1,76 ‰ BAK mit PKW, Ersttäter

Daniel07

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1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten
Es war ein Frühlingstag am 29. April 2023. In meinem Ort war an dem Wochenende Frühlingsmesse, ein Volksfest welches jährlich abgehalten wird. Am Vormittag verabredete ich mich mit meinem besten Freund und seiner Frau, dass wir das Volksfest gegen Nachmittag besuchen. Mein Freund und seine Frau holten mich um 14:30 Uhr ab und um 14:45 Uhr waren wir vor Ort und gingen über den Rummel. Schließlich haben wir uns an ein Bierzelt gesetzt, haben etwas gegessen und tranken im laufe des Nachmittags von 16 Uhr bis in den Abend um 19 Uhr, 5 0,5l Biere.
Ich habe auf dem Fest noch eine Freundesgruppe von 5 Leuten getroffen, denen ich mich dann Anschloss. Mein Freund und seine Frau fuhren um 19 Uhr nach Hause. Ich und die andere Gruppe waren noch bis 12 Uhr auf dem Volksfest, wo ich im laufe des Abends noch weitere 5 0,5l Biere trank. Im Anschluss sind wir dann noch zu einem Freund aus der Gruppe nach Hause, wo ich weitere 2 0,5l Bier trank und bin dann 2:30 Uhr nach Hause gelaufen. Ich kam 3:15 Uhr Zuhause an, als mir meine zu dem Zeitpunkt feste Freundin schrieb, ob ich Sie von einer Feier abholen kann. Ich setzte mich ins Auto und holte Sie ab. Nach ca. 2 km Fahrt habe ich die Beamten gesehen, ich bin noch ein Stück weiter gefahren und hielt dann an einer Straße an.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
Insgesamt habe ich am Tattag zurückgerechnet 6L Bier getrunken.
Trinkbeginn: 16 Uhr - Blutentnahme: 4:00 Uhr = 12 Stunden

17,5 TE
Abbau:
12 Stunden x 0,1 Promille
12x 0,1 = 1,2 -> 12 TE
17,5 TE + 12 (Abbau) = 29,5 TE
In Bier
30 TE x 0,2l Bier = 6L= 12x0,5l Bier

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie fahren?
3 km fuhr ich und 5 km wollte ich fahren

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
Zu dem Zeitpunkt hatte ich aufgrund des Alkohols noch das Gefühl sicher zu fahren.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen? (Wenn überhaupt)
Ich habe mir an dem Tag gesagt, dass ich kein Auto fahren will. Deshalb bin ich auch nicht mit dem Auto hin. Als mir dann nach dem Abend meine Freundin schrieb ob ich sie abholen kann (Sie wusste nicht, dass ich getrunken hatte), beschloss ich es einfach zu tun und habe nicht mehr darüber nachgedacht.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein

7. Wie oft haben sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Da ich heutzutage ein deutlich fundierteres Wissen über den Alkoholkonsum, die Wirkung und dessen Abbauzeit habe, bin ich mit großer Sicherheit bestimmt 40 oder 50 mal mit Alkohol im Blut Auto gefahren. Dass ich dabei nicht aufgefallen bin, liegt mit großer Wahrscheinlichkeit daran, dass ich mir im Laufe der Jahre in denen ich größere Mengen an Alkohol konsumiert habe, eine hohe Alkoholtoleranz aufbaute.

