Drogen-MPU aufgrund von LSD-Konsum

pollofir

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Hallo zusammen.
Mir steht eine Drogen-MPU aufgrund von LSD-Konsum bevor.
Unten findet Ihr meinen Fragebogen

Über Hinweise und Anregungen bin ich sehr dankbar!

Was ist passiert?
LSD
einmalig
Auffälligkeit 2014
Krankenwagen gerufen, statt Aufnahmen mit der Polizei in die Ausnüchterungszelle

Drogenbefund
kein Drogenbefund

Welche Angaben wurden gegenüber den Behörden gemacht?
Konsum wurde zugegeben

Stand des Ermittlungsverfahrens
Kein Verfahren eröffnet

Führerschein
Wurde nach der Auffälligkeit abgegeben

Führerscheinstelle
Akte liegt vor
Keine weiteren Straffälligkeiten
Altest verfahren (s.u.) bei der Führerscheinstelle und KBA gelöscht

Konsum
Ich konsomiere nicht mehr

Abstinenznachweis
Halbes Jahr Haaranalyse, halbes Jahr Urinscreen

Aufarbeitung
Einmal bei der Drogenberatung gemacht
Psychologe aber nur privat
Beratungsgespräch bei Verkehrspsychologen

Altlasten
Vorherige MPU 2006
Fahrt unter Cannabiseinfluß
Bestanden

Nachfolgend meine Angaben zum Fragebogen
(Ist etwas länger, da ich auch auf die Altlasten eingehe. Also eigentlich zwei Teile)

Das erste Mal aufgefallen sind mir Drogen so mit 16, also 2001/ 2002. Da haben die ersten in meiner Schule angefangen Cannabis zu konsumieren. Ich habe später, mit 17 (2003), mit jemanden aus einer höheren Klassenstufe zusammen einen Joint geraucht. Ich habe keine Wirkung gespürt, Empfand es also als Quatsch und habe nicht weiter konsumiert.
Ein Jahr später lernte ich einen neuen Freund ausserhalb der Schule kennen, der viel Cannabis geraucht hat und mir auch mal etwas angeboten hat. Da habe ich mich nochmal darauf eingelassen und verspürte diesmal auch eine Wirkung: Ich fühlte mich gut, fand es angenehm. Daraufhin habe ich gelegentlich etwas konsumiert. Zunächst ein zwei Mal im Monat, später mehr einmal die Woche am Wochenende.
2005 stand mein Abitur an und ich hab mir zu Neujahr gesagt, dass ich bis zum Abitur nichts rauchen möchte. Das ahbe ich auch eingehalten, habe danach aber wieder angefangen.
Später im Zivildiest habe ich dann häufiger konsumiert. Der Zivijob gefiel mir nicht und ich konnte durch Cannabis gut abschalten. Zuletzt habe ich auch unter der Woche konsumiert, also so zwei-dreimal die Woche. Nie in der Verbindung mit Alkohol.
Dann am 2.12.2005 kam es zu einer Fahrt unter Drogeneinfluss. Ich hatte am Vorabend einen Joint geraucht und hatte Fahrbereitschaft. Ich musste so gegen 1-2 Uhr mit dem Auto zu einem Hausnotrufalarm. Hierbei wurde ich von der Polizei angehalten. Ich musste mit auf die Wache und es wurd mir Blut abgenommen. Ich fühlte mich zu dem Zeitpunkt müde aber nicht berauscht. Allerdings wurde aktives THC in meinem Blut festgestellt (3ng/l). Daraufhin wurde mir der Führerschein entzogen und ich musste eine MPU absolvieren. Im Zuge der Vorbereitung war ich bei der Drogenberatung und habe einen NAFA Kurs absolviert. Zunächst habe ich nur wegen des Führerscheinentzugs aufgehört Cannabis zu konsumieren. Ich merkte allerdings schnell das ich leichte Entzugserscheinungen hatte (Schlaflosigkeit) und das mein persönliches Umfeld (damalige Freundin und Mutter) positiv auf die Umstellung reagiert hatte und schwor mir nie wieder zu kiffen. Ich brach auch den Kontakt zu den Freunden ab, mit denen ich konsumiert habe. Da merkte ich auch, dass sich die Freundschaft hauptsächlich auf das kiffen bezog.
Später begann ich dann ein Studium.

