ALK MPU 1,28 (Wiederholungstäter MPU 2010 Drogen/Punkte)

Spunky

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Hallöle,
Vielen lieben Dank im voraus für eure Kommentare und dass ihr euch die Arbeit macht. Das forum hat mir schon vom Mitlesen sehr geholfen.
Ich habe am Mo, 16.9 eine MPU-Generalprobe bei meinem derzeitigen Verkehrspsychologen. Wäre schön wenn noch vor der Generalprobe kritische Punkte von euch beleuchtet werden könnten, damit ich das thematisieren kann.
Die Entscheidung auf KT zu plädieren ist allerdings unwiderruflich gefallen. Es wäre Energieverschwendung, mich von diesem Vorhaben abzubringen. Wenn ihr helfen wollt, dann helft mir die MPU mit KT zu schaffen.
Habt Dank und schönen Tage.
Spunky
(Gleich folgt Profilfragebogen, Fragebogen Alk-MPU und Gutachten von 2010)
 

Spunky

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Profil
Zur Person
Geschlecht: m
Größe: 1,80
Gewicht: 86
Alter: 51

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: Sommer 2014
BAK: 1,28 / 1,21
Trinkbeginn: 18:30
Trinkende: 21:45
Uhrzeit der Blutabnahme: 22:50 / 23:20

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: 12 Monate

Führerschein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: ja
Wurde mir entzogen? ja
Noch in der Probezeit?: nein

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein
Fragestellung der Fsst: C1 – Ist zu erwarten, dass ich künftig ein Kraftfahrzeug unter Alkoholeinfluss führen werde und/oder liegt als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Kfz der Klasse/n -AM+A1+A+BE+C1E+CE+L- in Frage stellen?

akt. Konsum
KT

Abstinenznachweis
(Alle Labore sind zertifiziert für die Abnahme)
20.3.13 MCV 81,6 (Gesundheits-Check-Up)
20.1.2016 MCV 83 (Gesundheits-Check-Up)
11.5.2018 Haar negativ (<7.0 pg/mg)
25.5.2018 Beginn Abstinenzvertrag 1 Jahr Urin
16.6.2018 Urin negativ
30.8.2018 Urin positiv →Abbruch Abstinenzprogram
24.9.2018 Haar negativ (<7.0 pg/mg)
10.1.2019 Haar „Aufgrund des nicht ausreichenden Materials konnte eine Analyse nicht vorgenommen werden“
25.2.2019 Haar negativ (<7.0 pg/mg)
7.6.2019 Haar negativ (<7.0 pg/mg) allerdings nur 2 cm abgenommen :)
28.6.2019 Leber GOT 26 ; GPT 25 ; GGT 20 ; MCV 82,7 (Hausarzt)
29.7.2019 Leber GGT 19,4 (Apotheke)

Kommentar:
zum 16.6.2019 Keinen Alkohol getrunken. Vermutlich hat Analyse auf Lösungsmittel vom Lackierarbeiten angeschlagen. Ich werde den positiven Bescheid auf jeden Fall mitnehmen zur MPU.
Mein heutiger beratender Verkehrspsychologe sagt, dass es insgesamt hinreicht.
11.5.2018 Haarprobe:
In meinen Vorstudien Ende 2017 habe ich KT entdeckt und in der festen Annahme, dass das die Lösung für mich ist, mit KT angefangen. Anfang 2018, während der KT Phase, habe ich dann Vorgespräche bzw. kostenlose Beratungen bei verschiedenen MPU Beratungen durchgeführt, woraufhin mir mehrfach geraten wurde auf totale Abstinenz zu plädieren. Daraus resultiert der Beginn des Abstinenzprogramm per Urinproben.
Mein jetziger, sehr erfahrener, Verkehrspsychologe (hat mehr als 10 Jahre selbst MPU-Prüfungen abgenommen) geht aber mit mir konform, dass KT möglich ist.
Ich lebe seit Anfang 2018 bis heute KT bzw. abstinent (05/2018-06/2019). Für fehlerhaft abgenommene Haar-Analysen (Zu wenig Material, 2cm) kann ich nichts. Die positive Urin Probe ist mir mittlerweile Wurscht, weil: Ich weiß, dass ich rein gar nichts getrunken habe. Insofern kann ich das offen und eindringlich in der MPU vertreten - und will das auch. Ob der MPU Prüfer mir das nun abnimmt oder nicht: Schicksal.
Ich bin überzeugt, dass KT mein Alkoholproblem lösen und die gelernte Kontrolle über mein Trinkverhalten die notwendige Lücke schießen wird, so dass ich nicht wieder ein Fahrzeug unter Alkoholeinfluss führen werde. Absoluter Alkoholverzicht wäre eine Lüge in der MPU. Deshalb kann ich das nicht vertreten.

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht? Nein
Selbsthilfegruppe (SHG)? Ja, 2 wöchig. „Männergruppe“
Psychologe/Verkehrspsychologe? Ja. Verkehrspsychologische Maßnahme 5/2018 bis 5/2019. 8 Individual-Sitzungen (Sozialtherapeut, Bescheinigung liegt vor)
+ 3 oder 4 Sitzungen MPU Prüfungsvorbereitung bei dem erfahrenen Verkehrspsychologen
Werden derzeit Medikamente eingenommen?Antidepressiva etc: Nein
KT: 12/2017 bis 5/2018 und 6/2019 bis heute
Abstinenz: 5/2018 bis 6/2019

MPU
Datum: noch nicht.
Welche Stelle (MPI): TÜV Nord
Schon bezahlt?: 11.9.2019
Schon eine MPU gehabt? 1992: Alk, 1,1 Ob das damals „MPU“ war weiß ich nicht. (2 Gruppentermine + halbstündiges abschließendes Einzelgespräch) beim TÜV. KT im heutigen Sinne wurde damals per Beurteilungskriterien noch nicht gelehrt. Die „Strategie“ „Auto zu Hause lassen“ war ausreichend.
2010 Punkte/Drogen In der MPU habe ich die Auffälligkeit 1992 freiwillig zu Protokoll gegeben. In der Akte stand nichts mehr davon.
Allerdings ist dies im Gutachten Alkohol wurde nur am Rande besprochen, KT war kein Thema.
Insofern hatte ich zwar zwei Auffälligkeiten betreffs Alkohol, aber keine Alkohol-MPU im heutigen Sinne verkehrspsychologischer Anforderungen an die Fahrtauglichkeit.

Letzte Seite Gutachten 2010:
Es ist nicht zu erwarten, dass Herr xxx auch zukünftig ein Kraftfahrzeug unter dem Einfluss berauschender Mittel (z.B. Arzneimittel, Beteubungsmittel pp.) führen wird.
Beeinträchtigungen als Folge unkontrollierten Konsums derartiger Stoffe, die das sichere Führen von Kraftfahrzeugen in Frage stellen, liegen nicht vor.
Es ist zu erwarten, dass Herr xxx auch zukünftig gegen verkehrsrechtliche Bestimmungen verstoßen wird. (→ bestanden mit Auflage)

Empfehlung (Auflagen) / Schlusssatz Gutachten 2010:
Allerdings besteht die begründete Aussicht, die noch bestehenden Defizite durch Teilnahme an einem anerkannten Kurs zur Wiederherstellung der Kraftfahreignung (§ 70 FeV) zu beheben. Nach erfolgreicher Teilnahme an einer solchen Maßnahme ist aus medizinisch-psychologischer Sicht dann nicht mehr zu erwarten, dass Herr Lala künftig gegen verkehrsrechtliche Bestimmungen verstoßen wird.

Altlasten (das haut rein)
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten:
Seit 2010 nicht, davor
1992 MPU(?) oder ähnlich wg. Alkohol 1,19 o/oo
06/2004 29 innerhalb
02/2006 32 außerhalb
04/2007 37 außerhalb
04/2007 36 außerhalb
04/2007 21 außerhalb
07/2007 Cannabis (THC: 1,5 ng/ml; THC-Carbonsäure: 26,5 ng/ml). Beim Kauf auffällig geworden (ca. 1g Gras). Habe zugegeben mit dem Auto gekommen zu sein(Montag) und am Wochenende davor Cannabis konsumiert zu haben. -> 2 Monate Führerscheinentzug. Verfahren gegen Bußgeld eingestellt.
08/2007 37 innerhalb
10/2007 fahrlässige Trunkenheit im Verkehr in Tateinheit mit vorsätzlichem Fahrens ohne Fahrerlaubnis (1,19 o/oo; Blut auf andere Drogen: negativ) --> 11 Monate Entzug, Anordnung MPU
2010 MPU Bestanden mit Auflage


Klarname gelöscht *Nancy*
 
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Spunky

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Fragebogen Alk-MPU
Einleitung
Statistik bzgl. meines Alkoholkonsums vor meiner erneuten Auffälligkeit spricht gegen mich. Ich weiß das und nehme das Risiko in Kauf, anstatt meine Vergangenheit auf die Statistik anzupassen.
Ich habe eine Teilnahmebescheinigung über eine verkehrspsychologische Maßnahme über 8 Sitzungen.
Ich habe mit vielen Beratungsstellen telefonische Vorgespräche geführt. Die meisten waren der Auffassung, dass ich Alkoholabstinenz für immer und Alkoholabstinenznachweis über ein Jahr vertreten soll.
Mein jetziger Berater stimmt dem nicht zu. Er meint ich könne durchaus auf KT plädieren. Bei diesem Berater werde ich noch eine Generalprobe MPU zur Vorbereitung durchführen. Ich schätze ihn am kompetentesten von allen ein, auch weil er 10 Jahre lang selbst MPU-Prüfungen abgenommen hat.
Ich bin zwar schon zwei mal (1992, 2007) unter Alkoholeinfluss am Steuer auffällig geworden, habe aber bisher noch keine Alkohol MPU gemacht. Die Reflexion und die heute gewonnen Erkenntnisse hinsichtlich KT sind demzufolge neu.
1992 war ich zu einer Art Gruppennachschulung an zwei Vormittagsterminen beim TÜV Hannover.
Ich weiß, dass folgendes vermuten lassen könnte, dass ich meine Probleme nicht annehme. Ich meine mich daran zu erinnern, dass uns damals dazu geraten wurde bei vorher bekannten Trinkanlässen das Auto zu Hause zu lassen. Dann könne man ruhig so viel trinken wie man möchte. Fußgänger bzw. Fahrrad fahren konnte damals auch noch nicht zum Führerscheinentzug führen…
2010 war eine Drogen und Punkte MPU (obwohl bei den auslösenden Verstößen auch eine Fahrt unter Alkoholeinfluss dabei war(+ zudem ohne Führerschein)
Trotz meiner erneuten Auffälligkeit 2014 haben sich meine äußeren Lebensumstände + innere Stabilität seit 2008 immer weiter verbessert. Die neuerlich abzulegende aktuelle MPU habe ich nicht nur dazu benutzt das Trennvermögen Alkohol und Fahren abzusichern und zu verbessern, sondern auch, um die Stabilität in möglichen Krisenzeiten weiter zu verbessern.
Setzen kleiner Ziel in Krisenzeiten und regelmäßige Teilnahme an einer anonymen Gesprächsgruppe zur Prophylaxe und Früherkennung von gefährlichen Situationen.
Die äußere Motivation habe ich zu und nach 2010 gelöst, aber nur wenig Vorkehrungen getroffen, die in einer zu erwartenden kritischen Situation Stabilität verleihen. Zu den wenigen damaligen Vorkehrungen bzw. Verhaltensänderungen gehört, dass ich geübt habe mit bestimmten Menschen offener und aktiv über Probleme zu sprechen, meine Frau vor allem, aber Eltern, manche Verwandte, Tenniskumpel, nicht zuletzt Selbsthilfegruppe. Wobei der Test natürlich schwierig ist, wenn keine schwerwiegenden Probleme da sind.
 

