1,75 Promille auf dem Fahrrad.

Der_Heini

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Hallo liebe Leute! Zuerst einmal danke, dass es so ein Forum hier überhaupt gibt! Der MPU-Vorbereitungsmarkt ist nämlich ein ziemlich zwielichter, bei dem man eher das Gefühl hat, dass einem hier das Geld aus der Tasche gezogen werden soll. Ich habe mich unter anderem auch deshalb gegen solch eine Vorbereitung entschieden und habe auch mit Hilfe dieses Forums meinen Fall aufgearbeitet. Vielen Dank aus ganzem Herzen dafür, dass ihr euch die Zeit nehmt!!!! (übrigens: kann man irgendwo eine Spende hinterlassen? Wenn nein, solltet ihr vielleicht mal darüber nachdenken so etwas einzuführen :) )

Wie bereits erwähnt habe ich mich selbstständig auf die MPU Vorbereitet. Die Trunkenheitsfahrt selber ist am 08.07.2019 geschehen. Das ganze ist nun also schon eine Weile her. Erst am 06.06.2020 (!) habe ich die Aufforderung zur MPU erhalten. Innerlich hatte ich schon fast ein wenig mit dem Kapitel abgeschlossen. Glücklicherweise habe ich mich aber schon direkt nach der Trunkenheitsfahrt mit der MPU auseinandergesetzt und nach einer kurzen Abstinenzzeit mit dem Kontrollierten Trinken begonnen (ja, habe mich informiert ob ich den die Kriterien erfülle). Fahre damit sehr gut und bin zufrieden. Im Zuge der Aufforderung ein positives MPU Gutachten vorzulegen, habe ich mich in den letzten Wochen noch einmal Intensiver mit dem Thema beschäftigt und begonnen euren Fragebogen zu bearbeiten. Ich würde mich sehr freuen wenn ihr einmal drüber lesen würdet und mich auf eventuelle Ungereimtheiten oder Aussagen die mir zum Verhängnis werden könnten hinweisen würdet. Besonders unsicher bin ich mir bei der Angabe der vorherigen Trinkmengen. Das ist teilweise einfach zu lange her, um sich an die genauen Mengen zu erinnern, geschweige denn, dass ich jemals genau überwacht hätte wie viel ich damals getrunken habe. Habe zudem noch einen Termin mit einer Vekehrspsychologin vereinbart, die mir auf den Zahn fühlen soll. So von dem Vorgeplänkel. Kommen wir zum wichtigen Teil:

(Rechtschreib- und Grammatikfehler dürft ihr behalten :p )

FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: Männlich
Größe: 182
Gewicht: 94
Alter: 28

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 08.07.2019
BAK: 1,75
Trinkbeginn: ca. 20:00
Trinkende: 4:15
Uhrzeit der Blutabnahme: 5:20

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert:
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: keine

Führerschein
Hab ich noch: ja
Hab ich abgegeben: nein
Hab ich neu beantragt: nein
Habe noch keinen gemacht:

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Rotlichtverstoß im März 2019 2 Punkte / 21 Km/h zu schnell außerorts. 1 Punkt November 2018
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):

Bundesland
: NRW


Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: Praktiziere Kontrolliertes trinken seit September 2019
Ich lebe abstinent seit:/

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Urinscreening ja/nein: nein
Keinen Plan?:

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: Leberwerte aus einer Routineuntersuchung vom Dezember 2019: alle Werte Top, Leberwerte vom 15.06.2020 auch alle gut. Auf ein weiteres Ergebniss warte ich noch, wird aber auch gut sein.

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: habe noch vor 2-3 Stunden zu absolvieren. Um mich vorzubereiten.
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung:

MPU
Datum: 06.08.2020
Welche Stelle (MPI): Pima
Schon bezahlt?: Ja
Schon eine MPU gehabt? nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: /
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: /

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: nein

Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)


An diesem Tag habe ich mich mit 5 Kommilitonen getroffen, um den Abschluss der 1. Klausurenphase zu feiern. Die Stimmung war euphorisch und der Abend wurde mit Vorfreude erwartet. Man traf sich in der WG eines Kommilitonen gegen 20 Uhr. Dort wurden die ersten Biere konsumiert. Von 20-22 Uhr 4x 0,33 Bier. Danach machten wir uns auf zur U-Bahn-Station, um in die Innenstadt zu fahren. Auf dem Weg zur U-Bahn bzw. in die Innenstadt, ein weiteres Bier 0,5. In der Innenstadt angekommen gingen wir wie zu dieser Zeit üblich zu einem „Späti“ am Zülpicher Platz. Dort hielten wir uns einige Stunden auf. bis ca. 2 Uhr. Die Stimmung war sehr ausgelassen und wir unterhielten uns über unser Studium und etwaige berufliche Perspektiven. In dieser Zeit habe ich 4x 0,5 Bier konsumiert. Ab 2 Uhr machten wir uns auf den Weg nach Ehrenfeld um das Lokal „Bumann&Sohn“ aufzusuchen. Auf dem Weg hielten wir bei mehreren Gelegenheiten an, um etwas zu essen oder neues Bier am Kiosk zu kaufen. In der Zeit habe ich 1 weitere Bier 0,5 Liter konsumiert. Gegen 3:15 Uhr betrat ich dann das Lokal. Mittlerweile waren wir nur noch zu dritt, da die anderen Kommillitonen den nach Hause weg angetreten haben. Innerhalb des Lokals wurden nochmal 3x 0,2 Liter Bier ausgegeben, da ich zu diesem Zeitpunkt kein Bargeld hatte. Kurz nach 4 Uhr bemerkte ich, dass ich sehr müde wurde und traf spontan die Entscheidung den nach Hause weg anzutreten. Ohne die anderen zu informieren. Nach Verlassen des Clubs hatte ich zunächst vor mit der U-Bahn zu fahren, die nur ca. 100 Meter vom Club entfernt hielt. Dabei ging ich an einer Fahrradverleih Station vorbei und entschied dann, ein Fahrrad zu mieten und damit nach Hause zu fahren. Bis heute frage ich mich, wieso ich nicht in die Bahn gestiegen bin und das Fahrrad genommen habe, ohne auch nur einen Moment meinen Zustand zu hinterfragen. Aufgrund meines Alkoholpegels gestaltete sich der Verleih per Handy schwierig und ich brauchte einige Zeit, sodass ich gegen 4:15 mit dem Fahrrad losfuhr. Allerdings in eine falsche Richtung, was mir zuerst nicht auffiel, da ich noch recht neu in Köln, ortsunkundig und zudem stark alkoholisiert war. Erst nach einigen hundert Metern bemerkte ich, dass ich Falsch abgebogen sein musste und folgte einer Beschilderung Richtung „Zentrum“. Dass diese Beschilderung zu einer Autobahnauffahrt gehörte, bemerkte ich in diesem Moment nicht und da die Autobahn innerstädtisch verlief war auch nicht direkt ersichtlich, dass es sich um eine Autobahn handelte. Erst einige Meter weiter konnte ich einen Tunnel erkennen und dann wurde mir klar, dass ich mich auf dem falschen Weg befinde. Einige Momente später vernahm ich Blaulicht hinter mir und die Polizei hielt mich an. Ich wurde gefühlt schlagartig nüchtern. Das Pusten hatte ich verweigert, da ich irgendwo mal gehört hatte, dass man das nicht tun sollte. Ich bemühte mich ruhig und freundlich zu verhalten und nicht alkoholisiert zu wirken. Auf der Wache wartete ich ebenfalls sehr ruhig auf dem Stuhl und verweigerte ich jeden Test, da ich das Gefühl hatte es nur schlimmer machen zu können. Nachdem von der Wache entlassen wurde, fiel alles auf mich herab und ich war nervlich am Ende. Ich trat den weiteren Heimweg mit der U-Bahn an und ging schlafen.