Meine zweite Drogenerfahrung ist der Grund für den jetzigen Führerscheinentzug.
2014 wurde ich durch einen alten Schulfreund das erste mal auf LSD aufmerksam. Diese sollte als psychedelische Droge einen neuen Blick auf die Welt ermöglichen. Zu dem Zeitpunkt war ich in einem relativ hohen Semester immernoch im Studium. Vielleicht hatte ich soetwas wie eine “Quarterlifekrisis” wenn es soetwas gibt.
Ich las mehr um die Thematik der psychedelischen Substanzen. Bücher von Timothy Leary und von Aldous Huxley. Ich informierte mich auch im Internet. Rückblickend stelle ich fest, das negative Aspekte dieser Drogen in solchen Quellen nur wenig bis garnicht angesprochen wurden, oder ich habe sie schlichtweg ausgeblendet.
Etwas später im Februar 2014 trafen mein Schulfreund und ich den Entschluss diese Droge selbst auszuprobieren. Er wohnt in Berlin und hat über einen Bekannten die Droge bekommen. Wir nahmen es und am Anfang war alles recht aufregend und schön. Nach anfänglichem Unwohl sein nahm ich Dinge anders wahr und die Gedanken rasten. Zu Beginn war das Gefühl angenehm, euphorisch.
Kurz darauf verdunkelte sich aber meine Stimmung und ich fühlte mich verfolgt, konnte keinem trauen und hatte große Angst. Ich legte mich hin und war nicht mehr wirklich ansprechbar. Weil mein Freund nicht wusste was er tun sollte und auch ein schlechtes Gewissen bekam rief er einen Krankenwagen.
Dieser kam, doch der Notarzt stellte keinen medizinischen Notfall fest und holte die Polizei hinzu. Diese nahmen mich mit auf die Wache und in eine Ausnüchterungszelle.
Hier erlebte ich die schlimmsten Stunden meines Lebens. Ich konnte nicht verstehen wo ich war und hatte zeitweilig das Gefühl in der Hölle zu sein, mit der überzeugung dort für ewig bleiben zu müssen. Das war ein schreckliches Gefühl. Ich habe mich später mit einer der Polizisten die anwesend waren darüber unterhalten und Sie meinte Sie hätte soetwas auch noch nie gesehen.
Nach einigen schrecklichen Stunden kam ich langsam zu mir und konnte wieder nach Hause.
Ich brauchte ein paar Tage um mich davon zu erholen. Ich habe in der Folge mit mir bekannten Psychologen (unter anderem meine Cousine) gesprochen die mir weiterhelfen konnten. Bei diesen Gesprächen habe ich einiges über die Auswirkungen und mögliche Folgen von Drogenkonsum gelernt. Ich war in der Folge nocheinmal bei einer Drogenberatung. Bei diesen Gesprächen festigte sich mein Entschluss, nie wieder irgendeine Droge anzufassen. Das ist es nicht Wert. Ich möchte meine geistige und körperliche Gesundheit nicht aufs Spiel setzen.
Ich habe das Geschehene als Signal zum Aufwachen genutzt. Ich habe meinen Bachelor erfolgreich abgeschlossen und danach zwei Jahre in einem Unternehmen gearbeitet. Später dann auch mit Führungskompetenz. Das hat mir die Bestätigung gegeben, das ich in diesem Beruf gerne arbeite. Ich habe mich weiter dazu entschieden, meinen Master zu machen, was ich nun im zweiten Semester erfolgreich tue und nebenbei als Werkstudent arbeite. Im Herbst habe ich mich entschieden ein Auslandsjahr zu machen und habe einen Platz an einer Universität in der Nähe meiner Familie (Halbschwester) bekommen, auf den ich mich sehr Freue.
Mit dem Freund, mit dem ich damals die Droge genommen habe, habe ich keinen Kontakt mehr. Wir haben uns nach der Sache noch ein paar mal gesehen, aber irgendwas Stand zwischen uns was nicht mehr wieder Weg ging. Ich konnte ihm nicht mehr vollständig trauen. Jetzt habe ich keinen Kontakt mehr zu ihm. Daran habe ich gesehen, das auch soziale Kontakte durch Drogen beeinflusst werden, das möchte ich nicht. Ich werde nie wieder Drogen nehmen. Alle Freunde denen ich das erzählt habe und auch meine Mutter waren entsetzt über das was passiert ist, und unterstützen mich in meiner Entscheidung – sie nehmen selbst auch keine Drogen. Insbesondere meine Mutter hat bemerkt, dass Sie sich über meine neugewonnene Leistungsbereitschaft und Zielorientierung freut.
Neben den privaten Gesprächen und der Drogenberatung war ich auch bei einer Verkehrspsychologin um dieses Gespräch vorzubereiten.
 

Max

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Willkommen im Forum !

Altest verfahren (s.u.) bei der Führerscheinstelle und KBA gelöscht
Mag alles gut sein, wichtig ist, ob deine letzte MPU noch in der Akte vermerkt ist. Ist diese noch vermerkt, giltst du als Wiederholungstäter und wirst deine Rückfälligkeit erklären müssen. Für den Abstinenzzeitraum aber unerheblich, da für LSD eh 12 Monate gegeben sind.

Wie weit bist du denn mit deinen Vorbereitungen ?
Bist du noch in einem anderen Forum tätig ?
 

pollofir

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12 Monate AN sind durch. Will mich jetzt eigentlich auf das Gespäch vorbereiten.

Meinst Du, wenn in der Akte nichts von der ersten MPU steht sollte ich das gar nicht erst ansprechen?
Ganz ehrlich: Mir fällt es schwer für den Rückfall zu erklären. Zumal ich Cannabis als "Spaßdroge" gesehen hab, und LSD sollte eher Lebenserfahrung oder sowas sein. Einschneidendes Erlebnis war es allemal, ist halt gründlich schief gegangen und in dem Moment war es echt beschissen. Rückblickend habe ich aber dadurch einen neuen Blick auf's Leben gewonnen. Nichts desto weniger hätte ich gerne auf die ganze Sache verzichtet.
Ist tatsächlich auch weniger aus einer Krise geschehen sondern aus Interesse an der Sache. Da könnte ich vielleicht besser ansetzen?

