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Alkohol-Fragebogen der Dekra

Deine Motive sind noch viel zu oberflächlich und z.T. widersprüchlich.

Deine Hauptmotive „Anerkennung, Zusammengehörigkeitsgefühl“ müssen aus deiner Biografie unterfüttert werden.
Welcher erwachsene Mensch mit Ende 30 fährt mit 2,2 Promille zu Mäckes, um Anerkennung der „Freunde“ zu bekommen ?

Dann nennst du noch „Stressabbau, Stress mit Freund“.
Da du so betonst, dass du nur quasi in geselliger Runde am Wochenende getrunken hast, ergeben diese Motive gar keinen Sinn.
Oder hattest du nur am Wochenende Stress ?

Es klingt so, als hättest du nach den Hauptmotiven für Alkoholkonsum gegoogelt und diese genommen, ohne Bezug zu dir und deiner Geschichte.

Insgesamt finde ich deine Aufarbeitung wenig authentisch und widersprüchlich.

@ MrMurphy: Peth-Belege werden anerkannt :smiley138:
 
Nunja, dürfte ich fragen wo genau die Widersprüche sind?

Ja, am We gab es mal wieder Stress. Die Beziehung war nicht sehr schön. Da ich die Aufmerksamkeit und die positiven Gefühle nicht so sehr von meinem Ex bekommen habe, habe ich sie in der Gruppe, bei Freunden gesucht. Zusätzlich habe ich eben dadurch versucht Stress abzubauen und die negativen Gefühl wie Angst zu betäuben.
Dennoch konnte ich mich nicht sofort trennen, vor der TF, aus Angst vor dem Alleine sein. Erst im Rahmen der Aufarbeitung habe ich eingesehen, das mein Ex und die Freunde mind. genau so Schädlich waren, wie der Alkohol. Dies Angst vor Verlust und Einsamkeit rührt daher, das ich in der Kindheit sehr oft umgezogen bin und keinen festen physischen und psychischen Anker hatte. Meine Eltern waren oft mit sich beschäftigt, meine Familie weit weg und in der Schule hatte ich es auch schwer jedes Mal neu Anschluss zu finden und wurde oft ausgegrenzt.

Ich hoffe ein ein Arztbericht aus dem KKH (2022) und Narben untermauern die unschöne Beziehung genug. Das war ungefähr ein Jahr vor der TF.

Unnötiges Vollzitat des Vorpostings gelöscht *Nancy*
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Es ist schwierig, einige Beispiele herauszupicken, da sich die Widersprüche leider noch durch die gesamte Aufarbeitung ziehen.
Aus meiner Erfahrung ist es auch nicht sinnvoll, an einzelnen Fragen rumzudoktern, bevor die Dreh- und Angelpunkte, Motive und Vermeidungsstrategien, nicht schlüssig sind.

Zu den Motiven:
Das, was du heute Morgen geschrieben hast, ist durchaus ein Anfang, wobei du auch da noch tiefer einsteigen musst.
Gerne können wir dir dabei helfen :smiley138:

Was war das für ein Krankenhausbericht aus 2022 ?
Wolltest du diesen bei der MPU vorlegen ?
 
Ja, wollte ich. Der Arzt wird wahrscheinlich eh die Narben sehen. Ich wurde genäht und es wurde im Arztbrief häusliche Gewalt vermerkt.

Du sagst, ihr könnt mir helfen. Das sehe ich momentan noch nicht. Ich sehe nur die pauschale Aussage, passt nicht, ist nicht stimmig, Widersprüche, aus google gezogen...
Das ist aus momentaner Sicht keine Hilfe.

Unnötiges Vollzitat des Vorpostings gelöscht *Nancy*
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Iris. Ich weiss es ist schwer sich Sachen einzugestehen. Aber glaube Mir das Forum hier kann Dir helfen. Es bringt ja nichts wenn Du absolut nur das sagen willst was Du meinst das es richtig ist. Die Gutachter sind knallhart und hören sich jeden Tag genug Storys an...Ich war ein sehr schwerer Fall und Wiederholungstäter. Aber Ich habe es geschafft. Vor allem durch das Forum. Nancy vor allem hat Mir sehr geholfen. Liebe Grüße Nancy. Überlege es Dir ob Du Dir helfen lassen möchtest. L.g.sanne
 
Hallo Iris,
ich muss zugeben, als ich deine Frage 12 las, dachte ich mir auch zunächst, dass das wenig nachhaltige Motive für eine Frau von 40 Jahren sind. Das Argument der Zugehörigkeit greift ja eher bei jüngeren Menschen, die noch ihren Platz im Leben suchen müssen, aber doch nicht für eine Frau, die mitten im Leben steht. Die in #22 aufgeführten Argumente sind allerdings ein sehr treffliches und stichhaltiges Argument. Eine toxische Beziehung hat immer eine klare Verliererin, das bist in diesem Fall du. Und deine Einlassung, dass du von Kindheit an eine Vernachlässigung gerade durch diese Personen spürtest, die du selbst als Anker bezeichnest, die geben dem ganzen den rechten Sinn und Weg.
Du kanntest es gar nicht, einfach bedingungslos geliebt und angenommen zu werden, ohne dass du über deine Maß mehr dafür einbringen musst als du erfährst. Und wenn dann noch das Thema häusliche Gewalt dazu kommt, das sehr mit Scham und Selbstvorwürfen (hast du das bei dir selbst auch erlebt?) behaftet ist, dann ist das eine sehr ausreichende Grundlage für ein Trinkverhalten, welches das Normale bei weitem übersteigt. Da war der Alkohol die Flucht aus der Realität.

Ich würde dir den Aufbau der Frage 12 wie folgt empfehlen:
1. Grundlage: Erfahrung mangelnder Liebe und Angenommensein in der Kindheit
2. daraus sich ergebende Entwicklung: (zwanghaftes) Suchen nach Akzeptanz, Anerkennung und Zusammengehörigkeit im frühen Erwachsenenalter
3. Steigerung: die toxische Beziehung, die du eingingst, weil du unbedingt von diesem Mann angenommen werden wolltest und nicht neuerlich Verlusterfahrungen wie in der Kindheit machen möchtest.
Der Grundtenor deines Lebens könnte lauten: Ich will doch nur geliebt werden - wie ich bin!

So in die Richtung könnte es gemäß deiner Aussagen gehen. Aber das entscheidest ja alleine du.
Und dann kannst du auf eine für dich gut erkannte Trinkmotivation die Vermeidung aufbauen. Da muss es ja v.a. darum gehen: wie und durch wen erhalte ich Anerkennung, wie kann ich mit enttäuschenden Erfahrungen und Verlusten (die wird es immer wieder geben) richtig und gut umgehen. Wer und was sind die Stützen meines Lebens, sodass ich selbigem nicht mehr durch den Alkohol davon laufen muss, sondern mich gehalten und im Idealfall geliebt lieben fühlen darf. Denn eines ist sicher: auch du bist liebenswert!

Vielleicht kann das für dich eine konkrete Anregung sein.
 
Hallo Sanne2005 :smiley138: ,
ich bereite mich auch auf meine MPU vor und ich habe großen Respekt vor dir. Irgendwann werde ich meine Geschichte auch hier posten, aber ich bin noch nicht so weit und ich weiß es. Kannst du mir bitte sagen, was deine Antwort auf die Frage war:
wie haben Sie sich auf die MPU vorbereitet?
 
Zuletzt bearbeitet:
Guten Morgen Abstinent.Also Die Frage kam tatsächlich wie Ich Mich vorbereitet habe. Ich hatte ja einige Nachweise. Von der Frauenberatungsstelle,18 Monate Nachweise Urinproben. Aber Ich habe vor allem auch erzählt das Ich beschlossen habe Mein Leben komplett zu ändern. Das Ich ein Leben lang jetzt Abstinent bleiben will. Das alle Kollegen, Freunde,Familie Bescheid wissen und Mir jederzeit helfen würden. Das Ich dieses tolle Forum hier auch gefunden habe und viel Hilfe bekommen habe. Weisst Du es geht dem Gutachter nicht nur um diese Zettel, Nachweise die Du mitbringst sondern darum das Du selber Dir Gedanken um Dein Leben gemacht hast und was Du geändert hast und wie Du in Zukunft mitbringt Alkohol Leben willst. Ich habe übrigens nie wieder Alkohol getrunken bis heute. Melde Dich wenn Du Fragen hast. L.g.sanne
 
Ich würde dir den Aufbau der Frage 12 wie folgt empfehlen:
1. Grundlage: Erfahrung mangelnder Liebe und Angenommensein in der Kindheit
2. daraus sich ergebende Entwicklung: (zwanghaftes) Suchen nach Akzeptanz, Anerkennung und Zusammengehörigkeit im frühen Erwachsenenalter
3. Steigerung: die toxische Beziehung, die du eingingst, weil du unbedingt von diesem Mann angenommen werden wolltest und nicht neuerlich Verlusterfahrungen wie in der Kindheit machen möchtest.
Der Grundtenor deines Lebens könnte lauten: Ich will doch nur geliebt werden - wie ich bin!

So in die Richtung könnte es gemäß deiner Aussagen gehen. Aber das entscheidest ja alleine du.
Und dann kannst du auf eine für dich gut erkannte Trinkmotivation die Vermeidung aufbauen. Da muss es ja v.a. darum gehen: wie und durch wen erhalte ich Anerkennung, wie kann ich mit enttäuschenden Erfahrungen und Verlusten (die wird es immer wieder geben) richtig und gut umgehen. Wer und was sind die Stützen meines Lebens, sodass ich selbigem nicht mehr durch den Alkohol davon laufen muss, sondern mich gehalten und im Idealfall geliebt lieben fühlen darf. Denn eines ist sicher: auch du bist liebenswert!
Oh ja, das hat mir geholfen. Jetzt kann ich die Kritik besser verstehen und annehmen.
Danke vielmals.
 
