1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
Das war mit 13 als ich Leute kennenlernte die älter waren, dort wurde des öfteren mal gekifft.
2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Mit 13 also Juni 2003 Haschisch. Januar 2013 Amphetamin und April 2018 Mdma.
3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Mit 13 Habe ich einen 5 Jahre älteren Mann kennengelernt, wir kamen zusammen, er hatte einen besten Freund gehabt der öfter Joints geraucht hatte. Einmal im Kreis ging der Joint rum und jeder zog dran auch ich, wollte erst nicht, wollte aber auch nicht als Außenseiter dastehen. Mir gefiel der Geschmack nicht da ich auch sonst nicht rauchte. Seitdem auch nie wieder.
Silvester 2013 waren mein damaliger Freund und Cousin auf einer Silvesterparty, leider verlief dies nicht so toll, da mein Freund Fremd ging als ich unten Party machte. Ich war am Boden zerstört als ich beide erwischte. Ich bekam dann Amphetamin von jemandem angeboten und wollte vergessen, da er meinte das hilft mir wieder auf andere Gedanken zu kommen. Ich war direkt viel wacherund hatte das Gefühl ich hätte 5 Energy dosen getrunken vorher.
2015 Mpu bestanden.
Seit 2017 hatte ich extrem viel Streitereien mit meiner Mutter und Bruder, sie mischt sich in die Erziehung meiner Tochter ein und manipulierte sie enorm. Sie hatte sie so weit dass sie nicht mehr zu mir wollte. Das setzte mir sehr zu, ich war oft am Weinen deswegen. Habe mich auch niemandem anvertraut, hab alles mit mir alleine ausgemacht. Da ich aber einmal im Monat mit Freunden in Diskotheken war, habe ich einfach ja gesagt da ich wusste einer machte es öfter. Ich konsumierte um Sorgen und Gefühle nicht spüren zu müssen und vergessen zu können.
4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Bevor ich Amphetamin konsumiert hatte habe ich vorher 3 Bier getrunken, aber darauf kein Alkohol mehr.
5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Ab 2003 mit 13 Jahren wurde viel und oft getrunken, fast jeden Tag. Meistens nur Bier. Halbes Jahr später dann auch öfter Schnaps, Wein und Bier. Das ging bis ich meine Lehre mit 16 anfing dann wurde nur noch am Wochenende getrunken und nur in Gesellschaft, da ich über der Woche fit sein wollte.
Als ich mit 18 2008 meinen Führerschein machte trank ich ganz selten etwas. Höchstens einmal die Woche 2 Cola Bier.
Dann fing der Konsum 2009 wieder etwas mehr an, da ich, um neue Leute kennenzulernen lockerer dadurch wurde, da ich sehr schüchtern war.
2011 2 Jahre später wurde ich schwanger. In der Zeit und auch 2 Jahre danach wurde gar nichts getrunken. Ich wollte für die kleine da sein. In der Zeit lernte ich einen neuen Mann kennen. In der Woche dann 1–2-mal 1-2 Bier getrunken.
2017-2020 fing ich an zu Tätowieren dort wurde jedes Wochenende um die 2-4 Bier getrunken. Da immer irgendwelche Veranstaltungen waren. Einmal im Monat in Discos oder Kneipen gewesen und dann wurden schon 4-6 Bier 0,33l und auch meistens 1 Schnaps getrunken.
Seit 2022 trinke ich kontrolliert, zweimal in der Woche höchstens 2 Cola Bier 0,33l. Bei Anlässen auch 3 Bier.
Juni -August 2023 war ich abstinent. Aber ich fühle mich bei dem Gedanken nicht wohl für immer auf Alkohol verzichten zu müssen. Seid dem wieder kontrolliert 1-2 Colabier die Woche.
6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Jeden Morgen meine Tasse Kaffee.
7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Ich hatte den nächsten Tag, ähnlich wie Muskelkater und fühlte mich etwas erschöpft.
8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Nein seit der Auffälligkeit nicht mehr.
9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
Keine, da kein Drogentest gemacht wurde.
10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
Davor war es vor einem Monat.
