Hallo liebe Leute! Zuerst einmal danke, dass es so ein Forum hier überhaupt gibt! Der MPU-Vorbereitungsmarkt ist nämlich ein ziemlich zwielichter, bei dem man eher das Gefühl hat, dass einem hier das Geld aus der Tasche gezogen werden soll. Ich habe mich unter anderem auch deshalb gegen solch eine Vorbereitung entschieden und habe auch mit Hilfe dieses Forums meinen Fall aufgearbeitet. Vielen Dank aus ganzem Herzen dafür, dass ihr euch die Zeit nehmt!!!! (übrigens: kann man irgendwo eine Spende hinterlassen? Wenn nein, solltet ihr vielleicht mal darüber nachdenken so etwas einzuführen )
Wie bereits erwähnt habe ich mich selbstständig auf die MPU Vorbereitet. Die Trunkenheitsfahrt selber ist am 08.07.2019 geschehen. Das ganze ist nun also schon eine Weile her. Erst am 06.06.2020 (!) habe ich die Aufforderung zur MPU erhalten. Innerlich hatte ich schon fast ein wenig mit dem Kapitel abgeschlossen. Glücklicherweise habe ich mich aber schon direkt nach der Trunkenheitsfahrt mit der MPU auseinandergesetzt und nach einer kurzen Abstinenzzeit mit dem Kontrollierten Trinken begonnen (ja, habe mich informiert ob ich den die Kriterien erfülle). Fahre damit sehr gut und bin zufrieden. Im Zuge der Aufforderung ein positives MPU Gutachten vorzulegen, habe ich mich in den letzten Wochen noch einmal Intensiver mit dem Thema beschäftigt und begonnen euren Fragebogen zu bearbeiten. Ich würde mich sehr freuen wenn ihr einmal drüber lesen würdet und mich auf eventuelle Ungereimtheiten oder Aussagen die mir zum Verhängnis werden könnten hinweisen würdet. Besonders unsicher bin ich mir bei der Angabe der vorherigen Trinkmengen. Das ist teilweise einfach zu lange her, um sich an die genauen Mengen zu erinnern, geschweige denn, dass ich jemals genau überwacht hätte wie viel ich damals getrunken habe. Habe zudem noch einen Termin mit einer Vekehrspsychologin vereinbart, die mir auf den Zahn fühlen soll. So von dem Vorgeplänkel. Kommen wir zum wichtigen Teil:
(Rechtschreib- und Grammatikfehler dürft ihr behalten )
FB Alkohol
Zur Person
Geschlecht: Männlich
Größe: 182
Gewicht: 94
Alter: 28
Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 08.07.2019
BAK: 1,75
Trinkbeginn: ca. 20:00
Trinkende: 4:15
Uhrzeit der Blutabnahme: 5:20
Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert:
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: keine
Führerschein
Hab ich noch: ja
Hab ich abgegeben: nein
Hab ich neu beantragt: nein
Habe noch keinen gemacht:
Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Rotlichtverstoß im März 2019 2 Punkte / 21 Km/h zu schnell außerorts. 1 Punkt November 2018
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):
Bundesland: NRW
Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: Praktiziere Kontrolliertes trinken seit September 2019
Ich lebe abstinent seit:/
Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Urinscreening ja/nein: nein
Keinen Plan?:
Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: Leberwerte aus einer Routineuntersuchung vom Dezember 2019: alle Werte Top, Leberwerte vom 15.06.2020 auch alle gut. Auf ein weiteres Ergebniss warte ich noch, wird aber auch gut sein.
Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: habe noch vor 2-3 Stunden zu absolvieren. Um mich vorzubereiten.