2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Die Angaben entnehme ich meiner Erinnerung und über die Rückrechnung des BAK-Wertes. An die exakte Menge Bier, kann ich mich allerdings nicht genau erinnern.
4x 0,33 Bier von 20-22 Uhr
6x 0,5 Bier von 22-3 Uhr
4x 0,2 Bier von 3-4:15 Uhr


3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Hatte vor ca. 7 km nach Hause zu fahren, bin aber nach ca. einem Kilometer von der Polizei angehalten worden.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Gedanken um die Sicherheit haben ich mir in diesem Moment nicht gemacht. Ich habe das Fahren auf dem Fahrrad unter Alkoholeinfluss bagatellisiert und dachte, dass ich bei 1,6 Promille sowieso nicht erreichen werden, ohne volltrunken zu sein. Habe das Fahrradfahren sogar als die „richtige alternative“ zum Auto fahren gesehen. Wenn du trinkst, dann ist das Fahrrad ok, da ja nicht viel passieren kann. Wie gefährlich das Ganze ist und das ich meine und die Sicherheit anderer gefährdet habe, hatte ich in diesem Moment komplett ausgeblendet.


5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Habe die Fahrt nicht vermeiden wollen, da ich das Fahrrad als richtig erachtet habe, um auch alkoholisiert von a nach b zu kommen. Immer auch mit der festen Überzeugung, 1,6 Promille als weit entfernte, für mich unerreichbare Grenze zu sehen.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
nein


7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen, ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?


Im Zeitraum von 2-3 Monaten vor der Trunkenheitsfahrt bin ich sicher 6-8-mal alkoholisiert durch Köln gefahren. Meist leicht alkoholisiert nach 3-4 Bier 0,5. 2-mal aber auch stark alkoholisiert. Auto und Alkohol habe ich immer strikt trennen können, heißt 0,0 Promille, wenn ich gefahren bin. Bevor ich nach Köln gezogen bin habe ich das Fahrrad als Verkehrsmittel nur sehr selten benutzt und bin dann auch nicht alkoholisiert gefahren. Da ich allerdings eine sehr gedankenlose und unreflektierte Einstellung zum Alkohol und Fahrrad fahren hatte, wäre das sicherlich nicht das letzte Mal gewesen.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Erster Alkoholkonsum an meinem 16. Geburtstag. Ein Bier 0,33 und unter Aufsicht meiner Eltern. Es hat mir nicht sonderlich gut geschmeckt, da es sehr bitter war.


9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Wie bereits erwähnt hat mir Bier mit 16 Jahren nicht besonders geschmeckt, sodass ich, wenn ich getrunken habe, mal ein Radler oder sonstiges Biermischgetränk mit meinen Eltern beim Grillen oder zu Anlässen wie Geburtstagen getrunken habe. Da ich damals außerdem leistungmäßig Judo gemacht habe und es in diesem Personen- und Freundeskreis nicht gern gesehen war, Alkohol zu trinken, war ich dem gegenüber auch eher abgeneigt.
Erst mit Beginn des Studiums im Jahre 2012 mit 20 Jahren habe ich dann angefangen öfter zu Konsumieren. Allerdings gab es da keine Regelmäßigkeit, dass man sagen könnte jeden Monat wurde konsumiert. Mal gab es einen oder zwei Monate ohne Konsum, mal wurde zwei Mal im Monat konsumiert. Durchschnittlich kann man sagen: ca. einmal im Monat 3-4 0,33 Bier. In diesem Maße hielt sich mein Alkoholkonsum bis 2017 und bis auf einzelne Ausnahmen wie Silvester oder der eigene Geburtstag, an dem dann mehr konsumiert wurde 6-7 Flaschen Bier 0,33.
Ab 2017 gab es eine Phase, in der ich vermehrt mit Freunden und Kommillitonen feiern ging. Ich hatte, da sich mein Studium langsam dem Ende neigte das Gefühl etwas nachholen zu müssen, bzw. noch einmal das Studentenleben auszukosten und feiern zu gehen bevor der „Ernst des Lebens“ beginnen würde. Zudem war ich zu dieser Zeit als Werkstudent bei einem Unternehmen beschäftigt, wodurch sich meine Monatlichen Einnahmen deutlich erhöhten und ich es mir erlauben konnte öfter auszugehen. Durchschnittlich habe ich in dieser Zeit 2-mal im Monat 5-6 Bier 0,33 konsumiert.
Das änderte sich, als ich in dem Unternehmen in dem ich zu dieser Zeit als Werkstudent tätig war, Anfang 2018 meine Bachelorarbeit beginn. Diese lag mir am Herzen und ich wollte mein Bestes geben und feiern gehen wurden eher zweitrangig für mich. Ich konsumierte in dieser Zeit ca. 2-4 Bier pro Monat zu 1-2 Trinkanlässen (Fußball gucken, Grillen, zum Essen im Restaurant). Zu einem Anlass im Sommer, bei einer Sommerparty eines Freundes, habe ich mehr konsumiert in etwa 7-9 Flaschen Bier 0,5.
Nach den doch sehr anstrengenden 6 Monaten meiner Abschlussarbeit fühlte ich mich befreit und war wirklich erleichtert meinen Abschluss in der Tasche zu haben. Andererseits war da auch das Gefühl von Unwissenheit. Ich wusste nicht so recht was ich als nächstes tun sollte. Arbeiten oder weiter studieren? Letztlich entschloss ich mich ein Masterstudium in Köln dranzuhängen, auch aus dem Grund den von mir gefürchteten Berufseinstieg und den „Ernst des Lebens“ ein bisschen nach hinten rauszögern zu können. Auch hatte ich mir absichtlich eine Großstadt wie Köln ausgesucht, um „was anderes“ zu sehen und um mal in einer echten Großstadt leben zu können. Ich fand den Gedanken sehr aufregend und war euphorisch. Da ich auf den Beginn meines Masters 5 Monate warten musste, hatte ich das als Chance gesehen keine Feier auszulassen und bei jeder Gelegenheit mit Freunden unterwegs zu sein. Dementsprechend stieg auch mein Alkoholkonsum. Es gab 2-4-mal im Monat Trinkanlässe bei denen konsumiert wurden in der Regel ca. 5-6 Flaschen Bier 0,5. An manchen Gelegenheiten allerdings auch 8-10 Flaschen Bier 0,5. Zum Beispiel an Sylvester 2018/19. Das bedeutete, dass ich zu Beginn meines Masters in Köln im März 2019 schon recht trinkfest war. In Köln habe ich dann, angefangen auch unter der Woche zu konsumieren. So war es nicht unüblich am Donnerstag dem „Studententag“ auch mal auszugehen und mit den Kommilitonen Bier trinken zu gehen. In dieser Zeit habe ich rückblickend am meisten Alkohol in meinem Leben konsumiert. Trinkmengen von 6-7 0,5 Bier waren nicht unüblich. An Abenden, die mit dem Besuch einer Diskothek oder eines Clubs verbunden waren, wurden auch ca. 10 Flaschen Bier 0,5 konsumiert. Das kam innerhalb der Zeit in Köln ca. 3-mal vor.


 

Der_Heini

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10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Siehe Frage 9

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?


Auf Parties, in der Diskothek, in der Bar, in der Kneipe mit Freunden, Kommilitonen und Bekannten.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)


Innere Motive: 1. Zum Genuss. Besonders beim Grillen oder beim Essen im Restaurant.

2. Ich hatte das Bedürfnis meine Jugend vollends auskosten zu müssen und wollte keine verrückten Erlebnisse verpassen, keine Gute Feier auslassen. Ich wollte das Leben unbeschwert und unbekümmert erleben und in Erinnerung halten. Ich hatte die absurde und diffuse Vorstellung ich würde mit Anfang 40 sonst in eine Midlife-Crisis geraten, da ich mich nach all den Dingen sehnen würde, die ich dann nicht mehr machen könnte, da ich durch Verantwortung, Job und Familie gebunden wäre. Feiern gehen, Parties, verrückte Dinge erleben, sodass man ein viele Geschichten haben würde, die man Später erzählen und die suggerieren würden man hätte ein aufregendes Leben geführt, sodass man sich später nicht vorwerfen müsse etwas verpasst zu haben. Alkohol spielte bei diesen Aktivitäten oft eine zentrale Rolle. Um ausgelassener zu feiern, enthemmter zu sein und sorgenfreier die Welt zu erleben.
Mittlerweile bin ich mir bewusst wie absurd diese Vorstellung ist und dass der Alkohol noch lange kein abenteuerlustiges Leben garantiert, sondern eher das Gegenteil bewirken kann und in Extremfällen ganze Existenzen zerstört.
Ich bin mir zwar bewusst, dass das „erwachsen werden“ mit mehr Verantwortung behaftet ist und der Job und Familie mehr und mehr Raum in meinem Leben einnehmen werden, aber mittlerweile freue ich mich darauf. Mich im Job beweisen zu können, dort Anerkennung und Freude am Beruf zu finden. Mit dem ersten „richtigen“ verdienten Geld entstehen auch neue Freiheiten, die ein erlebnisreicheres Leben garantieren. Aufregende Reisen in ferne Länder beispielsweise.
Ich habe meine Einstellung zum Leben geändert und bin mittlerweile an dem Punkt, an dem ich sage, dass ich mich freue in ein paar Jahren eine Familie zu gründen und „sesshaft“ zu werden. Das war bis vor ein paar Jahren noch absolut undenkbar für mich. Ich habe gelernt auch andere Dinge im Leben wert zuschätzen und zu erkennen das diese auch ein erfülltes Leben bieten können. Ich habe gelernt meine Abenteuerlust anders zu kanalisieren bin gerne mit meiner Partnerin und Freunden in der Natur, besichtige gerne neue Orte und mache kleine Tagestouren am Wochenende mit dem Rad.