Spunky

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Fragebogen Alk-MPU
Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.

(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
4.7.2014, 21:45 Uhr (Blutabnahme 22:50: 1,28% / 23:20: 1,2,1%)
Beginn 18 Uhr.
Am Tattag hat Deutschland zur Weltmeisterschaft (gegen Frankreich)gespielt. Ich und mein Kumpel wollten das Spiel in einem Biergarten anschauen. Zu dem Zeitpunkt war ich ein halbes Jahr verheiratet und hatte mit meinem Kumpel, der auch gerade geheiratet hatte, vereinbart, das Treffen als nachgeholten Junggesellenabschied zu feiern. Es war also von vornherein klar, dass wir etwas mehr trinken würden. Deshalb bin ich sehr früh von der Arbeit nach Hause gefahren, um das Auto dort abzustellen und dann mit dem Bus und Bahn zum Biergarten zu fahren zu fahren(Etwas 50 Min Fahrtzeit). Leider waren die Straßen ganz außergewöhnlich voll (2,5 Stunden für 30 km), so dass ich den Zug nur noch erreichen konnte, wenn ich das das Auto zu Hause ohne weitere Parkplatzsuche im Halteverbot abstellen würde. Das hat dann auch geklappt. Ich habe den Zug gerade so erreicht. In dem Moment fühlte ich mich sicher. Fahren und trinken nach meinem damaligen Wissenstand sauber getrennt. Das Auto war ja zu Hause. Ich hatte nicht die Möglichkeit vor meiner Rückkehr unser Auto im alkoholisierten Zustand zu nutzen. Zudem hatte ich dieses Vorgehen 1992 bei meiner ersten Alkoholauffälligkeit in einer Maßnahme beim TÜV Hannover so gelernt: Wenn man weiß, dass man trinken will, Auto zu Hause lassen und dann darf man ruhig einen über den Durst trinken.
Der Junggesellenabschied artete dann in einer Art Wettstreit aus, wer mehr verträgt. Auf dem Rückweg war ich dann total betrunken, so dass ich fast die ganze Zeit ins Zugklo gekotzt habe. Zudem meinte ein Beifahrer im Zug, dass ich eine Menge Ärger bekommen würde, wenn mein Auto im Halteverbot stehen bliebe und das so gut wie gesichert sei, da dort andauernd Parkplatzkontrollen durchgeführt werden.
Leider hat das in meinem betrunkenen Schädel eine leichte Panik ausgelöst, wieder auffällig zu werden, was wiederum zu der Fehlentscheidung geführt hat, dass es besser sei, das Auto noch schnell ein paar Meter weiter außerhalb des Halteverbots zu parken. Ein Nachbar hat dann meine Einparkversuche in die riesige Parklücke beobachtet. Ebenso wie ich torkelnd aus dem Auto gestiegen bin und hat die Polizei angerufen. Die Polizei hat mich dann ein paar Minuten später geweckt, nachdem meine Frau sie reingelassen hatte.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Der Biergarten war ziemlich voll. Wir sind lange nicht bedient worden, deshalb hat das Unglück erst kurz nach Spielanfang, also ca. 18:15 Uhr seinen Anfang genommen. Getrunken habe ich dann etwa 5,5 halbe Liter Hefeweizen und 3, höchstens 5 Schnäpse zwischendurch, so etwa bis 20:45. Das mit den Schnäpsen war mir schon entfallen, als ich begonnen habe mich detailliert damit auseinander zu setzen. Ich bin nur wieder drauf gekommen, weil ich anhand eines Alkohol/Promille Rechners allein mit den Weizenbieren die gemessenen Promillewerte nicht erreichen konnte. Selbst diese Mengen scheinen mir unwirklich, da ich auf dem Rückweg im Zug noch so einiges wieder „abgegeben“ hatte. Ich weiß noch, dass wir zu Beginn noch etwas fettiges mit Pommes gegessen hatten.

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

200, 300 Meter. Nicht Kilometer.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Nein! Ich weiß noch wie ich mir gewünscht habe, dass die Fahrt bald vorbei sei, da ich im Auto das Gefühl hatte, ohnmächtig zu werden. Ich konnte das Auto nicht gerade einparken und bin beim Fahren zur Seite gekippt.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Das Abstellen des Wagens bei unserer Wohnung sollte die Trunkenheitsfahrt unnötig bzw. unmöglich machen 1992 hatte ich gelernt, dass das Vorgehen so angemessen ist, um Trunkenheitsfahrten zu vermeiden. „Es kann nichts schiefgehen“, so dachte ich bei meiner „Trinkplanung“ damals.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Ja.
Aufgefallen 91 mit 1,19 (glaube ich )
2007/10 ebenfalls 1,19

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

In der folgenden Tabelle geht es immer um Bier, bis 2005 meistens Hefeweizen, später dann eher Pils, 2006/2007 waren es Tequila flavoured Bier 0,65 l Flaschen.
Bis 2000
150 – 200 x 0,3 bis 0,5
30 x 0,5 – 0,8
10 – 15 x über 0,8
2000 – 2006
10 x bis 0,5
0 – 3 x 0,5 – 0,8
0 x über 0,8
2006/07
20-30 x bis 0,5
5-10 x 0,5 – 0,8
3 – 6 x über 0,8
Nach MPU 2010: max. 10 x bis 0,5.
Die Übertretungen reduzieren sich auf fast 0, eben mit der Ausnahme 2014, Junggesellenabschied.
Die verdeckten Fahrten unter Alkoholeinfluß sind, auch bei mir, in vielen Lebensphasen, viel,viel höher als die bekannten Fahrten unter Alkoholeinfluss. Bei mir muss man verkehrsrechtliche Verstöße aufgrund von THC noch dazu nehmen. Dann wird das Verhältnis verdeckt/bekannt gänzlich absurd.
Ich folgere daraus, dass Sie mir ein einmaliges besonderes Ereignis im Jahr 2014 wohl nicht abnehmen werden.

Wie erklären Sie sich die vergleichsweise niedrigen Trinkangaben?
In den Jahren bis 2000 war ich eher an Marihuana interessiert, an Alkohol eigentlich nur selten, sehr gemäßigt. Hinzu kommt:
Bis 92 hatte ich kein eigenes Auto.
Bis 2000/01 habe ich in einer Gr0ßstadt gewohnt und war auf mein Auto nur selten angewiesen, zeitweise hatte ich auch keines.
Ab 2000 war ich sehr darauf konzentriert einen Berufseinstieg zu schaffen nach abgebrochenem Studium, was bis 2005/06 auch ganz gut gelaufen ist. 2006/07 gab es eine relative kurze Phase, etwa ein ¾ bis 1 Jahr, in der ich regelmäßig fahren musste und mich gleichzeitig in einer sehr schwierigen Lebensphase befand. Die Probleme dieser Phase habe ich Anfangs versucht mit Kiffen zu verdrängen. Erst als ich merkte, dass Kiffen mit dem Beruf nicht zu vereinbaren ist, bin ich eine zeit lang substituierend auf Alkohol umgestiegen.
Nach 2008 (MPU 2010) wurde mein Leben stetig besser. Eine Entwicklung, die sich bis heute fortsetzt und die durch die Notwendigkeit der erneuten Reflexion zu dieser letzten MPU noch mehr Stabilität gewonnen hat.
Problembewältigungsstrategien hatte ich aus der MPU 2010 mitgenommen, es gab aber nur sehr wenige Trinkanlässe. Die wenigen Anlässe, die es außerfamiliär gab, habe ich mit der Strategie „Auto zu Hause lassen“ bewältigt, aber nicht meine Trinkmengen kontrolliert. Das Ganze war mir sehr wichtig. So habe ich auch einige Male mehr als 50 Euro für eine Taxifahrt ausgegeben, wenn öffentliche Verkehrsmittel nicht mehr vorhanden waren, um nach Hause zu kommen. Zudem bin ich wieder viel Zug, Straba und Fahrrad gefahren. Von meinem Wohnort aus ist alles sehr gut mit dem Fahrrad zu erreichen, die Arbeit war mit dem Zug insgesamt günstiger zu erreichen…
 

Spunky

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Fragebogen Alk-MPU
Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
Kontakt: Irgendwann als Kind schon. Meine Oma, die als Bayern Fan sich ein Bier zum Fußball genehmigt..
Konsum: Mit 10 Jahren, als ich in Bayern auf Bestellung meiner Mutter nach einem „dunklen Bier“ kein Malzbier, sondern einen halben Liter Starkbier serviert bekam.
So mit 17/18 hatte ich BlueBols Cockteil unterschätzt, was mir einige Zeit auf dem Rand einer Toilette beschert hat.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
An eine beginnende Regelmäßigkeit kann ich mich während des Zivildienstes erinnern. Halbe Liter Bier. Als ich damals bemerkt habe, dass die abendliche Dosis steigt, eine Gewöhnung einsetzt, habe ich es aber sofort wieder sein lassen.
In den Jahren 2006/07 während der berufl. Und privaten GroßKrise habe ich versucht Probleme und Stress mit THC zu bekämpfen. Die Langzeitwirkung von THC hat sich allerdings negativ auf die Arbeit ausgewirkt. Die Auffälligkeit mit THC 2007 hat sich ebenfalls aus einer Langzeitwirkung des THCs ergeben. THC wurde mehr als 36 Stunden nach dem letzten Konsum festgestellt. Ich wollte das wieder los werden. Für einige Wochen habe ich dann THC durch Alkohol substituiert, allerdings nicht im Sinne von Besinnungslosigkeit.
Ansonsten lag mein Alkoholkonsum gleichbleibend so bei durchschnittlich 2-3 Gläsern Bier oder Wein mit abnehmender Tendenz. Manche Woche gar nicht, manchmal etwas mehr. Die abnehmende Tendenz erklärt sich auch daher, dass es
in jungen Jahren einfach mehr Trinkanlässe gab. Und heute: Ein Kind im Haushalt… Vorbildfunktion..drückt ebenfalls auf den Konsum. Zudem habe ich KT eingeführt.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
Durchschnittlich 2-3 Gläsern Bier oder Wein pro Woche mit abnehmender Tendenz.Manchmal mehrere Woche gar nicht, manchmal mehr. Im Durchschnitt zur Studi zeit bis 2000 etwas mehr, da mehr Trinkanlässe.
Bis 2000 vereinzelt Hefeweizen (mit Zitrone) oder Pils. 2006/07 war es tequila flavoured Bier, Heutzutage nur Pils oder Rotwein zum Essen bei meinen Eltern. Selten (3-4 mal pro Jahr auch Sekt mit meiner Frau)
Ganz selten mal ein Schnaps oder Cocktail (eher alle zwei/drei Jahre) aber nur wenn ich gedrängt wurde auf Festivitäten. Allein habe ich sowas nie getrunken.
Allerdings muss ich gestehen, dass, wenn ich denn mal volltrunken war, immer Schnäpse oder ähnliches im Spiel waren.

