8 Punkte - MPU steht an ...

Skydive

Neuer Benutzer
Ich bin jetzt schon einige Zeit als "Leser" in eurem tollen Forum unterwegs und hoffe auch mit eurer Hilfe und Unterstützugng die MPU zu bestehen.
Bin einer aus der Gruppe der "Eliteeinheit", wie admin so schön beschreibt :) Da bin ich aber weder stolz drauf, noch möchte ich zur Elite gehören

Je näher mein MPU Termin kommt, desto verunsicherter werde ich - jetzt habe ich mich entschlossen meinen Fragebogen online zu stellen - würde mich über ein Feedback von Euch sehr freuen!!

Anmerkung: Beim Vergehen Nummer IV (76 km/h zu schnell) habe ich die Schilder wirklich vorher nicht wahrgenommen - es waren insgesamt 3 Stück. Erst im Moment des "Blitz" (600m später kommt noch mal ein 100er Schild) war mir klar dass ich viel zu schnell gefahren bin.

Zur Person:
männlich / 52



1. Wie viele Verstöße hatten sie?

Aktuell habe ich mit 6 Tatbeständen insgesamt 8 Punkte erreicht – jedes Mal durch überschreiten der zulässigen Höchstgeschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften

Zwischen 2009 und 2016 habe ich zusätzlich 12 OWi´s bekommen für Geschwindigkeitsüberschreitungen im Bereich 8km/h bis 14 km/h zu schnell

2. Was waren das für Verstöße?

I Geschwindigeitsüberschreitung außerorts um 44 km/h
II Geschwindigeitsüberschreitung außerorts um 37 km/h
III Geschwindigeitsüberschreitung außerorts um 26 km/h
IV Geschwindigeitsüberschreitung außerorts um 76 km/h
V Geschwindigeitsüberschreitung außerorts um 25 km/h
VI Geschwindigeitsüberschreitung außerorts um 29 km/h

3. Wann waren diese Verstöße und in welchem Zeitraum fanden diese statt? (möglichst Datum und zu welcher Tageszeit-um so genauer, um so besser)

04/2016 – 4-spurige Schnellstaße in der Zufahrt zu einer Baustelle. Es herrschte wenig Verkehr und ich habe die Schilder zur Reduzierung der Geschwindigkeit mißachtet. Beim 2. „Tempo 80“ Schild war ich noch 44 km/h zu schnell unterwegs – später in der Baustelle dann aber langsamer. Polizei ist in Zivil mit Videoaufnahme hinter mir gewesen. Ich war auf dem Weg zu einem Kundentermin.

10/2018 – 4-spurige Schnellstaße in einer Baustelle. Es herrschte wenig Verkehr und die Bauarbeiten waren nicht aktiv. Ich habe die Schilder zur Geschwindigkeit missachtet. Beim der Ausfahrt aus der Baustelle (immer noch „Tempo 80“) habe ich früh beschleunigt und war final 37 km/h zu schnell unterwegs. Polizei ist in Zivil mit Videoaufnahme hinter mir gewesen. Ich war auf dem Weg zu einer Messe.

12/2018 – BAB Geschwindigkeitsbeschränkung in einer Senke: Ich war abends auf dem Rückweg von einem Kundentermin, habe telefoniert (mit Freisprechfunktion) und die Hinweisschilder nicht wirklich wahrgenommen – Blitzerfoto

10/2019 – BAB Geschwindigkeitsbeschränkung in einer Senke: Ich war morgens auf dem Weg zu einem Kundentermin, war spät dran, habe telefoniert (mit Freisprechfunktion) und die Hinweisschilder überhaupt nicht wahrgenommen (!!!) – Blitzerfoto

11/2019 – BAB Geschwindigkeitsbeschränkung bei einem Autobahnkreuz: Ich war auf dem Weg zu einem Kundentermin, war spät dran, habe telefoniert (mit Freisprechfunktion) und die Hinweisschilder nicht wirklich wahrgenommen – Blitzerfoto

05/2020 - BAB Geschwindigkeitsbeschränkung in der Nähe einer Stadt (lärmschutz): Ich war auf dem Weg um einen eBay-Kauf abzuholen und hatte mich kurz vorher in einer BAB-Baustelle verfahren; und war spät dran und die Hinweisschilder nicht wirklich wahrgenommen – Blitzerfoto

4. Wie konnten so viele Verstöße zusammenkommen?

Ich habe aus den einzelnen Delikten keine Rückschlüsse auf mein Fehlverhalten gezogen sondern gedacht: „war ein dummer Zufall – passiert dir nicht wieder“


5. Wie war ihre Gefühlslage bei diesen Delikten?

Bei (I) war ich den ersten Tag mit einem neuen Firmenwagen unterwegs – V6 – 3 Liter. Ich habe die hohe Geschwindigkeit nicht wirklich wahrgenommen, da das Fahrzeug so schön ruhig dahingeglitten ist – Als mir die Polizisten die Videoaufnahme vorgespielt haben, habe ich mich „nicht gut" gefühlt.
Bei (II) bin ich bewusst zu schnell durch eine Autobahnbaustelle gefahren. Es waren wenig Fahrzeuge unterwegs und keine Bauarbeiten aktiv. Das Zivilfahrzeug der Polizei hinter mir habe ich nicht wahrgenommen. Nachdem die Polizisten mich angehalten haben und mir die Aufnahme vorgespielt hatten, habe ich mich schuldig gefühlt, dass ich so schnell unterwegs war.
Bei (III) war´s ein fester Blitzer – Gefühl: „ Schei… , war wieder zu schnell und habe die Geschwindigkeitswarnschilder nicht registriert.
Bei (IV) war es wie bei (III) nur mir der extremen Steigerung: „ Ach du meine Güte, ich habe die Warnschilder wirklich nicht wahrgenommen und die gerade gefahrene Strecke als gerade, gut ausgebaut und nicht gefährlich wahrgenommen“
Bei (V) war es wie bei (III)
Bei (VI) bin ich bewusst etwas schneller gefahren als die Warnschilder erlaubt haben – die Autobahn war frei und wollte „Zeit“ aufholen um pünktlich zum Termin zu kommen.