Als äußeres Motiv würde ich erachten, dass ich mich nicht von gewissen Gruppendynamiken freisprechen konnte, die auch bei mir zu einem erhöhten Alkoholkonsum geführt haben. Ich ließ mich von Freunden antreiben, mehr zu trinken, um mit ihnen mithalten zu können. Man wollte nicht der „Spaßverderber“ sein und hat getrunken obwohl man manchmal nicht mal unbedingt Lust hatte.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Bei wenig Alkohol hat sich einem angenehme „Beschwipstheit“ eingestellt. Ich wurde entspannter und etwas redseliger. Viele Situationen erschienen lustiger zu werden.
Bei viel Alkohol konnte ich Übermut feststellen und auch eine geringere Hemmschwelle. Nüchtern rauche ich beispielsweise gar nicht. Irgendwann habe ich angefangen, bei Freunden Zigaretten zu schnorren. Es ist dann zu einer Gewohnheit geworden, wenn ich alkoholisiert war, mir Zigaretten anzustecken.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Ich habe relativ lange noch Zuhause gewohnt und so kam es manchmal dazu, dass Kritik von meiner Mutter bezüglich meines Alkoholkonsums geäußert wurde. Besonders, wenn ich am Abend Alkohol konsumiert hatte und am nächsten einen Kater hatte. Ich solle an meine Gesundheit denken, Alkohol würde mir nicht gut tun. Ich habe es damals bagatellisiert und gesagt, dass es schon nicht so schlimm sei ab und zu mal was zu trinken. Verglichen mit anderen Menschen in meinem Alter, war mein Alkoholkonsum meiner Auffassung nach absoluter Durchschnitt. Das Bewusstsein, dass auch diese Trinkmengen schon schlimme Schäden anrichten können hatte ich damals nicht.


15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Es sind rückblickend einige Tage, die man lieber mit anderen Dingen als „auskatern“ verbracht hätte. Die Tage waren durch Kopfschmerzen, Übelkeit und Antriebslosigkeit bestimmt. Besonders zu meiner Studienzeit in Köln hat der Alkoholkonsum auch auf meine Leistungsfähigkeit zum Beginn der Woche ausgeschlagen, weil das Wochenende nicht zum Regenerieren genutzt werden konnte. Zu dieser Zeit hatte der Alkoholkonsum sich auch stärker auf mein monatliches Budget ausgewirkt. Rückblickend hätte ich mein Geld lieber in bessere Freizeitaktivitäten oder gute Ernährung gesteckt.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Die Phase in der ich am meisten Alkohol konsumierte war die nach meinem Bachelor Abschluss und zu Beginn meines Masterstudiums. Ein Zeitraum von ca. 8 Monaten.



17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Nein

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?


Nein. Hatte nie das Gefühl, dass mein Alkoholkonsum problematisch ist.

19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Habe mich als ganz normalen jungen Menschen und Studenten gesehen. Habe mich weder als besonders gefährdet gesehen noch als wenig trinkenden Menschen. Meinen Alkoholkonsum habe ich als absolut durchschnittlich empfunden und das bestätigten auch Eindrücke von anderen Mitstudenten, die ähnlich oder sogar häufiger konsumierten.
Heute weiß ich, dass auch ich Alkoholmissbrauch betrieben habe, ich das aber aufgrund gesellschaftlicher Akzeptanz und fehlender Selbstreflektion nicht erkannt habe. Ich habe erkannt, dass ich mich durch meinen gedankenlosen Umgang mit Alkohol stark gefährdet habe und dass ich nicht in der Lage war meinen missbräuchlichen Konsum zu erkennen. Dadurch erhöhte sich allmählich und schleichend meine Alkoholgewöhnung. Wenn ich mich rückblickend einstufe, dann war ich jemand, der zwar nie das Verlangen hatte Alkohol täglich zu konsumieren und auch längere Zeit auf Alkohol verzichten konnte, aber zu Trinkanlässen oft auf missbräuchliche Art und Weise konsumierte. Durch die intensive Auseinandersetzung mit meinem Alkoholkonsum und Alkoholkonsum im Allgemeinen bin ich fest dazu entschlossen nie wieder derartigen Alkoholmissbrauch zu betreiben.



Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Ja. Ich praktiziere das kontrollierte Trinken.
Sprich: max. 12 Trinkanlässe pro Jahr, also max. 1-mal pro Monat mit einer maximalen Trinkmenge von 24g Alkohol also ca. 2x0,33 Liter Bier oder 0,2 Liter Wein. Außerdem genügend Abstände zwischen den Trinkanlässen, damit es zu keiner Gewöhnung kommen kann.
Kein spontanes Trinken, sondern bewusst und genussvoll Trinken.

Diese Regeln habe ich immer eingehalten und es ist mir auch nicht schwergefallen. In einem Trinktagebuch habe ich die Anlässe festgehalten und positive Erfahrungen damit gemacht. Trinkanlässe seit KT:
27.09.2019 2x 0,33 Bier mit Kommilitonen nach Klausurphase. Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln
22.11.2019 Geburtstag eines Freundes 2x 0,33 Bier. Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln
24.12.2019 Weihnachten mit der Familie 1x0,5 Bier
03.03.2020 3x0,2 Bier in der Kneipe mit Kommilitonen. Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln
16.05.2020 2x0,33 Bier Mein Geburtstag mit der Familie zum Grillen
18.06.2020 2x0,33 Bier Geburtstag meines Bruders zum Grillen


21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?


18.06.2020 2x 0,33 Bier
Am Geburtstag meines Bruders, zuhause im Garten beim Grillen, in einem Zeitraum von 3 Stunden.

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Nein

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?


Alkohol oder viel mehr Alkoholische Getränke wie Bier und Wein, sind für mich weiterhin Genussmittel, die mit verantwortungsvollem Konsum die Lebensqualität auch steigern können. Das bedeutet, dass ich immer noch gerne ein Bier/Wein zum Essen trinken möchte. Weiter ist es auch die Überzeugung und Anforderung meinerseits, dass ich doch in der Lage bin mit Alkohol verantwortungsvoll umgehen zu können und nicht das Leben eines trockenen Alkoholikers führen zu müssen. Dieser Gedanke würde Enttäuschung in mir über meine schlechte Kontrollfähigkeit auslösen.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Ich habe erkannt, dass die Art und Weise meines Alkoholkonsums problematisch war. Das heißt, dass ich, wenn ich getrunken habe, besonders in der Zeit vor der Trunkenheitsfahrt übermäßig viel Alkohol konsumiert habe. Das lag unter anderem an der Bagatellisierung von Alkohol als solches und da es bei mir und in meinem Umfeld keinerlei kritische Auseinandersetzung mit dem Thema Alkohol gegeben hat. Ich habe damit meine eigene Gesundheit aufs Spiel gesetzt und mit der Trunkenheitsfahrt sogar die Gesundheit anderer. Ich möchte es nie wieder zu einem derartigen Alkoholkonsum kommen lassen und bin sehr zuversichtlich, dass ich das mithilfe des Kontrollierten Trinkens auch schaffen kann.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?


