1. MPU im NOV. - 2 TF - BItte um Hilfe -

Hallo liebes Forum,
ich habe mich jetzt doch dazu entschlossen, mit KT in die Mpu zu gehen, ich habe auch schon die Unterlagen mit dem Zahlungsschein erhalten, denke ende Nov. Anfang Dez. werde ich die Mpu machen.

Werde nochmal meinen letzten Stand des Fragebogens hochladen.
Könnte hier nochmal jemand drüber schaün, das wäre sehr lieb und mir ein Feedback dazu geben? Die Trinktabelle, ist die so in Ordnung, ich habe fast ein Jahr gefährlichen Konsum betrieben, ist das tragbar für KT`?Aber ich muss ja auch die Toleranz 1,8 Promille der 2 TF erklären können...Bin mir da noch etwas unsicher.
Liebe Grüße Cle
 
1 TF Juli 2008 / Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht:
Trinkbeginn: 19.30Uhr
Trinkende: 4.30Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 05.15 Uhr
BAK: 0,75

Ich traf mich an einem Freitag mit einer Freundin 19.30 Uhr. Gegen 23.00Uhr haben wir eine Disco besucht. Dort haben wir bis 04.30 Uhr gefeiert und Sekt getrunken. Gegen 04.45 beschlossen wir noch etwas zu essen. Ich fühlte mich in dem Moment noch fahrtüchtig und beschloss das kleine Stück (ca 500m) zur Imbissbude noch zu fahren. Als ich in die Fußgängerzone fuhr, erregte ich die Aufmerksamkeit eines Polizeibeamten. Um 05.15 Uhr erfolgte dann die Blutprobe auf dem Revier, die einen BAK von 0,75 ergab.

Trinkangaben: 19.30 Uhr – 4.30 Uhr: 1 ½ Flasche Sekt.
Trinkmotiv: Mithalten wollen, Lockerer beim feiern, tanzen.

Warum haben Sie den Konsum nach der 1 TF 2008 nicht eingestellt bzw. verändert? Ich war zu dem Zeitpunkt noch sehr unreif und habe die Sache damals als Jugendsünde abgehakt. Ich habe mein Fehlverhalten zwar bedaürt aber mir über meinem Alkoholkonsum, keine weiteren Gedanken gemacht bzw. ihn nicht als bedenklich gesehen. Ich hatte nicht das heutige Bewusstsein, mein Konsumverhalten zu reflektieren und machte mir keine Gedanken mehr zu diesem Vorfall.

2 TF Dez. 2011 / Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht:
Trinkbeginn: 19.00Uhr
Trinkende: 5.00Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 06.24 Uhr
BAK: 1,84

Ich besuchte an einem Freitag eine Freundin, bei der ich auch übernachten wollte. Gegen 19:00Uhr tranken wir 1 Flasche Weißwein (0,7l) und brachen eine zweite an, dann gingen wir zu einer weiteren Freundin. Dort trank ich weiterhin Wein, bis wir gegen 0:00Uhr in einen Club gingen. Dort trank ich noch 3-4 Biere (0,3l). Gegen 5.00Uhr machten wir uns auf den Heimweg zur Freundin, bei der ich übernachten wollte. Vor der Haustür kam es zum Streit. Wir warfen wir uns beleidigende Aussagen an den Kopf. Eine Aussage traf mich besonders; ich würde nie etwas auf die Reihe bekommen, kein Wunder das ich keinen abbekomme. Ich war verletzt und wütend, wollte nur noch weg von Ihr. Ich rannte zu meinem Auto und setzte mich ohne nachzudenken hinein und fuhr los. Eine Straße vor meinem Ziel zu Hause stand ein Polizeiwagen, der mich anhielt.

Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?(Genaü Sorte, Menge, Trinkzeit)
2 Flaschen trockenen Weißwein in 4-5 Stunden, danach 3-4 Biere (a 0,3l) in 3-4 Stunden.

Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel wollten Sie insg. fahren?
30km.

Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
Ja, durch den Alkohol war ich enthemmt und habe die Gefahren nicht wahrgenommen, außerdem war ich durch den Streit so aufgebracht das ich nur daran dachte. Im Nachhinein weiß ich, dass es Selbstüberschätzung war. Ich hätte feststellen müssen, dass ich nicht mehr in Lage war ein Fahrzeug sicher zu führen.

Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
In diesem Moment wollte ich sie nicht verhindern. Im Nachhinein betrachtet, hätte ich ein Taxi bestellen müssen.

Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen und was folgern Sie daraus?
Ich bin früher auch nach 1-3 Gläßern Wein noch Auto gefahren. Und bestimmt auch 20-30x mit Restalkohol am nächsten Tag. Auch nach der 1.TF habe ich gedacht, ach so viel habe ich doch gar nicht getrunken. Nächstes Mal pass ich besser auf. Ich habe mir keine Gedanken darüber gemacht, dass ich jemanden hätte verletzten können oder einen Unfall baün hätte können. Jede weitere gut gegangene Fahrt unter Alkoholeinfluss hat mich in meinem Denken bestärkt, dass ich auch nach 1-3 Gläßern noch sicher fahren kann. Heute weiß ich, dass selbst ein geringer Promillewert das Sehvermögen beeinflusst. Daraus folgere ich, dass Ich verantwortungslos mit dem Konsum umgegangen bin.

Wann war der Erste Kontakt und wann haben sie das Erste Mal Alkohol zu sich genommen?
Das erste Mal wahrgenommen habe ich Alkohol in meiner Kindheit (mit ca 12 Jahren). Bei meinen Eltern habe ich beobachtet, wie sie Silvester immer Sekt getrunken haben oder wenn wir außerhalb Essen waren, Wein nach dem Essen getrunken haben. Auch im Urlaub hat mein Vater mal ein Bier getrunken. Ich selbst habe mit 16 Jahren auf einer Party mit Freunden das erste Mal Alkohol getrunken.

Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt? Wie viel und wie oft haben Sie getrunken? (Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Mit 17-18 trank ich mit Freunden zu besonderen Anlässen auf Geburtstagen oder anderen Feierlichkeiten. Ich trank weil im neün Freundeskreis alle tranken und ich nicht als uncool da stehen wollte. Ich trank meistens Sekt maximal 1-2 Gläßer an einem Abend. Mit 19-20 kamen dann mehrere Discobesuche und Partys hinzu wo ich meine Grenzen austestete und auch das erste Mal betrunken war. Die maximale Menge an einem Abend waren 1- 1 ½ Flaschen Sekt. Was 4-6 Wochenenden im Jahr vorkam. Ich merkte das ich in der Disco angetrunken aufgeschlossener und lockerer beim tanzen war. Ich probierte dann auch mal Wodka und Tequila und es schmeckte so eklig, dass ich es nie wieder trank. Nach der 1. TF 2008 habe ich meine große Liebe kennengelernt und war ab 2009 weniger in Discos und auf Partys. Wenn ich weg war, max. 1 WE im Monat trank ich max. 2-3 Gläßer Sekt oder Wein. Ich trank nicht immer wenn ich auf Partys war, machte es nur zur Unterstreichung eines besonderen Anlasses. Anfang 2011 trennte ich mich von meinem Freund da er mich betrogen hatte. Ich ging dann öfters wieder auf Partys und in Discos um mich abzulenken, auch vom Tod meines Lieblingsonkels, ich konnte mit der Traür nicht umgehen und hatte Liebeskummer wegen meiner großen Liebe. Ich vermisste ihn trotz allem sehr, besonders an den Wochenenden. Ich fing an die Trinkmenge und Häufigkeit zu steigern. Ich habe dann fast jedes zweite Wochenende Alkohol getrunken. Meistens 1 Flasche Weißwein über den Abend verteilt und Ende des Jahres auch schon mal 1-2 Flaschen Weißwein an einem Abend und selten danach noch 3-4 Biere. Ich merkte, dass ich trinkfester wurde, machte mir aber keine weiteren Gedanken dazu. Bis zur TF im Dezember 2011. Als mir meine Problematik bewusst wurde und ich feststellte, dass ich den Konsum von Jan.-Dez.2011 gesteigert habe und aus falschen Motiven getrunken habe war ich erschrocken über mich selbst und bemerkte wie sehr ich mir mit dem erhöhten Konsum geschadet habe. Ich habe dann an mir und meinen Verhaltensweisen gearbeitet. Seit Juni 2012 betreibe ich Kontrolliertes Trinken. Alkohol hat nun seinen alten Stellenwert als Genussmittel wieder, welches ich mir zu besonderen Anlässen gönne maximal 12 Mal im Jahr.

Im Alter von 17-20 (2005-2008)
Max. 2 WE im Monat 1-2 Gläßer Sekt (a 0,1l),
4-6 WE im Jahr auch 1 ½ Flasche Sekt
(Discobesuche, Feierliche Anlässe z.B. Geburtstage)
Trinkmotive: Trinken in der Gemeinschaft, Mithalten wollen, Lockerer beim feiern, tanzen.

Von 20-23 (2008-2011)
Max. 1 WE im Monat 2-3 Gläßer Sekt (a 0,1) oder Wein (a 0,2l)
Partnerschaften, weniger feiern gewesen, Einstieg in den Beruf.
Trinkmotive: Unterstreichung eines besonderen Anlass, Genuss

(Jan.2011-Dez.2011 zur TF)
Max. 2 WE im Monat 1 - 2 Flaschen Weißwein,
4-6x im Jahr danach max. 4 Biere (a 0,3l)
(überwiegend Bar,- Discobesuche, Feierliche Anlässe z.B. Geburtstage)
Trinkmotive: Sorgen, Traür auszublenden; Liebeskummer, Frust abbaün.

24 (ab 2012) & in Zukunft
Max. 12 Anlässe im Jahr max. 2 Gläßer Wein oder Sekt (a 0,1 l)
Trinkmotive: Unterstreichung eines besonderen Anlass
Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Mit Freunden zu Hause oder auf Partys und in Clubs.
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum haben Sie getrunken? (Innere + äußere Motive)
( Vorgeschichte )
Ich wuchs in einem kleinen Dorf auf, sehr behütet und hatte ein stabiles, liebevolles Umfeld. Nach der Trennung meiner Eltern 2005 und dem Umzug mit meiner Mutter in ein anderes Bundesland, kamen mit der neün Heimat auch neü Freunde und somit ein anderer Umgang. Obwohl ich damals schon 17 war spielte Alkohol in meiner alten Heimat nie eine Rolle und ich hatte keine Erfahrungen mit dem Thema. Dennoch konsumierte ich in dieser Zeit das 2. Mal bewusst Alkohol.
(1 TF Motive)
2008 kamen dann mehrere Party und Clubbesuche, wo ich meine Grenzen austestete. Meine Freunde waren alle erfahrener im Umgang mit Alkohol und ich wollte nicht uncool rüber kommen und versuchte mitzuhalten beim Trinken und war in dieser Zeit auch das erste Mal betrunken. Nach einigen Praktika, Aushilfsjobs und einer abgebrochenen Lehre, habe ich dann endlich einen Beruf gefunden der mir Spaß gemacht hat und schloss Ende 2009 die Schulische Ausbildung ab. Zur gleichen Zeit zog meine Mutter mit ihrem Freund zusammen ich bezog meine erste eigene Wohnung. In dieser Zeit lernte ich auch meine große Liebe kennen. Anfang 2010 folgte dann der Einstieg ins Berufsleben.
(2TF Motive)
Ende 2010 verstarb mein Lieblingsonkel nach langem Krebsleiden an einem Gehirntumor.Und Anfang 2011 zerbrach dann auch die Beziehung zu meiner großen Liebe, da er mich betrogen hatte. Dann stresste mich auch mein Job zunehmend, da ich immer fröhlich und freundlich sein muss, was mir zu dieser Zeit nicht leicht gefallen ist. Hinzu kamen auch finanzielle Sorgen. Ich war unzufrieden und die Gesamtsituation war zu viel für mich. Und so stürzte ich mich ab Anfang 2011 am Wochenende wieder häufiger ins Nachtleben um mich abzulenken von meinen Sorgen. Um ausgelassen zu feiern, Spaß haben, ohne schlechte Gedanken und Liebeskummer. Ich trank vermehrt Alkohol um die Wirkung zu spüren. Ich umgab mich hauptsächlich mit Party-Freunden, die sich nicht nach meinem Befinden erkundigten und vernachlässigte gleichzeitig meine richtigen Freunde. Es war in dem Moment einfacher für mich, mir alles schön zu trinken und Sorgen zu verdrängen anstatt mit den richtigen Leuten die Probleme anzugehen.
( Hintergründe )
Ich bekam immer viel Aufmerksamkeit und Liebe von meinen Eltern und sie haben mir viele Dinge in meinem Leben leichter (angenehmer) gemacht und mir unangenehme Dinge oft abgenommen. Ich hatte dadurch eine gewisse Erwartungshaltung und habe nie wirklich gelernt mit schwierigen Situationen umzugehen. Als ich dann von meiner großen Liebe betrogen wurde, war ich gekränkt und mein Selbstbewusstsein litt sehr darunter. Ich kannte es nicht, enttäuscht zu werden. Es erinnerte mich an das Gefühl kurz nach der Trennung meiner Eltern. Ich fühlte mich Allein und im Stich gelassen. Dann die Traür über den Tod meines Onkels und zeitgleich der beruflicher Druck, trotzdem fröhlich zu sein und andere zufrieden zu stellen. Ich wusste nicht mit der Gesamtsituation umzugehen und wollte niemanden mit meinen Problemen belasten. Ich hatte auch eine gewisse Erwartungshaltung an mich selbst und wollte alles allein auf die Reihe bekommen. Was nicht funktionierte und so unterdrückten ich meine Gefühle und baute eine Fassade auf und als Ventil fand ich den Alkohol.
( Fazit )
Anfangs habe ich getrunken um bei meinen Freunden nicht uncool rüber zu kommen wenn ich nicht mittrinke und später merkte ich wie ich beim Konsum von Alkohol lockerer und geselliger wurde. Später war es dann zur Verdrängung meiner Sorgen. Ich machte mir dann keine Gedanken mehr über die Dinge die mir auf dem Herzen lagen (Liebeskummer, Traür, Stress auf der Arbeit). Ich fühlte mich für den Moment entspannt und sorgenlos und die Probleme waren weit weg.

Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet? Bei wenig Alkohol wurde ich lockerer, gesprächiger. Viel Alkohol machte mich müde.

Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Nein.

Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Auf mein Umfeld hatte mein Alkoholkonsum keine Auswirkungen da ich nur am Wochenende getrunken habe und meine engeren Freunde, Familie und Arbeitskollegen nicht dabei waren. Allerdings umso mehr auf mich und mein Leben. Nach dem Konsum von Alkohol ging es mir oft schlecht, ich hatte Kopfschmerzen, und keine Motivation am Wochenende etwas zu unternehmen, nachdem ich die Nacht vorher durchgemacht habe. Ich beklagte mich, dass ich wenige Hobbies habe aber wie auch wenn man den halben Tag mit Kater im Bett liegt. Außerdem war es eine gesundheitliche Gefährdung für mich, dass weiß ich heute Dank der Aufklärung meines Arztes. Und ich bin falsch mit meinen Sorgen umgegangen, habe meine Probleme durch den Alkohol verdrängt und war somit nicht mit mir im Reinen.

Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Ja, von Anfang 2011 bis zur TF im Dez. 2011 habe ich mehr getrunken als heute. Die Umstände waren, die Trennung meiner großen Liebe wegen seines Seitensprungs und mein damit verbundenes gemindertes Selbstbewusstsein und der Verlust eines geliebten Menschen(meinem Onkel) hinzu kam der berufliche Druck trotzdem funktionieren zu müssen.

Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Nein. Ich wusste immer noch den Ablauf des Abends, wo ich war, mit wem ich geredet habe, was passiert ist, wie ich nach Hause kam, ich hatte nie einen Filmriss.

Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst auf Alkohol verzichtet?
Nein.

In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?(mit Begründung)
Vor der 2. TF habe ich mich als Gesellschaftstrinker gesehen, da ich nur in Gesellschaft getrunken habe. Nach der 2. TF habe ich erkannt, dass ich Problemtrinker war und somit Alkoholgefährdet. Da ich in der letzten Zeit vor der 2. TF getrunken habe um mich von meinen Sorgen abzulenken.

Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
Ja, ich betreibe heute Kontrolliertes Trinken. Ich plane die Trinkanlässe im Vorfeld und notiere sie in einem Kalender. Im Jahr plane ich max. 12 Trinkanlässe von höchstens 2 TE. Besondere Anlässe sind für mich z.B. Silvester, Weihnachtsfeier, Geburtstage oder Hochzeiten.

Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Am 12. Sept. diesen Jahres. (im Urlaub)

Warum trinken Sie heute Alkohol (keinen Alkohol)?
Nach dem Delikt hatte ich ab Januar, 6 Monate eine Trinkpause und danach ein Gespräch mit einem Verkehrspsychologen. In dieser Zeit ist mir klar geworden, dass ich mit 24 Jahren noch sehr jung bin und sicherlich irgendwann wieder ein Glaß Sekt zum anstoßen trinken werde. Somit entschied ich mich für Kontrolliertes Trinken. Ich informierte mich, beim Verkehrspsychologen und der Initiative Kenn-dein-Limit, wie es genau funktioniert und was ich alles beachten sollte. Ich führte dann einen Trinkkalender ein und plante bestimmte Anlässe wie Essen mit Kollegen, Glaß Wein nach dem Essen, Geburtstag von XY Glaß Sekt zum anstoßen. Ich war selbst gespannt, wie ich nach 6 monatiger Trinkpause wieder auf Alkohol reagieren würde und stellte fest, dass ich mich nach einem Glaß Wein direkt beschwipst fühlte. Ich hatte nicht das Bedürfnis mehr zu trinken, um noch mehr Wirkung zu spüren. Heute hat der Alkohol seinen Stellenwert als Genussmittel wieder, welches ich mir zu besonderen Anlässen gönne. Damit es etwas Besonderes bleibt beschränke ich den Konsum auf vorher geplante Anlässe, die nicht mehr als 12x im Jahr vorkommen.

Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Ich habe mir vorher nie Gedanken über meinen Konsum und den Folgen gemacht. Auch nach der 1.TF habe ich mich mit meinem Fehlverhalten nicht weiter auseinandergesetzt. (Ich redete mir damals ein, gar nichts so viel getrunken zu haben und schob die Schuld auf andere Faktoren.) Ich habe das Problem einfach nicht erkannt. Bis dahin hat die für mich positiv empfunden Wirkung des Alkohols immer überwogen. Ich hatte zwar öfters nach einer durchgemachten Partynacht einen Kater am nächsten Morgen, doch bis zur nächsten Party war der schon wieder vergessen.
Die 1,8 Promille bei der 2.TF waren dann allerdings ein großer Schock für mich, niemals hätte ich gedacht, dass ich mich auf so einem hohen Promillewert bewege. Und auch die Tatsache, dass es zum 2. Mal passiert ist schockte mich und ich schämte mich in Grund und Boden. Ich habe mir dann zum ersten Mal ernsthafte Gedanken über meinen Konsum gemacht und wie es so weit kommen konnte. Gleichzeitig habe ich mich auch mit dem Thema Alkohol im Straßenverkehr beschäftigt. Mir wurde bewusst, dass mein früheres, leichtsinniges Denken (auch nach 1-3 Gläßern Wein noch fahren zu können) absolut falsch war und ich andere und auch mich selbst ernsthaft in Gefahr gebracht habe. Schon geringe Mengen Alkohol im Straßenverkehr können das Verhalten beeinträchtigen. Das eingeschränkte Sichtfeld, die verringerte Reaktionsfähigkeit und die eingeschränkte Wahrnehmung sind nur wenige Gründe, warum Ich und jeder andere Mensch Alkohol und Autofahren strikt trennen sollte. Ich bin ein ordnungsliebender, rücksichtsvoller Mensch und durch den Alkohol habe ich 2x eine so schwerwiegende Straftat begangen. Ich habe eingesehen, dass ich sehr verantwortungslos gehandelt habe und mir bewusst gemacht, dass niemand anderes Schuld daran trägt denn ich allein habe in diesem Moment die Entscheidung getroffen sich ins Auto zu setzten. Die Verantwortung allein bei mir lag. Ich wollte auf keinen Fall, dass es so weiter geht wie bisher und war motiviert mein Leben und die Sichtweise zum Alkohol zu verändern.
Durch Infomaterial und Gespräche mit meinem Arzt, erfuhr ich dann auch welche gesundheitlichen Gefahren erhöhter Alkoholkonsum mit sich bringt (Herzprobleme, Krebs, Schlaganfall, Fettleber, Bluthochdruck, Gedächtnisstörungen.) Ich wollte mich nicht weiter selbst gefährden und auch nicht mehr selbst beeinträchtigen; keine verkaterten Wochenenden in Verbindung mit Kopfschmerzen.
Und ich habe auch bemerkt, dass Alkohol als Problemlöser auf Daür nicht funktioniert. Das Trinken lässt die Sorgen nicht verschwinden oder stärkt das Selbstbewusstsein. Im Gegenteil, die Sorgen bleiben bestehen und werden sogar größer indem neü Sorgen verursacht werden wie z.B. Fahren unter Alkoholeinfluss. Ich kann das Wochenende jetzt wieder sinnvoll nutzen, und trinke wenn überhaupt, nur noch aus Genuss und zu besonderen Anlässen. Ich möchte irgendwann auch eine Familie gründen, schwanger werden und ein gutes Vorbild sein und da ist verantwortungsbewusster Umgang mit Alkohol selbstverständlich. Meine abschließende Erkenntnis die Anlass für meine Verhaltensänderung war: Alkohol löst keine Probleme, Alkohol schafft Probleme!

Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und die Umstellungsphase erlebt? Zu aller erst durch Einsicht und Selbstreflexion. Ich habe mein Fehlverhalten eingesehen und wollte auf keinen Fall, dass es so weiter geht wie bisher. Ich war motiviert mein Leben zu verändern, habe überlegt, was ich in Zukunft tun kann, damit es mir besser geht. Probleme hat jeder, aber nicht jeder trinkt deswegen. Ich fing also an mich damit auseinanderzusetzten. Ich vertraute mich einer befreundeten Pfarrerin an und sie gab mir hilfreiche Tipps und Denkanstöße. Z.B haben wir die Gründe für meinen Alkoholkonsum herausgefunden und Strategien entwickelt, die das Trinken ersetzten sollten. Ich fing an alten Hobbies wiederaufzunehmen, mehr Sport zu treiben und mir öfters wieder etwas Schönes zu gönnen, wie Auszeiten mit Wellness und Sauna. Ich habe dann auch meine alten Leidenschaft das Lesen wieder für mich entdeckt. Und der wichtigste Punkt war das Reden über meine Sorgen. Ich vertraute mich dann auch engen Freunden und Eltern an. Es fiel mir anfangs nicht leicht, aber es half dann sehr mal alles raus zu lassen.Und umso mehr ich über die Dinge die mir schon lange auf dem Herzen lagen sprach, umso besser fühlte ich mich. Ich habe mir dann auch Bücher zu dem Thema geholt wie z.B. Sorge dich nicht, Lebe und habe in Internetforen aktiv teilgenommen. Ich habe einiges daraus gelernt, z.B. dass ich in schwierigen Situationen, nicht den Kopf hängen lassen darf oder darauf warten darf, dass jemand meine Sorgen erahnt, sondern, dass ich selber für mich verantwortlich bin und nur den Mund aufmachen muss und die Türen die mir offen stehen nur betreten muss. Und vor allem, dass es weit schlimmere Dinge gibt im Leben als von einem ohnehin miesen Kerl betrogen zu werden. Ich habe mein Leben selbst in der Hand und bestimme wohin die Richtung geht. Es gibt gar keinen Grund irgendetwas anzuzweifeln. Ich bin mir die ganze Zeit selbst im Weg gestanden. Und umso mehr mir das klar wurde, stieg auch mein Selbstbewusstsein wieder, ich fühlte mich frei und gelöst.
Nach einem Gespräch mit einem Verkehrspsychologen habe ich dann beschlossen mein Leben mit Kontrolliertem Trinken weiterzuführen. Ich habe dann begonnen wieder kleine Mengen Alkohol zu trinken und bemerkt, dass es völlig ok für mich ist nach 1 Glaß mit dem Trinken aufzuhören. Ich habe kein Problem damit den Alkohol zu kontrollieren. Es fällt mir auch nicht schwer, nach 1 Glaß Wein auf Wasser umzusteigen. Ich trank Silvester ein Glaß Sekt zum anstoßen und hatte dann eine 6 monatige Trinkpause. Dann trank ich im Juli bei einem Essen mit Kollegen wieder ein Glaß Weißwein. Ich plane meine Anlässe nun genau und trinke nie mehr als 2 Gläßer. Denn danach hört in meinen Augen der Genuss auf und die Wirkung des Alkohols setzt ein und beeinträchtigt mein Verhalten. Darum trinke ich auch nicht zu jeder Geburtstagsfeier oder zu jedem schönen Anlass, sondern nur dann wenn es irgendwie zum gesellschaftlichen Anlass dazu gehört wie z.B. Silvester, Weihnachtsfeier. Es kam auch schon mal vor, dass ich an einem geplanten Anlass nichts getrunken habe, ich hatte einfach keine Lust auf Alkohol und bestellte mir lieber einen leckeren Alkoholfreien Sahne Cocktail. Natürlich war die Umstellung auch mit Erklärungen verbunden. Auf Partys versuchten mich Leute anfangs noch zum Alkohol zu überreden. Da ich aber an meiner Einstellung festgehalten habe und standhaft geblieben bin, wurde es akzeptiert. Es steigerte auch mein Selbstbewusstsein bewusst Nein zum Alkohol zu sagen und die Reaktion der anderen zu sehen und damit umzugehen. Früher hätte ich mich in solchen Situationen einfach der Gruppe angeschlossen und mitgetrunken. Heute fühle ich mich bestätigt und bin stolz auf mich wenn ich auf einer Party auf der alle Trinken, nüchtern bin. Freundschaften die allerdings nur auf dem Feiern basierten sind zu Bruch gegangen. Aber Menschen die es nicht akzeptieren, dass ich mein Leben positiv verändert habe und jetzt andere Prioritäten als Feiern und Betrinken habe, fehlen mir auch nicht. Auf der anderen Seite haben sich aber die echten Freunde herauskristallisiert. Von denen ich in dieser Zeit auch immer wieder viel Zuspruch und Unterstützung bekommen habe sowie auch von meinen Eltern.
 
Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Sehr positiv, ich bin jetzt zufriedener mit mir und meinem Leben. Bin auch aktiver geworden, dadurch dass ich nicht mehr am Wochenende verkatert bin. Ich habe meine alten Hobbys wieder, mache mehr Sport; Laufen, Schwimmen und gehe wieder gerne in die Sauna oder gönne mir etwas Wellness um vom Alltag abzuschalten. Bin im Allgemeinen ruhiger und gelassener geworden, vor der 2. TF bestand mein Leben aus vielen Partys, heute gehe ich weniger auf Partys. Habe aber auch gelernt ohne Alkohol Spaß auf Partys zu haben. Ich genieße es jetzt einen klaren Kopf beim feiern und tanzen zu haben und am nächsten Tag fit zu sein um noch etwas mit dem Wochenende anzufangen. Es schockt mich heute auch wenn ich betrunkene Fraün im Club sehe die sich daneben benehmen und es erinnert mich immer wieder daran, dass ich auf keinen Fall so sein möchte. Ich investiere mein Geld heute sinnvollerer und in schönere Dinge anstatt in „Partys und Trinken“. Kann mir deshalb z.B. auch wieder öfters einen Kurztrip oder Urlaub leisten oder ich kaufe mir etwas Schönes davon. Die Erfahrung, dass ich mit meiner Willenskraft etwas verändert habe, hat mich stärker gemacht. Heute macht mir auch mein Job wieder mehr Spaß weil ich gesünder lebe und mehr „Power“ und einen Ausgleich habe. Ich unterdrücke meine Sorgen nicht mehr, sondern suche jetzt direkt das offene Gespräch zu meinen Eltern und engen Freunden, wenn mir etwas auf dem Herzen liegt.

Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neüs Verhalten daürhaft stabil bleibt?
Ich weiß heute wie ich mit Problemsituationen umgehen muss. Habe gelernt mich Freunden und meinen Eltern anzuvertraün um Probleme „gemeinsam“ zu lösen. Bin charakterlich stärker und reifer geworden. Durch die Erfahrung, dass „So“ alles besser geht und Probleme ohne Alkohol viel einfacher und schneller zu lösen sind, bin ich auch zufriedener. Ich bin stolz auf mich, dass ich es geschafft habe mein Leben positiv zu verändern und möchte es nicht mehr missen. Ich zwinge mich auch nicht mehr „immer“ am Wochenende wegzugehen sondern bleibe auch gerne mal zu Hause (mit einem guten Buch) oder schaü einen Film mit einer Freundin, gehe Essen oder ins Kino etc. Nicht weil ich Angst habe im Club wieder zu viel zu trinken sondern weil es auch mal angenehm und entspannend für mich ist und es viele andere Dinge gibt die mir mehr Spaß machen als immer nur auf Party zu gehen. Entspannung und persönliche Zufriedenheit (die ja bei jedem anders aussieht) ist sehr wichtig im Leben und auch sehr wichtig für das „eigene Glück“. Und wenn die Arbeit mich mal wieder stresst und ich einen klaren Kopf brauche, ziehe ich einfach meine Laufschuhe an und renne los. Hätte ich früher auch nie gedacht, dass mir sowas Spaß macht aber wenn ich dann wieder zurück komme fühle ich mich direkt „stressfreier.“ Ich habe im Juni auch meinen Nebenjob verloren, das wäre vor der TF wohl wieder ein Grund gewesen mich ins Nachtleben zu stürzen und mir den Frust „wegzutrinken“, aber diesmal habe ich direkt das Gespräch zu meinen Eltern gesucht und festgestellt, dass es mir gut tat dieses Problem nicht allein zu meistern sondern „gemeinsam“. Es war in dem Moment wichtig, nicht den Kopf hängen zu lassen, sondern einfach weiter zu machen und nach einem neün Nebenjob zu schaün. Mittlerweile habe ich auch wieder eine kleine Nebenbeschäftigung, welche mir sogar mehr Freude bereitet als die vorherige. Ich habe gelernt die Dinge so zu nehmen wie sie sind, ändern kann ich sie sowieso nicht. Ich versuche nun aus jeder schlechten Sache auch etwas Positives zu gewinnen. Das kontrollierte Trinken ist inzwischen auch zur Normalität für mich geworden. Darum denke ich, dass mein Verhalten stabil bleibt. Alles andere wäre nur negativ für mich und meine neugewonnene Lebensqualität.

Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
Ja, es „kann“ immer wieder Situationen in meinem Leben geben, in denen ich verleitet bin mehr Alkohol zu trinken aber ich habe gelernt solche Situationen rechtzeitig zu erkennen und Gegenmaßnahmen einzuleiten z.B. regelmäßige Gespräche mit Eltern und engen Freunden und Sport zum Stressabbau und als Ausgleich. Zudem gibt es auch immer professionellere Hilfe in der Nähe, bei der befreundeten Pfarrerin. Ich arbeite weiterhin an mir, um dies zu verhindern.

Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Wenn ich fahre, dann vollkommen ohne Alkohol. Und bei einem geplanten Anlass lasse ich das Auto direkt zu Hause stehen. Plane im Voraus wie ich hin und zurück komme ohne Auto, mit Bus, Bahn oder Taxi.

Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen? Nein
 
Du hast den FB irgendwie formmäßig durcheinander gehaün, Beispiel ....
Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt? Wie viel und wie oft haben Sie getrunken? (Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Setze vor den Fragen auch die jeweilige Nummerierung und antworte stets unter den Fragen ... damit vermeidet man Augenschmerzen bei der Kommentierung. :):smiley5:
 
Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.


1. Delikt Juli 2008:
Trinkbeginn: 19.30Uhr
Trinkende: 4.30Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 05.15 Uhr
BAK: 0,75

Ich traf mich an einem Freitag mit einer Freundin 19.30 Uhr. Gegen 23.00Uhr haben wir eine Disco besucht. Dort haben wir bis 04.30 Uhr gefeiert und Sekt getrunken. Gegen 04.45 beschlossen wir noch etwas zu essen. Ich fühlte mich in dem Moment noch fahrtüchtig und beschloss das kleine Stück (ca 500m) zur Imbissbude noch zu fahren. Als ich in die Fußgängerzone fuhr, erregte ich die Aufmerksamkeit eines Polizeibeamten. Um 05.15 Uhr erfolgte die Blutprobe auf dem Revier.
Trinkangaben: 19.30 Uhr – 4.30 Uhr: 1 ½ Flasche Sekt ( a 0,75l).
Trinkmotiv: Mithalten wollen, Lockerer beim feiern, tanzen.

Warum haben Sie den Konsum nach der 1 TF 2008 nicht eingestellt bzw. verändert?
Ich war zu dem Zeitpunkt noch sehr unreif und habe die Sache damals als Jugendsünde abgehakt. Ich habe mein Fehlverhalten zwar bedaürt aber mir über meinem Alkoholkonsum, keine weiteren Gedanken gemacht bzw. ihn nicht als bedenklich gesehen. Ich hatte nicht das heutige Bewusstsein, mein Konsumverhalten zu reflektieren und machte mir keine Gedanken mehr zu diesem Vorfall.

2. Delikt Dez. 2011:
Trinkbeginn: 19.00Uhr
Trinkende: 5.00Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 06.24 Uhr
BAK: 1,84

Ich besuchte an einem Freitag eine Freundin, bei der ich auch übernachten wollte. Gegen 19:00Uhr tranken wir 1 Flasche Weißwein (0,7l) und brachen eine zweite an, dann gingen wir zu einer weiteren Freundin. Dort trank ich weiterhin Wein, bis wir gegen 0:00Uhr in einen Club gingen. Dort trank ich noch 3-4 Biere (0,3l). Gegen 5.00Uhr machten wir uns auf den Heimweg zur Freundin, bei der ich übernachten wollte. Vor der Haustür kam es zum Streit. Wir warfen wir uns beleidigende Aussagen an den Kopf. Eine Aussage traf mich besonders; ich würde nie etwas auf die Reihe bekommen, kein Wunder das ich keinen abbekomme. Ich war verletzt und wütend, wollte nur noch weg von Ihr. Ich rannte zu meinem Auto und setzte mich ohne nachzudenken hinein und fuhr los. Eine Straße vor meinem Ziel zu Hause stand ein Polizeiwagen, der mich anhielt. Um 06.24 erfolgte die Blutprobe auf dem Revier.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken? (Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
2 Flaschen trockenen Weißwein (a 0,75l) in 4-5 Stunden, danach 3-4 Biere (a 0,3l) in 3-4 Stunden.

3. Wie viel Km fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Km wollten Sie insgesamt fahren?
30km.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können? (Ja/Nein + Begründung)
Ja, durch den Alkohol war ich enthemmt und habe die Gefahren nicht wahrgenommen, außerdem war ich durch den Streit so aufgebracht das ich nur daran dachte. Im Nachhinein weiß ich, dass es Selbstüberschätzung war. Ich hätte feststellen müssen, dass ich nicht mehr in Lage war ein Fahrzeug sicher zu führen.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
In diesem Moment wollte ich sie nicht verhindern. Im Nachhinein betrachtet, hätte ich ein Taxi bestellen müssen.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Ja 2008 mit 0,75 BAK

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Ich bin früher auch nach 1-3 Gläßern Wein noch Auto gefahren. Und bestimmt auch 20-30x mit Restalkohol am nächsten Tag. Auch nach der 1.TF habe ich gedacht, ach so viel habe ich doch gar nicht getrunken. Nächstes Mal pass ich besser auf. Ich habe mir keine Gedanken darüber gemacht, dass ich jemanden hätte verletzten können oder einen Unfall baün hätte können. Jede weitere gut gegangene Fahrt unter Alkoholeinfluss hat mich in meinem Denken bestärkt, dass ich auch nach 1-3 Gläßern noch sicher fahren kann. Heute weiß ich, dass selbst ein geringer Promillewert das Sehvermögen beeinflusst. Daraus folgere ich, dass Ich verantwortungslos mit dem Konsum umgegangen bin.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen? (Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Das erste Mal wahrgenommen habe ich Alkohol in meiner Kindheit (mit ca 12 Jahren). Bei meinen Eltern habe ich beobachtet, wie sie Silvester immer Sekt getrunken haben oder wenn wir außerhalb Essen waren, Wein nach dem Essen getrunken haben. Auch im Urlaub hat mein Vater mal ein Bier getrunken. Ich selbst habe mit 16 Jahren auf einer Party mit Freunden das erste Mal Alkohol getrunken.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Mit 17-18 trank ich mit Freunden zu besonderen Anlässen auf Geburtstagen oder anderen Feierlichkeiten. Ich trank weil im neün Freundeskreis alle tranken und ich nicht als uncool da stehen wollte. Ich trank meistens Sekt maximal 1-2 Gläßer an einem Abend. Mit 19-20 kamen dann mehrere Discobesuche und Partys hinzu wo ich meine Grenzen austestete und auch das erste Mal betrunken war. Die maximale Menge an einem Abend waren 1- 1 ½ Flaschen Sekt. Was 4-6 Wochenenden im Jahr vorkam. Ich merkte das ich in der Disco angetrunken aufgeschlossener und lockerer beim tanzen war. Ich probierte dann auch mal Wodka und Tequila und es schmeckte so eklig, dass ich es nie wieder trank. Nach der 1. TF 2008 habe ich meine große Liebe kennengelernt und war ab 2009 weniger in Discos und auf Partys. Wenn ich weg war, max. 1 WE im Monat trank ich max. 2-3 Gläßer Sekt oder Wein. Ich trank nicht immer wenn ich auf Partys war, machte es nur zur Unterstreichung eines besonderen Anlasses. Anfang 2011 trennte ich mich von meinem Freund da er mich betrogen hatte. Ich ging dann öfters wieder auf Partys und in Discos um mich abzulenken, auch vom Tod meines Lieblingsonkels, ich konnte mit der Traür nicht umgehen und hatte Liebeskummer wegen meiner großen Liebe. Ich vermisste ihn trotz allem sehr, besonders an den Wochenenden. Ich fing an die Trinkmenge und Häufigkeit zu steigern. Ich habe dann fast jedes zweite Wochenende Alkohol getrunken. Meistens 1 Flasche Weißwein über den Abend verteilt und Ende des Jahres auch schon mal 1-2 Flaschen Weißwein an einem Abend und selten danach noch 3-4 Biere. Ich merkte, dass ich trinkfester wurde, machte mir aber keine weiteren Gedanken dazu. Bis zur TF im Dezember 2011. Als mir meine Problematik bewusst wurde und ich feststellte, dass ich den Konsum von Jan.-Dez.2011 gesteigert habe und aus falschen Motiven getrunken habe war ich erschrocken über mich selbst und bemerkte wie sehr ich mir mit dem erhöhten Konsum geschadet habe. Ich habe dann an mir und meinen Verhaltensweisen gearbeitet. Seit Juni 2012 betreibe ich Kontrolliertes Trinken. Alkohol hat nun seinen alten Stellenwert als Genussmittel wieder, welches ich mir zu besonderen Anlässen gönne maximal 12 Mal im Jahr.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken? (Genaü Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Im Alter von 17-20 (2005-2008)
Max. 2 WE im Monat 1-2 Gläßer Sekt (a 0,1l), 4-6 WE im Jahr auch 1 ½ Flasche Sekt
(Discobesuche, Feierliche Anlässe z.B. Geburtstage)
Trinkmotive: Trinken in der Gemeinschaft, Mithalten wollen, Lockerer beim feiern, tanzen.

Von 20-23 (2008-2011)
Max. 1 WE im Monat 2-3 Gläßer Sekt (a 0,1) oder Wein (a 0,2l)
Partnerschaften, weniger feiern gewesen, Einstieg in den Beruf.
Trinkmotive: Unterstreichung eines besonderen Anlass, Genuss

Jan.2011-Dez.2011 zur TF
Max. 2 WE im Monat 1 - 2 Flaschen Weißwein, 4-6 WE im Jahr danach max. 3-4 Biere (a 0,3l)
(überwiegend Bar,- Discobesuche, Feierliche Anlässe z.B. Geburtstage)
Trinkmotive: Sorgen, Traür auszublenden; Liebeskummer, Frust abbaün.