Habe mein Anliegen noch in einem anderen Forum gepostet, ja
 

Max

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Administrator
Meinst Du, wenn in der Akte nichts von der ersten MPU steht sollte ich das gar nicht erst ansprechen?
Richtig, warum etwas erwähnen was nicht mehr relevant ist und sich dadurch noch extra erklären zu müssen.

Ist tatsächlich auch weniger aus einer Krise geschehen sondern aus Interesse an der Sache. Da könnte ich vielleicht besser ansetzen?
Das Motiv ist völlig egal, es muss lediglich ehrlich und überzeugend sein.

Habe mein Anliegen noch in einem anderen Forum gepostet, ja
Habe ich sofort an dem Profil-FB gemerkt.
Ich hoffe du wirst mit dem Forum-Hickhack klarkommen.
 

pollofir

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Richtig, warum etwas erwähnen was nicht mehr relevant ist und sich dadurch noch extra erklären zu müssen.
Puh. Also ich weiß, dass es nicht mehr in der Akte steht. Allerdings steht in einem Schreiben von der Führerscheinstelle "als Cannabiskonsument..."
Ist die Frage ob das so genau gelesen und verstanden wird, dass da schon mal eine MPU war. Ich hätte jetzt einfach mit offenen Karten gespielt und wäre drauf eingegangen.

Das Motiv ist völlig egal, es muss lediglich ehrlich und überzeugend sein.

Also meine Argumentationskette:
Interesse and der Droge wurde geweckt durch externen Input.
Durch meine Umstände der Sinnsuche war ich dafür empfänglich.
Weitere Information über die Droge stellten die Erfahrung als tiefrgründiges Erlebnis dar, ein neuen Blick auf die Welt
Entscheidung die Droge zu nehmen
Schreckliches Erlebnis
Durch Gespräche mit Bekannten und Freunden gesehen in was für eine Gefahr ich mich begeben habe
Erkenntniss das Drogen keinen Ausweg bieten und sehr gefährlich für die (psychische) Gesundheit sind
Völlige Abwendung von Drogen
Absurderweise einen neuen Blick auf's Leben gewonnen: Motivation und Bedeutung im Job und Freizeit
In folgenden Krisen/ schwierigen Zeiten (zB Tod des Vaters) suche ich eher das Gespräch als mich zu verschließen
(Achte auch auf meinen Akloholkonsum da ich für Drogen eine Affinität zu haben scheine)

Wie gesagt, mir fällt es schwer da eine saubere Erklärung für meinen Entschluss keine Drogen mehr zu nehmen zu finden.
Das Erlebnis war einfach so unfassbar schrecklich, das ich nie wieder was anfassen werde. Eingesperrt sein alleine ist schon scheiße und dann noch in so einem Zustand. Und die Überlegung dass man in diesem Zustand bleiben könnte - Ne, nie wieder. Dazu mag ich mein Leben echt zu gerne.
Aber das ist ja keine Erklärung an sich..
 

pollofir

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Bin ich in diesem Fall (LSD einmalig und vor Jahren regelmäßig Cannabis) eigentlich schon bei einer "Fortgeschrittenen Drogenproblematik" oder noch bei der "Drogengefährdung"?
 

Max

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Administrator
Puh. Also ich weiß, dass es nicht mehr in der Akte steht. Allerdings steht in einem Schreiben von der Führerscheinstelle "als Cannabiskonsument..."
Ist die Frage ob das so genau gelesen und verstanden wird, dass da schon mal eine MPU war. Ich hätte jetzt einfach mit offenen Karten gespielt und wäre drauf eingegangen.
Wenn die Einträge in deiner Akte getilgt sind,müssen diese bereinigt werden und dürfen nicht mehr gegen dich verwendet werden.
Ob du die MPU jetzt erwähnst, ist allein deine Sache.

Interesse and der Droge wurde geweckt durch externen Input.
Durch meine Umstände der Sinnsuche war ich dafür empfänglich.
Weitere Information über die Droge stellten die Erfahrung als tiefrgründiges Erlebnis dar, ein neuen Blick auf die Welt
Entscheidung die Droge zu nehmen
Es gibt für alles immer einen bestimmten Grund, so auch bei einem Drogenkonsum.
Es stellt sich stets die Frage nach dem WARUM.
Motive gibt es viele ... Neugier, Dazugehörigkeit in einer Gruppe, Beruf, Schicksalsschläge usw.

Als Gegenstück stellt sich die Frage, wie gehe ich damit in Zukunft um, warum nehme ich keine Drogen mehr ??
Hier musst du erklären, wie du in Zukunft dem entsprechenden Motiv begegnest um einen erneuten Konsum zu verhindern.
Ebenso, wie du die Droge erlebt hast.