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste mal Alkohol zu sich genommen? (Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Die erste Erinnerung an den Alkohol habe ich, wenn ich an Familienfeiern im Garten zurückdenke. Es war immer normal, dass dort Bier getrunken wurde, gerade dann wenn Fußball lief. Ich erinnere mich an meinen Vater, er trank immer ein Krombacher zum Spiel.
Meinen ersten aktiven Kontakt zum Alkohol hatte ich kurz nach meiner Jugendweihe 2012. Damals war ich 14. Meine 2 Schulfreunde und ich haben uns mit einem Bekannten aus der Schule getroffen. Er fragte uns,
ob wir schon mal ein Bier probiert hätten und dass er Lust auf Eins hat. Wir sagten Nein, wollten es aber trotzdem ausprobieren.
Schließlich war das etwas Neues und in dem Alter aufregendes für uns. Wir wollten eben dazugehören und nicht kneifen. Also ging Er für uns in den nahegelegenen Kiosk und besorgte jedem von uns eine Flasche V+ Energy, welches wir dann tranken. Ich weiß noch wie ich nach dem Konsum damals Kopfschmerzen hatte und versuchte mir Zuhause nichts anmerken zu lassen.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Bis zum letzten Quartal 2015 habe ich nur selten Alkohol getrunken, vielleicht 1x 0,33l Bier aller 3 Monate. Anfang 2015 lernte ich meine erste feste Freundin kennen, die erste „große Liebe“ so fühlte es sich an. Als die Beziehung zum Ende des Jahres 2015 gescheitert ist, habe ich auch wieder mehr Zeit in meinem damaligen Freundeskreis verbracht und dort ein Stück weit Trost für den Liebeskummer gesucht. Dieser Freundeskreis hat sich in der Zeit aber verändert. Es wurde mehr gefeiert, Party gemacht und der Alkohol hat dort seinen festen Platz gefunden. Dadurch, dass ich durch die Trennung wieder mehr Zeit in diesem Freundeskreis verbracht habe, bin ich auch mehr auf Feiern und Partys gegangen und habe festgestellt, wie auch mein Alkoholkonsum anstieg. Wir haben uns damals um die 3x im Monat am Wochenende getroffen und es wurden dann 5 bis 6 Bier (0,5l) getrunken. Unter der Woche habe ich nie getrunken, generell habe ich Alkohol immer nur in Gesellschaft konsumiert. Da wir aber alle aufgrund der Schule, oder den Ausbildungen in der Woche keine Zeit hatten, war das für mich kein Thema.
Ich war zu diesem Zeitpunkt beschäftigt, mein Fachabitur zu machen. Im
Anschluss daran, fing ich 2016 meine Ausbildung zum Versicherungskaufmann an. Gleichzeitig lernte ich auch meine neuen Freundin kennen. Ab dem Zeitpunkt habe ich dann weniger getrunken und mich
auch wieder weniger in dem Freundeskreis bewegt.
Zu treffen mit den Freunden kam es nur noch 1x im Monat an einem Wochenende, getrunken wurden dort die gleichen Mengen wie vorher, 5-6 0,5l Bier.
2018 musste ich aufgrund von Krankheit einen längeren Ausfall auf Arbeit verdauen. Dadurch habe ich weniger unternommen, gleichzeitig ging die Beziehung mit der Freundin vorbei und ich legte einige Kilos zu. Zu dieser Zeit habe ich weniger getrunken, ca. 2 x0,5l Bier im Monat. Nach der Krankheitspause und nach Abschluss meiner Ausbildung lernte ich meine letzte Freundin im Jahr 2019 kennen. Die ersten 3 Jahre war der Konsum niedriger als vor der Krankheit. Ab Mitte 2022 ging der Konsum aber wieder nach oben, was daran lag, dass die Beziehung nicht mehr so gut lief und wir uns viel gestritten haben. Um die Probleme wegzuwischen, habe ich zur Ablenkung wieder angefangen häufiger und mehr zu trinken. Ich ging auch wieder öfter mit meinen Freunden weg. Wir waren ca. 2x im Monat feiern, wobei es auch oft vorkam, dass wir Freitags und Samstags getrunken haben. Der Alkoholkonsum stieg an, zu dem Bier kam auch Schnaps dazu, sodass ich meine 6-7 0,5l Biere und 2-3 Mixgetränke trank. Dieses Konsumverhalten hielt auch bis zum Tag an dem ich auffällig geworden bin an. Nach der TF habe ich zunächst eine Trinkpause von 3 Monaten eingelegt. Mittlerweile trinke ich nur noch zu geplanten Anlässen und halte mich an die im Vorfeld festgelegte Menge. Mit dieser Methode geht es mir ziemlich gut, dadurch habe ich mir eine gesunde Einstellung zum Alkohol angeeignet, da ich Ihn nur noch als Genussmittel konsumiere.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken? (Genaue Angabe in Sorte, Menge, Häufigkeit)
2012 - 09/2015 1x pro Quartal 1 Bier á 0,33l

