ALK MPU 1,28 (Wiederholungstäter MPU 2010 Drogen/Punkte)

Spunky

Benutzer
Hallo Ratsuchender,
Erstmal danke, dass du hier den Aufwand betreibst, mir zu helfen.
Ich will hier nicht auf alle von dir genannten Widersprüche eingehen. Ich will nur nochmal kommentieren, dass man meiner Meinung nach zu 90 % nur zu dem Schluss "Widerspruch" kommen kann, wenn man von vorneherein meine Angaben nicht glaubt und/oder konkret nach Widersprüchen sucht und deshalb einiges missverstehen will. Würde man stattdessen zuvordest mal überlegen, ob das stimmen kann, was ich erzähle, oder wie es in Bezug auf meine Erlebnisse passend interpretiert werden könnte, kommt es auch nicht hier und da und dort zur Widerspruchsannahme.
Was bedeutet BuK?
Das Grundproblem bei mir ist:
1. Gehe ich mit A3?/KT in die MPU, kann der Gutachter sagen: So ein Quatsch, eindeutig A2 und tschüss
2. Gehe ich mit A2/Abstinenz in die MPU, kann der Gutachter genauso gut auf den Gedanken kommen: 10 Jahre niemals betrunken gewesen, sehr moderat konsumiert.. Harte Sachen mögen Sie nicht? Wie kommen Sie da zu der Überlegung eine fortgeschrittene Alkoholproblematik zu haben und abstinent leben zu müssen? Das glauben Sie doch selbst nicht. Unglaubwürdig und tschüss..
Hinsichtlich KT: Wo gibt es mal eine ausführliche Seite, die beschreibt was unter KT zu verstehen ist und wie die verschiedenen MPU Institute das auslegen?.
Wenn ich dich richtig verstehe: Ich darf ca. 12 mal im Jahr Alkohol trinken und das aus Genuss. Ich muss alles mitzählen, auch den 0,2 l Alkopop. Also auch der Aperol mit meiner Frau, den ich aus Genuss trinke. Gehe ich dagegen zu einer Party und ist mein Motiv, mit den anderen zusammen an zu stoßen und nicht der Geschmack/Genuss, dann ist das verboten?
Ich will ja nur mal ganz genau wissen, was das sein soll. Stehts vielleicht gar in den Beurteilungsrichtlinien?
Mal abseits der Regel zu KT... Worauf es meiner Meinung nach ankommt - und das ganz besonders in meinem Fall- ist, dass ich lerne so zu trinken, dass ich nicht mehr in Promillekonzentrationsbereiche gerate, in der mir die Beurteilungsfähigkeit flöten geht und ich zu der Annahme geraten könnte, dass ich noch Auto fahren sollte/müsste/könnte.
Trinkmotive 2014. innere/äußere:
Schon in meinen Fragebogen weiter oben habe ich ja ausgeführt, dass es 2014 tatsächlich ziemlich dünn ist mit den Motiven. Damit die Gutachterin sieht, dass ich verstehe was gemeint ist, habe ich die inneren/äußeren Motive aus MPU 2010 nochmal geschildert und die 2018/19 weiter entwickelte Absicherung (Selbsthilfegruppe) vorgetragen.
Ich habe mir im Vorfeld natürlich genau angesehen, was an Motiven so in Frage kommt. Ungefähr das hier:
Innere Gründe:
-Einsamkeit ; Angst ; sich überfordert fühlen;
-Suche nach Ruhe; Gelassenheit und Geborgenheit;
-Unterforderung und innere Leere etc.
äußere Gründe:
- Trennung, Scheidung, Probleme mit dem Lebenspartner,
- schwierige Strukturen am Arbeitsplatz etc.
Das Problem ist nur (das ich auch mit dem Verkehrspsychologen diskutiert habe):
Das trifft eben alles nicht zu 2014. Im Gegenteil. (Und auch das Gegenteil habe ich in der MPU, wie im Fragebogen oben geschildert.) So simpel es auch klingen mag: Es war einfach die Neugier, was ich noch vertrage und das gesellige Zusammensein. Mit meinem Kumpel mal etwas völlig beklopptes zu tun. Was man halt so macht auf dem Junggesellenabschied.
Es ist nun mal ein einmaliges Ereignis gewesen. Wenn man das glaubt, (und mal die Statistik außer Acht lässt) ist es doch nur stringent, dass es keine tiefgreifenden inneren/äußeren Motive gibt.
Aber ja, der MPU-Lügen verdorbene Gutachter hat damit natürlich ein Problem. Verstehe ich. Wie kann ich das Motiv-problem lösen, ohne zu lügen?
Was ich wahrheitsgemäß erzählen könnte, ist, dass meine Frau eigentlich mitkommen wollte, aber leider wegen des großen Andranges auf dem Bahnhof den Zug verpasst hat, was mich geärgert hat. Das stimmt auch, ein bisschen Frusttrinken war schon dabei infolgedessen. Aber, puh, das ist doch pillipalle. Hmm...
Ich könnte auch von beruflichem Stress erzählen. Den gibts ja immer. Aber.. Naja, grenzwertig. Ehrlicherweise liefs supergut im Job. Kurz nach dem Vorfall bin ich eine Position nach oben gerückt...
Die wichtige Frage nach den Positiven Veränderungen.
Ich korrigiere hier mal (wahrheitsgemäß) die Angabe früheren Konsums von 2-3 Bier pro Woche in Richtung 0,5l Bier durchschnittlich alle zwei Wochen. Wenn ich bei der Wahrheit bleiben will.. was sollte sich denn positiv verändern können, wenn ich in den vielen Jahren davor schon unterhalb der Haar-Abstinenznachweisgrenze getrunken habe und 2014 ein einmaliges Ereignis war? Wenn ich von einmaligem Ereignis rede und sonst einen sehr niedrigen Konsum hatte, darf es gar nicht zu Veränderungen kommen. Das wäre nicht schlüssig. Nicht schlüssig hinsichtlich KT und - man stelle sich vor was der Gutachter mit DEN Trinkangaben erst vermuten muss, wenn ich Abstinenz propagiere.