Bin ich in diesem Fall (LSD einmalig und vor Jahren regelmäßig Cannabis) eigentlich schon bei einer "Fortgeschrittenen Drogenproblematik" oder noch bei der "Drogengefährdung"?
Das kommt ganz auf dein Konsumverhalten in der Vergangenheit an.
Hast du damals dein Cannabiskonsum mit deiner MPU abgeschlossen und LSD war ein Einzelfall, dann würde ich das nicht unter "Fortgeschrittener Drogenproblematik" einstufen.
 

pollofir

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Max, vielen dank schonmal für deinen Input
Ich glaube ich werde auf die erste MPU mit eingehen, dann kann ich über die Erklärung des Rückfalls gleich auf die Vermeidungsstrategien kommen.
Ich habe den gesamten Text nochmal umgeschrieben, der Knackpunkt (also Rückfall und dessen zukünftige Vermeidung) steht jetzt am Ende und ist kursiv markiert.
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Ich bin hier da es Zweifel an meiner Fahreignung gibt. Diese möchte ich hier ausräumen und aufzeigen wie es zu dem Delikt gekommen ist und warum so etwas nie wieder passiert.

Zunächst möchte ich auf das aktuelle Delikt eingehen, dann auf meine Drogenhistorie und was die Gründe für den Rückfall waren und warum ich keinen weiterer Rückfall haben werde.
Ich habe im Februar 2015 LSD genommen. Ein paar Monate zuvor bei einer Weihnachtsfeier hatte mir ein Bekannter von der Droge und seinem Erlebnis damit erzählt. Er erzählte von einem neuen Blick auf das Leben und einem spirituellen Erfahrung. Das fand ich interessant. Zu der Zeit war ich in einer Art Quarterlifecrisis. Ich war in einem höheren Semester (weit über der Regelstudienzeit) meines Studiums und fühlte, dass ich nichts erreicht hätte und das Studium gefiel mir auch nicht. Ich suchte nach einem Sinn und dachte, dass mir so eine Drogenerfahrung den Sinn vermitteln könnte. Warum das ganz großer Quatsch war komme ich noch später drauf zu sprechen.
Ich informierte mich über die Droge, und las Bücher von Huxley und Leary. Das waren ja keine dummen Menschen, Professoren an großen amerikanischen Universitäten. Ich dachte das hat Hand und Fuß. Rückblickend erkenne ich, das ich da ganz viel ausgeblended habe. Z.B Learys Behauptungen wurden größtenteils widerlegt und die negativen Konsequenzen auf die körperliche und vorallem psychische Gesundheit habe ich schlichtweg ausgeblendet.
Wir trafen also den Entschluss die Doge zu nehmen. Wir nahmen Sie in Kiel bei mir zu Hause im Februar 2015. Zunächst war das Gefühl positiv. Ich fühlte mich euphorisch, dass Körpergefühl war verändert und die Gedanken rasten. Dann vrdunkelte sich meine Stimmung und ich bekam große Angst und verfolgungswahn. Das wurde dann so schlimm, das mein Freund, der auch nicht wusste was er tun sollte, den Krankenwagen rief. Dieser kam auch, doch wurde kein medizinischer Notfall festgestellt und die Polizei wurde hinzugezogen, die mich dann mit auf die Wache nahmen und in einer Ausnüchterungszelle unter Beobachtung stellten. Rückblickend wurde mir bewusst in was für einer Gefahr ich auch schwebte. Die haben mir Schuhe und Gürtel abgenommen, damit ich mir nichts antue.
In der Ausnüchterungszelle wurde mein Zustand schlimmer, ich bin buchstäblich durch die Hölle gegangen. Nach einigen Stunden kam ich wieder zu mir und konnte nach Hause gehen.
Hier brauchte ich einige Zeit mich zu erhohlen. Die Angst und der Kontrollverlusst und das nicht wissen was real ist war schrecklich. Ich erzählte Freunden und meiner Familie davon und die waren antürlich entsetzt, aber halfen mir darüber zu sprechen und das erlebte zu verarbeiten. Insbesondere zwei Freunde und meine Cousine die Psychologen sind konnten mir hier helfen.