6. Was hätte passieren können bei den jeweiligen Delikten?

In jeder einzelnen Situation hätte ich durch mein rücksichtsloses Verhalten andere Verkehrsteilnehmer, Unbeteiligte, mich selbst und bei (VI) auch meinen Beifahrer gefährden, verletzten oder sogar töten können.

7. Wie schätzen sie sich für die damalige Zeit als Fahrer ein?

Durch meine langjährige unfallfreie Fahrzeit habe ich mich selbst und mein fahrerisches Können überschätzt. Ich habe Reaktionszeiten, Bremswege und die vielen Gefahren im Verkehr vollkommen ignoriert und mich durch die „Passive Sicherheit“ der neuen Fahrzeuge und die vielen Assistenzsysteme in einer vermeintlichen Scheinsicherheit gefühlt.

8. Woran lag es das sie keinen Unfall hatten?

In den Situationen in denen ich alleine auf der Autobahn unterwegs war, war es sicherlich Glück. In den Anderen Fällen habe ich es sicherlich den anderen Verkehrsteilnehmern zu verdanken die rücksichtsvoll unterwegs waren und sich an die Verkehrsregeln gehalten haben.

9. Warum haben sie sich (immer wieder) so verhalten?

Ich habe mich „sicher“ gefühlt und auch gedacht, dass außerorts die „Geschwindigkeitsregeln“ für mich nicht gelten (solange es die allgemeine Verkehrssituation erlaubt!)

10. Wie haben sie auf das Verhalten der Polizei reagiert nachdem sie gestoppt oder gelasert wurden?

Ruhig, nett und freundlich. Mir war sehr bewust, dass ich etwas verbotenes getan habe und ich hätte es gerne ungeschehen gemacht.

11. Wie haben sie auf die ersten Verwarn- bzw. Bußgelder reagiert?

Ich habe sie als gerechte Strafe empfunden, bezahlt, mich etwas darüber geärgert was man alles „schönes“ und „sinnvolles“ mit dem Geld hätte machen können.

12. Was hatten sie sich vorgenommen, um keine Punkte mehr zu bekommen?

Da ich meine Punkte immer durch zu schnelles Fahren bekommen habe, war es mein Ziel mich an die Regeln zu halten und einfach meine Fahrten besser zu planen, indem ich früher losfahre.
Außerdem ist mir aufgefallen, dass mich das telefonieren beim Autofahren trotz Freisprecheinrichtung vom Verkehrsgeschehen ablenkt und meine Aufmerksamkeit beeinträchtigt – ich wollte also auch das Telefonieren im Auto verringern.

13. Warum konnten sie ihre guten Vorsätze nicht einhalten?

Die Jahre 2018, 2019 und 2020 waren beruflich sehr anstrengend. Als Verantwortlicher für den Vertrieb eines Mittelständlers dachte ich, dass die Sicherheit der Arbeitsplätze unserer Mitarbeiter und der Erfolg der Firma von meiner Leistung bei den Kunden abhängig wäre – also habe ich immer mehr Termine in meinen Arbeitstag gepackt und die Fahrstecken dazwischen für Kunden- und Mitarbeitergespräche (am Telefon) genutzt.

14. Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Punktesammeln und bestimmten Ereignissen in ihrem Leben?

Denke das habe ich im Punkt vorher erleutert.

Fragen nach Änderungen gegenüber früher

15. Wie lauten ihre Vorsätze heute?
Die Autofahrt zwischen zwei Terminen ist keine Gelegenheit um Zeit aufzuholen! Eine rücksichtsvolle Fahrweise ist die Grundvoraussetzung für ein sicheres Miteinander im Straßenverkehr. Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert höchste Aufmerksamkeit und falls erforderlich müssen sich andere „Dinge“ unterordnen.


16. Was ist daran anders?
Die Priorität verschiebt sich! Nachdem ich mir wieder bewusst gemacht habe, welche und wie viele verschiedene Gefahren in Straßenverkehr lauern, müssen sich andere Termine der Fahrzeit unterordnen.
Am besten früher losfahren und einen ausreichend großen „Puffer“ einbauen – entspannt und gemäß den Regeln in Straßenverkehr verhalten.
Wenn man dann früher am Ziel ankommt als geplant, kann man die Zeit heutzutage sinnvoll mit Laptop und Handy (im geparkten Auto) nutzen.
Wenn sich die Fahrt ungeplant verlängert; andere informieren; es ist nicht akzeptabel durch zu schnelle Fahren „Zeit“ aufholen zu wollen.

17. Was wollen sie konkret tun, damit sie ihre Vorsätze diesmal einhalten können?
In der führerschein losen Zeit habe ich u. a. gelernt, dass ich meinen Tag besser planen muss (der ÖPNV fährt wegen mir nicht schneller J ) und dass sich viele Termine auch ohne persönliche Präsenz erledigen lassen.
Außerdem habe ich erfahren (wenn ich notgedrungen bei anderen Mitgefahren bin) wie schön es ist früh loszufahren und entspannt im Verkehr mitschwimmend am Ziel anzukommen.



18. Was hat sich ansonsten bei ihnen geändert?
Ich packe meine Tage nicht mehr so voll und genieße die freie Zeit mit meiner Familie und Freunden


19. Welche Einstellung zur Verkehrssicherheit haben sie heute und was ist daran neu?

Nur wenn sich alle an die Regeln halten, ist die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer gewährleistet. Die Regeln dürfen nicht nach eigenem Gusto ausgeweitet werden: Tempo 100 ist 100…
…und nicht 110 oder 120 oder sogar 130 ;-)


20. Was ist ihrer Meinung nach im Straßenverkehr besonders wichtig?

Aufmerksam bleiben

21. Was könnte ihre guten Vorsätze wieder zum Scheitern bringen?

Nach über 30 Jahren Führerscheinbesitz und Routine habe ich meine Einstellung zur Sicherheit im Straßenverkehr grundsätzlich überdacht und neu geordnet – aktuell sehe ich keine Gründe die meine Vorhaben negativ beeinflussen könnten.



..außerdem arbeite ich seit 2021 nicht mehr als Vertriebsleiter für die alte Firma…sondern habe mich beruflich verändert.
 

Skydive

Neuer Benutzer
Hallo Nancy - danke für den Hinweis im anderen Post: anbei noch meine persönlichen Daten.

