150m-Fahrt mit E-Scooter (1,42%) und MPU

Felix0815

Neuer Benutzer
Hallo zusammen und vorab vielen Dank für Eure Hilfe/Einschätzung.

Kurzinfo: Ich wurde vor ca. 6 Monaten mit dem E-Scooter mit 1,42 Promille von der Polizei nach einem Rotlichtverstoß angehalten. Ich hatte natürlich zu viel getrunken, wusste aber nicht, dass ein E-Scooter wie ein Auto behandelt wird. Ich wurde verurteilt per Strafbefehl mit Führerscheinentzug und einer Sperrfrist bis Mitte Januar (insgesamt 6,5 Monate) und 1.000 EUR Strafe.

Ich bin davon ausgegangen, keine MPU machen zu müssen. Nun wurde mir, natürlich ERST zwei Tage vor Ablauf der Sperrfrist mitgeteilt, eine MPU nach §13 Abs.2a Fahrerlaubnisverordnung (FeV) erforderlich ist. Schöne Sch..

Mir wird vorgeworfen, keine alkoholbedingten Ausfallerscheinungen gezeigt zu haben (Die es lt. Bericht aber gab, nur nicht ausreichend). Die Polizei hat zwar lallend und auffällige Fahrweise angekreuzt, der Rest (Polizeibericht und ärztliche Untersuchung) waren jedoch unauffällig. So "blöd" wie man in der Situation ist, verhält man sich natürlich kooperativ und versucht noch alle Tests bestmöglich zu machen.

Grundsätzlich stehe ich vor der Frage, wie ich weiter vorgehe: Mache ich direkt eine MPU (jedoch habe ich weder einen Vorbereitungskurs besucht noch Abstinenznachweise) oder erst Vorbereitungskurs, ggfls. Abstinenznachweise und dann die MPU. Hier spielt natürlich der Zeitfaktor eine Rolle.

Ich bräuchte eine Einschätzung, ob meine Reflektion bis hierhin gut genug ist für eine MPU oder noch ein Vorbereitungskurs gemacht werden sollte.

Vielen Dank!

FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: Männlich
Größe: 183
Gewicht: 80
Alter: 34

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 02.07.23
BAK: 1,42
Trinkbeginn: 19.00
Trinkende: 01.30
Uhrzeit der Blutabnahme: 02.45

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Abgeschlossen
Strafbefehl schon bekommen: Ja
Dauer der Sperrfrist: 17.01.24

Führerschein
Hab ich noch: Nein
Hab ich abgegeben: Ja, direkt
Hab ich neu beantragt: Ja
Habe noch keinen gemacht: -

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein (keine Punkte in Flensburg)
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Kann Herr xxx trotz der Hinweise auf Alkoholmissbrauch im Sinne der Anlage 4 zur FeV ein Kraftfahrzeug der Gruppe 1 sicher führen? Ist insbesondere nicht zu erwarten, dass er ein KfZ unter einem die Fahrsicherheit beeinträchtigenden Alkoholeinfluss führen wird?"

Bundesland: MV


Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: Selten
Ich lebe abstinent seit: 4x Konsum seit 02.07., letztmalig 13.01.

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: Nein
Urinscreening ja/nein: Nein
Keinen Plan?:

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: Nein

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Nein
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: 3x Gespräche (Einmal Vorabstimmung zur Verkürzung der Sperrfrist, einmal zur Vorbesprechung für Vorbereitungskurs, Kostenloses Seminar zur MPU Vorbereitung.
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Keine Ahnung: MPU-Ratgeber-Buch

MPU - noch offen
Datum: -
Welche Stelle (MPI):
Schon bezahlt?:
Schon eine MPU gehabt?
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Nein
 
Willkommen im Forum

Grundsätzlich kannst du bei der bislang bekannten Vorgeschichte eine MPU angehen. Dagegen spricht momentan deine noch komplett fehlende Vorbereitung.

Ich bräuchte eine Einschätzung, ob meine Reflektion bis hierhin gut genug ist für eine MPU oder noch ein Vorbereitungskurs gemacht werden sollte.

Um deine Reflektion beurteilen zu können wissen wir noch viel zu wenig über deine Vorgeschichte. Ohne Vorbereitung, egal ob mittels eines Kurses oder hier im Forum oder selbstständig, sind die Erfolgsaussichten aber extrem gering.
 
Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Der Tag (01.07.2023) begann mit einem Frühstück gemeinsam mit meiner Familie, wir sind ca. 06.30 Uhr aufgestanden, haben 07.30 Uhr gefrühstückt. Meine Frau und ich haben zwei kleine Söhne, damalig 3,5 Jahre und 1 Monat. Wir haben noch nicht oft gemeinsam gefrühstückt: Unser Sohn ist am 02.06.2023 geboren worden und war nach 10 Tagen vom 12.-22.06.2023 aufgrund einer Blutvergiftung auf der Intensivstation. Deshalb haben wir die ersten Tage nach der Rückkehr meiner Frau und meines Sohnes die Tage ruhig angehen lassen. Das Frühstück und das Schlafen meines Sohnes zog sich bis ca. 09.30 Uhr. Wir haben ein altes Bauernhaus gekauft Mitte 2022, in dem zu der damaligen Zeit die Aussenfassade gemacht worden ist. Ich habe noch von 10.00-11.00 Uhr die Aussenfassade bearbeitet.

Nach dem Mittagessen sind wir in die Innenstadt gefahren (ca. 20 min mit dem Auto entfernt). Dort gab es Festtag und ein großes Fest in der Stadt. Hier waren wir mit den Kindern bis ca. 16.00 Uhr. Falls relevant: Ich bin gefahren, habe hier keinen Alkohol konsumiert. Wir regeln oder haben es so geregelt: Ich fahre, mein großer Sohn sitzt vorne und meine Frau mit dem Kleinen hinten.

Danach sind wir zum Kaffee zu meinen Schwiegereltern gefahren. Dort haben wir Kaffee getrunken und wurden zum Pizza essen eingeladen (TK-Pizza), die wir ca. 19 Uhr gegessen haben. Eigtl. wollten wir dann gemeinsam nach Hause, ein Freund fragte jedoch, ob wir uns noch auf dem Stadtfest treffen wollten. Ich sagte zu (Motiv: Auch nach den Stress des letzten Monats einfach mal loslassen zu können). Zwischen 19.00-20.00 Uhr trank ich mit meiner Schwiegermutter 2 Gin Tonic.

Meine Frau setzte mich ca. 20.00 Uhr Nahe des Stadtfestes (Musikkonzert) ab. Hier traf ich mich mit dem Freund und wir trafen noch einen alten Mitbewohner aus meiner Berliner Zeit. Wir verweilten beim Konzern (20-24 Uhr) und tranken hier alkoholische Getränke. Ich trank hierbei 6 Cuba Libre. Wir entschlossen uns, nach Beendigung des Festes, noch in eine Tanzdisko zu gehen. Hier waren wir von ca. 00.00-01.30 Uhr. Hier trank ich weitere 2 Cuba Libre.

Um 1.30 Uhr verließen wir die Disko. Aufgrund der großen Entfernung (15km) wollte ich mit dem Taxi nach Hause fahren. Ein Taxi war aber nicht anzutreffen. Wir verweilten weitere 20 Min. vor der Disko, ein Taxi erschien jedoch nicht. Meine Freunde gingen von Richtung Tanzdisko in Richtung Norden der Stadt, ich entschloss mich einen kurzen Weg mitzugehen, weil es auf dem Weg lag und dann weiter Richtung Westen am Bahnhof (ca. 700m entfernt, Gehweg mit Kreuzung) ein Taxi zu nehmen.

An der Abzweigung sollten sich unsere Wege trennen. Hier sah ich einen E-Scooter auf dem Gehweg stehen. Ich habe des öfteren einen E-Scooter genutzt: Vor dem Umzug im Mitte 2022 haben wir in einer Mietwohnung nahe einer E-Ladestation gewohnt. Da ich ein E-Auto besitze habe ich das Auto manchmal abends geladen und bin dann den Weg mit dem E-Scooter hin- und/oder zurück gefahren.

Ich entsperrte um kurz vor 2 Uhr den E-Scooter und wollte zum nahegelegen Bahnhof fahren. Hier überführ ich eine rote Ampel, da ich der Meinung war, dass keine Autos sich zu dieser Zeit auf der Straße befanden. Nach 150m wurde ich von der Polizei auf dem Gehweg angehalten.

Die Polizei sagte, dass ich über rot und auffällig gefahren sei und ein Alkoholtest mit mir gemacht. Ich hatte 1,35 Promille. Mir wurde nach der Belehrung des Polizeibeamten erstmalig klar, welche Folgen mein Handeln hatte. Dann wurde ich zum Krankenhaus zur Blutentnahme mitgenommen. Auf dem Weg zum Krankenhaus hatte ich gegoogelt, welche Konsequenzen eine E-Scooter-Fahrt mit Alkohol hat. Hier wurde mir erstmals bewusst, was das für die nächsten Monate bedeuten würde - ich stand unter Schock.

