So ich habe mich entschieden, dass ich nun auch meinen Führerschein machen werde. Die Prüfung wird auch in Kürze sein, wenn da nicht die MPU wäre wegen einer absolut blöden Sache.
Ich habe mal den FB ausgefüllt und hoffe, dass ich vielleicht Lust und Zeit habt mir ein paar Verbesserungen aufzuzeigen.
mfg
FB Alkohol
Zur Person
Geschlecht: männlich
Größe: 198
Gewicht: 90kg
Alter:23/damals 18
Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit:
BAK:30.04.2009 - 01.05.2009
Trinkbeginn: Ca 19 Uhr
Trinkende:Ca 2:00 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 3:00 Uhr
Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Nein
Strafbefehl schon bekommen: Ja
Dauer der Sperrfrist: Kein Führerschein vorhanden gewesen
Führerschein
Hab ich noch:
Hab ich abgegeben:
Hab ich neu beantragt:
Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Rollertuning ( sind nur Taten im Vekehr gemeint bzw. unter Alkohol oder alles?)
Bundesland: Schleswig Holstein
Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: Abhängig von bedeutenen Tagen im Jahr 5-8 mal, 3 Bier/Wein
Ich lebe abstinent seit:
Abstinenznachweis Nein
Haaranalyse ja/nein: Nein
Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele:
ETG-Programm ja/nein: Nein
Keinen Plan?:
Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: 6 Treffen
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe/Verkehrspsychologe:
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Keine Ahnung:
MPU
Datum:
Welche Stelle (MPI):
Schon bezahlt?:
Schon eine MPU gehabt?
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:
Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Einen Polizisten beleidigt.
Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Der 30.05 wurde von mir und 5 meiner ehemaligen Freunde schon lange geplant, da an diesem Tag das Maifeuer bei uns stattfindet und als eine der
größten Partys hier gilt.
Gegen 17 Uhr trafen wir uns alle und gingen einkaufen.2 Flaschen Vodka, 2 Flaschen Sangria, 1 Flasche Rum und 2 Sixer Bier. Dazu holten wir uns etwas Grillsachen, da wir nebenbei grillen wollten.
Danach gingen wir alle kurz nach Hause um uns fertig zu machen, da wir uns gegen 18:30 wieder treffen wollten. Die Stimmung war bei allen absolut klasse, selbst bei mir, obwohl ich am Tag davor
einen kleinen Streit mit meiner damaligen Freunde hatte, da sie auf eine andere Party gehen wollte und dies auch durchsetze.
Wir wollten zusammen die kurze 2km Strecke gehen und nebenbei vortrinken. So fingen wir an mit dem Bier, ich verzichtete und trank Sangria. Insgesamt habe ich davon ca. 1 Liter getrunken.
Als wir gegen 20 Uhr ankamen( wir haben zwischenzeitlich Rast gemacht zum trinken) schmissen wir den Grill an und aßen etwas, wobei wir nebenbei weiter tranken. Zu diesem Zeitpunkt tranken
wir bereits Mischen und ich entschied mich für den Vodka.
Wir feierten ausgibig und ich trank ca einen halbe Liter Vodka im Laufe des Abends versetzt mit Orangensaft.
Als meine damaligen Freunde sich gegen 1:30 zum gehen entschieden, kam ich auf die dumme Idee meine Freundin auf ihrer Party zu überraschen und somit alles wieder ins Reine zu bringen.
Also ging ich völlig betrunken zu ihrem Haus und nahm ihren Roller(teilten wir uns damals) und fuhr los zu ihr. Obwohl ich nach ein paar Metern schon fast umgefallen wäre, dachte ich,
dass ich es doch noch schaffen könnte. Der Alkohol hatte komplett meinen Verstand ausgeschaltet zu dem Zeitpunkt. Nach ca. 500 Metern beschleunigte ich, sah nur noch das Grüne vom Graben und stürzte.
Ich kam erst wieder im Krankenhaus zu Bewusstsein.
