Alkohol, Drogen und Fahren ohne Fahrerlaubnis

Conrad

Benutzer
@Max
Ok da bin ich froh das du mir meine Frage nicht übel nimmst.
Du musst wissen das ich ein introvertierter Typ bin mit wenig Worten. Der auf Fragen meist nur mit ja, nein oder vielleicht antwortet.
Deshalb tu ich mir auch so schwer bei den Fragen. Meine Antworten erscheinen vielleicht häufig sehr plump oder lustlos. Ich meine das aber gar nicht so. Selbst für diese Kurze Nachricht habe ich wieder lange überlegen müssen wie ich sie formuliere.
Erst seit der Therapie bin ich in der Lage das zu erkennen und mich zu erklären bzw. zu öffnen.
Deshalb hat es mich auch zu diesem Drogenkreis hingezogen, weil die mich so akzeptierten und ich durch die Rauschmittel mehr aus mir herausgekommen bin.

Ich bin auf jedenfall voll dabei und zermartere mir meinen Kopf über den Fragebögen und bin froh für die Hilfe von euch allen hier im Forum.
Eine scheiß Angst habe ich momentan vor dieser Begutachtung und meine Gedanken drehen sich ausschließlich darum und das bereits seitdem ich beschloßen habe Abstinent zu leben.

Viele Grüße und ich wünsche allen ein schönes Wochenende.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Ich bin auf jedenfall voll dabei und zermartere mir meinen Kopf über den Fragebögen und bin froh für die Hilfe von euch allen hier im Forum.
Super. Dann frag ich nochmal ... möchtest du den FB so stehen lassen oder doch noch etwas verändern !?
Eine scheiß Angst habe ich momentan vor dieser Begutachtung und meine Gedanken drehen sich ausschließlich darum
Du brauchst keine Angst haben, mit guter Vorbereitung bekommt das jeder hin. ;)
 

Conrad

Benutzer
@Max
Ich bin dabei ihn zu überarbeiten so wie du es mir vorgeschlagen hast, nachdem ich nochmal die "guten FB" durchgelesen habe. Bis morgen werde ich noch Zeit brauchen.
 

Conrad

Benutzer
Was ist passiert?

Vorgeschichte:


1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?

Als ich 15 Jahre alt war in einem Film


2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)

Mai 2001 habe ich Cannabis konsumiert


3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Der Geselle in meinem Ausbildungsbetrieb lud mich zu seiner Geburtstagsfeier ein, dort konsumierte ich zum ersten mal Cannabis, in einem Joint der in der Runde herumgereicht wurde.

Ich wurde nach dieser Geburtstagsfeier gelegentlich von meinem Gesellen zu Partys oder Grillfeiern bei ihm Zuhause eingeladen.
Bei diesen Gelegenheit zog ich immer mit am Joint, wenn er herumgereicht wurde. Mir gefiel sehr gut, das mein Geselle und seine Freunde mich als junger Azubi akzeptierten und mich bei ihrem Ritual mit machen ließen.

Anfang 2004 habe ich angefangen bei meinem ehemaligen Gesellen, nahezu jedes Wochenende mir 5 Gramm Hasch zu kaufen.
Ich blieb bei ihm nur so lange wie nötig um den Handel abzuschließen, denn ich wollte alleine Kiffen und hatte keine Lust auf Gesellschaft.

2006 bis November 2018 habe ich keine Drogen konsumiert, denn ich wurde zu 3 Jahren Bewährung verurteilt wegen Handel mit BTM Cannabis.
Des öfteren habe ich meiner Freundin ihrem 17 jährigen Bruder und dessen gleichaltrigen Freund etwas mit eingekauft und an sie weiterverkauft. Ihr Bruder hat bei einer Polizeikontrolle gestanden von wem er Cannabis gekauft hat.

Im August 2018 habe ich mich von meiner EX Frau und meinen drei Kindern getrennt.
Ich habe eine Wohnmöglichkeit in einer WG gefunden. Wie sich heraus stellte bestand diese WG aus Drogenkonsumenten.
Im November 2018 bei einem gemeinschaftlichen samstag abend in der WG habe ich betrunken wie ich war gefragt, ob ich mir auch einen Joint bauen dürfte.
Am nächsten Tag war ich ziemlich verkatert durch den Alkohol und dem Joint vom Vortag, meine Mitbewohnerin bat mir zum ersten mal in meinem Leben Methamphetamine an und ich zog mir nasal eine Line hinein. Ich wollte unbedingt wissen wie es sich anfühlt. Ich unterhielt mich mit meiner Mitbewohnerin ca 2 Stunden angeregt und fühlte mich total euphorisch und aufgedreht.
Abends ging der Zustand verloren und ich wollte mehr und ging wieder zu meiner Mitbewohnerin und wollte eine weitere Line ziehen, darauf blieb ich die ganze Nacht wach und ging anschließend auf die Arbeit.
Bis Februar 2019 konsumierte ich nahezu täglich Methamphetamin und Cannabis, sofern meine Mitbewohner etwas heranschaffen konnten.
Es gab in dieser Zeit auch mehrere Tage Konsumpausen, wenn es nichts zu beschaffen gab.

Februar 2019 bis September 2020 konsumierte ich ungefähr im Monat 5 Gramm Cannabis.


4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?

Ja das habe ich gemacht


5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?

Sehr problematisch, da mein Konsum immer weiter anstieg bis hin zur Alkoholabhängigkeit, einen Gamma- Trinker, der sich bis zum Rausch betrinkt.


6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?

Zwei Tassen Kaffe täglich


7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?

Ja diese habe ich festgestellt nachdem ich Cannabis geraucht habe, wurde ich lustlos und träge, wollte nur noch einfache Sachen machen wie TV schauen oder schlafen. Ich hatte keinen Antrieb etwas zu planen oder zu unternehmen. So ernährte ich mich auch nur noch mit ungesunden Fertigessen, weil mir die Lust fehlte mich um irgendetwas zu kümmern.

Bei Methamphetamin hatte ich so gut wie keinen Appetit und stopfte mir nur ungesunde Lebensmittel rein.
Ich hatte viel zu wenig Schlaf und es viel mir schwer mich auf eine Sache zu konzentrieren.
Zunehmend Unzuverlässig bin ich geworden gegenüber meinen Kindern, sowie auch auf der Arbeit.
Sehr schnell reagierte ich unfreundlich oder gereizt.


8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?

Ja das habe ich gemacht. Jede Konsumgelegenheit nutzte ich um meine Probleme zu verdrängen und mich nicht damit auseinandersetzen zu müssen und habe negative Folgen ausgeblendet.


9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?

Am: 28.02.2019
2,0 ng THC
19,4 ng Amphetamin
24 ng THC Metabolit
190 ng Methamphetamin


Am 15.03.2019
1,5 ng THC
BAK 0,96


10. Wann und wie viel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?

Nahezu täglich habe ich zwei Joint mit ca. 0,2 Gramm Haschisch geraucht und dazu 3 lines Methamphetamin mit ungefähr je 0,2 Gramm nasal konsumiert.


11. Wie viel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?

Am 28.02.19 wurde ich 6:40 kontrolliert. An dem Abend zuvor habe ich 3 lines Methamphetamin mit ca 0,2 Gramm und 2 Joints mit je 0,2 Gramm Haschisch konsumiert.