Im Krankenhaus wurde mir Blut abgenommen, so ca. 2.30 Uhr gefolgt von Tests durch die Ärztin (die ich freiwillig absolvierte). Ich wollte mich vor allem kooperativ zeigen aufgrund der vorliegenden, mir nun bewussten, Straftat.

Um 3 Uhr wurde ich entlassen, ich fuhr mit dem Taxi nach Hause.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Die Widmark-Formel lautet folgendermaßen:
Aufgenommene Alkoholmenge in Gramm / (Körpergewicht in Kilogramm x Anteil Körperflüssigkeit) = BAK (Promille)

78 KG, 183cm
120g Ethanol
Faktor Mann: 0.7
Dauer: 5,5h = 0.1% Abbau / 0.015 Stunde

-> ca. 1,4 = 2,20 - 0,83 = 120 / (78*0,7) - 5,5*0,15

2 Gin Tonic: 19-20 Uhr (2x4cl) 24gAlk
6 Cuba Libre: 20-24 Uhr (6x4cl) (20-21: 24gAlk; 21-22: 24gAlk, 22-24: 2x12gAlk)
2 Cuba Libre: 00-01.30 Uhr (2x4cl) 24gAlk


3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

170m (mit Rotlichtverstoß). Insgesamt sollten 800m zurückgelegt werden.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Da ich schon des öfteren E-Scooter gefahren bin (ohne Alkohol), wusste ich wie dieser entsperrt und gefahren werden kann. Hier fühlte ich mich sicher. Als ich losfuhr guckte ich, ob sich Autos auf der Straße befanden. Da hier keine vorhanden waren, fuhr ich über die Straße. Das Rotlicht habe ich nicht wirklich beachtet oder registriert. Aufgrund der Kürze der Fahrt führte ich mich relativ sicher (auch wenn der Polizeibericht eine unsichere Fahrweise aussagt).

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Ich wollte mit dem Taxi fahren. Überhaupt ist es gar nicht möglich mit dem E-Scooter zu mir nach Hause zu fahren (ca. 15km, außerhalb des E-Scooters-Bereich). Aufgrund der langen Wartezeit auf das Taxi wollte ich zum nächstgelegenen, voraussichtlichen Taxi fahren.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Mit dem Auto (und E-Scooter) nein, nicht wissentlich. Hier kann es sich höchstens um Restalkohol nach einer Feier mit mehr Alkoholkonsum gehalten haben. Mit dem Fahrrad habe ich ziemlich sicher mit Alkohol am Straßenverkehr teilgenommen. Während meine Jugendzeit (Ende 16, und mit 17), ohne Führerschein, sind wir damals öfter (ca. 10-15x) nach der Party mit dem Rad von der Disko zu einem Freund nach Hause gefahren. Die meiste Strecke war hier durch den Wald, ein Teil jedoch auf Gehwegen.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Siehe oben. Mit dem Auto/Motorrad oder E-Scooter habe ich noch nie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Die ersten „Kindheitserinnerungen“ an Alkohol resultieren von meinen Großeltern: Die Opas haben gemeinsam Bier getrunken plus Winterurlaube als Kind mit der Familie. Meine Eltern habe ich hier jedoch nicht in Erinnerung, jedoch die Freunde meiner Eltern. Mein erstes (halbes) Bier getrunken habe ich mit 14 Jahren (Jugendweihe) zu Hause, hier war mir auch direkt schlecht. Zu dieser Zeit habe ich auch keinen Alkohol konsumiert aufgrund von Leistungssport. Dann erst „wieder“ Alkoholkonsum mit 16,5 Jahren.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Vor der TF habe ich nur unregelmäßig Alkohol getrunken. Grundsätzlich habe ich Alkohol konsumiert, seit dem ich 16,5 Jahre alt war. Damals habe ich in unregelmäßigen Abständen am Wochenende erst bis zu 2-3, dann bis zu 3-4 Longdrinks (Cola-Mischgetränke) mit Freunden getrunken. Diese Zeit erstreckte sich ca. bis zum Abitur. Im Anschluss an den Grundwehrdienst habe ich eine Ausbildung begonnen. Hier habe ich dann ca. jedes zweite Wochenende bis zu 3-4, teilweise auch 5-6 Longdrinks, zzgl. 2-3 „Kurze“ (Pfeffi) getrunken, die 3 Jahre über die Lehre hinweg. Getrunken wurde meist vorher zu Hause, dann auf Partys.