B Verkehr/Straftaten


Zur Person

Geschlecht: männlich
Alter: 53

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit:
Zu schnelles fahren außerorts - 4x 2016 bis 2020

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein, siehe oben
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: 3 Mon

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: abgegeben in 12/2020
Hab ich neu beantragt: 04/2021
Habe noch keinen gemacht:

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Nein (ich wusste nicht, dass man das machen sollte :-( )
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Keine
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): "Ist zu erwarten, dass der Untersuchte auch zukünftig erheblich oder wiederholt gegen verkehrsrechtliche Bestimmungen verstßen wird?"

Bundesland
: Hessen


Aufarbeitung
Psychologe/Verkehrspsychologe: nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein

MPU
Datum: 21.06.21
Welche Stelle (MPI): Tüv Hessen
Schon bezahlt?: ja

Schon eine MPU gehabt?: nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Punkte oder sonstige Straftaten: vor ca. 20 bis 25 Jahren 1x den FS 1 Monat abgegeben wegen zu hoher Geschwindigkeit außerorts. Sonst nichts
 

bakira2906

Erfahrener Benutzer
Hallo, zur Sache selbst kann ich leider keine hilfreichen Tipps geben.
Aber ich würde dir auf jedenfall empfehlen einen Verkehrspsychologen aufzusuchen oder einen Kurs zu machen. Anders wie bei Alkohol oder Drogen hast du ja bewusst immer wieder gegen die Verkehrsregeln verstoßen. Denke hier wird professionelle Hilfe auf jedenfall gerne gesehen
 

Skydive

Neuer Benutzer
Hallo bakira,
vielen Dank für deine Antwort. Bin bei meinem Infoabend vor 6 Monaten (TüV SüD) wohl nicht so richtig aufgeklärt worden. Die haben VP und so nur bei Alkohol und Drogen MPU empfohlen; zumindest habe ich das so verstanden.
Ich habe mich jetzt einfach intensiv mit der Materie im Netz und mit meiner persönlichen Situation auseinandergesetzt. Trotzdem ist es schon unglaublich, was man im Netz alles für einen "Nonsenz" zu diesem Thema findet - umso glücklicher war ich, als ich Euer Forum hier gefunden hatte. Ist mit Abstand das Allerbeste!!
Weißt Du oder ein anderer hier, ob ich bei einer Punkte-MPU auch Fragen zu meinem Trinkverhalten gestellt bekomme? Denke ich habe da einen normalen, durchschnittlichen Konsum: ein Glas Wein oder eine Flasche Bier trinke ich schon gerne ab und zu (aber nicht wenn ich fahre!)
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Skydive,

puh, deine MPU ist am Montag, das ist wirklich mehr als knapp
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Weißt Du oder ein anderer hier, ob ich bei einer Punkte-MPU auch Fragen zu meinem Trinkverhalten gestellt bekomme?
Wenn in deiner Akte keine Vermerke über Alk. sind, wird danach idR auch nicht gefragt.

Zu deinem FB:
4. Wie konnten so viele Verstöße zusammenkommen?

Ich habe aus den einzelnen Delikten keine Rückschlüsse auf mein Fehlverhalten gezogen sondern gedacht: „war ein dummer Zufall – passiert dir nicht wieder“
Du hast wirklich im Laufe der Jahre (und trotz hoher finanzieller Bußen) gedacht dass dies "dumme Zufälle" waren?
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9. Warum haben sie sich (immer wieder) so verhalten?

Ich habe mich „sicher“ gefühlt und auch gedacht, dass außerorts die „Geschwindigkeitsregeln“ für mich nicht gelten (solange es die allgemeine Verkehrssituation erlaubt!)
Und was hat dich veranlasst so zu denken? Hast du auch in anderen Bereichen gedacht dass du eine "Sonderstellung" hast und Regeln für dich nicht gelten?
12. Was hatten sie sich vorgenommen, um keine Punkte mehr zu bekommen?

Da ich meine Punkte immer durch zu schnelles Fahren bekommen habe, war es mein Ziel mich an die Regeln zu halten und einfach meine Fahrten besser zu planen, indem ich früher losfahre.
Außerdem ist mir aufgefallen, dass mich das telefonieren beim Autofahren trotz Freisprecheinrichtung vom Verkehrsgeschehen ablenkt und meine Aufmerksamkeit beeinträchtigt – ich wollte also auch das Telefonieren im Auto verringern.
Und was hat dich daran gehindert das umzusetzen?
13. Warum konnten sie ihre guten Vorsätze nicht einhalten?

Die Jahre 2018, 2019 und 2020 waren beruflich sehr anstrengend. Als Verantwortlicher für den Vertrieb eines Mittelständlers dachte ich, dass die Sicherheit der Arbeitsplätze unserer Mitarbeiter und der Erfolg der Firma von meiner Leistung bei den Kunden abhängig wäre – also habe ich immer mehr Termine in meinen Arbeitstag gepackt und die Fahrstecken dazwischen für Kunden- und Mitarbeitergespräche (am Telefon) genutzt.
Wenn ich das richtig sehe, war z.B. dies hier...
05/2020 - BAB Geschwindigkeitsbeschränkung in der Nähe einer Stadt (lärmschutz): Ich war auf dem Weg um einen eBay-Kauf abzuholen und hatte mich kurz vorher in einer BAB-Baustelle verfahren; und war spät dran und die Hinweisschilder nicht wirklich wahrgenommen – Blitzerfoto
nicht unbedingt ein Kundentermin, was natürlich die Möglichkeit unterstreichen könnte dass es eben nicht nur jobbedingt zu den überhöhten Geschwindigkeiten gekommen ist...
14. Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Punktesammeln und bestimmten Ereignissen in ihrem Leben?

Denke das habe ich im Punkt vorher erleutert.
Wäre das auch die Antwort für den Gutachter?
Bezogen auf meine vorherige Anmerkung ist das, zumindest aus meiner Sicht, keine befriedigende Erläuterung...
21. Was könnte ihre guten Vorsätze wieder zum Scheitern bringen?