Guten Morgen Abstinent.Also Die Frage kam tatsächlich wie Ich Mich vorbereitet habe. Ich hatte ja einige Nachweise. Von der Frauenberatungsstelle,18 Monate Nachweise Urinproben. Aber Ich habe vor allem auch erzählt das Ich beschlossen habe Mein Leben komplett zu ändern. Das Ich ein Leben lang jetzt Abstinent bleiben will. Das alle Kollegen, Freunde,Familie Bescheid wissen und Mir jederzeit helfen würden. Das Ich dieses tolle Forum hier auch gefunden habe und viel Hilfe bekommen habe. Weisst Du es geht dem Gutachter nicht nur um diese Zettel, Nachweise die Du mitbringst sondern darum das Du selber Dir Gedanken um Dein Leben gemacht hast und was Du geändert hast und wie Du in Zukunft mitbringt Alkohol Leben willst. Ich habe übrigens nie wieder Alkohol getrunken bis heute. Melde Dich wenn Du Fragen hast. L.g.sanne
Richtig. So habe ich es auch verstanden. Es geht darum, das man seine Fehler und Schwächen, sowie dessen Ursachen versteht. Mann muss alles aufarbeiten, damit man nicht mehr in solche Situationen kommt. Das kann man wie gesagt nur, wenn man die Ursachen kennt und gezielt daran arbeitet.
Dabei benötigt man viel Selbstreflexion. Das wiederum ist bei jedem anders. Manche können das selber, mit Hilfe von Büchern und Foren, Familie, Freunden. Manche benötigen dazu professionelle Hilfe von (Verkehrs)Psychologen.
 
Hallo liebes Forum,
ich möchte mich nochmal an Frage 12 wagen, da es neulich ja unzureichend war:
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Als ich noch ganz klein war, sind wir (meine Eltern und ich) sehr oft umgezogen. Dadurch waren sie sehr oft gestresst und mit sich beschäftigt. Es fiel mir schwer jedes mal die "Neue" zu sein und Freundschaften zu knüpfen. Kaum hatte ich Wurzeln gefasst, mussten wir wieder weg. Ich habe nach Zuneigung gesucht und wollte ankommen und angenommen werden, was nie wirklich möglich war. Daher zog ich mich immer mehr zurück, je älter ich wurde.
In dem damaligen Freundeskreis, wobei ich einige noch aus der Studienzeit kannte, fühlte ich mich wohl. Durch diesen Freundeskreis lernte ich auch meinen Ex-Freund kennen. Es waren alles Partygänger, ohne Kinder. Daher gehörte Alkohol immer dazu, was mir ganz gelegen kam, da ich merkte durch Alkohol auch kontaktfreudiger zu werden. Die negativen Folgen von Alkohol waren mir damals nicht bewusst und ich gewöhnte mich schnell an den Konsum, der zu einer Art Routine wurde.
Nach einer Weile begann die Beziehung jedoch zu bröckeln. Streitereien nahmen zu und wenn ich getrunken habe, empfand ich Erleichterung.
Ich hatte Angst ihn und seine vermeintliche Liebe zu verlieren, das ich mich selbst nach einem häuslichen Vorfall nicht getrennt habe. Durch den physischen und psychischen Schmerz, den ich in der Beziehung erlitten habe, versuchte ich mich daher zu betäuben. Da die Treffen in der Gruppe ja doch recht häufig waren und wir uns dort nie stritten, nutze ich diese Treffen, um zu trinken.
Zusammengefasst
Innere Motive:
Emotionale Bewältigung: Der Alkohol diente mir als Mittel, um mit emotionalem Schmerz und Stress umzugehen, sowohl aus der Kindheit als auch aus der toxischen Beziehung.
Geringes Selbstwertgefühl: Schwierigkeiten beim Knüpfen von Freundschaften und das ständige Umziehen führten zu einem niedrigen Selbstwertgefühl, das durch den Alkohol kurzfristig verbessert wurde.
Suche nach Zugehörigkeit und Anerkennung: Der Wunsch, angenommen und geliebt zu werden, wurde durch den Alkoholkonsum verstärkt, da dieser half, sich in sozialen Situationen wohler zu fühlen und Anerkennung zu finden.
Vermeidung von Schmerz: Alkohol habe ich genutzt, um den physischen und psychischen Schmerz der toxischen Beziehung zu betäuben.
Äußere Motive:
Einfluss des sozialen Umfelds: Der Freundeskreis und der Ex-Freund, die regelmäßig Alkohol konsumierten, schufen eine Umgebung, in der Trinken normal und akzeptiert war.
Partykultur: Die Partykultur des Freundeskreises, in dem Alkohol eine zentrale Rolle spielte, förderte den regelmäßigen Konsum.

Ist es so nun besser nachvollziehbar?
 
Hallo Iris,
der Ansatz ist schon mal gut, das wirkt doch ganz anders als im 1. FB. Was war dein Vater beruflich, dass ihr sehr oft umgezogen seid? Bei der BW? So kleine Infos sind nicht schlecht. Du darfst auch noch ausführlicher werden, wie das für dich z.B. im Umfeld Schule war, immer die "Neue" zu sein. Der GA kanns sichs wahrscheinlich vorstellen, er will es aber aus deinem Mund hören.
Jetzt wäre es gut, wenn du deinen kompletten FB überarbeitest und gerade bei der Trinkhistorie und den aktuellen Vermeidungsstrategien schaust, dass die mit deiner Trinkmotivation zusammenpassen.
 
Ok. Danke. Beim Gutachter werde ich natürlich noch viel ausführlicher werden, da es dort doch etwas privater ist, das Gespräch.
Aber was soll ich denn bei der Trinkhistorie und dem FB ändern, wenn es doch der Wahrheit entspricht? Soll ich angeben, noch mehr und öfter getrunken zu haben?
Hier nochmal der überarbeitete FB. Das Meiste habe ich aber stehen lassen.

Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Ich war 10 Jahre alt. Es war der Geburtstag meiner Oma. Da durfte ich am Sektglas meiner Mutter nippen. Ich kann mich noch erinnern, ich wollte „dazu gehören“, zu den „Großen“ und habe sehr gequengelt. In dem Jahr hatten sich meine Eltern getrennt.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
In der Abi-Zeit, sowie später in der Studienzeit hat sich mein Alkoholkonsum deutlich erhöht. In der Abi-Zeit habe ich mich mit Schulfreunden getroffen und bin etwa 1x im Monat aus, um Clubs und Bars zu besuchen. Getrunken hatte ich damals etwa 2 Cola-Rum an einem Abend. In der Studienzeit erhöhte sich das zunächst auf jedes 2. und dann auf jedes Wochenende, inklusive Vorglühen. Da waren es schon an einem Abend 2 Bier, 3 Vodka-Bull.
Nach dem Studium reduzierte sich das wieder, auf 2 Flaschen Wein oder Sekt, pro Monat zum Essen.
Vor 3 Jahren, als ich mit meinem Freund zusammen kam und wieder mit den alten Freunden aus der Studienzeit Kontakt hatte, eskalierte mein Konsum komplett. Nicht am Anfang, sondern erst mit der Zeit und besonders als die Beziehung zu bröckeln begann.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
In den letzten 3 Jahren steigerte sich das sehr. Am Anfang waren es 2-3 Cocktails. Später kam ein Bier dazu, dann ein Wein. Zuletzt war es im Schnitt 3x die Woche, 3 Flaschen Wodka,
2 Flaschen Wein, 2 Flaschen Sekt.

