Ich bin geneigt Monster zuzustimmen, denn auch ich sehe einiges an Lücken bei deiner Aufarbeitung und auch Stolpersteine in deinen Antworten. Ich gehe nur mal auf einiges ein, wobei die Reihenfolge beliebig ist.
28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Ich war definitiv drogenabhängig und bin froh mit Hilfe meiner engsten Mitmenschen daraus gekommen zu sein.
29. Waren sie drogenabhängig?
Ja. Aber nie deswegen bei einer Suchtberatung o.ä gewesen.
Sich selbst als drogenabhängig zu bezeichnen birgt einiges an Risiken. Hier würde der Gutachter dann nachfragen warum du dir keine prof. Hilfe geholt hast. "Einzelkämpfer" werden bei der MPU nur sehr ungern gesehen.
Ich hatte es noch nicht gefragt, aber du hast auch AN für Alkohol gemacht, nicht wahr?
21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Ich habe mit dem Kiffen angefangen weil ich Schlafstörungen habe und natürliche Sachen wie Melatonin zum Beispiel nichts gebracht haben. Dummerweise hab ich den Drang verspürt dann einfach mal zum Cannabis zu greifen, da in dem Alter schon einiges über die Wirkung gehört hat, dachte ich mir dass ich das einfach mal vor dem schlafen einnehme. So kam es langsam zum Missbrauch.
Du hast angefangen zu kiffen weil du Schlafstörungen hast, und dann kam es zum Missbrauch?

Du schreibst ja selbst:
3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Nur Cannabis. Anfangs nur am wochende später regelmäßig im Monat ca. 40G über 6 Jahre. Zu jeder Gelegenheit wie bei normalen Kettenraucher.
Das hat mit Schlafstörungen ja nicht mehr viel zu tun, warum wurde der Konsum denn so intensiv?
Btw: wie gehst du denn heute mit diesen Schlafstörungen um?
26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?
Konsumpausen gab es bei mir nur wenn ich zwecks Bundeswehr über Wochen auf Übung gewesen bin.
Den Peak erreichte ich im Zeitraum von 2020-2023 als ich durch die erste Auffälligkeit aus der Bundeswehr entlassen wurde.
Warum konnte dich das nicht zum Umdenken bringen?
7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Als Dauerkomsument habe ich an Negativen Folgen erst nicht gedacht. Ich war überzeugt, dass ich den Konsum in Griff habe.
Das beantwortet die Frage leider nicht.
43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Ich trinke weder Alkohol noch nehme ich andere Drogen zu mir.
vs.
41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Sollte ich tatsächlich nochmal berauschende Mittel zu mir genommen haben und ich von A nach B muss, werde ich mich fahren lassen.
Du schließt somit nicht aus, doch wieder berauschende Mittel zu dir zu nehmen.
Fazit: Deine Antworten sind in der Mehrzahl sehr oberflächlich, beim Gutachter wirst du da vermutlich wesentlich mehr in die Tiefe gehen müssen.
Lies dir doch mal einige
Gute Fragebögen Drogen durch, damit zu erkennst, wie umfangreich die Aufarbeitung anderer User war die ihre MPU gemeistert haben.
Hierzu noch:
Hat der Gutachter nur das Abschlussbericht über die Abstinenzkontrolle oder wirklich jeden einzelnen Befund vor sich liegen
MW möchte der Gutachter nicht nur den Abschlussbericht des Labors, sondern auch die Originalbefunde der einzelnen Urinproben sehen. Und ja, dass noch Abbauwerte in den letzten Proben gefunden wurden, könnte den Gutachter zu der Annahme bringen, dass du auch weiterhin konsumierst. Das halte ich im Moment für ein recht großes Problem da du deine MPU ja mit Abstinenzangabe angehen möchtest. Es ist halt die Frage, ob er/sie nachvollziehen kann, dass lange nach dem Konsumstopp -bedingt durch den Sport- noch THC-COOH gefunden wurde.