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung:
MPU
Datum: 06.08.2020
Welche Stelle (MPI): Pima
Schon bezahlt?: Ja
Schon eine MPU gehabt? nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: /
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: /
Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: nein
Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
An diesem Tag habe ich mich mit 5 Kommilitonen getroffen, um den Abschluss der 1. Klausurenphase zu feiern. Die Stimmung war euphorisch und der Abend wurde mit Vorfreude erwartet. Man traf sich in der WG eines Kommilitonen gegen 20 Uhr. Dort wurden die ersten Biere konsumiert. Von 20-22 Uhr 4x 0,33 Bier. Danach machten wir uns auf zur U-Bahn-Station, um in die Innenstadt zu fahren. Auf dem Weg zur U-Bahn bzw. in die Innenstadt, ein weiteres Bier 0,5. In der Innenstadt angekommen gingen wir wie zu dieser Zeit üblich zu einem „Späti“ am Zülpicher Platz. Dort hielten wir uns einige Stunden auf. bis ca. 2 Uhr. Die Stimmung war sehr ausgelassen und wir unterhielten uns über unser Studium und etwaige berufliche Perspektiven. In dieser Zeit habe ich 4x 0,5 Bier konsumiert. Ab 2 Uhr machten wir uns auf den Weg nach Ehrenfeld um das Lokal „Bumann&Sohn“ aufzusuchen. Auf dem Weg hielten wir bei mehreren Gelegenheiten an, um etwas zu essen oder neues Bier am Kiosk zu kaufen. In der Zeit habe ich 1 weitere Bier 0,5 Liter konsumiert. Gegen 3:15 Uhr betrat ich dann das Lokal. Mittlerweile waren wir nur noch zu dritt, da die anderen Kommillitonen den nach Hause weg angetreten haben. Innerhalb des Lokals wurden nochmal 3x 0,2 Liter Bier ausgegeben, da ich zu diesem Zeitpunkt kein Bargeld hatte. Kurz nach 4 Uhr bemerkte ich, dass ich sehr müde wurde und traf spontan die Entscheidung den nach Hause weg anzutreten. Ohne die anderen zu informieren. Nach Verlassen des Clubs hatte ich zunächst vor mit der U-Bahn zu fahren, die nur ca. 100 Meter vom Club entfernt hielt. Dabei ging ich an einer Fahrradverleih Station vorbei und entschied dann, ein Fahrrad zu mieten und damit nach Hause zu fahren. Bis heute frage ich mich, wieso ich nicht in die Bahn gestiegen bin und das Fahrrad genommen habe, ohne auch nur einen Moment meinen Zustand zu hinterfragen. Aufgrund meines Alkoholpegels gestaltete sich der Verleih per Handy schwierig und ich brauchte einige Zeit, sodass ich gegen 4:15 mit dem Fahrrad losfuhr. Allerdings in eine falsche Richtung, was mir zuerst nicht auffiel, da ich noch recht neu in Köln, ortsunkundig und zudem stark alkoholisiert war. Erst nach einigen hundert Metern bemerkte ich, dass ich Falsch abgebogen sein musste und folgte einer Beschilderung Richtung „Zentrum“. Dass diese Beschilderung zu einer Autobahnauffahrt gehörte, bemerkte ich in diesem Moment nicht und da die Autobahn innerstädtisch verlief war auch nicht direkt ersichtlich, dass es sich um eine Autobahn handelte. Erst einige Meter weiter konnte ich einen Tunnel erkennen und dann wurde mir klar, dass ich mich auf dem falschen Weg befinde. Einige Momente später vernahm ich Blaulicht hinter mir und die Polizei hielt mich an. Ich wurde gefühlt schlagartig nüchtern. Das Pusten hatte ich verweigert, da ich irgendwo mal gehört hatte, dass man das nicht tun sollte. Ich bemühte mich ruhig und freundlich zu verhalten und nicht alkoholisiert zu wirken. Auf der Wache wartete ich ebenfalls sehr ruhig auf dem Stuhl und verweigerte ich jeden Test, da ich das Gefühl hatte es nur schlimmer machen zu können. Nachdem von der Wache entlassen wurde, fiel alles auf mich herab und ich war nervlich am Ende. Ich trat den weiteren Heimweg mit der U-Bahn an und ging schlafen.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
Die Angaben entnehme ich meiner Erinnerung und über die Rückrechnung des BAK-Wertes. An die exakte Menge Bier, kann ich mich allerdings nicht genau erinnern.