Ich habe begonnen das Kontrollierte Trinken zu praktizieren, welches mit seinen klaren Regeln ein gutes Konzept ist um seinen eigenen Alkoholkonsum zu überwachen und gering zu halten.
Ich bin in meinem Umfeld offen mit meiner Trunkenheitsfahrt und der darauf folgenden Veränderung meines Alkoholkonsums umgegangen. Dadurch habe oft interessante Gespräche über den generellen Stellenwert von Alkohol und das Trinkverhalten in Deutschland generell aber auch in meinem näheren Umfeld geführt. Das ein oder andere Mal habe ich damit sicherlich einen positiven Denkanstoß geben können. Mittlerweile ist in meinem Freundes- und Bekanntenkreis bekannt, dass ich mein Trinkverhalten nachhaltig verändert habe. Dies wird so auch respektiert. Nur zu Beginn meiner Umstellung kamen vermehrt Fragen auf und auch der ein oder andere dumme Spruch. Davon habe ich mich aber nicht beirren lassen und konnte mit meinem fundierten Wissen bezüglich der Folgen problematischen Alkoholkonsums die meisten verstummen lassen.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?


Ich erlebe und gestalte besonders meine Wochenenden bewusster und kann viel Erholung und Freude aus meinen Aktivitäten schöpfen. Ein neues Hobby von mir ist es längere Radtouren mit meiner Partnerin in die Natur zu machen oder neue Orte mit dem Rad zu erkunden. Generell finde ich, dass meine Wochenenden nun abenteuerlicher sind und mit abwechslungsreicheren Aktivitäten gefüllt sind, als zuvor. So habe ich einige neue Dinge wie z.B. Bouldern für mich entdecken können. Außerdem habe ich wieder angefangen vermehrt ins Fitnessstudio zu gehen. Es hilft mir dabei im Alltag ausgeglichener zu sein und ich fühle mich dadurch auch fitter und gesünder. Mein Leistungsniveau ist außerdem über die Woche hinweg konstanter. Das hat sich auch in meinem Studienleistungen gezeigt, sodass ich beispielweise eine schwere Klausur sehr gut bestanden habe und mein Professor mir daraufhin sogar eine Masterandenstelle angeboten hat. Ein weiterer positiver Effekt ist, dass ich nun weniger Geld für Alkohol/Eintritte ausgebe und das Geld anderweitig sinnvoller einsetze. Auch das Rauchen während des Alkoholkonsums habe ich ganz eingestellt. Auch von meinem näheren und Familiären Umfeld habe ich positive Rückmeldung erhalten. Besonders meine Mutter und meine Partnerin fassen meine Veränderung positiv auf.



27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?


Durch Selbstkontrolle, Kontrolle durch Verwandte/Partnerin/Freunde und Selbstreflektion vor dem Alkoholkonsum. Selbstkontrolle bedeutet, dass ich mir durch aufschreiben und notieren meiner Trinkanlässe übersichtlich und schwarz auf weiß aufzeigen kann, wie viel ich konsumiert habe. Sollte ich einmal von den Vorgaben des kontrollierten Trinkens abweichen, kann ich das dort gut nachvollziehen. Weiter habe ich durch meinen offenen Umgang mit meinem Trinkverhalten und der damaligen Trunkenheitsfahrt ein großes Umfeld, welches ich dazu angehalten habe, mir mitzuteilen sollten sie einmal den Eindruck haben, mein Alkoholkonsum könnte problematisch sein. Selbstreflektion bedeutet, dass ich generell und besonders vor jedem Trinkanlass in mich horche und mir die Frage stelle wie es mir eigentlich geht. Habe ich Stress? Leistungsdruck? Bin in traurig? Wenn dies der Fall ist habe ich mir vorgenommen vom Alkoholgenuss abzusehen, da seine beruhigende Wirkung eher dafür sorgt die Probleme wegzuschieben, anstatt sich mit diesen auseinander zu setzten und langfristig eine Lösung zu finden. Von zukünftigen Anlässen, bei denen der Alkohol im Vordergrund steht, halte ich Abstand. Es soll einzig und allein das gesellige Miteinander im Vordergrund stehen. Ein weiterer Grund ist, dass sich meine Lebenseinstellung und mein Fokus/Ziel geändert haben. Ich bin in der Zeit, in der ich mich mit meinen Motiven fürs Trinken beschäftigt habe, in mich gegangen und habe mir die Frage gestellt, wie mein Leben in Zukunft eigentlich aussehen soll und ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich nicht mit Mitte 30 immer noch diesen Lebensstil führen möchte. Ich sehe mich in Zukunft nun gerne in einem eigenen Heim mit einer kleinen Familie und bin nicht mehr planlos auf der Suche nach wilden Erfahrungen. Diese Lebensart habe ich früher als spießig empfunden, mittlerweile kann ich mich mit diesem Gedanken sehr gut anfreunden.


28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?


Nein, da ich so wie ich nun lebe, keinerlei einbüßen zu meinem früheren Leben habe. Im Gegenteil. Keine „verlorenen“ Tage mehr durch auskatern. Ich fühle mich fitter, gesünder und leistungsfähiger, was ich zum Beispiel schon positiv bei Klausurvorbereitungen gemerkt habe. Außerdem beginnt für mich bald ein neuer Abschnitt in meinem Leben. Mit Beendigung meiner Masterthesis möchte ich erfolgreich ins Berufsleben einsteigen, mit meiner Freundin zusammenziehen, heiraten und irgendwann einmal selbst eine Familie gründen. Ein Alkoholkonsum wie ich ihn am Tage meiner Trunkenheitsfahrt und davor betrieben habe, ist mit diesem Lebensplan in meinen Augen nicht miteinander zu Vereinbaren. Ich möchte zu jeder Zeit einen klaren Kopf haben und die volle Verantwortung für mein Handeln übernehmen können und später mit diesem verantwortungsvollen Umgang auch ein Vorbild für meine Kinder sein.
Weiter habe ich mich durch die Aufarbeitung meines Alkoholkonsums, auch mit Alkoholkonsum in Deutschland generell beschäftigt und habe im Zuge meiner Recherchen auch einige Dokus über Alkoholismus gesehen. Diese hatten eine enorm abschreckende Wirkung und haben mir die Augen bezüglich der verheerenden Auswirkungen, die Alkohol haben kann geöffnet.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?


Strikt. 0,0 Promille lautet die Devise. Wenn ich ein Verkehrsmittel führen muss dann möchte ich nicht unter dem Einfluss von Alkohol stehen. Auch kein Alkoholfreies Bier, da dieses nicht ganz alkoholfrei ist und nicht das unnötige Risiko eingehen möchte. So wichtig ist mir das Bier trinken nicht.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Auch wenn die MPU mit vielen unangenehmen Situationen verbunden ist und es generell ein unangenehmer Prozess ist sich selbst einen problematischen Alkoholkonsum einzugestehen, bin ich froh dass sie mir den nötigen Denkanstoß zu meinem Alkoholkonsumverhalten gegeben hat und mich dazu bewegt hat mich mit dem Thema Alkohol und meinem Trinkverhalten intensiv auseinander zu setzen und die nötigen Veränderungen in meinem Leben anzustreben.

Würde mich über eine Rückmeldung sehr freuen! :)
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Der_Heini,

willkommen im Forum :smiley138:

Im Moment sind einige FB zu kommentieren (und das braucht sehr viel Zeit). Es geht dadurch zwar nicht unbedingt schneller, aber damit du nicht gänzlich "untergehst" trage dich bitte noch hier ein: Überblick - Eingestellte Alk-FB vermerken

Vorab:
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Die Angaben entnehme ich meiner Erinnerung und über die Rückrechnung des BAK-Wertes. An die exakte Menge Bier, kann ich mich allerdings nicht genau erinnern.
4x 0,33 Bier von 20-22 Uhr
6x 0,5 Bier von 22-3 Uhr
4x 0,2 Bier von 3-4:15 Uhr
Anhand des von uns verwendeten Promillerechners (und der ist recht genau) sind deine Angaben zu niedrig (es müssen mind. 2 Bier á 0,5l mehr gewesen sein). Hier kannst du selbst mal nachsehen: Klick
Alternativ: Kleine Alkohollehre zur BAK Berechnung
(übrigens: kann man irgendwo eine Spende hinterlassen? Wenn nein, solltet ihr vielleicht mal darüber nachdenken so etwas einzuführen :) )
"Man" beachte meine Signatur....:zwinker0004:
 

Der_Heini

Neuer Benutzer
Hallo Nancy,

danke für deine schnellen Hinweise :)

Anhand des von uns verwendeten Promillerechners (und der ist recht genau) sind deine Angaben zu niedrig (es müssen mind. 2 Bier á 0,5l mehr gewesen sein). Hier kannst du selbst mal nachsehen: Klick
Alternativ: Kleine Alkohollehre zur BAK Berechnung

Habe den Promillewert mit dem Rechner von kenndeinlimit.de berechnet. Der ist im Prinzip genauso aufgebaut, nur dass der noch das Alter und die Körpergröße berücksichtigt. :smiley2204:

"Man" beachte meine Signatur....:zwinker0004:

Oh perfekt! Ganz übersehen.:smiley624:

Lieben Gruß,
Heini
 

Rübezahl

Gesperrte(r) User(in)
Hallo. Denke auch zu wenig.
Hatte mit 75 kg bei 5h Trinkzeit und Blutentnahme 2 Std später 1.73 prom. Das müssten so 9 Biere sein. Du hast in Summe 10 bist aber schwerer und hattest mehr Zeit.

