6.Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Ja ich wurde 2007 mit 1,37 Promille, von der Polizei bzw die Polizei wurde zum damaligen Zeitpunkt von meinem Exfreund angerufen,da ich betrunken ins Auto stieg. Ich fuhr nach einem Streit von unserer gemeinsamen Wohnung ,ohne jegliches Ziel los,mir wurde dann bewusst das ich zuviel Alkohol getrunken habe ,wollte wieder zurück nach Hause ,aber das Auto dort nicht stehen lassen ,also fuhr ich die nächste Straße gleich wieder rechts ,so dass ich nach nochmaligen Abbiegen nach rechts wieder in meiner Strasse befand, wo mir dort schon die Polizei entgegen kam und ich direkt anhielt.
Geldstrafe 300 euro ,Fahrerlaubnis für 8 Monate entzogen.
2015 verursachte ich mit 3,57 Promille , Fahren ohne Fahrerlaubnis einen Verkehrsunfall mit Fahrerflucht ,wo ich ein Auto und einen Zaun beschädigte.
1000 euro Geldstrafe und 18 Monate keine neue Fahrerlaubnisserteilung.
7.Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Exploration
Ich habe mich bestimmt über 100 mal und mehr ans Steuer gesetzt. obwohl ich Alkohol getrunken habe,damit habe ich mich und andere einer unverantwortlichen Gefahr ausgesetzt.
8.Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Ich komme aus einer Familie wo immer viel Alkohol getrunken wurde und mütterlicherseits, meine 2 Tanten ,die mittlerweile an den Folgen verstorben sind ,mein Onkel und Oma abhängig sind/waren .Es waren sehr oft ausgelassene Garten und Keller Partys ,wo wir Kinder auch mit getanzt und gefeiert haben.Es wurde nicht viel drauf geachtet ob wir dabei waren oder nicht.Meine Mutter war Alkoholabhängig(seit 20 Jahren Abstinent) sowie meine Oma die unten im Haus wohnt.Mein Vater der meine Mutter ende 1994 ,für eine neue Lebenspartnerin verlassen hat und (wir blieben bei meiner Mutter und Oma).hatte damals ein wie ich aus jetziger Sicht finde.einen hohen Alkohol Konsum,d.h jedes Wochenende und in der Woche sein Feierabendbier.
Mit 10 Jahren habe ich das erste mal Alkohol getrunken.Meine kleine Schwester hatte ihre Kommunion und ich wollte wissen,wie es sich anfühlt Alkohol zu trinken . Ich kann mich noch genau erinnern ,ich ging zum Kühlschrank und nahm ein paar Schlucke Apfelkorn von Berentzen,der grausam schmeckte aber der mir auch einen leichten Schwips bescherte.
9.Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
und
10.Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
An meinem 12 Geburtstag(1997), habe ich mit anderen Jugendlichen aus einer meiner Cliquen,die 2-3 Jahre älter wie ich, waren,meinen ersten richtigen Vollrausch mit anschließendem Absturz gehabt. Meine Mutter holte mich dann nach Hause ab.
1998 trank ich ab und zu,d.H. jedes dritte bis vierte Wochenende ,5-6 Bier,mit der Clique und ich fing das Kiffen an,aufgrund des Konsums, meiner Mutter und Oma.
Ab meinem 15 Lebensjahr kiffte ich täglich,hinzu kamen jedes Wochenende,chemische Drogen wie Extacy und Amphetamine.
2002 mit 17 Jahren ging es mir psychisch nicht gut,ich zog mich nur noch zu Hause zurück ,traf keine Freunde mehr ,ging nicht mehr zur Berufsschule,ich beschloss nicht mehr zu Kiffen.In dieser Zeit ,trank ich nie Alkohol.
2003 Zog ich schon früh mit meinem damaligen Freund zusammen,ich wollte einfach weg von zu Hause weil ich die Trinkerei meiner Mutter und Oma nicht mehr ertragen habe.Meine kleine Schwester blieb bei meiner Mutter,sie wirft mir bis heute vor ,sie im Stich gelassen zu haben.In dieser Zeit trank ich jedes zweite bis dritte Wochenende 6-8 , 0.33 Krombacher Bier ,und ab und zu Wodka mit der Clique.