4x 0,33 Bier von 20-22 Uhr
6x 0,5 Bier von 22-3 Uhr
4x 0,2 Bier von 3-4:15 Uhr
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Hatte vor ca. 7 km nach Hause zu fahren, bin aber nach ca. einem Kilometer von der Polizei angehalten worden.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Gedanken um die Sicherheit haben ich mir in diesem Moment nicht gemacht. Ich habe das Fahren auf dem Fahrrad unter Alkoholeinfluss bagatellisiert und dachte, dass ich bei 1,6 Promille sowieso nicht erreichen werden, ohne volltrunken zu sein. Habe das Fahrradfahren sogar als die „richtige alternative“ zum Auto fahren gesehen. Wenn du trinkst, dann ist das Fahrrad ok, da ja nicht viel passieren kann. Wie gefährlich das Ganze ist und das ich meine und die Sicherheit anderer gefährdet habe, hatte ich in diesem Moment komplett ausgeblendet.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Habe die Fahrt nicht vermeiden wollen, da ich das Fahrrad als richtig erachtet habe, um auch alkoholisiert von a nach b zu kommen. Immer auch mit der festen Überzeugung, 1,6 Promille als weit entfernte, für mich unerreichbare Grenze zu sehen.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
nein
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen, ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Im Zeitraum von 2-3 Monaten vor der Trunkenheitsfahrt bin ich sicher 6-8-mal alkoholisiert durch Köln gefahren. Meist leicht alkoholisiert nach 3-4 Bier 0,5. 2-mal aber auch stark alkoholisiert. Auto und Alkohol habe ich immer strikt trennen können, heißt 0,0 Promille, wenn ich gefahren bin. Bevor ich nach Köln gezogen bin habe ich das Fahrrad als Verkehrsmittel nur sehr selten benutzt und bin dann auch nicht alkoholisiert gefahren. Da ich allerdings eine sehr gedankenlose und unreflektierte Einstellung zum Alkohol und Fahrrad fahren hatte, wäre das sicherlich nicht das letzte Mal gewesen.
Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Erster Alkoholkonsum an meinem 16. Geburtstag. Ein Bier 0,33 und unter Aufsicht meiner Eltern. Es hat mir nicht sonderlich gut geschmeckt, da es sehr bitter war.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Wie bereits erwähnt hat mir Bier mit 16 Jahren nicht besonders geschmeckt, sodass ich, wenn ich getrunken habe, mal ein Radler oder sonstiges Biermischgetränk mit meinen Eltern beim Grillen oder zu Anlässen wie Geburtstagen getrunken habe. Da ich damals außerdem leistungmäßig Judo gemacht habe und es in diesem Personen- und Freundeskreis nicht gern gesehen war, Alkohol zu trinken, war ich dem gegenüber auch eher abgeneigt.
Erst mit Beginn des Studiums im Jahre 2012 mit 20 Jahren habe ich dann angefangen öfter zu Konsumieren. Allerdings gab es da keine Regelmäßigkeit, dass man sagen könnte jeden Monat wurde konsumiert. Mal gab es einen oder zwei Monate ohne Konsum, mal wurde zwei Mal im Monat konsumiert. Durchschnittlich kann man sagen: ca. einmal im Monat 3-4 0,33 Bier. In diesem Maße hielt sich mein Alkoholkonsum bis 2017 und bis auf einzelne Ausnahmen wie Silvester oder der eigene Geburtstag, an dem dann mehr konsumiert wurde 6-7 Flaschen Bier 0,33.
Ab 2017 gab es eine Phase, in der ich vermehrt mit Freunden und Kommillitonen feiern ging. Ich hatte, da sich mein Studium langsam dem Ende neigte das Gefühl etwas nachholen zu müssen, bzw. noch einmal das Studentenleben auszukosten und feiern zu gehen bevor der „Ernst des Lebens“ beginnen würde. Zudem war ich zu dieser Zeit als Werkstudent bei einem Unternehmen beschäftigt, wodurch sich meine Monatlichen Einnahmen deutlich erhöhten und ich es mir erlauben konnte öfter auszugehen. Durchschnittlich habe ich in dieser Zeit 2-mal im Monat 5-6 Bier 0,33 konsumiert.