Am 15.03.19 Habe einen Joint mit ca. 0,2 Gramm Haschisch und 3 Liter Bier konsumiert.


12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?

Ich wollte der Realität entfliehen und meine Ängste und Sorgen verdrängen. Das ist für mich der Grund zum Konsum gewesen.



13. Wie sind Sie auffällig geworden?

Am 28.02.19 Kontrolle von der Polizei
Am 15.03.19 durch einen Unfall


14. Was war der Zweck der Fahrt?

28.02.19 Ich musste eine Aussage bei der Polizei machen und bin mit meinem Auto dort hin gefahren früh um 6:40 und ich fiel dem Polizisten bei der Aussage auf.

15.03.2019 Mein restliches Hab und Gut von der Stadt A zu meinen neuen Wohnort Stadt B zu befördern.


15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?

Am 28.02.2019 bin ich ca. 2 Km gefahren
Am 15.02.2019 bin ich 105 km von geplanten 130 Kilometer gefahren


16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?

Bei jetziger Beachtung wie viele Tage man bei Konsum unter Drogeneinfluss steht gehe ich von ca. 1000 Fahrten aus.


17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?

Überhaupt nicht. Ich habe die Gefährdung anderer und von mir selbst völlig verdrängt, die leider routinierten Rauschfahrten haben mir eine falsche Selbstsicherheit gegeben.




18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)

Cannabis steigert die Blendempfindlichkeit und setzt die Reaktionsfähigkeit stark herab.
Die Zeitwahrnehmung wird beeinträchtigt wodurch man eine Gefahr für den Straßenverkehr wird.

Methamphetaminkonsum hat negative Auswirkungen auf die Koordinationsfähigkeit, dadurch kann man in Gefahrensituationen nicht mehr sicher reagieren. Die Risikobereitschaft wird deutlich erhöht und man überschätzt sich selbst.


19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?

Bis zu 72 Stunden

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?

Die Folgen reichen von Herzschäden, Schädigung von Nervensystem und Magen-Darm-Trakt,
Nierenversagen, Schädigung des körpereigen Abwehrsystems bis hin zur Zerstörung der Lungen. Die Streckmittel schaden dem Körper noch zusätzlich. Bei regelmäßigen Gebrauch können Drogen die Persönlichkeit verändern.

Cannabis führt zu Motivationsverlust, Antriebsarmut und Konzentrationsschwäche.
Methamphetamin führt zu Ängsten oder tiefer Depressionen, bei vielen Betroffenen ist das Selbstwertgefühl angegriffen und sie tragen Selbstmordgedanken mit sich. Sowie auch Selbstsucht und gesteigerte Aggressivität.

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?

2004 - 2006 Übernahm ich nach dem Tod meines Vaters den Betrieb. Ich hatte gerade ausgelernt und war ein Anfänger ohne große Erfahrung.
Ich habe teilweise mehr Schaden produziert wie Einnahmen. Viele Stammkunden sind zornig geworden und haben mich ständig mit meinem Vater verglichen. Bis Nachts stand ich die meiste Zeit in der Werkstatt und versuche alle Kundenaufträge irgendwie hinzubekommen. Es war zum Haare ausreißen an manchen Tagen. Sehr viele Reklamationen musste ich nebenher erledigen und die aktuellen Aufträge abarbeiten.
Am Wochenende wollte ich nur alles vergessen und mein Gedankenkarussell abschalten und konsumierte Cannabis und Alkohol.

Ich steckte 2018 in einer Lebenskrise und habe mir keine Hilfe geholt. Mein Leben fühlte sich immer mehr wie eine ausweglose Sackgasse an. Ich habe mich zunehmend überfordert in meiner Selbstständigkeit und mich plagten Existenzängste. Dazu kam der Tod meiner Mutter, die mir eine große Stütze im Betrieb war und die Trennung von meiner Frau und Kindern. Die Trennung kam vor allem daher, das ich mich meiner Frau oder jeden anderen nicht geöffnet habe und über meine Ängste und Sorgen sprechen konnte, weil ich keine Schwäche zeigen wollte. Ich habe mich dann lieber von Alkohol abhängig gemacht was zum ständigen Streitthema wurde und schließlich zur Trennung unserer Beziehung führte. Dadurch verschärften sich meine Probleme nur noch mehr und ich habe zusätzlich Drogen missbraucht.

Erst in der Therapie konnte ich eine neue Perspektive auf mein damaliges Verhalten gewinnen.
Mir fehlte zum damaligen Zeitpunkt die Kompetenz zu erkennen das ich mich immer mehr im eigenen Betrieb überfordert habe. Zu viele Stunden täglich gearbeitet und unfähig war mein Gedankenkurassel abzuschalten wegen Versagensängsten. Immer mehr deckelte ich meine Überforderung sowie Ängste mit Alkohol oder Drogen und verdrängte damit diese Gefühle.


22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?

Von 2001 bis 2006 befand ich mich überwiegend in einem Umfeld von Cannabis Konsumenten.
Familiär hatte ich nur noch meine Mutter, die aber unwissend war über meinen Konsum.
Von November 2019 bis Februar 2019 bemerkte meine EX Frau meine immer mehr zunehmende Unzuverlässigkeit mit dem Umgangsrecht der Kinder und meine Abgeschlagenheit. Daraufhin wurde mir der Umgang mit meinen Kindern erst einmal verwehrt.


23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?

Ab 2003 wurde der Gelegenheitskonsum von Cannabis am Wochenende zum festen Bestandteil von jedem Wochenende. Durch die Therapie konnte ich heraus arbeiten, das ich mich durch den Tod meines Vaters Dezember 2003 und die damit dazugehörige Betriebsübernahme sehr stark überfordert habe. Ich hatte große Versagensängste, habe mich überfordert und hatte Existenzängste. Diese habe habe ich am Wochenende mit Cannabis und Alkohol zu verdrängen versucht.

2006 bis 2018 Drogenkonsumpause

2018 Trennte ich mich von meiner Frau und meinen drei Kindern, da meine Alkoholabhängigkeit immer mehr zum Streitthema wurde und ich es nicht Wahr haben wollte.
Meine Mutter, die mir eine sehr große Stütze im Betrieb war, verstarb innerhalb von 3 Monaten an Krebs. Meine gefühlte Überforderung stieg ins unermessliche im Betrieb für mich, sowie die Trauer um meine Mutter und die Trennung von meinen Kindern und Frau. Ich griff zusätzlich zu meiner Alkoholsucht zu Cannabis und diesmal auch zu Methamphetamin. Ich konsumierte Cannabis und Methamphetamin von November 2018 bis Februar 2019 nahe zu täglich, wenn es griffbereit war.
Es gab einige Tage Konsumpausen aber wenn ich die Gelegenheit hatte griff ich zu. Ich habe versucht durch diese Rauschmittel meine Gefühle zu deckeln und eine Gleichgültigkeit herbeizuführen. Was im Nachhinein betrachtet die Situation nur verschlimmert hat.


24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)

Ja ich habe mir Hilfe bei der Suchtberatung geholt. Das war für mich ein schwerer Schritt dort hin zu gehen und mir einzugestehen das ich Hilfe brauche. Die ersten Gespräche taten sehr gut, da ich nicht verurteilt wurde und mir zugehört wurde. Die Suchtberatung hat sich darum gekümmert mich in Therapie unterzubringen.