2006 mit 21 Jahren ,aus heutiger Sicht ,fing mein Alkoholkonsum kritisch an.Ich trank mit meinem damaligen Freund jedes Wochenende ,wenn ich nicht arbeiten musste Freitag und Samstags .Zu zweit waren es über das Wochenende immer 2 Kisten 0,5Paderborner oder Kronsberg Bier.Dies zog sich über 2 Jahre .Etwa 4 mal im Jahr nahm ich an einem Abend 2 Extacy Pillen und Amphetimine ca 5 Nasen.
2009 trennte ich mich und zog alleine in eine Wohnung,nach etwa einem Jahr,begann ich nach der Arbeit, alleine vor dem Computer 2-3 mal in der Woche ,1-2 Dosen 0,5 Paderborner Bier oder Schoss Bier 0,5 zu trinken.Am Wochenende trank ich alleine eine Kiste Bier 0,5 Kronsberg. Manchmal in Gesellschaft ,manchmal alleine vor dem PC.
2009 -2010 (24Jahre)trank ich jeden Tag nach der Arbeit,an manchen Tagen wurden es bis 4 Bier ,da es schon ins Geld ging ,trank ich das Plastik Bier vom Netto 0.5.Ausserdem konsomierte ich zu dem Zeitpunkt jedes Wochenende Amphetamine etwa 2 Gramm.
2010 war ich schon Abhängig vom Alkohol ich trank jeden Abend 8-10 ,0,5 Schloss Bier. Morgens hatte ich schon leichtes Zittern ,was auch in der Arbeit auffiel.
Meine Tante,die auch Alkoholabhängig war ,trennte sich von ihrem Mann und zog bei mir ein. ,wo sich mein Alkoholkonsum,noch mehr erhöhte.Ich trank zum Bier ,noch jeden Abend mindestens 5 pineken Wodka.
2012 ein Jahr nachdem ich meinen Führerschein verloren hatte und den Job gekündigt hatte,lebte ich ein halbes Jahr in Nürnberg ,wo ich jedes übers Wochenende verteilt 16 ,0,5Schloss Bier und 1 Flasche Wodka trank.In der Woche trank ich selten. d.H. ein Abend in der Woche 12 Bier .Hätte ich mit meinem Freund nicht bei den Eltern gewohnt,wäre es aus meiner heutigen Sicht bestimmt jeden Tag gewesen.
Ausserdem kam der Konsum von Christalmeth dazu ,dies konsumierte ich etwa ein-2 mal im Monat übers Wochenende,was von Freitag bis Sonntag Abend ging
2013 zog ich erst mal wieder zurück zu meiner Mutter,die aber schon seit 11 Jahren Abstinent lebte,dort fing ich an wieder jeden Abend 0.5 ca 6-10 Flaschen Bier zu trinken.Irgendwann fing ich auch schon morgens an Bier zu trinken ,da ich den Kater weg trinken wollte und ich gemerkt habe ,das ich damit über Tag „Funktioniere“.In dieser Zeit kam zusätzlich noch fast täglich eine halbe Flasche Wodka oder Weinbrand hinzu. In diesen Jahren nahm der Konsum von Amphetamine auch wieder zu,jedes Wochenende mindestens 3 gramm.
2014 war meine erste stationärer Entgiftung
Seit 2014-2020 etwa 20 stationäre Entgiftungen
2014 6 wöchige Entwöhnung Hörstel
2015 Langzeittherapie in Bad Fredeburg
2016 6 wöchige Entwöhnung in Hörstel
2018 Langzeittherapie in Haselünne Ems Klinik
2019 erlitt ich einen Krampfanfall mit 3 tägigem Delirium,wobei mein Krankenhausaufenthalt mit Beschluss des Gerichts von 7 Tagen erhielt .
2019 Hörstel nach 3 Wochen abgebrochen ,Mutter war Tablettenabhängig durch die Krebstherapie
2020 6 Wöchige erfolgreiche Entwöhnung in Hörstel
2021-2023 ambulante Rhea der Diakonie
11.Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Ich habe mich im Laufe meiner Sucht ,immer mehr zurück gezogen und alleine zu Hause getrunken ,auch weil ich schon morgens damit anfing,um meine Entzugssymptome zu lindern.In meiner alten Wohnung von 2014-2015 hatte ich oft Besuch von meinen Nachbarn , die auch Alkoholiker waren.2015 bezog ich eine andere Wohnung ,wo ich vorwiegend alleine getrunken habe.