24 (ab 2012) & in Zukunft
Max. 12 Anlässe im Jahr max. 2 Gläßer Wein oder Sekt (a 0,1 l)
Trinkmotive: Unterstreichung eines besonderen Anlass

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Mit Freunden zu Hause oder auf Partys und in Clubs.

12. Warum haben Sie getrunken? (Innere + äußere Motive)
( Vorgeschichte )
Ich wuchs in einem kleinen Dorf auf, sehr behütet und hatte ein stabiles, liebevolles Umfeld. Nach der Trennung meiner Eltern 2005 und dem Umzug mit meiner Mutter in ein anderes Bundesland, kamen mit der neün Heimat auch neü Freunde und somit ein anderer Umgang. Obwohl ich damals schon 17 war spielte Alkohol in meiner alten Heimat nie eine Rolle und ich hatte keine Erfahrungen mit dem Thema. Dennoch konsumierte ich in dieser Zeit das 2. Mal bewusst Alkohol.
(1 TF - Motive)
2008 kamen dann mehrere Party und Clubbesuche, wo ich meine Grenzen austestete. Meine Freunde waren alle erfahrener im Umgang mit Alkohol und ich wollte nicht uncool rüber kommen und versuchte „mitzuhalten“ beim Trinken und war in dieser Zeit auch das erste Mal betrunken. Nach einigen Praktika, Aushilfsjobs und einer abgebrochenen Lehre, habe ich dann endlich einen Beruf gefunden der mir Spaß gemacht hat und schloss Ende 2009 die Schulische Ausbildung ab. Zur gleichen Zeit zog meine Mutter mit ihrem Freund zusammen ich bezog meine erste eigene Wohnung. In dieser Zeit lernte ich auch meine große Liebe kennen. Anfang 2010 folgte dann der Einstieg ins Berufsleben.
(2TF – Motive)
Ende 2010 verstarb mein Lieblingsonkel nach langem Krebsleiden an einem Gehirntumor. Und Anfang 2011 zerbrach dann auch die Beziehung zu meiner großen Liebe, da er mich betrogen hatte. Dann stresste mich auch mein Job zunehmend, da ich immer fröhlich und freundlich sein muss, was mir zu dieser Zeit nicht leicht gefallen ist. Hinzu kamen auch finanzielle Sorgen. Ich war unzufrieden und die Gesamtsituation war „zu viel für mich.“ Und so stürzte ich mich ab Anfang 2011 am Wochenende wieder häufiger ins Nachtleben um mich abzulenken von meinen Sorgen. Um ausgelassen zu feiern, Spaß haben, ohne schlechte Gedanken und Liebeskummer. Ich trank vermehrt Alkohol um die Wirkung zu spüren. Ich umgab mich hauptsächlich mit Party-Freunden, die sich nicht nach meinem Befinden erkundigten und vernachlässigte gleichzeitig meine richtigen Freunde. Es war in dem Moment einfacher für mich, mir alles „schön zu trinken“ und Sorgen zu verdrängen anstatt mit den richtigen Leuten die Probleme anzugehen.
( Hintergründe )
Ich bekam immer viel Aufmerksamkeit und Liebe von meinen Eltern und sie haben mir viele Dinge in meinem Leben leichter (angenehmer) gemacht und mir unangenehme Dinge oft abgenommen. Ich hatte dadurch eine gewisse Erwartungshaltung und habe nie wirklich gelernt mit schwierigen Situationen umzugehen. Als ich dann von meiner großen Liebe betrogen wurde, war ich gekränkt und mein Selbstbewusstsein litt sehr darunter. Ich kannte es nicht, enttäuscht zu werden. Es erinnerte mich an das Gefühl kurz nach der Trennung meiner Eltern. Ich fühlte mich Allein und im Stich gelassen. Dann die Traür über den Tod meines Onkels und zeitgleich der beruflicher Druck, trotzdem fröhlich zu sein und andere zufrieden zu stellen. Ich wusste nicht mit der Gesamtsituation umzugehen und wollte niemanden mit meinen Problemen belasten. Ich hatte auch eine gewisse Erwartungshaltung an mich selbst und wollte alles allein auf die Reihe bekommen. Was nicht funktionierte und so unterdrückten ich meine Gefühle und baute eine Fassade auf und als Ventil fand ich den Alkohol.
( Fazit )
Anfangs habe ich getrunken um bei meinen Freunden nicht „uncool“ rüber zu kommen wenn ich nicht mittrinke und später merkte ich wie ich beim Konsum von Alkohol lockerer und geselliger wurde. Später war es dann zur Verdrängung meiner Sorgen. Ich machte mir dann keine Gedanken mehr über die Dinge die mir auf dem Herzen lagen (Liebeskummer, Traür, Stress auf der Arbeit). Ich fühlte mich für den Moment entspannt und sorgenlos und die Probleme waren weit weg.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
Bei wenig Alkohol wurde ich lockerer, gesprächiger. Viel Alkohol machte mich müde.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Nein.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Auf mein Umfeld hatte mein Alkoholkonsum keine Auswirkungen da ich nur am Wochenende getrunken habe und meine engeren Freunde, Familie und Arbeitskollegen nicht dabei waren. Allerdings umso mehr auf mich und mein Leben. Nach dem Konsum von Alkohol ging es mir oft schlecht, ich hatte Kopfschmerzen, und keine Motivation am Wochenende etwas zu unternehmen, nachdem ich die Nacht vorher durchgemacht habe. Ich beklagte mich, dass ich wenige Hobbies habe aber wie auch wenn man den halben Tag mit Kater im Bett liegt. Außerdem war es eine gesundheitliche Gefährdung für mich, dass weiß ich heute Dank der Aufklärung meines Arztes. Und ich bin falsch mit meinen Sorgen umgegangen, habe meine Probleme durch den Alkohol verdrängt und war somit nicht mit mir im „Reinen“.
 
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16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben? Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte, Ursachen und Umstände dafür.
Ja, von Anfang 2011 bis zur TF im Dez. 2011 habe ich mehr getrunken als heute. Die Umstände waren, die Trennung meiner großen Liebe wegen seines Seitensprungs und mein damit verbundenes gemindertes Selbstbewusstsein und der Verlust eines geliebten Menschen(meinem Onkel) hinzu kam der berufliche Druck trotzdem „funktionieren“ zu müssen.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit getrunken?
Nein. Ich wusste immer noch den Ablauf des Abends, wo ich war, mit wem ich geredet habe, was passiert ist, wie ich nach Hause kam, ich hatte nie einen Filmriss.

18. Haben Sie früher schon einmal über einen längeren Zeitraum bewusst auf Alkohol verzichtet?
Nein.

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein? (mit Begründung)
Vor der 2. TF habe ich mich als Gesellschaftstrinker gesehen, da ich nur in Gesellschaft getrunken habe. Nach der 2. TF habe ich erkannt, dass ich Problemtrinker war und somit Alkoholgefährdet. Da ich in der letzten Zeit vor der 2. TF getrunken habe um mich von meinen Sorgen abzulenken.
Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft? (Sorte, Menge, Häufigkeit)
Ja, ich betreibe heute Kontrolliertes Trinken. Ich plane die Trinkanlässe im Vorfeld und notiere sie in einem Kalender. Im Jahr plane ich max. 12 Trinkanlässe von höchstens 2 TE. Besondere Anlässe sind für mich z.B. Silvester, Weihnachtsfeier, Geburtstage oder Hochzeiten.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Am 12. Sept. diesen Jahres. (im Urlaub)

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Nach dem Delikt hatte ich ab Januar, 6 Monate eine Trinkpause und danach ein Gespräch mit einem Verkehrspsychologen. In dieser Zeit ist mir klar geworden, dass ich mit 24 Jahren noch sehr jung bin und sicherlich irgendwann wieder ein Glaß Sekt zum anstoßen trinken werde. Somit entschied ich mich für Kontrolliertes Trinken. Ich informierte mich, beim Verkehrspsychologen und der Initiative Kenn-dein-Limit, wie es genau funktioniert und was ich alles beachten sollte. Ich führte dann einen Trinkkalender ein und plante bestimmte Anlässe wie Essen mit Kollegen, Glaß Wein nach dem Essen, Geburtstag von XY Glaß Sekt zum anstoßen. Ich war selbst gespannt, wie ich nach 6 monatiger Trinkpause wieder auf Alkohol reagieren würde und stellte fest, dass ich mich nach einem Glaß Wein direkt beschwipst fühlte. Ich hatte nicht das Bedürfnis mehr zu trinken, um noch mehr Wirkung zu spüren. Heute hat der Alkohol seinen Stellenwert als Genussmittel wieder, welches ich mir zu besonderen Anlässen gönne. Damit es etwas Besonderes bleibt beschränke ich den Konsum auf vorher geplante Anlässe, die nicht mehr als 12x im Jahr vorkommen.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Ich habe mir vorher nie Gedanken über meinen Konsum und den Folgen gemacht. Auch nach der 1.TF habe ich mich mit meinem Fehlverhalten nicht weiter auseinandergesetzt. (Ich redete mir damals ein, gar nichts so viel getrunken zu haben und schob die Schuld auf andere Faktoren.) Ich habe das Problem einfach nicht erkannt. Bis dahin hat die für mich positiv empfunden Wirkung des Alkohols immer überwogen. Ich hatte zwar öfters nach einer durchgemachten Partynacht einen Kater am nächsten Morgen, doch bis zur nächsten Party war der schon wieder vergessen.
Die 1,8 Promille bei der 2.TF waren dann allerdings ein großer Schock für mich, niemals hätte ich gedacht, dass ich mich auf so einem hohen Promillewert bewege. Und auch die Tatsache, dass es zum 2. Mal passiert ist schockte mich und ich schämte mich in Grund und Boden. Ich habe mir dann zum ersten Mal ernsthafte Gedanken über meinen Konsum gemacht und wie es so weit kommen konnte. Gleichzeitig habe ich mich auch mit dem Thema Alkohol im Straßenverkehr beschäftigt. Mir wurde bewusst, dass mein früheres, leichtsinniges Denken (auch nach 1-3 Gläßern Wein noch fahren zu können) absolut falsch war und ich andere und auch mich selbst ernsthaft in Gefahr gebracht habe. Schon geringe Mengen Alkohol im Straßenverkehr können das Verhalten beeinträchtigen. Das eingeschränkte Sichtfeld, die verringerte Reaktionsfähigkeit und die eingeschränkte Wahrnehmung sind nur wenige Gründe, warum Ich und jeder andere Mensch Alkohol und Autofahren strikt trennen sollte. Ich bin ein ordnungsliebender, rücksichtsvoller Mensch und durch den Alkohol habe ich 2x eine so schwerwiegende Straftat begangen. Ich habe eingesehen, dass ich sehr verantwortungslos gehandelt habe und mir bewusst gemacht, dass niemand anderes Schuld daran trägt als ich denn ich allein habe in diesem Moment die Entscheidung getroffen mich ins Auto zu setzten. Ich wollte auf keinen Fall, dass es so weiter geht wie bisher und war motiviert mein Leben und die Sichtweise zum Alkohol zu verändern.
Durch Infomaterial und Gespräche mit meinem Arzt, erfuhr ich dann auch welche gesundheitlichen Gefahren erhöhter Alkoholkonsum mit sich bringt (Herzprobleme, Krebs, Schlaganfall, Fettleber, Bluthochdruck, Gedächtnisstörungen.) Ich wollte mich nicht weiter selbst gefährden und auch nicht mehr selbst beeinträchtigen; keine verkaterten Wochenenden in Verbindung mit Kopfschmerzen.
Und ich habe auch bemerkt, dass Alkohol als Problemlöser auf Daür nicht funktioniert. Das Trinken lässt die Sorgen nicht verschwinden oder stärkt das Selbstbewusstsein. Im Gegenteil, die Sorgen bleiben bestehen und werden sogar größer indem neü Sorgen verursacht werden wie z.B. Fahren unter Alkoholeinfluss. Ich kann das Wochenende jetzt wieder sinnvoll nutzen, und trinke wenn überhaupt, nur noch aus Genuss und zu besonderen Anlässen. Ich möchte irgendwann auch eine Familie gründen, schwanger werden und ein gutes Vorbild sein und da ist verantwortungsbewusster Umgang mit Alkohol selbstverständlich. Meine abschließende Erkenntnis die Anlass für meine Verhaltensänderung war: Alkohol löst keine Probleme, Alkohol schafft Probleme!