Jetzt würde ich kurz auf meine Drogenvergangenheit eingehen um dann zu ergründen wie es dazu kam und warum es nicht wieder passiert.
Das erste Mal in Kontakt mit Drogen gekommen bin ich in 2003. Da fingen die ersten an Cannabis zu konsumieren. Ich probierte es einmal, verspürte aber keine Wirkung und empfand es als Quatsch machte es nicht wieder. Später in 2004 lernte ich Freunde einer höheren Klassenstufe kennen, dort machte Cannabis die runde und ich probierte es nochmal und verspürte diesmal eine Wirkung die mir gefiel. Ich konnte damit gut abschalten und in den Moment hinenleben. Ich konsumierte nun fast jedes Wochenende. Das “dazugehören” bei den älteren spielte sicherlich auch eine nicht unerhebliche Rolle. Ich merkte aber auch, dass ich auch abseits des Konsums benebelt war, und am nächsten Tag einen Kater verspürte.
Zu meinem Abitur 2005 sagte ich mir zu Silvester ich wollte bis zu den Prüfungen nichts konsumieren. Das tat ich dann auch nicht, fing danach aber wieder an. Während des Zivildienstes wurde es dann mehr. Mir gefiel der Dienst nicht besonders und mit Cannabis konnte ich gut abschalten fühlte mich angenehm. Meine Mutter bekam den Konsum irgendwann mit und wir gerieten darüber in Streit. Um dies wieder auszublenden konsumierte ich mehr. Nun auch unter der Woche vielleicht so 2-3 mal die Woche. Rückblickend sehe ich auch deutlich die Antriebslosigkeit ausgelöst durch den Konsum. Statt mich mit den Drogen zu benebeln, hätte ich auch die Dienstelle wechseln können oder mein Privatleben interessanter gestalten können. Aber so weit war ich damals noch nicht. Am 2.12.2005 kam es dann zu einer Fahr unter THC-Einfluss. Ich hatte zu der Zeit Bereitschaft und am Abend einen Joint geraucht. In der Nacht musste ich raus und wurde von der Polizei kontrolliert. Rückbickend muss ich auch an anderen Fahrten unter dem Einfluss gestanden haben, da ich davon ausgegangen bin, dass ich nach dem Schlafen fahrtüchtig bin, war ich nicht war.
Im Zuge des Vergehends wurde eine MPU angeordnet. Im Zuge dieser hörte ich auf Cannabis zu konsumieren, was ich auch seit dem nicht mehr habe. Zunächst tat ich das nur für die MPU, aber zum einen hatte ich Entzugserscheinungen wie Schlaflosigkeit was mir zeigte dass mein Konsum wohl doch nicht so harmlos war und positive Effekte stellten sich ein. Ich war nicht mehr so antriebslos, unternahm mehr – der Nebel war weg. Auch mein Umfeld reagierte positiv, insbesondere meine damalige Freundin und meine Mutter. Ich wechselte meinen Freundeskreis, hatte nicht mehr mit den alten Freunden zu tun, die Cannabis konsumierten. Seit dem Vergehen habe ich kein Cannabis mehr konsumiert. In einem NAFA Kurs hörte ich von Suchtverschiebung auf Alkhol, daher achtete ich auf meinen Alkoholkonsum. Ich trinke mit Freunden, zum Beispiel bei einem Fußballspiel, ein-bis zwei Bier. Bei größeren Anlässen wie Hochzeiten sind es so 4 bis 5 Bier in 5-6 Stunden.

Wie kam es nun also zu dem Rückfall?
Ich habe damals mein Umfeld geändert und auch einen festen Entschluss gefasst nichts mehr zu konsumieren, aber ich hatte die Ursache des Konsums nicht ausreichend aufgearbeitet. Ich habe einmal gelesen, Mensch nähmen Drogen entweder um positive Gefühle zu verstärken oder negative auszublenden: Ich bin der Meinung das ist ein und derselbe Grund. Ich habe Cannabis konsumiert um negatives auszublenden, z.B. den Stress mit meiner Mutter, mein Nichtgefallen des Zivildienstes. Ähnlich war es beim LSD-Konsum: Ich hatte ein negatives Gefühl, eine Sinnkrise, und statt diese selber aufzuarbeiten versuchte ich mit einem externen Input durch eine Droge das Problem zu lösen. Aber das geht nicht, ich kann Probleme nur selbst lösen. Das habe ich mittlerweile Verstanden und verinnerlicht. Das heißt nämlich nicht das ich auf mich allein gestellt bin. Ich habe Menschen, die mich lieben und die mir gerne dabei helfen. Wenn ich jetzt Probleme oder schwierige Situationen habe, suche ich das Gespräch mit Freunden und Verwandten und versuche ich diesen auf den Grund zu gehen.
Eine solche Situation die schwer war , war der Tod meines Vaters. Ein einschneidendes Erlebnis, doch im Gespräch mit meiner Mutter und Freunden denen es ähnlich erging, konnte ich das gut verarbeiten. Ich kapsel mich nicht ab oder Igel mich nicht ein, sondern gehe dem Gefühl auf den grund und suche die Ursache. Und wenn es ein Problem gib, gehe ich darauf zu und versuche eine Lösung zu finden:
Ein Beispiel dafür ist der Verkauf eines Hauses was mir mit anderen Verwandten gehört. Dort habe ich meine Kindheit verbracht und es später von meinem Vater geerbt. Dieses Haus sollte nun verkauft werden. Da dieses Haus so emotional aufgeladen war wollte ich es partout nicht verkaufen. Durch Gespräche mit Feunden und Verwandten über dieses Thema wurde mir bewusst warum ich so daran hänge: Ich hatte das Gefühl einen Teil meiner Identität (das Haus ist im Ausland und mein Vater war Bürger dieses Landes) zu verlieren. Die Lösung ist nicht sich gegen den verkauf zu wehren, sondern den Impuls zu nutzen und mir eine eigene Identität in diesem Land aufzubauen. Ich werde also ein Auslandsjahr in diesem Land machen, in der Nähe meiner Schwester, mit der ich seit dem Delikt viel enger im Kontakt stehe.
Auch beruflich habe ich mich verändert. Angespornt durch den Impuls micht ändern zu müssen, schloss ich mein Studium erfolgreich ab und arbeitete in einem Mittelständischen unternehmen. Dort lernte ich was ich gut kann und konnte auch den Erfolg meiner Arbeit sehen. Ich entschied mich den Master zu machen, was ich seit Ende letzten Jahres erfolgreich tue und nebenbei als Werkstudent arbeite.
Schlussendlich bleibt zu sagen, dass ich mit 34 Jahren auch langsam an eine Familie denke. Ich will da nichts überstürzen aber was ich weiß ist, dass ich dafür körperlich und psychisch Gesund sein muss. Und mit Drogen geht das nicht
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
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Die Angst und der Kontrollverlusst und das nicht wissen was real ist war schrecklich.
Was wäre wenn die Droge einen positiven Effekt bei dir ausgelöst hätte !?

