1,11 - MPU

torsten381

Neuer Benutzer
FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: männlich    
Größe: 1,97
Gewicht: 95 Kg
Alter: 52

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 19.04.2025 21:47
BAK: 1,11
Trinkbeginn: 16.00
Trinkende: 21:35
Uhrzeit der Blutabnahme: 22.25

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert:
Strafbefehl schon bekommen:
Dauer der Sperrfrist: 21.02.2025

Führerschein
Hab ich noch:
Hab ich abgegeben: Sofort am Tag der Tat
Hab ich neu beantragt: Ja
Habe noch keinen gemacht:

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Nein, folgt Montag
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Kann der/die Untersuchte trotz Hinweisen auf (früheren) Alkoholmissbrauch ein Kraftfahrzeug der beantragten Klassen B,am,l,be sicher führen ? Ist insbesondere nicht zu erwarten, dass er/sie ein (Kraft) Fahrzeug unter Alkoholeinfluss führen wird ?

Bundesland: Niedersachsen


Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: Nein
Ich lebe abstinent seit: 5.7.2025

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: 29.10.2025 auf eigene Veranlassung 2 cm. Ergebnis steht aus. Muss aber negativ sein. An einem Programm nehme ich noch nicht teil.
Urinscreening ja/nein: Nein
PEth-Analytik ja/nein: Nein
Keinen Plan?:

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: Nie darauf geachtet. Bei Aufnahme in Klinik GGT 179

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Ja
Selbsthilfegruppe (SHG): 2 Gruppen, AA 2x im Monat Guttempler 4x im Monat
Psychologe/Verkehrspsychologe: Nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Nein
Ambulante/stationäre Therapie: "Nur" Entgiftung mit anschließender qualifizierten Entgiftung (Tagesklinik für Januar geplant)
Keine Ahnung:

MPU
Datum: steht aus, Frist bis 22.04.2025
Welche Stelle (MPI): TÜV Nord
Schon bezahlt?:
Schon eine MPU gehabt? Nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Keine

-------------------------

Hallöchen, hab hier ein wenig mitgelesen und benötige nun Euer Wissen und Eure Einschätzung. Ich hoffe meine Geschichte wird nicht zu lang.

Am 19.4.2025 war mit meiner Familie, Frau und zwei kleine Kinder, bei den Schwiegereltern zu Besuch. Unser Verhältniss war bisher immer richtig gut. Der Plan war wie immer dort zu Übernachten. Nach dem Kaffeetrinken gegen 16 Uhr begannen wir Bier zu trinken. Bis 21.30 summierte sich die Menge auf 5x 0,5 Bier und 4x 2cl Schnaps. Meine Schwiegermutter hatte deutlich mehr und redete wieder einmal wirr über Politik , Verschwörungstheorien etc. Ich habe versucht mit Ihr zu kommunizieren, doch sie hat mich nicht ausreden lassen. Da das meine Frau Zuhause auch gerne und oft macht, wurde ich immer gereizter. Dann kam der für mich schockierende Moment. Wie aus dem Nichts schmiss mir meine Schwiegermutter an den Kopf, dass ich ihre Tochter schlecht behandele und ein schlechter Vater sei. Und das mit einem hasserfüllten Blick den ich noch nie so gesehen habe. Da hakte mein Verstand aus und es trat ein Fluchtreflex ein, ich wollte nurnoch weg. Raus aus der Situation. Ich konnte dort nicht übernachten. Leider hab ich mich dann ins Auto gesetzt und bin alleine, voller Wut, Enttäuschung und Adrenalin, losgefahren. Gott sei Dank bin ich nicht weit gekommen, ca 200m nach der Hofausfahrt stand ein Streifenwagen. Ich hab ihn gesehen, wusste es ist vorbei und bin an ihm vorbeigefahren. Sie natürlich hinterher und nach einem Kilometer haben sie mich angehalten. Ich wusste es ist vorbei. Hab mich dann zusammengerissen (heute weiß ich das man aus dem Auto fallen sollte) und alles kooperativ über mich ergehen lassen. Das erste Pusten ergab 0,97, Nachkontrolle nach 20 Minuten 1,17. Den Führerschein haben sie an Ort und Stelle abgenommen und ab zur Blutentnahme. Hab mich dann von meiner Frau und meinem Schwiegervater abholen lassen und musste doch bei Schwiegereltern schlafen. Meine SM wollte noch mit mir reden .... ich aber nicht.