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und die Umstellungsphase erlebt?
Zu aller erst durch Einsicht und Selbstreflexion. Ich habe mein Fehlverhalten eingesehen und wollte auf keinen Fall, dass es so weiter geht wie bisher. Ich war motiviert mein Leben zu verändern, habe überlegt, was ich in Zukunft tun kann, damit es mir besser geht. Probleme hat jeder, aber nicht jeder trinkt deswegen. Ich fing also an mich damit auseinanderzusetzten. Ich vertraute mich einer befreundeten Pfarrerin an und sie gab mir hilfreiche Tipps und Denkanstöße. Z.B haben wir die Gründe für meinen Alkoholkonsum herausgefunden und Strategien entwickelt, die das Trinken ersetzten sollten. Ich fing an alten Hobbies wiederaufzunehmen, mehr Sport zu treiben und mir öfters wieder etwas Schönes zu gönnen, wie Auszeiten mit Wellness und Sauna. Ich habe dann auch meine alten Leidenschaft das Lesen wieder für mich entdeckt. Und der wichtigste Punkt war das Reden über meine Sorgen. Ich vertraute mich dann auch engen Freunden und Eltern an. Es fiel mir anfangs nicht leicht, aber es half dann sehr mal alles „raus zu lassen.“Und umso mehr ich über die Dinge die mir schon lange auf dem Herzen lagen sprach, umso besser fühlte ich mich. Ich habe mir dann auch Bücher zu dem Thema geholt wie z.B. „Sorge dich nicht, Lebe“ und habe in Internetforen aktiv teilgenommen. Ich habe einiges daraus gelernt, z.B. dass ich in schwierigen Situationen, nicht den Kopf hängen lassen darf oder darauf warten darf, dass jemand meine Sorgen erahnt, sondern, dass ich selber für mich verantwortlich bin und nur den Mund aufmachen muss und die Türen die mir offen stehen nur betreten muss. Und vor allem, dass es weit schlimmere Dinge gibt im Leben als von einem ohnehin miesen Kerl betrogen zu werden. Ich habe mein Leben selbst in der Hand und bestimme wohin die Richtung geht. Es gibt gar keinen Grund irgendetwas anzuzweifeln. Ich bin mir die ganze Zeit selbst im Weg gestanden. Und umso mehr mir das klar wurde, stieg auch mein Selbstbewusstsein wieder, ich fühlte mich frei und „gelöst“.
Nach einem Gespräch mit einem Verkehrspsychologen habe ich dann beschlossen mein Leben mit Kontrolliertem Trinken weiterzuführen. Ich habe dann begonnen wieder kleine Mengen Alkohol zu trinken und bemerkt, dass es völlig ok für mich ist nach 1 Glaß mit dem Trinken aufzuhören. Ich habe kein Problem damit den Alkohol zu kontrollieren. Es fällt mir auch nicht schwer, nach 1 Glaß Wein auf Wasser umzusteigen. Ich trank Silvester ein Glaß Sekt zum anstoßen und hatte dann eine 6 monatige Trinkpause. Dann trank ich im Juli bei einem Essen mit Kollegen wieder ein Glaß Weißwein. Ich plane meine Anlässe nun genau und trinke nie mehr als 2 Gläßer. Denn danach hört in meinen Augen der Genuss auf und die Wirkung des Alkohols setzt ein und beeinträchtigt mein Verhalten. Darum trinke ich auch nicht zu jeder Geburtstagsfeier oder zu jedem schönen Anlass, sondern nur dann wenn es irgendwie zum gesellschaftlichen Anlass dazu gehört wie z.B. Silvester, Weihnachtsfeier. Es kam auch schon mal vor, dass ich an einem geplanten Anlass nichts getrunken habe, ich hatte einfach keine Lust auf Alkohol und bestellte mir lieber einen leckeren Alkoholfreien Sahne Cocktail. Natürlich war die Umstellung auch mit Erklärungen verbunden. Auf Partys versuchten mich Leute anfangs noch zum Alkohol zu überreden. Da ich aber an meiner Einstellung festgehalten habe und standhaft geblieben bin, wurde es akzeptiert. Es steigerte auch mein Selbstbewusstsein bewusst „Nein“ zum Alkohol zu sagen und die Reaktion der anderen zu sehen und damit umzugehen. Früher hätte ich mich in solchen Situationen einfach der Gruppe angeschlossen und mitgetrunken. Heute fühle ich mich bestätigt und bin stolz auf mich wenn ich auf einer Party auf der alle „Trinken“, nüchtern bin. Freundschaften die allerdings nur auf dem Feiern basierten sind zu Bruch gegangen. Aber Menschen die es nicht akzeptieren, dass ich mein Leben positiv verändert habe und jetzt andere Prioritäten als Feiern und Betrinken habe, fehlen mir auch nicht. Auf der anderen Seite haben sich aber die echten Freunde herauskristallisiert. Von denen ich in dieser Zeit auch immer wieder viel Zuspruch und Unterstützung bekommen habe sowie auch von meinen Eltern.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Sehr positiv, ich bin jetzt zufriedener mit mir und meinem Leben. Bin auch aktiver geworden, dadurch dass ich nicht mehr am Wochenende verkatert bin. Ich habe meine alten Hobbys wieder, mache mehr Sport; Laufen, Schwimmen und gehe wieder gerne in die Sauna oder gönne mir etwas Wellness um vom Alltag abzuschalten. Bin im Allgemeinen ruhiger und gelassener geworden, vor der 2. TF bestand mein Leben aus vielen Partys, heute gehe ich weniger auf Partys. Habe aber auch gelernt ohne Alkohol Spaß auf Partys zu haben. Ich genieße es jetzt einen klaren Kopf beim feiern und tanzen zu haben und am nächsten Tag fit zu sein um noch etwas mit dem Wochenende anzufangen. Es schockt mich heute auch wenn ich betrunkene Fraün im Club sehe die sich daneben benehmen und es erinnert mich immer wieder daran, dass ich auf keinen Fall so sein möchte. Ich investiere mein Geld heute sinnvollerer und in schönere Dinge anstatt in „Partys und Trinken“. Kann mir deshalb z.B. auch wieder öfters einen Kurztrip oder Urlaub leisten oder ich kaufe mir etwas Schönes davon. Die Erfahrung, dass ich mit meiner Willenskraft etwas verändert habe, hat mich stärker gemacht. Heute macht mir auch mein Job wieder mehr Spaß weil ich gesünder lebe und mehr „Power“ und einen Ausgleich habe. Ich unterdrücke meine Sorgen nicht mehr, sondern suche jetzt direkt das offene Gespräch zu meinen Eltern und engen Freunden, wenn mir etwas auf dem Herzen liegt.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neüs Verhalten daürhaft stabil bleibt?
Ich weiß heute wie ich mit Problemsituationen umgehen muss. Habe gelernt mich Freunden und meinen Eltern anzuvertraün um Probleme „gemeinsam“ zu lösen. Bin charakterlich stärker und reifer geworden. Durch die Erfahrung, dass „So“ alles besser geht und Probleme ohne Alkohol viel einfacher und schneller zu lösen sind, bin ich auch zufriedener. Ich bin stolz auf mich, dass ich es geschafft habe mein Leben positiv zu verändern und möchte es nicht mehr missen. Ich zwinge mich auch nicht mehr „immer“ am Wochenende wegzugehen sondern bleibe auch gerne mal zu Hause (mit einem guten Buch) oder schaü einen Film mit einer Freundin, gehe Essen oder ins Kino etc. Nicht weil ich Angst habe im Club wieder zu viel zu trinken sondern weil es auch mal angenehm und entspannend für mich ist und es viele andere Dinge gibt die mir mehr Spaß machen als immer nur auf Party zu gehen. Entspannung und persönliche Zufriedenheit (die ja bei jedem anders aussieht) ist sehr wichtig im Leben und auch sehr wichtig für das „eigene Glück“. Und wenn die Arbeit mich mal wieder stresst und ich einen klaren Kopf brauche, ziehe ich einfach meine Laufschuhe an und renne los. Hätte ich früher auch nie gedacht, dass mir sowas Spaß macht aber wenn ich dann wieder zurück komme fühle ich mich direkt „stressfreier.“ Ich habe im Juni auch meinen Nebenjob verloren, das wäre vor der TF wohl wieder ein Grund gewesen mich ins Nachtleben zu stürzen und mir den Frust „wegzutrinken“, aber diesmal habe ich direkt das Gespräch zu meinen Eltern gesucht und festgestellt, dass es mir gut tat dieses Problem nicht allein zu meistern sondern „gemeinsam“. Es war in dem Moment wichtig, nicht den Kopf hängen zu lassen, sondern einfach weiter zu machen und nach einem neün Nebenjob zu schaün. Mittlerweile habe ich auch wieder eine kleine Nebenbeschäftigung, welche mir sogar mehr Freude bereitet als die vorherige. Ich habe gelernt die Dinge so zu nehmen wie sie sind, ändern kann ich sie sowieso nicht. Ich versuche nun aus jeder schlechten Sache auch etwas Positives zu gewinnen. Das kontrollierte Trinken ist inzwischen auch zur Normalität für mich geworden. Darum denke ich, dass mein Verhalten stabil bleibt. Alles andere wäre nur negativ für mich und meine neugewonnene Lebensqualität.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in alte Gewohnheiten zurückzufallen? (Ja/Nein/Grund)
Ja, es „kann“ immer wieder Situationen in meinem Leben geben, in denen ich verleitet bin mehr Alkohol zu trinken aber ich habe gelernt solche Situationen rechtzeitig zu erkennen und Gegenmaßnahmen einzuleiten z.B. regelmäßige Gespräche mit Eltern und engen Freunden und Sport zum Stressabbau und als Ausgleich. Zudem gibt es auch immer professionellere Hilfe in der Nähe, bei der befreundeten Pfarrerin. Ich arbeite weiterhin an mir, um dies zu verhindern.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Wenn ich fahre, dann vollkommen ohne Alkohol. Bei einem geplanten Anlass lasse ich das Auto direkt zu Hause stehen. Plane im Voraus wie ich hin und zurück komme ohne Auto, mit Bus, Bahn oder Taxi.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Nein
 
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Hallo clementine,

Ich trank vermehrt Alkohol um die Wirkung zu spüren.

Den Satz solltest Du anders formulieren.
Etwa so:

"Mein Alkoholkonsum wurde größer, weil ich die positiven Wirkungen von Alkohol in der Vergangenheit gespürt habe.
Die positven Empfindungen waren aber nur subjektiv, da Probleme schwimmen können.
Auch in Alkohol!!"

Für Deinen ersten Versuch war der FB aber schon recht gut...:smiley711:
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank Flori schon mal! Und der Rest des Fragebogens ist ok?
Ist die Trinktabelle auch in Ordnug`? Muss ich mich bei KT auf spezielle Fragen vorbereiten irgendetwas vorrechnen zb was kommt da diesbezügl. auf mich zu? Kann ich meine Trinkmengenberechnungen der TF,mitnehmen zur Mpu? LIebe Grüße!
 
In deinem Profil-FB fehlt noch etwas ...
MPU
Datum:
Welche Stelle (MPI):
Schon bezahlt?:
Schon eine MPU gehabt?
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten:


Ist die Trinktabelle auch in Ordnug`?
Das sollte eigentlich ähnlich wie folgt aussehen .... siehe Anhang

Muss ich mich bei KT auf spezielle Fragen vorbereiten irgendetwas vorrechnen zb was kommt da diesbezügl. auf mich zu?
Du solltest wissen was KT bedeutet (Trinkmenge, Anlässe). KT steht eigentlich immer in Verbindung mit einem TK.

Kann ich meine Trinkmengenberechnungen der TF,mitnehmen zur Mpu?
Kannst du.
 

Anhänge

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Ok, alles klar danke Max. Ich habe einen Trinkkalender in Form eines eigentlichen Tageskalenders, d.h. habe in meinen normalen Terminplaner die Anlässe eingetragen und die Mengen angegeben. Zb im Juni 1 TE Weißwein nach dem Essen (Abendessen mit Kollegen). Macht es Sinn noch ein extra Heftchen anzulegen, als Trinktagebuch? Allerdings hatte ich ja seit Juni jetzt nicht gerade viele Anlässe wo ich etwas getrunken habe daher wird ja nicht wirklich viel drinn stehen---hm

Ich kann also meine Rechnung mitnehmen das ist ja schon mal super! Ich kann mir diese Widmarkformel einfach nicht merken:/

Hier noch zur Ergänzug die fehlenden Angaben;

MPU
Datum: Rufe nächste Wo an und vereinbare einen Termin.
Welche Stelle (MPI): ABV
Schon bezahlt?: Nein, mache ich direkt am Tag der MPU
Schon eine MPU gehabt? Nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: -
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: …..Ihre (BAK) von 1,84% bei Ihrem letzten begangenen Trunkenheitsdelikt weist in Verbindung mit ihrer subjektiven Beurteilung, zur Verkehrsteilnahme in der Lage gewesen zu sein, auf eine ausgeprägte Alkoholtoleranz hin.
Bereits die Überschreitung der 1,6 Promillegrenze setzt einen solch beträchtlichen Alkoholkonsum voraus, dass es gerechtfertigt ist, von einem normabweichenden Trinkverhalten zu sprechen.

Bei einer solchen Alkoholtoleranz kann auf eine ebenso ausgeprägte Alkoholgewöhnung und von hier aus den regelmäßigen Konsum erheblicher, weit überdurchschnittlicher Alkoholmengen geschlossen werden.
Aufgrund dieser Tatsachen und Erkenntnisse habe ich erhebliche Bedenken gegen Ihre Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen.
Sie werden daher gebeten, mir bis 02.01.13 ein Mpu GA einzureichen.

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Ja 2008 mit BAK 0,75 (damals 11Monate Führerscheinentzug)
 
Macht es Sinn noch ein extra Heftchen anzulegen, als Trinktagebuch?
Nö, ein einfacher Kalender reicht. Diese Kalender sollten immer recht übersichtlich sein, ein GA wird kaum die Zeit haben ein dickes Kalenderbuch durchzublättern.
Meiner sah so aus ... Anhang anzeigen TK Beispiel 2.pdf

Allerdings hatte ich ja seit Juni jetzt nicht gerade viele Anlässe wo ich etwas getrunken habe daher wird ja nicht wirklich viel drinn stehen
Du solltest einen TK peinlichst genau führen ... KT bedeutet = kontrolliertes Trinken --> daher, Trinkanlässe sind im Vorfeld stets zu planen ... gehören somit immer in deinen TK.