Nach über 30 Jahren Führerscheinbesitz und Routine habe ich meine Einstellung zur Sicherheit im Straßenverkehr grundsätzlich überdacht und neu geordnet – aktuell sehe ich keine Gründe die meine Vorhaben negativ beeinflussen könnten.
Das ist schlecht dass du die Gefahren nicht siehst...
..außerdem arbeite ich seit 2021 nicht mehr als Vertriebsleiter für die alte Firma…sondern habe mich beruflich verändert.
Naja, dann ist ja alles gut
rolleyes.gif


Fazit: Deine Aufarbeitung ist zu oberflächlich und die Gefahr ein neg. Gutachten zu kassieren somit sehr hoch. Du solltest versuchen die MPU kurzfristig zu verschieben. Dann entweder hier im Forum weiter (und intensiver) vorbereiten, oder, wie "bakira" bereits empfahl, einige Stunden bei einem VP investieren...
 

Skydive

Neuer Benutzer
Hallo Nancy,

vielen Dank für deine Antworten und Hinweise! ...und das morgens um 6:00 Uhr! Ich bekomme allmählich das Gefühl, dass Ihr als die Hauptakteure quasi 24/7 und Antwortsuchenden hier im Forum helft. An der Stelle mal ein ganz großes Dankeschön!!! :)

Du hast wirklich im Laufe der Jahre (und trotz hoher finanzieller Bußen) gedacht dass dies "dumme Zufälle" waren?
..da habe ich mich missverständlich ausgedrückt :smiley2204: Ich meine natürlich nicht, dass mein Fehlverhalten "dumme Zufälle" waren, sondern dass ich geblitz wurde.

Und was hat dich veranlasst so zu denken? Hast du auch in anderen Bereichen gedacht dass du eine "Sonderstellung" hast und Regeln für dich nicht gelten?
Interessanter weise nein: Ich fahre nicht, wenn ich getrunken habe, Überhole nicht im Überholverbot oder wenn es gefährlich wäre, Halte Abstand zum Vordermann, Telefoniere mit Freisprechen, Parke nicht auf verbotenen Flächen etc.


Und was hat dich daran gehindert das umzusetzen?
..ich habe das einfach bis zum Abgeben des Führerscheins nicht reflektiert! Im Lauf meines Autofahrerlebens bin ich ja immer mal wieder geblitzt worden. Wie beschrieben 2009 bis 2016 insgesamt 12 mal - so in Bereich "innerorts" unter 10km/h und "außerorts" unter 20 km/h. Für mich selbst habe ich das damals alles begatellisiert. Aus heutiger Sicht ein riesen Fehler! Wahrscheinlich ählich wie beim Alkohol!? Erst nur ein bisschen und dann wird es langsam mehr.
Nachdem ich mir in den letzten Monaten bewust gemacht habe was durch meine verantwortungslose Fahrweise alles hätte passieren können, tut es mir sehr leid, dass ich nicht früher nachgedacht und den Schalter umgelegt habe. Ich bin aber auch unendlich dankbar, dass kein Unfall oder etwas anderes passiert ist und ich anderen Leid zugefügt habe.

Der letzte Verstoß 05/2020 war, wie du richtigerweise anmerkst keine berufliche Fahrt. Ich bin an diesem Tag, einem Sonntag, rechtzeitig losgefahren um privat einen Schrank abzuholen. Es hätte eine gemütliche "Landpartie" werden sollen. In einer Baustelle an einem Autobahnkreuz habe ich mich falsch eingeordnet und konnte dann nicht mehr die richtige Abfahrt nehmen. Ich musste dann in die total falsche Richtung weiterfahren. Die nächste Abfahrt war gesperrt. Bis ich dann wenden konnte sind ca. 15 km vergangen. Wie bei meinen geschäftlichen Terminen habe ich dann versucht die Zeit dadurch wieder gut zu machen, indem ich auf der "freien" Autobahn schneller unterwegs war als erlaubt.
Mir ist inzwischen sehr bewust, dass das gefährlich war und ich mich rücksichtslos verhalten habe.

Wäre das auch die Antwort für den Gutachter?
Bezogen auf meine vorherige Anmerkung ist das, zumindest aus meiner Sicht, keine befriedigende Erläuterung...
Stimmt ;)
Meine Antwort hätte heißen müssen: Ich sehe keinen direkten Zusammenhang zwischen bestimmten "Ereignissen" in meinem Leben und dem Punktesammeln - Meine letzten Jahre sind grundsätzlich positiv verlaufen: ich bin gesund, habe eine wunderbare Familie, habe einen tollen Beruf der mich fordert und mit regelmäßigen Erfolgserlebnissen belohnt.
Es ist aber auch mir klar, dass ab ca 2016 der berufliche Anforderungsdruck gestiegen ist. Ich habe in meine Tage zu viel reingepackt und mir damit selbst Zeitdruck gemacht.
Das über zu schnelles Fahren wett machen zu wollen, war der absolut falsche Weg.

Das ist schlecht dass du die Gefahren nicht siehst...
Du hast recht! Falsch ausgedrückt. Ich sehe die Gefahr schon und mir ist auch sehr bewust, dass ich da nicht nur einen "Schalter" um legen muss!! In den letzten Monaten habe ich mich schon intensiv mit meinem rücksichtslosen Verhalten auseinandergesetzt und für mich passende "Hilfsmittel" erarbeitet.
• Ich muss meine Tage und besonders meine Fahrten ordentlicher planen - die Fahrt ist keine Möglichkeit um verlohrene Zeit aufzuholen!
• Beim Fahren ist meine volle Aufmerksamkeit erforderlich. Ablenkung durch Telefonate sind einfach nicht mehr drin - ich werde in Zukunft die Mailboxfunktion nutzen und dann lieber zwischendurch rechts auf einen Parkplatz ran fahren und zurückrufen.
• Und ganz wichtig: Kein Termin der Welt rechtferigt es dass ich mich rücksichtslos verhalte und andere (Menschen) gefährde. Wenn´s halt länger dauert oder später wird, dann wird´s halt später!
Ich werde als jeden Tag daran arbeiten müssen mein geändertes Verhalten auch als Führer eines KfZ umzusetzen.
Außerdem hane ich ich dem letzten Monaten in denen ich als Beifahrer unterwegs zu Terminen war gemerkt: diejenigen die uns überholt haben, standen später oftmals wieder mit uns an der nächsten Ampel oder im gleichen Stau; es bingt also auch nicht wirklich einen Vorteil.