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Mit dem Tennispartner mal ein Hefe nach dem Spiel, mit meiner Frau Abends einen halben Liter Bier geteilt. Ab und zu eine dreiviertel Flasche Sekt. Bei den Eltern Wein zum Essen, mit Kollegen bei berufl. bedingten Anlässen, selten auch mal allein ein Bier.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive; Anmerkung: o.g. Link "psychologisches Gespräch" lesen)

2005/2006

hatte ich die Ansprüche an mich selbst zu hoch angesetzt. Schwieriger Firmenwechseln + Fernstudium hat zu Burnout Symptomen geführt, was ich damals leider nicht erkannt hatte. Ich konnte mir nichts mehr merken, keine Konzentration. Dies hat mich letztendlich zurückgeworfen und weil ich den Burnout nicht erkannt habe, habe ich zusätzlich unter schlechtem Selbstbewusstsein gelitten. Ich dachte ich wäre nicht mehr fähig eine zu meinen Kollegen vergleichbare Leistung zu zeigen.

2007/08
war ich in einer äußerst schwierigen Situation. Ich hatte Ende 05 bei einem neuen Arbeitgeber und in einem neuen fachlichen Umfeld angeheuert, was allein schon eine berufliche Herausforderung war. Gleichzeitig habe ich mir zugemutet ein Fernstudium zu beginnen. Ich hatte nicht bemerkt wie ich mich überlaste. Im Nachhinein denke ich, dass ich in ein Burn-Out reingerutscht bin. Eine Abwärtsspirale der Leistungsfähigkeit in der Druck und Versagensangst in dem Maße wachsen wie die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit abnimmt. Das Ergebnis war jedenfalls, dass ich keines von beiden geschafft hatte. Bei der neuen Firma bin ich über die Probezeit nicht hinaus gekommen, das Fernstudium musste ich abbrechen. Ich war verzweifelt, habe aber trotzdem -während einer mehrmonatigen Zeit der Arbeitsplatzsuche, weiterhin in Ausbildung investiert, diesmal um fachliche Lücken zu schließen, die ich als Quereinsteiger hatte. Da SAP Kurse extrem teuer sind, hat das meine finanzielle Situation weiter verschlechtert. Nach dieser Phase habe ich einen neuen Job gefunden in einer anderen Stadt mit 6 Monaten Probezeit. Ich war immer noch ängstlich, ob ich es schaffe die 6 monatige Probezeit zu überstehen, wodurch ich eine existenzbedrohende Situation empfunden habe. Die schlechte finanzielle Situation durch die Ausbildungskosten und keine Bekannten in einer neuen Stadt. Ich hatte nur ein sehr kleines Zimmer genommen, mit Toilette auf dem Flur, weil ich befürchtete evtl. wieder nicht die Probephase zu überstehen. Das zu kleine Zimmer war ein enormer Fehler. In den engen Wänden wurde meine Einsamkeit nur noch größer, die Angst vor erneutem Versagen ebenfalls. Ich hatte nicht die Mittel diese Belastungen abzubauen, nicht mal Sport, geschweige denn die Fähigkeit bzw. das Wissen um die heilenden Kräfte eines Sorgengesprächs mit geeigneter Person oder Selbsthilfegruppe. Während meines - ich nenne es mal: -Wiederaufbaus ab 2008, habe ich erfahren, dass Gespräche über Probleme mir sehr dabei helfen diese Probleme klarer zu benennen und Maßnahmen einzuleiten, die viel mehr Zug zur Lösung entfalten, als ohne externe Hilfestellung und Öffnung meiner Gefühlswelt.
2014
Die Auffälligkeit 2014 hatte keinen Hintergrund, der sich aus besonderen Belastungen berufl. oder privater Natur ergäben hätte, sondern war ein geplanter Trinkanlass, eben mein nachgeholter "Junggesellenabschied", der spontan zum übermäßigen Missbrauch geführt hat. In Ermangelung der intensiven Beschäftigung mit meinem Problem bei Alkoholkonsums war mir 2014 nicht bewusst, dass ich mir unter Alkoholeinfluss so wenig trauen kann, dass ich am Besten gar nicht mehr angetrunken rumlaufen sollte. KT kannte ich nicht. Eine Promillegrenze von 0,3? Fehlanzeige. Das war in meiner Vermeidungsstrategie nicht enthalten. Ich dachte das Auto zu Hause lassen und zum Trinkanlass fahren wäre OK und im Sinne einer Vermeidungsstrategie hinreichend, auch wenn dann mächtig einer über den Durst getrunken wird. Ich habe mich zu sicher gefühlt mit dem Auto, das ich in der Nähe meines Wohnortes abgestellt hatte.
Von Ursachen wie 2007/08 kann keine Rede mehr sein. Ich war im Großen und Ganzen sehr gefestigt. Durch Gespräche mit Vertrauten und auch psychologischer Hilfestellung konnte ich mir die Ursachen, die zu meiner misslichen Situation 2007/08 geführt hatten, besser vor Augen führen und lösen. Eine schöne Wohnung wurde gefunden. Tennispartner und einige andere Freunde über den Beruf und ältere Beziehungen in der Gegend, die ich reaktivieren konnte, ebenfalls. Die Investitionen in Ausbildung hatten sich sehr rentiert. Nicht nur in Form von Gehalt, auch Stabilität und Abgeklärtheit gegenüber meinen berufl. Aufgaben. Mit der Zeit hatte sich eine gewisse Leichtigkeit eingestellt, das Rad der Abwärtsspirale drehte sich immer schneller in entgegengesetzte, positive Richtung. Mein Selbstvertrauen hat sich gut entwickelt. Im Job hat man mir Führungsaufgaben anvertraut. Schließlich habe ich 2012 meine jetzige Frau kennengelernt. Wir haben Ende 2013 geheiratet, 2014 im Oktober kam mein Sohn zur Welt. Getrunken habe ich im allgemeinen sehr wenig.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Zunächst, so bis zum 2. Bier, löst sich die Zunge etwas, reden wird etwas enthemmter. Mit zunehmender Menge reduziert sich Sehvermögen, Reaktionsfähigkeit (0,8% -> -50%), immer schneller. Bei höheren Menge habe ich gestörtes Gleichgewichtsempfinden, im Zug oder Auto wird mir schlecht. Ich kann Dinge nicht mehr wie gewohnt richtig beurteilen und beginne temp. Gefühle übermäßig zu berücksichtigen. Die Kontrollfähigkeit nimmt stark ab. Schon ab dem 2 Glas Bier/Wein spüre ich den Alkohol.
Bei größeren Mengen auf Parties merke ich, dass ich nicht mehr richtig denken kann und möchte dann schnell und frühzeitig nach Hause. Meine Stimmung wird eher depressiv. Den nächsten Tag fühle mich grausam und kann gar nichts weiter unternehmen.
Ich weiß, dass auch bei mir die Risikobereitschaft unverhältnismäßig stark zunimmt, wie sonst komme ich auf den Gedanken volltrunken noch fahren zu müssen. Bei meiner Auffälligkeit 2014 musste ich zudem stark kotzen und konnte nicht mehr gerade gehen bzw. einparken.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Bezügl. Alkohol eigentlich nicht in dem gemeinten Sinne. Bei THC sah das schon anders aus.
Ehrlich gesagt… Am meisten wurde sich bezgl. Alkohol darüber mokiert, dass ich keine härteren Getränke mit trinke. Auf Festen eher Jägermeister und irgendwelche Schnäpse, Whisky usw. Oder auch der Grappa nach dem Essen bei meinen Eltern. Wenn mir jemand zu aufdringlich wird auf Feierlichkeiten, lache ich dann meistens und bemerke etwas überspitzt Provokantes. Z.B. Wie solch ein kultivierte Menschen nur solche Widerlichkeiten zu sich nehmen kann. Also eine Art scherzhafter Gegenangriff, wenn man so will.
Heutzutage würde ich auch die Karte spielen, dass ich schon zu viel Mist gebaut habe, wenn "härtere" Getränke mit im Spiel sind. Ich erzähle dann auch von meinem Führerscheinentzug. Dafür haben dann meist auch die größten Verführer Verständnis - habe ich festgestellt.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Wenn ich diesen Junggesellenabschied mit den finanziellen und aufwandsbezogenen Belastungen ausklammere, bezogen auf die letzten 10 Jahre wohl keinen. Das Ereignis 2014 hat mir natürlich Ärger mit meiner Frau eingebracht, aber auch dazu geführt, dass sie gezwungen war, selbst Auto fahren zu lernen. Ich selbst habe das Auto nicht vermisst, die viele Kohle, die es kostet hat aber schon. Hätte ich gern für meinen Sohn zur Ausbildung gespart, jetzt ist sie weg.
Aus ökologischer und gesundheitlicher Sicht (Fahrrad fahren) hatte es positive Auswirkungen, die ich durch aus schätze und auch genieße.
THC dagegen hat mein Leben stark verändert, so ziemlich alles würde ich sagen.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Als „Weit mehr“ kann ich es nicht bezeichnen. Folgende Steigerungen meines Alkoholkonsums habe ich bemerkt:
1. Als Zivildienstleistender um 1990 ist mir in der Zivi WG aufgefallen, dass wir/ich so regelmäßig Bier getrunken haben, so dass ich mehr vertragen konnte als üblich. Nachdem ich das bemerkt habe, habe ich das aber -auch zugunsten der Kifferei, die mir weniger gefährlich erschien, wieder zurückgefahren. Die Ursache war hier einfach Geselligkeit mit den anderen Zivis, als gescheiterte Problemlösungsstrategie.
2. als ich 2007 den Führerschein verloren habe, gab es einige Wochen, wo ich mehrmals, vorwiegend am Wochenende jeweils um 0,8 bis 1,3 Promille gehabt haben dürfte. Ich hatte damals versucht THC mit Alkohol zu substituieren, letztendlich Probleme zu kompensieren.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ja einige Male, vielleicht so 10-20 Mal. Volltrunkenheit. Die Kontrolle über die Trinkmenge ohne Volltrunkenheit habe ich viel öfter erlebt. Wie ich heute weiß, setzt meine Kontrolle über die Trinkmenge schon ab 0,3 Promille aus, zumindest besteht erhöhte Gefahr, dass unkontrolliertes Trinken einsetzen könnte.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Während meiner Zivi Zeit habe ich bewusst und mit Absicht einige Wochen verzichtet, ja. Mit den anderen Zivis in einem Haus gab es einen recht hohen Trinkdruck, dem ich der Einfachheit halber durch komplettes Entsagen begegnen wollte. Ich meine damit, dass gar nichts trinken einfacher und sicherer umzusetzen ist als „ein bisschen trinken“. Unbewusst und unabsichtlich habe ich sehr oft mehrere Wochen, auch Monate Trinkpause eingelegt.