Soviel ich noch von dem damaligen Ereignis weiß, wurde bei mir eine Blutabnahme durchgeführt, die 2,1 oder 2,3 Promille an den Tag legte. Die Ärzte sagten, dass ich ziemliches Glück hatte, dass
bei so einer hohen Blutkonzentration und meinem totalen Verlust über den Körper nicht noch schlimmeres passiert ist.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
Ca 19-20 Uhr 1 Liter Sangria
Ca 20:30 - 1:30 0.5 Liter Vodka gemischt mit Orangensaft
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
0,5 km kam ich weit und die Strecke wär 15km gewesen.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Ja, denn obwohl ich schon am Anfang fast hingefallen wäre, hatte ich totales gefühltes Selbstbewusstein und dachte, dass dies kein Problem für mich werden wird.
Ausserdem wollte ich zu dem Zeitpunkt unbedingt zu meiner Freundin, dies war der einzige Gedanke, den ich hatte.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
/
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Ich bin zuvor ein paar Mal mit Alkohol im Blut Fahrrad gefahren ohne, dass etwas passierte oder ich erwischt wurde. Ich denke, dass dies einfach nur pures Glück war und ich mich heute
freuen kann, dass nichts passiert ist.
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Die erste Erinnerung müsste gewesen sein, als ich 7 war und zu Silvester einmal am Glas meiner Mutter nippen durfte.
Den ersten Alkohol habe ich mit 15 getrunken, dies beschränkte sich auf ein Bier.
Mit 16 habe ich zum ersten mal hochprozentigen Alkohol getrunken, dies war zu Silvester.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Nachdem ich zu Silvester viel getrunken hatte und die Freunde damals ebenso, gab es erst einmal eine Pause von ca. einem halben Jahr.
Zu dem Zeitpunkt traf meiner damals bester Freund auf einen alten Nachbarn von mir der schon 19 war und mit dem ich zuvor nie etwas zu tun hatte. Mein bester Freund grenzte sich damals
von mir ab und war öfters bei diesem Kerl. Nach ca 2 Monaten schaffte ich es dann auch mal am Wochenende zu dem Typ zu dürfen.
So entwickelte es sich, dass wir ab dann fast jeden Samstag Party bei diesem Kerl machten und dies jahrelang.
Selbst nach dieser Tat war die Schockphase für mich nur kurz. Ich machte weiter wie bisher, da ich einfach zu viele gute Erinnerungen an Partys mit meinen Kumpels hatte und an Momente,
die wir mit Alkohol erlebt hatte.
Im Sommer 2010 fing ich meine Ausbildung an, meine Freunde fingen ebenfalls an mit einer Ausbildung oder schulischen Maßnahmen, sodass wir uns weniger trafen und ich weniger und seltener
trank.
Als im Herbst 2010 meine damalige Freundin aufgrund meiner Eifersucht Schluss machte, traf ich mich abends mit den Freunden. Wir redeten viel aber tranken auch viel. Ich wollte an diesem
Tag einfach alles vergessen. So kam es zu einer weiteren Straftat, bei der ich einen Polizisten beleidigte. Ich zahlte Strafe und musste zusätzlich 6 Sitzungen bei einer Beratungsstelle
vorlegen. Nach diesen Sitzungen veränderte sich viel. Nicht nur, dass meine Freunde und ich uns mehr auseinander lebten, ich merkte selbst für mich, dass hier irgendwo mal eine Grenze
gezogen werden muss, da es einfach alles zu viel wurde und ich nicht als Abhängiger enden wollte irgendwann.
