Alkoholfahrt 2011,Alkoholabhängig

Nancy

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Hallo Jenny,

bitte geh' doch auch noch auf diesen Punkt ein:
Warum bist du ohne Fahrerlaubnis gefahren und wie oft?

Ich möchte dir auch erklären, warum ich da nochmal nachfrage: für die Alkoholfrage hast du die grds. Voraussetzungen für ein pos. Gutachten sicherlich erfüllt, jedoch besteht die Gefahr, dass du den Alk.bereich zwar bestehst, aber durch den verkehrsrechtlichen Teil durchfällst, eben weil du dich nicht mit deinem "FoF" auseinandergesetzt hast...
 

Jenny

Benutzer
Warum bist du ohne Fahrerlaubnis gefahren?

Ich muss ehrlich gestehen ,ich habe mich und das ganze um mich herum nicht ernst genommen. Für mich gab es nur den Alkohol und wenn ich genug Pegel hatte ,gab es für mich keine Regeln ,egal vom wem .Ich hab mich stark und unberechenbar gefühlt ,niemand konnte mir was,ich fand alles lustig und nahm nix und niemanden ernst. Nachdem ich meinen Führerschein 2011 verloren hatte ,bin ich noch ein halbes Jahr ca 20 mal gefahren.Ich hab mir immer gesagt und es verharmlost das der Führerschein weg ist,das es doch nur ein kleines Stück zb zum einkaufen sei. In meiner Familie war bekannt das ich meinen Führerschein verloren habe und in der zeit habe ich mein Auto oft an meine Mutter und Tante verliehen ,bis Ich dann irgendwann Einsicht gehabt das ich nicht mehr fahren darf und gab mein Auto ganz zu meiner Mutter.
Nach meinem Unfall 2015 ,bin ich dann noch einmal 2019 gefahren.Das war die Zeit wo meine Mutter wegen ihrer Darmkrebserkrankung in die Tablettensucht verfiel.An dem Tag stug ich als Beifahrer mit meinem Neffen und Mutter als Fahrerin ein.Ich merkte nach einer Zeit ,das meine Mutter total zugedröhnt war und sie nicht sicher fährt.Wir gingen dann einkaufen ,ich nahm den Schlüssel an mich und bin die 3 km zurück nach Hause gefahren.Zu der Zeit trank ich nicht schon am morgen sondern immer Abends.Trotzdem war es Fahren ohne Führerschein und das entschuldigt die Fahrt nicht.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
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Gut Jenny.
Kann sein, dass der Gutachter die Fragestellungen separat "abhandeln" möchte und somit getrennt auf deine Delikte eingeht, kann aber auch sein, dass du ihm die ganze Geschichte auf einmal darlegen sollst. Wenn dem so ist, bindest du dein FoF am besten gleich mit ein, damit keine unnötigen Rückfragen dazu kommen und klar wird, dass du dich mit deinem Fehlverhalten auseinandergesetzt hast.

Ich wünsche dir an dieser Stelle alles Gute für deine MPU und hoffe, du meldest dich i-wann nach deinem Termin hier mal.
Wenn du magst: Tipps für euren MPU-Tag
 

Jenny

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Ich danke erstmal für die wertvollen Tipps voralleding von @Nancy und werde mich morgen in jedem Fall hier melden.
das ist ein bisschen zu wenig "Erkenntnis innerer Einstellungen", um mehrfachen vorsätzlichen Gesetzesbruch zu legitimieren, findest du nicht?
Da hast du recht ,wenn ich gleich im Hotel bin ,muss ich nochmal rüber schauen,hier im zug ist es grad einfach zu laut...
 

Jenny

Benutzer
Nun bin ich nach einer langen zugreise..die Bahn machts möglich... endlich zu hause. :)
Reaktionstest und Arzt Gespräch sind gut verlaufen. Beim Gutachter war ja meine Befürchtung das mein Kopf so leer ist das ich kein Wort rausbekomme .. aber alles andere war der Fall.Meinen Zettel mit den Stichpunkten habe ich gar nicht gebraucht.. es kam alles von alleine, auch wenn ich so nervös war.Zwar hab ich immer ein wenig gestottert ,ich hab das immer wenn ich total aufgeregt bin ,aber denke hab das alles gut erklären können.
Schwerpunkt war tatsächlich meine Trunkenheitsfahrt mit anschließender Unfallflucht.Das Gespräch ging etwa 1,5 Stunden.Ich muss jetzt erstmal zur Ruhe kommen und kann dann bestimmt detaillierter Erzählen,das war alles ziemlich aufregend...
Wollt nur bescheid geben das der Gutachter mir so gar kein Anhaltspunkt gegeben hat.Nur zum ende hat er gesagt wenn er noch was wissen wolle ,würde er sich melden.
Liebe Grüße
 