25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein das gab es nicht.

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?

2003 bis 2006 Übernahme des Betriebs nach dem Tod meines Vaters, jedes Wochenende habe ich alleine konsumiert.
Ich war gerade fertig mit meiner Ausbildung ohne großartige Berufserfahrung. Teilweise habe ich größeren Schaden produziert wie Einnahmen.
Bis spät in der Nacht war ich im Betrieb und versuchte verzweifelt die Kundenaufträge fertig zu stellen. Die Aufträge häuften sich und leider auch die Reklamationen. Sobald Wochenende war habe ich mir Cannabis besorgt und wollte das alles vergessen und verdrängen.

Konsumpause von 2006 bis 2018 wegen Bewährungsstrafe 3 Jahre und anschließender Familiengründung ab 2008

November 2018 bis Februar 2019 konsumierte ich wieder Cannabis und diesmal zusätzlich Methamphetamine.
Kurz davor trenne ich mich von meiner Frau und drei Kindern, weil meine Alkoholabhängigkeit immer mehr zum Streitthema wurde und ich es mir nicht eingestehen wollte. Zusätzlich starb meine Mutter innerhalb von drei Monaten an Krebs, damit ging mir eine riesige Stütze im Betrieb verloren.
Ich habe mich nur noch betrunken und Drogen konsumiert um mich mit nichts auseinander setzen zu müssen, alle Probleme zu verdrängen auch meine Trauer und Schuldgefühle.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?

Durch die Therapie konnte ich erkennen, das mir die Kompetenz gefehlt hat mit meinen Gefühlen umzugehen. Am meisten plagten mich Versagensängste, Trauer, Existenzängste und Frustration.
Meine fehlende Kompetenz war, zu erkennen das es mir nicht gut geht und mich diese Gefühle überwältigen. Ich unfähig war mich anderen Menschen zu öffnen und darüber zu sprechen und nach Lösungen zu suchen oder die Trauer zu verarbeiten, weil ich keine Schwäche zeigen wollte und es lieber mit mir alleine ausgemacht habe.


28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Ich war gefährdet Drogenabhängig zu werden.


29. Waren sie drogenabhängig?

Nein war ich nicht. In der Therapie konnte ich mit meinem Suchtherapeuten einen Drogenmissbrauch herausarbeiten.
 

Conrad

Benutzer
30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?

Rückblickend eventuell durch bessere Aufklärung von Drogen. Denke aber das hätte mich auch nicht zurückgehalten. Ich musste leider ganz unten ankommen und selbst erleben wie Drogen einen Menschen negativ verändern und durch die Problemverdrängung man die Abwärtsspirale immer weiter nach unten gleitet und die Probleme sich nur verschärfen.
Erst durch die Therapie konnte ich eine ganz neue Perspektive von mir und mein bisheriges Verhalten kennenlernen. Lernen achtsam mit meinen Gefühlen zu sein und konstruktive Problemlösungen zu schaffen und mich Mitmenschen zu öffnen.


31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Weil ich das Gefühl hatte an einem Tiefpunkt in meinem Leben angekommen zu sein und mein Drogen und Alkoholkonsum dabei eine große Rolle gespielt hat. Ich fühlte mich sehr allein, weil ich mich nur noch zurückgezogen habe und ich das Gefühl hatte am Leben nicht mehr teilzunehmen.
Ich wollte endlich mein Leben verändern und meine Probleme angehen anstatt sie zu verdrängen.
Auch zu meinen Kindern wollte ich wieder Kontakt aber ohne Drogen oder Alkohol zu konsumieren.
Mir wurde klar das ich mein Leben in eine andere Richtung steuern muss.




32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)

Immer häufiger ging mir der frühe Tod meines Vaters durch den Kopf und ich bekam Angst auch früh zu sterben. Ich beschloss das ich aufhören muss mit Alkohol und Drogen um ein paar Jahre länger zu leben. Auch meine Kinder gingen mir immer mehr durch den Kopf und die verlorene Zeit die wir durch das Umgangsverbot hatten. Ich wollte nicht so ein Vater sein sein, ich liebe doch meine Kinder und will mit ihnen schöne Momente verbringen aber der Rausch steht im Weg.


33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?

Ich möchte nicht wieder konsumieren, weil mir bewusst ist wie negativ ich mich verändern würde und meine ganzen erarbeiteten Erfolge zerstören würde und ich in alte Verhaltensmuster zurück rutschen würde. So lebenslustig und Aufgeschlossen wie jetzt war ich noch nie und das möchte ich beibehalten und selbstbestimmt mein Leben leben. Durch gelegentlichen Konsum hätte ich auch angst in eine Drogensucht zu geraten, die diesmal mein Leben zerstört. Während meiner Therapie konnte ich auch viele andere abschreckende Schicksale kennen lernen wohin Drogenkonsum führt und da möchte ich nicht hin.


34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?

Es war eine schwere Zeit, mit einigen Rückschlägen bis ich es geschafft habe wochenlang an einem Stück konsumfrei zu leben. Ich fühlte mich oft sehr nervös, überfordert mit meinen Gefühlen. In der Nacht hatte ich viele verstörende Albträume und wachte schweißgebadet auf.
In der Therapie war man mit sich selbst konfrontiert, vor allem nach den Sitzungen, alleine auf dem Zimmer ohne Fernseher, fanden die Gespräche nachklang. Ich weinte sehr oft, da mich meine Gefühle übermannt hatten und ich sie nicht mehr unterdrücken konnte durch Rauschmittel. Es ging mir immer besser dadurch das ich anfing meine Gefühle und vieles erlebtes aufzuarbeiten mit meinem Therapeuten.




35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?

Die Suchthilfe war meine erste Hilfe, dadurch das sie für mich da war ohne Vorhaltungen.
Als nächstes die Entzugsklinik mit ihren Therapeuten und vor allem das es dort Therapeuten gab die früher selbst Suchtrank waren. Die Therapeuten wussten also wirklich von was sie sprechen und konnten vieles nachempfinden.
Meine EX Frau die mir neues Vertrauen geschenkt hat und mir die Möglichkeit gegeben hat ein tolles Verhältnis zu meinen Kindern aufzubauen. Der regelmäßige Besuch der Selbsthilfe Gruppe hat mir sehr geholfen und hilft mir heute noch.




36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?

Mein jetziges Umfeld hat sich komplett verändert, vor allem weil ich in eine andere Stadt umgezogen bin. Mein jetziger Freundeskreis nimmt keine Droge. Ich gehe mit meiner Drogenkarriere offen um und rede darüber. Ich bekomme nur positives Feedback zu meiner Abstinenz.




37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?

Die letzte Tat war 15.03.2019 und bis September 2020 hatte ich noch Kontakt zu Drogenbekannten.


38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?

Ja bis September 2020



39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?

Ich möchte weiterhin Abstinent leben ohne Rauschmittel um keine Kontrollverluste mehr zu erleiden. Cannabis gehört nach meinen Erfahrungen zu einer Einstiegsdroge, welche die Hemmschwelle zu härteren Drogen wie Methamphetamin senkt, da möchte ich nicht mehr hin. Ich meide von Haus aus Veranstaltungen wo es klar ist das dort eventuell Drogen konsumiert werden. Ansonsten gehe ich offen mit meiner Abstinenz um und stelle meine Alkoholsucht in den Vordergrund. Ich bin einer Drogensucht entkommen, es war Missbrauch. Auf keinen Fall möchte ich das durch angeblichen einmaligen Konsum von Cannabis riskieren mein neu aufgebautes Leben zu zerstören und in eine Drogensucht zu verfallen.