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
In Clubs, Bars, zuletzt aber überwiegend bei Freunden und bei meinem Ex-Freund.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Als ich noch ganz klein war, sind wir (meine Eltern und ich) sehr oft umgezogen, da sie in den 80ern eingewandert sind. Hier und da versuchten sie an Geld zu kommen, da ihre Berufsabschlüsse damals nicht anerkannt wurden und sie hier die Ausbildung nochmal durchlaufen mussten. Dadurch waren sie sehr oft gestresst und mit sich beschäftigt. Es fiel mir schwer jedes mal die "Neue" zu sein und Freundschaften zu knüpfen. Kaum hatte ich Wurzeln gefasst, mussten wir wieder weg. Ich habe nach Zuneigung gesucht und wollte ankommen und angenommen werden, was nie wirklich möglich war. Daher zog ich mich immer mehr zurück, je älter ich wurde.
Mit 10 trennten sich meine Eltern, was das Leben nicht leichter machte, da meine Mutter dann noch mehr arbeiten musste.
In dem damaligen Freundeskreis, wobei ich einige noch aus der Studienzeit kannte, fühlte ich mich wohl. Durch diesen Freundeskreis lernte ich auch meinen Ex-Freund kennen. Es waren alles Partygänger, ohne Kinder. Daher gehörte Alkohol immer dazu, was mir ganz gelegen kam, da ich merkte, durch Alkohol auch kontaktfreudiger zu werden. Die negativen Folgen von Alkohol waren mir damals nicht bewusst und ich gewöhnte mich schnell an den Konsum, der zu einer Art Routine wurde.
Nach einer Weile begann die Beziehung jedoch zu bröckeln. Streitereien nahmen zu und wenn ich getrunken habe, empfand ich Erleichterung.
Ich hatte Angst ihn und seine vermeintliche Liebe zu verlieren, das ich mich selbst nach einem häuslichen Vorfall nicht getrennt habe. Durch den physischen und psychischen Schmerz, den ich in der Beziehung erlitten habe, versuchte ich mich daher zu betäuben. Da die Treffen in der Gruppe ja doch recht häufig waren und wir uns dort nie stritten, nutze ich diese Treffen, um zu trinken.
Zusammengefasst
Innere Motive:
Emotionale Bewältigung: Der Alkohol diente mir als Mittel, um mit emotionalem Schmerz und Stress umzugehen, sowohl aus der Kindheit als auch aus der toxischen Beziehung.
Geringes Selbstwertgefühl: Schwierigkeiten beim Knüpfen von Freundschaften und das ständige Umziehen führten zu einem niedrigen Selbstwertgefühl, das durch den Alkohol kurzfristig verbessert wurde.
Suche nach Zugehörigkeit und Anerkennung: Der Wunsch, angenommen und geliebt zu werden, wurde durch den Alkoholkonsum verstärkt, da dieser half, sich in sozialen Situationen wohler zu fühlen und Anerkennung zu finden.
Vermeidung von Schmerz: Alkohol habe ich genutzt, um den physischen und psychischen Schmerz der toxischen Beziehung zu betäuben.
Äußere Motive:
Einfluss des sozialen Umfelds: Der Freundeskreis und der Ex-Freund, die regelmäßig Alkohol konsumierten, schufen eine Umgebung, in der Trinken normal und akzeptiert war.
Partykultur: Die Partykultur des Freundeskreises, in dem Alkohol eine zentrale Rolle spielte, förderte den regelmäßigen Konsum.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Nach dem Konsum von Alkohol habe ich bei mir verschiedene Wirkungen beobachtet. Zunächst fühlte ich mich oft entspannter und lockerer, was mir half, Hemmungen abzubauen und offener in sozialen Situationen zu sein. Mit zunehmender Menge an Alkohol stellte ich jedoch fest, dass meine Konzentrationsfähigkeit nachließ und ich Schwierigkeiten hatte, klare Entscheidungen zu treffen. Zudem bemerkte ich eine Tendenz, emotionaler und impulsiver zu reagieren. Am nächsten Tag hatte ich häufig mit Müdigkeit und Kopfschmerzen zu kämpfen, was meine Leistungsfähigkeit beeinträchtigte.
Mit der Zeit nahm meine Kondition ab, was ich beim Joggen und auf dem Fahrrad bemerkte.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Dadurch, das ich mich im einem Freundeskreis bewegt habe der genauso konsumiert hat wie ich wurde keine Kritik laut. Mein Ex-Freund trank ja ebenfalls und ihn störte es nicht, wenn ich trank. Bei Verwandten wurde lediglich bemängelt, das ich wenig Zeit für sie habe und oft gereizt klinge.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Auf mein Umfeld und den Beruf hatte das Trinken keine Auswirkungen, da ich nur dann getrunken habe, wenn ich es mir zeitlich leisten konnte. Rückblickend ist aber viel Zeit für das Trinken drauf gegangen, da man seinen Kater danach ja auch behandeln musste.
Meine Familie im Ausland bemängelte, das ich wenig Zeit für sie habe und zu wenig anrufe.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Nein, da ich früher ja „nur“, regelmäßig am Wochenende ausgegangen bin, was aber schon zu viel war, aus heutiger Sicht. Mein Konsum steigerte sich besonders, als die Streitereien in der Beziehung zunahmen. Ich musste mich ständig vor meinem Ex-Freund für alles mögliche rechtfertigen da er sehr eifersüchtig und besitzergreifend war.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Nein, das ist nicht vorgekommen. Ich wollte mir diese Blöße nicht geben. Mir war ja wichtig dazu zu gehören, daher habe ich darauf geachtet, nicht mehr aber auch nicht weniger zu trinken, als meine Freunde und meine Ex-Freund.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Ja, das habe ich tatsächlich. Während meiner Studienzeit hatte ich Phasen, in denen ich mich voll auf meine Prüfungen und Projekte konzentrieren musste, und habe bewusst auf Alkohol verzichtet, um einen klaren Kopf zu behalten und meine Leistung zu maximieren. Auch nach einem intensiven Streit mit meinem Ex-Freund, habe ich eine Phase durchlebt, in der ich keinen Alkohol getrunken habe, da ich mich zeitweise von meinem Partner distanzierte und einfach keinen Zugang zu Alkohol hatte.
Auch habe ich wenig oder gar nichts getrunken, als ich andere Freunde hatte. Jedoch waren diese Freundschaften nicht von Bestand.

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Früher habe ich mich als Gelegenheitstrinker gesehen. Ich habe Alkohol hauptsächlich bei sozialen Anlässen und Treffen mit Freunden konsumiert. Rückblickend sehe ich mich heute jedoch eher als eine Mischung aus sozialem, stressbedingte, kompensatorische Trinker der häufig aus äußeren und inneren Motiven heraus getrunken hat.

Heute und in Zukunft
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Nein.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Am 11.07.23 Tag nach der Trunkenheitsfahrt. Es war ein sonniger Dienstag. Ich erinnere mich so gut, weil es ein wichtiger Schritt war, mit dem Alkohol ganz aufzuhören. Die Alkoholfahrt hat mir gezeigt, das ich den Umgang mit Alkohol nicht mehr kontrollieren kann.

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein. Ich habe eingesehen, das ich keine Kontrolle über meinen Konsum habe. Daher möchte ich das Risiko so gering wie möglich halten, rückfällig zu werden.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Weil ich die Kontrolle über mein Leben genieße und sie nicht verlieren möchte. Ich meide Anlässe, an denen viel und exzessiv getrunken wird. Wenn mir doch Alkohol angeboten wird, habe ich gelernt „NEIN“ zu sagen. Ich habe gelernt zugeben zu können, das mir Alkohol nicht gut tut und ich damit nicht umgehen kann.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Die Trunkenheitsfahrt hat mir vor Augen geführt, das ich mit meinem und dem Leben anderer gespielt habe. Es war mein persönlicher Wendepunkt. Dies hat mir schlagartig die Augen geöffnet. Warum das nicht schon eher passiert war, liegt daran das ich Alkohol und dessen Folgen verharmlost und nicht ernst genommen habe.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Die Umstellung und die Abstinenz fiel mir am Anfang schwer. Ich hatte es mir leichter vorgestellt. Ich musste Verhaltensweisen ändern und konnte zunächst nur schwer einschlafen. Dann fing ich an, abends zu joggen oder eine große Runde mit dem Fahrrad zu fahren.
Durch den Führerscheinverlust, den Besuch bei einer Selbsthilfegruppe und dem Lesen von Büchern über Alkohol ist mir klar geworden, in welche negative Richtung sich mein Leben entwickelt hat. Dies hat mich motiviert mein Leben zu ändern.
Zudem habe ich es geschafft, mich von dem Freundeskreis und meinem Ex-Freund zu trennen. Ich konnte durch neue Hobbys, neue Bekanntschaften knüpfen, bei denen sich das Leben nicht um den Alkohol dreht.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Mein geändertes Verhalten hat sich positiv auf mich, mein Leben und mein Umfeld ausgewirkt. Ich fühle mich körperlich und geistig gesünder und bin in der Lage, klarere Entscheidungen zu treffen. Mein Alltag ist strukturierter und ich habe mehr Energie und Motivation, um meine Ziele zu verfolgen. Meine Beziehungen zu Familie und neuen Freunden haben sich verbessert, da ich jetzt zuverlässiger und präsenter bin. Zudem habe ich ein stärkeres soziales Netzwerk aufgebaut, das mich in meiner Veränderung unterstützt. Insgesamt hat mein neues Verhalten zu einer höheren Lebensqualität und einem harmonischeren Umfeld geführt.
Mit der Zeit fiel meiner Familie und neuen Freunden auf, das ich fröhlicher, aufgeschlossener und kontaktfreudiger bin.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Um sicherzustellen, dass mein neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt, habe ich mehrere Maßnahmen ergriffen. Erstens Positive Selbstgespräche und das Setzen realistischer, erreichbarer Ziele helfen mir ebenfalls dabei, mein Selbstbild zu verbessern und motivieren mich, alkoholfrei zu bleiben. Zweitens habe ich meine sozialen Kontakte überprüft und mich stärker mit Menschen umgeben, die meinen gesunden Lebensstil unterstützen. Ich habe neue Hobbys und Aktivitäten gefunden, bei denen Alkohol keine Rolle spielt. Drittens nehme ich regelmäßig an einer Selbsthilfegruppe teil, um mich mit Leuten auszutauschen, die sich in ähnlichen Lebenssituationen befinden. Zusätzlich habe ich gesunde Bewältigungsstrategien entwickelt, wie Sport und Meditation, um Stress und emotionale Herausforderungen ohne Alkohol zu bewältigen. Diese Schritte helfen mir, mein Verhalten langfristig stabil zu halten und Rückfälle zu vermeiden.
Außerdem habe ich mich Familienmitgliedern anvertraut, die ich in brenzligen Situationen, wenn es mir nicht gut geht, kontaktieren kann.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung)
Es wäre unehrlich, zu behaupten, dass es niemals einen Rückfall geben könnte, besonders angesichts der Herausforderungen die das Leben mit sich bringt. Aber ich habe gelernt, dass es wichtig ist, sich solchen Gedanken bewusst zu stellen und proaktiv Maßnahmen zu ergreifen, um sie zu verhindern. Durch die bewusste Auseinandersetzung mit meinen Motiven und die Implementierung neuer, gesunder Verhaltensweisen habe ich eine starke innere Überzeugung entwickelt, dass ein alkoholfreies Leben für mein Wohlbefinden und meine Zukunft unerlässlich ist. Die Unterstützung durch Gespräche und einer Selbsthilfegruppe, sowie die positiven Veränderungen in meinem Leben, bestärken mich in meinem neuen Weg und machen einen Rückfall unwahrscheinlich. Hier einige Lösungen, die mir dabei helfen.