09/2015 - 10/2016 3x pro Monat 5-6 Bier á 0,5l

2017 - 2018 1x pro Monat 5-6 Bier á 0,5l

2018 - 2022 1x pro Monat 2 Bier á 0,5l

2022 - 04/2023 5-6x pro Monat 5-6 Bier á 0,5l und 2-3x Mixgetränk á 0,6 cl Schnaps

04/2023 - heute Maximal ein Trinkanlass alle 2 Monate, entweder ein 0,33l Bier oder einen Sekt (Geburtstag, Silvester)

11. Wo und mit Wem haben Sie überwiegend getrunken?
Getrunken wurde entweder in der Disco, oder auf privat arrangierten Feiern von Freunden, zum Beispiel wenn Geburtstage waren. Es wurde aber auch gern mal ohne einen bestimmten Anlass gefeiert.
Die Feiern waren immer am Wochenende und mit Freunden. Auf Familienfeiern hatte ich kein Bedürfnis Alkohol zu trinken.

12. Warum haben Sie getrunken? (Innere + Äußere Motive)
Der Alkohol war in meinem damaligen Freundes und Bekanntenkreis ein normaler Wegbegleiter.
Selbst vor den Partys wurde schon getrunken um sich in Stimmung zu bringen. Es wurde als etwas normales angesehen zu trinken und wenn man nicht mitgetrunken hat, wurde man schief angeschaut. Diese Denkweise hat sich dann auch auf mich übertragen.
Ich habe getrunken um „dazuzugehören“. Ich wollte aus damaligem Blickwinkel nicht der sein, der aus der Reihe tanzt. Ich wollte auch cool sein und anderen etwas beweisen. Durch die Trennung mit meiner Freundin Ende 2016 habe ich das erste mal gemerkt, dass ich den Trennungsschmerz durch den Alkohol gut ignorieren konnte und trank dadurch auch öfter und mehr.
Wenn ich getrunken habe, viel es mir leichter über Probleme zu reden. Ich war nie jemand, der Probleme an die große Glocke hing, da ich die Sorge hatte „Alle anderen haben genug Probleme, da komme ich jetzt nicht auch noch mit meinen banalen Beziehungsproblemen daher“. Auch auf Arbeit gab es Phasen im Vertrieb, in denen es mal stressiger wurde. Hier habe ich ebenfalls den Alkohol genutzt, um vor diesem Stress zu flüchten und am Ende der Woche davon abzuschalten.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet? (Bei wenig und bei viel Alkohol)
Wenn ich wenig Alkohol getrunken habe, wurde ich aufgeschlossener und in Gesprächen lockerer. Da gab es schon mal einen lustigen Spruch mehr und ich bin einfacher mit Leuten ins Gespräch gekommen. Je mehr ich getrunken habe, desto stärker war diese Wirkung, zumindest bis zu einem bestimmtem Punkt. Wenn es allerdings zu viel Alkohol war, habe ich auch rückblickend wahrgenommen, dass ich ein Stück weit aufdringlicher wurde, zu viel geredet und auch mal Quatsch erzählte, sodass sich dann Gesprächspartner nicht mehr so gerne mit mir unterhalten haben. Ich wurde konfliktbereiter, zumindest was Diskussionen anging. Ich habe dann schon mal unbedingt meine eigene Meinung durchdrücken wollen und wollte diese auch unbedingt mitteilen. Gewaltbereit oder Aggressiv wurde ich allerdings nie.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert ?
Da mein damaliges Umfeld die selben Trinkgewohnheiten hatte, kamen auch aus dieser Richtung keine kritischen Worte. Lediglich von meinen Eltern kam vielleicht mal ein flapsiger Spruch wie „Junge das war vielleicht ein Bier zu viel gestern?“. Aber auch das nur, wenn ich mal nicht rechtzeitig in die Gänge gekommen bin als ich zum Essen eingeladen war. Ich dachte mir aber zum damaligen Zeitpunkt nichts dabei.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Direkte Auswirkungen auf mein Leben habe ich nicht gespürt, da ich nur am Wochenende getrunken habe. Unter der Woche war ich mit der Arbeit beschäftigt, sodass ich hier beruflich und privat keine negativen Auswirkungen oder Folgen hatte.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen Sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben? Wenn ja, nennen Sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür
Da ich heute meine Trinkanlässe sorgfältig plane und auch mein Konsumverhalten überdacht habe und auch weiterhin überdenke, habe ich von 2015 - 2023, den Tag der TF, mehr Alkohol als heute getrunken. Damals habe ich mir keine Gedanken über meinen Konsum, oder über negative Konsequenzen in diesem Zusammenhang gemacht.