So viel zu dem was passiert ist.

Am nächsten Morgen war die Stimmung logischerweise gedrückt und nur von Sozialkonversation geprägt. Es wurde nicht über das Thema gesprochen. Dabei war mir bereits bewusst, dass nicht die SM Schuld am Führerscheinverlust war, sondern ich ganz alleine. Ich habe entschieden zu Fahren und damit mich und andere in Gefahr gebracht, niemand anderes.
Zurück zu Hause angekommen begann dann das Warten auf den Promillewert der BE. Ich hatte noch eine kleine Hoffnung, dass sie unter 1,0 ist. Die Hoffnung wurde dann Mitte Mai zerschlagen. 1,11. Also Straftat. Dann fiel ich in ein tiefes psychisches Loch für ungefähr 2 Wochen in denen ich täglich 3,5l Bier und 5 Weinbrand getrunken habe. Hab mich dann selbst aus diesem Loch geholt und wollte wieder zur Arbeit. Dort hab ich dann eine Herzrhytmusstörung bekommen, die nur ein Notarzt in den Griff bekommen hat. War knapp. Ab zum Kardiologen, der sagt Kerngesund. Da hat es in meinem Kopf Klick gemacht.

Ich bin zu meinem Hausarzt und hab ihm von meinem Alkoholkonsum erzählt. 35 Jahre ca 2- 4 Bier täglich. Unter Stress auch mal 5 oder 6. Ich hab um eine Einweisung zur Entgiftung gebeten und auch bekommen. Die Anweisung war, trink weiter bis Du dort aufgenommen wirst. Also hab ich moderat weiter getrunken und täglich in der Klinik angerufen. Nach einer Woche war es dann soweit, hab noch alles ausgetrunken, was so rumstand und kam mit 1,99 Promille in der Klinik an. Hatte ein wenig Angst , wie ich auf den Entzug reagiere, da ich noch nie zur Entgiftung war. Komischerweise ging es leicht, hab ich selbst nicht erwartet. Minimale Entzugserscheinungen, innere Unruhe und leichtes Zittern. Nach 5 Tagen zur qualifizierten Entgiftung verlegt wurden ohne Medikation. In dieser Zeit kam auch das Urteil 30 Tagessätze insg. 900 €. Ich war richtig froh, da stand nix von MPU, mein Suchtverhalten war nicht vorhanden, mir ging es besser denn jeh. Entgiftung abgeschlossen, ab nach Hause und auch dort, keine Suchtverhalten. Absichtlich in alle Situationen begeben die Triggern können (Altstadtfest, Zaunbier mit Nachbarn etc.) auch nix. Dazu wurde meine Verfassung und Stimmung immer und immer besser. Klar Denken und Wahrnehmen, ein tolles Gefühl.

Die Aufarbeitung in der Suchtklinik trägt also Früchte. Mein Problem war das nichtbewältigen von emotionalen Spannungen und Problemen. Ich habe alles in mich hineingefressen und den Alkohol als Stressbewältigung und Entspannung genutzt. Alkohol vernebelt diese Probleme allerdings nur, sie werden damit nicht gelöst sondern vor sich hergeschoben und verstärkt. Indem ich aber jetzt sofort Dinge direkt anspreche, die mich stören bin ich in der Lage diese Dinge zu lösen. Sollte etwas nicht lösbar sein, weiss ich nun das ich es nicht ändern kann und begegne dem mit radikaler Akzeptanz. Funktioniert. Stress, Streit, Stille und Langeweile (alle 4 in der Beziehung) waren meine Auslöser um mich zu betäuben. Die sind nun weg, es hätte alles schon viel früher so einfach sein können.

Nun hatte ich den Führerschein neu beantragt und leider die Anordnung zur MPU erhalten. Keinerlei Ausfallerscheinungen.

Ich Kürze das jetzt mal etwas ab.

Trinkverhalten eingeübt seit dem16. Lebensjahr. 1 Feierabendbier 1 zum Abendessen
Mit der Geburt meines zweiten Kindes mit 27 kam das Stresstrinken dazu. Fehlende soziale Kontakte, Beziehungsprobleme, kein Problemlöseverhalten. Plus 2-3 Bier/Tag
Nach der Scheidung 1 Feierabendbier 1 zum Abendessen
2014 Hochzeit
2021 Geburt meines neuen zweiten Kindes - Rückfall in die Gewohnheit der ersten Ehe

Ich bin also einen sehr langen Zeitraum an Alkohol als "Routine" gewöhnt und konnte erst jetzt diese Verhaltensmuster erkennen und verändern.