Gespräch suchen:
Ich werde regelmäßig das Gespräch mit vertrauten Personen suchen, um über meine Gefühle und Herausforderungen zu sprechen. Dadurch kann ich Unterstützung erhalten und mein Verhalten reflektieren.

Selbsthilfegruppe:
Regelmäßige Treffen bei de AA. Die persönlichen Geschichten, Erlebnisse und Schicksalsschläge Betroffener führen mir vor Augen, das ich nicht alleine bin. Es gibt immer jemanden, an den man sich wenden kann.

Ablenkung und neue Kontakte durch Hobbys:
Ich bringe mich aktiv in meine Hobbys ein, um mich abzulenken und positive Aktivitäten zu genießen. Dies hilft mir, meinen Fokus von Alkohol abzulenken, meine Zeit sinnvoll zu nutzen und neue, positive Menschen kennen zu lernen.

Ausgleich durch Sport:
Ich werde regelmäßig Sport treiben, um Stress abzubauen und mein körperliches Wohlbefinden zu stärken. Sport bietet mir einen gesunden Ausgleich und eine effektive Methode zur Stressbewältigung.

Autogenes Training:
Ich werde autogenes Training praktizieren, um Entspannungstechniken zu erlernen und innere Ruhe zu finden. Dies hilft mir, besser mit Stress und negativen Emotionen umzugehen, ohne zu Alkohol zu greifen.

Achtsamkeit und Akzeptanz üben:
Ich praktiziere Achtsamkeitsübungen, um im Moment zu leben und mich selbst bewusst wahrzunehmen.
Sich selbst mit all seinen Stärken und Schwächen akzeptieren und annehmen ist wichtig, da Perfektion nicht notwendig ist.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
In Zukunft werde ich das Trinken vom Fahren strikt trennen, indem ich klare Regeln für mich selbst aufstelle. Ich werde niemals Alkohol konsumieren, wenn ich plane, ein Fahrzeug zu führen. Wenn ich in Situationen bin, in denen Alkohol getrunken wird, werde ich alternative Transportmittel wie Taxis, öffentliche Verkehrsmittel oder Fahrdienste nutzen. Außerdem werde ich im Vorfeld sicherstellen, dass ich eine feste Rückfahrmöglichkeit habe, sei es durch einen vorher festgelegten Fahrer oder durch die Nutzung von Mitfahrgelegenheiten. Diese Maßnahmen geben mir die Sicherheit, dass ich verantwortungsvoll handle und die Trennung von Trinken und Fahren konsequent einhalte.

Meine Notfallstrategien in Rückfallsituationen

Sofortige Unterstützung suchen:
Ich werde sofort eine Vertrauensperson anrufen oder mich an eine Selbsthilfegruppe wenden, um Unterstützung und Zuspruch zu erhalten.

Die Situation verlassen:
Ich werde mich umgehend aus der Rückfallsituation entfernen, um der Versuchung zu entkommen und Abstand zu gewinnen.

Entspannungstechniken anwenden:
Ich werde sofort Atemübungen oder autogenes Training durchführen, um Stress abzubauen und das Verlangen zu mindern.

Positive Ablenkung:
Ich werde mich gezielt auf eine gesunde Aktivität wie einen Spaziergang, Lesen oder Musik hören konzentrieren, um das Verlangen zu überwinden.


Danke für Eure Zeit.
 
Ok. Danke. Beim Gutachter werde ich natürlich noch viel ausführlicher werden, da es dort doch etwas privater ist, das Gespräch.
Aber was soll ich denn bei der Trinkhistorie und dem FB ändern, wenn es doch der Wahrheit entspricht? Soll ich angeben, noch mehr und öfter getrunken zu haben?
Hier nochmal der überarbeitete FB. Das Meiste habe ich aber stehen lassen.
Hallo Iris,
inwieweit du dich hier öffnest oder nicht, bleibt deine Sache. Wir können dir nur in den Bereichen helfen, die du preisgibst. Und manchmal kann schon die Wortwahl wichtig sein. Du wirst es merken.
Zur Trinkhistorie kommen wir direkt, wenn ich den FB bearbeite. Es geht nicht um mehr und öfter, sondern dass die Trinkmengensteigerungen zu den Motiven passen.
 
Generell wäre es immer gut, den kompletten FB einzustellen, auch wenn sich in den ersten Fragen nichts verändert hat, dient der Übersichtlichkeit, aber ich mache es mal so:
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.

(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Am 06.07.2023, ein Dienstag, hatte ich eine Privatparty bei mir. Wir (5 Leute) haben uns bei mir getroffen und am Nachmittag, gegen 16.30 Uhr, angefangen zu trinken. Da mein Kühlschrank leer war und niemand lange auf da Essen warten wollte und auch nichts zum Essen mitgebracht hat, habe ich mich dazu entschlossen, auch auf druck der Anderen, zu einer Fastfood-Kette zu fahren. Ich habe den Alkohol gemerkt, habe aber gedacht, das ich die Fahrt schaffe, da es nicht weit war. Über die Konsequenzen habe ich mir zu dem Zeitpunkt keine Gedanken gemacht.
Beim Fastfood-Restaurant ging es beim Dirve-in nicht vorwärts. Da hinter mir noch keiner war, bin ich rückwärts aus der Schlange gefahren und habe das Auto geparkt. Beim Ausfahren/ Wenden habe ich mit dem Auto den Bordstein, von unten gestreift, wodurch Schäden am Auto entstanden. Dies habe ich nicht bemerkt. Durch diesen Vorgang, den schwankenden und unsicheren Gang und die ungeordnete Kleidung, bin ich einem Passanten, der eine Zigarette rauchte, aufgefallen. Dieser rief die Polizei, die mich kurze Zeit später kontrollierte, als ich das Schnellrestaurant verlassen habe.
Es war wohl der 11.7.23. Hattest du am Mittwoch frei? Da wärest du ja noch lang nicht nüchtern gewesen. Die Aussage, dass der Passant eine Zigarette rauchte, lässt übrigens drauf schließen, dass du im Kopf noch recht klar warst, wenn dir solche Details auffallen. Das ist nicht schlimm, zeigt aber nur deine Alkoholverträglichkeit.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
16.30-19.30 500ml Vodka (3 Cocktails (332ml) 166ml Vodka + 166ml O-Saft)
Trinkmengen rechne ich nicht aus, vielleicht macht das unser Experte @Max
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Gefahren bin ich 4km weit, die Strecke insgesamt (hin und zurück) wären ca. 8 km gewesen.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Ich hatte Bedenken. Doch ich hatte das Gefühl das ich diese Strecke schon noch beherrschen kann, da es nicht weit war. Mir war damals nicht klar, das jeder Meter mit dem Auto oder Fahrrad schon zu viel ist, unter Alkoholeinfluss. Zu dem Zeitpunkt wollte ich meinen Freunden imponieren und hatte gleichzeitig Angst, das ich im Ansehen fallen werde, falls ich nicht los fahre.
Du schreibst in Frage 12, dass es bei den Freunde-Treffen nie Streit gab. Warum solltest du dann in ihrem Ansehen fallen, wenn du nicht stockbetrunken losfährst? Und warum war dir nicht klar, dass bei alkoholisierten Fahrten "jeder Meter" zählt, zumal wir ja von 8000m reden.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Es stand die Überlegung im Raum, ob wir nicht was bestellen. Da die Lieferzeiten meistens um die 40 Minuten betrugen, habe ich beschlossen zu fahren. Ich wollte die Anderen nicht enttäuschen und hatte aus Übermut gehofft, das ich die Strecke schon noch packe, was natürlich totaler Irrsinn war.
Du wollest sie nicht enttäuschen. Das klingt aber anders als in Frage 12. Hat da dein Ex-Freund was mit zu tun?
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Da auch Restalkohol zählt, muss ich dies zugeben. Ja, ich bin bestimmt schon viele hundert Male unter Alkoholeinfluss gefahren und nicht aufgefallen.
Also nein.
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Ich konnte Trinken und Fahren nicht trennen. Ich bin bestimmt mehrer hundert Male unter Alkoholeinfluss gefahren. Ich habe dies allerdings nicht mitgezählt, da mir die Risiken nicht damals nicht bewusst waren. Unter dem Alkoholeinfluss kam noch Übermut dazu, das schon nichts passieren wird. Ich konnte nicht mehr klar denken und habe falsche Entscheidungen getroffen. Aber ich bin froh, das ich die Chance bekommen habe mein Leben zu ändern.
Der 1. Satz ist GANZ starker Tobak! Den solltest du schon etwas sanfter rüberbringen, dass dir das nicht immer gelungen ist. Und wenn du es nicht konntest, dann bringst du dich ganz schnell in die Nähe der Abhängigkeit. Und den letzten Satz kannst du auch rauslassen. Der hat hier keine Relevanz. Dass niemand mitzählt, ist klar, aber wenn dich der GA fragen sollte: wie viele hundert Male, was sagst du dann konkreter?
 