17. Haben Sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Mit dem heutigen Wissensstand über meine Trinkmengen und dessen Wirkung, habe ich sicher sehr oft die Kontrolle über meine normale Trinkmenge verloren. Das ist der Tatsache geschuldet, dass ich mir damals keine Gedanken über mein Trinkverhalten und den Konsum gemacht habe. Es gab einmal die Situation, dass ich einmal eine größere Erinnerungslücke über mehrere Stunden hatte. Einen Blackout, sodass ich vom gesamten Abend gar nichts mehr wusste, oder nicht nach Hause gefunden habe, hatte ich noch nie.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet ?
Nein

19. In welcher Kategorie von Trinker haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein? (Mit Begründung)
Ich habe mich als den „Ab und zu mal am Wochenende“ Trinker gesehen. Man hat am Wochenende da gesessen und mit den anderen zusammen seine Biere getrunken, ohne sich Gedanken darüber zu machen. Rückblickend mit dem Wissen über Alkohol und über mein damaliges Konsumverhalten, stufe ich mich als Entlastungstrinker ein. Ich habe getrunken, um Probleme zu bewältigen, um die Alltagssorgen, den Stress auf Arbeit und mit der Partnerin zu vergessen. Ich habe mir keine Gedanken darüber gemacht. Heute weiß ich, dass diese Verhaltensweise bzw. das Trinkverhalten in einer Abhängigkeit geendet hätte, mit der ich mir selber, aber auch meinem Umfeld erheblichen Schaden hätte zufügen können.

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft ? (Genaue Angabe in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Ich trinke zu geplanten Anlässen maximal 1 Bier á 0,33l, oder ein Glas Sekt. Die Anlässe kommen aber maximal alle 2 Monate vor.