11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
Am 15.04.2018 gegen 8 Uhr morgens, als ich und 6 Freunde auf dem Weg zum Bahnhof waren. Haben die Nacht in einer Disco in Kaiserslautern verbraucht. Als Polizisten uns namentlich aufriefen, was schon ziemlich komisch war. Und uns mit auf die Wache mitnahmen. Dort wurden wir alle durchsucht. In meinem Rucksack in dem später eine Pille gefunden wurde, war zu dem Zeitpunkt bei meinem Mann. Ich hatte die Nacht über den Rucksack für alle bereitgestellt, damit jeder seine Sachen dort verstauen konnte. Ich bestätigte das dies mein Rucksack wäre, erst daraufhin wurde mir gesagt das dort was gefunden wurde. Danach durften alle wieder gehen. An dem Tag war es eine Pille je geviertelt über die Nacht. Auch wurde nur Cola dazu getrunken.
12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Ich hatte seit Monaten Streitereien mit Mutter und Bruder wegen meiner Tochter, das wurde mir zu viel irgendwann ich wollte abschalten und dachte auch nicht wirklich nach.
13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Wir waren zu 7 am Bahnhof morgens gegen kurz vor 8 Uhr als wir von Polizisten namentlich aufgerufen wurden. Mussten dann alle mit auf Wache und wurden dort durchsucht.
16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Gar nicht das Auto ist ein Tag danach stehen gelassen. Nach der ersten Ausfälligkeit bin ich nie wieder unter Drogen gefahren.
17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Gab keinen Konflikt. Ich war fußläufig unterwegs.
18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)
Unter Mdma Einfluss neigt man zur Selbstüberschätzung und man kann Situationen nicht mehr richtig einschätzen. Die Aufputschwirkung lässt den Konsumenten euphorisch werden und das führt zu einer erhöhten Risikobereitschaft.
19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Mdma bewirkt die Freisetzung körpereigener Botenstoffe. Die Wirkung von Mdma klingt nach ca 6 Stunden ab. Der Einfluss der Droge dagegen kann zwischen 8-12 Stunden andauern, in Ausnahmefällen auch länger.
20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Sie machen schnell Abhängig, zudem sind sie Gesundheitsschädlich und verändern die Psyche.
21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den mdma- Drogenkonsum?
Der Streit mit der Mutter, weil sie über alles bestimmen will, wie ich mein Leben zu leben habe und auch wie ich mein Kind erziehe, hat mich sehr belastet, verletzt und wütend gemacht. Man kann nicht mir ihr reden es kommen nur Vorwürfe. Als ich dann noch erfahren habe das sie meine Tochter so eingenommen hat das sie nicht mehr zu mir wollte, war ich traurig, hilflos und ängstlich.
In dem Moment als mir jemand was anbot wollte ich die Sorgen und Gefühle vergessen und nicht mehr spüren. Ich sah es als Bewältigung aus der Realität zu fliehen.
22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Positiv da ich nicht mehr so ruhig und im mich gekehrt bin. Das bekomme ich oft gesagt.
23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Nein es bleib bei den zwei mal.
24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)
Nein dazu kam es nicht. Auch wenn es das zweite mal war bin ich froh das es rauskam. Wer weiß wie weit es sonst noch gekommen wäre.
25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein.
26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?
Erste mal im April und zweite mal im Mai 2018 war es trotzdem zweimal zuviel.
27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Nein, hätte aber passieren können da man schnell in eine Abhängigkeit rutscht.
29. Waren sie drogenabhängig?
nein.
30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Ja hätte ich, wen ich direkt von Anfang an mit jemandem gesprochen hätte und nicht alles immer in mich hineingefressen, wäre vieles anders gewesen.
31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Nach der Auffälligkeit am 15.04.2018, ich habe es bereut das ich wieder zu Drogen gegriffen habe. Ich wollte nicht schon wieder alles durchmachen wie bei der ersten Mpu. Ich habe mich so geschämt für mich. Ich musste was ändern und habe mich meinem Mann anvertraut, mit ihm über alle meine Probleme und Gefühle gesprochen, danach war ich so frei. Haben nie mit jemandem über mich gesprochen. Ich hab mein Leben um 190grad gedreht. Ich brauche dieses nur zum Trinken Partys machen nicht mehr. Es macht keinen Sinn mehr für mich. Und auch schon viel verändert, angefangen bei den Freunden, meine Familie, eigenes Haus, neue Arbeit, ich denke das hat auch viel mit der tättoo-Szene zutun gehabt. Aber das habe ich hinter mir gelassen und möchte wieder ein ganz normales Leben führen.