Weiter gehts:
Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Ich war 10 Jahre alt. Es war der Geburtstag meiner Oma. Da durfte ich am Sektglas meiner Mutter nippen. Ich kann mich noch erinnern, ich wollte „dazu gehören“, zu den „Großen“ und habe sehr gequengelt. In dem Jahr hatten sich meine Eltern getrennt.
Manchmal wird man da nach dem 1. bewussten Konsum von Alkohol gefragt. Eher selten, aber wenn: lass es nicht zu viel sein.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
In der Abi-Zeit, sowie später in der Studienzeit hat sich mein Alkoholkonsum deutlich erhöht.
Schon der 1. Satz gefällt mir nicht. Welcher Bezugsgröße gegenüber hat sich dein Alkoholkonsum deutlich erhöht? Du stehst doch da erst am Anfang. Gb dem GA keinen Anlass zum unnötigen hellhörig-werden.
In der Abi-Zeit habe ich mich mit Schulfreunden getroffen und bin etwa 1x im Monat aus, um Clubs und Bars zu besuchen. Getrunken hatte ich damals etwa 2 Cola-Rum an einem Abend. In der Studienzeit erhöhte sich das zunächst auf jedes 2. und dann auf jedes Wochenende, inklusive Vorglühen. Da waren es schon an einem Abend 2 Bier, 3 Vodka-Bull.
Nach dem Studium reduzierte sich das wieder, auf 2 Flaschen Wein oder Sekt, pro Monat zum Essen.
Ich empfehle keine Regelmäßigkeiten beim Alkoholkonsum. Je eingefahrener ein System, desto schwerer kann man ausbrechen.
Die Aussage nach dem Studium würde ich auf jeden Fall umwandeln in die Anzahl der Gläser oder hast du 2 Flaschen Wein oder Sekt pro Monat zum essen getrunken? Insgesamt aber ein völlig vage Aussage. Wie soll sich der GA das vorstellen? Wie oft, wie viel? Mach es konkreter. Und das war dann von Studienende (da warst du wahrscheinlich so 25) bis vor 3 Jahren (also ca. 37)?
Vor 3 Jahren, als ich mit meinem Freund zusammen kam und wieder mit den alten Freunden aus der Studienzeit Kontakt hatte, eskalierte mein Konsum komplett. Nicht am Anfang, sondern erst mit der Zeit und besonders als die Beziehung zu bröckeln begann.
Hattest du in der Zeit dazwischen keinen Kontakt mit den alten Freunden aus der Studienzeit? Wenn nein, warum kam es dazu? Wenn ja, warum war dein Trinkverhalten anders?
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
In den letzten 3 Jahren steigerte sich das sehr. Am Anfang waren es 2-3 Cocktails. Später kam ein Bier dazu, dann ein Wein. Zuletzt war es im Schnitt 3x die Woche, 3 Flaschen Wodka,
2 Flaschen Wein, 2 Flaschen Sekt.
Wie gesagt, ich will dir nicht mehr Konsum eintrichtern, aber deine Aussagen sollen erkennbar sein. Und ich kann gemäß deiner Einlassung ehrlich gesagt nicht erkennen, was du jetzt genau wie oft und wie viel getrunken haben willst. Ich lese das momentan so, als ob du 3x die Woche 3 Flaschen Wodka, 2 Flaschen Wein und 2 Flaschen Sekt getrunken hast. Das kann ich mir allerdings nur sehr eingeschränkt vorstellen, denn dann wärest du womöglich schon nicht mehr unter uns. Aber mach bitte deine Aussagen KONKRET. Über welchen Zeitraum reden wir denn bei "zuletzt"? Die letzten 2,5 Jahre, die letzten 3 Wochen? Der GA weiß das nicht, aber es interessiert ihn.
Grundsätzlich: Im Regelfall reiche die letzten paar Jahre, aber sei darauf vorbereitet, dass du die Aussagen von Frage 9 noch mal tabellarisch zusammenfassen darfst.
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
In Clubs, Bars, zuletzt aber überwiegend bei Freunden und bei meinem Ex-Freund.
Du hast also auch derarte Mengen nie allein konsumiert und es kam gemäß Frage 14 NIE eine Nachfrage?
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Als ich noch ganz klein war, sind wir (meine Eltern und ich) sehr oft umgezogen, da sie in den 80ern eingewandert sind. Hier und da versuchten sie an Geld zu kommen, da ihre Berufsabschlüsse damals nicht anerkannt wurden und sie hier die Ausbildung nochmal durchlaufen mussten. Dadurch waren sie sehr oft gestresst und mit sich beschäftigt. Es fiel mir schwer jedes mal die "Neue" zu sein und Freundschaften zu knüpfen. Kaum hatte ich Wurzeln gefasst, mussten wir wieder weg. Ich habe nach Zuneigung gesucht und wollte ankommen und angenommen werden, was nie wirklich möglich war. Daher zog ich mich immer mehr zurück, je älter ich wurde.
Mit 10 trennten sich meine Eltern, was das Leben nicht leichter machte, da meine Mutter dann noch mehr arbeiten musste.
In dem damaligen Freundeskreis, wobei ich einige noch aus der Studienzeit kannte, fühlte ich mich wohl. Durch diesen Freundeskreis lernte ich auch meinen Ex-Freund kennen. Es waren alles Partygänger, ohne Kinder. Daher gehörte Alkohol immer dazu, was mir ganz gelegen kam, da ich merkte, durch Alkohol auch kontaktfreudiger zu werden. Die negativen Folgen von Alkohol waren mir damals nicht bewusst und ich gewöhnte mich schnell an den Konsum, der zu einer Art Routine wurde.
Nach einer Weile begann die Beziehung jedoch zu bröckeln. Streitereien nahmen zu und wenn ich getrunken habe, empfand ich Erleichterung.
Ich hatte Angst ihn und seine vermeintliche Liebe zu verlieren, das ich mich selbst nach einem häuslichen Vorfall nicht getrennt habe. Durch den physischen und psychischen Schmerz, den ich in der Beziehung erlitten habe, versuchte ich mich daher zu betäuben. Da die Treffen in der Gruppe ja doch recht häufig waren und wir uns dort nie stritten, nutze ich diese Treffen, um zu trinken.
Zusammengefasst
Innere Motive:
Emotionale Bewältigung: Der Alkohol diente mir als Mittel, um mit emotionalem Schmerz und Stress umzugehen, sowohl aus der Kindheit als auch aus der toxischen Beziehung.
Geringes Selbstwertgefühl: Schwierigkeiten beim Knüpfen von Freundschaften und das ständige Umziehen führten zu einem niedrigen Selbstwertgefühl, das durch den Alkohol kurzfristig verbessert wurde.
Suche nach Zugehörigkeit und Anerkennung: Der Wunsch, angenommen und geliebt zu werden, wurde durch den Alkoholkonsum verstärkt, da dieser half, sich in sozialen Situationen wohler zu fühlen und Anerkennung zu finden.
Vermeidung von Schmerz: Alkohol habe ich genutzt, um den physischen und psychischen Schmerz der toxischen Beziehung zu betäuben.
Äußere Motive:
Einfluss des sozialen Umfelds: Der Freundeskreis und der Ex-Freund, die regelmäßig Alkohol konsumierten, schufen eine Umgebung, in der Trinken normal und akzeptiert war.
Partykultur: Die Partykultur des Freundeskreises, in dem Alkohol eine zentrale Rolle spielte, förderte den regelmäßigen Konsum.
Das lassen wir jetzt erst mal so stehen. Aber du siehst schon beim 1. Teil deines FB, dass es da noch Potential gibt, was Ansehen und nicht enttäuschen wollen betrifft. Also das Setting, das man in dieser Frage meint, dass du es in der Gruppe hattest, gab es wohl doch nicht so ganz.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Nach dem Konsum von Alkohol habe ich bei mir verschiedene Wirkungen beobachtet. Zunächst fühlte ich mich oft entspannter und lockerer, was mir half, Hemmungen abzubauen und offener in sozialen Situationen zu sein. Mit zunehmender Menge an Alkohol stellte ich jedoch fest, dass meine Konzentrationsfähigkeit nachließ und ich Schwierigkeiten hatte, klare Entscheidungen zu treffen. Zudem bemerkte ich eine Tendenz, emotionaler und impulsiver zu reagieren. Am nächsten Tag hatte ich häufig mit Müdigkeit und Kopfschmerzen zu kämpfen, was meine Leistungsfähigkeit beeinträchtigte.
Mit der Zeit nahm meine Kondition ab, was ich beim Joggen und auf dem Fahrrad bemerkte.
Das klingt realistisch.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Dadurch, das ich mich im einem Freundeskreis bewegt habe der genauso konsumiert hat wie ich wurde keine Kritik laut. Mein Ex-Freund trank ja ebenfalls und ihn störte es nicht, wenn ich trank. Bei Verwandten wurde lediglich bemängelt, das ich wenig Zeit für sie habe und oft gereizt klinge.
Ich staune trotzdem. Klar trinken viele Menschen was, aber du hast dich ja in enormen Mengen bewegt. Da mag manch einer vom Freundeskreis mithalten, aber gerade Frauen in deinem Alter sind da oft auch schon anders gepolt. Da hat echt niemand was gesagt? Zumal wir ja nicht von Prosecco, sondern von Wodka sprechen. Wirkung ist die Gleiche, aber der Prosecco hat so nen weiblichen Touch.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Auf mein Umfeld und den Beruf hatte das Trinken keine Auswirkungen, da ich nur dann getrunken habe, wenn ich es mir zeitlich leisten konnte. Rückblickend ist aber viel Zeit für das Trinken drauf gegangen, da man seinen Kater danach ja auch behandeln musste.
Meine Familie im Ausland bemängelte, das ich wenig Zeit für sie habe und zu wenig anrufe.
Du schreibst in Frage 10, dass du 3x wöchentlich hohe Mengen Alkohol getrunken hast. Was hast du für einen Beruf, dass du offensichtlich an 3 Tagen danach frei hast, wenn sich das nicht auswirkt?
Und "man" hat nie einen Kater, das bist immer "du"!
Darf ich mal fragen, wo deine Familie herkommt? Das kann bei der ganzen Geschichte durchaus auch von Bedeutung sein.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Nein, da ich früher ja „nur“, regelmäßig am Wochenende ausgegangen bin, was aber schon zu viel war, aus heutiger Sicht. Mein Konsum steigerte sich besonders, als die Streitereien in der Beziehung zunahmen. Ich musste mich ständig vor meinem Ex-Freund für alles mögliche rechtfertigen da er sehr eifersüchtig und besitzergreifend war.
Die Frage ist weng tricky. Natürlich muss die Antwort mit "JA" beginnen, du hast ja doch früher mehr getrunken als heute.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Nein, das ist nicht vorgekommen. Ich wollte mir diese Blöße nicht geben. Mir war ja wichtig dazu zu gehören, daher habe ich darauf geachtet, nicht mehr aber auch nicht weniger zu trinken, als meine Freunde und meine Ex-Freund.
Dadurch, dass deine Trinkmengen in Frage 10 noch so undeutlich sind, kann ich mir da noch keine abschließende Bewertung zutrauen, aber 2,17‰ sprechen eigentlich schon eine Sprache. Und selbst da warst du noch nicht volltrunken? Bzw. die Verdachtsmomente, die bei deiner TF dazu kommen, dass du noch um recht viele Details weißt (rauchender Mann, drive in ging nix voran), lassen schon darauf schließen, dass du eine noch höhere Alkoholverträglichkeit hast. Und das ohne Kontrollverluste ist erstaunlich.
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Ja, das habe ich tatsächlich. Während meiner Studienzeit hatte ich Phasen, in denen ich mich voll auf meine Prüfungen und Projekte konzentrieren musste, und habe bewusst auf Alkohol verzichtet, um einen klaren Kopf zu behalten und meine Leistung zu maximieren. Auch nach einem intensiven Streit mit meinem Ex-Freund, habe ich eine Phase durchlebt, in der ich keinen Alkohol getrunken habe, da ich mich zeitweise von meinem Partner distanzierte und einfach keinen Zugang zu Alkohol hatte.
Auch habe ich wenig oder gar nichts getrunken, als ich andere Freunde hatte. Jedoch waren diese Freundschaften nicht von Bestand.
Der Hintergrund der Frage ist der, dass der GA abklopfen will, ob du schon mal auf Alkohol verzichtet hast, um zu testen, ob es ohne geht oder nicht. Würdest du dich da als gescheitert bezeichnen, wär das nicht so gut. Insofern ist der 1. Teil ok, auch wenn ja nicht klar wird, was du mit Phasen meinst. Das kann 1 Woche oder 1 Jahr sein. Klare Angaben sind einfach immer wichtig.
Was mir gar nicht gefällt, ist der 2. Teil. Du hast nach einem Streit mit dem Ex auf Alkohol verzichtet. Also ich hab jetzt schon öfters von Streit gelesen. Was war an dem so besonders, dass du dann auf Alkohol verzichtet hast. Und v.a. die Aussage, dass du keinen Zugang zum Alkohol hattest? Also ich kenne viele Läden, die verkaufen den einfach und legal. Was ist da bei dir anders? Die Aussage würde ich bei illegalen Drogen noch nachvollziehen, wenn ich Stress mit meinem Dealer hab, aber doch nicht bei Alkohol. Das 3. kannst du dir schenken.
19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Früher habe ich mich als Gelegenheitstrinker gesehen. Ich habe Alkohol hauptsächlich bei sozialen Anlässen und Treffen mit Freunden konsumiert. Rückblickend sehe ich mich heute jedoch eher als eine Mischung aus sozialem, stressbedingte, kompensatorische Trinker der häufig aus äußeren und inneren Motiven heraus getrunken hat.
Man kann dazu auch Wirkungstrinker sagen. Glaub, das ist schon eine gute Einschätzung.
Heute und in Zukunft
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Nein.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Am 11.07.23 Tag nach der Trunkenheitsfahrt. Es war ein sonniger Dienstag. Ich erinnere mich so gut, weil es ein wichtiger Schritt war, mit dem Alkohol ganz aufzuhören. Die Alkoholfahrt hat mir gezeigt, das ich den Umgang mit Alkohol nicht mehr kontrollieren kann.
Als die Sonne noch geschienen hat, hast du noch Alkohol getrunken. Mach den Tag net zu blumig.
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein. Ich habe eingesehen, das ich keine Kontrolle über meinen Konsum habe. Daher möchte ich das Risiko so gering wie möglich halten, rückfällig zu werden.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Weil ich die Kontrolle über mein Leben genieße und sie nicht verlieren möchte. Ich meide Anlässe, an denen viel und exzessiv getrunken wird. Wenn mir doch Alkohol angeboten wird, habe ich gelernt „NEIN“ zu sagen. Ich habe gelernt zugeben zu können, das mir Alkohol nicht gut tut und ich damit nicht umgehen kann.
Das klingt alles schon mal nicht schlecht, das ABER kommt noch. Um noch ein bisschen mehr Festigung in deine gelebten Verhaltensweisen zu verdeutlichen, sag lieber statt: "ich meide Anlässe..." - "mir bedeuten loche Anlässe, wo... nichts mehr". Du brauchst den Alkohol nicht mehr aktiv zu vermeiden, er hat einfach keinen Platz mehr in deinem Leben. Solang du noch von Alkohol getriggert wirst, bist du noch nicht am Ziel. Ich versteh, was du meinst, aber ich hoff, du verstehst auch, was ich meine.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Die Trunkenheitsfahrt hat mir vor Augen geführt, das ich mit meinem und dem Leben anderer gespielt habe. Es war mein persönlicher Wendepunkt. Dies hat mir schlagartig die Augen geöffnet. Warum das nicht schon eher passiert war, liegt daran das ich Alkohol und dessen Folgen verharmlost und nicht ernst genommen habe.
Sehr gut. Und auch, dass der Alkohol ein großer Bestandteil deines Lebens war.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Die Umstellung und die Abstinenz fiel mir am Anfang schwer. Ich hatte es mir leichter vorgestellt. Ich musste Verhaltensweisen ändern und konnte zunächst nur schwer einschlafen. Dann fing ich an, abends zu joggen oder eine große Runde mit dem Fahrrad zu fahren.
Für diese Antwort feiere ich dich! Wie oft lese ich, dass die Umstellung überhaupt kein Problem war und total easy ging. Wenns so wär, warum sind wir jetzt da, wo wir sind? Das ist für mich auf jeden Fall grundehrlich und bei 12 Monaten AB kannst du dir diese Antwort leisten.
Durch den Führerscheinverlust, den Besuch bei einer Selbsthilfegruppe und dem Lesen von Büchern über Alkohol ist mir klar geworden, in welche negative Richtung sich mein Leben entwickelt hat. Dies hat mich motiviert mein Leben zu ändern.
Zudem habe ich es geschafft, mich von dem Freundeskreis und meinem Ex-Freund zu trennen. Ich konnte durch neue Hobbys, neue Bekanntschaften knüpfen, bei denen sich das Leben nicht um den Alkohol dreht.
Da müssen auf jeden Fall Gespräche mit Angehörigen/Freunden mit rein. Im Idealfall mit Betroffenen, die gibts überall. Und die neuen Hobbys bedürfen natürlich auch einer Konkretisierung. Du kannst gern die Trennung von deinem Ex noch mehr fokussieren, weil er ja ein großer Teil deines Problems war. Das meinte ich damit, dass die Frage 12 an die Vermeidungsstrategien angeglichen werden muss, das, was dein Problem war, hast du geändert, doch was macht es nun mit dir? Ist dir diese Trennung leicht gefallen, bist du in ein Loch gefallen? Du hattest ja eine gewisse Abhängigkeit von ihm. Dann geht das auch nicht so leicht. Aber wenn du da auch aufzeigst, wie du dich von "Abhängigkeiten" lösen konntest (die dich dir beim Alk jetzt nicht unterstelle), dann kannst du ja eine Brücke zwischen den beiden Themen schlagen. Zielrichtung: wie hab ich es geschafft, von "gelebt werden" zu "selbst glücklich und zufrieden leben" zu kommen.
 