Dass ich nach dem MPU-Gespräch die Notizen des Prüfers lesen darf, wusste ich nicht.
Darf man während der MPU eigentlich das Gespräch aufzeichnen? Das würde ich nächstes Mal gern tun. Oder sich eigene Notizen machen und sich diese vom Gutachter unterschreiben lassen?

Zu deinen gesammelten UnMißverständnissen

Und hier ist für mich vollkommen unverständlich, dass du dich da nicht weiter gekümmert hast? Hast du wirklich eine so geringe Menge konsumiert (quasi nichts), dass du hättest eine HA bestehen können, warum hast du es nicht einfach gemacht?
So hätte sich der Irrtum mit den Lösungsmitteln (mit denen ich Tagtäglich ohne Maske arbeite) innerhalb kürzester zeit Aufklären lassen.
Habe ich doch. Sofort. War negativ.

Allerdings, dass was dann kaum verständlich ist, ist die Menge die vorher und nachher getrunken wurde.
Zum einen schreibst du von einer Alkoholproblematik und zum anderen davon, dass du es jetzt genießt dich an das Ende von den Abenden erinnern zu können (sich jedes mal auf der Feier so abschießen, dass man am nächsten Tag nichts mehr vom Ende weis, ist auch eher Profiklasse als Anfänger)
Das alles lässt sich mit den Trinkmengen, die ja wohl vorher auch nur bei ca. 3 Wein gelegen haben, definitv nicht erklären.
Die Alkoholproblematik entsteht doch nur, wenn ich über die 0,5/0,6 Promille hinausgehe. Das ist wieder so ein Scheuklappen-Beispiel. Meine Erinnerung an die AbendEnde habe ich nie verloren und habe ich auch nicht gesagt. Von Wein habe ich ebenfalls niemals gesprochen in der MPU, außer bei meinen Eltern Rotwein zum Essen. Dass ich jemals regelmäßig Wein konsumiert hätte, kommt auch sonst im Gutachten nicht vor. Auch nicht in dem von 2010. Die Madam Psychologin hat sich einfach keine Mühe gemacht und rumgeschlampt. Aber auch habe ich nix von einem Filmriss erzählt. Hatte ich auch niemals. Und die Interpretation "jedes Mal auf der Feier" kommt auch aus dem Nirwana. Gemeint ist hier von mir, dass ich schon bei geringen Trinkmengen (mehr als KT zulässig aber keinesfalls Abschuss) schon keine Lust mehr habe, depressiv werde und nach Hause gehe. Da das so selten passiert, habe ich auch ohne Abschuß einen Schädel am nächsten Tag. Ich bin da sehr empfindlich.
Jetzt noch ein Wiederspruch der mir sofort aufgefallen ist.
- Bei der Frage: Hat sich der Alkohol Konsum im laufe der Jahre gesteigert? Kommt eine Antwort von dir:
"Nein, es habe 2007 eine Spitze gegeben..."