Ich werde meinen Bogen noch mal überarbeiten und ins Forum stellen...

... und bin über jeden Hinweis und jede Idee und Hilfe dankbar! :a070:
 

Skydive

Neuer Benutzer
Bei einem Thema weiß ich aber überhapt nicht, wie ich es mir selbst oder dem GA "erklären" kann:

10/2019 – BAB Geschwindigkeitsbeschränkung in einer Senke: Ich war morgens auf dem Weg zu einem Kundentermin, war spät dran, habe telefoniert (mit Freisprechfunktion) und die Hinweisschilder überhaupt nicht wahrgenommen (!!!) – Blitzerfoto:
gemessen 176 km/h - erlaubt 100 km/h

Mir ist bewusst, dass ich vorsätzlich immer wieder zu schnell gefahren bin! Das hat sich dann in dem Bereich außerorts <20km/h abgespielt.
Dass ich auch schneller unterwegs war, belegen ja die Punkte, aber...

Die 76 km/h zu schnell kann ich mir nicht erklären!

So viel zu schnell würde ich nie vorsätzlich fahren. Ich habe in dem Augenblick telefoniert und die Autobahn war leer.

Jeder Erklärungsversuch scheint mir da "falsch" - ich habe kein Idee einer Antwort parat. Könnt Ihr mit einem Erklärungsversuch helfen? :idee0003:
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hmm, wenn du selbst schon nicht weißt wie das passieren konnte, ist es für uns natürlich noch schwieriger da einen Ansatz zu liefern
think.gif

Kannst du dich an die Situation denn noch erinnern? Wurdest du durch das Kundengespräch stark abgelenkt weil es um größere Probleme ging?

Ansonsten bleibt dir wohl nichts anderes übrig als es so wiederzugeben wie es sich zugetragen hat - du hast die Schilder übersehen/nicht beachtet. Da i-welche anderen Hintergründe konstruieren zu wollen geht eh meistens schief...
 

Skydive

Neuer Benutzer
Hallo Nancy,
wieder misslich von mir ausgedrückt: ;)
Die Umstände kenne ich schon: Ich war auf dem Weg zu einem Kundentermin. Während der Fahrt hat mich ein Kollege angerufen und mir mitgeteilt, dass er für meinen Termin nachher eine neue Lösungsidee hat; wir haben besprochen, ob und wenn ja wie ich die neue Idee später dem Kunden präsentiere.
Ich war gedanklich so in dem Telefonat (natürlich freisprech), dass ich die Schilder nicht wahrgenommen habe.

Grundsätzlich bin ich über mich selbst geschockt, dass mir soetwas passiert!! Das ist mir selbst unverzeihlich, dass ich mit fast 200 über die Autobahn fahre (Strecke war frei) und die Beschilderung nicht wahrgenommen habe!!
Ich bin heute unendlich dankbar, dass nie etwas schlimmes passiert ist und ich andere oder mich selbst durch mein Verhalten im Staßenverkehr nicht verletzt habe; und ich werde alles in meiner Macht stehende tun, dass so etwas nie wieder passiert.

Außerdem durfte ich durch mein Punktekonto, die ersten liegen ja schon vier Jahre zurück, meine Tochter jetzt beim BF17 Füherschein nicht "begeiten" - darunter habe ich sehr gelitten - wir hätten bestimmt ein paar schöne Touren zu zweit unternommen. Das gleiche soll mir bei meinem Sohn in 1 1/2 Jahren nicht wieder passieren!!:(
 

Skydive

Neuer Benutzer
...ich habe noch eine Frage und beim intensiven Suchen im Forum keine Antwort gefunden:

Beim Antrag auf Wiedererteilung habe ich angekreuzt, dass das Gutachten direkt zur FSSt geschickt werden soll. Nach allem was ich heute weiß, kann das bei neg. Gutachten für die Zukunft negativ sein.
Kann ich diesen Punkt bei der MPU Stelle noch am Tag der MPU widerrufen??
 

Skydive

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... und jetzt noch mal den überarbeiteten Fragebogen.

Noch ne Frage zwischendurch: Bei wem muss der Nachweis "erste Hilfe" abgegeben werden - FEB oder BfF / MPI ??

Genaue Fragestellung der FSSt: "Ist zu erwarten, dass der Untersuchte auch zukünftig erheblich oder wiederholt gegen verkehrsrechtliche Bestimmungen verstoßen wird?"



Fragen des Gutachters zu verkehrsrechtlichen Delikten:

Allgemeine Fragen

1. Wie viele Verstöße hatten sie?

Aktuell habe ich mit 6 Tatbeständen insgesamt 8 Punkte erreicht – jedes Mal durch überschreiten der zulässigen Höchstgeschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften

Zwischen 2009 und 2016 habe ich zusätzlich 12 OWi´s bekommen für Geschwindigkeitsüberschreitungen im Bereich 8km/h bis 14 km/h zu schnell

2. Was waren das für Verstöße?

I Geschwindigeitsüberschreitung außerorts um 44 km/h / 124 bei 80 bei Aschaffenburg
II Geschwindigeitsüberschreitung außerorts um 37 km/h / 117 bei 80 bei Rodgau
III Geschwindigeitsüberschreitung außerorts um 26 km/h / 106 bei 80 bei Hagen
IV Geschwindigeitsüberschreitung außerorts um 76 km/h / 176 bis 100 bei Bad Hersfeld
V Geschwindigeitsüberschreitung außerorts um 25 km/h / 125 bei 100 bei Koblenz
VI Geschwindigeitsüberschreitung außerorts um 29 km/h / 109 bei 80 bei Mainz

3. Wann waren diese Verstöße und in welchem Zeitraum fanden diese statt? (möglichst Datum und zu welcher Tageszeit-um so genauer, um so besser)

I 25/04/2016 / 9:01Uhr – 4-spurige Schnellstaße in der Zufahrt zu einer Baustelle. Es herrschte wenig Verkehr und ich habe die Schilder zur Reduzierung der Geschwindigkeit mißachtet. Beim 2. „Tempo 80“ Schild war ich noch 44 km/h zu schnell unterwegs – später in der Baustelle dann aber langsamer. Polizei ist in Zivil mit Videoaufnahme hinter mir gewesen. Ich war auf dem Weg zu einem Kundentermin.