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Mein geändertes Verhalten hat sich positiv auf mich, mein Leben und mein Umfeld ausgewirkt. Ich fühle mich körperlich und geistig gesünder und bin in der Lage, klarere Entscheidungen zu treffen. Mein Alltag ist strukturierter und ich habe mehr Energie und Motivation, um meine Ziele zu verfolgen. Meine Beziehungen zu Familie und neuen Freunden haben sich verbessert, da ich jetzt zuverlässiger und präsenter bin. Zudem habe ich ein stärkeres soziales Netzwerk aufgebaut, das mich in meiner Veränderung unterstützt. Insgesamt hat mein neues Verhalten zu einer höheren Lebensqualität und einem harmonischeren Umfeld geführt.
Mit der Zeit fiel meiner Familie und neuen Freunden auf, das ich fröhlicher, aufgeschlossener und kontaktfreudiger bin.
Was sind deine Ziele? Einfache Frage, klare Antwort gewünscht.
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Um sicherzustellen, dass mein neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt, habe ich mehrere Maßnahmen ergriffen. Erstens Positive Selbstgespräche und das Setzen realistischer, erreichbarer Ziele helfen mir ebenfalls dabei, mein Selbstbild zu verbessern und motivieren mich, alkoholfrei zu bleiben. Zweitens habe ich meine sozialen Kontakte überprüft und mich stärker mit Menschen umgeben, die meinen gesunden Lebensstil unterstützen. Ich habe neue Hobbys und Aktivitäten gefunden, bei denen Alkohol keine Rolle spielt. Drittens nehme ich regelmäßig an einer Selbsthilfegruppe teil, um mich mit Leuten auszutauschen, die sich in ähnlichen Lebenssituationen befinden. Zusätzlich habe ich gesunde Bewältigungsstrategien entwickelt, wie Sport und Meditation, um Stress und emotionale Herausforderungen ohne Alkohol zu bewältigen. Diese Schritte helfen mir, mein Verhalten langfristig stabil zu halten und Rückfälle zu vermeiden.
Außerdem habe ich mich Familienmitgliedern anvertraut, die ich in brenzligen Situationen, wenn es mir nicht gut geht, kontaktieren kann.
Da haben wir noch mal neue Hobbys und Aktivitäten. Konkretisiere das bitte, denn der Sport ist ja bei deinen Bewältigungsstrategien, den kannst du nicht gemeint haben.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung)
Es wäre unehrlich, zu behaupten, dass es niemals einen Rückfall geben könnte, besonders angesichts der Herausforderungen die das Leben mit sich bringt. Aber ich habe gelernt, dass es wichtig ist, sich solchen Gedanken bewusst zu stellen und proaktiv Maßnahmen zu ergreifen, um sie zu verhindern. Durch die bewusste Auseinandersetzung mit meinen Motiven und die Implementierung neuer, gesunder Verhaltensweisen habe ich eine starke innere Überzeugung entwickelt, dass ein alkoholfreies Leben für mein Wohlbefinden und meine Zukunft unerlässlich ist. Die Unterstützung durch Gespräche und einer Selbsthilfegruppe, sowie die positiven Veränderungen in meinem Leben, bestärken mich in meinem neuen Weg und machen einen Rückfall unwahrscheinlich. Hier einige Lösungen, die mir dabei helfen.