Jetzt komm ich endlich zu meiner Frage:

Nach der Fragestellung: Was mach ich ? Mein Plan ist dort genauso offen und Ehrlich zu sein wie hier im Forum. Aber ist das klug ?

Wenn ich es nicht erwähne und auf die emotionale Ausnahmesituation beim Streit mit SM verweise komm ich doch auch nicht durch ?

Soll heissen, ich bin mein Problem proaktiv angegangen ohne mir über die Folgen bei der FSS bewusst zu sein. Dadurch werde ich wahrscheinlich mit einem langen Abstinenznachweis "bestraft" anstatt mit einem KT kürzer durchzurutschen, sehe ich das richtig ?

Versteht mich nicht falsch, alles ist gut. Ich rechne eh mit 12 Monaten nach einer Therapie. Alles andere wäre Bonus.

Vielleicht habt ihr ja Tipps für mich.

PS: Meine Ehefrau hat auch eine Therapie in Richtung Borderline angefangen, wir arbeiten also beide an uns.
 
Hallo und willkommen im Forum, Torsten,
zunächst mal: oh Mann, ist das bitter. Nur 0,02‰ weniger und du hättest eine OWI gehabt und dann wär auch von einer MPU keine Rede gewesen. Wenn ich recht in die Forumvergangenheit zurückblicke, bist du derjenige mit dem geringsten Promillewert, der nach einer einmaligen TF zur MPU muss. Aber nun gut, bei deinem früheren Trinkkonsum ist es vielleicht ein für dich und dein Leben ein gewinnbringender cut.

Grundsätzlich ist es gut, offen und ehrlich zu sein. Dabei gilt es zu beachten, dass du dich nicht unnötig in ein schlechteres Licht rücken oder weitere Baustellen eröffnen musst, da machst du dir die MPU nur unnötig schwer. Also z.B. in deinem Fall würde ich die Borderlinestörung deiner Frau nicht thematisieren. Sonst müsstest du dich auf Nachfragen einstellen, wie du damit umgehst und ob es diesbezüglich zwischen euch schon Probleme gegeben hat. Auch ist es eine zu überlegende Frage, ob du die Entwöhnung nennst, damit bist du AB-nachweispflichtig. Aber das wird die Entwicklung zeigen, inwieweit eine Angabe dessen geboten ist. Sinnvoll ist ja selbst bei KT, AB-Nachweise per Haar zu bringen, die ja auch nötigenfalls glaubhaft gelebtes KT anzeigen können.

Dir muss bewusst sein: die emotionale Auseinandersetzung mit deiner Schwiegermutter ist allein der Auslöser für die TF, dein kritisches Trinkverhalten ist eben auf andere Hintergründe zurückzuführen. Da hast du ja schon in Ansätzen Motive vermittelt, auf die man durchaus aufbauen kann. Eines sollte dir klar sein: falls du deine Trinkhistorie so offen und ehrlich wie hier im Forum schildern willst, dann kommst du um 12-15 Monate AB nicht rum. Du hast eine lange Vergangenheit mit Alkohol, da geht der GA von einer ziemlich festgesetzten Verhalten aus, das nicht auf die Schnelle überwunden werden kann und mit reduziertem Trinken wenig vereinbar ist. Also klar ist: je näher du an deiner ehrlichen Geschichte bleibst, desto größer die Herausforderung. Das sage ich jetzt nicht negativ, es kann auch sinnvoll sein, weil du dann auch für dich innerlich "klar Schiff" machst. Es ist halt immer ein Abwägen, welchen Weg der einzelne gehen will. Wir können nur begleiten. Aber das machen wir gern, wenn du dich drauf einlässt. Oder um es platt zu sagen: du kannst zwischen den 2 Polen abwägen, dass du eine vergleichsweise kurze Trinkphase anzeigst, die z.B. durch Corona begann, ein ganz beliebtes Argument in den letzten Jahren, die keinem GA fern ist oder du legst alle Karten auf den Tisch mit deiner ganzen Trinkhistorie, wo man auch sagen könnte: Glück gehabt, der Wert hätte auch deutlich höher sein können. Der GA war nicht dabei, er überprüft nur, ob deine Angaben glaubhaft sind. Da wärest du mit deinem Promillewert ein vergleichsweise niedriger Fall. Aber diese Entscheidung musst DU treffen.