10.08. Geburtstagsfeier von Mama 1 Bier á 0,33l

26.10. Wanderausflug mit Freunden 1 Bier á 0,33l

31.12. Silvester 1 Glas Sekt

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
An Silvester 1 Glas Sekt

22. Trinken Sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein

23. Warum trinken Sie heute Alkohol?
Ich sehe Alkohol nicht mehr als Problemlöser, sondern als ein Genussmittel zu besonderen Anlässen an, um den Moment zu zelebrieren.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert und warum nicht schon eher?
Durch die TF und mein Verhalten in der Situation, mich einfach ins Auto zu setzen und damit mich und auch andere zu gefährden, wurden mir die Augen geöffnet. Ich habe mir gesagt, dass es so nicht weitergehen kann und habe mein Trinkverhalten in der Vergangenheit analysiert und wollte in Zukunft etwas ändern. Das tat ich, indem ich damit Begann, mich mit meinem Konsum, sowie Aufbau und Abbau von Alkohol in meinem Körper zu beschäftigen und den Entschluss zu fassen, kontrolliert und geplant zu trinken. Vor der TF habe ich mir keine Gedanken über meinen Konsum gemacht. Nach dem Tag und den damit verbundenen Gefühlen, wollte ich eine gesunde Einstellung zum Thema Alkohol einzuwickeln. Zudem habe ich auch Rat von engen Freunden und meiner Familie eingeholt und auch von dieser Seite Unterstützung erfahren.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Erst war es mir unangenehm darüber zu sprechen. Ich wollte meinen Fehler zunächst nicht offen kommunizieren. Auch die Tatsache, dass ich ein Problem mit meinem Alkoholkonsum hatte, musste ich erst einmal verarbeiten. Ich habe die ersten Wochen Veranstaltungen gemieden auf denen Alkohol getrunken wurde, um nicht mit dem Thema konfrontiert zu werden.
Zudem habe ich mir nach der TF eine Trinkpause von 3 Monaten auferlegt. Ich wollte von Alkohol nichts wissen und hatte genug davon. Ich brauchte Zeit um das erlebte Aufzuarbeiten.
Ein paar Tage nach der TF habe ich einen neuen Job in einer anderen Stadt angefangen und bin mit meiner ehemaligen Partnerin zusammengezogen. Ich habe in meinem neuen Umfeld direkt offen und ehrlich kommuniziert und meine Ehrlichkeit wurde positiv aufgenommen.
Nach und nach begann ich damit, auch in meinem alten Umfeld offen über meine Probleme zu reden. Ich kommunizierte die TF, sowie mein Problem mit dem Alkohol offen gegenüber meiner Familie und meinen Freunden. Ich habe Leute aus meinem Umfeld aussortiert, die mich dazu verleiten wollten, erneut über die Strenge zu schlagen und habe mir so auch einen neuen Freundeskreis zugelegt und den alten neu selektiert.
Zunächst war es gewöhnungsbedürftig den Leuten zu erklären, warum ich heute nur ein Bier mittrinke oder gar nicht. Mittlerweile versteht mich da jeder und ich erhalte viel positives Feedback aus meinem Umfeld für meine Entwicklung in den letzten Monaten.

26. Wie wirkt sich ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Mein Umfeld nimmt die Veränderung ausschließlich positiv wahr. Ich bin durch das gezielte Planen der Trinkanlässe und durch den reduzierten Konsum viel ausgeglichener.
Speziell an den Wochenenden bin ich nun deutlich aktiver und produktiver.
Ich habe seitdem ich weniger Alkohol zu mir nehme, auch an Gewicht verloren und ich habe angefangen Sport zu treiben, in dem ich als Mensch total aufgehe und dafür brenne.
Ich bin aktiver und kann mich auch in meinem neuen Beruf in meinem neuen Umfeld als Bankberater verwirklichen.

27. Wie stellen Sie sicher, dass ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt ?
Ich habe in meinem neuem Umfeld und meiner angepassten Lebensweise, mit meinen festgelegten Regeln eine deutlich höhere Lebensqualität. Mich stört es nicht, wenn andere aus meinem Umfeld auch mal mehr trinken. Den Drang und das Gefühl von damals „du musst jetzt mitziehen“ habe ich nicht mehr. Ich habe in der Zeit nach der Umstellung meines Trinkverhaltens nicht nur positives durchlebt. Ich musste einen Rückschlag hinnehmen, als sich im Oktober 2023 meine langjährige Partnerin von mir getrennt hat. Kurzzeitig hatte ich wieder diese schlechte Phase mit negativen Gedanken alá „Jetzt bist du in einer neuen Stadt, in einem neuem Job und musst jetzt mit allem allein klarkommen“. Aber auch dieser Rückschlag hat mich nicht wie sonst immer aus der Bahn geworfen.
Im Gegenteil, ich bin gestärkt aus diesem Loch herausgekommen.
Ich habe durch meinen neuen aktiven Lebensstil festgestellt, dass ich Alkohol nicht mehr brauche, um meine Probleme zu „behandeln“. Ich habe diese Phase mit der Hilfe meines starken Umfelds, durch viele positive Gespräche mit Freunden und der Familie, sowie die Konzentration auf mein neues Hobby, den Sport und die Fitness sehr gut überwunden. Es gelingt mir sehr gut, durch diese Maßnahmen schlechte Phasen zu überwinden. Mein früheres Verlangen, solche Probleme kurzzeitig durch den Alkohol zu betäuben und zu verdrängen, habe ich gar nicht mehr. Ich gehe diese Probleme aktiv und bewusst an, anstatt diese beiseite zu schieben.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
Es wird immer mal Phasen im Leben geben, in denen es mal besser und mal schlechter läuft. Wenn ich feststelle, dass ich wieder in eine schlechte Phase komme, habe ich meine Freunde und Familie mit denen ich darüber reden kann.
Ich bin menschlich durch diese Erfahrung so weit gereift, dass ich den Alkohol nicht mehr brauche um meine Probleme zu bewältigen. Diese gehe ich nun lieber aktiv und direkt an, indem ich darüber mit Freunden und Familie rede, oder etwas für meinen Körper tue in Form von Sport.
Ich muss auch niemandem beweisen, dass ich dazugehöre, nur weil ich Alkohol mittrinke. Im Gegenteil, mein neuer Freundeskreis, aber auch meine alten Freunde die mich von früher kennen, sehen die Reduzierung der Trinkmenge als sehr positiv an.
Ich habe mir durch meinen früheren Konsum eine hohe Toleranzgrenze angetrunken, das ist mir bewusst, das führe ich mir immer wieder vor Augen.