Ich kann mir diese Widmarkformel einfach nicht merken:/
Brauchst du auch nicht, keiner wird von dir verlangen, dass du zukünftig stets mit einem Tascherechner durch die Gegend läufst.
Du solltest wissen:
-Aufbau (1TE = 0,1)
-Abbau (0,15 pro Stunde im Mittelwert)

Wenn du das im Kopf hast, kann man hiermit schnell einen pauschalen Promillewert errechnen.
 
Ok, danke für deine Ratschläge, ich werde sie befolgen;-). Werde dann noch so einen Trinkkalender wie in deinem Beispiel erstellen, macht ja Sinn, ist auf jeden Fall übersichtlicher als mein Terminplaner.

Ich wiege 55kg, baü 0,1 pro TE (100ml) auf- ok wenn ich also früher nach 3 Gläßer Wein noch Auto gefahren bin hatte ich also immer schon 0,6% ? Meine Gläßer waren damals ja (0,2l). Ist das so richtig? Der GA wird sowas sicherlich wissen wollen..

Ist mein Fragebogen denn im allg. Mpu tauglich ?

LG
 
Ich wiege 55kg, baü 0,1 pro TE (100ml) auf- ok wenn ich also früher nach 3 Gläßer Wein noch Auto gefahren bin hatte ich also immer schon 0,6% ? Meine Gläßer waren damals ja (0,2l). Ist das so richtig?
Fast, davon musst du jetzt noch den Alkoholabbau abziehen. Der TÜV rechnet mit dem Minimalwert von 0,1‰ pro Stunde, alle anderen MPI mit dem Mittelwert von 0,15‰ pro Stunde.
Dies sind allerdings alles nur Richtwerte, aber mehr brauchst du auch nicht.

Der GA wird sowas sicherlich wissen wollen..
Nicht unbedingt, mich hat keiner nach einer Trinkmengenberechnung gefragt.

Den FB schau ich mir noch an, muß mich erst noch ein bischen um "Jacky" kümmern, sie hat am Donnerstag bereits ihre MPU.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken? (Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
2 Flaschen trockenen Weißwein (a 0,75l) in 4-5 Stunden, danach 3-4 Biere (a 0,3l) in 3-4 Stunden.
Kannst du mir das auch vorrechnen ? :)

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Ich bin früher auch nach 1-3 Gläßern Wein noch Auto gefahren. Und bestimmt auch 20-30x mit Restalkohol am nächsten Tag. Auch nach der 1.TF habe ich gedacht, ach so viel habe ich doch gar nicht getrunken. Nächstes Mal pass ich besser auf. Ich habe mir keine Gedanken darüber gemacht, dass ich jemanden hätte verletzten können oder einen Unfall baün hätte können. Jede weitere gut gegangene Fahrt unter Alkoholeinfluss hat mich in meinem Denken bestärkt, dass ich auch nach 1-3 Gläßern noch sicher fahren kann. Heute weiß ich, dass selbst ein geringer Promillewert das Sehvermögen beeinflusst. Daraus folgere ich, dass Ich verantwortungslos mit dem Konsum umgegangen bin.
Das ist zu allgemein, nenne hier einfach eine "Gesamtzahl".
Zwischen Trinkmenge und Restalkohol brauchst du hier nicht unterscheiden.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken? (Genaü Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Im Alter von 17-20 (2005-2008)
Max. 2 WE im Monat 1-2 Gläßer Sekt (a 0,1l), 4-6 WE im Jahr auch 1 Flasche Sekt
(Discobesuche, Feierliche Anlässe z.B. Geburtstage)
Trinkmotive: Trinken in der Gemeinschaft, Mithalten wollen, Lockerer beim feiern, tanzen.

Von 20-23 (2008-2011)
Max. 1 WE im Monat 2-3 Gläßer Sekt (a 0,1) oder Wein (a 0,2l)
Partnerschaften, weniger feiern gewesen, Einstieg in den Beruf.
Trinkmotive: Unterstreichung eines besonderen Anlass, Genuss

Jan.2011-Dez.2011 zur TF
Max. 2 WE im Monat 1 - 2 Flaschen Weißwein, 4-6 WE im Jahr danach max. 3-4 Biere (a 0,3l)
(überwiegend Bar,- Discobesuche, Feierliche Anlässe z.B. Geburtstage)
Trinkmotive: Sorgen, Traür auszublenden; Liebeskummer, Frust abbaün.

24 (ab 2012) & in Zukunft
Max. 12 Anlässe im Jahr max. 2 Gläßer Wein oder Sekt (a 0,1 l)
Trinkmotive: Unterstreichung eines besonderen Anlass
Achte bitte immer auf die Fragestellung, auch im Gespräch ... hier ist weniger manchmal mehr.
Anlässe gehören in F11 und Trinkmotive in F12

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein? (mit Begründung)
Vor der 2. TF habe ich mich als Gesellschaftstrinker gesehen, da ich nur in Gesellschaft getrunken habe. Nach der 2. TF habe ich erkannt, dass ich Problemtrinker war und somit Alkoholgefährdet. Da ich in der letzten Zeit vor der 2. TF getrunken habe um mich von meinen Sorgen abzulenken.
Hier fehlt ein wichtiges Wort ... "Alkoholmissbrauch" ... das will der GA von dir hören.
Daher musst du den Aspekt "Alkoholmissbrauch" in deiner Antwort formulieren (in etwa: "Ich habe den Alkohol missbraucht um meine Probleme zu verdrängen").

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft? (Sorte, Menge, Häufigkeit)
Ja, ich betreibe heute Kontrolliertes Trinken. Ich plane die Trinkanlässe im Vorfeld und notiere sie in einem Kalender. Im Jahr plane ich max. 12 Trinkanlässe von höchstens 2 TE. Besondere Anlässe sind für mich z.B. Silvester, Weihnachtsfeier, Geburtstage oder Hochzeiten.
Füge hier mit ein ... "Alkohol sehe ich heute als Genussmittel, welchen ich bewusst und genießend im Kreis meiner Familie oder Freunde zu mir nehme."

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in alte Gewohnheiten zurückzufallen? (Ja/Nein/Grund)
Ja, es kann immer wieder Situationen in meinem Leben geben, in denen ich verleitet bin mehr Alkohol zu trinken aber ich habe gelernt solche Situationen rechtzeitig zu erkennen und Gegenmaßnahmen einzuleiten z.B. regelmäßige Gespräche mit Eltern und engen Freunden und Sport zum Stressabbau und als Ausgleich. Zudem gibt es auch immer professionellere Hilfe in der Nähe, bei der befreundeten Pfarrerin. Ich arbeite weiterhin an mir, um dies zu verhindern.
Kannst du es dir denn nun vorstellen ? ... dies geht aus deiner Antwort nicht konkret hervor.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Wenn ich fahre, dann vollkommen ohne Alkohol. Bei einem geplanten Anlass lasse ich das Auto direkt zu Hause stehen. Plane im Voraus wie ich hin und zurück komme ohne Auto, mit Bus, Bahn oder Taxi.
Das ist nicht verkehrt, würde es aber anders formulieren ...
"Mein Umgang mit Alkohol wird durch die strikte Einhaltung meiner geplanten Trinkanlässe geregelt sein. Bei diesen geplanten Trinkanlässen werden entsprechende Maßnahmen über An-und Abfahrt (Öffentl. Verkehrsmittel, Taxi, Bring-und Holdienst durch z.Bsp. Nachbarn) getroffen."

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Fazit: Du hast genau erkannt worum es bei deiner MPU geht, dass hast du gut gemacht.
In F12 hast du deine Trinkmotive sehr gut beschrieben, diese wichtige Frage kommt zu 100%

Dein Schwerpunkt sollte immer deine letzte TF sein, wegen dieser musst du ja auch zur MPU. Die erste TF behältst du quasi im Hinterkopf.

In F2 möchte ich lediglich deinen Wissenstand über eine Trinkmengenberechnung "überprüfen". :)

Das kontrollierte Trinken solltest du verfestigen, dazu noch folgende Info ...
Die Regeln des KT
Kontrolliertes Trinken - Die Erklärung

So, meine Liebe, jetzt FB überarbeiten und wieder neu einstellen. :):smiley5:
 
Vielen Dank Max! Gute Tipps, ich habe Sie gestern direkt umgesetzt und stelle den Fragebogen jetzt nochmal rein.
Ich habe die Trinkangaben der 2TF jetzt in Wein umgewandelt, hört sich irgendwie schlüssiger an ohne die Sortenvermischung (Wein&Bier).

Wäre schön, wenn du die Zeit findest und nochmal mit deinem geprüften Blick drüber schaust;-). Ansonsten dir einen schönen Tag! LG Cle

P,S: Zufieden mit der Rechnung? Ich kann sie aber nicht auswenidig, schreibe sie dann auf und nehme sie mit zur Mpu.
 
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.

1. Delikt Juli 2008:
Trinkbeginn: 19.30Uhr Trinkende: 4.30Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 05.15 Uhr
BAK: 0,75

Ich traf mich an einem Freitag mit einer Freundin 19.30 Uhr. Gegen 23.00Uhr haben wir eine Disco besucht. Dort haben wir bis 04.30 Uhr gefeiert und Sekt getrunken. Gegen 04.45 beschlossen wir noch etwas zu essen. Ich fühlte mich in dem Moment noch fahrtüchtig und beschloss das kleine Stück (ca 500m) zur Imbissbude noch zu fahren. Als ich in die Fußgängerzone fuhr, erregte ich die Aufmerksamkeit eines Polizeibeamten. Um 05.15 Uhr erfolgte die Blutprobe auf dem Revier.


Trinkangaben:
19.30 – 4.30 Uhr: 1 ½ Flasche Sekt ( a 0,75l).
c = BAK+ (0,15 x Std. Abbauzeit) = Gesamtpromille
c = 0,75 + (0,15 x 9 Std.) = 2,1%

A = c x (p x r) x 1,25 (Aufschlag Resorptionsdefizit) = c x 33 x 1,25 2,1 x 33 x 1,25 = 86,6g

Teile ich jetzt den aufgenommenen Alkohol durch 8 (g je TE) erhalte ich: A = 86,6 g: 8 = 10,85 TE (ca. 1 ½ Flasche Sekt)

Trinkmotiv: Mithalten wollen, Lockerer beim feiern, tanzen.

Ich war zu dem Zeitpunkt noch sehr unreif und habe die Sache damals als Jugendsünde abgehakt. Ich habe mein Fehlverhalten zwar bedaürt aber mir über meinem Alkoholkonsum, keine Gedanken gemacht bzw. ihn nicht als bedenklich gesehen. Ich hatte nicht das heutige Bewusstsein, mein Konsumverhalten zu reflektieren und machte mir keine weiteren Gedanken zu diesem Vorfall.


2. Delikt Dez. 2011:

Trinkbeginn: 19.00Uhr Trinkende: 5.00Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 06.24 Uhr
BAK: 1,84

Ich besuchte an einem Freitag eine Freundin, bei der ich auch übernachten wollte. Gegen 19:00Uhr tranken wir 1 Flasche Weißwein (0,7l) und brachen eine zweite an, dann gingen wir zu einer weiteren Freundin. Dort trank ich weiterhin Wein, bis wir gegen 0:00Uhr in einen Club gingen. Dort trank ich 2 Gläser Weißwein (0,2l). Gegen 5.00Uhr machten wir uns auf den Heimweg zur Freundin, bei der ich übernachten wollte. Vor der Haustür kam es zum Streit. Wir warfen wir uns beleidigende Aussagen an den Kopf. Eine Aussage traf mich besonders; “...kein Wunder, dass dein Ex dich betrogen hat.“ Ich war mit einem Moment so verletzt und wütend zugleich, wollte nur noch weg von Ihr. Ich rannte zu meinem Auto und setzte mich ohne nachzudenken hinein und fuhr los. Eine Straße vor meinem Ziel zu Hause stand ein Polizeiwagen, der mich anhielt. Um 06.24 erfolgte die Blutprobe auf dem Revier.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken? (Sorte, Menge, Trinkzeit)
19.00 – 5.00Uhr: 2 Flaschen trockenen Weißwein (a 0,75l), danach noch 2 Gläser Weißwein (a 0,2l).

c = BAK+ (0,15 x Std. Abbauzeit) = Gesamtpromille
c = 1,84 + (0,15 x 10,5 Std.) = 3.41%

A = c x (p x r) x 1,25 (Aufschlag Resorptionsdefizit) = c x 33 x 1,25 3,41 x 33 x 1,25 = 140,6g

Teile ich jetzt den aufgenommenen Alkohol durch 8 (g je TE) erhalte ich: A = 140, 6g: 8 = 17,6 TE (ca. 2 Flaschen Wein und zwei Gläser (0,2)

3. Wie viel Km fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Km wollten Sie insgesamt fahren?
30km.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können? (Ja/Nein + Begründung)
Ja, durch den Alkohol war ich enthemmt und habe die Gefahren nicht wahrgenommen, außerdem war ich durch den Streit so aufgebracht das ich nur daran dachte. Im Nachhinein weiß ich, dass es Selbstüberschätzung war. Ich hätte feststellen müssen, dass ich nicht mehr in Lage war ein Fahrzeug sicher zu führen.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
In diesem Moment wollte ich sie nicht verhindern. Im Nachhinein betrachtet, hätte ich ein Taxi bestellen müssen.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden, sind aufgefallen?
Ja 2008 mit 0,75 BAK

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Ich bin ca. 80 Mal unter Alkoholeinfluss Auto gefahren, wobei die Blutalkoholkonzentration nie so hoch war, wie am Tattag. Die meisten Fahrten waren mit niedrigerem Promillewert (nach 1-3 Gläsern Weißwein a 0,2l = ca 0,5 BAK – 1,2 BAK) und unter Restalkohol. Daraus folgere ich, dass statisch gesehen, auf eine aufgedeckte Trunkenheitsfahrt mehrere 100 unentdeckte kommen. Heute ist mir bewusst, dass ich verantwortungslos gehandelt habe und großes Glück hatte, dass ich nie einen Unfall verursacht habe. Heute weiß ich, dass selbst ein geringer Promillewert das Sehvermögen beeinflussen kann.