12.Warum haben Sie getrunken?
Zu Anfang,fühlte ich mich viel Selbstbewusster,und Selbstsicherer,ich wurde offener ,lustiger und wortgewandter,außerdem gehörte das trinken zur Zugehörigkeit in der Clique.
Ich belohnte mich nach der Arbeit,was dazu führte ich ich regelmäßig trank und dann in die Sucht fiel.Später trank ich um meine Entzugssymptome wie zb das zittern, zu lindern.Ich habe mich familiär wegen meiner Mutter,Schwester und Oma ,wie ich heute weiss, sehr überfordert gefühlt.Ich habe mir,deren persönlichen Probleme angenommen und habe mich aufgeopfert,ich bin fast immer über meine persönlichen Grenzen gegangen und habe mich und meine Bedürfnisse komplett vernachlässigt.Meine Hilfsbereitschaft wurde ,wie ich es heute sehe,viel ausgenutzt .
Vor ein paar Jahren wurde dies von meiner damaligen Suchttherapeutin der Drobs ,oft angesprochen,diese hatte damals meine Mutter,wo sie getrunken hat, betreut und somit kennt sie die ganze Familie.Ich habe damals nie verstanden,warum sie bei jedem Termin,wo meine Mutter auch oft anwesend war, gesagt hat ,das meine Mutter ihr Haus verkaufen soll,meine Schwester in eine Richtung ,ich eine eine Richtung Deutschlands ziehen soll und wir uns nur zu Anlässen treffen sollen,weil diese Familien Konstellation toxisch ist.
Man muss verstehen in dieser Familie werden die Probleme immer herbeigeführt,es wird alles dramatisiert.Dies alles habe ich ,mit intensiver Aufarbeitung,nun endlich vertanden.
13.Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Ich wurde aufgeschlossener,fand mich lustiger und trat schneller mit Menschen in Kontakt,zb auf Partys.Meine Risikobereitschaft sowie meine Hemmungen ,nahmen mit steigender Promillezahl ab.Sobald eine hohe Promillezahl erreicht war,wurde ich schnell Aggressiv vor allem unter Wodka.Ich missverstand Aussagen und war sehr realitätsfern.Ich benahm mich oft,sehr daneben,was mich am nächsten Morgen wenn ich keine Gedächtnislücken hatte,dazu animierte wieder zu trinken.
14.Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Es gab von meiner Familie, meinem besten Freund,sowie auch Freunde und Bekannte viel Sorge um mich,viele meiner Freunde haben sich distanziert,weil ich ständig Rückfälle hatte,Am schlimmsten war für mich das mein Vater sich total distanziert, hatte,was sich aber mittlerweile zum positiven Entwickelt hat und er mir wieder vertraut.
15.Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Ich war in meinem Beruf als Verkäuferin, nicht mehr verlässlich.Ich schrieb mich ständig krank ,war sehr unkonzentriert bei der Arbeit und fing an schlecht auszusehen (versoffen)dies habe ich versucht mit Schminke zu verstecken,was mir irgendwann nicht mehr gelang, weil mein Gesicht aufgedunsen war. Morgends fiel meine Fahne vom Vorabend auf.Als ich dann den den Führerschein und meine Arbeit nicht mehr hatte,fing ich an noch mehr zu Trinken. Meine Gesundheit litt sehr unter meinen exzessiven Konsum, und ein normales Leben in der Gesellschaft war fast gar nicht mehr möglich,denn wenn ich irgendwo hin musste,sah ich immer zu das ich nicht so nach Alkohol rieche und hatte immer eine kleine Flasche Wodka dabei.Es drehte sich alles nur noch um den nächsten Schluck und nicht mehr um das Leben.
16.Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Ergibt sich aus dem vorherigen Punkten 10 und 12
17.Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ich war exzessive Trinkerin und hatte meinen Konsum nicht mehr unter Kontrolle.
18.Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Ja ,ich war freiwillig in der Entgiftung ,wobei die Abstinenz nie länger als 3 Monate dauerte was mir zu der Zeit,lange erschien.