- Bei der Frage: Frage zu früheren Maximalen Trinkmengen? hier die Antwort:
"Die Menge beim Ereignis 2014 sei schon absolute Obergrenze gewesen"

Da fragt sich der Gutachter zurecht: "ja was denn jetzt?"
hääh? Die erste Antwort bezieht sich doch auf die durchschnittliche Trinkmenge. Die zweite Frage fragt meines Verständnisses eher: Was vertragen sie denn so höchstens? Apfel<->Birne / Durchschnitt<->Einmalereignis

Und dann noch eine Anmerkung zu Folgendem Satz: "Die meisten Psychologen hätten gemeint, das sei aufgrund seiner Vorgeschichte die einzige Möglichkeit, die MPU zu Bestehen"

Nochmal genau überlegen bei dem Satz! Ein Absolutes NoGO! nicht nur , dass dir von Anfang an geraten wurde, AB zu betreiben, es geht bei der MPU nicht um "wie bestehe ich die MPU" sondern um "Was habe ich geändert und wie stelle ich sicher, dass ich nie wieder betrunken in ein Auto steige"
Ich sehe nichts verwerfliches daran, sich von Psychologen in der Anfangsphase, noch vor der verkehrspsychologischen Maßnahme, beraten zu lassen, was denn wie möglich ist. Es musste damals, noch vor der Aufarbeitung erstmal entschieden werden, welche Nachweise ich bringen soll. Was ich geändert und sichergestellt habe, habe ich an anderer Stelle beschrieben (Problem zugegeben und benannt. permanente Trinkkontrolle durch häufige Anwendung von KT)

Und dann fällt euch auf das ihr beim Einkaufen Bier Kaufen wollt? Und das ginge nicht?
Das war während der Abstinenzphase
Dann doch Alkopos und Aperol? Verstehe ich nicht.
Vor und nach der Abstinenzphase

n deiner Schreibweise liest man heraus, dass du sehr wütend bist ...
So ist es! Da mein Fall im Grunde einfach ist. Ich habe erkannt, dass ich möglicherweise in Verbindung mit Kraftfahrzeugen und höheren Alkoholpegeln zur Gefahr für andere werde. Dass ich das nicht händeln kann ist leider (mir und dem MPU Verfahren 2014) nicht aufgefallen. Die Lektion habe ich mit KT nachgeholt, erfolgreich vielfach erprobt und zudem gezeigt, dass ich über lange Zeiträume auch ganz ohne Alk auskommen kann. Ich stehe hinter dieser Lösung und begrüße sie in meinem Leben als Verbesserung. Mind. 2 Verkehrspsychologen (die mich weitaus besser kennen als die 40 Min. Tante aus der MPU) trauen mir das auch ohne Zweifel zu.
Damit könnte die Sache erledigt sein. Aber nein... Es muss ja kompliziert gemacht werden...

Dank dir nochmal Ratsuchender!
Im Anhang nochmal das "sortierte" Gutachten
 

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  • Gutachten2019 geschwärzt.pdf
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nobby

Erfahrener Benutzer
Du hast Anspruch auf ein widerspruchfreies Gutachten(vor Allem wenn du Punkte in anderem Zusammenhang gesagt hast), du kannst dich an die Zentrale der MPU Stelle wenden und dich dort beschweren oder suchst nochmals das Gespräch mit der Gutachterin und legst ihr nochmals deine Argumente dar und frägst nach Ihrem Protokoll und warum es dir nicht zum gegenlesen vorgelegt gehst deine Standpunkte mit ihr durch wie du es hier machst, vielleicht findest du Gehör, versuchen und nicht aufgeben.