40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
nein



41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Ich möchte es verhindern in dem Ich strikt meine Abstinenz beibehalte.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

Ich schließe einen Rückfall theoretisch aus, weil ich meinen positiven Lebenswandel seit der Abstinenz nicht aufs Spiel setzen möchte.
Sollte ich wirklich mal das Gefühl haben meine Probleme nicht lösen zu können und rückfällig werden zu können, weiß ich, dass ich mich jederzeit an meine neuen Freunde wenden kann. Sowie auch an meine Freunde aus der Selbsthilfegruppe, die ich weiterhin besuche. Außerdem ist mir bewusst das ich mir professionellle Hilfe dazu holen kann wie z.B. von der Suchtberatung ohne mich schämen zu müssen.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?

Ich lebe abstinent von Alkohol da ich Suchtkrank bin.
 

Conrad

Benutzer
Hallo @Max
Sorry das ich dich wieder nerve. Ich wollte mich nur kurz melden, weil ich so gespannt bin was ich verbessern muss.
Ich schau schon alle zwei Stunden in meine Mails, kann an nichts anderes denken ;-)
Ich danke dir für deine Zeit.

Gruß Conrad
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Ich werde mich zeitnah kümmern, auf Arbeit kann ich keinen FB kommentieren.
Aber gut, dass du dich gemeldet hast.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Der Geselle
in meinem Ausbildungsbetrieb lud mich zu seiner Geburtstagsfeier ein, dort konsumierte ich zum ersten mal Cannabis, in einem Joint der in der Runde herumgereicht wurde.

Ich wurde nach dieser Geburtstagsfeier gelegentlich von meinem Gesellen zu Partys oder Grillfeiern bei ihm Zuhause eingeladen.
Bei diesen Gelegenheit zog ich immer mit am Joint, wenn er herumgereicht wurde. Mir gefiel sehr gut, das mein Geselle und seine Freunde mich als junger Azubi akzeptierten und mich bei ihrem Ritual mit machen ließen.

Anfang 2004 habe ich angefangen bei meinem ehemaligen Gesellen, nahezu jedes Wochenende mir 5 Gramm Hasch zu kaufen.
Ich blieb bei ihm nur so lange wie nötig um den Handel abzuschließen, denn ich wollte alleine Kiffen und hatte keine Lust auf Gesellschaft.

2006 bis November 2018 habe ich keine Drogen konsumiert, denn ich wurde zu 3 Jahren Bewährung verurteilt wegen Handel mit BTM Cannabis.
Des öfteren habe ich meiner Freundin ihrem 17 jährigen Bruder und dessen gleichaltrigen Freund etwas mit eingekauft und an sie weiterverkauft. Ihr Bruder hat bei einer Polizeikontrolle gestanden von wem er Cannabis gekauft hat.

Im August 2018 habe ich mich von meiner EX Frau und meinen drei Kindern getrennt.
Ich habe eine Wohnmöglichkeit in einer WG gefunden. Wie sich heraus stellte bestand diese WG aus Drogenkonsumenten.
Im November 2018 bei einem gemeinschaftlichen samstag abend in der WG habe ich betrunken wie ich war gefragt, ob ich mir auch einen Joint bauen dürfte.
Am nächsten Tag war ich ziemlich verkatert durch den Alkohol und dem Joint vom Vortag, meine Mitbewohnerin bat mir zum ersten mal in meinem Leben Methamphetamine an und ich zog mir nasal eine Line hinein. Ich wollte unbedingt wissen wie es sich anfühlt. Ich unterhielt mich mit meiner Mitbewohnerin ca 2 Stunden angeregt und fühlte mich total euphorisch und aufgedreht.
Abends ging der Zustand verloren und ich wollte mehr und ging wieder zu meiner Mitbewohnerin und wollte eine weitere Line ziehen, darauf blieb ich die ganze Nacht wach und ging anschließend auf die Arbeit.
Bis Februar 2019 konsumierte ich nahezu täglich Methamphetamin und Cannabis, sofern meine Mitbewohner etwas heranschaffen konnten.
Es gab in dieser Zeit auch mehrere Tage Konsumpausen, wenn es nichts zu beschaffen gab.

Februar 2019 bis September 2020 konsumierte ich ungefähr im Monat 5 Gramm Cannabis.
Lies mal im Text ... wie oft kommst du hier vor und wie oft die Anderen !
Es entsteht der Eindruck, dass immer nur die Anderen Schuld an deinem Drogenkonsum waren.
Inhaltlich ist das ok, du musst das einfach nur umformulieren.
5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?

Sehr problematisch, da mein Konsum immer weiter anstieg bis hin zur Alkoholabhängigkeit, einen Gamma- Trinker, der sich bis zum Rausch betrinkt.
Dein Umgang mit Alkohol ist also "sehr problematisch" ... wie soll der Gutachter sich jetzt ein Bild von deinem Alkoholkonsum machen ?
Hättest du die Frage nicht beantwortet, wäre er jetzt genauso schlau.
14. Was war der Zweck der Fahrt?

28.02.19 Ich musste eine Aussage bei der Polizei machen und bin mit meinem Auto dort hin gefahren früh um 6:40 und ich fiel dem Polizisten bei der Aussage auf.


15.03.2019 Mein restliches Hab und Gut von der Stadt A zu meinen neuen Wohnort Stadt B zu befördern.
Ich drücke mich mal ganz milde aus ... wie kann man so naiv sein, bekifft zur Polizei zu fahren ???
Ist aber jetzt egal, denn es ist nunmal passiert.
17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?

Überhaupt nicht. Ich habe die Gefährdung anderer und von mir selbst völlig verdrängt, die leider routinierten Rauschfahrten haben mir eine falsche Selbstsicherheit gegeben.
Hattest du einen Konflikt ?
19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?

Bis zu 72 Stunden
Das ist viel zu wenig ... und Amphe fehlt hier komplett.
20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?

Die Folgen reichen von Herzschäden, Schädigung von Nervensystem und Magen-Darm-Trakt,
Nierenversagen, Schädigung des körpereigen Abwehrsystems bis hin zur Zerstörung der Lungen. Die Streckmittel schaden dem Körper noch zusätzlich. Bei regelmäßigen Gebrauch können Drogen die Persönlichkeit verändern.

Cannabis führt zu Motivationsverlust, Antriebsarmut und Konzentrationsschwäche.
Methamphetamin führt zu Ängsten oder tiefer Depressionen, bei vielen Betroffenen ist das Selbstwertgefühl angegriffen und sie tragen Selbstmordgedanken mit sich. Sowie auch Selbstsucht und gesteigerte Aggressivität.
Hier fehlt das Wichtigste ... nämlich die Gefahr einer Abhängigkeit.
21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?