Fortan konzentrierte ich mich auf meine Ausbildung, trank nur noch bei besonderen Anlässen wie z.b. der 70. Geburtstag meiner Oma, auf einem Weinfest, bei dem die ganze Familie
jährlich zusammen kommt und bei meinen bestandenen Prüfungen. Ich schloss meine Ausbildung mit 1 ab. Ich trinken nun seit ca. 4 Jahren auf diese Weise. Der Unterschied ist,
dass ich selbst bei diesen seltenen Anlässen genau darauf achte was ich trinke. Ebenso behalte ich meinen Zustand im Auge. Ich habe mir angewöhnt bewusst zu trinken und zwischendurch
immmer wieder Wasser zu trinken. Ebenso habe ich von hochprozentigen Getränken komplett abgelassen und beschränke mich auf Wein oder Bier. Zu meinem damaligen Freundeskreis habe ich
keinerlei Kontakt mehr. Ich habe neu Freunde/Kumpels kennengelernt, die zwar auch Alkohol trinken aber ich ganz anderen Maßen und seltener. Diese Personen finden es klasse,
wenn ich auf einer Feier nur ne Fanta oder eine Cola trinke und versuchen nicht mich zu überreden.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Fast jedes Wochenende, ich baute eine Toleranz auf, die bei 4 Mischungen anfing und bei einer 3/4 Flasche Vodka endete. Ich trank hauptsächlich Vodka, selten auch Havanna Rum.
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
In der Wohnung meines damaligen Freundes zusammen mit 1-4 weiteren Freunden.
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Anfangs trank ich wegen dem Gruppenzwang, danach wechselte es dazu über, dass wir damals einfach sehr viel Spaß hatten, wenn wir betrunken waren und auf Ideen kamen,
die uns sonst nie eingefallen wären. Es gab immer etwas zu lachen. Ausserdem gingen wir damals jedes Wochenende in die Disco, da gehörte Alkohol für uns dazu.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Bei wenig Alkohol kamen typischen Zustände vor, ich war redseeliger, lachte mehr und war im allgemeinen lockerer drauf.
Als ich mehr trank, redete ich oft nur Blödsinn, war teilweise aggressiv und konnte nicht richtig laufen. Ausserdem war mir meißtens oft übel.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Als ich im Krankenhaus aufwachte, sagte meiner Mutter zu mir, dass ich weniger trinken muss. Mir war dies zu diesem Zeitpunkt egal, da ich und meiner Mutter
keine gute Beziehung hatten und ich am liebsten nichts von ihr hören wollte.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Durch das Trinken von Alkohol habe ich mir damals leider ziemlich viel zerstört. Ich ging auf ein Gymnasium und war relativ gut. Dies verschlechterte sich drastisch,
als ich besagte Menschen kennen lernte. Mir war die Schule völlig egal, ich lernte nicht mehr und wurde immer schlechter. Zum Schluss kam ich auf eine Realschule,
die ich auch nur mittelmäßig abschloss. Die größte Demütigung war eine Schüleraufbaumaßnahme. Immer wieder hielt ich mir vor Augen wo ich einmal war und wo ich nun
gelandet war. Ich ärgerte mich sehr stark darüber.
Mein Umfeld war geteilter Meinung. Meine Freunde fanden es normal, Menschen die mich/uns nicht kannten, hielten uns für Assis.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
s.o.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Dies kam vor. Anfangs war es trinken bis mir schlecht wurde. Daraus wurde teilweise ein trinken bis zum Blackout am nächsten Tag.
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Dies kam einmal kurz vor, als ich ins Fitnesscenter ging. Ansonsten nicht.
19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Damals war es für mich normal, da es alle taten. Es gab 13 jährige, die bereits jedes Wochenende betrunken waren. Meine Aussrede war immer, dass
es für Jugendliche auf dieser Insel nichts zu bieten gibt und wir uns irgendwie beschäftigen muüssen.
Heute sehe ich mein damaliges Verhalten als absolutes dumm an. Ich würde sagen, dass ich damals Alkoholmissbraucher war. Eine Abhängigkeit
lag in meinen Augen nicht vor.
Heute und in Zukunft
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Besondere Anlässe 5-8 Anlässe im Jahr.
Ich beschränke mich auf Wein und Bier, wobei ich dieses nie mische sondern bei einer Wahl für den Tag/Abend bleibe.
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Vor 2 Wochen auf dem Weinfest, das ich erwähnte.
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Ich habe es mal probiert und bin überhaupt kein Fan davon, da es mir zu sehr nach Malzbier schmeckt und ich Malzbier verabscheue.