Von 2012-2015 habe ich dann ein Studium begonnen und bin in eine WG gezogen. Hier hat sich mein Konsum verändert. Aufgrund des finanziellen Drucks (geringes Bafög, kein Unterhalt) musste ich mein Studium quasi in Regelstudienzeit schaffen. In der Studienzeit habe ich gelegentlich 1-2 Bier abends getrunken. In dieser Zeit bin ich auf gependelt zwischen zwei Städten (300km hin und zurück) und bin hier ca. 75 TKM über die 3 Jahre gefahren, mit 04.30 Uhr Abfahrt jeweils 2x in der Woche und Fahrer über Mitfahrgelegenheit. Wirklich Alkohol konsumiert habe ich „nur“ nach der Prüfungsphase, als ich bei meiner Freundin/Frau war. Das war dann am Wochenende und es müssten ca. zweimal im Jahr um die 5-6 Wochenenden á 3-4 Longdrinks gewesen sein (April, September).

Ab Ende 2015 habe ich angefangen zu arbeiten, bis ca. Anfang 2019. Hier bin ich dann ca. 3x die Woche gependelt. 1x im Monat habe ich so ca. 3-4 Longdrinks getrunken, meist zu Hause in Gesellschaft. Ab 2019 ist meine Frau zu mir gezogen, wurde im Februar schwanger. Ab dieser Zeit habe ich weniger konsumiert, zu Anlässen (ca. 1x Monat: meist Geburtstage mit Glas Sekt, Weihnachten 2x Bier mit Opa und/oder mal einen Whiskey (4cl), ca. 1-2x im Jahr aber auch 4-5 Longdrinks wie zu Ausbildungszeiten. Ab 2020 sind wir in unsere Heimatstadt zurückgekehrt. Der Konsum war ähnlich (ca. 1x Monat: meist Geburtstage mit Glas Sekt, Weihnachten 2x Bier mit Opa und/oder mal einen Whiskey (4cl), ca. 1-2x im Jahr aber auch 4-5 Longdrinks. Im Sep./Okt. 2022 sind wir 8 Wochen mit Wohnmobil durch die USA gefahren (ca. 7.000km), hier wurde nichts konsumiert.

Ab Okt. 2022 haben wir ein Haus gekauft. Hier habe ich gelegentlich konsumiert, meist in Gesellschaft durch Umbauarbeiten (2-3 Tage á 2 Bier abends). Dieser Konsum zog sich bis ca. Mai 2023.

Ab Juni 2023 einmal bzw. mit der Tat zweimal Konsum. Unser Sohn wurde geboren und musste mit der Mutter 3 Wochen auf der Intensivstation bleiben. Da ich mich um meinen älteren Sohn kümmern musste.

Seit TF:
Der Konsum war ähnlich wie zwischen 2020 und Aug. 2022(ca. 1x Monat: meist Geburtstage mit Glas Sekt, Weihnachten 2x Bier mit Opa und/oder mal einen Whiskey (4cl) abends. Mit Wissen, dass eine MPU gemacht werden muss, Abstinenz.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Siehe oben. Die Menge und Häufigkeit variiert. Ich bin eigtl. nicht der Biertrinker, aus Sozialgründen trinke ich aber auch mal ein, zwei Bier mit. Normalerweise konsumiere ich Longdrinks (Cuba Libre) oder einen guten Whiskey. Cuba Libre trinke ich deshalb, weil mir Cola schmeckt.

Die Menge und Häufigkeit hatte während der Ausbildung ihren Höhepunkt, seitdem (alters-, familien- und auch das nicht-mehr-existente-partybedingte Trinken) haben den Konsum peu á peu schrumpfen lassen (aus meiner Sicht).

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Hauptsächlich in Gesellschaft. Früher in der Disko, später zu Hause. Einen Cuba oder Bier würde ich nie alleine trinken. Einen guten Whiskey kann ich aber aufgrund des Geschmacks aber auch mal alleine genießen.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Anfangs war der Konsum aufgrund von mangelnden Selbstvertrauen (Schüchternheit), teilweise auch aus Jugend-Profilierungsgründen nehme ich an (sinngemäß; „guck mal, der hat schon 3 Cuba Libre getrunken. Der verträgt ja was…“). Während der Ausbildung und kurz nach der Trennung der Eltern wahrscheinlich auch emotionsregulierend. Ich erinnere mich hier, dass ich hier zweimal (einmal bei meiner heutigen Frau, einmal bei meinem besten Freund) auch emotional beim Konsum reagiert habe (Weinen).