II 08/10/2018 / 12:32– 4-spurige Schnellstaße in einer Baustelle. Es herrschte wenig Verkehr und die Bauarbeiten waren nicht aktiv. Ich habe die Schilder zur Geschwindigkeit missachtet. Beim der Ausfahrt aus der Baustelle (immer noch „Tempo 80“) habe ich früh beschleunigt und war final 37 km/h zu schnell unterwegs. Polizei ist in Zivil mit Videoaufnahme hinter mir gewesen. Ich war auf dem Weg zu einem Termin.

III 04/12/2018 / 20:43 – BAB Geschwindigkeitsbeschränkung in einer Senke: Ich war abends auf dem Rückweg von einem Kundentermin, mein Chef rief mich noch mal an (er saß noch am Flughafen nach dem gemeinsamen Termin) und ich habe mit ihm telefoniert (mit Freisprechfunktion) und die Hinweisschilder nicht wirklich wahrgenommen – Blitzerfoto

IV 23/10/2019 9:07 Uhr – BAB Geschwindigkeitsbeschränkung in einer Senke: Ich war morgens auf dem Weg zu einem Kundentermin, war spät dran, habe telefoniert (mit Freisprechfunktion) und die Hinweisschilder überhaupt nicht wahrgenommen (!!!) – Blitzerfoto

V 05/11/2019 /012:16 Uhr – BAB Geschwindigkeitsbeschränkung bei einem Autobahnkreuz: Ich war auf dem Weg zu einem Kundentermin, war spät dran, habe telefoniert (mit Freisprechfunktion) und die Hinweisschilder nicht wirklich wahrgenommen – Blitzerfoto

VI 17/05/2020 / 9:40 - BAB Geschwindigkeitsbeschränkung in der Nähe einer Stadt (lärmschutz): Ich war auf dem Weg um einen eBay-Kauf abzuholen und hatte mich kurz vorher in einer BAB-Baustelle verfahren; und war spät dran und die Hinweisschilder nicht wirklich wahrgenommen – Blitzerfoto

4. Wie konnten so viele Verstöße zusammenkommen?

Ich habe aus den einzelnen Delikten keine Rückschlüsse auf mein Fehlverhalten gezogen.
Im Beruf oder beim Gespräch mit Freunden kommt es immer mal wieder vor, dass jemand davon erzählt geblitzt worden zu sein. Ich habe die Gefahr und Gefährdung die daraus entsteht eint gesehen!


5. Wie war ihre Gefühlslage bei diesen Delikten?

Bei (I) war ich den ersten Tag mit einem neuen Firmenwagen unterwegs – V6 – 3 Liter. Ich habe die hohe Geschwindigkeit nicht wirklich wahrgenommen, da das Fahrzeug so schön ruhig dahingeglitten ist – Als mir die Polizisten die Videoaufnahme vorgespielt haben, habe ich mich „nicht gut gefühlt.
Bei (II) bin ich bewusst zu schnell durch eine Autobahnbaustelle gefahren. Es waren wenig Fahrzeuge unterwegs und keine Bauarbeiten aktiv. Das Zivilfahrzeug der Polizei hinter mir habe ich nicht wahrgenommen. Nachdem die Polizisten mich angehalten haben und mir die Aufnahme vorgespielt hatten, habe ich mich schuldig gefühlt, dass ich so schnell unterwegs war.

Bei (III) war´s ein fester Blitzer – Gefühl: „ Schei… , war wieder zu schnell und habe die Geschwindigkeitswarnschilder nicht registriert.

Bei (IV) war es ein extremes Gefühl, als mich der Blitz-Anhänger fotografiert hat. Ich war über mich selbst geschockt, dass mir so etwas passiert!! Das ist mir selbst unverzeihlich, dass ich mit fast 180 über die Autobahn fahre (Strecke war frei) und die Beschilderung nicht wahrgenommen habe!!
Ich bin heute unendlich dankbar, dass nie etwas schlimmes passiert ist und ich andere oder mich selbst durch mein Verhalten im Straßenverkehr nicht verletzt habe; und ich werde alles in meiner Macht stehende tun, dass so etwas nie wieder passiert.

Bei (V) war es wieder das Gefühl, dass ich schon wieder nicht aufmerksam gefahren bin und die Geschwindigkeitsschilder missachtet habe.

Bei (VI) bin ich bewusst etwas schneller gefahren als die Warnschilder erlaubt haben – die Autobahn war frei und wollte „Zeit“ aufholen um pünktlich zum Termin zu kommen. Ich habe mich sehr über mich selbst geärgert, dass ich mir selbst diesen Zeitdruck auferlegt hatte.

6. Was hätte passieren können bei den jeweiligen Delikten?

In jeder einzelnen Situation hätte ich durch mein rücksichtsloses Verhalten andere Verkehrsteilnehmer, Unbeteiligte, mich selbst und bei (VI) auch meinen Beifahrer gefährden, verletzten oder sogar töten können.

7. Wie schätzen sie sich für die damalige Zeit als Fahrer ein?

Durch meine langjährige unfallfreie Fahrzeit habe ich mich selbst und mein fahrerisches Können überschätzt. Ich habe Reaktionszeiten, Bremswege und die vielen Gefahren im Verkehr vollkommen ignoriert und mich durch die „Passive Sicherheit“ der neuen Fahrzeuge und die vielen Assistenzsysteme in einer vermeintlichen Scheinsicherheit gefühlt.

8. Woran lag es das sie keinen Unfall hatten?

In den Situationen in denen ich alleine auf der Autobahn unterwegs war, war es sicherlich Glück. In den Anderen Fällen habe ich es sicherlich den anderen Verkehrsteilnehmern zu verdanken die rücksichtsvoll unterwegs waren und sich an die Verkehrsregeln gehalten haben.