33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?
Ich weiß das es ein Fehler war und ich abstinent bleiben möchte. Hätte ich damals mehr über meine Probleme und mir Hilfe gesucht wäre dies nie alles so passiert. Deswegen will und möchte ich Drogenfrei bleiben.
34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Es war nicht schwer. Ich sehe es als was gutes. Dank der Auffälligkeit hätte ich mich so nie geöffnet meinem Mann gegenüber.
35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Erster Linie ich selbst, Dann mein Mann, mit ihm habe ich seitdem ein viel innigeres Verhältnis. Er Hilft, wo er kann. Aber auch meine Oma und mein bester Freund, soll jederzeit zu ihnen kommen wenn es mir wieder schlechter geht. Ich bin froh, dass ich jemanden habe auf den ich mich verlassen kann.
36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Positiv da auch aufgefallen ist das ich offener und selbstbewusster geworden bin.
37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Ja aber ich merkte schnell das ich nur gut war zum Fahren. Habe aber schnell den Kontakt abgebrochen. Seid Sommer 2018 gar nicht mehr.
38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Ja, aber ohne einen Führerschein bin ich ihnen nicht mehr gut genug gewesen, umso leichter konnte ich auf diese Leute verzichten.
39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Drogen/dem Konsum umzugehen?
Strikt abstinent zu bleiben, und das soll auch so bleiben.
40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein
41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Indem ich strikt abstinent bleibe und den Kontakt zu Konsumenten und Drogen meide.
42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Sollte doch mal wieder eine Situation entstehen, werde ich mich an meine Bezugspersonen wenden, sowie ab jetzt immer offen über Probleme sprechen. Ich habe mich geändert, was Drogen angeht und möchte dies nie wieder erleben.
43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Ich habe mich für das kontrollierte Trinken entschieden da ich schon immer Alkohol und Fahren trennen konnte. Der Rausch beim fahren ist unbeschreiblich und diesen wollte ich nicht gegen Alkohol tauschen. Das konnte ich immer trennen. Deswegen kann ich nach 2 Bier aufhören zu trinken. Die Disziplin habe ich. Nachweise liegen bei.
44. Wie lange haben Sie nach der letzten Begutachtung (MPU, FÄG) pausiert?
3 Jahre
45. Was war der Auslöser für Ihr erneutes Fehlverhalten?
Fehlende Einsichtigkeit, Überforderung und die Verdrängung der Problematik mit der Mutter und Tochter.
46. Wieso hat es sich bei dem erneuten Fehlverhalten nicht um einen einmaligen Ausrutscher gehandelt?
Ich wollte auf der einen Seite was ändern ohne viel Aufwand. Dachte mir aber auch danach, das es dumm war und wie die Droge etwas ändern hätte können. Drogen und Alkohol lösen keine Probleme das muss man selber tun.
47. War Ihr Verhalten schlimmer oder weniger schlimm als vor der ersten Auffälligkeit?
Beides gleich schlimm, egal ob einmal Drogen oder 1000 mal genommen. Es ändert nichts daran das man sie nicht nehmen darf. Schlimm genug das ich überhaupt dran gedacht habe.
48. Warum hat es sich so entwickelt?
Ich gebe meiner Mutter nicht die Schuld für die Streitereien. Ich bin genauso dran schuld, hätten wir beide uns nicht immer nur Vorwürfe an den Kopf geschmießen, wäre das alles nicht so eskaliert. haben uns alle zusammen gesetzt und uns ausgesprochen. Endlich ist die Beziehung wieder gestärkt, der Druck und die Sorgen weg.
49. Was haben Sie gegenüber dem vorhergehenden Versuch geändert?
Ich habe mich grundlegend geändert.
Habe mich mit meinem Verhalten beschäftigt und tue dies weiterhin