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Insgesamt klingt das alles akzeptabel, nur wirst du dich an die gestellte Fragenordnung halten müssen.
Versuch das Ganze mal in diesen FB zu verpacken.
Als Hilfestellung lies dir ein paar finale FB hier im Drogenbereich durch.
 

pollofir

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Was wäre wenn die Droge einen positiven Effekt bei dir ausgelöst hätte !?

Wenn mir die Droge gefallen hätte, dann hätte ich sicherlich länger gebraucht um darauf zu kommen, aber die Erkenntnis würde die gleiche sein (müssen): Veränderung und Sinnfindung kann nur von Innen, von mir selbst kommen.

Insgesamt klingt das alles akzeptabel, nur wirst du dich an die gestellte Fragenordnung halten müssen.
Versuch das Ganze mal in diesen FB zu verpacken.
Als Hilfestellung lies dir ein paar finale FB hier im Drogenbereich durch.

Akzeptabel ist nicht mein Anspruch ;)

Ist gar nicht so leicht das in die FB-Form zu übersetzen. Verstehe jetzt auch was du mit der Erwähnung der vorangegangenen MPU meinst.
Ich versuch' mich mal dran und poste es morgen
 

pollofir

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Ich denke mal, ich soll vorrangig auf das aktuelle Delikt eingehen.
Also ab Frage 4 gehe ich nur noch auf den LSD-Konsum ein, richtig?

Oder ich beantworte viele Fragen zwei Mal. Einmal zur Situation mit Cannabis (vor 15 Jahren) und dann zu LSD
 

pollofir

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Habe mich mal dran versucht.
Insbesondere F3 und F49 sind aus dem anderen Text übernommen.

Ich bin mir immernoch nicht sicher wie ich die Fragen beantworten soll. Stets auf beide Delikte eingehen oder nur auf den LSD Konsum.
Ich denke die erste MPU muss ich nennen. Denn in der Drogenbiografie kommt doch mit Sicherheit die Frage "Warum haben Sie mit dem Cannabis-Konsum" aufgehört?

1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
Das erste Mal in Kontakt mit Drogen gekommen bin ich in 2003. Da fingen die ersten an Cannabis zu konsumieren.

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Ich probierte es anfang 2004 einmal, verspürte aber keine Wirkung und empfand es als Quatsch machte es nicht wieder.
Später in 2004 lernte ich Freunde einer höheren Klassenstufe kennen, dort machte Cannabis die runde und ich probierte es nochmal und verspürte diesmal eine Wirkung die mir gefiel. Ich konnte damit gut abschalten und in den Moment hinenleben.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Ich konsumierte zu Beginn nur ein-zweimal im Monar. Später häufiger fast jedes Wochenende. Das “dazugehören” bei den älteren spielte sicherlich auch eine nicht unerhebliche Rolle. Ich konsumierte Cannabis stets in Gesellschaft von Freunden
Zu meinem Abitur 2005 sagte ich mir zu Silvester ich wollte bis zu den Prüfungen nichts konsumieren. Das tat ich dann auch nicht, fing danach aber wieder an.
Während des Zivildienstes wurde es dann mehr. Mir gefiel der Dienst nicht besonders und mit Cannabis konnte ich gut abschalten fühlte mich angenehm. Meine Mutter bekam den Konsum irgendwann mit und wir gerieten darüber in Streit. Um dies wieder auszublenden konsumierte ich mehr. Nun auch unter der Woche vielleicht so 2-3 mal die Woche. Rückblickend sehe ich auch deutlich die Antriebslosigkeit ausgelöst durch den Konsum. Statt mich mit den Drogen zu benebeln, hätte ich auch die Dienstelle wechseln können oder mein Privatleben interessanter gestalten können.
Aber so weit war ich damals noch nicht. Am 2.12.2005 kam es dann zu einer Fahr unter THC-Einfluss. Ich hatte zu der Zeit Bereitschaft und am Abend einen Joint geraucht. In der Nacht musste ich raus und wurde von der Polizei kontrolliert. Rückblickend muss ich auch an anderen Fahrten unter dem Einfluss gestanden haben, da ich davon ausgegangen bin, dass ich nach dem Schlafen fahrtüchtig bin, was ich nicht war.
Nach der bestandenen MPU habe ich kein Cannabis mehr konsumiert.