9. Warum haben sie sich (immer wieder) so verhalten?

Ich habe mich „sicher“ gefühlt und auch gedacht, dass außerorts die „Geschwindigkeitsregeln“ für mich nicht gelten (solange es die allgemeine Verkehrssituation erlaubt!) – was das angeht war ich sehr dumm .
Andere Regeln im Straßenverkehr beachte ich sehr genau: würde nie überholen wenn es verboten ist oder in einer unübersichtlichen Situation, würde nicht über eine rote Ampel fahren oder wenn ich vorher etwas getrunken hätte. Zum Vordermann halte ich ausreichend Abstand. In einer Tempo 30 Zone fahre ich 30 und innerorts halte ich mich an die Geschwindigkeit.

10. Wie haben sie auf das Verhalten der Polizei reagiert nachdem sie gestoppt oder gelasert wurden?

Ruhig, nett und freundlich. Mir war sehr bewusst, dass ich etwas verbotenes getan habe und ich hätte es gerne ungeschehen gemacht.

11. Wie haben sie auf die ersten Verwarn- bzw. Bußgelder reagiert?

Ich habe sie als gerechte Strafe empfunden, bezahlt, mich etwas darüber geärgert was man alles „schönes“ und „sinnvolles“ mit dem Geld hätte machen können.

12. Was hatten sie sich vorgenommen, um keine Punkte mehr zu bekommen?

Da ich meine Punkte immer durch zu schnelles Fahren bekommen habe, war es mein Ziel mich an die Regeln zu halten und einfach meine Fahrten besser zu planen, indem ich früher losfahre.
Außerdem ist mir aufgefallen, dass mich das telefonieren beim Autofahren trotz Freisprecheinrichtung vom Verkehrsgeschehen ablenkt und meine Aufmerksamkeit beeinträchtigt – ich wollte also auch das Telefonieren im Auto verringern.
Ich habe das aber bis zum Abgeben des Führerscheins nicht wirklich reflektiert! Im Lauf meines Autofahrerlebens bin ich ja immer mal wieder geblitzt worden. Wie beschrieben 2009 bis 2016 insgesamt 12 mal - so in Bereich "innerorts" unter 10km/h und "außerorts" unter 20 km/h. Für mich selbst habe ich das damals alles bagatellisiert. Aus heutiger Sicht ein riesen Fehler! Wahrscheinlich ähnlich wie beim Alkohol!? Erst nur ein bisschen und dann wird es langsam mehr.
Nachdem ich mir in den letzten Monaten bewusst gemacht habe was durch meine verantwortungslose Fahrweise alles hätte passieren können, tut es mir sehr leid, dass ich nicht früher nachgedacht und mein Verhalten von Grund auf verändert habe. Ich bin aber auch unendlich dankbar, dass kein Unfall oder etwas anderes passiert ist und ich anderen Leid zugefügt habe.

13. Warum konnten sie ihre guten Vorsätze nicht einhalten?

Die Jahre 2018, 2019 und 2020 waren beruflich sehr anstrengend. Als Verantwortlicher für den Vertrieb eines Mittelständlers dachte ich, dass die Sicherheit der Arbeitsplätze unserer Mitarbeiter und der Erfolg der Firma von meiner Leistung bei den Kunden abhängig wäre – also habe ich immer mehr Termine in meinen Arbeitstag gepackt und die Fahrstecken dazwischen für Kunden- und Mitarbeitergespräche (am Telefon) genutzt.
Beim letzten Verstoß war ich privat unterwegs um einen gebraucht gekauften Schrank anzuholen. An einem Autobahnkreuz habe ich mich verfahren, bin dann in die Falsche Richtung weiter – die nächste Abfahrt war gesperrt; bis ich wieder wenden konnte, waren gute 15 km rum. Ich habe dann, um pünktlich anzukommen, die Geschwindigkeitsbegrenzung missachtet.

14. Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Punktesammeln und bestimmten Ereignissen in ihrem Leben?

Ich sehe keinen direkten Zusammenhang zwischen bestimmten "Ereignissen" in meinem Leben und dem Punktesammeln - Meine letzten Jahre sind grundsätzlich positiv verlaufen: ich bin gesund, habe eine wunderbare Familie, habe einen tollen Beruf der mich fordert und mit regelmäßigen Erfolgserlebnissen belohnt.
Es ist aber auch mir klar, dass ab ca. 2015 der berufliche Anforderungsdruck gestiegen ist. Ich habe in meine Tage zu viel reingepackt und mir damit selbst Zeitdruck gemacht.
Das über zu schnelles Fahren wett machen zu wollen, war der absolut falsche Weg.

Fragen nach Änderungen gegenüber früher

15. Wie lauten ihre Vorsätze heute?
Die Autofahrt zwischen zwei Terminen ist keine Gelegenheit um Zeit aufzuholen! Eine rücksichtsvolle Fahrweise ist die Grundvoraussetzung für ein sicheres Miteinander im Straßenverkehr. Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert höchste Aufmerksamkeit und falls erforderlich müssen sich andere „Dinge“ unterordnen.


16. Was ist daran anders?
Die Priorität verschiebt sich! Nachdem ich mir wieder bewusst gemacht habe, welche und wie viele verschiedene Gefahren in Straßenverkehr lauern, müssen sich andere Termine der Fahrzeit unterordnen.
Am besten früher losfahren und einen ausreichend großen „Puffer“ einbauen – entspannt und gemäß den Regeln in Straßenverkehr verhalten.
Wenn man dann früher am Ziel ankommt als geplant, kann man die Zeit heutzutage sinnvoll mit Laptop und Handy (im geparkten Auto) nutzen.
Wenn sich die Fahrt ungeplant verlängert; andere informieren; es ist nicht akzeptabel durch zu schnelle Fahren „Zeit“ aufholen zu wollen.

17. Was wollen sie konkret tun, damit sie ihre Vorsätze diesmal einhalten können?
In der führerschein losen Zeit habe ich u. a. gelernt, dass ich meinen Tag besser planen muss (der ÖPNV fährt wegen mir nicht schneller J ) und dass sich viele Termine auch ohne persönliche Präsenz erledigen lassen.
Außerdem habe ich erfahren (wenn ich notgedrungen bei anderen Mitgefahren bin) wie schön es ist früh loszufahren und entspannt im Verkehr mitschwimmend am Ziel anzukommen.