EXPLORATION

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen? (Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Das erste Mal wahrgenommen habe ich Alkohol in meiner Kindheit (mit ca 12 Jahren). Bei meinen Eltern habe ich beobachtet, wie sie Silvester immer Sekt getrunken haben oder wenn wir außerhalb Essen waren, Wein nach dem Essen getrunken haben. Auch im Urlaub hat mein Vater mal ein Bier getrunken. Ich selbst habe mit 16 Jahren auf einer Party mit Freunden das erste Mal Alkohol getrunken.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Mit 17-18 trank ich mit Freunden zu besonderen Anlässen auf Geburtstagspartys oder anderen Feierlichkeiten max. 2 Wochenenden im Monat. Ich trank weil im neün Freundeskreis alle tranken und ich nicht als uncool da stehen wollte. Maximal trank ich 1-3 Gläser Sekt an einem Abend.

Mit 19-20 kamen mehrere Discobesuche und Partys am Wochenende hinzu wo ich meine Grenzen austestete und auch das erste Mal betrunken war. Ich trank meist 1-5 Gläser Sekt an einem Abend. Die maximale Menge waren 1 ½ Flaschen Sekt, was 4-6 Wochenenden im Jahr vorkam. Ich merkte das ich in der Disco angetrunken, aufgeschlossener und lockerer beim tanzen war. Ich probierte dann auch mal Wodka und Tequila und es schmeckte so eklig, dass ich es nie wieder trank.

Nach dem Delikt 2008 habe ich meine große Liebe kennengelernt und war dann von 20-23 weniger in Discos und auf Partys unterwegs. Wenn ich am Wochenende weg war, circa 1 WE im Monat, trank ich maximal 1-3 Gläser Sekt (a 0,1) oder Wein (a 0,2l). Ich trank nicht auf jeder Party Alkohol, da es für mich nicht mehr unbedingt zum Feiern dazu gehörte. Ich hatte auch ohne Alkohol Spaß auf Partys. Trank nur zu besonderen Anlässen z.B. Geburtstagen oder bei schönen Abendessen mit meinem Freund oder Freunden im Restaurant.

Anfang 2011 trennte ich mich von meinem Freund da er mich betrogen hatte. Ich ging dann öfters wieder auf Partys und in Discos um mich abzulenken, auch vom Tod meines Lieblingsonkels der Ende 2010 verstorben war. Ich hatte Liebeskummer und konnte mit der Traür um meinen Onkel nicht umgehen. Vermisste meinen Exfreund besonders an den Wochenenden. Unter der Woche war ich abgelenkt durch die Arbeit aber am Wochenende machte ich mir viele Gedanken und fing an, auf Partys mehr Alkohol zu konsumieren. Ich habe in dieser Zeit maximal 2 Wochenenden im Monat Alkohol getrunken. Meist 1 Flasche Weißwein und 4-6 Wochenenden im Jahr auch 2 Flaschen Weißwein, danach noch max. 2 Gläser Weißwein (a 0,2) im Club. Ich merkte, dass ich trinkfester wurde, machte mir aber keine weiteren Gedanken dazu. Bis zum Delikt im Dezember 2011. Als mir meine Problematik bewusst wurde und ich feststellte, dass ich den Konsum von März.-Dez.2011 gesteigert habe und aus falschen Motiven getrunken habe war ich erschrocken und besorgt über mich selbst und bemerkte wie gefährlich mein erhöhter Konsum war. Ich habe dann an mir und meinen Verhaltensweisen gearbeitet.

Seit Juli 2012 betreibe ich Kontrolliertes Trinken. Alkohol hat nun seinen alten Stellenwert als Genussmittel wieder, welches ich mir zu besonderen Anlässen gönne maximal 12 Mal im Jahr nicht mehr als 2 TE (a 0,1).

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken? (Genaü Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Im Alter von 17-18 (2005-2006)
Max. 2 WE im Monat 1-3 Gläser Sekt (a 0,1l),

Im Alter von 19-20 (2007-2008)
Max. 2 WE im Monat 1-5 Gläser Sekt (a 0,1l),
4-6 WE im Jahr auch 1 ½ Flasche Sekt (a 0,75)

Im Alter von 20-23 (2008-2011)
Max. 1 WE im Monat 1-3 Gläser Sekt (a 0,1) oder Wein (a 0,2l)

Im Alter von 23 (März.2011- Dez.2011 zur TF)
Max. 2 WE im Monat 1 Flasche Weißwein (a 0,75),
4-6 WE im Jahr auch 2 Flaschen Weißwein danach max. 2 Gläser Weißwein (a 0,2l) im Club.

24 (Ab 2012 & in Zukunft)
Max. 12 Anlässe im Jahr max. 2 Gläser Wein (a 0,1) oder Sekt (a 0,1 l)

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Mit Freunden zu Hause oder auf Partys und in Clubs.

12. Warum haben Sie getrunken? (Innere + äußere Motive)
( Vorgeschichte )
Ich wuchs in einem kleinen Dorf auf, sehr behütet und hatte ein stabiles, liebevolles Umfeld. Nach der Trennung meiner Eltern 2005 und dem Umzug mit meiner Mutter in ein anderes Bundesland, kamen mit der neün Heimat auch neü Freunde und somit ein anderer Umgang. Obwohl ich damals schon 17 war spielte Alkohol in meiner alten Heimat nie eine Rolle und ich hatte keine Erfahrungen mit dem Thema. Dennoch konsumierte ich in dieser Zeit das 2. Mal bewusst Alkohol.
(1 TF - Motive)
2008 kamen dann mehrere Party und Clubbesuche, wo ich meine Grenzen austestete. Meine Freunde waren alle erfahrener im Umgang mit Alkohol und ich wollte nicht uncool rüber kommen und versuchte „mitzuhalten“ beim Trinken und war in dieser Zeit auch das erste Mal betrunken. Nach einigen Praktika, Aushilfsjobs und einer abgebrochenen Lehre, habe ich dann endlich einen Beruf gefunden der mir Spaß gemacht hat und schloss Ende 2009 die Schulische Ausbildung ab. Zur gleichen Zeit zog meine Mutter mit ihrem Freund zusammen und ich bezog meine erste eigene Wohnung. In dieser Zeit lernte ich auch meine große Liebe kennen. Anfang 2010 folgte dann der Einstieg ins Berufsleben.
(2TF – Motive)
Ende 2010 verstarb mein Lieblingsonkel nach langem Krebsleiden an einem Gehirntumor. Anfang 2011 zerbrach dann auch die Beziehung zu meiner großen Liebe, da er mich betrogen hatte. Dann stresste mich auch mein Job zunehmend, da ich immer fröhlich und freundlich sein muss, was mir in dieser Zeit nicht leicht gefallen ist. Hinzu kamen auch finanzielle Sorgen. Ich war unzufrieden mit allem und die Gesamtsituation war „zu viel für mich.“ So stürzte ich mich ab Anfang 2011 am Wochenende wieder häufiger ins Nachtleben um mich abzulenken von meinen Sorgen. Um ausgelassen zu feiern, Spaß haben, ohne schlechte Gedanken und Liebeskummer. Ich trank vermehrt Alkohol um die Wirkung zu spüren. Ich umgab mich hauptsächlich mit Party-Freunden, die sich nicht nach meinem Befinden erkundigten und vernachlässigte gleichzeitig meine richtigen Freunde. Es war in dem Moment einfacher für mich, mir alles „schön zu trinken“ und Sorgen zu verdrängen anstatt mit den richtigen Leuten die Probleme anzugehen.
( Hintergründe )
Ich bekam immer viel Aufmerksamkeit und Liebe von meinen Eltern und sie haben mir viele Dinge in meinem Leben leichter (angenehmer) gemacht und mir unangenehme Dinge oft abgenommen. Ich hatte dadurch eine gewisse Erwartungshaltung und habe nie richtig gelernt mit schwierigen Situationen umzugehen. Als ich dann von meiner großen Liebe betrogen wurde, war ich gekränkt und mein Selbstbewusstsein litt sehr darunter. Ich kannte es nicht, enttäuscht zu werden. Es erinnerte mich an das Gefühl kurz nach der Trennung meiner Eltern. Ich fühlte mich Allein und im Stich gelassen. Dann die Traür über den Tod meines Onkels und zeitgleich der beruflicher Druck, trotzdem fröhlich zu sein und andere zufrieden zu stellen. Ich wusste nicht mit der Gesamtsituation umzugehen und wollte niemanden mit meinen Problemen belasten. Ich hatte auch eine gewisse Erwartungshaltung an mich selbst und wollte alles allein auf die Reihe bekommen. Was nicht funktionierte und so unterdrückten ich meine Gefühle und baute eine Fassade auf. Als Ventil fand ich den Alkohol.
( Fazit )
Anfangs habe ich getrunken um bei meinen Freunden nicht „uncool“ rüber zu kommen wenn ich nicht mittrinke und später merkte ich wie ich beim Konsum von Alkohol lockerer und geselliger wurde. Später war es dann zur Verdrängung meiner Sorgen. Ich machte mir dann keine Gedanken mehr über die Dinge die mir auf dem Herzen lagen (Liebeskummer, Traür, Stress auf der Arbeit). Ich fühlte mich für den Moment entspannt und sorgenlos und die Probleme waren weit weg.
 
Zuletzt bearbeitet:
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
Bei wenig Alkohol wurde ich lockerer, gesprächiger. Viel Alkohol machte mich müde.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Nein.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Auf mein Umfeld hatte mein Alkoholkonsum keine Auswirkungen da ich nur am Wochenende getrunken habe und meine engeren Freunde, Familie und Arbeitskollegen nicht dabei waren. Allerdings umso mehr auf mich und mein Leben. Nach dem Konsum von Alkohol ging es mir oft schlecht, ich hatte Kopfschmerzen, und keine Motivation am Wochenende etwas zu unternehmen, nachdem ich die Nacht vorher durchgemacht habe. Ich beklagte mich, dass ich wenige Hobbies habe aber wie auch wenn man den halben Tag mit Kater im Bett liegt. Außerdem war es eine gesundheitliche Gefährdung für mich, dass weiß ich heute Dank der Aufklärung meines Arztes. Und ich bin falsch mit meinen Sorgen umgegangen, habe meine Probleme durch den Alkohol verdrängt und war somit nicht mit mir im „Reinen“.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben? Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte, Ursachen und Umstände dafür.
Ja, von Anfang 2011 bis zur TF im Dez. 2011 habe ich mehr getrunken als heute. Die Umstände waren, die Trennung meiner großen Liebe wegen seines Seitensprungs und mein damit verbundenes gemindertes Selbstbewusstsein und der Verlust eines geliebten Menschen(meinem Onkel) hinzu kam der berufliche Druck trotzdem „funktionieren“ zu müssen.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit getrunken?
Nein. Ich wusste immer den Ablauf des Abends, wo ich war, mit wem ich geredet habe, was passiert ist, wie ich nach Hause kam, ich hatte nie einen Filmriss.

18. Haben Sie früher schon einmal über einen längeren Zeitraum bewusst auf Alkohol verzichtet?
Nein.

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein? (mit Begründung)
Vor der 2. TF habe ich mich als Gesellschaftstrinker gesehen, da ich nur in Gesellschaft getrunken habe. Nach der 2. TF habe ich erkannt, dass in den letzten Monaten vor dem Delikt den Alkohol missbraucht habe, um meine Sorgen auszublenden.