Ich konsumiere Alkohol heute aus Geselligkeitsgründen (Ausnahme Whiskey, siehe oben). Für oder zum Stress abbauen trinke ich (eigtl.) keinen Alkohol. Retrospektiv betrachtet hat mich die damalige Situation (Baby Intensivstation) aber dazu gebracht, emotionsregulierend zu konsumieren (Stressabbau und Geselligkeit unter Freunden genießen, die mir in der schwierigen Zeit zur Seite standen).

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Ich bin jemand, der beim Alkoholkonsum nicht „an der Stange tanzt und ausschweifend ist“, sondern versuche auch hier die Contenance zu bewahren. Retrospektiv betrachtet ist mir hier auch eingefallen, dass ich gerade früher versucht habe (in der Disko) den Leuten versucht habe klar zu machen, dass ich gar nicht betrunken oder viel konsumiert habe. Wie „erfolgreich“ das war, weiß ich gar nicht mehr, zum Teil wurde es damals aber geglaubt.

Um ehrlich zu sein, würde ich mich bei wenig und viel Alkohol gleich einschätzen. Natürlich werde ich bei viel/mehr Alkohol redseliger und etwas ausgelassener. Vom Typ her bin ich aber eher der nicht schüchterne, aber distanziertere Typ.

Die Wirkung am nächsten Tag können natürlich unterschiedlich sein. Bei Konsum von ca. 5-6 Longdrinks (siehe oben), ging es mir natürlich schlecht (z.T. Übelkeit, Magenterror, 2x Erbrochen).

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Nein, hier sind meine keine direkten oder indirekten Hinweise bekannt.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Nach viel Konsum kam es auch zu „katern“ an Folgetagen (schwer zu beziffern, 10-15x müssten es gewesen sein).

Keine negativen Folgen im „Sozialleben“. Während meiner Schul- und Ausbildungszeit habe ich nur Alkohol konsumiert, wenn ich am Folgetag kein Spiel hatte. In meiner Arbeit und/oder meine Beziehung und familiären Pflichten gab es keine negativen Auswirkungen bis zur Tat. Die Tat hat mein Leben natürlich massiv beeinflusst (Scham auf Arbeit, meine Frau muss mich zur Arbeit fahren, nur Ausgewählte inkl. Chef wissen von der Tat. Ich habe auch Führungsverantwortung, weshalb mir die Tat auch unangenehm ist und sich beim Herumschweigen wohl auch auf mein „Standing“ auswirken könnte). Meine Frau befindet sich in Elternzeit, unser Sohn (wenige Monate alt) müssen wir teilweise aus dem Schlaf wecken, da meine Frau meinen älteren Sohn und mich zur KiTa und Arbeit fahren muss (da es kein ÖPNV gibt). Das führt zu Spannungen in unserer Beziehung.
 
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Ja, während meiner Ausbildung. Die Gründe sind vermutlich die erste eigene Wohnung und Anlaufpunkt des Freundeskreises und wahrscheinlich die Aufarbeitung der Trennung meiner Eltern. Ich bin hier quasi aus einem wohlerzogenen Elternhaus (mit großem Haus, nie Verpflichtung oder offene Wünsche gehabt, etc.) in eine Plattenbauwohnung in ein Problemviertel ziehen müssen. Diese Zeit hat mich (im Nachhinein) doch sehr beschäftigt.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja, 2x in meinem Leben (siehe oben). Aufwachen am morgen und mit Übelkeitsgefühl und Erbrechen während der Ausbildung.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Nein, nicht direkt. In dem längeren Urlaub in den USA (Sep./Okt. 2022) habe ich jedoch ca. 8 Wochen nicht konsumiert, da ich hier ein 9m, 5 Tonnen, Wohnmobil gefahren habe und aufgrund der Fahrt im Ausland kein Risiko eingehen wollte.

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

In eine Kategorie habe ich mich wohl, insbesondere während Ende der Schulzeit/Ausbildung, nie eingeordnet oder darüber nachgedacht. Rückblickend habe ich hier eindeutig zu viel Alkohol konsumiert. Aufgrund der damaligen „peer-group“ und Freundeskreis gab es hier aber keine negativen Hinweise, da zumindest ca. die Hälfte (5/10) gleich oder z.T. mehr konsumierten. Mit Studium bis heute wurde ich zum anlassbezogenen Konsumenten.


Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Ja, ich trinke noch Alkohol, jedoch mit der Reflektion der Tat und meines Konsumverhaltens in der Vergangenheit (noch) seltener und kontrollierter. Insbesondere das Kater-Gefühl möchte ich eigtl. nicht mehr erleben. Nach der Tat zwei Monate gar nichts. Aufgrund der Folgen der Tat hatte ich hier auch gar kein Lust und Interesse an Alkohol. Das erste Mal Alkohol habe ich an meinen Geburtstag zu Hause getrunken, es waren insgesamt 2xBier mit meinem Opa und Bruder. An Silvester habe ich 2 Cuba Libre zu Hause konsumiert. Am 12./13. haben wir mit Freunden eine Stadiontour gemacht zu zwei Bundesligaspielen. Hier habe ich jeweils 2x Bier (0,5L) getrunken. In 6,5 Monaten habe ich also 4x konsumiert.


21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

siehe oben.

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Nein.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Der Konsum hat für mich damals beim Weggehen/Party dazugehört, meinen Konsum habe ich damals nicht groß hinterfragt. Insbesondere die Reflektion der Ausbildungszeit hat mich dazu bewegt, über ein kontrolliertes Trinken nachzudenken. Die Kontrolle muss dann aber auch 24h am Tag, 7 Tage die Woche und 365 Tage im Jahr behalten werden. Mein Konsum wurde schon weniger über die Jahre, jedoch gab es, wie bei der Tat, auch ein bis zwei Abende im Jahr, in der ich mehr konsumierte.

Bei der Reflektion meines Konsums wurde mir auch klar, dass u.a. während des USA-Urlaubs ich ca. 4-5 Kg abgenommen habe. Auch diesen Aspekt habe ich früher selten bedacht, dass mein Konsum auch Auswirkungen auf mein Wohlbefinden hat.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Der Satz (Impuls) ist tatsächlich copy+paste von einem anderen Beitrag, aber er trifft den Nagel auf den Kopf: Mir hat der richtige Impuls gefehlt. Wenn ich sehe, was Alkohol anrichten kann und wie auch nur ein einziges unkontrolliertes Trinken mein ganzes Leben derart negativ beeinflussen kann (siehe oben), kann ich gar nicht nachvollziehen, nicht früher schon einmal mein Konsum reflektiert zu haben. Ich will nie mehr in so eine solche Situation kommen und meine Familie enttäuschen. Daher bin ich dafür dankbar, dass meine Tat glimpflich für andere und für mich ausgegangen ist, und ich abgesehen von dem Führerscheinentzug zu dieser Erkenntnis kommen konnte.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Die ersten zwei Monate nach der Tat habe ich aufgrund der unmittelbaren Konsequenzen nichts konsumiert. Danach habe ich ca. 1x Monat das System verflucht, dass ich nicht wusste, dass ein E-Scooter wie ein Auto behandelt wird, dass es bisher nur Rechtssprechungen gab und z.T. auch FS-Entzüge in Verbote umgwandelt worden sind (u.a. LG Siegen) und die „Elektrokleinstfahrzeugsverordnung“ doch wohl nur ein schlechter Scherz sein kann. Die Folgen und die sich abzeichnende MPU (mit der ich auch nicht gerechnet hätte) haben mich aber zwangsläufig zum Reflektieren gezwungen (auch diese Fragebogen).

Was soll ich sagen: Mit den Stunden, die man sich mit sich selbst beschäftigt, fallen einen immer wieder neue Sachen ein. Ich befinde mich noch in der Umstellungsphase und habe noch nichts wirklich erreicht. Mein Trinkverhalten muss sich ändern, insbesondere diese obligatorischen 1-2 Trinkereien im Jahr, in der man mehr trinkt als sonst, müssen aufhören. Wofür auch? Die Konsequenzen sehe ich gerade, die ich mir eingebrockt habe. Der Kater am nächsten Tag macht mir auch nur zu schaffen und eine wirkliche Wesensveränderung, sodass ich geselliger oder irgendwas durch zu viel Alkohol werde, hatte ich sowieso nicht. Ich konnte mit mir immer zufrieden sein.

Also, es ist ein Weg: Man muss es sich immer wieder beweisen, aber hoher Alkoholkonsum hat für mich nach der Reflektion einfach keine Vorteile, nur Nachteile.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Im Grunde genommen hat sich bis dato nicht wirklich viel verändert. Dazu ist auch noch zu wenig Zeit vergangen seit der Tat.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Stabilität verschafft mir meine Familie. Das habe ich gemerkt, da ich mit meiner Frau diese schwierige Zeit bisher (mal gut, mal schlecht) überstanden habe und sie immer für mich da war. Außerdem gaben mir meine Kinder immer wieder Kraft. Mit meiner Frau möchte ich auch meinen Konsum weiterhin offen bereden, ich möchte nicht in alte Muster zurückfallen.