Im Februar 2014 habe ich LSD Konsumiert.
Ein paar Monate zuvor bei einer Weihnachtsfeier hatte mir ein Bekannter von der Droge und seinem Erlebnis damit erzählt. Er erzählte von einem neuen Blick auf das Leben und einem spirituellen Erfahrung. Das fand ich interessant. Zu der Zeit war ich in einer Art Quarterlifecrisis. Ich war in einem höheren Semester (weit über der Regelstudienzeit) meines Studiums und fühlte, dass ich nichts erreicht hätte und das Studium gefiel mir auch nicht. Ich suchte nach einem Sinn und dachte, dass mir so eine Drogenerfahrung den Sinn vermitteln könnte. Warum das ganz großer Quatsch war komme ich noch später drauf zu sprechen.
Ich informierte mich über die Droge, und las Bücher von Huxley und Leary. Das waren ja keine dummen Menschen, Professoren an großen amerikanischen Universitäten. Ich dachte das hat Hand und Fuß. Rückblickend erkenne ich, das ich da ganz viel ausgeblended habe. Z.B Learys Behauptungen wurden größtenteils widerlegt und die negativen Konsequenzen auf die körperliche und vorallem psychische Gesundheit habe ich schlichtweg ausgeblendet.
Wir trafen also den Entschluss die Doge zu nehmen. Wir nahmen Sie in Kiel bei mir zu Hause im Februar 2015. Zunächst war das Gefühl positiv. Ich fühlte mich euphorisch, dass Körpergefühl war verändert und die Gedanken rasten. Dann verdunkelte sich meine Stimmung und ich bekam große Angst und verfolgungswahn. Das wurde dann so schlimm, das mein Freund, der auch nicht wusste was er tun sollte, den Krankenwagen rief. Dieser kam auch, doch wurde kein medizinischer Notfall festgestellt und die Polizei wurde hinzugezogen, die mich dann mit auf die Wache nahmen und in einer Ausnüchterungszelle unter Beobachtung stellten. Rückblickend wurde mir bewusst in was für einer Gefahr ich auch schwebte. Die haben mir Schuhe und Gürtel abgenommen, damit ich mir nichts antue.
In der Ausnüchterungszelle wurde mein Zustand schlimmer, ich bin buchstäblich durch die Hölle gegangen. Nach einigen Stunden kam ich wieder zu mir und konnte nach Hause gehen.
Hier brauchte ich einige Zeit mich zu erhohlen. Die Angst und der Kontrollverlusst und das nicht wissen was real ist war schrecklich. Ich erzählte Freunden und meiner Familie davon und die waren natürlich entsetzt, aber halfen mir darüber zu sprechen und das erlebte zu verarbeiten. Insbesondere zwei Freunde und meine Cousine die Psychologen sind konnten mir hier helfen.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Nein

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Ich habe insbesondere nach der ersten MPU stark auf meinen Alkoholkonsum geachtet um einer Suchtverschiebung vorzubeugen.
Ich trnke damals wie heute mit Freunden, zum Beispiel bei einem Fußballspiel, ein-bis zwei Bier. Bei größeren Anlässen wie Hochzeiten sind es so 4 bis 5 Bier in 5-6 Stunden.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Ich rauche Zigaretten, aber sehr reduziert.
Ungefähr eine Schachtel in zwei bis drei Wochen

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Ich hatte eine Angsepisode, einen sogenannten Horrortrip. Daraufhin habe ich den Konsum komplett eingestellt. Ich habe bis auf den vorangegangenen Cannabiskonsum keine anderen Drogen genommen.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Nein.
Ich habe auch darüber nachgedacht, wass passiert wäre, wenn mir die Droge gefallen hätte. Ich hätte dann sicherlich länger gebraucht um darauf zu kommen, aber die Erkenntnis würde die gleiche sein (müssen): Veränderung und Sinnfindung kann nur von Innen, von mir selbst kommen.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
Es wurde kein Drogentest gemacht.

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
Am Tag des Delikts habe ich ein LSD-Papier genommen.

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
Ein LSD Papier. Die Wirkstoffmenge kenne ich nicht.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Ich erwartete ein neuen Blick auf das Leben und eine spirituellen Erfahrung. Das fand ich interessant. Zu der Zeit war ich in einer Art Quarterlifecrisis. Ich war in einem höheren Semester (weit über der Regelstudienzeit) meines Studiums und fühlte, dass ich nichts erreicht hätte und das Studium gefiel mir auch nicht. Ich suchte nach einem Sinn und dachte, dass mir so eine Drogenerfahrung den Sinn vermitteln könnte.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Meine Stimmung vedunkelte sich und ich bekam große Angst und Verfolgungswahn. Das wurde dann so schlimm, das mein Freund, der auch nicht wusste was er tun sollte, den Krankenwagen rief. Dieser kam auch, doch wurde kein medizinischer Notfall festgestellt und die Polizei wurde hinzugezogen, die mich dann mit auf die Wache nahmen und in einer Ausnüchterungszelle unter Beobachtung stellten.

Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):
14. Was war der Zweck der Fahrt?
15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?


16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Zur Zeit des Cannabiskonsums wahrscheinlich so 10 Mal.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Ich habe unterschätzt wie lange der Wirkstoff anhält. Ich dachte wenn ich geschlafen hätte könnte ich wieder ein KFZ führen.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Cannabis: Vermindertes Reaktionsvermögen, falsche Risikoeinschätzung, Blendgefahr, Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer und sich selbst
LSD:Halluzinationen, Vermindertes Reaktionsvermögen, falsche (oder gar keine) Risikoeinschätzung. Große Gefahr der Selbst- und Fremdgefährdung.
(Ich schätze es als schwer mögliche ein unter dem Einfluss von LSD überhaupt ein KFZ zu führen)

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Bei Cannabis bis zu 72 Stunden. Bei LSD würde ich von einem Ähnlichen Zeitraum ausgehen aufgrund der langen Wirkung und nachfolgender Erschöpfungszustände.