HEUTE UND IN ZUKUNFT

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft? (Sorte, Menge, Häufigkeit)
Ja, ich betreibe heute Kontrolliertes Trinken. Ich plane die Trinkanlässe im Vorfeld und notiere sie in einem Kalender. Im Jahr plane ich max. 12 Trinkanlässe von höchstens 2 TE. Besondere Anlässe sind für mich z.B. Silvester, Weihnachtsfeier, Geburtstage oder Hochzeiten. Alkohol sehe ich heute als Genussmittel, welchen ich bewusst und genießend im Kreis meiner Familie oder Freunde zu mir nehme.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Am 12. Sept. diesen Jahres. (im Urlaub)

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Nach dem Delikt hatte ich ab Januar, 6 Monate eine Trinkpause und danach ein Gespräch mit einem Verkehrspsychologen. In dieser Zeit ist mir klar geworden, dass ich mit 24 Jahren noch sehr jung bin und sicherlich irgendwann wieder ein Glas Sekt zum anstoßen trinken werde. Somit entschied ich mich für Kontrolliertes Trinken. Ich informierte mich, beim Verkehrspsychologen und der Initiative Kenn-dein-Limit, wie es genau funktioniert und was ich alles beachten sollte. Ich führte dann einen Trinkkalender ein und plante bestimmte Anlässe wie Geburtstagsessen mit Kollegen, Glas Wein nach dem Essen, Geburtstag von XY Glas Sekt zum anstoßen. Ich war selbst gespannt, wie ich nach 6 monatiger Trinkpause wieder auf Alkohol reagieren würde und stellte fest, dass ich mich nach einem Glas Wein direkt beschwipst fühlte. Ich hatte nicht das Bedürfnis mehr zu trinken, um noch mehr Wirkung zu spüren. Heute hat der Alkohol seinen Stellenwert als Genussmittel wieder, welches ich mir zu besonderen Anlässen gönne. Damit es etwas Besonderes bleibt beschränke ich den Konsum auf vorher geplante Anlässe, die nicht mehr als 12x im Jahr vorkommen.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Ich habe mir vorher nie Gedanken über meinen Konsum und den Folgen gemacht. Auch nach der 1.TF habe ich mich mit meinem Fehlverhalten nicht weiter auseinandergesetzt. (Ich redete mir damals ein, gar nichts so viel getrunken zu haben und schob die Schuld auf andere Faktoren.) Ich habe das Problem einfach nicht erkannt. Bis dahin hat die für mich positiv empfunden Wirkung des Alkohols immer überwogen. Ich hatte zwar öfters nach einer durchgemachten Partynacht einen Kater am nächsten Morgen, doch bis zur nächsten Party war der schon wieder vergessen.
Die 1,8 Promille bei der 2.TF waren dann allerdings ein großer Schock für mich, niemals hätte ich gedacht, dass ich mich auf so einem hohen Promillewert bewege. Und auch die Tatsache, dass es zum 2. Mal passiert ist schockte mich und ich schämte mich in Grund und Boden. Ich habe mir dann zum ersten Mal ernsthafte Gedanken über meinen Konsum gemacht und wie es so weit kommen konnte. Gleichzeitig habe ich mich auch mit dem Thema Alkohol im Straßenverkehr beschäftigt. Mir wurde bewusst, dass mein früheres, leichtsinniges Denken (auch nach 1-3 Gläsern Wein noch fahren zu können) absolut falsch war und ich andere und auch mich selbst ernsthaft in Gefahr gebracht habe. Schon geringe Mengen Alkohol im Straßenverkehr können das Verhalten beeinträchtigen. Das eingeschränkte Sichtfeld, die verringerte Reaktionsfähigkeit und die eingeschränkte Wahrnehmung sind nur wenige Gründe, warum Ich und jeder andere Mensch Alkohol und Autofahren strikt trennen sollte. Ich bin ein ordnungsliebender, rücksichtsvoller Mensch und durch den Alkohol habe ich 2x eine so schwerwiegende Straftat begangen. Ich habe eingesehen, dass ich sehr verantwortungslos gehandelt habe und mir bewusst gemacht, dass niemand anderes Schuld daran trägt als ich denn ich allein habe in diesem Moment die Entscheidung getroffen mich ins Auto zu setzten. Ich wollte auf keinen Fall, dass es so weiter geht wie bisher und war motiviert mein Leben und die Sichtweise zum Alkohol zu verändern.

Durch Infomaterial und Gespräche mit meinem Arzt, erfuhr ich dann auch welche gesundheitlichen Gefahren erhöhter Alkoholkonsum mit sich bringt (Herzprobleme, Krebs, Schlaganfall, Fettleber, Bluthochdruck, Gedächtnisstörungen.) Ich wollte mich nicht weiter selbst gefährden und auch nicht mehr selbst beeinträchtigen; keine verkaterten Wochenenden in Verbindung mit Kopfschmerzen.

Und ich habe auch bemerkt, dass Alkohol als Problemlöser auf Daür nicht funktioniert. Das Trinken lässt die Sorgen nicht verschwinden oder stärkt das Selbstbewusstsein. Im Gegenteil, die Sorgen bleiben bestehen und werden sogar größer indem neü Sorgen verursacht werden wie z.B. Fahren unter Alkoholeinfluss. Ich kann das Wochenende jetzt wieder sinnvoll nutzen, und trinke wenn überhaupt, nur noch aus Genuss und zu besonderen Anlässen. Ich möchte irgendwann auch eine Familie gründen, schwanger werden und ein gutes Vorbild sein und da ist verantwortungsbewusster Umgang mit Alkohol selbstverständlich. Meine abschließende Erkenntnis die Anlass für meine Verhaltensänderung war: Alkohol löst keine Probleme, Alkohol schafft Probleme!
 
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und die Umstellungsphase erlebt?
Zu aller erst durch Einsicht und Selbstreflexion. Ich habe mein Fehlverhalten eingesehen und wollte auf keinen Fall, dass es so weiter geht wie bisher. Ich war motiviert mein Leben zu verändern, habe überlegt, was ich in Zukunft tun kann, damit es mir besser geht. Probleme hat jeder, aber nicht jeder trinkt deswegen. Ich fing also an mich damit auseinanderzusetzten. Ich vertraute mich einer befreundeten Pfarrerin an und sie gab mir hilfreiche Tipps und Denkanstöße. Z.B haben wir die Gründe für meinen Alkoholkonsum herausgefunden und Strategien entwickelt, die das Trinken ersetzten sollten. Ich fing an alten Hobbies wiederaufzunehmen, mehr Sport zu treiben und mir öfters wieder etwas Schönes zu gönnen, wie Auszeiten mit Wellness und Sauna. Ich habe dann auch meine alten Leidenschaft das Lesen wieder für mich entdeckt. Und der wichtigste Punkt war das Reden über meine Sorgen. Ich vertraute mich dann auch engen Freunden und Eltern an. Es fiel mir anfangs nicht leicht, aber es half dann sehr mal alles raus zu lassen.Und umso mehr ich über die Dinge die mir schon lange auf dem Herzen lagen sprach, umso besser fühlte ich mich. Ich habe mir dann auch Bücher zu dem Thema geholt wie z.B. Sorge dich nicht, Lebe und habe in Internetforen aktiv teilgenommen. Ich habe einiges daraus gelernt, z.B. dass ich in schwierigen Situationen, nicht den Kopf hängen lassen darf oder darauf warten darf, dass jemand meine Sorgen erahnt, sondern, dass ich selber für mich verantwortlich bin und nur den Mund aufmachen muss und die Türen die mir offen stehen nur betreten muss. Und vor allem, dass es weit schlimmere Dinge gibt im Leben als von einem ohnehin miesen Kerl betrogen zu werden. Ich habe mein Leben selbst in der Hand und bestimme wohin die Richtung geht. Ich bin mir die ganze Zeit selbst im Weg gestanden. Und umso mehr mir das klar wurde, stieg auch mein Selbstbewusstsein wieder, ich fühlte mich gelöst.

Nach einem Gespräch mit einem Verkehrspsychologen habe ich dann beschlossen mein Leben mit Kontrolliertem Trinken weiterzuführen. Ich habe dann begonnen wieder kleine Mengen Alkohol zu trinken und bemerkt, dass es völlig ok für mich ist nach 1 Glas mit dem Trinken aufzuhören. Ich habe kein Problem damit den Alkohol zu kontrollieren. Es fällt mir auch nicht schwer, nach 1 Glas Wein auf Wasser umzusteigen. Ich trank Silvester ein Glas Sekt zum anstoßen und hatte dann eine 6 monatige Trinkpause. Dann trank ich bei einem Geburtstagsessen mit Kollegen wieder ein Glas Weißwein. Ich plane meine Anlässe nun genau und trinke nie mehr als 2 Gläser. Denn danach hört in meinen Augen der Genuss auf und die Wirkung des Alkohols setzt ein und beeinträchtigt mein Verhalten. Darum trinke ich auch nicht zu jeder Geburtstagsfeier oder zu jedem schönen Anlass, sondern nur dann wenn es irgendwie zum gesellschaftlichen Anlass dazu gehört wie z.B. Silvester, Weihnachtsfeier. Es kam auch schon mal vor, dass ich an einem geplanten Anlass nichts getrunken habe, ich hatte einfach keine Lust auf Alkohol und bestellte mir lieber einen leckeren Alkoholfreien Sahne Cocktail. Natürlich war die Umstellung auch mit Erklärungen verbunden. Auf Partys versuchten mich Leute anfangs noch zum Alkohol zu überreden. Da ich aber an meiner Einstellung festgehalten habe und standhaft geblieben bin, wurde es akzeptiert. Es steigerte auch mein Selbstbewusstsein bewusst Nein zum Alkohol zu sagen und die Reaktion der anderen zu sehen und damit umzugehen. Ich fühle mich bestätigt und bin stolz auf mich wenn ich auf einer Party auf der alle Trinken, nüchtern bin. Freundschaften die allerdings nur auf dem Feiern basierten, sind zu Bruch gegangen. Aber Menschen die es nicht akzeptieren, dass ich mein Leben positiv verändert habe und jetzt andere Prioritäten als Feiern und Betrinken habe, fehlen mir auch nicht. Auf der anderen Seite haben sich aber die echten Freunde herauskristallisiert. Von denen ich in dieser Zeit auch immer wieder viel Zuspruch und Unterstützung bekommen habe sowie auch von meinen Eltern.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Sehr positiv, ich bin jetzt zufriedener mit mir und meinem Leben. Bin auch aktiver geworden, dadurch dass ich nicht mehr am Wochenende verkatert bin. Ich habe meine alten Hobbys wieder, mache mehr Sport; Laufen, Schwimmen und gehe wieder gerne in die Sauna oder gönne mir etwas Wellness um vom Alltag abzuschalten. Bin im Allgemeinen gelassener geworden, vor der 2. TF bestand mein Leben aus vielen Partys, heute gehe ich weniger auf Partys. Habe aber auch wieder ohne Alkohol Spaß auf Partys. Ich genieße es jetzt einen klaren Kopf beim feiern und tanzen zu haben und am nächsten Tag fit zu sein um noch etwas mit dem Wochenende anzufangen. Es schockt mich heute auch wenn ich betrunkene Fraün im Club sehe die sich daneben benehmen und es erinnert mich immer wieder daran, dass ich auf keinen Fall so sein möchte. Ich investiere mein Geld heute sinnvollerer und in schönere Dinge anstatt nur in Partys und Trinken. Kann mir deshalb z.B. auch wieder öfters einen Kurztrip oder Urlaub leisten oder ich kaufe mir etwas Schönes davon. Die Erfahrung, dass ich mit meiner Willenskraft etwas verändert habe, hat mich stärker gemacht. Heute macht mir mein Job auch wieder mehr Spaß, weil ich gesünder lebe und mehr Power und einen Ausgleich (Hobbies, z.B. Sport, Bücher, Wellness) habe. Ich unterdrücke meine Sorgen nicht mehr, sondern suche jetzt direkt das offene Gespräch zu meinen Eltern und engen Freunden, wenn mir etwas auf dem Herzen liegt.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neüs Verhalten daürhaft stabil bleibt?
Ich weiß heute wie ich mit Problemsituationen umgehen muss. Habe gelernt mich Freunden und meinen Eltern anzuvertraün um Probleme gemeinsam zu lösen. Bin charakterlich stärker und reifer geworden. Durch die Erfahrung, dass So alles besser geht und Probleme ohne Alkohol viel einfacher und schneller zu lösen sind, bin ich zufriedener. Ich bin stolz auf mich, dass ich es geschafft habe mein Leben positiv zu verändern und möchte es nicht mehr missen. Ich zwinge mich auch nicht mehr immer am Wochenende wegzugehen sondern bleibe auch gerne mal zu Hause (mit einem guten Buch) oder schaü einen Film mit einer Freundin, gehe Essen oder ins Kino etc. Nicht weil ich Angst habe im Club wieder zu viel zu trinken sondern weil es auch mal angenehm und entspannend für mich ist und es viele andere Dinge gibt die mir mehr Spaß machen als immer nur auf Party zu gehen. Entspannung und persönliche Zufriedenheit (die ja bei jedem anders aussieht) ist sehr wichtig im Leben und auch sehr wichtig für das eigene Glück. Und wenn die Arbeit mich mal wieder stresst und ich einen klaren Kopf brauche, ziehe ich einfach meine Laufschuhe an und renne los. Hätte ich früher auch nie gedacht, dass mir sowas Spaß macht aber wenn ich dann wieder zurück komme fühle ich mich direkt stressfreier. Ich habe im Juli meinen Nebenjob verloren, das wäre vor der TF vielleicht auch ein Grund gewesen mich ins Nachtleben zu stürzen und mir den Frust wegzutrinken, aber diesmal habe ich direkt das Gespräch zu meinen Eltern gesucht und festgestellt, dass es mir gut tat dieses Problem nicht allein zu meistern sondern gemeinsam. Es war in dem Moment wichtig, nicht den Kopf hängen zu lassen, sondern einfach weiter zu machen und nach einem neün Nebenjob zu schaün. Mittlerweile habe ich auch wieder eine kleine Nebenbeschäftigung, welche mir sogar mehr Freude bereitet als die vorherige. Ich habe gelernt die Dinge so zu nehmen wie sie sind, ändern kann ich sie sowieso nicht. Ich versuche nun aus jeder schlechten Sache auch etwas Positives zu gewinnen. Das kontrollierte Trinken ist inzwischen auch zur Normalität für mich geworden. Darum denke ich, dass mein Verhalten stabil bleibt. Alles andere wäre nur negativ für mich und meine neugewonnene Lebensqualität.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in alte Gewohnheiten zurückzufallen? (Begründung)
Ja, es kann wieder Situationen in meinem Leben geben, in denen ich verleitet bin mehr Alkohol zu trinken. Aber ich habe gelernt mit solche Situationen umzugehen und mir wenn nötig Hilfe von außen zu holen und nicht alles allein schaffen zu wollen. Z.B. durch regelmäßige Gespräche mit meinen Eltern und engen Freunden. Zudem gibt es auch immer professionellere Hilfe in der Nähe, bei der befreundeten Pfarrerin.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Mein Umgang mit Alkohol wird durch die strikte Einhaltung meiner geplanten Trinkanlässe geregelt sein. Bei diesen geplanten Trinkanlässen werden entsprechende Maßnahmen über An-und Abfahrt (Öffentliche Verkehrsmittel, Taxi) getroffen.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Nein
 
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