Ansonsten mit sanften Druck darauf Hinweisen, das du dich bei der Zentrale beschweren wirst, wegen
a) fehlendem Protokoll (evtl. verlangen), das dir nicht vorgelegt wurde
b) deine Angaben würden in falschen Zusammenhang interpretiert/missinterpretiert
c) du Anspruch auf ein widerspruchsfreies Gutachten hast, da es für KT keine festen Regeln nach den Beurteilungskriterien für Fahreignung (BuK) gibt.

LG
 
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Ratsucher

Benutzer
Hey

Was bedeutet BuK?
Beurteilungskriterien. Wenn du dich genau Informieren möchtest gibt es die BuK für ca. 150€ zu kaufen. Da ist alles sehr genau beschrieben.

Mal abseits der Regel zu KT... Worauf es meiner Meinung nach ankommt - und das ganz besonders in meinem Fall- ist, dass ich lerne so zu trinken, dass ich nicht mehr in Promillekonzentrationsbereiche gerate, in der mir die Beurteilungsfähigkeit flöten geht und ich zu der Annahme geraten könnte, dass ich noch Auto fahren sollte/müsste/könnte.

Das ist nicht nur deine Meinung worauf es ankommt, sondern klingt genau so wie auch ich die Regeln zu KT definiere.
Das Problem ist, dass ich nicht der Regelmacher bin in der MPU und so hat man von Institut zu Institut "eigene" Regeln gemacht. Was ich rausgelesen habe ist beispielsweise, dass die PIMA toleranter ist als viele andere, was unter KT zu verstehen ist.

Wichtig bei KT ist dazu die Planung. Du hast es etwas verdreht.
- Der Aperol aus Genuss mit der Frau / der Wein mit den Eltern / das Bier nach dem Feierabend usw. zählt nicht als klassisches KT.

-Planst du zu Sylvester mit ein paar Freunden ins neue Jahr zu starten so kann es deine Planung sein an diesem Abend mit ihnen Anzustoßen. Du hast da deine sagen wir mal geplanten 2 Getränke (1 Sekt und 1 Bier bspw.) / Oder der Runde Geburtstag deiner Frau, ebenso geplant und mit einer Menge von 2 Standardgläsern. Das zählt als KT!

Noch sehr wichtig bei KT: Durch das geplante vermeidest du unnötige Risiken.
- Du planst wie du hin und zurück kommst (Taxi, Mitfahrgelegenheit, etc..)
- Du weist es ist ein "besonderer" Anlass und dadurch nicht die Regel
- Du trinkst nicht wegen der Wirkung! Es ist rein zum Genuss / Anlassbezogen

Auch ich bin voll bei dir, dass jeder selbst wissen muss, was für denjenigen KT bedeutet. Für jeden ist es was anderes was Funktioniert.
Aber eine gewisse Richtung müssen die Institute einhalten. Sie haben ja auch jahrelange Erfahrung auf die sie zurück greifen können und nicht umsonst gibt es so viele Wiederholungstäter, die ja alle vorher mindestens "KT" gelebt haben, wenn nicht sogar Abstinent. Das da gewisse Vorkehrungen von Seiten der MPI´s getroffen werden ist da verständlich.

So simpel es auch klingen mag: Es war einfach die Neugier, was ich noch vertrage und das gesellige Zusammensein. Mit meinem Kumpel mal etwas völlig beklopptes zu tun. Was man halt so macht auf dem Junggesellenabschied.
Es ist nun mal ein einmaliges Ereignis gewesen. Wenn man das glaubt, (und mal die Statistik außer Acht lässt) ist es doch nur stringent, dass es keine tiefgreifenden inneren/äußeren Motive gibt.

Nochmals, ich glaube dir das sofort und sehe auch, dass du das ernst Meinst. Du musst aber auch, trotz deiner Wut auf die Gutachter, ein wenig die Augen für die Gegenseite öffnen.

Da sitzt jetzt jemand der eine BTM Vergangenheit hat, eine TF hatte und jetzt wieder da ist zur MPU. Sie erwarten jetzt, dass du dich voll und ganz mit der Materie auseinandergesetzt hast und vor allem, dass deine bisherigen Strategien nicht gefruchtet haben.