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Maßgabe war meine eigene Einsicht, bei der ich bemerkte, dass ich mir durch das alles einfach zu viel verbaue.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Ich habe einfach aufgehört und mich auf andere Sachen konzentriert. Der Verlust vom Alkohol selbst war keine große Schwierigkeit. Die Schwierigkeit
bestand darin, dass mir die Wochenende fehlten und meine Freunde. Dies legte sich mit der Zeit, als ich in der Ausbildung andere Menschen traf
und Wochenende anders erlebte. Bowling, Zockerabende, über das Wochende mal wegfahren etc. gehören nun bei uns auf die Programmliste.
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Sehr gut. Ich konnte wieder zu alten Formen zurückkehren, schulisch wie auch privat.
Ich werde nicht mehr als ,,Assi'' gesehen und dies ist genau das, das ich erreichen wollte.
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Ich kenne nun die verschiedenen Wege. Der eine war eine absolute Sackgasse. Der Andere ist genau der, auf dem ich weiterlaufen will.
Ich habe für die Zukunft höhere Ziele beruflich und möchte diese in die Tat umsetzen. Die Wahl meiner zukunftigen Freunde wird auch
weiterhin eine wichtige Rolle spielen, da ich aus meinen Fehlern gelernt habe.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)
Nein, da es dazu keinerlei Beweggründe geben könnte. Alkohol galt für mich nie als genereller Ausweg für Probleme oder ähnliches.
Ebenso habe ich das Gefühl, dass meine Jugendseiten so langsam vorbei sind. Ich möchte gerne reifer sein und mich auch so benehmen.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Wenn ich weiß, dass ich trinke, sichere ich mir bereits im Vorraus eine Fahrmöglichkeit.
Sollte dieser Fahrer kurzfristig doch nicht können, fahre ich Taxi oder laufe, so wie es jeder normale Mensch tut.
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Ich bin einfach nur glücklich, wie mein Weg sich heute geändert hat und hoffe, dass ich Ihnen nicht zu sehr mit dieser Erzählung auf die Nerven ging.
Ich habe mal den FB ausgefüllt und hoffe, dass ich vielleicht Lust und Zeit habt mir ein paar Verbesserungen aufzuzeigen.
mfg
FB Alkohol
Zur Person
Geschlecht: männlich
Größe: 198
Gewicht: 90kg
Alter:23/damals 18
Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit:
BAK:30.04.2009 - 01.05.2009
Trinkbeginn: Ca 19 Uhr
Trinkende:Ca 2:00 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 3:00 Uhr
Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Nein
Strafbefehl schon bekommen: Ja
Dauer der Sperrfrist: Kein Führerschein vorhanden gewesen
Führerschein
Hab ich noch:
Hab ich abgegeben:
Hab ich neu beantragt:
Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Rollertuning ( sind nur Taten im Vekehr gemeint bzw. unter Alkohol oder alles?)
Bundesland: Schleswig Holstein
Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: Abhängig von bedeutenen Tagen im Jahr 5-8 mal, 3 Bier/Wein
Ich lebe abstinent seit:
Abstinenznachweis Nein
Haaranalyse ja/nein: Nein
Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele:
ETG-Programm ja/nein: Nein
Keinen Plan?:
Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: 6 Treffen
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe/Verkehrspsychologe:
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Keine Ahnung:
MPU
Datum:
Welche Stelle (MPI):
Schon bezahlt?:
Schon eine MPU gehabt?
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:
Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Einen Polizisten beleidigt.
Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Der 30.05 wurde von mir und 5 meiner ehemaligen Freunde schon lange geplant, da an diesem Tag das Maifeuer bei uns stattfindet und als eine der
größten Partys hier gilt.
Gegen 17 Uhr trafen wir uns alle und gingen einkaufen.2 Flaschen Vodka, 2 Flaschen Sangria, 1 Flasche Rum und 2 Sixer Bier. Dazu holten wir uns etwas Grillsachen, da wir nebenbei grillen wollten.