Ich hab bei mir 6 in wager erinnerung geschätzt , 8-9 gerechnet, und bei mpu von 9,5 geredet. Denk auch das da noch das Begrüßungsbier und der Scheidebecher fehlen.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Der_Heini,
Habe den Promillewert mit dem Rechner von kenndeinlimit.de berechnet. Der ist im Prinzip genauso aufgebaut, nur dass der noch das Alter und die Körpergröße berücksichtigt. :smiley2204:
dieser Promillerechner gibt nur an welche Alk.mengen in Gramm du zu dir genommen und welchen höchsten BAK-Wert du damit erreicht hast (dient praktisch nur als "Soforthilfe" wenn man gerade getrunken hat und feststellen möchte ob man jetzt fahren darf, obwohl dies in der Erklärung dieser Seite negiert wird), er beachtet aber nicht den Abbau der stündlich im Körper verläuft.

Ich bin es auch noch einmal mit unserer kleinen Alkohollehre durchgegangen und - du musst definitiv mehr getrunken haben.
Bedenke: wenn du bei der MPU mit den Trinkmengen untertreibst wird dies als Verharmlosung und mangelnde Aufarbeitung angesehen, dies führt meist zu einem neg. Ergebnis.

Zu deinem FB:

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
[....]
Trinkmengen von 6-7 0,5 Bier waren nicht unüblich. An Abenden, die mit dem Besuch einer Diskothek oder eines Clubs verbunden waren, wurden auch ca. 10 Flaschen Bier 0,5 konsumiert. Das kam innerhalb der Zeit in Köln ca. 3-mal vor.
Somit müsstest du die max. Trinkmenge zu einem Anlass auch im Vorfeld erhöhen..
Hast du dich denn schon mit Trinkmengenberechnungen (Auf- und Abbau des Alk.) auseinandergesetzt?
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)


Innere Motive: 1. Zum Genuss. Besonders beim Grillen oder beim Essen im Restaurant.
"Zum Genuss" auf 1,75‰ zu kommen ist schon -nun sagen wir mal- ziemlich außergewöhnlich...
Es geht darum, warum du soviel getrunken hast, da scheidet der Genuss mit Sicherheit aus.
2. Ich hatte das Bedürfnis meine Jugend vollends auskosten zu müssen und wollte keine verrückten Erlebnisse verpassen, keine Gute Feier auslassen. Ich wollte das Leben unbeschwert und unbekümmert erleben und in Erinnerung halten. Ich hatte die absurde und diffuse Vorstellung ich würde mit Anfang 40 sonst in eine Midlife-Crisis geraten, da ich mich nach all den Dingen sehnen würde, die ich dann nicht mehr machen könnte, da ich durch Verantwortung, Job und Familie gebunden wäre. Feiern gehen, Parties, verrückte Dinge erleben, sodass man ein viele Geschichten haben würde, die man Später erzählen und die suggerieren würden man hätte ein aufregendes Leben geführt, sodass man sich später nicht vorwerfen müsse etwas verpasst zu haben. Alkohol spielte bei diesen Aktivitäten oft eine zentrale Rolle. Um ausgelassener zu feiern, enthemmter zu sein und sorgenfreier die Welt zu erleben.
Je mehr "man" in einem Text sind, desto weniger hat der Leser das Gefühl das hier eine tiefergreifende Auseinandersetzung stattgefunden hat...
Weil du Angst hattest etwas zu "verpassen" hast du soviel getrunken?
blink.gif

Mittlerweile bin ich mir bewusst wie absurd diese Vorstellung ist und dass der Alkohol noch lange kein abenteuerlustiges Leben garantiert, sondern eher das Gegenteil bewirken kann und in Extremfällen ganze Existenzen zerstört.
Ich bin mir zwar bewusst, dass das „erwachsen werden“ mit mehr Verantwortung behaftet ist und der Job und Familie mehr und mehr Raum in meinem Leben einnehmen werden, aber mittlerweile freue ich mich darauf. Mich im Job beweisen zu können, dort Anerkennung und Freude am Beruf zu finden. Mit dem ersten „richtigen“ verdienten Geld entstehen auch neue Freiheiten, die ein erlebnisreicheres Leben garantieren. Aufregende Reisen in ferne Länder beispielsweise.
Ich habe meine Einstellung zum Leben geändert und bin mittlerweile an dem Punkt, an dem ich sage, dass ich mich freue in ein paar Jahren eine Familie zu gründen und „sesshaft“ zu werden. Das war bis vor ein paar Jahren noch absolut undenkbar für mich. Ich habe gelernt auch andere Dinge im Leben wert zuschätzen und zu erkennen das diese auch ein erfülltes Leben bieten können. Ich habe gelernt meine Abenteuerlust anders zu kanalisieren bin gerne mit meiner Partnerin und Freunden in der Natur, besichtige gerne neue Orte und mache kleine Tagestouren am Wochenende mit dem Rad.
Dieser Teil würde besser in den Bereich "Heute und in Zukunft" passen, keinesfalls aber in deine Trinkgründe....
Als äußeres Motiv würde ich erachten, dass ich mich nicht von gewissen Gruppendynamiken freisprechen konnte, die auch bei mir zu einem erhöhten Alkoholkonsum geführt haben. Ich ließ mich von Freunden antreiben, mehr zu trinken, um mit ihnen mithalten zu können. Man wollte nicht der „Spaßverderber“ sein und hat getrunken obwohl man manchmal nicht mal unbedingt Lust hatte.
:cool0030:
Du hast also getrunken weil dich "die anderen" dazu getrieben haben?
think.gif