2004 - 2006 Übernahm ich nach dem Tod meines Vaters den Betrieb. Ich hatte gerade ausgelernt und war ein Anfänger ohne große Erfahrung.
Ich habe teilweise mehr Schaden produziert wie Einnahmen. Viele Stammkunden sind zornig geworden und haben mich ständig mit meinem Vater verglichen. Bis Nachts stand ich die meiste Zeit in der Werkstatt und versuche alle Kundenaufträge irgendwie hinzubekommen. Es war zum Haare ausreißen an manchen Tagen. Sehr viele Reklamationen musste ich nebenher erledigen und die aktuellen Aufträge abarbeiten.
Am Wochenende wollte ich nur alles vergessen und mein Gedankenkarussell abschalten und konsumierte Cannabis und Alkohol.

Ich steckte 2018 in einer Lebenskrise und habe mir keine Hilfe geholt. Mein Leben fühlte sich immer mehr wie eine ausweglose Sackgasse an. Ich habe mich zunehmend überfordert in meiner Selbstständigkeit und mich plagten Existenzängste. Dazu kam der Tod meiner Mutter, die mir eine große Stütze im Betrieb war und die Trennung von meiner Frau und Kindern. Die Trennung kam vor allem daher, das ich mich meiner Frau oder jeden anderen nicht geöffnet habe und über meine Ängste und Sorgen sprechen konnte, weil ich keine Schwäche zeigen wollte. Ich habe mich dann lieber von Alkohol abhängig gemacht was zum ständigen Streitthema wurde und schließlich zur Trennung unserer Beziehung führte. Dadurch verschärften sich meine Probleme nur noch mehr und ich habe zusätzlich Drogen missbraucht.

Erst in der Therapie konnte ich eine neue Perspektive auf mein damaliges Verhalten gewinnen.
Mir fehlte zum damaligen Zeitpunkt die Kompetenz zu erkennen das ich mich immer mehr im eigenen Betrieb überfordert habe. Zu viele Stunden täglich gearbeitet und unfähig war mein Gedankenkurassel abzuschalten wegen Versagensängsten. Immer mehr deckelte ich meine Überforderung sowie Ängste mit Alkohol oder Drogen und verdrängte damit diese Gefühle.
Du musst das etwas mit deinem Drogen-/Alkoholkonsum verknüpfen ... wann bzw. zu welcher Gelegenheit hast du konsumiert.

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Insgesamt hast du begriffen worum es geht, jetzt müssen wir die Sache nur noch auf den Punkt bekommen.

Du hast eine Therapie absolviert ... Alkohol oder Drogen ?
Abstinenz hast du lückenlos für 12 Monate ... für Drogen und Alkohol ?

FB in Ruhe überarbeiten und komplett wieder einstellen.
 

Conrad

Benutzer
@Max
Hey freut mich das du es gelesen hast.

Ich bin auf Therapie also Entwöhnungsklinik wegen Alkohol und Drogen. In der Klinik wurde Alkoholabhängigkeit und Drogenmaßbrauch diagnostiziert .

Ich habe jetzt im Februar noch ein Urinscreening dann habe ich 12 Monate lückenlos für Alkohol und Drogen.

Ok ich denke ich habe es verstanden. Bis auf die Frage 17, darf ich da einfach sagen das ich keinen Konflikt hatte ohne diese weiteren Ausführungen ?

Ja und danke nochmal das du mich bei der Frage 14 nochmal daran errinnert hast. Ich bekomme immer noch Kopfweh davon, wie blöde man sein kann.

Ok ich mach mich drüber, echt super das du es gelesen hast und mir hilfst. Jetzt weiß ich, was ich verändern muss und steh nicht mehr vor dem ganz großen Fragezeichen. Ich stell den FB dann wieder ein.


Vielen Dank
 
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Conrad

Benutzer
1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
Als ich 15 Jahre alt war in einem Film

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Mai 2001 habe ich Cannabis zum ersten mal konsumiert und Methamphetamin November 2018

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Mai 2001 habe ich aus Neugierde wie es wirkt, Cannabis in einem Joint auf einer Party konsumiert.

2001 bis ende 2003 gelegentlich 1-2 mal im Monat Cannabis in einem Joint mit bis zu 3 Litern Bier konsumiert auf Partys oder Dorffesten.

2004 bis mitte 2006 habe ich fast jedes Wochenende alleine in meiner Wohnung zum abschalten von der Arbeitswoche, ca. 5gramm Cannabis als Joints geraucht in Verbindung mit Alkoholkonsum mit einer Mengensteigerung von bis zu 5 Litern Bier.

2006 bis November 2018 Konsumpause wegen Bewährungsstrafe von 3 Jahren und anschließender Familiengründung mit drei Kindern, allerdings stieg mein täglicher Bierkonsum von mindstens 3 Litern täglich auf bis zu 7,5 Litern Bier an.

November 2018 erneuter Konsum von Cannabis als Joint mit der verbindung von Bier, auf einer Party in meiner neuen Wohngemeinschaft. Trennung von meiner Frau und Kinder.

November 2018 erstmaliger Konsum von Methamphetamin ebenfalls bei einer Feier in meiner Wohngemeinschaft.

November 2018 bis Februar 2019 nahezu täglicher Konsum von 2 Joints. Zusätzlich 2 bis 3 lines Methamphetamin, so war meine trügerische Annahme, wieder fit zu werden vom fast täglichen Alkohol und Cannabisrausch, um leistungsfähig für die Arbeit zu werden oder für sonstige Unternehmungen.

Nach der Auffälligkeit am 28.02.2019 konsumierte ich bis September 2020 gelegentlich zwei bis dreimal im Monat einen Joint zu meinem fast täglichen Bierkonsum, der bis zu 7,5 Litern betrug, alleine in meiner neuen Wohnung.

Ab September 2020 habe ich keine Drogen und Alkohol konsumiert.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Ja das habe ich gemacht.

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Ich habe gerne Cannabis zu Alkohol konsumiert, da sich die sedierende Wirkung für mich viel stärker angefühlt hat.
Alkohol habe ich täglich mindestens 3 Liter bis zu 7,5 Liter Bier getrunken.
Das Methamphitamin habe ich zum gegenwirken konsumiert, um wieder fit zu werden, so fühlte es sich trügerische weiße für mich an.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Zwei Tassen Kaffe täglich

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Ja diese habe ich festgestellt nachdem ich Cannabis geraucht habe, wurde ich lustlos und träge, wollte nur noch einfache Sachen machen wie TV schauen oder schlafen. Ich hatte keinen Antrieb etwas zu planen oder zu unternehmen. So ernährte ich mich auch nur noch mit ungesunden Fertigessen, weil mir die Lust fehlte mich um irgendetwas zu kümmern.

Bei Methamphetamin hatte ich so gut wie keinen Appetit und stopfte mir nur ungesunde Lebensmittel rein.
Ich hatte viel zu wenig Schlaf und es viel mir schwer mich auf eine Sache zu konzentrieren.
Zunehmend Unzuverlässig bin ich geworden gegenüber meinen Kindern, sowie auch auf der Arbeit.
Sehr schnell reagierte ich unfreundlich oder gereizt.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja das habe ich gemacht. Jede Konsumgelegenheit nutzte ich um meine Probleme zu verdrängen und mich nicht damit auseinandersetzen zu müssen und habe negative Folgen ausgeblendet.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
Am: 28.02.2019
2,0 ng THC
19,4 ng Amphetamin
24 ng THC Metabolit
190 ng Methamphetamin

Am 15.03.2019
1,5 ng THC
BAK 0,96

10. Wann und wie viel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
Nahezu täglich habe ich zwei Joint mit ca. 0,2 Gramm Haschisch geraucht und dazu 3 lines Methamphetamin mit ungefähr je 0,2 Gramm nasal konsumiert.