Zum Konsum gibt es einen übergeordneten Plan: Mehr als 2x Bier möchte ich grundsätzlich nicht mehr konsumieren zu den schon bisherigen Anlässen (10x im Jahr) konsumieren.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung)

Nein, ich will nie wieder in so eine Situation kommen. Ich bin froh für den Denkzettel und dafür dass mir dieser Weg aufgezeigt wurde. Was mir aufgrund der damaligen Tat nicht klar war: Was gehört eigtl. zum Straßenverkehr? Für mich waren das immer nur Auto und Straßen, mit Abstrichen noch Fahrräder. Mir ist nun klar geworden, dass hier viel mehr dahintersteckt und JEDER Teilnehmer, und sei es nur der Fußgänger durch Überqueren der Straße zum Straßenverkehr zählt. Jeder trägt hier einen (kleinen) Teil der Verantwortung an seine Mitmenschen und an sich selber.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Die Trennung wird dadurch hergestellt, dass ich grundsätzlich kontrollierter konsumieren möchte, um überhaupt in einen Konflikt zu kommen. Siehe auch oben: Ich konnte vorher das Trinken vom Fahren zumindest beim reinen Autofahren trennen. Jedoch tragen ALLE Teilnehmer am Straßenverkehr eine Verantwortung. Dies wurde mir nun bewusst und bin für die Zukunft sensibilisiert. Beim Außer-Haus-Konsum fahre ich entweder selbst (keinen Alkohol). Wenn ich doch etwas trinken sollte, dann nur, wenn ein Freund/Bekannter Fahrer ist.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Nein.
 
Wie ich geschrieben habe:

Dagegen spricht momentan deine noch komplett fehlende Vorbereitung.

Das spiegelt der Fragebogen komplett wieder. Teilweise widersprechen sich deine Angaben. Zudem sind sie verharmlosend und unrealistisch, somit unglaubwürdig.

Bei einer MPU wird erwartet, das du die Fragen in einem freien Gespräch verstehst und angemessen beantwortest. Beim Fragebogen hast du viel mehr Zeit zu überlegen und antwortest trotzdem manchmal gar nicht, häufig an der Fragestellung vorbei oder unangemessen.

Anstatt dein(e) Problem(e) zu erkennen und daran zu arbeiten definierst du dich vollkommen einseitig als Opfer. Zur MPU kommt du aber ganz einseitig und korrekterweise als Täter.

Im MPU-Gespräch, den der Fragebogen simuliert, wird erwartet, das du zumindest dein Alkoholproblem erkannt hast und es benennen kannst. Weiter wird erwartet, das du trotz deines dir nachgewiesenen lebenslangen Alkoholproblems eine Lösung gefunden hast, trotzdem als Kfz-Führer gefahrlos am Straßenverkehr teilzunehmen.
 
@MrMurphy: Vielen Dank für die Hinweise. Ich habe im Eingangspost beschrieben, dass ich nicht mit der MPU gerechnet habe. Ich muss ja aber nun einfach beginnen, der Prozess begann vor ca. 3 Wochen, weshalb ich mir Hilfe in Foren, Vorbereitungsgespräche mit Psychologen, etc. nun suche.

Die von mir beantworteten 30 Fragen, habe ich versucht wahrheitsgemäß und meiner (ersten) Reflektion versucht zu beantworten.

Wenn Du hier direkt Hinweise hast, welche Angaben sich widersprechen, verharmlosend oder unrealistisch sind, wäre ich sehr dankbar. Ebenfalls, wo ich mich als Opfer definiere - Ich würde den Sachverhalt auch differenziert sehen: Ich weiß nun, dass eine MPU bevorsteht und ich die Tat und Vergangenheit aufarbeiten muss. Anderseits sehe ich (vllt. naiverweise) auch nicht, dass ich ein lebenslanges Alkoholproblem habe: Ich habe die Trennung zwischen Verkehr und Alkoholkonsum in Verbindung mit Alkoholmissbrauch zur Tat nicht geschafft bzw. begehe Alkoholmissbrauch, das ist das was mir vorgeworfen wird.

Die ganze Tat ist meine Schuld, niemand anderes hat sich auf den Roller gestellt in der Tatnacht. Ein lebenslanges Alkoholproblem jedoch daraus abzuleiten würde nicht der Wahrheit entsprechen (aus meiner Sicht).