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Gelegenheitstrinker, in 2007 auch Konflikttrinker.
Den Gelegenheitstrinker mache ich anhand der durchschnittlichen relativ geringen Trinkmengen aus, die auch von längeren wochen- monatelangen unbeabsichtigten Pausen unterbrochen sind.
In 2007 war natürlich der Aspekt der versuchten Problembewältigung gegeben. (Substitution THC)
Ein „trinkender Fahrer“, nicht „fahrender Trinker“
Bezügl. der Fragestellung nach einer Alkoholabhängigkeit:
Die Diagnose Abhängigkeit ergibt sich, wenn über ein Jahr gesehen drei oder mehr der folgenden Kriterien zutreffen:
- Starker Wunsch / Zwang Alk zu konsumieren. -> Nein, niemals über 1 Jahr
- Kontrollverlust bzgl. Beginn/Ende/Menge des AlkKonsums -> Ja, in Einzelfällen und bzgl. der 0,3 % Schwelle.
- körperliches Entzugssyndrom -> Nein
- Nachweis einer Toleranz -> Nein. Als Zivi Konsum sofort gestoppt als das spürbar wurde
- Vernachlässigung anderer Interessen zugunsten des Alk-Konsums -> Nein
- fortgesetzter Konsum, trotz Nachweises schädlicher Folgen -> Nein

Exkurs: KT: Wie soll das möglich sein bei 3 Alkohol-Auffälligkeiten? Warum soll es jetzt funktionieren und nicht schon früher?
Die Auffälligkeiten sind zwar da, allerdings habe ich noch keine komplette MPU zum Thema Alkohol abgelegt. Von daher habe ich bestimmte Dinge nicht reflektier.
92 würde ich nicht als MPU im heutigen Sinne werten, sondern nur eine Art Nachschulung in Gruppenarbeit. Zudem gab es damals das Konzept des kontrollierten Trinkens noch nicht. Ich bin mir nicht sicher, ob überhaupt Begutachtungsrichtlinien existiert haben. KT ist jedenfalls in Deutschland erst seit 92 bekannt geworden und hatte damals mit Sicherheit noch keinen Eingang in Begutachtungsrichtlinien gefunden. Soweit ich mich erinnern kann, wurde damals gelehrt, dass das Vorgehen „Auto zu Hause lassen“ als Vermeidungsstrategie ausreichend war.
In 2010 habe ich mich "nur" mit meinem allgemeinen Abhängigkeitsproblem (+ Lebenskrise) beschäftigt. 2010 war eine Drogen/Punkte MPU. Das Thema Alkohol war nur Nebensache. Insofern ist diese MPU die erste, bei der ich mich intensiv mit meinem Umgang mit Alkohol im Verkehr auseinandersetze. Ich habe wichtige Erkenntnisse über mein Trennungsvermögen Fahren/Alkohol und die Wirkung von Alkohol gewonnen (Einsetzender Kontrollverlust ab 0,3 % ,Erwerben der Fähigkeit dies bei Trinkanlässen zu kontrollieren) und daraus Schlüsse und Verhaltensänderungen gezogen/umgesetzt(permanentes Unterschreiten dieser Grenze, Kontrolle beim Trinken bewahren), die ein erneutes Fahren unter Alkoholeinfluss verhindern werden.
 

Spunky

Benutzer
Fragebogen Alk-MPU
Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Zu Besuch bei meinen Eltern Rotwein zum Essen.
Seit einem Besuch in Wien trinken wir im Sommer alle ein, drei Monate Aperol Spritz. Mal ein Bier mit Kollegen(ca. Alle 2 Monate).
Ich trinke nur wenn ich die Trinkanlässe im Vorhinein kenne, nicht mehr als 2 Bier pro Abend, 1x Monat bzw. 12 mal im Jahr. Ich markiere die Anlässe in einem Kalender, der in der Küche hängt.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Letzten Montag mit meiner Frau eine Dose Green Lemon Becks geteilt.

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Selten. Vorwiegend wenn ich mal zu besonderen Anlässen mit hohem Trinkdruck unterwegs bin. Dann sieht das Glas voll aus, ist aber nix drin, was lästigen Trinkaufforderungen entgegenwirkt. Seltsamerweise nach dem Tennis manchmal gern(früher). Normalerweise schmeckt es mir nicht so gut.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Weil mir manche alkoholische Getränke schmecken. Zum Essen vorwiegend, nach dem Sport.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Ich habe es nur sehr gering reduzieren müssen, um auf 0 zu kommen. Die Änderungen beziehen sich bei mir auf die wenigen externen Anlässe außer Haus und Familie. Hier habe ich den Trinkstop schon bei einer Menge von etwa 0,3 Promille umgesetzt. Ich habe erkannt, dass ich mir bei größerer Konzentrationen nicht mehr trauen kann. Die Hemmschwelle mehr zu trinken sinkt ab 0,3 Promille immer mehr und bei noch etwas höheren Promillewerten sinkt auch die Hemmschwelle noch ins Auto zu steigen. Mir war früher nicht klar: Die Gelegenheit in ein Auto zu steigen könnte immer entstehen, auch wenn ich es nicht erwarte und mein Auto vorbereitend zu Hause lasse. Insofern kommt bei meinem Alkoholproblem nur permanente Kontrolle auf einem sher niedrigen Niveau (<0,3 Promille ) in Frage, um Sicherheit zu erlangen.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Ich musste auf Festivitäten bewusst trinken lernen, also Mitrechnen, mich etwas auf meine Problematik konzentrieren, auch wenn ich eingeladen wurde. Also meinen Promillewert im Auge behalten. Mehrere Cola zwischendurch trinken, ist meine wichtigste Regel, wenn viele Stunden zu verbringen sind. Eine Umstellung bewusst zu erreichen, hat sich lediglich bei Festivitäten ausgewirkt. Wichtig war auch zu lernen wie man dem Trinkdruck ausweicht oder entgegenwirkt wenn Alkohol „gruppendynamisch“ konsumiert wird. Anfangs waren die zwei drei Partyabende dann immer etwas „rechnerisch“ und ich dachte schon, dass die Kontrolle ein Partykiller ist. Es stimmt aber nicht. Früher war ich, wenn Alkohol im Spiel immer früh weg von der Party, heute halte ich länger durch. Die richtig gute Stimmung kommt dann oft erst später, also keine Partybremse. Mir gefällt es dabei die Kontrolle zu behalten und zu den Füchsen zu gehören, die das im Griff haben. Bei Trinkanlässen habe i ch mir solche „Vorbilder“ gesucht und beobachtet. Das war sehr aufschlussreich.
Zu Hause habe ich zwar auch gerechnet, allerdings war hier der Geschmack am Gertänk schon immer im Vordergrund, weswegen der häusliche Trinkanlass bei uns immer schnell beendet ist. So ab 0,3 Promille schmeckt es dann sowieso nicht mehr.
Am nächsten Morgen bin ich bei „externen“ Trinkanlässen dann leicht aus dem Bett gekommen, keinen Kater, Mattigkeit, Antriebslosigkeit. Das war gut. Im normalen Alltag hat sich nicht viel geändert. Anfangs haben wir im Supermarkt manchmal den Weg zum Bier eingeschlagen und dann erst festgestellt, dass ich ja keinen Alkohol trinken darf. Das hat sich aber gelegt. Bei meinen Eltern zum Essen war es so, dass mein Vater wegen Krankheit auch nichts trinken durfte, ging also.
Um Stress abzubauen, gehe ich sehr regelmäßig Schwimmen. Der wichtigste Baustein war aber das Training über Probleme zu reden.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Bezogen auf 2007/08 mein Selbstbewusstsein massiv verbessert. Meine berufl., finanzielle und familiäre Situation ist sehr stabil und befriedigend. Ich weiß heute welches die richtigen Maßnahmen sind, um Probleme zu bewältigen. Über Probleme zu reden fällt mir nicht mehr schwer, denn ich weiß nun aus Erfahrung, dass sich hierdurch Lösungen auftun. Schon das Sprechen darüber ist eine Erleichterung.
Die Reflexion über meinen Umgang mit Alkohol anlässlich der Auffälligkeit 2014 hat mir Fähigkeiten verschafft, die mich weiter persönlich stabilisieren.
Den Aspekt des Kontrollverlustes schon bei geringen Trinkmengen speziell für mich besser einschätzen zu können und den Umgang damit zu lernen betrachte ich als Bereicherung. Es ist eine wertvolle Fähigkeit die Kontrolle zu Trinkanlässen zu behalten und macht teils sogar etwas Spaß, z.B. wenn ich bis zuletzt durchhalten kann und nicht besoffen nach Hause ins Bett flüchte. Viele andere doof werden und gar abstürzen, ich aber durch die Alkoholverführungen sicher navigieren kann.
Auswirkungen auf mein soziales Umfeld haben sich mit 2014 kaum ergeben, außer dass sich evtl. Konflikte etwas reduziert haben, da ich insgesamt gelassener auftreten kann.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Die äußeren Ursachen meiner Auffälligkeit von 2007/08 meine ich gut unter ausgeräumt gebracht zu haben. Akkurater Stand im Job, gesicherte finanzielle Verhältnisse, schöne Wohnung, ganz liebe Familie. Ich habe gelernt über Probleme zu sprechen, wenn auch nicht mit jedem, der mir gerade über den Weg läuft. Um Lebenskrisen präventiv entgegen zu wirken, - und das ist neu und ein Ergebnis der verkehrspsychologischen Maßnahme- nehme ich regelmäßig an einer Selbsthilfegruppe „Männergruppe“ teil, bei die Teilnehmer anonym Probleme austauschen können. Die Anonymität hilft mir, noch offener Gespräche zu führen. Bei akuten sehr kurzfristigen Fällen, bei denen ich vielleicht in der Familie keinen Halt finde, weil es diese betrifft, habe ich die Nummer eines Sorgentelefons. Im äußersten Notfall kann ich auch den Psychologen kontaktieren, der die verkehrspsychologische Maßnahme mit mir durchgeführt hat. Sollte sich eine schwere Lebenskrise oder wieder ein Drogenproblem hinsichtlich Cannabis ankündigen finde ich beim Lukas-Werk Hilfe. Die neuen Techniken des KT, um für mich gefährliche Alkoholkonzentrationspegel zu verhindern, habe ich soweit trainiert, das Sie mir leicht von der Hand gehen(12/2017-52018 und ab 6/2019). Das neue Vorgehen kontrollierten Trinkens mit dem Ziel die 0,3% nicht wesentlich zu überschreiten, konnte ich nach meinem Abstinenzzeitraum mehrfach ausprobieren. (Hier folgt ein schriftliches Trinkprotokoll über die Trinkanlässe seit Anfang Juni 2019, ca. 8 Trinkanlässe, unregelmäßig verteilt).

