Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Am 8.03.2014 fuhr ich um 20 Uhr zum Geburtstag eines Freundes , auf dieser Geburtstagfeier waren viele Leute die ich nicht kannte
aber auch einige Freunde von mir . Gefeiert wurde im Partykeller des Vaters meines Freundes .
Gegen 20 Uhr ging es denn los mit dem ersten Bier 0,33 l zum anstoßen . Darauf folgten etwa 4 Bier a 0,33 Liter .
Gegen 21 Uhr wurde denn angefangen Mischgetränke zu trinken , Cola Korn im Mischverhältniss 30 % Korn und 70 % Cola
im laufe des Abends bis 2 Uhr hatte ich 1 Liter Cola Korn getrunken . Außerdem wurden zwischenzeitlich
kleine Trinkspielchen gespielt , da habe ich etwa noch 10 Schnäpse Tequila getrunken 0,02 l . Dann bin ich gegen 2 Uhr
raus aus dem Keller an die Frische Luft um etwas Luft zu schnappen , mir gings zu diesem Zeitpunkt schon richtig schlecht
und mir war übel vom Alkohol . Desweiteren war ich sehr müde und wollte nur noch nach Hause in mein Bett . Da stand ich denn
ca.10 Minuten unter der Laterne , es regnete aus eimern und ich sah mein Auto dort stehen .
Da ich mittlerweile nicht mehr Herr meiner Sinne war und ohne Sinn und Verstand handelte , setzte ich mich ins
Auto und fuhr los . In diesem Moment habe ich mich total selbst überschätzt und dachte mir das ich die 2 Kilometer
bis nach Hause schaffe . Nach etwa 1,5 Kilometer bin ich hinterm Steuer eingeschlafen und auf die Gegenfahrbahn gekommen ,
dort am linken Straßenrand standen geparkte Autos , in diese ich hinein gefahren bin und 3 Autos durch den Aufprall
zusammen geschoben habe . Durch den Aufprall der mich wieder wach gemacht hatte , da ich mit dem Kopf aufs Lenkrad
geknallt bin , habe ich denn versucht mit dem kaputten Auto die 500 Meter noch nach hause zu fahren .
Ich habe den Unfallort dadurch ohne irgendjemand zu informieren verlassen .
Zu hause kurz vor der Auffahrt hat die Polizei mich denn angehalten . Die hat mich denn mit aufs Revier genommen ,
da ergab die Blutprobe um 3.05 Uhr , 2.23 Promille
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
20-21 Uhr 5 Flaschen Bier 0.33 Liter
21-2 Uhr Mischgetränke Cola-Korn 1 Liter , Verhältniss 30 % Korn 70% Cola und 10 Schäpse Tequila 0.02 Liter
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Ich fuhr 1,5 Kilometer da bin ich das erste mal aufgefallen , nach 2 Kilometer wurde ich von der Polizei angehalten ,
insgesamt wollte ich 2 Kilometer fahren .
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Durch die erhebliche Alkoholisierung hatte ich mich selbst überschätzt und mir über die Folgen der Fahrt keine Gedanken
gemacht. Früher habe ich mir über den Kontrollverlust von Alkohol keine Gedanken gemacht , heute weiß ich das durch
zunehmender Alkoholmenge die Kontrolle über das eigene Handeln bzw. Denken immer mehr abnimmt .
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Mein ursprünglicher Plan war das Auto stehen zu lassen und am nächsten Abend abzuholen , ich wollte den 2 Kilometer
Weg zu Fuß zurück legen . Durch den Kontrollverlust und der Selbstüberschätzung die durch die hohe Alkoholmenge
entstand habe ich aber in dem moment nicht mehr drüber nachgedacht
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
nein
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Schätzungsweise waren das 100 mal , aber mit erheblich niedrigerem BAK und Restalkohol . Wenn ich mehr getrunken hatte
bin ich zu Fuß gegangen oder habe mir ein Taxi gerufen .
Rückwirkend betrachtet denke ich das ich fahrlässigerweise nicht Autofahren und Alkoholkonsum
voneinender trennen konnte. Insbesondere bei niedrigen Alkoholmengen war für mich lediglich die Gefahr erwischt zu werden
relevant, nicht die Gefährdung die durch mein Handeln von mir ausging.
Ich folgere daraus das ich nicht das notwenidige Problembewusstsein besaß und Autofahren und Alkoholkonsum nicht
voneinander trennen konnte .
Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
In meiner Familie wurde zu Anlässen ( Geburtstage , Hochzeiten etc.) regelmäßig geringe Mengen Alkohol getrunken,
pro Kopf nicht mehr als 2-3 Bier .