Gespräch suchen:
Ich werde regelmäßig das Gespräch mit vertrauten Personen suchen, um über meine Gefühle und Herausforderungen zu sprechen. Dadurch kann ich Unterstützung erhalten und mein Verhalten reflektieren.

Selbsthilfegruppe:
Regelmäßige Treffen bei de AA. Die persönlichen Geschichten, Erlebnisse und Schicksalsschläge Betroffener führen mir vor Augen, das ich nicht alleine bin. Es gibt immer jemanden, an den man sich wenden kann.

Ablenkung und neue Kontakte durch Hobbys:
Ich bringe mich aktiv in meine Hobbys ein, um mich abzulenken und positive Aktivitäten zu genießen. Dies hilft mir, meinen Fokus von Alkohol abzulenken, meine Zeit sinnvoll zu nutzen und neue, positive Menschen kennen zu lernen.

Ausgleich durch Sport:
Ich werde regelmäßig Sport treiben, um Stress abzubauen und mein körperliches Wohlbefinden zu stärken. Sport bietet mir einen gesunden Ausgleich und eine effektive Methode zur Stressbewältigung.

Autogenes Training:
Ich werde autogenes Training praktizieren, um Entspannungstechniken zu erlernen und innere Ruhe zu finden. Dies hilft mir, besser mit Stress und negativen Emotionen umzugehen, ohne zu Alkohol zu greifen.

Achtsamkeit und Akzeptanz üben:
Ich praktiziere Achtsamkeitsübungen, um im Moment zu leben und mich selbst bewusst wahrzunehmen.
Sich selbst mit all seinen Stärken und Schwächen akzeptieren und annehmen ist wichtig, da Perfektion nicht notwendig ist.
Klingt alles gut. Ganz wichtig: auch professionelle Hilfe auf dem Schirm haben. Du bist von deinen Aussagen mindestens am Rande der Abhängigkeit, da solltest du in diesem Bereich deinen Blick geweitet haben.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
In Zukunft werde ich das Trinken vom Fahren strikt trennen, indem ich klare Regeln für mich selbst aufstelle. Ich werde niemals Alkohol konsumieren, wenn ich plane, ein Fahrzeug zu führen. Wenn ich in Situationen bin, in denen Alkohol getrunken wird, werde ich alternative Transportmittel wie Taxis, öffentliche Verkehrsmittel oder Fahrdienste nutzen. Außerdem werde ich im Vorfeld sicherstellen, dass ich eine feste Rückfahrmöglichkeit habe, sei es durch einen vorher festgelegten Fahrer oder durch die Nutzung von Mitfahrgelegenheiten. Diese Maßnahmen geben mir die Sicherheit, dass ich verantwortungsvoll handle und die Trennung von Trinken und Fahren konsequent einhalte.
Jetzt kommt das große ABER von Frage 23! Du rennst dich mit einem Schlag ins Aus! Du darfst noch nicht mal auf die Idee kommen, dass du wieder Alkohol konsumierst. Du lebst AB, und das musst du dem GA klar machen: dauerhaft, konsequent, immer! NIX anderes gibts für dich. Was dann vielleicht mal irgendwann ist - das weiß der liebe Gott. Aber du musst mit dem Brustton der Überzeugung kommen, dass du nicht mal dran denken musst, Alkohol und Trinken miteinander zu verbinden. Jetzt magst du vielleicht gedanklich dagegen halten: in Frage 28 musste ich doch grad noch sagen, dass ich mir vorstellen können muss, wieder Alkohol zu trinken. Richtig. Aber ans Fahren darfst du dabei noch nicht mal denken. Das ist ne Stufe mehr, als wenn du daheim dir mal nen Sekt durch den Kopf gehen lässt. Also BITTE nicht sowas sagen.
Meine Notfallstrategien in Rückfallsituationen

Sofortige Unterstützung suchen:
Ich werde sofort eine Vertrauensperson anrufen oder mich an eine Selbsthilfegruppe wenden, um Unterstützung und Zuspruch zu erhalten.

Die Situation verlassen:
Ich werde mich umgehend aus der Rückfallsituation entfernen, um der Versuchung zu entkommen und Abstand zu gewinnen.

Entspannungstechniken anwenden:
Ich werde sofort Atemübungen oder autogenes Training durchführen, um Stress abzubauen und das Verlangen zu mindern.

Positive Ablenkung:
Ich werde mich gezielt auf eine gesunde Aktivität wie einen Spaziergang, Lesen oder Musik hören konzentrieren, um das Verlangen zu überwinden.
Vielleicht kannst du das noch ein wenig konkretisieren. Mit nem Lieblingsort, Lieblingsbuch, Lieblingsmusik... Die Antworten sind nicht falsch, könnten aber bei jedem drin stehen. Da fehlt mir noch Iris!
Danke für Eure Zeit.
Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen.
 
Ich werde nun alles durchgehen.
Fragebogen Kommentierung.jpg
 
Hier kommt der FB (Musste ihn aufteilen, da zu viele Zeichen):
Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.

(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Am 11.07.2023, ein Dienstag, hatte ich eine Privatparty bei mir. Wir (5 Leute) haben uns bei mir getroffen und am Nachmittag, gegen 16.30 Uhr, angefangen zu trinken. Da mein Kühlschrank leer war und niemand lange auf da Essen warten wollte und auch nichts zum Essen mitgebracht hat, habe ich mich dazu entschlossen, auch auf druck der Anderen, zu einer Fastfood-Kette zu fahren. Ich habe den Alkohol gemerkt, habe aber gedacht, das ich die Fahrt schaffe, da es nicht weit war. Über die Konsequenzen habe ich mir zu dem Zeitpunkt keine Gedanken gemacht.
Beim Fastfood-Restaurant ging es beim Dirve-in nicht vorwärts. Da hinter mir noch keiner war, bin ich rückwärts aus der Schlange gefahren und habe das Auto geparkt. Beim Ausfahren/ Wenden habe ich mit dem Auto den Bordstein, von unten gestreift, wodurch Schäden am Auto entstanden. Dies habe ich nicht bemerkt. Durch diesen Vorgang, den schwankenden und unsicheren Gang und die ungeordnete Kleidung, bin ich einem Passanten, der eine Zigarette rauchte, aufgefallen. Dieser rief die Polizei, die mich kurze Zeit später kontrollierte, als ich das Schnellrestaurant verlassen habe.
(Mir ist der Passant gar nicht aufgefallen. Auch nicht, das ich ihm aufgefallen bin. Das ich schwankend gegangen bin oder ungeordnete Kleidung trug, habe ich auch nicht wirklich gemerkt. Ich habe dies aber aus der Ermittlungsakte)
(Wir sind fast alle freiberuflich unterwegs und konnten und daher immer gut absprechen und die Zeit einteilen)
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
16.30-19.30 500ml Vodka (3 Cocktails (332ml) 166ml Vodka + 166ml O-Saft)

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Gefahren bin ich 4km weit, die Strecke insgesamt (hin und zurück) wären ca. 8 km gewesen.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Ich hatte Bedenken. Doch ich hatte das Gefühl das ich diese Strecke schon noch beherrschen kann, da es nicht weit war. Mir war damals nicht klar, das jeder Meter mit dem Auto oder Fahrrad schon zu viel ist, unter Alkoholeinfluss, weil ich mich mit dem Thema nie intensiv beschäftigt habe. Zu dem Zeitpunkt wollte ich meinen Freunden imponieren und hatte gleichzeitig Angst, das ich im Ansehen fallen werde, falls ich nicht los fahre, da dies es wünschten und mich etwas stichelten. Dies war der Fall, da meine angeblichen Freunde von früher doch immer etwas enger mit meinem Ex-Freund waren. Der hatte unter vier Augen meine Bedenken auch immer angefeuert, das ich nicht genügen würde.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Es stand die Überlegung im Raum, ob wir nicht was bestellen. Da die Lieferzeiten meistens um die 40 Minuten betrugen, habe ich beschlossen zu fahren. Auch auf Druck der Anderen gab ich nach, die meinten, ich solle doch nicht so faul sein. Ich wollte die Anderen nicht enttäuschen und hatte aus Übermut gehofft, das ich die Strecke schon noch packe, was natürlich totaler Irrsinn war.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Ja, ich bin Alkoholeinfluss gefahren und nicht aufgefallen, zumal ja auch Restalkohol dazu zählt.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Ich bin bestimmt mehrer hundert Male unter Alkoholeinfluss gefahren. Schätzungsweise 300 Mal. Ich habe dies allerdings nicht mitgezählt, da mir die Risiken nicht damals nicht bewusst waren. Unter dem Alkoholeinfluss kam noch Übermut dazu, das schon nichts passieren wird. Ich konnte nicht mehr klar denken und habe falsche Entscheidungen getroffen.
(Ich habe tatsächlich nicht mitgezählt, aber es ist vorgekommen. Aus anderen Gruppen weiß ich aber, das man wegen der Statistik eine hohe Zahl angeben soll.)

Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Ich war 10 Jahre alt. Es war der Geburtstag meiner Oma. Da durfte ich am Sektglas meiner Mutter nippen. Ich kann mich noch erinnern, ich wollte „dazu gehören“, zu den „Großen“ und habe sehr gequengelt. In dem Jahr hatten sich meine Eltern getrennt.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
In der Abi-Zeit hatte ich den ersten unregelmäßigen Kontakt zu Alkohol, wenn wir ab und zu durch die Clubs gezogen sind. Das war ungefähr 1x im Monat. Getrunken habe ich am Abend etwa 2 Cola-Rum. Später in der Studienzeit hat sich mein Alkoholkonsum erhöht und die Club-Besuche wurden regelmäßiger. In der Studienzeit erhöhte sich das zunächst auf jedes 2. und dann auf jedes Wochenende, inklusive Vorglühen. Da waren es schon an einem Abend 2 Bier, 3 Vodka-Bull.
Nach dem Studium reduzierte sich das wieder, auf 2 Gläser Wein oder Sekt, zu einem schönen italienischen Abendessen.
Vor 3 Jahren, als ich mit meinem Freund zusammen kam und wieder mit den alten Freunden aus der Studienzeit Kontakt hatte, eskalierte mein Konsum komplett. Nicht am Anfang, sondern erst mit der Zeit und besonders als die Beziehung zu bröckeln begann.
Nach dem Studium zog jeder irgendwie weg. Durch die Arbeit lief man sich bei FB über den Weg und ich bemerkte, das 2 von früher (ein Pärchen) in die Nähe meiner Stadt gezogen sind.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
In den letzten 3 Jahren steigerte sich das sehr, besonders aber in den letzten 8 Monaten vor der TF. 10 Monate vor der TF war der häusliche Vorfall. Am Anfang waren es 2-3 Cocktails. Später kam ein Bier dazu, dann ein Wein. Zuletzt war es im Schnitt 3x die Woche, insgesamt 3 Flaschen Wodka, 2 Flaschen Wein, 2 Flaschen Sekt.
Konkret bedeutet es, das ich bei dem Treffen zunächst etwas 1/3 Flache-Wein und 1/3 Flache Sekt getrunken habe und später dann etwa 1 Flasche Vodka (500ml) gemischt mit Cola, Red Bull oder O-Saft.
(Ich habe geschätzt und auch hier möglichst hoch angesetzt, um den Konsum nicht zu verharmlosen. Jeder hat ordentlich was mitgebracht und wenn es mal nicht gereicht hat, ist einer los und hat mehr besorgt. Hätte ich solche Mengen noch zusätzlich alleine konsumiert, wäre ich ja nie aus dem Bett gekommen. Und nein, wenn wir unterwegs waren, war ich nur per mail erreichbar. Und ein Alkoholiker wird einen Alkoholiker ja nicht fragen, warum er trinkt).
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
In Clubs, Bars, zuletzt aber überwiegend bei Freunden und bei meinem Ex-Freund.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Als ich noch ganz klein war, sind wir (meine Eltern und ich) sehr oft umgezogen, da sie in den 80ern eingewandert sind. Hier und da versuchten sie an Geld zu kommen, da ihre Berufsabschlüsse damals nicht anerkannt wurden und sie hier die Ausbildung nochmal durchlaufen mussten. Dadurch waren sie sehr oft gestresst und mit sich beschäftigt. Es fiel mir schwer jedes mal die "Neue" zu sein und Freundschaften zu knüpfen. Kaum hatte ich Wurzeln gefasst, mussten wir wieder weg. Ich habe nach Zuneigung gesucht und wollte ankommen und angenommen werden, was nie wirklich möglich war. Daher zog ich mich immer mehr zurück, je älter ich wurde.
Mit 10 trennten sich meine Eltern, was das Leben nicht leichter machte, da meine Mutter dann noch mehr arbeiten musste.
In dem damaligen Freundeskreis, wobei ich einige noch aus der Studienzeit kannte, fühlte ich mich wohl. Durch diesen Freundeskreis lernte ich auch meinen Ex-Freund kennen. Es waren alles Partygänger, ohne Kinder. Daher gehörte Alkohol immer dazu, was mir ganz gelegen kam, da ich merkte, durch Alkohol auch kontaktfreudiger zu werden. Die negativen Folgen von Alkohol waren mir damals nicht bewusst und ich gewöhnte mich schnell an den Konsum, der zu einer Art Routine wurde.
Nach einer Weile begann die Beziehung jedoch zu bröckeln. Streitereien nahmen zu und wenn ich getrunken habe, empfand ich Erleichterung.
Ich hatte Angst ihn und seine vermeintliche Liebe zu verlieren, das ich mich selbst nach einem häuslichen Vorfall nicht getrennt habe. Durch den physischen und psychischen Schmerz, den ich in der Beziehung erlitten habe, versuchte ich mich daher zu betäuben. Da die Treffen in der Gruppe ja doch recht häufig waren und wir uns dort nie stritten, nutze ich diese Treffen, um zu trinken.
Zusammengefasst
Innere Motive:
Emotionale Bewältigung: Der Alkohol diente mir als Mittel, um mit emotionalem Schmerz und Stress umzugehen, sowohl aus der Kindheit als auch aus der toxischen Beziehung.
Geringes Selbstwertgefühl: Schwierigkeiten beim Knüpfen von Freundschaften und das ständige Umziehen führten zu einem niedrigen Selbstwertgefühl, das durch den Alkohol kurzfristig verbessert wurde.
Suche nach Zugehörigkeit und Anerkennung: Der Wunsch, angenommen und geliebt zu werden, wurde durch den Alkoholkonsum verstärkt, da dieser half, sich in sozialen Situationen wohler zu fühlen und Anerkennung zu finden.
Vermeidung von Schmerz: Alkohol habe ich genutzt, um den physischen und psychischen Schmerz der toxischen Beziehung zu betäuben.
Äußere Motive:
Einfluss des sozialen Umfelds: Der Freundeskreis und der Ex-Freund, die regelmäßig Alkohol konsumierten, schufen eine Umgebung, in der Trinken normal und akzeptiert war.
Partykultur: Die Partykultur des Freundeskreises, in dem Alkohol eine zentrale Rolle spielte, förderte den regelmäßigen Konsum.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Nach dem Konsum von Alkohol habe ich bei mir verschiedene Wirkungen beobachtet. Zunächst fühlte ich mich oft entspannter und lockerer, was mir half, Hemmungen abzubauen und offener in sozialen Situationen zu sein. Mit zunehmender Menge an Alkohol stellte ich jedoch fest, dass meine Konzentrationsfähigkeit nachließ und ich Schwierigkeiten hatte, klare Entscheidungen zu treffen. Zudem bemerkte ich eine Tendenz, emotionaler und impulsiver zu reagieren. Am nächsten Tag hatte ich häufig mit Müdigkeit und Kopfschmerzen zu kämpfen, was meine Leistungsfähigkeit beeinträchtigte.
Mit der Zeit nahm meine Kondition ab, was ich beim Joggen und auf dem Fahrrad bemerkte.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Dadurch, das ich mich im einem Freundeskreis bewegt habe der genauso konsumiert hat wie ich wurde keine Kritik laut. Mein Ex-Freund trank ja ebenfalls und ihn störte es nicht, wenn ich trank. Bei Verwandten wurde lediglich bemängelt, das ich wenig Zeit für sie habe und oft gereizt klinge. Auch wenn ich unterwegs war oder es eine "Hausparty" gab, war ich telefonisch nicht erreichbar. Höchstens per SMS oder WA, und da gibt es ja bekanntlich die Autokorrektur, die ganz gut funktioniert hat. Ein Alkoholiker, auch in einer Gruppe, weiß sich zu tarnen.
(Ja ich spreche von Alkoholiker. Wie gesagt, soll man sich selber ja möglichst schlimm einstufen.)

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Auf mein Umfeld und den Beruf hatte das Trinken keine Auswirkungen, da ich nur dann getrunken habe, wenn ich es mir zeitlich leisten konnte. Als Freiberufler konnte ich mir meine Projekte so einteilen, das es passt. Zur Not musste ich eine Nacht durcharbeiten. Rückblickend ist aber viel Zeit für das Trinken drauf gegangen, da ich meinen Kater danach ja auch behandeln musste.
Meine Familie im Ausland bemängelte, das ich wenig Zeit für sie habe und zu wenig anrufe.
 
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