Was ist denn in der Tagesklinik, die du ab Januar anstrebst, vorgesehen? Ambulante Therapie? Wenn dem so ist, würde ich, der auf Therapie-Erfahrung zurückgreifen kann, raten: geh den Weg der Ehrlichkeit, auch wenn er teurer und länger ist. Aber das ist meine rein persönliche Empfehlung.
 
Schön, dass du hier gelandet bist :smiley138:

Erst einmal: Wow ! Hut ab !
Das nenne ich einmal nachhaltige und tragfähige Konsequenzen aus einer TF.

Und, dass auch deine Frau an sich arbeitet, finde ich auch großartig !
Auch das ist ein weiterer wichtiger Baustein in der Rückfallprophylaxe, und für die Ehe natürlich sowieso.

Für die MPU würde ich dir nicht empfehlen, die QE anzugeben.
Damit musst du den Bericht einreichen mit Diagnose und 1,99 ‰ am Tag der Einlieferung.
Damit katapultierst du dich ( wahrscheinlich ) in A1, wenn du so mit A3 durchkommen würdest.

Mein Rat wäre daher:
Ende Januar noch eine Haaranalyse.
Hast du dann 6 Monate AN ( wegen der 2cm am 29.10…? ) ?
Strategie A3 mit freiwilliger Abstinenz
Gute psychologische Aufarbeitung, die bei dir ja schon sehr weit gediehen ist, da fehlt meiner Einschätzung nach nur der „Feinschliff“

„Alles, was du in der MPU sagst, ist die Wahrheit.
Aber nicht alles, was Wahrheit ist, sagst du.“

Letzten Endes kommt es doch darauf an, dass du wieder verantwortungsvoll am öffentlichen StV teilnehmen kannst.
Dafür hast du gesorgt und wirst es auch weiterhin für dich und deine Familie tun.
 
Guten Morgen @kapomick ,
Vielen lieben Dank für deine schnelle und ausführliche Rückmeldung.
Ja Hammer, 0,02. Ich war schon immer ganz vorne dabei
:)
Die Tagesklinik ist eine langzeittherapie nur das ich bei meinen Kindern zu Hause sein kann. Ich will da eigentlich weiter in meinen Kopf schauen lassen um das was ich jetzt schon gut umsetze noch vertiefen.

Du hast mir gut zu denken gegeben, ich bin ein Mensch der frei weg offen und ehrlich ist und ich weiß nicht so genau ob ich das dann authentisch rüber bringe. Habe deinen Ansatz aber verstanden. Hatte ich schonmal drüber nachgedacht.

Dann dürfte ich auch im Fragebogen den entzug nicht angeben , hmm
 
Eines sollte dir klar sein: falls du deine Trinkhistorie so offen und ehrlich wie hier im Forum schildern willst, dann kommst du um 12-15 Monate AB nicht rum.
Dem möchte ich widersprechen.
Die Trinkhistorie, die bei dir mit 52 Jahren an einem Samstag Abend zu einer TF mit 1,1 Umdrehungen geführt hat, ist glaubhaft.
Sonst hättest du, gerade bei einem langen schon früh problematischen Trinkverhalten, eher 2,7 auf dem Kessel gehabt.
Das weiß auch der Gutachter.
Dein Alter ist hier einer der entscheidenden Faktoren.

Es geht meiner Meinung nach in deinem Fall darum, deine wahre Trinkhistorie mit deinen wahren Motiven darzustellen.
Aber für die MPU die Historie ( s.o. ) ab dem 20.04. diesen Jahres wegzulassen.
 
Schön, dass du hier gelandet bist :smiley138:

Erst einmal: Wow ! Hut ab !
Das nenne ich einmal nachhaltige und tragfähige Konsequenzen aus einer TF.

Und, dass auch deine Frau an sich arbeitet, finde ich auch großartig !
Auch das ist ein weiterer wichtiger Baustein in der Rückfallprophylaxe, und für die Ehe natürlich sowieso.

Für die MPU würde ich dir nicht empfehlen, die QE anzugeben.
Damit musst du den Bericht einreichen mit Diagnose und 1,99 ‰ am Tag der Einlieferung.
Damit katapultierst du dich ( wahrscheinlich ) in A1, wenn du so mit A3 durchkommen würdest.