Darauf beruhen meine ersten Kontakte mit Alkohol, ohne selbst getrunken zu haben. Zum ersten Mal selbst getrunken
habe ich im Alter von 15 Jahren auf meiner Konfirmation . Da wurde mit Sekt angestoßen . Da habe ich mal am Glas
genippt
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Es fing etwa mit 17 Jahren an , da ging es 2-3 mal im Monat am Wochenende los auf Partys / Discothek ,
meistens gabs über den ganzen Abend gesehen ein Sixpack Bier für jeden .
Etwa ab 21 Jahren wurden denn zum Bier auch noch Mischgetränke Cola / Korn getrunken . Im Verhältniss 10 % Korn
und 90 % Cola
Die letzten 5 Jahre wurde denn vorgetrunken mit Mischgetränken Cola / Korn , wobei sich die Mischverhältnisse
dabei gesteigert haben auf 30 % Korn und 70 % Cola + ein paar Schnäpse meistens Tequilla 0,02l bei Trinkspielchen und
danach ging es denn in die Disco und da wurden auch noch einige Mischgetränke getrunken . Mein Trinkverhalten ist also
über die Jahre stetig angestiegen . In der Woche habe ich nie getrunken und auch nie das verlangen dazu gehabt .
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
17 bis 21 Jahre , 2-3 mal im Monat ( Wochenende ) . 6 Bier 0.33 Liter
21 bis 24 Jahre , 2-3 mal im Monat ( Wochenende ) . Mischgetränke 0,5 bis 1 Liter Cola / Korn , 10%Korn und 90%Cola
24 bis 29 Jahre , 2-3 mal im Monat ( Wochenende ) . 4-6 Bier 0.33 Liter Mischgetränke 1 Liter Cola/Korn 30%Korn und 70%Cola und
5 bis 10 Schnäpse Tequila 0.02l
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Die Trinkanlässe liefen in aller Regel wie folgt ab: Am Wochenende, also Freitags oder Samstag abends,
habe ich mich mit Freunden und Bekannten getroffen. Solche Abende konnten einen bestimmten Anlass haben
(Geburtstag, Jahrestag, Hochzeit…) oder „einfach so“ stattfinden. Ich habe dann bei Freunden zu Hause angefangen
zu trinken und wir sind teilweise später noch weitergezogen, in Kneipen, Bars oder Clubs.
Dort habe ich dann noch weitergetrunken.
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Mein Konsum begann mit einer gewissen Neugierde und vor allem dem Wunsch nach Zugehörigkeit und Akzeptanz in der Gruppe.
Im Alter zwischen 17 und 20 Jahren war es in meinem Umfeld normal, zu trinken, und ich wollte nicht ausgegrenzt werden.
Aus diesem Grund habe ich auch weiter Alkohol konsumiert, obwohl ich anfangs weder mit Geschmack noch Wirkung viel
anfangen konnte. Ich habe mir eingeredet, dass ich mit Freunden aus Spaß trinke, um gemeinsam "witzige" Abende zu
erleben. Daraus wurde dann ein Gewohnheitstrinken bei Anlässen, Feiern oder Discobesuchen. Verstärkt wurde der
Effekt während meiner Bundeswehrzeit ( Grundwehrdienst ) durch pure Langeweile und Frust über einen Dienst,
der aus damaliger Sicht sinnlos erschien.
Ich habe den Alkohol eingesetzt, um aufgeschlossener, redseliger und witziger zu werden.
Ich war früher recht introvertiert, und der Alkohol half mir, aus mir herauszukommen. Zumindest dachte ich das.
Ich hatte das Gefühl, mich verstellen zu müssen, um mit anderen ins Gespräch und besser anzukommen. Natürlich hat
der Alkoholkonsum eher das Gegenteil bewirkt, am Ende der Nacht war ich betrunken, konnte mich manchmal nicht mehr
klar artikulieren , wurde agressiver , ging Leuten auf die nerven – gelernt habe ich daraus nicht.
Die betäubende Wirkung sorgte bei mir zudem dafür, dass ich
Langeweile , Ärger , Trauer und Frust vergaß, für eine Zeit lang einfach abschalten konnte.
Nach Abschluss meiner Grundausbildung bei der Bundeswehr habe ich mich in einer ähnlichen Situation wiedergefunden.
Ich hatte keinen Job, war also Arbeitslos und auch zu dieser Zeit keine Aussicht neue Arbeit zu finden . Das verursachte
Frust und Ärger in mir .
Die Folge war, dass ich mir mehr Trinkanlässe gesucht habe, um die Probleme herunterzuspülen. So bin ich auf Feiern
gegangen, die ich sonst ausgelassen hätte, weil ich zum Beispiel den Gastgeber nur flüchtig kannte.