29. Wie wollen Sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
In Zukunft wird nicht mehr gefahren wenn Alkohol getrunken wird. Punkt. Das trenne ich Konsequent. Ich setze mir selbst die 0 Promille Grenze, wenn ich mit dem Auto unterwegs bin. Wenn ich auf einer Feier bin und ich weiß dass getrunken wird, spreche ich vorher meine Rückfahrgelegenheit ab oder ich rufe ein Taxi.

30. Haben Sie noch etwas hinzuzufügen?
Nein
 

Daniel07

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Hallo :) Ich habe mich grob an dem FB von Christian1977 orientiert. Da sich doch viele Sachen ähneln und es einige Parallelen gibt. Ich habe aber natürlich meine eigene Erfahrung und meinen persönlichen Werdegang beschrieben.
Seid gern kritisch, sagt mir an welchen Stellen ich zu dünn/zu viel geantwortet habe und wo noch Luft nach oben ist.
Danke euch schon einmal im Voraus!!
Hier noch die aktualisierten Angaben.

Zur Person
Geschlecht: Männlich

Größe: 182cm

Gewicht: 82 kg

Alter: 26

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 30.04.23

BAK: 1,76%.

Trinkbeginn: 16:00 Uhr

Trinkende: 2:10Uhr

Uhrzeit der Blutabnahme: 4:06 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Nein

Strafbefehl schon bekommen: Ja

Dauer der Sperrfrist: 8 Monate bis 25.03.24

Führerschein
Hab ich noch: Nein

Hab ich abgegeben: Ja, wurde entzogen

Hab ich neu beantragt: Ja

Habe noch keinen gemacht: /

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Nein

Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein

Genaue Fragestellung der FSSt: Ist zu erwarten, dass Herr … auch zukünftig ein (Kraft-)Fahrzeug unter Alkoholeinfluss führen wird und/oder liegen im Zusammenhang mit dem früheren Alkoholkonsum Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Kraftfahrzeuges der Klasse B und der darin enthaltenen Fahrerlaubnisklassen in Frage stellen?

Bundesland: Sachsen-Anhalt

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: Ja, maximal 1 Trinkanlass alle 2 Monate, 1 Sekt oder max. 1 Bier á 0,33l

Ich lebe abstinent seit: /

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: Ja aller 3 Monate/ 6 Monate insgesamt AB

Urinscreening ja/nein: Nein

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: Nein

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: /

Selbsthilfegruppe (SHG): /

Psychologe/Verkehrspsychologe: /

Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: /

Ambulante/stationäre Therapie: /

Keine Ahnung: /

MPU
Datum: 14.02.24

Welche Stelle (MPI): Tüv Nord

Schon bezahlt?: Ja

Schon eine MPU gehabt?: Nein

Wer hat das Gutachten gesehen?: /

Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: /

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Nein
 

Daniel07

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Hallo :) ich wollte nur Bescheid geben, dass ich heute meine MPU hatte. Der Gutachter sagte, wir reden bei mir klar über ein positives Gutachten. Ich wollte mich nochmal bei allen bedanken, die mir geholfen haben und das ohne mehrere Hundert Euro zusätzlich für einen Vorbereiter auszugeben. Ohne euch hätte ich es nicht geschafft, vielen Dank! :)
 
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