11. Wie viel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
Am 28.02.19 wurde ich 6:40 kontrolliert. An dem Abend zuvor habe ich 3 lines Methamphetamin mit ca 0,2 Gramm und 2 Joints mit je 0,2 Gramm Haschisch konsumiert.

Am 15.03.19 Habe einen Joint mit ca. 0,2 Gramm Haschisch und 3 Liter Bier konsumiert.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Ich wollte der Realität entfliehen und meine Ängste und Sorgen verdrängen. Das ist für mich der Grund zum Konsum gewesen.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Am 28.02.19 Kontrolle von der Polizei
Am 15.03.19 durch einen Unfall

14. Was war der Zweck der Fahrt?
28.02.19 Ich musste eine Aussage bei der Polizei machen und bin mit meinem Auto dort hin gefahren früh um 6:40 und ich fiel dem Polizisten bei der Aussage auf.

15.03.2019 Mein restliches Hab und Gut von der Stadt A zu meinen neuen Wohnort Stadt B zu befördern.

15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
Am 28.02.2019 bin ich ca. 2 Km gefahren
Am 15.02.2019 bin ich 105 km von geplanten 130 Kilometer gefahren

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Bei jetziger Beachtung wie viele Tage man bei Konsum unter Drogeneinfluss steht gehe ich von ca. 1000 Fahrten aus.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?

Ich hatte keinen Konflikt. Ich habe die Gefährdung anderer und von mir selbst völlig verdrängt, die leider routinierten Rauschfahrten haben mir eine falsche Selbstsicherheit gegeben.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Cannabis steigert die Blendempfindlichkeit und setzt die Reaktionsfähigkeit stark herab.
Die Zeitwahrnehmung wird beeinträchtigt wodurch man eine Gefahr für den Straßenverkehr wird.

Methamphetaminkonsum hat negative Auswirkungen auf die Koordinationsfähigkeit, dadurch kann man in Gefahrensituationen nicht mehr sicher reagieren. Die Risikobereitschaft wird deutlich erhöht und man überschätzt sich selbst.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Bei Cannabis 24-36 Stunden, bei chronischen Konsum bis zu 72 Stunden.
Bei Methamphetamin bis zu 36 Stunden.

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Das schlimmste ist die Gefahr einer Abhängigkeit.
Die Folgen reichen von Herzschäden, Schädigung von Nervensystem und Magen-Darm-Trakt,
Nierenversagen, Schädigung des körpereigen Abwehrsystems bis hin zur Zerstörung der Lungen. Die Streckmittel schaden dem Körper noch zusätzlich. Bei regelmäßigen Gebrauch können Drogen die Persönlichkeit verändern.

Cannabis führt zu Motivationsverlust, Antriebsarmut und Konzentrationsschwäche.
Methamphetamin führt zu Ängsten oder tiefer Depressionen, bei vielen Betroffenen ist das Selbstwertgefühl angegriffen und sie tragen Selbstmordgedanken mit sich. Sowie auch Selbstsucht und gesteigerte Aggressivität.

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?

2004 - 2006 Übernahm ich nach dem Tod meines Vaters den Betrieb. Ich hatte gerade ausgelernt und war ein Anfänger ohne große Erfahrung.
Ich habe teilweise mehr Schaden produziert wie Einnahmen. Viele Stammkunden sind zornig geworden und haben mich ständig mit meinem Vater verglichen. Bis Nachts stand ich die meiste Zeit in der Werkstatt und versuchte alle Kundenaufträge irgendwie hinzubekommen. Es war zum Haare ausreißen an manchen Tagen. Sehr viele Reklamationen musste ich nebenher erledigen und die aktuellen Aufträge abarbeiten.
Am Wochenende wollte ich nur alles vergessen und mein Gedankenkarussell abschalten. Sobald es Freitag 17 Uhr war und ich den Betrieb endlich schließen konnte, bin ich los und hab mir eine Kiste Bier gekauft und Cannabis besorgt. Ich habe mich in meiner Wohnung abgeschottet, mich betrunken und Joints dazu geraucht. Bin nicht ans telefon gegangen und habe Filme angeschaut oder mich mit Computerspiele beschäftigt.

Ich steckte 2018 in einer Lebenskrise und habe mir keine Hilfe geholt. Mein Leben fühlte sich immer mehr wie eine ausweglose Sackgasse an. Ich habe mich zunehmend überfordert in meiner Selbstständigkeit und mich plagten Existenzängste. Dazu kam der Tod meiner Mutter, die mir eine große Stütze im Betrieb war und die Trennung von meiner Frau und Kindern. Die Trennung kam vor allem daher, das ich mich meiner Frau oder jeden anderen nicht geöffnet habe und über meine Ängste und Sorgen sprechen konnte, weil ich keine Schwäche zeigen wollte. Ich habe mich dann lieber von Alkohol abhängig gemacht was zum ständigen Streitthema wurde und schließlich zur Trennung unserer Beziehung und zu meinem Auszug führte. Dadurch verschärften sich meine Probleme nur noch mehr. Bereits Mittags habe ich täglich angefangen auf der Arbeit Bier zu trinken. Bis zum Feierabend hatte ich mindestens 3 Liter Bier getrunken. Nach Betriebsschluss bin ich nach Hause in mein WG Zimmer und habe sofort angefangen Cannabis mit Bier zu konsumieren. Meine zwei anderen Mitbewohner kamen meist spät nach Hause so um 23 Uhr, dann habe ich angefangen Methamphitamin zu konsumieren damit ich noch einige Stunden in ihrer Gesellschaft verbringen konnte. Zwei oder drei Stunden habe ich meistens geschlafen und vor der Arbeit nochmal Methamphitamin konsumiert um leistungsfähig zu werden. So war meist der Tagesablauf von November 2018 bis ende Februar 2019.

Nach der Auffälligkeit am 28.02.2018 bei der ich unter anderem mit Methamphetamin Auto gefahren bin. Hat mich der Polizist sehr lange verhört und mir erklärt das meine WG mitglieder schon länger unter Verdacht des Methamphetamin Handel stehen und entsprechende Observationen und Untersuchungen laufen. Dieser Polizist erzählte mir auch von einem anderen Fall, das erst vor kurzem andere Personen die er kennt jeweils für ein gramm Methamphetamin zu 1 Jahr Gefängnißstrafe verurteilt wurden. Ich bekam Angst und habe mir anschließend eine neue Wohnung gesucht in der ich allein lebe.
Meinen Betrieb habe ich verkauft, meine Mutter stand mir ja nach ihrem Tod nicht mehr im Weg. Meine neue Wohnung suchte ich mir in einer 130km entfernten Stadt, da war ich einige Male zum Kurzurlaub mit meinen Kindern am Stausee und der Ort gefiehl mir sehr gut.
Es war sehr schwer am Anfang, weil ich niemanden kannte und ich mich sehr alleine fühlte. Sehr oft habe ich an meiner Entscheidung gezweifelt den Betrieb meines Vaters verkauft zu haben und hier her zu ziehen. Ab Mittags fing ich täglich an zu trinken bis zu 7,5 Liter Bier, alleine vor dem Fernseher oder Computer. Zwei bis dreimal im Monat rauchte ich einen Joint. Das Cannabis hatte ich noch übrig aus der WG Zeit.
Der Alkohol und Cannabiskonsum ging bis September 2020. Ich wollte mir dann auch keine neuen Drogen kaufen, weil ich eine rießen Angst hatte nach dem Gepräch mit dem Polizisten straffällig zu werden und am Ende im Gefängniß zu landen.
Mir wurde dann auch immer mehr klar das ich mich mit meinem Alkoholkonsum bald umbringen werde und ich etwas ändern muss.

