ein Problem mit Alkohol haben, haben keine Wohnung und schlafen unter der Brücke oder sitzen mit der Bierflasche am Bahnhof.
Das ist die „Endstation“.
Die meisten sind Grauzonen Trinker. Gerade erfolgreiche Menschen trinken.
Du redest immer von Schublade -
Ja das sind Kategorien und
das sind statistisch belegteErfahrungswerte. Außerdem werden die Beurteilungs Kriterien herangezogen von denen auch schon häufiger die Rede war.
Die werden dir nicht auf dem Silbertablett serviert, sondern du musst dich um deine MPU kümmern und dir Fachleute suchen, die mit dir diese Beurteilungskriterien durcharbeiten.
Die Gutachter brauchen doch einen Maßstab. Zum Beispiel gehen Sie davon aus, dass nur jede 300. Alkoholfahrt auffällt d.h. wenn du einmal erwischt wirst, gehen Sie davon aus, dass du mindestens 300 mal schon alkoholisiert gefahren bist. Wenn du dann den Prüfer erzählst das war das zweite Mal dann muss er davon ausgehen dass du lügst, dein Trinkverhalten verharmlost und das ist ein Kriterium zum nicht bestehen.
Das ist jetzt ein Beispiel der vielen „Schubladen“ .
Es ist nun mal leider so das wir uns in diese Situation gebracht haben und so in eine Mühle geraten sind.
Was hier auch schon einige geschrieben haben: löse dich von dem Gedanken, dass du zur MPU gehst, um den Führerschein wieder zu erlangen! Du gehst zu MPU, um Zweifel an deiner Fahreignung auszuräumen.
Um noch mal aus der Schublade zu plaudern: ich bin gleich am nächsten Tag zur Suchtberatung gegangen, zunächst auch mit dem Gedanken meinen Führerschein wieder zu bekommen. Im Laufe der Zeit habe ich eine ambulante Therapie beantragt. Ich musste acht Monate auf einen Therapieplatz warten und habe dann sechs Monate ambulante Therapie gemacht. Und mit Abstinenz nachfeiern angefangen.
Ich hatte das Forum erst nach meiner MPU entdeckt. Die Information habe ich von der Suchtberatungsstelle bekommen. Die haben mir einen qualifizierten MPU Vorbereiter empfohlen und sie hat mir genau gesagt, wie da das Vorgehen ist. Die Beurteilungskriterien hatten sich gerade verändert und sie hat mir gleich gesagt, dass ich unter zwölf Monaten Abstinenznachweis gar nicht zur MPU antreten brauche.
Die Beurteilungskriterien besagen, dass nach Abschluss der Therapie zwölf Monate Abstinenz nachgewiesen werden müssen. Ich hatte schon fleißig Abstinenznachweise gesammelt und bin dann mit 15 Monaten Abstinenz Zeit in die MPU gegangen. Die MPU Prüfer haben dann festgestellt, dass die zwölf Monate nach Abschluss der Therapie nicht erfüllt waren. Ich konnte aber nachweisen, dass ich das Ernteverhalten ausreichend im Leben erprobt hatte und es sich bewährt hat.
Ich wurde im übrigen zu acht Monaten Führerscheinentzug und 1600 € Strafe verurteilt. Die Strafe, die vom Gericht kommt, hat nichts mit der Führerscheinstelle zu tun. Das sind zwei getrennte Systeme. Das ist auch wichtig zu verstehen.
Der Weg zum Führerschein zurück ist lang, steinig und ein Weg voller Erkenntnisse und aha Erlebnisse
Ich wünsche dir gutes Gelingen