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung,) ->
Hintergrund der Frage ist, welche Umstände können dazu führen, dass Sie wieder
in alte Gewohnheiten zurückfallen würden, wie merken sie das und was tun sie dagegen?
<-
Unbedingt, ja. Wenn ich intensiver daran denke, habe ich direkt ein wenig Schiss, ob die Vorkehrungen (Fähigkeit über Probleme zu sprechen, Stressabbau durch Sport, Selbsthilfegruppen, Psychologe, Sorgentelefon) auch ziehen.
Im Moment beschäftigen mich nur kleinere Probleme. Was würde aber passieren wenn z.B. meinem Sohn etwas zustößt? Ich gehe regelmäßig in mich und versuche zunächst im Selbstgespräch Problemsituationen zu erfühlen. Z.B. wenn Gedanken immer nur um dieselbe Thematik kreisen, wenn der Bauch sich kribbelig gestresst anfühlt durch andauernde Anspannung. Dann weiß ich, dass für mich Gefahr besteht Entspannung durch Drogen/alkohol zu suchen. In dem Fall suche ich das Gespräch. Ich frage mich: Was stört mich gerade im Moment? Ich bin schlecht drauf. Warum? Ich schildere und diskutiere meine Überlegungen dann meiner Frau/Familie und auch bei den regelmäßigen Treffen der Selbsthilfegruppe. Ich hoffe durch dieses Training bei kleineren Problemchen gewissermaßen die Infrastruktur der Lösungsfindung erschaffen zu haben, so dass ich auch bei größeren Schicksalsschlägen Mittel bei der Hand habe, Stress gesund abzubauen und ein guter „Lösungsfindungskanal“ für mich nutzbar ist.
Für Erfolgserlebnisse sorgen: Ich habe festgestellt, dass eine neue Aufgabe/ein Ziel an dem ich wachsen kann, schön neutralisierend auf ein machtvolles Problem wirken kann. Die Zielsetzung, bzw. die Teilziele, muss ich dabei so niedrig wählen, dass das Ziel erreichbar ist, (nicht wie 2006 quasi unerreichbar mit Konsequenz Burnout) damit sich der gewünschte aufbauende Erfolg einstellt.
Natürlich habe ich auch meinen Sport, Schwimmen, das ich regelmäßig betreibe und was allein schon über kleinere Stimmungsdellen hinweghilft.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Ich plane Trinkanlässe im voraus und begrenze strikt die Trinkmenge. Nicht mehr als 2 Bier (0,3) am Abend, keine „harten“ Getränke oder in Cocktails versteckte Alkoholmengen. Nach einem Bier trinke ich antialkoholisch. Spontane Trinkanlässe gibt es nicht mehr. Trinkanlässe sollen 12 im Jahr bzw. einen pro Monat nicht übersteigen. Ich habe gelernt wie ich Gruppenzwängen zu übermäßigem Alkoholkonsum ausweichen oder auch offensiv begegnen kann. Ich tue alles dafür die für mich gerade noch gefahrlose Grenze von 0,3 Promille nicht zu überschreiten.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Die diesmalige Anordnung der MPU hat mir geholfen das Geschehen von 2006/07 nochmal aufzuarbeiten und weitere Vorkehrungen wie die Selbsthilfegruppe zur Problemfrüherkennung aufzusetzen.
Die Erkenntnisse und Erfahrungen rund um KT haben mich bei Trinkanlässen stärker gemacht. Es gefällt mir die Kontrolle über meinen Alkoholpegel auch in schwierigen gruppendynamischen Situationen zu behalten und nicht mehr wie ein Blatt im Wind übermäßigem Konsum zu folgen. Insofern hat KT auch allgemein mein Selbstbewußtsein noch einmal mehr gestärkt– und das ist gut so!
Ich würde mir im Allgemeinen wünschen, dass solche Erkenntnisse auch für andere leichter und billiger verfügbar werden würden – nicht jeder kann sich mehrere tausend Euro in solchen Erkenntnisgewinn und psychologischen Beistand leisten – gerade Menschen, die sich ohnehin schon in einer schwierigen Situation befinden. Der Anspruch der MPU, der sich aus den Beurteilungskriterien ergibt ist gerechtfertigt. Ich würde aber meinen, dass die finanziellen Hürden der MPU insgesamt zu einer weiteren Spaltung der Gesellschaft beitragen.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Spunky,

Ich habe am Mo, 16.9 eine MPU-Generalprobe bei meinem derzeitigen Verkehrspsychologen. Wäre schön wenn noch vor der Generalprobe kritische Punkte von euch beleuchtet werden könnten, damit ich das thematisieren kann.

ich gebe mein Bestes...:smiley138:
 

nobby

Erfahrener Benutzer
die Angabe, bis 2000, das du Marihuana geraucht hast würde ich weglassen. Die Altlasten bis 2007 müssten getilgt sein. Hast du schon in deine Führerscheinakte geschaut, wenn nicht Termin machen, hohl das schnellstens nach? Alles was älter als 10 Jahre ist, muss aus der Akte entfernt werden.

Grüße
 

Chrisfahrad

Benutzer
Hallo Spunky:
"28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung,) ->Hintergrund der Frage ist, welche Umstände können dazu führen, dass Sie wieder
in alte Gewohnheiten zurückfallen würden, wie merken sie das und was tun sie dagegen?<-

Unbedingt, ja. Wenn ich intensiver daran denke, habe ich direkt ein wenig Schiss, ob die Vorkehrungen (Fähigkeit über Probleme zu sprechen, Stressabbau durch Sport, Selbsthilfegruppen, Psychologe, Sorgentelefon) auch ziehen.
Im Moment beschäftigen mich nur kleinere Probleme. Was würde aber passieren wenn z.B. meinem Sohn etwas zustößt? Ich gehe regelmäßig in mich und versuche zunächst im Selbstgespräch Problemsituationen zu erfühlen. Z.B. wenn Gedanken immer nur um dieselbe Thematik kreisen, wenn der Bauch sich kribbelig gestresst anfühlt durch andauernde Anspannung."


Das klingt für mich im ersten lesen als glaubst du selbst nicht daran. Darum würde ich den unterstrichenen Teil bei der MPU definitv anders ausdrücken. Du möchtest doch den Guatchter davon überzeugen, dass sich dein geändertes Leben, Denken und Handeln schon etwas gefestigt hat aber du auch ganz realistisch und aufmerksamer als früher betrachtest, dass es immer zu einer Situation oder Ereignis kommen kann, dass dann besonders viel Aufmerksamkeit braucht und in denen du dann die benannten Maßnahmen umsetzt.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Spunky,

um mal kurz hierauf einzugehen:
1992 MPU(?) oder ähnlich wg. Alkohol 1,19 o/oo
Definitiv nein, die MPU gibt es erst seit 1999.

Ich fasse es ganz kurz zusammen:

Du hast nicht getrunken um Probleme zu verdrängen, sondern es war an diesem Abend einfach "zuviel". Dein Problem war auch eher nicht die "Trinkerei", sondern das deine Vermeidungsstrategie (nicht mit dem Auto zum Trinkort zu fahren) nicht gegriffen hat, eben weil du dich nach dem Trinken doch noch ins Auto gesetzt hast (wenn auch nur um das Auto umzuparken).

Nun hast du erkannt, dass nur die ständige Selbstkontrolle dich zum Ziel führt. Nie über 0,3‰ kommen, dann passiert so etwas nicht wieder.

Ich denke, ich habe es soweit richtig wiedergegeben.

Nun kommen die Fragen und Anmerkungen:

Wenn du doch...

Ansonsten lag mein Alkoholkonsum gleichbleibend so bei durchschnittlich 2-3 Gläsern Bier oder Wein mit abnehmender Tendenz. Manche Woche gar nicht, manchmal etwas mehr. Die abnehmende Tendenz erklärt sich auch daher, dass es
in jungen Jahren einfach mehr Trinkanlässe gab. Und heute: Ein Kind im Haushalt… Vorbildfunktion..drückt ebenfalls auf den Konsum. Zudem habe ich KT eingeführt.
warum dann...
Der Junggesellenabschied artete dann in einer Art Wettstreit aus, wer mehr verträgt.
Worum ging es denn da? Warum muss man zu einem "Junggesellenabschied" ein "Wettsaufen" veranstalten?
think.gif


Diese Aussage halte ich auf den ersten Satz bezogen...
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ja einige Male, vielleicht so 10-20 Mal. Volltrunkenheit. Die Kontrolle über die Trinkmenge ohne Volltrunkenheit habe ich viel öfter erlebt. Wie ich heute weiß, setzt meine Kontrolle über die Trinkmenge schon ab 0,3 Promille aus, zumindest besteht erhöhte Gefahr, dass unkontrolliertes Trinken einsetzen könnte.
für nicht ganz ungefährlich. 10-20 Mal ist schon sehr viel und je mehr "Blackouts" es gab, umso schwieriger ist es, künftig die Kontrolle zu behalten..
Und der letzte Satz ist mind. genauso ungünstig. Wenn bei dir bereits ab 0,3‰ so eine große Gefahr besteht, dass du unkontrolliert weiter trinkst, wie willst du da künftige Auffälligkeiten vermeiden? Hast du immer einen Alk.tester bei dir?
Abgesehen davon ist es sehr riskant darauf hinzuweisen das man sich selber nicht sicher ist, dass ein unkontrollierter Konsum stattfinden könnte..
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Während meiner Zivi Zeit habe ich bewusst und mit Absicht einige Wochen verzichtet, ja. Mit den anderen Zivis in einem Haus gab es einen recht hohen Trinkdruck, dem ich der Einfachheit halber durch komplettes Entsagen begegnen wollte. Ich meine damit, dass gar nichts trinken einfacher und sicherer umzusetzen ist als „ein bisschen trinken“. Unbewusst und unabsichtlich habe ich sehr oft mehrere Wochen, auch Monate Trinkpause eingelegt.
Mit dem fett markierten hast du sicher recht
rolleyes.gif