Das änderte sich, als ich in dem Unternehmen in dem ich zu dieser Zeit als Werkstudent tätig war, Anfang 2018 meine Bachelorarbeit beginn. Diese lag mir am Herzen und ich wollte mein Bestes geben und feiern gehen wurden eher zweitrangig für mich. Ich konsumierte in dieser Zeit ca. 2-4 Bier pro Monat zu 1-2 Trinkanlässen (Fußball gucken, Grillen, zum Essen im Restaurant). Zu einem Anlass im Sommer, bei einer Sommerparty eines Freundes, habe ich mehr konsumiert in etwa 7-9 Flaschen Bier 0,5.
Nach den doch sehr anstrengenden 6 Monaten meiner Abschlussarbeit fühlte ich mich befreit und war wirklich erleichtert meinen Abschluss in der Tasche zu haben. Andererseits war da auch das Gefühl von Unwissenheit. Ich wusste nicht so recht was ich als nächstes tun sollte. Arbeiten oder weiter studieren? Letztlich entschloss ich mich ein Masterstudium in Köln dranzuhängen, auch aus dem Grund den von mir gefürchteten Berufseinstieg und den „Ernst des Lebens“ ein bisschen nach hinten rauszögern zu können. Auch hatte ich mir absichtlich eine Großstadt wie Köln ausgesucht, um „was anderes“ zu sehen und um mal in einer echten Großstadt leben zu können. Ich fand den Gedanken sehr aufregend und war euphorisch. Da ich auf den Beginn meines Masters 5 Monate warten musste, hatte ich das als Chance gesehen keine Feier auszulassen und bei jeder Gelegenheit mit Freunden unterwegs zu sein. Dementsprechend stieg auch mein Alkoholkonsum. Es gab 2-4-mal im Monat Trinkanlässe bei denen konsumiert wurden in der Regel ca. 5-6 Flaschen Bier 0,5. An manchen Gelegenheiten allerdings auch 8-10 Flaschen Bier 0,5. Zum Beispiel an Sylvester 2018/19. Das bedeutete, dass ich zu Beginn meines Masters in Köln im März 2019 schon recht trinkfest war. In Köln habe ich dann, angefangen auch unter der Woche zu konsumieren. So war es nicht unüblich am Donnerstag dem „Studententag“ auch mal auszugehen und mit den Kommilitonen Bier trinken zu gehen. In dieser Zeit habe ich rückblickend am meisten Alkohol in meinem Leben konsumiert. Trinkmengen von 6-7 0,5 Bier waren nicht unüblich. An Abenden, die mit dem Besuch einer Diskothek oder eines Clubs verbunden waren, wurden auch ca. 10 Flaschen Bier 0,5 konsumiert. Das kam innerhalb der Zeit in Köln ca. 3-mal vor.
Wie bereits erwähnt habe ich mich selbstständig auf die MPU Vorbereitet. Die Trunkenheitsfahrt selber ist am 08.07.2019 geschehen. Das ganze ist nun also schon eine Weile her. Erst am 06.06.2020 (!) habe ich die Aufforderung zur MPU erhalten. Innerlich hatte ich schon fast ein wenig mit dem Kapitel abgeschlossen. Glücklicherweise habe ich mich aber schon direkt nach der Trunkenheitsfahrt mit der MPU auseinandergesetzt und nach einer kurzen Abstinenzzeit mit dem Kontrollierten Trinken begonnen (ja, habe mich informiert ob ich den die Kriterien erfülle). Fahre damit sehr gut und bin zufrieden. Im Zuge der Aufforderung ein positives MPU Gutachten vorzulegen, habe ich mich in den letzten Wochen noch einmal Intensiver mit dem Thema beschäftigt und begonnen euren Fragebogen zu bearbeiten. Ich würde mich sehr freuen wenn ihr einmal drüber lesen würdet und mich auf eventuelle Ungereimtheiten oder Aussagen die mir zum Verhängnis werden könnten hinweisen würdet. Besonders unsicher bin ich mir bei der Angabe der vorherigen Trinkmengen. Das ist teilweise einfach zu lange her, um sich an die genauen Mengen zu erinnern, geschweige denn, dass ich jemals genau überwacht hätte wie viel ich damals getrunken habe. Habe zudem noch einen Termin mit einer Vekehrspsychologin vereinbart, die mir auf den Zahn fühlen soll. So von dem Vorgeplänkel. Kommen wir zum wichtigen Teil:
(Rechtschreib- und Grammatikfehler dürft ihr behalten )
FB Alkohol
Zur Person
Geschlecht: Männlich
Größe: 182
Gewicht: 94
Alter: 28
Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 08.07.2019
BAK: 1,75
Trinkbeginn: ca. 20:00
Trinkende: 4:15
Uhrzeit der Blutabnahme: 5:20
Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert:
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: keine
Führerschein
Hab ich noch: ja
Hab ich abgegeben: nein
Hab ich neu beantragt: nein
Habe noch keinen gemacht:
Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Rotlichtverstoß im März 2019 2 Punkte / 21 Km/h zu schnell außerorts. 1 Punkt November 2018
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):
Bundesland: NRW
Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: Praktiziere Kontrolliertes trinken seit September 2019
Ich lebe abstinent seit:/
Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Urinscreening ja/nein: nein
Keinen Plan?:
Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: Leberwerte aus einer Routineuntersuchung vom Dezember 2019: alle Werte Top, Leberwerte vom 15.06.2020 auch alle gut. Auf ein weiteres Ergebniss warte ich noch, wird aber auch gut sein.
Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: habe noch vor 2-3 Stunden zu absolvieren. Um mich vorzubereiten.
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung:
MPU
Datum: 06.08.2020
Welche Stelle (MPI): Pima
Schon bezahlt?: Ja
Schon eine MPU gehabt? nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: /
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: /
Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: nein
Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
An diesem Tag habe ich mich mit 5 Kommilitonen getroffen, um den Abschluss der 1. Klausurenphase zu feiern. Die Stimmung war euphorisch und der Abend wurde mit Vorfreude erwartet. Man traf sich in der WG eines Kommilitonen gegen 20 Uhr. Dort wurden die ersten Biere konsumiert. Von 20-22 Uhr 4x 0,33 Bier. Danach machten wir uns auf zur U-Bahn-Station, um in die Innenstadt zu fahren. Auf dem Weg zur U-Bahn bzw. in die Innenstadt, ein weiteres Bier 0,5. In der Innenstadt angekommen gingen wir wie zu dieser Zeit üblich zu einem „Späti“ am Zülpicher Platz. Dort hielten wir uns einige Stunden auf. bis ca. 2 Uhr. Die Stimmung war sehr ausgelassen und wir unterhielten uns über unser Studium und etwaige berufliche Perspektiven. In dieser Zeit habe ich 4x 0,5 Bier konsumiert. Ab 2 Uhr machten wir uns auf den Weg nach Ehrenfeld um das Lokal „Bumann&Sohn“ aufzusuchen. Auf dem Weg hielten wir bei mehreren Gelegenheiten an, um etwas zu essen oder neues Bier am Kiosk zu kaufen. In der Zeit habe ich 1 weitere Bier 0,5 Liter konsumiert. Gegen 3:15 Uhr betrat ich dann das Lokal. Mittlerweile waren wir nur noch zu dritt, da die anderen Kommillitonen den nach Hause weg angetreten haben. Innerhalb des Lokals wurden nochmal 3x 0,2 Liter Bier ausgegeben, da ich zu diesem Zeitpunkt kein Bargeld hatte. Kurz nach 4 Uhr bemerkte ich, dass ich sehr müde wurde und traf spontan die Entscheidung den nach Hause weg anzutreten. Ohne die anderen zu informieren. Nach Verlassen des Clubs hatte ich zunächst vor mit der U-Bahn zu fahren, die nur ca. 100 Meter vom Club entfernt hielt. Dabei ging ich an einer Fahrradverleih Station vorbei und entschied dann, ein Fahrrad zu mieten und damit nach Hause zu fahren. Bis heute frage ich mich, wieso ich nicht in die Bahn gestiegen bin und das Fahrrad genommen habe, ohne auch nur einen Moment meinen Zustand zu hinterfragen. Aufgrund meines Alkoholpegels gestaltete sich der Verleih per Handy schwierig und ich brauchte einige Zeit, sodass ich gegen 4:15 mit dem Fahrrad losfuhr. Allerdings in eine falsche Richtung, was mir zuerst nicht auffiel, da ich noch recht neu in Köln, ortsunkundig und zudem stark alkoholisiert war. Erst nach einigen hundert Metern bemerkte ich, dass ich Falsch abgebogen sein musste und folgte einer Beschilderung Richtung „Zentrum“. Dass diese Beschilderung zu einer Autobahnauffahrt gehörte, bemerkte ich in diesem Moment nicht und da die Autobahn innerstädtisch verlief war auch nicht direkt ersichtlich, dass es sich um eine Autobahn handelte. Erst einige Meter weiter konnte ich einen Tunnel erkennen und dann wurde mir klar, dass ich mich auf dem falschen Weg befinde. Einige Momente später vernahm ich Blaulicht hinter mir und die Polizei hielt mich an. Ich wurde gefühlt schlagartig nüchtern. Das Pusten hatte ich verweigert, da ich irgendwo mal gehört hatte, dass man das nicht tun sollte. Ich bemühte mich ruhig und freundlich zu verhalten und nicht alkoholisiert zu wirken. Auf der Wache wartete ich ebenfalls sehr ruhig auf dem Stuhl und verweigerte ich jeden Test, da ich das Gefühl hatte es nur schlimmer machen zu können. Nachdem von der Wache entlassen wurde, fiel alles auf mich herab und ich war nervlich am Ende. Ich trat den weiteren Heimweg mit der U-Bahn an und ging schlafen.