18. Was hat sich ansonsten bei ihnen geändert?
Ich packe meine Tage nicht mehr so voll und genieße die freie Zeit mit meiner Familie und Freunden


19. Welche Einstellung zur Verkehrssicherheit haben sie heute und was ist daran neu?

Nur wenn sich alle an die Regeln halten, ist die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer gewährleistet. Die Regeln dürfen nicht nach eigenem Gusto ausgeweitet werden: Tempo 100 ist 100…
…und nicht 110 oder 120 oder sogar 130 ;-)

Außerdem durfte ich durch mein Punktekonto, die ersten liegen ja schon vier Jahre zurück, meine Tochter jetzt beim BF17 Führerschein nicht "begleiten“ - darunter habe ich sehr gelitten - wir hätten bestimmt ein paar schöne Touren zu zweit unternommen. Das gleiche soll mir bei meinem Sohn in 1 1/2 Jahren nicht wieder passieren!!

1 x zu schnell – 1 Punkt >> und der ganze Traum wäre geplatzt.


20. Was ist ihrer Meinung nach im Straßenverkehr besonders wichtig?

Der Straßenverkehr kann nur dann sicher funktionieren, wenn sich alle Verkehrsteilnehmer an die Regeln halten. Dazu ist auch die volle Aufmerksam erforderlich!
Und nur wenn ich voll bei der Sache bin habe ich ausreichende Chancen zu reagieren, falls mal ein anderer Verkehrsteilnehmer unaufmerksam sein sollte.

21. Was könnte ihre guten Vorsätze wieder zum Scheitern bringen?

Nach über 30 Jahren Führerscheinbesitz und Routine habe ich meine Einstellung zur Sicherheit im Straßenverkehr grundsätzlich überdacht und neu geordnet.

Mir ist sehr bewusst, dass ich nicht nur einen "Schalter" um legen muss!! In den letzten Monaten habe ich mich sehr intensiv mit meinem rücksichtslosen Verhalten auseinandergesetzt und für mich passende "Hilfsmittel" erarbeitet.

• Ich muss meine Tage und besonders meine Fahrten ordentlicher planen - die Fahrt ist keine Möglichkeit um verlorene Zeit aufzuholen!

• Beim Fahren ist meine volle Aufmerksamkeit erforderlich. Ablenkung durch Telefonate sind einfach nicht mehr drin - ich werde in Zukunft die Mailboxfunktion nutzen und dann lieber zwischendurch rechts auf einen Parkplatz ran fahren und zurückrufen.

• Und ganz wichtig: Kein Termin der Welt rechtfertigt es dass ich mich rücksichtslos verhalte und andere (Menschen) gefährde. Wenn´s halt länger dauert oder später wird, dann wird´s halt später!

Ich werde als jeden Tag daran arbeiten müssen mein geändertes Verhalten auch als Führer eines KfZ umzusetzen.

Außerdem habe ich dem letzten Monaten in denen ich als Beifahrer unterwegs zu Terminen war gemerkt: diejenigen die uns überholt haben, standen später oftmals wieder mit uns an der nächsten Ampel oder im gleichen Stau; es bringt also auch nicht wirklich einen Vorteil.



..außerdem arbeite ich seit 2021 nicht mehr als Vertriebsleiter für die alte Firma…sondern habe mich beruflich verändert.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Skydive,
Beim Antrag auf Wiedererteilung habe ich angekreuzt, dass das Gutachten direkt zur FSSt geschickt werden soll. Nach allem was ich heute weiß, kann das bei neg. Gutachten für die Zukunft negativ sein.
Kann ich diesen Punkt bei der MPU Stelle noch am Tag der MPU widerrufen??
ja, kannst du. Sage gleich zu Beginn dass das Ga nur zu dir geschickt werden soll.
Noch ne Frage zwischendurch: Bei wem muss der Nachweis "erste Hilfe" abgegeben werden - FEB oder BfF / MPI ??
Bei der FSSt.

Zu deinem FB noch:
14. Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Punktesammeln und bestimmten Ereignissen in ihrem Leben?

Ich sehe keinen direkten Zusammenhang zwischen bestimmten "Ereignissen" in meinem Leben und dem Punktesammeln - Meine letzten Jahre sind grundsätzlich positiv verlaufen: ich bin gesund, habe eine wunderbare Familie, habe einen tollen Beruf der mich fordert und mit regelmäßigen Erfolgserlebnissen belohnt.
Es ist aber auch mir klar, dass ab ca. 2015 der berufliche Anforderungsdruck gestiegen ist. Ich habe in meine Tage zu viel reingepackt und mir damit selbst Zeitdruck gemacht.
Das über zu schnelles Fahren wett machen zu wollen, war der absolut falsche Weg.
Sollte diese Frage so oder ähnlich kommen, solltest du dir noch einmal genau überlegen ob du sie so wie im FB beantwortest.
Grds. gibt es immer einen Zusammenhang zwischen Dingen die im Leben passieren und anschl. Fehlverhalten.
Deine Arbeit war stressig - ergo hast du dich auf der Straße "ausgelebt" durch zu schnelles Fahren. Sozusagen ein Ventil um Dampf abzulassen.

Das es im privaten Umfeld so toll lief ist da eher sekundär.

Der Gutachter muss deine intrinsische Motivation zur Verhaltensänderung erkennen können, das ist wichtig.

Leider ist/war in der Kürze der Zeit keine intensivere Vorbereitung hier im Forum möglich, von daher bleibt mir nur dir viel Erfolg zu wünschen und dich zu bitten uns i-wann nach deinem Termin mal eine Rückmeldung zu geben wie es gelaufen ist.

Hier noch ein paar Tipps für euren MPU-Tag
 

Skydive

Neuer Benutzer
Hallo Nancy,

vielen Dank, dass Du Dir die Unterlagen noch mal angeschaut hast und für die letzten Tipps und die guten Wünsche.

Ich bin Dir und den anderen im Forum dankbar, dass Ihr Euch trotz der Kürze so viel Zeit für mich genommen habt!

Meine intrinnsiche Motivation ist riesig! :) Mir sind auch in vielen Bereichen die Augen aufgegangen!!
Trotzdem - Daumendrücken tut immer gut und wird gerne angenommen! :smiley711:

... und natürlich halt ich Euch gerne auf dem Laufenden.
 
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