Erst in der Therapie konnte ich eine neue Perspektive auf mein damaliges Verhalten gewinnen.
Mir fehlte zum damaligen Zeitpunkt die Kompetenz zu erkennen das ich mich immer mehr im eigenen Betrieb überfordert habe. Zu viele Stunden täglich gearbeitet und unfähig war mein Gedankenkurassel abzuschalten wegen Versagensängsten. Immer mehr deckelte ich meine Überforderung sowie Ängste mit Alkohol oder Drogen und verdrängte damit diese Gefühle.

Jetzt lebe ich an meinem Lieblingsort, habe mir einen Hund angeschafft mit dem ich sehr viel wandern gehe und die Gegend in vollen Zügen genieße und erkunde. Habe mich mit vielen Nachbarn angefreundet und gehe offen mit meiner Konsumvergangenheit und Abhängikkeitserkrankung um. Meine Kinder kommen regelmäßig zu Besuch über die Ferien. Ein Gartengründstück habe ich gekauft das mir sehr viel Spaß macht. Ich arbeite als Hausmeister in einer Behindertenwohnstätte mit geregeltem Einkommen und Urlaub ohne Existensängste und werde sehr gewertschätzt. Ich bin mega Glücklich und mein früheres Leben kommt mir wie ein Albtraum vor.

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?

Von 2001 bis 2006 befand ich mich überwiegend in einem Umfeld von Cannabis Konsumenten.
Familiär hatte ich nur noch meine Mutter, die aber unwissend war über meinen Konsum.
Von November 2019 bis Februar 2019 bemerkte meine EX Frau meine immer mehr zunehmende Unzuverlässigkeit mit dem Umgangsrecht der Kinder und meine Abgeschlagenheit. Daraufhin wurde mir der Umgang mit meinen Kindern erst einmal verwehrt.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?

Ab 2003 wurde der Gelegenheitskonsum von Cannabis am Wochenende zum festen Bestandteil von jedem Wochenende. Durch die Therapie konnte ich heraus arbeiten, das ich mich durch den Tod meines Vaters Dezember 2003 und die damit dazugehörige Betriebsübernahme sehr stark überfordert habe. Ich hatte große Versagensängste, habe mich überfordert und hatte Existenzängste. Diese habe habe ich am Wochenende mit Cannabis und Alkohol zu verdrängen versucht.

2006 bis 2018 Drogenkonsumpause

2018 Trennte ich mich von meiner Frau und meinen drei Kindern, da meine Alkoholabhängigkeit immer mehr zum Streitthema wurde und ich es nicht Wahr haben wollte.
Meine Mutter, die mir eine sehr große Stütze im Betrieb war, verstarb innerhalb von 3 Monaten an Krebs. Meine gefühlte Überforderung stieg ins unermessliche im Betrieb für mich, sowie die Trauer um meine Mutter und die Trennung von meinen Kindern und Frau. Ich griff zusätzlich zu meiner Alkoholsucht zu Cannabis und diesmal auch zu Methamphetamin. Ich konsumierte Cannabis und Methamphetamin von November 2018 bis Februar 2019 nahe zu täglich, wenn es griffbereit war.
Es gab einige Tage Konsumpausen aber wenn ich die Gelegenheit hatte griff ich zu. Ich habe versucht durch diese Rauschmittel meine Gefühle zu deckeln und eine Gleichgültigkeit herbeizuführen. Was im Nachhinein betrachtet die Situation nur verschlimmert hat.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)

Ja ich habe mir Hilfe bei der Suchtberatung geholt. Das war für mich ein schwerer Schritt dort hin zu gehen und mir einzugestehen das ich Hilfe brauche. Die ersten Gespräche taten sehr gut, da ich nicht verurteilt wurde und mir zugehört wurde. Die Suchtberatung hat sich darum gekümmert mich in Therapie unterzubringen.

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein das gab es nicht.

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?

2003 bis 2006 Übernahme des Betriebs nach dem Tod meines Vaters, jedes Wochenende habe ich alleine konsumiert.
Ich war gerade fertig mit meiner Ausbildung ohne großartige Berufserfahrung. Teilweise habe ich größeren Schaden produziert wie Einnahmen.
Bis spät in der Nacht war ich im Betrieb und versuchte verzweifelt die Kundenaufträge fertig zu stellen. Die Aufträge häuften sich und leider auch die Reklamationen. Sobald Wochenende war habe ich mir Cannabis besorgt und wollte das alles vergessen und verdrängen.

Konsumpause von 2006 bis 2018 wegen Bewährungsstrafe 3 Jahre und anschließender Familiengründung ab 2008

November 2018 bis Februar 2019 konsumierte ich wieder Cannabis und diesmal zusätzlich Methamphetamin.
Kurz davor trenne ich mich von meiner Frau und drei Kindern, weil meine Alkoholabhängigkeit immer mehr zum Streitthema wurde und ich es mir nicht eingestehen wollte. Zusätzlich starb meine Mutter innerhalb von drei Monaten an Krebs, damit ging mir eine riesige Stütze im Betrieb verloren.
Ich habe mich nur noch betrunken und Drogen konsumiert um mich mit nichts auseinander setzen zu müssen, alle Probleme zu verdrängen auch meine Trauer und Schuldgefühle.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?

Durch die Therapie konnte ich erkennen, das mir die Kompetenz gefehlt hat mit meinen Gefühlen umzugehen. Am meisten plagten mich Versagensängste, Trauer, Existenzängste und Frustration.
Meine fehlende Kompetenz war, zu erkennen das es mir nicht gut geht und mich diese Gefühle überwältigen. Ich unfähig war mich anderen Menschen zu öffnen und darüber zu sprechen und nach Lösungen zu suchen oder die Trauer zu verarbeiten, weil ich keine Schwäche zeigen wollte und es lieber mit mir alleine ausgemacht habe.

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Ich war gefährdet Drogenabhängig zu werden.

29. Waren sie drogenabhängig?
Nein war ich nicht. In der Therapie konnte ich mit meinem Suchtherapeuten einen Drogenmissbrauch herausarbeiten.
 

Conrad

Benutzer
30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Rückblickend eventuell durch bessere Aufklärung von Drogen. Denke aber das hätte mich auch nicht zurückgehalten. Ich musste leider ganz unten ankommen und selbst erleben wie Drogen einen Menschen negativ verändern und durch die Problemverdrängung man die Abwärtsspirale immer weiter nach unten gleitet und die Probleme sich nur verschärfen.
Erst durch die Therapie konnte ich eine ganz neue Perspektive von mir und mein bisheriges Verhalten kennenlernen. Lernen achtsam mit meinen Gefühlen zu sein und konstruktive Problemlösungen zu schaffen und mich Mitmenschen zu öffnen.