Mein Rat wäre daher:
Ende Januar noch eine Haaranalyse.
Hast du dann 6 Monate AN ( wegen der 2cm am 29.10…? ) ?
Strategie A3 mit freiwilliger Abstinenz
Gute psychologische Aufarbeitung, die bei dir ja schon sehr weit gediehen ist, da fehlt meiner Einschätzung nach nur der „Feinschliff“

„Alles, was du in der MPU sagst, ist die Wahrheit.
Aber nicht alles, was Wahrheit ist, sagst du.“

Letzten Endes kommt es doch darauf an, dass du wieder verantwortungsvoll am öffentlichen StV teilnehmen kannst.
Dafür hast du gesorgt und wirst es auch weiterhin für dich und deine Familie tun.
Guten Morgen @Karl-Heinz
Ich freue mich auch das es klick gemacht hat.

Mit der Haaranalyse im Januar hätte ich erst 5 Monate, aber hätte dann ja noch Zeit.
Kann ich strategie a3 hier irgendwo finden ?

Ich habe verstanden das meine Offenheit nicht zu , Ausnahme von der Regel beim GA führen wird.

Also nur Teile der Wahrheit offenlegen
 
Kann ich strategie a3 hier irgendwo finden ?
Da habe ich mich sehr missverständlich ausgedrückt.

Es gibt in den Beurteilungskriterien für die MPU drei sog. Alkohol-Hypothesen.
Diese sind eine dicke Fachbibel und daher eher schwer zu lesen.
Diese BUK sind der Leitfaden für den Gutachter.

A1: Abhängigkeit
A2: Missbrauch
A3: Gefährdung

Für jede dieser Hypothesen, die wiederum auch festen Kriterien folgen, gibt es Voraussetzungen, die für eine positive MPU erfüllt sein müssen, z.B. ob und wenn, wie lange, Abstinenznachweise vorgelegt werden müssen.

Mit Strategie habe ich gemeint, dass du dich so vorbereitest, dass du in A3 „landest“ mit den dort geltenden Voraussetzungen.
In A3 bist du nicht abstinenzpflichtig.
Du dürfest nach WHO-Angaben „risikoarm“ konsumieren.
Das willst du aber nicht.
Daher kannst du selbstverständlich dich für eine so genannte „freiwillige Abstinenz“ entscheiden.

Ich habe viele „A3er“ mit „freiwilliger Abstinenz“ erfolgreich begleitet.
Und bisher sind alle nach wie vor zufrieden abstinent :smiley22:

Ich hoffe, dass ich mich jetzt verständlicher ausgedrückt habe.
Jetzt habe ich auch meine 2.Tasse Kaffee getrunken :smiley624:
 
@Karl-Heinz ,
stimmt, Kaffee , hatte ich ganz vergessen bei den schnellen Antworten:-)

Hatte A3 jetzt auch gegoogelt.

Macht für mich Sinn und ist ja auch mein Weg nur ohne die Zeitstrafe.

Jetzt muss ich neu denken, an die mögliche Argumentation hatte ich nicht gedacht.

Sollte ich außer der Abstinenznachweise noch etwas mitnehmen? Oder machen ? Verkehrspsychologe Oder ähnliches
 
Natürlich ist alles hilfreich, was bestätigt, dass du an dir gearbeitet hast. Wenn du diesen Weg wählst, dann musst du deine Wahrheit entsprechend dem anpassen, dass dieser Weg funktioniert. Allein aufgrund deiner BAK ist das nicht unmöglich und ist natürlich der kürzere.
Was in meinen Augen ein wenig kritisch wäre, wäre die Angabe deiner SHG´s (die prinzipiell eigentlich gut sind für eine MPU): wenn du da mit AA und Guttemplern kommst, dann erwartet der GA - wie diese Gruppen ja auch - ein alkoholfreies Leben. Das musst du dir überlegen, wie du damit umgehst.
 
Aus meiner Sicht hast du bis jetzt alles richtig gemacht !
Im Moment sehe ich nicht, dass du noch -zusätzlich neben SHG und anstehender TK- einen VP brauchst.

Hier bist du gut aufgehoben, wir begleiten deinen Weg sehr gerne.
Hier können wir auch den Feinschliff als Vorbereitung auf das psychologische Gespräch machen, z.B. anhand des „großen“ Fragebogens machen.

Ob du dann für dich entscheidest, noch einige Stunden 1:1 bei einem VP zu nehmen, kannst du ja dann sehen.:smiley138:
 
@kapomick
Das wollte ich auch gerade noch Fragen, ob die SHG zu erwähnen sind.
Ich will abstinent leben.
Ich denke wenn ich die erwähne, kommen tiefere Nachfragen.