Danach gingen wir alle kurz nach Hause um uns fertig zu machen, da wir uns gegen 18:30 wieder treffen wollten. Die Stimmung war bei allen absolut klasse, selbst bei mir, obwohl ich am Tag davor
einen kleinen Streit mit meiner damaligen Freunde hatte, da sie auf eine andere Party gehen wollte und dies auch durchsetze.
Wir wollten zusammen die kurze 2km Strecke gehen und nebenbei vortrinken. So fingen wir an mit dem Bier, ich verzichtete und trank Sangria. Insgesamt habe ich davon ca. 1 Liter getrunken.
Als wir gegen 20 Uhr ankamen( wir haben zwischenzeitlich Rast gemacht zum trinken) schmissen wir den Grill an und aßen etwas, wobei wir nebenbei weiter tranken. Zu diesem Zeitpunkt tranken
wir bereits Mischen und ich entschied mich für den Vodka.
Wir feierten ausgibig und ich trank ca einen halbe Liter Vodka im Laufe des Abends versetzt mit Orangensaft.
Als meine damaligen Freunde sich gegen 1:30 zum gehen entschieden, kam ich auf die dumme Idee meine Freundin auf ihrer Party zu überraschen und somit alles wieder ins Reine zu bringen.
Also ging ich völlig betrunken zu ihrem Haus und nahm ihren Roller(teilten wir uns damals) und fuhr los zu ihr. Obwohl ich nach ein paar Metern schon fast umgefallen wäre, dachte ich,
dass ich es doch noch schaffen könnte. Der Alkohol hatte komplett meinen Verstand ausgeschaltet zu dem Zeitpunkt. Nach ca. 500 Metern beschleunigte ich, sah nur noch das Grüne vom Graben und stürzte.
Ich kam erst wieder im Krankenhaus zu Bewusstsein.
Soviel ich noch von dem damaligen Ereignis weiß, wurde bei mir eine Blutabnahme durchgeführt, die 2,1 oder 2,3 Promille an den Tag legte. Die Ärzte sagten, dass ich ziemliches Glück hatte, dass
bei so einer hohen Blutkonzentration und meinem totalen Verlust über den Körper nicht noch schlimmeres passiert ist.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
Ca 19-20 Uhr 1 Liter Sangria
Ca 20:30 - 1:30 0.5 Liter Vodka gemischt mit Orangensaft
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
0,5 km kam ich weit und die Strecke wär 15km gewesen.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Ja, denn obwohl ich schon am Anfang fast hingefallen wäre, hatte ich totales gefühltes Selbstbewusstein und dachte, dass dies kein Problem für mich werden wird.
Ausserdem wollte ich zu dem Zeitpunkt unbedingt zu meiner Freundin, dies war der einzige Gedanke, den ich hatte.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
/
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Ich bin zuvor ein paar Mal mit Alkohol im Blut Fahrrad gefahren ohne, dass etwas passierte oder ich erwischt wurde. Ich denke, dass dies einfach nur pures Glück war und ich mich heute
freuen kann, dass nichts passiert ist.
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Die erste Erinnerung müsste gewesen sein, als ich 7 war und zu Silvester einmal am Glas meiner Mutter nippen durfte.
Den ersten Alkohol habe ich mit 15 getrunken, dies beschränkte sich auf ein Bier.
Mit 16 habe ich zum ersten mal hochprozentigen Alkohol getrunken, dies war zu Silvester.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Nachdem ich zu Silvester viel getrunken hatte und die Freunde damals ebenso, gab es erst einmal eine Pause von ca. einem halben Jahr.
Zu dem Zeitpunkt traf meiner damals bester Freund auf einen alten Nachbarn von mir der schon 19 war und mit dem ich zuvor nie etwas zu tun hatte. Mein bester Freund grenzte sich damals
von mir ab und war öfters bei diesem Kerl. Nach ca 2 Monaten schaffte ich es dann auch mal am Wochenende zu dem Typ zu dürfen.
So entwickelte es sich, dass wir ab dann fast jeden Samstag Party bei diesem Kerl machten und dies jahrelang.