Auch habe ich die Trinkmenge weiter erhöht, da die Wirkung mit steigender Gewöhnung natürlich nachließ.
Im April 2012 starb mein Vater nach langem Kampf gegen den Krebs , durch dieses Ereigniss fiel ich in ein richtiges Loch ,
ich habe versucht die Trauer , durch den Alkohol weg zu spülen , in der Woche als ich zur Arbeit war hatte ich da nie
ein Problem mit , da kam ich selten zum nachdenken , aber am Wochenende war genug Zeit zum nachdenken , da kam denn alles
wieder hoch und ich habe versucht durch Alkohol dieses zu vergessen . Ich habe in dieser Zeit immer versucht vor den
Problemen weg zu laufen und mir den einfachsten Weg gesucht den Alkohol . Durch dieses Verhalten habe ich denn auch noch
meine beste Freundin verloren , da sie mit meinem Verhalten nicht mehr zurecht kam , dieses war mir zu diesem Zeitpunkt
egal , aber insgeheim zog mich dieses noch mehr runter , nur ich mochte dieses mir selbst gegenüber nicht mehr zugeben .
Die Spirale zog sich immer weiter berg ab . Die Tatfahrt war der Gipfel der negativen Ereignisse .
Mir ist klar geworden , das ich den Alkohol zur Entlastung und zum vergessen von negativen Ereignissen getrunken habe .
Doch es war ein großer Fehler zu glauben , das Trinken könnte in irgendeiner Hinsicht meine Probleme lösen .
Ganz im Gegenteil , alles wurde durch die Trinkerei noch schlimmer . Nach Beendigung des Alkoholmissbrauchs habe ich mir
angewöhnt , über Probleme unmittelbar zu sprechen . Ob es mit Familie oder Freunden ist , ganz egal . Seit ich mich
anderen gegenüber öffne , geht es mir wesentlich besser . Durch selbst bemitleidung und alles in sich hinein schlucken und
dieses durch den Alkohol zu vergessenheit zu bringen habe ich nicht ein einziges Problem gelöst .
Ich habe eine wichtige Entscheidung für mich
getroffen , die Frage stellte sich ein neues Leben ohne Alkohol zu beginnen oder mit der Flasche in der Hand
zu resignieren ? Ich habe mich für die Abstinenz entschieden und gelernt , auf jedes Problem direkt zuzugehen , um
es zu lösen . Und so gut wie heute habe ich mich noch nie gefühlt .
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Bei wenig Alkohol verspürte ich zunächst eine auflockernde Wirkung, ich wurde gesprächiger, kontaktfreudiger,
begeisterungsfähiger bis hin zu einer euphorisierenden Wirkung. Mein Urteilungsvermögen wurde eingetrübt,
die Risikobereitschaft stieg. Gleichzeitig sorgte der Konsum geringerer Mengen meist dafür, dass ich weiter trank.
Ich nahm mir manchmal vor, an einem Abend nicht so viel zu trinken, und warf die Vorsätze in den meisten Fällen nach
den ersten TE wieder über Bord. Mit zunehmender Trinkmenge bekam ich Schwierigkeiten, mich klar und deutlich
auszudrücken, ich wurde zunehmend nerviger und beleidigender anderer Leute gegenüber .
Später, wenn die Party sich dem Ende neigte, bekam ich häufig Kopfschmerzen und
wurde müde.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
In meinem Umfeld gab es keine kritischen Hinweise. Im Kreis meiner damaligen Freunde und Bekannten bewegte
sich meine Trinkmenge im Durchschnitt, sodass es nicht weiter auffiel. So habe ich mir auch eingeredet,
dass mein Konsum „normal“ sei. Wenn jemand in einer Nacht besonders über die Stränge schlug, haben wir uns
am nächsten Tag gemeinsam über die daraus resultierenden Ausfallerscheinungen lustig gemacht. So wurde der
Konsum ins Lächerliche gezogen und bagatellisiert.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Da ich Alkohol ausschließlich am Wochenende trank, blieben die Folgen für mein Leben überschaubar.
Die schlimmste Auswirkung waren zahlreiche Samstage und Sonntage, die ich verkatert auf der Couch verbracht habe.
Meine körperlich und geistige Leistungsfähigkeit war an solchen Tagen direkt nach einem Trinkanlass natürlich alles
andere als optimal. Durch diese Zeit habe ich natürlich viel Zeit mit meiner Familie und Freunden verpasst ,
da am Wochenende ja meistens die Zeit ist wo man viel mit diesen Unternehmen kann . Da in der Woche viele arbeiten
müssen .