Wenn du selbst das schon so siehst...
Die Frage ist: war der Alk.verzicht wirklich "unbewusst und unabsichtlich"?
Diese Antwort von dir finde ich interessant:
19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Gelegenheitstrinker, in 2007 auch Konflikttrinker.
Den Gelegenheitstrinker mache ich anhand der durchschnittlichen relativ geringen Trinkmengen aus, die auch von längeren wochen- monatelangen unbeabsichtigten Pausen unterbrochen sind.
In 2007 war natürlich der Aspekt der versuchten Problembewältigung gegeben. (Substitution THC)
Ein „trinkender Fahrer“, nicht „fahrender Trinker“
Bezügl. der Fragestellung nach einer Alkoholabhängigkeit:
Die Diagnose Abhängigkeit ergibt sich, wenn über ein Jahr gesehen drei oder mehr der folgenden Kriterien zutreffen:
- Starker Wunsch / Zwang Alk zu konsumieren. -> Nein, niemals über 1 Jahr
- Kontrollverlust bzgl. Beginn/Ende/Menge des AlkKonsums -> Ja, in Einzelfällen und bzgl. der 0,3 % Schwelle.
- körperliches Entzugssyndrom -> Nein
- Nachweis einer Toleranz -> Nein. Als Zivi Konsum sofort gestoppt als das spürbar wurde
- Vernachlässigung anderer Interessen zugunsten des Alk-Konsums -> Nein
- fortgesetzter Konsum, trotz Nachweises schädlicher Folgen -> Nein
Wie kommst du denn darauf das eine Abhängigkeit im Raum steht?
Deine Fragestellung lautet:
Fragestellung der Fsst: C1 – Ist zu erwarten, dass ich künftig ein Kraftfahrzeug unter Alkoholeinfluss führen werde und/oder liegt als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Kfz der Klasse/n -AM+A1+A+BE+C1E+CE+L- in Frage stellen?
Allerdings gibt es noch die Stufe des Missbrauchs (und auch bei dieser wird idR Abstinenz gefordert...)
Und auch das gibt zu denken:
Exkurs: KT: Wie soll das möglich sein bei 3 Alkohol-Auffälligkeiten? Warum soll es jetzt funktionieren und nicht schon früher?
Die Auffälligkeiten sind zwar da, allerdings habe ich noch keine komplette MPU zum Thema Alkohol abgelegt. Von daher habe ich bestimmte Dinge nicht reflektier.
92 würde ich nicht als MPU im heutigen Sinne werten, sondern nur eine Art Nachschulung in Gruppenarbeit. Zudem gab es damals das Konzept des kontrollierten Trinkens noch nicht. Ich bin mir nicht sicher, ob überhaupt Begutachtungsrichtlinien existiert haben. KT ist jedenfalls in Deutschland erst seit 92 bekannt geworden und hatte damals mit Sicherheit noch keinen Eingang in Begutachtungsrichtlinien gefunden. Soweit ich mich erinnern kann, wurde damals gelehrt, dass das Vorgehen „Auto zu Hause lassen“ als Vermeidungsstrategie ausreichend war.
In 2010 habe ich mich "nur" mit meinem allgemeinen Abhängigkeitsproblem (+ Lebenskrise) beschäftigt. 2010 war eine Drogen/Punkte MPU. Das Thema Alkohol war nur Nebensache. Insofern ist diese MPU die erste, bei der ich mich intensiv mit meinem Umgang mit Alkohol im Verkehr auseinandersetze. Ich habe wichtige Erkenntnisse über mein Trennungsvermögen Fahren/Alkohol und die Wirkung von Alkohol gewonnen (Einsetzender Kontrollverlust ab 0,3 % ,Erwerben der Fähigkeit dies bei Trinkanlässen zu kontrollieren) und daraus Schlüsse und Verhaltensänderungen gezogen/umgesetzt(permanentes Unterschreiten dieser Grenze, Kontrolle beim Trinken bewahren), die ein erneutes Fahren unter Alkoholeinfluss verhindern werden.
Da du ja noch nie eine Alk.-MPU hattest, konntest du dich nicht mit deinem Trinkverhalten auseinandersetzen? Darum wird KT jetzt möglich sein?
Hmm, okay.
Du bist ein Mensch der auf Suchtmittel reagiert, das ist nicht böse gemeint, viele von uns hier sind das und ich schließe mich da nicht aus. Es kann ziemlich anstrengend sein dem ständig entgegen zu wirken...
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Zu Besuch bei meinen Eltern Rotwein zum Essen.
Seit einem Besuch in Wien trinken wir im Sommer alle ein, drei Monate Aperol Spritz. Mal ein Bier mit Kollegen(ca. Alle 2 Monate).
Ich trinke nur wenn ich die Trinkanlässe im Vorhinein kenne, nicht mehr als 2 Bier pro Abend, 1x Monat bzw. 12 mal im Jahr. Ich markiere die Anlässe in einem Kalender, der in der Küche hängt.
Warum musst du diese Termine noch markieren? Ist dir das KT noch nicht in Fleisch und Blut übergegangen? Woher kommt die "starre Regelung" nur 12x im Jahr Alk. zu trinken?
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Letzten Montag mit meiner Frau eine Dose Green Lemon Becks geteilt.
Hast du das auch in deinen Trinkkalender eingetragen?
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Selten. Vorwiegend wenn ich mal zu besonderen Anlässen mit hohem Trinkdruck unterwegs bin. Dann sieht das Glas voll aus, ist aber nix drin, was lästigen Trinkaufforderungen entgegenwirkt. Seltsamerweise nach dem Tennis manchmal gern(früher). Normalerweise schmeckt es mir nicht so gut.
Hoher Trinkdruck.....:smiley2204:
Warum gibt es den? Wissen nicht alle in deinem Umfeld Bescheid, bzw.:
Heutzutage würde ich auch die Karte spielen, dass ich schon zu viel Mist gebaut habe, wenn "härtere" Getränke mit im Spiel sind. Ich erzähle dann auch von meinem Führerscheinentzug. Dafür haben dann meist auch die größten Verführer Verständnis - habe ich festgestellt.
Und warum trinkst du etwas was dir "normalerweise nicht so gut schmeckt"?
Die Erfahrung im Forum hat gezeigt, dass auch alk.freies Bier (welches ja nicht von allen Firmen wirklich alk.frei vertrieben wird) von den GA nicht gerade gern gesehen wird. Durch den Geschmack kommt es leicht dazu, dass auch wieder öfter auf "richtiges" Bier zugegriffen wird. Mag aber sein das die Meinungen da auseinandergehen und dein VP das anders sieht...
Hierzu...
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung,) ->
Hintergrund der Frage ist, welche Umstände können dazu führen, dass Sie wieder
in alte Gewohnheiten zurückfallen würden, wie merken sie das und was tun sie dagegen?
<-
Unbedingt, ja. Wenn ich intensiver daran denke, habe ich direkt ein wenig Schiss, ob die Vorkehrungen (Fähigkeit über Probleme zu sprechen, Stressabbau durch Sport, Selbsthilfegruppen, Psychologe, Sorgentelefon) auch ziehen. [.....]
hattest du ja bereits eine Anmerkung bekommen und ich teile diese vollumfänglich..

und dies hier (fett markiert)...
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Die diesmalige Anordnung der MPU hat mir geholfen das Geschehen von 2006/07 nochmal aufzuarbeiten und weitere Vorkehrungen wie die Selbsthilfegruppe zur Problemfrüherkennung aufzusetzen.
Die Erkenntnisse und Erfahrungen rund um KT haben mich bei Trinkanlässen stärker gemacht. Es gefällt mir die Kontrolle über meinen Alkoholpegel auch in schwierigen gruppendynamischen Situationen zu behalten und nicht mehr wie ein Blatt im Wind übermäßigem Konsum zu folgen. Insofern hat KT auch allgemein mein Selbstbewußtsein noch einmal mehr gestärkt– und das ist gut so!
Ich würde mir im Allgemeinen wünschen, dass solche Erkenntnisse auch für andere leichter und billiger verfügbar werden würden – nicht jeder kann sich mehrere tausend Euro in solchen Erkenntnisgewinn und psychologischen Beistand leisten – gerade Menschen, die sich ohnehin schon in einer schwierigen Situation befinden. Der Anspruch der MPU, der sich aus den Beurteilungskriterien ergibt ist gerechtfertigt. Ich würde aber meinen, dass die finanziellen Hürden der MPU insgesamt zu einer weiteren Spaltung der Gesellschaft beitragen.
willst du bei der MPU nicht wirklich sagen, oder?

Insgesamt halte ich dein Unterfangen mit KT in die MPU zu gehen für recht riskant, aber wie dein VP bereits sagte auch nicht für unmöglich. Es kommt halt auch darauf an, auf welchen GA du triffst. Gewiss, die Buk sind für alle gleich, dennoch..........
 

Spunky

Benutzer
Habt Dank!!! Das hat mich an einigen Stellen vorangebracht.

Hallo Spunky:
"28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung,) ->Hintergrund der Frage ist, welche Umstände können dazu führen, dass Sie wieder
in alte Gewohnheiten zurückfallen würden, wie merken sie das und was tun sie dagegen?<-

Unbedingt, ja. Wenn ich intensiver daran denke, habe ich direkt ein wenig Schiss, ob die Vorkehrungen (Fähigkeit über Probleme zu sprechen, Stressabbau durch Sport, Selbsthilfegruppen, Psychologe, Sorgentelefon) auch ziehen.
Im Moment beschäftigen mich nur kleinere Probleme. Was würde aber passieren wenn z.B. meinem Sohn etwas zustößt? Ich gehe regelmäßig in mich und versuche zunächst im Selbstgespräch Problemsituationen zu erfühlen. Z.B. wenn Gedanken immer nur um dieselbe Thematik kreisen, wenn der Bauch sich kribbelig gestresst anfühlt durch andauernde Anspannung."