Ja es ist eine "ungünstige" Situation wenn man "nur" beim Umparken erwischt wurde. Aber die GA´s wollen jetzt wissen wie es in Zukunft nicht mehr zu einer solchen Lage kommt. Deine bisherige Strategie hat nicht Funktioniert.
Eine Wirkung die der Alkohol hat ist ja diese Enthemmung. Um es grob zu sagen: Im nüchternen Kopf würde ich niemals auf die Idee kommen nochmal ins Auto zu steigen, nachdem ich getrunken habe.
Nach 2 Bier ist´s vielleicht immernoch so, da quasi keine nennenswerte Wirkung eintritt. Je mehr Alkohol jetzt dazu kommt, je eher ist die Kritikfähigkeit runtergesetzt und die Risikobereitschaft steigt mit Pegel. Alles Sachen, die ja auch im Endeffekt bei dir zur 2. TF geführt haben.
So kann es sein, dass ein nüchtern einsichtiger Mensch nach 5 Bier denkt: "Ach was soll´s, ich wurde jetzt seid 4 Monaten nicht einmal angehalten und es sind ja nur 500m bis nachhause, was soll da schon passieren?"

Ich denke du weist was ich meine.

Die Lektion habe ich mit KT nachgeholt, erfolgreich vielfach erprobt und zudem gezeigt, dass ich über lange Zeiträume auch ganz ohne Alk auskommen kann. Ich stehe hinter dieser Lösung und begrüße sie in meinem Leben als Verbesserung.

Auch hier glaube ich dir, dass es so ist. Der GA wird sich aber hier fragen: "Wenn er so gut auf Alkohol verzichten kann, wieso ist ihm dieses eine Bier / der Wein / der Alkopop was auch immer, so wichtig, dass er dennoch nicht eine Abstinenz in betracht zieht"

Und das kann mehrere Gründe haben. Sagt dir Beispielsweise jetzt jemand, dass du in deinem ganzen Leben keinen Apfelsaft mehr trinken darfst, weil du eine Allergie hast oder was auch immer (vielleicht doofes Bsp. nimm eins was passt) so ist es kein Problem, schätze ich, darauf zu verzichten.
Wieso ist es so bei dem Alk? Die Wirkung darf es ja nicht sein, da du ja nie Wirkungstrinken betreibst. Was ist es dann?
Und hier setzt KT ein, ein Gesellschaftlich akzeptiertet Konsum. Man kann darüber streiten, was Gesellschaftskonform ist, aber gemeint ist quasi: "es ist in der westlichen Welt und der deutschen Gesellschaft kaum vorstellbar jemandem zuzumuten keinen Alkohol zu trinken, da es quasi ein Grundnahrungsmittel ist."
Der einzige Grund hier ist um es doof zu sagen, der Schutz eben dieser Gesellschaft vor dir im Auto unter Alkoholeinfluss.
Hätte keine TF stattgefunden, so könntest du tuen und lassen was du willst.

Und auch nach der MPU kannst du tuen und lassen was du willst, solange du nicht mehr unter Alkoholeinfluss fährst.
Für den Gutachter, der die Prognose geben muss ob du es dennoch tust ist es nicht möglich die Zukunft vorherzusagen, aber er gibt eine Tendenz.

Und ganz simpel gesagt: Jemand der so "oft" auffällig wurde, dem ist Beinahme unmöglich vorrauszusagen, dass er nicht doch wieder in Zukunft seine Alkoholmenge steigert. Es hat nach den ersten malen nicht Funktioniert und wieso jetzt? Entweder du hast jetzt die absolut brilliante Lösung gefunden wie es NIE!! wieder passiert, oder aber (und das ist die Regel) der GA verlangt jetzt die Abstinenz, da eine Trennung zwischen Alkohol und Fahren als nicht möglich erscheint.

Und hier liegt es jetzt an dir. Was denkst du? Einen Satz wie "mir passiert so etwas nie wieder, ich habe daraus gelernt" hören die Gutachter mehrmals täglich, ohne das richtige Futter dahinter, ist es mit solch einem Satz aussichtslos. Und dann braucht man Motive, wie es hier oft gesagt wird.