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Ich habe relativ lange noch Zuhause gewohnt und so kam es manchmal dazu, dass Kritik von meiner Mutter bezüglich meines Alkoholkonsums geäußert wurde. Besonders, wenn ich am Abend Alkohol konsumiert hatte und am nächsten einen Kater hatte. Ich solle an meine Gesundheit denken, Alkohol würde mir nicht gut tun. Ich habe es damals bagatellisiert und gesagt, dass es schon nicht so schlimm sei ab und zu mal was zu trinken. Verglichen mit anderen Menschen in meinem Alter, war mein Alkoholkonsum meiner Auffassung nach absoluter Durchschnitt. Das Bewusstsein, dass auch diese Trinkmengen schon schlimme Schäden anrichten können hatte ich damals nicht.
Könnte gefährlich werden, da manche Psychologen dies bereits als fortgeschrittenes Alk.problem ansehen ("...hat trotz Hinweisen anderer weiter Alk. in hohen Mengen konsumiert").
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Ja. Ich praktiziere das kontrollierte Trinken.
Sprich: max. 12 Trinkanlässe pro Jahr, also max. 1-mal pro Monat mit einer maximalen Trinkmenge von 24g Alkohol also ca. 2x0,33 Liter Bier oder 0,2 Liter Wein. Außerdem genügend Abstände zwischen den Trinkanlässen, damit es zu keiner Gewöhnung kommen kann.
Kein spontanes Trinken, sondern bewusst und genussvoll Trinken.
Im Falle einer evtl. Haaranalyse würde sich dieser moderate Konsum auch bestätigen, oder?
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Alkohol oder viel mehr Alkoholische Getränke wie Bier und Wein, sind für mich weiterhin Genussmittel, die mit verantwortungsvollem Konsum die Lebensqualität auch steigern können. Das bedeutet, dass ich immer noch gerne ein Bier/Wein zum Essen trinken möchte. Weiter ist es auch die Überzeugung und Anforderung meinerseits, dass ich doch in der Lage bin mit Alkohol verantwortungsvoll umgehen zu können und nicht das Leben eines trockenen Alkoholikers führen zu müssen. Dieser Gedanke würde Enttäuschung in mir über meine schlechte Kontrollfähigkeit auslösen.
Wieso solltest du das Leben eines "trockenen Alkoholikers" führen müssen?:smiley2204:
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Durch Selbstkontrolle, Kontrolle durch Verwandte/Partnerin/Freunde und Selbstreflektion vor dem Alkoholkonsum. Selbstkontrolle bedeutet, dass ich mir durch aufschreiben und notieren meiner Trinkanlässe übersichtlich und schwarz auf weiß aufzeigen kann, wie viel ich konsumiert habe. Sollte ich einmal von den Vorgaben des kontrollierten Trinkens abweichen, kann ich das dort gut nachvollziehen. Weiter habe ich durch meinen offenen Umgang mit meinem Trinkverhalten und der damaligen Trunkenheitsfahrt ein großes Umfeld, welches ich dazu angehalten habe, mir mitzuteilen sollten sie einmal den Eindruck haben, mein Alkoholkonsum könnte problematisch sein. Selbstreflektion bedeutet, dass ich generell und besonders vor jedem Trinkanlass in mich horche und mir die Frage stelle wie es mir eigentlich geht. Habe ich Stress? Leistungsdruck? Bin in traurig? Wenn dies der Fall ist habe ich mir vorgenommen vom Alkoholgenuss abzusehen, da seine beruhigende Wirkung eher dafür sorgt die Probleme wegzuschieben, anstatt sich mit diesen auseinander zu setzten und langfristig eine Lösung zu finden. Von zukünftigen Anlässen, bei denen der Alkohol im Vordergrund steht, halte ich Abstand. Es soll einzig und allein das gesellige Miteinander im Vordergrund stehen. Ein weiterer Grund ist, dass sich meine Lebenseinstellung und mein Fokus/Ziel geändert haben. Ich bin in der Zeit, in der ich mich mit meinen Motiven fürs Trinken beschäftigt habe, in mich gegangen und habe mir die Frage gestellt, wie mein Leben in Zukunft eigentlich aussehen soll und ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich nicht mit Mitte 30 immer noch diesen Lebensstil führen möchte. Ich sehe mich in Zukunft nun gerne in einem eigenen Heim mit einer kleinen Familie und bin nicht mehr planlos auf der Suche nach wilden Erfahrungen. Diese Lebensart habe ich früher als spießig empfunden, mittlerweile kann ich mich mit diesem Gedanken sehr gut anfreunden.
Zum fett markierten: Natürlich ist es gut wenn man ein breites Umfeld hat welches (auch in Notfällen) hinter einem steht. Ob es dazu "taugt" deinen Alk.konsum (mit) zu "überwachen" lasse ich aber mal dahingestellt...
Ferner sollte dir das "KT" bereits in "Fleisch und Blut" übergegangen sein. Wenn du "immer noch" einen Trinkkalender dafür brauchst, spricht das eher dagegen...
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?

Nein
, da ich so wie ich nun lebe, keinerlei einbüßen zu meinem früheren Leben habe. Im Gegenteil. Keine „verlorenen“ Tage mehr durch auskatern. Ich fühle mich fitter, gesünder und leistungsfähiger, was ich zum Beispiel schon positiv bei Klausurvorbereitungen gemerkt habe. Außerdem beginnt für mich bald ein neuer Abschnitt in meinem Leben. Mit Beendigung meiner Masterthesis möchte ich erfolgreich ins Berufsleben einsteigen, mit meiner Freundin zusammenziehen, heiraten und irgendwann einmal selbst eine Familie gründen. Ein Alkoholkonsum wie ich ihn am Tage meiner Trunkenheitsfahrt und davor betrieben habe, ist mit diesem Lebensplan in meinen Augen nicht miteinander zu Vereinbaren. Ich möchte zu jeder Zeit einen klaren Kopf haben und die volle Verantwortung für mein Handeln übernehmen können und später mit diesem verantwortungsvollen Umgang auch ein Vorbild für meine Kinder sein.
Weiter habe ich mich durch die Aufarbeitung meines Alkoholkonsums, auch mit Alkoholkonsum in Deutschland generell beschäftigt und habe im Zuge meiner Recherchen auch einige Dokus über Alkoholismus gesehen. Diese hatten eine enorm abschreckende Wirkung und haben mir die Augen bezüglich der verheerenden Auswirkungen, die Alkohol haben kann geöffnet.
Das ist schlecht, denn wenn du es dir nicht zumindest "theoretisch" vorstellen kannst, verlierst du die Achtsamkeit auf dich selbst ("...kann mir nicht mehr passieren") und somit können sich auch wieder "alte Verhaltensweisen" einschleichen...

Im Moment halte ich deine Aufarbeitung noch nicht für ausreichend. Es sind einige Phrasen in deinem Text enthalten...
Nur zu Beginn meiner Umstellung kamen vermehrt Fragen auf und auch der ein oder andere dumme Spruch. Davon habe ich mich aber nicht beirren lassen und konnte mit meinem fundierten Wissen bezüglich der Folgen problematischen Alkoholkonsums die meisten verstummen lassen.
Weiter habe ich mich durch die Aufarbeitung meines Alkoholkonsums, auch mit Alkoholkonsum in Deutschland generell beschäftigt und habe im Zuge meiner Recherchen auch einige Dokus über Alkoholismus gesehen. Diese hatten eine enorm abschreckende Wirkung und haben mir die Augen bezüglich der verheerenden Auswirkungen, die Alkohol haben kann geöffnet.
die den Gutachter nicht unbedingt überzeugen werden...
Bsp.: Was Alkoholismus bedeutet und welche Folgen dies haben kann war dir doch sicher auch schon vor dem Ansehen der Dokus (und während du noch viel getrunken hast) bewusst, oder nicht?

Bevor ich es vergesse:
Was ist eigentlich hiermit?
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Rotlichtverstoß im März 2019 2 Punkte / 21 Km/h zu schnell außerorts. 1 Punkt November 2018
Das müsste alles in deiner Akte enthalten sein. Wie viele Punkte hast du denn jetzt? 6?
 

Der_Heini

Neuer Benutzer
Hallo Nancy!
Danke erstmal für die Bearbeitung meines FBs.
Ich war doch etwas verwundert, dass du doch relativ viel auszusetzen hattest, da ich den Text am Mittwoch mit der Verkehrspsychologin (die selber 12 Jahre lang als Gutachterin tätig war und durchweg guteRezensionen bei Google hat) durchgegangen bin und diese bis auf ein paar Kleinigkeiten nichts auszusetzen hatte und mir ein positives Gutachten prognostizierte. Ich habe auch ein kleines Schreiben in dem sie schreibt, dass sie keine weitere Beratung für nötig hält.
Vielleicht ist der Text, wenn man ihn nur liest und mich nicht persönlich dazu kennen lernt schlechter einzuordnen. Ich habe den Fragebogen nicht nocheinmal überarbeitet, sondern versuche nochmal etwas genauer auf deine Kritik einzugehen und mich zu erklären.

dieser Promillerechner gibt nur an welche Alk.mengen in Gramm du zu dir genommen und welchen höchsten BAK-Wert du damit erreicht hast (dient praktisch nur als "Soforthilfe" wenn man gerade getrunken hat und feststellen möchte ob man jetzt fahren darf, obwohl dies in der Erklärung dieser Seite negiert wird), er beachtet aber nicht den Abbau der stündlich im Körper verläuft.

Ich bin es auch noch einmal mit unserer kleinen Alkohollehre durchgegangen und - du musst definitiv mehr getrunken haben.
Bedenke: wenn du bei der MPU mit den Trinkmengen untertreibst wird dies als Verharmlosung und mangelnde Aufarbeitung angesehen, dies führt meist zu einem neg. Ergebnis.

Also ich habe diesen hier benutzt: https://www.kenn-dein-limit.de/selbst-tests/online-promillerechner/ der ist exakt so aufgebaut wie der, den du mir gezeigt hast. Aber ja, bei deinem Rechner muss ich min. einen Liter Bier mehr getrunken haben.
Betrachtet man die kleine Alkohollehre: 1,75% abzüglich der 0,1%, da ich über 90kg wiege und nicht adipös bin. macht das 17 TE plus die TE der 9 Stunden von 20 bis ca 5:30 macht also 26 TE. 26 mal 0,2 liter ergibt: 5,2 Liter Bier. Meine angegebene Trinkmenge waren 5,12 liter Bier, also sehr nah dran. Demnach spricht es eher für meine Angaben. Kann natürlich auch sein, dass ich gerade ein Brett vorm Kopf habe und einen Denkfehler habe.
Aber besser zu viel zugeben als zu wenig. Ich werde vorsichtshalber 2x 0,5 liter Bier hinzufügen.