Das klingt für mich im ersten lesen als glaubst du selbst nicht daran. Darum würde ich den unterstrichenen Teil bei der MPU definitv anders ausdrücken. Du möchtest doch den Guatchter davon überzeugen, dass sich dein geändertes Leben, Denken und Handeln schon etwas gefestigt hat aber du auch ganz realistisch und aufmerksamer als früher betrachtest, dass es immer zu einer Situation oder Ereignis kommen kann, dass dann besonders viel Aufmerksamkeit braucht und in denen du dann die benannten Maßnahmen umsetzt.
OK, da bin ich wohl etwas über das Ziel hinaus geschossen. Ich bin nicht so unsicher, wie sich das vielleicht anhört. Ich wollte nur den Eindruck von zu großer Selbstsicherheit vermeiden, was dann vielleicht auch wieder nicht gut ist.. Nochmal...
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
Unbedingt, ja. Wenn ich intensiver daran denke, habe ich direkt ein wenig Schiss, ob die Vorkehrungen (Fähigkeit über Probleme zu sprechen, Stressabbau durch Sport, Selbsthilfegruppen, Psychologe, Sorgentelefon) auch ziehen.
Ich muss wachsam bleiben. Aber: Ich fühle mich heute sehr gut gerüstet, auch gegenüber sehr schwierigen LebensSituation.
Durch die strikte Anwendung von KT sind auch Verfehlungen wie 2014 nicht mehr möglich. KT fällt mir leicht, gefällt mir sogar, und ist mir inzwischen in „Fleisch und Blut“ übergegangen.
Im Moment beschäftigen mich nur kleinere Probleme. Was würde aber passieren wenn z.B. meinem Sohn etwas zustößt? Auf solche Schichsalsschläge habe ich mich so gut es geht und mit externer Hilfe vorbereitet.
Ich gehe regelmäßig in mich und versuche zunächst im Selbstgespräch Problemsituationen zu erfühlen. Z.B. wenn Gedanken immer nur um dieselbe Thematik kreisen, wenn der Bauch sich kribbelig gestresst anfühlt durch andauernde Anspannung. Dann weiß ich, dass für mich Gefahr besteht Entspannung durch Drogen/Alkohol zu suchen. In dem Fall suche ich das Gespräch. Ich frage mich: Was stört mich gerade im Moment? Ich bin schlecht drauf. Warum? Ich schildere und diskutiere meine Überlegungen dann meiner Frau/Familie und auch bei den regelmäßigen Treffen der Selbsthilfegruppe.
Ich hoffe durch dieses Training Durch dieses Training an den derzeit kleineren Problemchen habe ich gewissermaßen die Infrastruktur der Lösungsfindung erstellt, so dass ich auch bei größeren Schicksalsschlägen Mittel bei der Hand habe, Stress gesund abzubauen und ein guter „Lösungsfindungskanal“ für mich nutzbar ist.
Für Erfolgserlebnisse sorgen: Ich habe festgestellt, dass eine neue Aufgabe/ein Ziel an dem ich wachsen kann, schön neutralisierend auf ein machtvolles Problem wirken kann. Die Zielsetzung, bzw. die Teilziele, muss ich dabei so niedrig wählen, dass das Ziel erreichbar ist, (nicht wie 2006 quasi unerreichbar mit Konsequenz Burnout) damit sich der gewünschte aufbauende Erfolg einstellt.
Natürlich habe ich auch meinen Sport, Schwimmen, das ich regelmäßig betreibe und was allein schon über kleinere Stimmungsdellen hinweghilft.

Du hast nicht getrunken um Probleme zu verdrängen, sondern es war an diesem Abend einfach "zuviel". Dein Problem war auch eher nicht die "Trinkerei", sondern das deine Vermeidungsstrategie (nicht mit dem Auto zum Trinkort zu fahren) nicht gegriffen hat, eben weil du dich nach dem Trinken doch noch ins Auto gesetzt hast (wenn auch nur um das Auto umzuparken).
Naja, Wichtig war mir noch, dass ich bis zur Entdeckung von KT davon ausging, dass „betrinken bis zum geht nicht mehr“ völlig OK ist, insofern ich Vorkehrungen treffe, ein Auto nicht zu benutzen (Auto zu Hause lassen, taxigeld, ...). Diesen Aspekt muss ich wohl deutlicher betonen. Die Möglichkeit der ungezügelten Trinkerei war also schon das Problem, das es zu ändern galt.
Mein Problem war, dass ich nicht erkannt habe, dass ich mir auch bei kleineren Mengen Alkohol nicht mehr selbst trauen kann. Ob das Auto zu Hause steht, ist unerheblich.
Bis zur Entdeckung von KT gab es bei mir also überhaupt keine Kontrolle bei Trinkanlässen, bei denen ich das Auto zu Hause gelassen habe, sondern nur wenn das Auto mit dabei war.
In Bezug auf einige deiner folgenden Anmerkungen (Nancy) erklärt sich dann auch warum
- ich bis dahin manchmal Schnäpse mitgetrunkten habe (obwohl sie mir nicht schmecken und ich mir noch niemals selbst einen bestellt habe)
- das sinnlose Besaufen an diesem Junggesellenabschied für mich in Ordnung war.

"17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ja einige Male, vielleicht so 10-20 Mal. Volltrunkenheit. Die Kontrolle über die Trinkmenge ohne Volltrunkenheit habe ich viel öfter erlebt. Wie ich heute weiß, setzt meine Kontrolle über die Trinkmenge schon ab 0,3 Promille aus, zumindest besteht erhöhte Gefahr, dass unkontrolliertes Trinken einsetzen könnte. "
Diese Aussage halte ich auf den ersten Satz bezogen...
für nicht ganz ungefährlich. 10-20 Mal ist schon sehr viel und je mehr "Blackouts" es gab, umso schwieriger ist es, künftig die Kontrolle zu behalten..
Und der letzte Satz ist mind. genauso ungünstig. Wenn bei dir bereits ab 0,3‰ so eine große Gefahr besteht, dass du unkontrolliert weiter trinkst, wie willst du da künftige Auffälligkeiten vermeiden? Hast du immer einen Alk.tester bei dir?
Abgesehen davon ist es sehr riskant darauf hinzuweisen das man sich selber nicht sicher ist, dass ein unkontrollierter Konsum stattfinden könnte..
Wenn "Volltrunkenheit" bzw. "Kontrolle über Trinkmenge verloren" mit "Filmriss" gleichzusetzen ist, dann hast du recht. Das habe ich in der Tat noch nie erlebt. Ich hatte "Volltrunkenheit" mit "Kotzerlebnis" gleichgesetzt und selbst dabei habe ich mich in der Anzahl 10-20 vergriffen. Ich dachte es sei eher glaubwürdig, wenn ich -als 50 jähriger- hier nicht zu niedrige Angaben mache. Aber OK, um so besser. Dann bleibe ich bei der einfachen, ungeschminkten Wahrheit. Die Korrektur lautet so:
Einen Filmriss habe ich noch nie erlebt. Von Alkohol gekotzt habe ich vielleicht 5 Mal. In den letzten 20 Jahren, mit Ausnahme dieses Junggesellenabschieds, ist es niemals dazu gekommen.
In der verkehrspsychologischen Schulung und durch KT habe ich gelernt, dass die Kontrollfähigkeit schon ab 0,3 Promille zu sinken beginnt. Das betrifft dann natürlich auch die Kontrolle über die Trinkmenge.

"18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
...Unbewusst und unabsichtlich habe ich sehr oft mehrere Wochen, auch Monate Trinkpause eingelegt."
Die Frage ist: war der Alk.verzicht wirklich "unbewusst und unabsichtlich"?
So war es. Vor 2000 habe ich ja gekifft. Alkohol war kein Thema. Ab 2000 war ich schwer mit meinem Einstieg ins Arbeitsleben beschäftigt.
Spricht irgendwas dagegen?

Wie kommst du denn darauf das eine Abhängigkeit im Raum steht?
Wollte hier nur mal zeigen, dass ich auf etwaige Fragen in dieser Richtung vorbereitet bin... Ich rechne jedenfalls mit so etwas.

Aber jetzt gaaanz wichig zu meinem Exkurs:
Und auch das gibt zu denken:
Exkurs: KT: Wie soll das möglich sein bei 3 Alkohol-Auffälligkeiten? Warum soll es jetzt funktionieren und nicht schon früher?
Die Auffälligkeiten sind zwar da, allerdings habe ich noch keine komplette MPU zum Thema Alkohol abgelegt. Von daher habe ich bestimmte Dinge nicht reflektier.
92 würde ich nicht als MPU im heutigen Sinne werten, sondern nur eine Art Nachschulung in Gruppenarbeit. Zudem gab es damals das Konzept des kontrollierten Trinkens noch nicht. Ich bin mir nicht sicher, ob überhaupt Begutachtungsrichtlinien existiert haben. KT ist jedenfalls in Deutschland erst seit 92 bekannt geworden und hatte damals mit Sicherheit noch keinen Eingang in Begutachtungsrichtlinien gefunden. Soweit ich mich erinnern kann, wurde damals gelehrt, dass das Vorgehen „Auto zu Hause lassen“ als Vermeidungsstrategie ausreichend war.
In 2010 habe ich mich "nur" mit meinem allgemeinen Abhängigkeitsproblem (+ Lebenskrise) beschäftigt. 2010 war eine Drogen/Punkte MPU. Das Thema Alkohol war nur Nebensache. Insofern ist diese MPU die erste, bei der ich mich intensiv mit meinem Umgang mit Alkohol im Verkehr auseinandersetze. Ich habe wichtige Erkenntnisse über mein Trennungsvermögen Fahren/Alkohol und die Wirkung von Alkohol gewonnen (Einsetzender Kontrollverlust ab 0,3 % ,Erwerben der Fähigkeit dies bei Trinkanlässen zu kontrollieren) und daraus Schlüsse und Verhaltensänderungen gezogen/umgesetzt(permanentes Unterschreiten dieser Grenze, Kontrolle beim Trinken bewahren), die ein erneutes Fahren unter Alkoholeinfluss verhindern werden.
Da du ja noch nie eine Alk.-MPU hattest, konntest du dich nicht mit deinem Trinkverhalten auseinandersetzen? Darum wird KT jetzt möglich sein?
Hmm, okay.
Weswegen sonst? Wie kann ich besser auf KT plädieren? Gibt es weitere, bessere Argumente? Was kann ich besser ausdrücken? Ist etwas falsch an meiner Darstellung oder unverständlich ausgedrückt? Die Frage wird wahrscheinlich sehr wichtig sein in meiner MPU...

Ich trinke nur wenn ich die Trinkanlässe im Vorhinein kenne, nicht mehr als 2 Bier pro Abend, 1x Monat bzw. 12 mal im Jahr. Ich markiere die Anlässe in einem Kalender, der in der Küche hängt.
Warum musst du diese Termine noch markieren? Ist dir das KT noch nicht in Fleisch und Blut übergegangen?
Doch ist es. Bin davon ausgegangen, dass man das so machen muss und man nur dann glaubwürdig ist. Braucht man also nicht? Ist es besser keine Statistik (mehr) führen zu müssen? Dann lasse ich das sofort. Geht mir eh auf den Keks, weils so unnötig ist bei meinem Minimal-Konsum.
Woher kommt die "starre Regelung" nur 12x im Jahr Alk. zu trinken?
Hatte ich vergessen zu erwähnen, dass dies nur eine Richtzahl ist. Kann auch mal mehr sein. Dass es nicht starr ist, geht ein wenig aus meiner Antwort auf Frage 27. hervor "Trinkanlässe seit Anfang Juni 2019, ca. 8 Trinkanlässe, unregelmäßig verteilt"

Hast du das auch in deinen Trinkkalender eingetragen?
Nein. Sowas werte ich nicht als "Trinkanlass". Bin verwirrt. Soll ich nun einen Trinkkalender vorlegen oder nicht? Ich persönlich brauche so ein Ding nicht, aber wenn es Usus ist, ein Protokoll bei der MPU vorzulegen (was ich bisher dachte) kann ich das machen. Wie denn nun?