Deshalb bin ich aber offen, wenn konkret Hinweise darauf bestehen, falls meine Sichtweise hier nicht korrekt ist und woran ich arbeiten kann.
 
Das Forum versteht sich (so jedenfalls meine Information, da lasse ich mich aber gerne berichtigen) als Hilfe zur Selbsthilfe.

Bei einer MPU gibt es keine vorgegebenen Fragen. Die Fragen simulieren ein offenes Gespräch, das durch den Gutachter mit Fragen geleitet wird. Viele Themen werden durch immer ähnliche Fragen angesprochen. Die spiegeln sich im Fragebogen wieder. Es können aber auch zusätzlich vollkommen andere Themen (aber immer bezogen auf die Fragestellung) vom Gutachter eingebracht werden.

Entsprechend sollen auch keine direkte Antworten vorgegeben werden, zumal die häufig nicht zu deinem Leben passen.

Meine ganz persönliche Meinung: Du hast überhaupt kein Interesse daran selbst nach Antworten und Lösungen zu suchen und dafür Energie "zu verschwenden". Das ist aber für eine MPU, deren Ergebnis dir weiterhelfen soll, eine Grundvoraussetzung.

Zumindest einige Hinweise solltest du umsetzen können. Zum Beispiel Fragen, die du am Thema vorbei beantwortet hast. Oder Fragen, die du am Thema vorbei beantwortet hast. Du kannst dir auch andere als gut eingestufte Fragebögen durchlesen und aus denen lernen. Frage 1 ist zum Beispiel so ausführlich und verschwurbelt beantwortet, das sich die eigentlich abgefragten Informationen zu deinem Alkoholproblem nur schwer finden lasssen.

Zudem geht es in dem Gespräch nur und ausschließlich um dich. Und auch ohne Hinweis werden immer sehr konkrete Angaben erwartet, die keine nachträglichen Ausreden zulassen.
 
Ok, vielen Dank für die Rückmeldung!

Ich möchte hier gar keine Diskussion führen in dem Sinne, dass ich die Tat oder mein mir vorgeworfenes Problem (Alkoholmissbrauch) leugne. Ich möchte ja nur in ein Dialog im Forum kommen, in dem meine verfassten Antworten bewertet werden: In dem Sinne, ob diese der Situation angemessen oder reflektiert wirken oder nicht (was Sie ja auch sein sollten).

Mitunter ist es aber schwierig, da ich entweder zu ausführlich oder zu direkt geantwortet habe (die Hinweise gibt es ja nun - hier muss ich anscheinend einen Mittelweg finden). Ich werde mir aber die Fragen dann noch einmal vornehmen. Ich habe zum gleichen Sachverhalt (E-Scooter, keine / wenig Auffälligkeiten) mich schon belesen und versucht ähnliche Erfahrungen oder Aha-Effekt (Stimmt, so ging's Dir auch) mit einfließen zu lassen.

Die persönliche Meinung kann ich also nicht ganz teilen ("kein Interesse, Energie verschwenden..").
 
Ein Beispiel, um dir zu verdeutlichen, in welche Richtung du hinsichtlich psychologischer Aufbereitung noch nicht gedacht hast.
Letztendlich geht es in der MPU um Glaubwürdigkeit aus psychologischer Sicht.

Du schilderst zum einen, dass du keine Hinweise aus deinem Umfeld über deinen Konsum bekommen hast.
Zum anderen, dass du am Tag der TF deine Frau mit Kleinkind und Baby, das frisch aus dem KH kam, am Abend alleine gelassen hast, um mit deinen Kumpels abzufeiern.
Gleichzeitig schreibst du in deinem FB ja auch, dass du „the day after“ nicht so richtig einsatzfähig warst.

Für einen Psychologen ist dies erst einmal, sofern von dir keine anderen Informationen vorliegen, unglaubwürdig.
Paardynamik, 1 Kleinkind, 1 krankes Baby, Baustelle, 2 Drinks in 1h mit der Schwiegermutter etc.
Als Höhepunkt TF mit Polizei, BE…

Ist es verständlich, was ich dir sagen will ?
 
Für einen Psychologen ist dies erst einmal, sofern von dir keine anderen Informationen vorliegen, unglaubwürdig.

Für den Gutachter ist das bei der Vorgeschichte ein eindeutiger Hinweis, das Alkohol das wichtigste in Felix Leben ist. Soviel Egoismus gibt im Normalfall niemand preis, für Felix scheint das normal zu sein.
 
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