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
Die Angaben entnehme ich meiner Erinnerung und über die Rückrechnung des BAK-Wertes. An die exakte Menge Bier, kann ich mich allerdings nicht genau erinnern.
4x 0,33 Bier von 20-22 Uhr
6x 0,5 Bier von 22-3 Uhr
4x 0,2 Bier von 3-4:15 Uhr
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Hatte vor ca. 7 km nach Hause zu fahren, bin aber nach ca. einem Kilometer von der Polizei angehalten worden.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Gedanken um die Sicherheit haben ich mir in diesem Moment nicht gemacht. Ich habe das Fahren auf dem Fahrrad unter Alkoholeinfluss bagatellisiert und dachte, dass ich bei 1,6 Promille sowieso nicht erreichen werden, ohne volltrunken zu sein. Habe das Fahrradfahren sogar als die „richtige alternative“ zum Auto fahren gesehen. Wenn du trinkst, dann ist das Fahrrad ok, da ja nicht viel passieren kann. Wie gefährlich das Ganze ist und das ich meine und die Sicherheit anderer gefährdet habe, hatte ich in diesem Moment komplett ausgeblendet.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Habe die Fahrt nicht vermeiden wollen, da ich das Fahrrad als richtig erachtet habe, um auch alkoholisiert von a nach b zu kommen. Immer auch mit der festen Überzeugung, 1,6 Promille als weit entfernte, für mich unerreichbare Grenze zu sehen.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
nein
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen, ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Im Zeitraum von 2-3 Monaten vor der Trunkenheitsfahrt bin ich sicher 6-8-mal alkoholisiert durch Köln gefahren. Meist leicht alkoholisiert nach 3-4 Bier 0,5. 2-mal aber auch stark alkoholisiert. Auto und Alkohol habe ich immer strikt trennen können, heißt 0,0 Promille, wenn ich gefahren bin. Bevor ich nach Köln gezogen bin habe ich das Fahrrad als Verkehrsmittel nur sehr selten benutzt und bin dann auch nicht alkoholisiert gefahren. Da ich allerdings eine sehr gedankenlose und unreflektierte Einstellung zum Alkohol und Fahrrad fahren hatte, wäre das sicherlich nicht das letzte Mal gewesen.
Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Erster Alkoholkonsum an meinem 16. Geburtstag. Ein Bier 0,33 und unter Aufsicht meiner Eltern. Es hat mir nicht sonderlich gut geschmeckt, da es sehr bitter war.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Wie bereits erwähnt hat mir Bier mit 16 Jahren nicht besonders geschmeckt, sodass ich, wenn ich getrunken habe, mal ein Radler oder sonstiges Biermischgetränk mit meinen Eltern beim Grillen oder zu Anlässen wie Geburtstagen getrunken habe. Da ich damals außerdem leistungmäßig Judo gemacht habe und es in diesem Personen- und Freundeskreis nicht gern gesehen war, Alkohol zu trinken, war ich dem gegenüber auch eher abgeneigt.