Jenny

Benutzer
Hi ,also wenn ich jetzt heute nach 2 Tagen Bilanz ziehe,habe ich absolute Fehler gemacht ,mit Antworten die ich in meinem Kopf bei dem Gespräch anders hatte und nicht ausgesprochen habe ,weil ich dachte das es falsch sei..
Zu Anfang des Gespräches wurde ich nach meiner Kindheit gefragt und wusste absolut nicht ob ich jetzt reden sollte während er schreibt oder nicht.
Er hat mir dann Starthilfe gegeben und ich erzählte von meinem ersten Konsum mit 10 Jahren.Dann ging es über,zu dem Unfall von 2015 ,ich erzählte wie ich es aus meinen Erinnerungen noch weiss.Dabei hat er durch meinen Erzählungen festgestellt,das ich zu diesem Zeitpunkt exessesiv am Trinken war,dies wurde dann vertieft und ich erzählte wieviel ich jeden Tag getrunken habe.Ich erzählte von meinem Exfreund und das ich ,damals keine Verantwortung für mein Handeln übernommen habe ,denn mein Exfreund war ja Schuld das ich gefahren bin,was ich heute anders sehe.Ich sagte ihm dann das ich bis heute noch für den Unfall an die Versicherung bezahle,er fragte mich auf wenn diese lief ,ich antwortete :auf meine Mutter.Er wollte wissen warum ich den Schaden bezahle ,da ja die Versicherung nicht auf mich lief.Ich sagte ihm das ich den Schaden verursacht habe und dafür auch grade stehen muss...Meiner Meinung nach hätte ich das Wort Verantwortung sagen müssen .Ich erklärte ihm aber das Wort Verantwortung ,das ich gefahren bin und ich dafür grade stehen muss.
Dann ging es wieder um meinen Exfreund ,wie ich den darauf kommen würde das er mich verarscht hat ,ich erzählte ihm dann das ich herausbekommen habe,das er neben mir noch 2 andere Frauen hatte und das ich daraufhin ihn auch betrogen habe.Er wollte alles ganz genau wissen ,ich sagte ihm dann das ich damals gedacht habe das ich ihn liebe ,aber aus heutiger Sicht,war es keine Liebe sondern nur eine Partybeziehung,da ich ja sowieso immer nur betrunken war.
Er fragte mich was ich heute von einem Freund erwarten würde.Von dieser Frage war ich völlig geplättet und wusste erst gar nicht ob er das jetzt wirklich wissen wolle.Ich antwortete Ehrlichkeit und nachdem sich mein Kopf auf diese Frage wieder geordnet hatte antwortet ich das es für mich wichtig ist das er kein Alkohol trinkt und Humor mitbringt.Er wollte wissen was bei mir wichtig ist ,ich antwortete das ich ehrlich bin das ich gerne lache und nach einigen sekunden antwortete ich das man mir mir Pferde stellen könnte.
Es kam dann die Frage auf wie ich eine Unfallstelle absichere,ich war noch völlig durcheinander von den Fragen davor und stellte mir die Frage ,das es doch grade noch um etwas anderes ging.Keine Ahnung was da mit meinem Kopf los war.Ich antwortete Unfall stelle absichern ,Hilfeleisten ,dann hab ich leider in mich hinein gedacht und nicht gesagt Polizei oder Rettungswagen anrufen ,sondern gesagt nach einigen Sekunden natürlich nicht den Unfallort verlassen.Also nicht die richtige Antwort!
Dann ging es wieder um Alkohol und wie ich mit meinem alten Umfeld umgehe.Ich erzählte von meiner Freundin ,die immer noch trinkt und ich sie im Handy auf der Sperrliste habe,das sie sich zu Silvester gemeldet habe ,ich das ja auf der Sperrliste sehe.Er fragte dann was ich machen würde wenn sie vor meiner Tür steht ich antwortete das ich die Tür nicht aufmachen würde.Dann kam absolute Unsicherheit bei mir ,er fragte nochmal nach und ich sagte dann ,das es doch eigentlich weglaufen wäre, würde ich die Tür nicht aufmachen.Er sagte dann :Nein das ist schützen. Ich bejahte dies.Ich habe mich so verunsichert gefühlt ob es denn jetzt richtig ist was ich sage,total bescheuert.Ich hätte ihm sagen müssen das ich vor 2 Jahren genau diese Situation hatte und nicht aufgemacht habe.Ich habe dies nur in mich reingedacht.Also total falsche Antwort und Verunsicherung!!Ich weiss nicht mehr genau wie es dazu kam ,aber ich erzählte ihm von letztem Jahr ,wo wir eine Weihnachtsfeier von der Arbeit hatten und die Firma bosseln gehen wollten ,ich war da grade erst 5 monate am arbeiten und habe offen gesagt ,das ich dort nicht mitgehe, ich zwar schon seit über 2 jahren trocken bin ,aber wie jeder weiss,geht es dabei ja nur ums trinken. Er sagte dann also gehen sie offen damit um.
Er fragte mich dann nach Misserfolgen,ich erzählte ihm dann das meine Mutter und ich , im August meine Tante tot in ihrer Wohnung aufgefunden habe und von meiner Oma ,wo Sterbephase diagnostiziert wurde,was sich aber als Fehlalarm rausstellte.Er fragte mich warum es für mich kein Grund wieder zu trinken sei,ich erklärte ihm das was mit meiner Tante passiert ist ,mir auch passieren würde,wenn ich jetzt trinken würde und das es für mich kein grund ist wieder das trinken anzufangen.Er wollte wissen wie das Verhältnis zu meiner mutter sei, ich antwortete gut ,aber das ich mich abgegrenzt habe ,und nicht mehr die Mutti spiele.
Er sprang dann noch mal über ,was für mich im leben Verantwortung bedeutete,ich erzählte von meiner Arbeit und wollte ein Beispiel nennen,er sagte sowas nicht ,das brang mich wieder völlig aus dem Konzept,ich war so verunsichert was falsches zu sagen und nach mehreren Sekunden antwortete ich das ich einen Hund habe und habe mich dann irgendwie um Kopf und Kragen geredet ,das ich ja für alles Verantwortung in meinem Leben übernehme.Das war also auch völliger Mist .Zum Schluss fragte er mich ob ich noch was hinzuzufügen habe,es kam dann eine Bemerkung nicht wortgetreu aber so in etwa.. das ich ja jetzt bestimmt genug habe. Da schlug ich meine Mappe mit den Stichpunkten auf und mir viel sofort eine wichtige Sache ein .Und zwar habe ich nach meinen Entwöhnung 2020 ,wo ich trocken wurde,von dem damilgen Arzt ein Anti Crafing mittel verschrieben bekommen,ich habe ihm dann gesagt das ich dieses Mittel nie genommen habe,sondern alles aus eigener Kraft geschafft habe und ich darauf richtig Stolz bin.
Ich hoffe das war gut und wird mir nicht zum Nachteil.Ich sass dann noch erwartungsvoll ein paar sekunden ,weil ich hoffte das er mir irgendwas mitteilt wie es gelaufen ist.Er sagte dann nur ...wenn ich noch was wissen muss ,melde ich mich bei ihnen.
Ich habe wie ich es sehe meine Abstinenz sehr gut darlegen können ,aber bei diesen Fragen wo es drauf ankommt ,hat meine Verunsicherung alles mies gemacht .Ich bin da momentan sehr selbstkritisch ,warum ich das so und so nicht gesagt habe und nur gedacht habe.Die Antworten lagen ja in mir.
Ich muss mich trotz alledem nochmals für dieses tolle Forum und kritischen Antworten bedanken,ich konnte super damit I Hintergrund arbeiten!Was ich aus meiner Verunsicherung draus gemacht habe ,ist eine andere Sache. Danke nochmals :)
 