Hoher Trinkdruck.....:smiley2204:
A. Warum gibt es den? B. Wissen nicht alle in deinem Umfeld Bescheid, bzw.:
A. Mit Trinkdruck meine ich, dass bei Festen sehr häufig von anderen zum Trinken aufgefordert wird oder gar dieses "Rundenschmeißen und gemeinsam anstoßen". Die Ursachen der kulturelle Erscheinung kann ich nicht erklären. Ich kann dem aber leicht begegnen. Die Motivation und die Mittel dazu sind seit der Anwendung von KT vorhanden.
B. In meinem direkten Umfeld schon. 1. Nimmt da nicht jeder Rücksicht drauf 2. Bsp.. Betriebsfeier mit 350 Mitarbeitern?!... Auf Festivitäten ist es doch eher die Regel, dass ich den Großteil der Teilnehmer eben nicht kenne..

Und warum trinkst du etwas was dir "normalerweise nicht so gut schmeckt"?
Die Erfahrung im Forum hat gezeigt, dass auch alk.freies Bier (welches ja nicht von allen Firmen wirklich alk.frei vertrieben wird) von den GA nicht gerade gern gesehen wird. Durch den Geschmack kommt es leicht dazu, dass auch wieder öfter auf "richtiges" Bier zugegriffen wird. Mag aber sein das die Meinungen da auseinandergehen und dein VP das anders sieht...
Das wäre mir auch egal wie der VP das sieht. Ich plädiere doch nicht auf totalen Alkoholverzicht, sondern will weiterhin Bier als Genußmittel konsumieren. Wenn ich jetzt sage ich trinke noch richtiges Bier, aber antialkoholisches Bier nicht mehr. Äää?! Das scheint mir doch etwas verquer.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Ich würde mir im Allgemeinen wünschen, dass solche Erkenntnisse auch für andere leichter und billiger verfügbar werden würden – nicht jeder kann sich mehrere tausend Euro in solchen Erkenntnisgewinn und psychologischen Beistand leisten – gerade Menschen, die sich ohnehin schon in einer schwierigen Situation befinden. Der Anspruch der MPU, der sich aus den Beurteilungskriterien ergibt ist gerechtfertigt. Ich würde aber meinen, dass die finanziellen Hürden der MPU insgesamt zu einer weiteren Spaltung der Gesellschaft beitragen.
willst du bei der MPU nicht wirklich sagen, oder?
Na, gut. Ich werde es vielleicht weglassen. Mal sehen wie es so läuft.
 
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Nancy

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Hallo Spunky,

auf die Kürze der Zeit bezogen jetzt nur mal einige Rückmeldungen:

So war es. Vor 2000 habe ich ja gekifft. Alkohol war kein Thema. Ab 2000 war ich schwer mit meinem Einstieg ins Arbeitsleben beschäftigt.
Spricht irgendwas dagegen?
Nein, es ging mir nur darum zu erkennen ob du doch eher bewusst auf den Alk. verzichtet hast (eben weil du erkannt hattest das es zuviel war)
Weswegen sonst? Wie kann ich besser auf KT plädieren? Gibt es weitere, bessere Argumente? Was kann ich besser ausdrücken? Ist etwas falsch an meiner Darstellung oder unverständlich ausgedrückt? Die Frage wird wahrscheinlich sehr wichtig sein in meiner MPU...
Jedenfalls solltest du deine Antworten nicht so gestalten, dass sie den Eindruck erwecken die bisher "fehlende" Alk.MPU wäre praktisch eine "Entschuldigung" dafür das du dir vorher keine Gedanken gemacht hast...
Du hast doch auch so schon Gründe für dein KT aufgeführt:

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Bezogen auf 2007/08 mein Selbstbewusstsein massiv verbessert. Meine berufl., finanzielle und familiäre Situation ist sehr stabil und befriedigend. Ich weiß heute welches die richtigen Maßnahmen sind, um Probleme zu bewältigen. Über Probleme zu reden fällt mir nicht mehr schwer, denn ich weiß nun aus Erfahrung, dass sich hierdurch Lösungen auftun. Schon das Sprechen darüber ist eine Erleichterung.
Die Reflexion über meinen Umgang mit Alkohol anlässlich der Auffälligkeit 2014 hat mir Fähigkeiten verschafft, die mich weiter persönlich stabilisieren.
Den Aspekt des Kontrollverlustes schon bei geringen Trinkmengen speziell für mich besser einschätzen zu können und den Umgang damit zu lernen betrachte ich als Bereicherung. Es ist eine wertvolle Fähigkeit die Kontrolle zu Trinkanlässen zu behalten und macht teils sogar etwas Spaß, z.B. wenn ich bis zuletzt durchhalten kann und nicht besoffen nach Hause ins Bett flüchte. Viele andere doof werden und gar abstürzen, ich aber durch die Alkoholverführungen sicher navigieren kann.

Nein. Sowas werte ich nicht als "Trinkanlass". Bin verwirrt. Soll ich nun einen Trinkkalender vorlegen oder nicht? Ich persönlich brauche so ein Ding nicht, aber wenn es Usus ist, ein Protokoll bei der MPU vorzulegen (was ich bisher dachte) kann ich das machen. Wie denn nun?
Ich muss zugeben, meine Frage war etwas ironisch gemeint. Wenn man einen Trinkkalender ausfüllt müsste man ja eigentlich ALLE Trinkdaten eintragen (also auch die halbe Dose mit deiner Frau)...
Nochmal: ein Trinkkalender ist nach so langer Zeit sicher nicht mehr nötig. Es ist in einem "drin" das man einfach nicht mehr als die vorgenommenen 2 Bier trinkt und es gibt keine "Richtzahl" bei der MPU, wie oft dies geschehen darf. Sicher gibt es auch hier Unterschiede bei den GA, was für den einen mehr als okay ist, ist für den anderen GA schon wieder zuviel. Darum wird oft von 12 Anlässen im Jahr gesprochen (früher haben wir das hier im Forum auch so ausgeführt). Fakt ist jedoch, dass die GA "normale" Menschen sind, die zwischen realtitätsfern- und nah sehr gut unterscheiden können...
Das wäre mir auch egal wie der VP das sieht. Ich plädiere doch nicht auf totalen Alkoholverzicht, sondern will weiterhin Bier als Genußmittel konsumieren. Wenn ich jetzt sage ich trinke noch richtiges Bier, aber antialkoholisches Bier nicht mehr. Äää?! Das scheint mir doch etwas verquer.
Sprich mal deinen VP darauf an wie er das sieht...
 

Spunky

Benutzer
Hallöle,
Am 2.10. bin ich dran. Die "Generalprobe" war ziemlich positiv.
Einen Trinkkalender habe ich nicht angeführt. Das Problembewußtsein habe ich etwas mehr in den Vordergrund gestellt, und auch vermieden eine bisher fehlende MPU als "Entschuldigung" anzuführen. Die Möglichkeit eines Rückfalls habe ich auch als möglich beschrieben, allerdings mehr die Überzeugung betont, dass ich aufgrund .1, 2., 3. einen stabilen Zustand erreicht habe, der mir Sicherheit gibt. Die Frage nach alkoholfreiem Bier wurde nicht erörtert.
Was er bemängelt hat war folgendes:
- ich konnte nicht schnell und sicher genug eine bestimmte Menge Alkohol in meinen Promillewert umrechnen
- Den Begriff Substituierung (THC->Alkohol) in der kurzen Phase 2007 nicht selbst anführen, da dies zu sehr in Richtung allg. Suchtproblem geht. Auch Begriffe wie "Suchtpersönlichkeit" nicht nennen (obwohl ich das klar auf THC bezogen hatte, was ich ja nicht mehr mache).
- Als zulässige Trinkmenge bei Anlässen hatte er 1l Bier oder 0,3l Wein empfohlen(über längeren Zeitraum). Daraus ableitend sollte ich besser nicht sagen: ab 0,3-0,4 sinkt die Hemmschwelle ungezügelt weiter zu trinken, sondern ab 0,6-0,7... Und: "da bleibe ich ganz klar drunter". (hier muss ich sagen, dass dies nicht meiner Meinung entspricht und ich noch nicht weiß was ich sage werde. 06/0,7 finde ich schon recht viel, naja)
 

Nancy

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Hallo Spunky
Hallöle,
Am 2.10. bin ich dran. Die "Generalprobe" war ziemlich positiv.
Einen Trinkkalender habe ich nicht angeführt. Das Problembewußtsein habe ich etwas mehr in den Vordergrund gestellt, und auch vermieden eine bisher fehlende MPU als "Entschuldigung" anzuführen. Die Möglichkeit eines Rückfalls habe ich auch als möglich beschrieben, allerdings mehr die Überzeugung betont, dass ich aufgrund .1, 2., 3. einen stabilen Zustand erreicht habe, der mir Sicherheit gibt.
klingt gut.
Die Frage nach alkoholfreiem Bier wurde nicht erörtert.
Das ist schade...
Was er bemängelt hat war folgendes:
- ich konnte nicht schnell und sicher genug eine bestimmte Menge Alkohol in meinen Promillewert umrechnen
Könntest du es jetzt?
Kleine Alkohollehre zur BAK Berechnung
- Den Begriff Substituierung (THC->Alkohol) in der kurzen Phase 2007 nicht selbst anführen, da dies zu sehr in Richtung allg. Suchtproblem geht. Auch Begriffe wie "Suchtpersönlichkeit" nicht nennen (obwohl ich das klar auf THC bezogen hatte, was ich ja nicht mehr mache).
Da stimme ich deinem VP absolut zu. Hätte ich dir schon in meinem FB-Kommentar schreiben müssen...:smiley1659:
- Als zulässige Trinkmenge bei Anlässen hatte er 1l Bier oder 0,3l Wein empfohlen(über längeren Zeitraum). Daraus ableitend sollte ich besser nicht sagen: ab 0,3-0,4 sinkt die Hemmschwelle ungezügelt weiter zu trinken, sondern ab 0,6-0,7... Und: "da bleibe ich ganz klar drunter". (hier muss ich sagen, dass dies nicht meiner Meinung entspricht und ich noch nicht weiß was ich sage werde. 06/0,7 finde ich schon recht viel, naja)
Evtl. nimmst du hier die Mitte (0,5-0,6l) wenn du dich sonst nicht dabei wohl fühlst, aber dein VP hat da schon recht, ein höherer Wert ist besser, da es damit sicherer wird das es dir nicht (mehr) passiert...

Möchtest du deinen FB noch einmal, entsprechend den Anmerkungen, abändern und erneut einstellen? Dann könnte ich nochmal drüber schauen ob mir noch etwas Konkretes darin auffällt....
 
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