Somit müsstest du die max. Trinkmenge zu einem Anlass auch im Vorfeld erhöhen..
Hast du dich denn schon mit Trinkmengenberechnungen (Auf- und Abbau des Alk.) auseinandergesetzt?
Ja das habe ich. Möchte aber die Faustformeln etc. nochmal an diesem Wochenende auffrischen.

"Zum Genuss" auf 1,75‰ zu kommen ist schon -nun sagen wir mal- ziemlich außergewöhnlich...
Es geht darum, warum du soviel getrunken hast, da scheidet der Genuss mit Sicherheit aus.

Vielleicht sollte die Frage dann auch genauso lauten...
Soviel habe ich natürlich NICHT aus Genuss getrunken. An diesem Abend war die Stimmung aus gegebenem Anlass (Ende der Klausurphase) besonders gelöst und die Feierlaune besonders groß. Das kombiniert mit diversen Anfeuerungen und dem ausgeben von "Runden" (welche die angesprochene Gruppendynamik wiedergibt von der ich gesprochen habe) hat dazu geführt, dass man diese Unmengen an Bier getrunken hat. Natürlich wurde ich nicht dazu gezwungen derart viel Bier zu trinken, dennoch hat es einen Einfluss auf die Trinkmenge gehabt.
Je mehr "man" in einem Text sind, desto weniger hat der Leser das Gefühl das hier eine tiefergreifende Auseinandersetzung stattgefunden hat...

Ja das ist mir eigentlich bewusst mit den "man". Ist mir beim Schreiben und Lesen leider nicht aufgefallen. Beim Gespräch mit dem GA werde ich mehr darauf achten danke für den Hinweis.

Weil du Angst hattest etwas zu "verpassen" hast du soviel getrunken?
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Das ist etwas aus dem Kontext gerissen.
Ich habe getrunken, da ich mit dem Feiern und Trinken aufregendes/lustiges verbunden habe und dem ein bisschen hinterher gejagt bin. Die diffuse Angst etwas in seinen jungen Jahren verpasst zu haben und seine Jugend nicht richtig ausgekostet zu haben. Das klingt absurd, mittlerweile auch für mich, aber man bekommt das als junger Mensch durch Werbung/Serien/Filme auch so vermittelt teilweise. Nach den Wochenenden hatte man meist eine lustige Geschichte parat die man mit seinen Freunden/Kommilitonen teilen konnte.
Dieser Teil würde besser in den Bereich "Heute und in Zukunft" passen, keinesfalls aber in deine Trinkgründe....
Da hast du Recht. Bin wohl etwas abgeschweift:smiley624:

Du hast also getrunken weil dich "die anderen" dazu getrieben haben?
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Nein. Das wäre ja dann Gruppenzwang. Wie oben geschrieben war das ein auch ein Einflussfaktor für höheren Konsum und dass ich mich habe breit schlagen lassen doch mal ein Bier zu trinken. Das ist aber auch nur passiert, wenn ich eh schon mit dem Gedanken gespielt habe zu trinken.

Könnte gefährlich werden, da manche Psychologen dies bereits als fortgeschrittenes Alk.problem ansehen ("...hat trotz Hinweisen anderer weiter Alk. in hohen Mengen konsumiert").

Weil meine Mutter, mal gesagt hat, ich solle nicht ganz so viel trinken? Das hat Sie ja auch nicht regelmäßig getan. Also ich bezweifle das sehr stark und auch die Verkehrspsychologin hat das nicht als Kritikpunkt gesehen. Aber dann geh ich lieber auf Nummer sicher und lass das weg.

Im Falle einer evtl. Haaranalyse würde sich dieser moderate Konsum auch bestätigen, oder?
Ja natürlich würde sie! Anhand dieser Aussage denke ich, dass du mir das KT nicht abkaufst?

Wieso solltest du das Leben eines "trockenen Alkoholikers" führen müssen?:smiley2204:
Nun, dass ich darauf achten müsste keine alkoholischen Getränken zu mir zu nehmen und auch bei einem Essen oder geselligen Anlässen auf Alkohol verzichten zu müssen, weil ich nicht mit dem Zeug umgehen könnte. Da würde ich mir schon etwas wie ein Alkoholiker vorkommen. Das steckt hinter dieser Aussage.

Zum fett markierten: Natürlich ist es gut wenn man ein breites Umfeld hat welches (auch in Notfällen) hinter einem steht. Ob es dazu "taugt" deinen Alk.konsum (mit) zu "überwachen" lasse ich aber mal dahingestellt...

Hast du diesbezüglich vielleicht noch Tipps? Welche weiteren Notfall oder Vermeidungsstrategien man entwickeln kann?

Ferner sollte dir das "KT" bereits in "Fleisch und Blut" übergegangen sein. Wenn du "immer noch" einen Trinkkalender dafür brauchst, spricht das eher dagegen..

In dem Trinktagebuch schreibe ich mir lediglich anstehende Anlässe auf,plane im voraus schonmal An und Abreise und trage nachträglich die Trinkmenge und die Zeiten ein. Sehe das eher Positiv (sah die Verkehrspsychologin übrigens genauso). Natürlich "brauche" ich dieses Tagebuch nicht, um mich an das KT zu halten. Außerdem ist es gut zu sehen wann man zuletzt wie viel getrunken hat. Ein schnelles übersichtliches Mittel zur Selbstkontrolle. Momentan möchte ich das noch so beibehalten, da es mich wenig Zeit kostet dieses zu führen. Sehe hier den Kritikpunkt nicht sorry.

Das ist schlecht, denn wenn du es dir nicht zumindest "theoretisch" vorstellen kannst, verlierst du die Achtsamkeit auf dich selbst ("...kann mir nicht mehr passieren") und somit können sich auch wieder "alte Verhaltensweisen" einschleichen...

Ich bin mir der hohen Rückfallquote bewusst und bin nicht so blauäugig unterwegs zu glauben, das das Thema sich für immer erledigt hätte. Ich weiß, dass es auch mich wieder treffen kann (so wie jeden) und dass ich als "verbranntes Kind" besonders ein Auge auf meinen Alkoholkonsum haben muss. Dennoch habe ich diese frage mit Nein beantwortet, da ich mit den positiven neuen Erfahrungen und dem neuen Lebensgefühl in keinsterweise daran interessiert bin in alte Verhaltensmuster zurückzufallen und alles dafür tun will, dass dieser Fall nicht eintritt.
Vielleicht hätte ich das noch anführen sollen.

Es sind einige Phrasen in deinem Text enthalten...
Vielleicht habe ich mich da ein wenig zu hochgestochen ausgedrückt, aber es ist tatsächlich so gewesen. Ich habe den ein oder anderen dummen Spruch von Kommilitonen kassiert, hab diese aber meistens weggelächelt oder denjenigen eben mal mit seinem Alkoholkonsum konfrontiert. Inwiefern das Früchte getragen hat, sei mal dahingestellt.

Bsp.: Was Alkoholismus bedeutet und welche Folgen dies haben kann war dir doch sicher auch schon vor dem Ansehen der Dokus (und während du noch viel getrunken hast) bewusst, oder nicht?
Ja ich wusste das Alkohol schädlich ist und nicht gesund für den Körper ist. Wie krass er dann aber doch das Leben von Menschen und deren Umfeld in eine Hölle auf Erden verwandeln kann, war mir vorher nicht klar und wollte das wahrscheinlich auch gar nicht wissen. Es war schon ein Augenöffner und eine große Abschreckung sich mal wirklich genauer mit den Kranken/Opfern von Alkoholismus zu befassen

Das müsste alles in deiner Akte enthalten sein. Wie viele Punkte hast du denn jetzt? 6?
Habe 5 Punkte in Flensburg :(
Habe beim Infoabend der Pima nachgefragt inwiefern das eine Rolle spielen würde. Der Gutachter sagte mir, dass dort nur das Vergehen der Trunkenheitsfahrt Thema des Gespräches sein wird und die anderen Vergehen keinen Einfluss haben.