Idee wäre nur eine zu erwähnen zu der mich der Freund meiner Tochter mitgenommen hat. Hat mir gefallen und erst dort von den ganzen Auswirkungen des Alkohols erfahren.
 
Wenn deine Einlassungen die Möglichkeit ergeben, dass du in A3 kategorisiert wirst, dann reichen im Minimum 6 Monate AB. Du hast ja eine HA für 2 Monate gemacht (warum eigentlich nur 2?), wenn du dann noch 2 mit 3 Monaten anhängst, hast du 8 Monate. Das wär nicht verkehrt. Und ja, lieber "nur" eine SHG erwähnen mit der von dir genannten Argumentation. Ansonsten kann ich die Worte von @Karl-Heinz nur bestärken.
 
@kapomick
2 Monate weil ich keine Haare auf dem Kopf hab. Mussten Barthaare nehmen ;-) Und die wachsen langsamer
SHG: dann hätte ich die Argumentation für Verhaltensänderung und mein Wissen über die Auswirkungen

Danke euch jetzt schonmal, da kann ich den Geburtstag meines kleinen heute richtig beruhigt feiern
 
Eine kleine Korrektur:
Für A3 werden überhaupt keine AN als „Eintrittskarte“ benötigt.
Es kann am Tag der MPU vom GA eine Haarprobe gefordert werden, um „risikoarmen“ Konsum zu belegen.

Zu den SHG:
Schreibe doch einmal in Ruhe und ausführlich auf
- welche Erfahrungen
- welche Geschichten
- welche Menschen
- welche Eindrücke
- welchen Benefit
usw.
du dort machst ?

Warum gehst du dorthin ?
Wie oft warst du schon dort ?
Möchtest du weiter regelmäßig teilnehmen ?
Was unterscheidet die AA- von der GT- Gruppe ?
etc.

Dann können wir schauen, ob es für dich sinnvoll ist, diese anzugeben oder eben nicht.
So „Geschichten“ zu erzählen, würde ich an deiner Stelle nicht.
Dann lieber weglassen.

Nun feiere aber wirklich in Ruhe, Frieden und Zufriedenheit den Geburtstag deines Kleinen :smiley138:
 
guten Morgen,

mir fällt gerade auf, dass die TF auf einen Samstag fiel. Das ist auch gut. TF‘s unter der Woche fallen negativ aus. Vielleicht den Trinkbeginn noch etwas nach hinten verschieben.
 
Ich empfehle, nichts zu verschieben, hinbiegen o.Ä., sondern exakt bei der Wahrheit zu bleiben.

So, wie es tatsächlich statgefunden hat, ist es absolut stimmig.
Ein nettes Familienwochende bei den Schwiegereltern.
Es wird übernachtet, demzufolge keine Autofahrt geplant.
Man sitzt zusammen und süppelt in geselliger Runde so vor sich hin.
Bis es dann zum großen Kladderaradatsch kommt.
Dem ersten Fluchtreflex wird nachgegeben, sicher aufgrund der alkoholbedingten Herabsetzung der Kontroll- und Regulierungsschwelle.
Also ab inˋs Auto…
 
Man kann schon Nachweise erbingen, aber man muss nicht.
ABER: eine Abstinenzentscheidung erfolgt immer aus wichtigem (!!!) Grund. Kann man den nicht nennen, wars die falsche Entscheidung.
Cave: auch nix trinken (freiwillig, ohne wichtigen Grund) ist risikoarmer Konsum. Halt maximal risikoarm :)
Oder anders: Der Grund für diese Entscheidung muss gut nachvollziehbar sein, sonst weiss der Gutachter: das hält nicht lange.

Und als Anmerkung: Abstinent meint: Null Alk die nächsten 10 Jahre. Ein Glas Sekt zu Sylvester und sonst nichts ist KEINE Abstinenz.
 
Und als Anmerkung: Abstinent meint: Null Alk die nächsten 10 Jahre. Ein Glas Sekt zu Sylvester und sonst nichts ist KEINE Abstinenz.
Danke fuer deine Rueckmeldung.

Bei dem was ich dort bei meiner "Entjungferung" auf der Suchtstation erlebt und gesehen habe wird es auch kein Glas Sekt zu Sylvester geben.

Abstinenz - nix trinken Unterschiedliche Wortwahl. Verstanden
 
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