Selbst nach dieser Tat war die Schockphase für mich nur kurz. Ich machte weiter wie bisher, da ich einfach zu viele gute Erinnerungen an Partys mit meinen Kumpels hatte und an Momente,
die wir mit Alkohol erlebt hatte.
Im Sommer 2010 fing ich meine Ausbildung an, meine Freunde fingen ebenfalls an mit einer Ausbildung oder schulischen Maßnahmen, sodass wir uns weniger trafen und ich weniger und seltener
trank.
Als im Herbst 2010 meine damalige Freundin aufgrund meiner Eifersucht Schluss machte, traf ich mich abends mit den Freunden. Wir redeten viel aber tranken auch viel. Ich wollte an diesem
Tag einfach alles vergessen. So kam es zu einer weiteren Straftat, bei der ich einen Polizisten beleidigte. Ich zahlte Strafe und musste zusätzlich 6 Sitzungen bei einer Beratungsstelle
vorlegen. Nach diesen Sitzungen veränderte sich viel. Nicht nur, dass meine Freunde und ich uns mehr auseinander lebten, ich merkte selbst für mich, dass hier irgendwo mal eine Grenze
gezogen werden muss, da es einfach alles zu viel wurde und ich nicht als Abhängiger enden wollte irgendwann.
Fortan konzentrierte ich mich auf meine Ausbildung, trank nur noch bei besonderen Anlässen wie z.b. der 70. Geburtstag meiner Oma, auf einem Weinfest, bei dem die ganze Familie
jährlich zusammen kommt und bei meinen bestandenen Prüfungen. Ich schloss meine Ausbildung mit 1 ab. Ich trinken nun seit ca. 4 Jahren auf diese Weise. Der Unterschied ist,
dass ich selbst bei diesen seltenen Anlässen genau darauf achte was ich trinke. Ebenso behalte ich meinen Zustand im Auge. Ich habe mir angewöhnt bewusst zu trinken und zwischendurch
immmer wieder Wasser zu trinken. Ebenso habe ich von hochprozentigen Getränken komplett abgelassen und beschränke mich auf Wein oder Bier. Zu meinem damaligen Freundeskreis habe ich
keinerlei Kontakt mehr. Ich habe neu Freunde/Kumpels kennengelernt, die zwar auch Alkohol trinken aber ich ganz anderen Maßen und seltener. Diese Personen finden es klasse,
wenn ich auf einer Feier nur ne Fanta oder eine Cola trinke und versuchen nicht mich zu überreden.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Fast jedes Wochenende, ich baute eine Toleranz auf, die bei 4 Mischungen anfing und bei einer 3/4 Flasche Vodka endete. Ich trank hauptsächlich Vodka, selten auch Havanna Rum.
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
In der Wohnung meines damaligen Freundes zusammen mit 1-4 weiteren Freunden.
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Anfangs trank ich wegen dem Gruppenzwang, danach wechselte es dazu über, dass wir damals einfach sehr viel Spaß hatten, wenn wir betrunken waren und auf Ideen kamen,
die uns sonst nie eingefallen wären. Es gab immer etwas zu lachen. Ausserdem gingen wir damals jedes Wochenende in die Disco, da gehörte Alkohol für uns dazu.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Bei wenig Alkohol kamen typischen Zustände vor, ich war redseeliger, lachte mehr und war im allgemeinen lockerer drauf.
Als ich mehr trank, redete ich oft nur Blödsinn, war teilweise aggressiv und konnte nicht richtig laufen. Ausserdem war mir meißtens oft übel.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Als ich im Krankenhaus aufwachte, sagte meiner Mutter zu mir, dass ich weniger trinken muss. Mir war dies zu diesem Zeitpunkt egal, da ich und meiner Mutter
keine gute Beziehung hatten und ich am liebsten nichts von ihr hören wollte.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Durch das Trinken von Alkohol habe ich mir damals leider ziemlich viel zerstört. Ich ging auf ein Gymnasium und war relativ gut. Dies verschlechterte sich drastisch,
als ich besagte Menschen kennen lernte. Mir war die Schule völlig egal, ich lernte nicht mehr und wurde immer schlechter. Zum Schluss kam ich auf eine Realschule,
die ich auch nur mittelmäßig abschloss. Die größte Demütigung war eine Schüleraufbaumaßnahme. Immer wieder hielt ich mir vor Augen wo ich einmal war und wo ich nun
gelandet war. Ich ärgerte mich sehr stark darüber.