LG
 

Ratsucher

Benutzer
Und hier noch etwas, was dich vielleicht Interessiert. Das sind die Ergebnisse des Jahres 2018. Erstellt werden sie von der BAST.

Auffällig hier ist die Zahl der Wiederholungstäter.

Von den insgesamt 42% die wegen Alkohol zur MPU mussten, waren 11% zum wiederholten male da. Also fast 1/4 der Leute waren Wiederholungstäter bei Alkohol.

Nimmt man jetzt hinzu, dass nur jede 500. - 1000. Fahrt unter Alkohleinfluss aufgedeckt wird, so kann man sich vorstellen wie hoch die Zahl derer ist, die nach der MPU wieder genau das gleiche tun wie vorher. Und auch ich kenne die Fälle persönlich, die nach der MPU, bestanden mit AB, sich es erste Bier aufmachen und heute genauso oft unter Alkoholeinfluss fahren wie früher, nur eben noch nicht erwischt wurden.

Sieht man diese Dunkelziffer an Fahrten und sieht man, dass 2018, 36.805 Leute auffällig wurden, so kann man davon ausgehen, dass es mehrere tausend Fahrten täglich in Deutschland gibt, die nicht entdeckt werden. Und diese Mammutaufgabe hat ein GA, zu erkennen wer nicht wieder unter diese tausende Leute fallen wird.

Das sind die offiziellen Zahlen mit denen ein GA in so ein Gespräch geht. Vielleicht hilft es dir ein wenig zu verstehen wieso ein GA manchmal keine Wahl hat, als die Prognose zu stellen, das jemand wieder in altes Verhalten verfällt.


LG
 

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  • BAST 2018.pdf
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Ratsucher

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Ich habe mir heute mal die Zeit genommen und dein Gutachten ausgedruckt und in aller Seelenruhe gelesen. Und auch wirklich so gelesen, dass ich definitiv von deinen Trinkmengen ausgehe.

Liest man das alles so, gibt es für mich nur 2 plausible Gründe, warum es diesmal nicht geklappt hat.

Grund 1: Die GA hat tatsächlich sehr gedrängt in Richtung Abstinenz. Hier waren die Angaben, dass du den Wein bei den Eltern, den Aperol mit der Frau usw., in ihren Augen wohl kein driftiger Grund, bei einer solchen "Vorgeschichte", dennoch weiter trinken zu wollen.

Grund 2: (und in meinen Augen der wichtigere) Wie nobby auch schon zu Beginn sagte, sind deine Mengenangaben beim KT seeehr Grenzwertig.
Ich sage dir auch wieso.

3 Bier mit 0,33l sind nach Widmark ca. 0,54. Wenn man jetzt noch die Abzüge dazu nimmt, also Abbau usw. so wäre das Vertretbar, da du wahrscheinlich unter den 0,3 bleiben würdest.

3 Wein mit 0,2l sind 0,8 und selbst mit Abzügen bist du da noch über dem "zulässigen" Wert.

Wenn man jetzt bedenkt, dass du bei 1,21 Promille am torkeln und am kotzen warst und selbst sagst, dass es dein Maximalwert war. Dann sind 0,8 schon jenseits der Grenze, in der du noch sichere Entscheidungen treffen kannst.

Jeder Mensch verträgt nunmal unterschiedlich viel. Das liegt ein wenig an der Statur, den Genen, aber vor allem an dem Training.

So gab es mal einen schönen versuch unter Richter, in dem sich jeder von ihnen kontrolliert auf 0,8 Promille angetrunken hat. Sie wollten sehen ob wirklich so unterschiedlich darauf reagiert wird. Und ja, es gab kotzende Richter, lallende Richter aber eben auch Richter, die quasi Garnichts merkten davon und genau so waren wie vorher.

Bei dir schätze ich eher, da du nichts "gewohnt" bist, dass du zur ersten Gruppe gehören wirst. Vielleicht war der Gutachterin da der Konsum zu hoch.

Natürlich nur meine Meinung. Vielleicht fällt ja wen anderes noch was auf, was ich übersehe.

LG
 
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