Erst mit Beginn des Studiums im Jahre 2012 mit 20 Jahren habe ich dann angefangen öfter zu Konsumieren. Allerdings gab es da keine Regelmäßigkeit, dass man sagen könnte jeden Monat wurde konsumiert. Mal gab es einen oder zwei Monate ohne Konsum, mal wurde zwei Mal im Monat konsumiert. Durchschnittlich kann man sagen: ca. einmal im Monat 3-4 0,33 Bier. In diesem Maße hielt sich mein Alkoholkonsum bis 2017 und bis auf einzelne Ausnahmen wie Silvester oder der eigene Geburtstag, an dem dann mehr konsumiert wurde 6-7 Flaschen Bier 0,33.
Ab 2017 gab es eine Phase, in der ich vermehrt mit Freunden und Kommillitonen feiern ging. Ich hatte, da sich mein Studium langsam dem Ende neigte das Gefühl etwas nachholen zu müssen, bzw. noch einmal das Studentenleben auszukosten und feiern zu gehen bevor der „Ernst des Lebens“ beginnen würde. Zudem war ich zu dieser Zeit als Werkstudent bei einem Unternehmen beschäftigt, wodurch sich meine Monatlichen Einnahmen deutlich erhöhten und ich es mir erlauben konnte öfter auszugehen. Durchschnittlich habe ich in dieser Zeit 2-mal im Monat 5-6 Bier 0,33 konsumiert.
Das änderte sich, als ich in dem Unternehmen in dem ich zu dieser Zeit als Werkstudent tätig war, Anfang 2018 meine Bachelorarbeit beginn. Diese lag mir am Herzen und ich wollte mein Bestes geben und feiern gehen wurden eher zweitrangig für mich. Ich konsumierte in dieser Zeit ca. 2-4 Bier pro Monat zu 1-2 Trinkanlässen (Fußball gucken, Grillen, zum Essen im Restaurant). Zu einem Anlass im Sommer, bei einer Sommerparty eines Freundes, habe ich mehr konsumiert in etwa 7-9 Flaschen Bier 0,5.
Nach den doch sehr anstrengenden 6 Monaten meiner Abschlussarbeit fühlte ich mich befreit und war wirklich erleichtert meinen Abschluss in der Tasche zu haben. Andererseits war da auch das Gefühl von Unwissenheit. Ich wusste nicht so recht was ich als nächstes tun sollte. Arbeiten oder weiter studieren? Letztlich entschloss ich mich ein Masterstudium in Köln dranzuhängen, auch aus dem Grund den von mir gefürchteten Berufseinstieg und den „Ernst des Lebens“ ein bisschen nach hinten rauszögern zu können. Auch hatte ich mir absichtlich eine Großstadt wie Köln ausgesucht, um „was anderes“ zu sehen und um mal in einer echten Großstadt leben zu können. Ich fand den Gedanken sehr aufregend und war euphorisch. Da ich auf den Beginn meines Masters 5 Monate warten musste, hatte ich das als Chance gesehen keine Feier auszulassen und bei jeder Gelegenheit mit Freunden unterwegs zu sein. Dementsprechend stieg auch mein Alkoholkonsum. Es gab 2-4-mal im Monat Trinkanlässe bei denen konsumiert wurden in der Regel ca. 5-6 Flaschen Bier 0,5. An manchen Gelegenheiten allerdings auch 8-10 Flaschen Bier 0,5. Zum Beispiel an Sylvester 2018/19. Das bedeutete, dass ich zu Beginn meines Masters in Köln im März 2019 schon recht trinkfest war. In Köln habe ich dann, angefangen auch unter der Woche zu konsumieren. So war es nicht unüblich am Donnerstag dem „Studententag“ auch mal auszugehen und mit den Kommilitonen Bier trinken zu gehen. In dieser Zeit habe ich rückblickend am meisten Alkohol in meinem Leben konsumiert. Trinkmengen von 6-7 0,5 Bier waren nicht unüblich. An Abenden, die mit dem Besuch einer Diskothek oder eines Clubs verbunden waren, wurden auch ca. 10 Flaschen Bier 0,5 konsumiert. Das kam innerhalb der Zeit in Köln ca. 3-mal vor.