Mein Umfeld war geteilter Meinung. Meine Freunde fanden es normal, Menschen die mich/uns nicht kannten, hielten uns für Assis.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
s.o.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Dies kam vor. Anfangs war es trinken bis mir schlecht wurde. Daraus wurde teilweise ein trinken bis zum Blackout am nächsten Tag.
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Dies kam einmal kurz vor, als ich ins Fitnesscenter ging. Ansonsten nicht.
19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Damals war es für mich normal, da es alle taten. Es gab 13 jährige, die bereits jedes Wochenende betrunken waren. Meine Aussrede war immer, dass
es für Jugendliche auf dieser Insel nichts zu bieten gibt und wir uns irgendwie beschäftigen muüssen.
Heute sehe ich mein damaliges Verhalten als absolutes dumm an. Ich würde sagen, dass ich damals Alkoholmissbraucher war. Eine Abhängigkeit
lag in meinen Augen nicht vor.
Heute und in Zukunft
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Besondere Anlässe 5-8 Anlässe im Jahr.
Ich beschränke mich auf Wein und Bier, wobei ich dieses nie mische sondern bei einer Wahl für den Tag/Abend bleibe.
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Vor 2 Wochen auf dem Weinfest, das ich erwähnte.
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Ich habe es mal probiert und bin überhaupt kein Fan davon, da es mir zu sehr nach Malzbier schmeckt und ich Malzbier verabscheue.
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Maßgabe war meine eigene Einsicht, bei der ich bemerkte, dass ich mir durch das alles einfach zu viel verbaue.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Ich habe einfach aufgehört und mich auf andere Sachen konzentriert. Der Verlust vom Alkohol selbst war keine große Schwierigkeit. Die Schwierigkeit
bestand darin, dass mir die Wochenende fehlten und meine Freunde. Dies legte sich mit der Zeit, als ich in der Ausbildung andere Menschen traf
und Wochenende anders erlebte. Bowling, Zockerabende, über das Wochende mal wegfahren etc. gehören nun bei uns auf die Programmliste.
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Sehr gut. Ich konnte wieder zu alten Formen zurückkehren, schulisch wie auch privat.
Ich werde nicht mehr als ,,Assi'' gesehen und dies ist genau das, das ich erreichen wollte.
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Ich kenne nun die verschiedenen Wege. Der eine war eine absolute Sackgasse. Der Andere ist genau der, auf dem ich weiterlaufen will.
Ich habe für die Zukunft höhere Ziele beruflich und möchte diese in die Tat umsetzen. Die Wahl meiner zukunftigen Freunde wird auch
weiterhin eine wichtige Rolle spielen, da ich aus meinen Fehlern gelernt habe.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)
Nein, da es dazu keinerlei Beweggründe geben könnte. Alkohol galt für mich nie als genereller Ausweg für Probleme oder ähnliches.
Ebenso habe ich das Gefühl, dass meine Jugendseiten so langsam vorbei sind. Ich möchte gerne reifer sein und mich auch so benehmen.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Wenn ich weiß, dass ich trinke, sichere ich mir bereits im Vorraus eine Fahrmöglichkeit.
Sollte dieser Fahrer kurzfristig doch nicht können, fahre ich Taxi oder laufe, so wie es jeder normale Mensch tut.
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Ich bin einfach nur glücklich, wie mein Weg sich heute geändert hat und hoffe, dass ich Ihnen nicht zu sehr mit dieser Erzählung auf die Nerven ging.



Du hast aber nicht wirklich vor, dass dem GA so zu sagen, oder?