Karl-Heinz

Erfahrener Benutzer
Für mich hört sich dein Bericht schon so an, als ob es dir gelungen ist, deine Beweggründe und deine zufriedene Abstinenz darzulegen.

Interessant ist es, wie der GA deine Antworten bzgl. der verkehrsrechtlichen Fragestellung bewertet. Ich halte es aber auch für realistisch, dass er deiner Argumentation folgt, dass deine Verstöße deiner Suchterkrankung quasi folgten und keiner gesonderten Aufarbeitung bedurften.

Ich hoffe sehr, dass du ein gänzlich positives Gutachten bekommst !
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Dem schließe ich mich an.

Ich bin aber zuversichtlich dass du ein pos. Gutachten erhalten wirst. :)
Dem Gutachter ging es mE darum, den Menschen "Jenny" ein wenig kennenzulernen und nicht nur die Alk.erkrankung in den Vordergrund zu stellen, von daher kamen von ihm mehr Fragen zu bestimmten Verhaltensweisen. Die Antworten von dir werden von ihm dann als "Gesamtpaket" betrachtet und hier hast du, aus meiner Sicht, alles richtig gemacht. :smiley138:
 

Jenny

Benutzer
Ich hab bestanden ...richtig ?! :D
 

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Jenny

Benutzer
Dankeschön ... :- D und herzlichen Dank für dieses Forum und alle die mir geantwortet haben und mich in meiner Arbeit unterstützt haben ...kanns noch gar nicht glauben :-D
 
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