31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Weil ich das Gefühl hatte an einem Tiefpunkt in meinem Leben angekommen zu sein und mein Drogen und Alkoholkonsum dabei eine große Rolle gespielt hat. Ich fühlte mich sehr allein, weil ich mich nur noch zurückgezogen habe und ich das Gefühl hatte am Leben nicht mehr teilzunehmen.
Ich wollte endlich mein Leben verändern und meine Probleme angehen anstatt sie zu verdrängen.
Auch zu meinen Kindern wollte ich wieder Kontakt aber ohne Drogen oder Alkohol zu konsumieren.
Mir wurde klar das ich mein Leben in eine andere Richtung steuern muss.

32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Immer häufiger ging mir der frühe Tod meines Vaters durch den Kopf und ich bekam Angst auch früh zu sterben. Ich beschloss das ich aufhören muss mit Alkohol und Drogen um ein paar Jahre länger zu leben. Auch meine Kinder gingen mir immer mehr durch den Kopf und die verlorene Zeit die wir durch das Umgangsverbot hatten. Ich wollte nicht so ein Vater sein sein, ich liebe doch meine Kinder und will mit ihnen schöne Momente verbringen aber der Rausch steht im Weg.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?
Ich möchte nicht wieder konsumieren, weil mir bewusst ist wie negativ ich mich verändern würde und meine ganzen erarbeiteten Erfolge zerstören würde und ich in alte Verhaltensmuster zurück rutschen würde. So lebenslustig und Aufgeschlossen wie jetzt war ich noch nie und das möchte ich beibehalten und selbstbestimmt mein Leben leben. Durch gelegentlichen Konsum hätte ich auch angst in eine Drogensucht zu geraten, die diesmal mein Leben zerstört. Während meiner Therapie konnte ich auch viele andere abschreckende Schicksale kennen lernen wohin Drogenkonsum führt und da möchte ich nicht hin.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Es war eine schwere Zeit, mit einigen Rückschlägen bis ich es geschafft habe wochenlang an einem Stück konsumfrei zu leben. Ich fühlte mich oft sehr nervös, überfordert mit meinen Gefühlen. In der Nacht hatte ich viele verstörende Albträume und wachte schweißgebadet auf.
In der Therapie war man mit sich selbst konfrontiert, vor allem nach den Sitzungen, alleine auf dem Zimmer ohne Fernseher, fanden die Gespräche nachklang. Ich weinte sehr oft, da mich meine Gefühle übermannt hatten und ich sie nicht mehr unterdrücken konnte durch Rauschmittel. Es ging mir immer besser dadurch das ich anfing meine Gefühle und vieles erlebtes aufzuarbeiten mit meinem Therapeuten.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Die Suchthilfe war meine erste Hilfe, dadurch das sie für mich da war ohne Vorhaltungen.
Als nächstes die Entzugsklinik mit ihren Therapeuten und vor allem das es dort Therapeuten gab die früher selbst Suchtrank waren. Die Therapeuten wussten also wirklich von was sie sprechen und konnten vieles nachempfinden.
Meine EX Frau die mir neues Vertrauen geschenkt hat und mir die Möglichkeit gegeben hat ein tolles Verhältnis zu meinen Kindern aufzubauen. Der regelmäßige Besuch der Selbsthilfe Gruppe hat mir sehr geholfen und hilft mir heute noch.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Mein jetziges Umfeld hat sich komplett verändert, vor allem weil ich in eine andere Stadt umgezogen bin. Mein jetziger Freundeskreis nimmt keine Droge. Ich gehe mit meiner Drogenkarriere offen um und rede darüber. Ich bekomme nur positives Feedback zu meiner Abstinenz.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Die letzte Tat war 15.03.2019 und bis September 2020 hatte ich noch Kontakt zu Drogenbekannten.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Ja bis September 2020

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Ich möchte weiterhin Abstinent leben ohne Rauschmittel um keine Kontrollverluste mehr zu erleiden. Cannabis gehört nach meinen Erfahrungen zu einer Einstiegsdroge, welche die Hemmschwelle zu härteren Drogen wie Methamphetamin senkt, da möchte ich nicht mehr hin. Ich meide von Haus aus Veranstaltungen wo es klar ist das dort eventuell Drogen konsumiert werden. Ansonsten gehe ich offen mit meiner Abstinenz um und stelle meine Alkoholsucht in den Vordergrund. Ich bin einer Drogensucht entkommen, es war Missbrauch. Auf keinen Fall möchte ich das durch angeblichen einmaligen Konsum von Cannabis riskieren mein neu aufgebautes Leben zu zerstören und in eine Drogensucht zu verfallen.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
nein

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Ich möchte es verhindern in dem Ich strikt meine Abstinenz beibehalte.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Ich schließe einen Rückfall theoretisch aus, weil ich meinen positiven Lebenswandel seit der Abstinenz nicht aufs Spiel setzen möchte.
Sollte ich wirklich mal das Gefühl haben meine Probleme nicht lösen zu können und rückfällig werden zu können, weiß ich, dass ich mich jederzeit an meine neuen Freunde wenden kann. Sowie auch an meine Freunde aus der Selbsthilfegruppe, die ich weiterhin besuche. Außerdem ist mir bewusst das ich mir professionellle Hilfe dazu holen kann wie z.B. von der Suchtberatung ohne mich schämen zu müssen.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Ich lebe abstinent von Alkohol da ich Suchtkrank bin.
 

Conrad

Benutzer
@MrMurphy
Nein bin nicht mehr in Therapie. Ich war von April bis August 2021.
In meinem Alkoholfragebogen wurde ich darauf hingewiesen meine Therapie mehr zu erwähnen und das versuche ich.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo @Max
Ein neuer Versuch von mir.
Du hast die Anmerkungen perfekt umgesetzt. :smiley711:
Aus meiner Sicht schalte ich deinen FB mal auf Grün, du darfst den FB jetzt fleißig sinngemäß verinnerlichen :smiley252: ... aber auf keinen Fall auswendig lernen.
Eine Woche vor deiner MPU meldest du dich hier nochmal.
 

Conrad

Benutzer
@Max
Hallo Max,
Ich bin mega erleichtert. In Verbindung mit dem Alkohol Fragebogen scheint auch alles zu passen, dir ist nichts aufgefallen?
Ich fühle mich total Happy.
Vielen herzlichen Dank für deine Zeit und große Hilfe.

Gruß Conrad
 

Conrad

Benutzer
@Max
Hallo Max,
also für mich ist er fertig, nur meine Anzahl der Alkoholfahrten möchte ich wie gesagt erhöhen.
Was die Alkoholexperten hier im Forum dazu meinen, ob der Bogen fertig ist, kann ich nicht sagen.

Ich wünsche dir und allen anderen hier im Forum einen schönen Sonntag.


Viele Grüße

Conrad
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Was die Alkoholexperten hier im Forum dazu meinen, ob der Bogen fertig ist, kann ich nicht sagen.
Ich habe früher auch Alk-FB kommentiert, aber da gibt es jetzt genug Leute die sich dort kümmern ... daher kommentiere ich dort nicht mehr.
Wenn er dann aber soweit abgeschlossen ist, lese ich mir das mal durch.
 
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