Ich hoffe ich konnte es ein wenig besser rüberbringen und erläutern dieses Mal.
Würde mich über eine Antwort freuen. Vielen Lieben Dank!

Gruß
Heini
 

Der_Heini

Neuer Benutzer
Hallo Zusammen

ich habe doch noch eine Sache, die ich noch nicht erwähnt habe.
Und zwar geht es um meine Blutwerte. Ich habe insgesamt 5 Blutuntersuchungen, die ich Vorlegen könnte. 3 davon wurden wegen anderer Untersuchungen gemacht, also nicht extra für die MPU. Am 12.06.19 (dort sind keine Leberwerte untersucht worden), 17.06.19 (Beide vor der Trunkenheitsfahrt, wo ich noch ordentlich gebechert hatte) und am 10.12.19. Zwei weitere habe ich für die MPU machen lassen. Vom 16.06.20 und vom 10.07.20

Jetzt geht es nicht direkt um meine LW. Gamma GT/GOT/GPT sind bei allen Untersuchungen im unteren Normbereich.

Der Wer der mir ein bisschen Sorgen bereitet ist der MCV Wert und Teilweise auch der MCHC. Diese schwanken bei mir und sind teilweise erhöht/erniedrigt.

12.06.19: MCV 100 (77-94 g/l) MCHC 31(32-36 g/dl)
17.06.19: MCV 89 MCHC 34
10.12.19: MCV 90 MCHC 34
16.06.20: MCV 99 MCHC 30
10.07.20: MCV 96 MCHC 32

Besonders der Sprung vom 12.06.19 zum 17.06.19 ist doch recht ungewöhnlich oder?
Ich habe bei meiner Hausärztin nachgefragt und sie sagte mir, dass das eben "medizin" sei und es bei manchen Menschen zu solchen Schwankungen kommen kann. Ich bat Sie mir etwas schriftliches mit zugeben und daraufhin schrieb sie folgenden 3-zeiler:
"O.g. Patient ist in unserer hausärtzlichen Betreuung. MCV-Schwankungen sind seit Jahren im Sinne einer Normvariante bekannt."


Bin mir nicht sicher, ob diese Erklärung nicht zu dürftig ist...
Meint ihr ich könnte Probleme bekommen und sollte die LW lieber nicht zeigen? Meine VP hat mir dazu geraten lieber offensiv damit umzugehen, falls am Tag der MPU der Wert wieder erhöht ist.

Liebe Grüße
Heini
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Heini,

nach unseren Erfahrungen wird der MCV bei der MPU nicht mehr gemessen da veraltet und zu wenig aussagekräftig
think.gif


Leberwerte (LW)

Stattdessen wäre es gut wenn der CDT-Wert mitgezogen wird (kostet extra).

Entschuldige dass ich auf dein vorletztes Posting noch nicht eingegangen bin. Es fehlt mir gerade etwas die Zeit. Ich hole dies aber noch kurzfristig nach...
 

Der_Heini

Neuer Benutzer
Hallo Nancy,

danke für die Antwort. Dann hoffe ich, dass die das bei der PIMA auch so sehen. Werde den Arzt wahrschenlich trotzdem darauf Aufmerksam machen.

Morgen ist es dann so weit. Bin etwas nervös, aber eigentlich guter Dinge. Ich bin nochmal alles durchgegangen und habe mir einen "Spickzettel" mit den Randdaten angefertigt, den ich hoffentlich nicht brauchen werde. Werde mich morgen kurz melden sobald ich eine erste EInschätzung bekomme.
Wünscht mir Glück :)
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Morgen ist es dann so weit.
:eek:
Oha, sorry, hatte gar nicht gesehen dass es schon so "kurz vor knapp" war bei dir...

Ich wollte dich mit meinem Feedback nicht verunsichern, gehe darum jetzt auch nicht weiter darauf ein. Das pos. Schreiben deiner VP ist zudem ein wichtiger Bestandteil deiner Aufarbeitung. Ich wünsche daher für später, gutes Gelingen :smiley711:
 

Der_Heini

Neuer Benutzer
So
Kurze Rückmeldung.
MPU laut Gutachterin mit positiver Prognose. Warte jetzt noch auf das Gutachten. War ganz schön angespannt heute, aber die Gutachterin war sehr nett.
Soweit erstmal von mir.
Vielen Dank schonmal an euch

Gruß Heini
 

Andi18

MPU Profi
Hallo @Der_Heini habe sehr aufmerksam Deinen Ablauf hier gelesen und gratuliere zur positiven Prognose. Erlaube mir bitte eine Rückfrage zum KT. Wie hast Du denn die GA davon überzeugt, daß KT das richtige für Dich ist?
Diese Frage fehlt mir im FB. War da die Antwort aus Frage 23 ausreichend? Bin sehr dankbar, Deine Erfahrung hierzu zu erfahren.
 

Der_Heini

Neuer Benutzer
Hi Andi!

Habe auch mittlerweile mein positives Gutachten bekommen :tanzen0015:
So direkt hat die Gutachterin mich nicht gefragt. Ich kann dir einmal einen kleinen Auszug aus meinem Gutachten zeigen. Das ist das Gesprächsprotokoll, welches die Gutachterin mitgeschrieben hat.
KT für die MPU hat ja bestimmte Rahmenbedingungen die erfüllt werden müssen, um dafür geeignet zu sein. Auf deren Basis kannst du dann die Entscheidung treffen. Natürlich musst du dann auch erklären können, wieso du weiter Alkohol trinken möchtest.

Grüße
 

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Andi18

MPU Profi
Hi, vielen Dank für die Info. Ist schon sehr aufschlussreich. So eine Frage wie "was bringt es dir weiterhin Alk zu konsumieren?" verunsichert mich. Dürfte ich Dich gerade noch was zu den Fristen befragen? Du hattest "Glück",TF Juli 19 - Aufforderung von der Fsst 6.6.20
Welche Frist hatte Dir die Fsst eingeräumt? Sind die i.d.R. gesprächsbereit?
wie lange dauerte es, bis Du den Termin vom MPI bekommen hast?
Nach Info gestern hat Avus ca. 3 Monate Vorlauf..
 

Rübezahl

Gesperrte(r) User(in)
Hallo Andi. Bitte nimm jegliche Zeiten von Fristen max. als Randnotiz. für dich als Betroffener spielt das keine Rolle, weil das nicht abschätzbar ist.
ich hatte TF ende August. Aufforderung dann mitte Oktober mit Frist 2 Monate. Verhandelbar ist da so gut wie nix. Nämlich weil du als radfahrer deine FE noch hast, aber erhebliche Zweifel an der eignung bestehen und du gefahr für die allgemeinheit bist....wohl dem, der eine frist von knappem jahr hat...
genauso MPI. ich hätte Vorlaufzeit von 2 Wochen gehabt.....
ist halt ziemlich randomisiert.
dafür hab ich strafbefehl erst 3 monate nach neuer FE bekommen. auf die punkte aus flensburg warte ich bis heute
 

funkytown

Erfahrener Benutzer
Die Punkte sind doch mit Neuerteilung hinfällig.

Bei mir lagen zwischen Drogenfahrt und Schreiben von der FSST übrigens knapp 6 Monate. Der Bußgeldbescheid kam kurz vorher an. Es ist sehr unterschiedlich wann es kommt, hängt sehr von der FSST und der Polizei und den restlichen involvierten Behörden ab.
 
Zuletzt bearbeitet:

Rübezahl

Gesperrte(r) User(in)
die sind doch personengebonden und nicht an den Lappen gebunden, oder? sonst wär das ja ziemlich sinnlos? hab auch mit dem alten nix bekommen.
 

funkytown

Erfahrener Benutzer
Nein, die werden seit der Novelle vom 01.05.2014 bei Neuerteilung gelöscht. Ich habe meine Punkte zum Beispiel auch nie bekommen - die sind beim Auszug der Akte nicht gelistet. Hatte die also auch nicht auf der alten FE, die ich aber eh abgegeben hatte. Vermutlich machen die sich einfach nicht mehr die Mühe, die aufzuschreiben, wenn sie eh wissen, dass die FE weg ist.

Sinnlos weiß ich nicht - hier ist zum Beispiel gerade ein Fall im Forum, wo bei einer Fahrt mit 1.2 Promille eine MPU angeordnet wurde, weil die 2 Punkte daraus mit den 6 Punkten aus anderen Taten dann eben 8 Punkte ergeben haben.
 
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