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Was die Wirkstoffkonzentration im Blut angeht, staut sich der Gehalt an THC und der Abbauprodukte an und werden kaum noch abgebaut. Man rutscht in eine Abhängigkeit.
Einen täglichen LSD-Konsum schätze ich aufgrund der langen Wirkung und der nachfolgenden Erschöpfung als unwahrscheinlich ein. Aber schon allein häufiger Konsum birgt ein hohes Risiko negativer psychischer Folgen.
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Warum ist es passiert?

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den LSD- Drogenkonsum?

Zu der Zeit war ich in einer Art Quarterlifecrisis. Ich war in einem höheren Semester (weit über der Regelstudienzeit) meines Studiums und fühlte, dass ich nichts erreicht hätte und das Studium gefiel mir auch nicht. Ich suchte nach einem Sinn und dachte, dass mir so eine Drogenerfahrung den Sinn vermitteln könnte.

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Nachdem ich meinen Freunden und Verwandten von meinen LSD-Konsum erzählte waren Sie entsetzt dass ich so etwas mache.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Nein, ich habe nur einmalig LSD genommen.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)

Nicht explizit um den Konsum zu beenden, das war aufgrund der Angstepisode verhältnismäßig einfach.
Für mich ging es dann eher um die Aufbereitung des “warum”. Hier habe ich viele Gespräche mit Freunden und Verwandten gesucht, einige davon Psychologen.

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen? Warum? Wann?
Nach der ersten MPU habe ich keine Drogen mehr konsumiert, bis zum Delikt im Februar 2015

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Ich hatte die Veränderung, diue ich nach der ersten MPU angestoßen habe nicht in ausreichendem Maße verinerlicht. Ich habe zwar mein soziales Umfeld umgekrempelt und begonnen Verantwortung für mein Leben zu übernehmen. Aber ich habe nicht die Ursache des Drogenkonsums ergründet. Ich habe mit Cannabis sowie mit LSD versucht ein negatives Gefühl oder eine schwierige Situation auszublenden oder durch einen externen Input zu lösen. Das geht nicht, das geht nur von Innen. Was mir heute dabei hilft sind Gespräche mit Freunden und Bekannten, sowie das zulassen von Gefühlen und das versuchen die Ursache zu ergründen.

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Ich denke jeder mit einer drogengefährdung ist in der Gefahr eine Drogenabhängigkeit zu entwicken. Wenn ich nicht das erste Mal erwischt worden währe hätte sich mein Konsum auch verstärken können. Ich hatte mich nicht ausreichend über die Risiken des Drogenkonsums informiert.
Hätte mir der LSD Konsum gefallen, hätte ich es vielleicht nochmals genommen.

29. Waren sie drogenabhängig?
Nein, werder von Cannabis noch von LSD
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Wieso passiert das nicht wieder?

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Ich hätte spätestens nach der ersten MPU die Ursache des Drogenkonsums besser erfassen müssen.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Drogen waren immer nur ein Ausflucht, keine Lösung von Problemen. Ich lebe abstinent sehr viel besser und kann mir keinen Drogenkonsum mehr vorstellen.
Darüber hinaus habe ich jetzt ein Leben in dem Drogenkonsum keinen Platz hat. Ich arbeite gerne, bin erfolgreich und weiß was ich kann. Das setze ich für keine Droge aufs Spiel.

32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Das war gleich nach dem Delikt. Die Erfahrung war so schrecklich das ich nichts mehr davon Wissen Wollte. Später in den folgenden gesprächen mit Freunden und Familie merkte ich warum ich die Drogen genommen habe. Diese Einsicht bestärkte mich in meinem Entschluss Drogenabstinent zu Leben. Ich will gesund und gut leben. Das geht mit Drogen nicht.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?
Ich möchte Abstinent leben und auch nicht meine psychische Gesundheit auf’s Spiel setzen. Daher kommt kein sonstwie gearteter Drogenkonsum für mich in Betracht.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Der Ursache des Drogenkonsums auf den Grund zu gehen war nicht einfach und hat einige Zeit und viele Gespräche in Anspruch genommen.
Körperlich spürte ich Erschöpfung nach dem Konsum.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Freunde und Familie, durch viele Gespräche und Unterstützung. Ich weiß das ich mit Problemen und Gefühlen auf sie zugehen kann.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Ich habe durchweg positive Rückmeldung dafür bekommen.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Nein, ich habe in meinem Freundeskreis nur noch Personen, die keine Drogen nehmen.
Ich traf nach dem Delikt , die Person mit der ich die Droge genommen habe noch zwei Mal aber wir hatten kein gutes Verhältnis mehr ich konnte ihm nicht mehr trauen. Jetzt haben wir überhaupt keinen Kontakt mehr.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Nein.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Ich werde keinerlei Drogen mehr nehmen. Ich distanziere mich davon komplett

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein. Auch andere Drogen nicht

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Ich werde keine Drogen mehr nehmen, folglich auch kein KFZ unter Drogeneinfluss führen

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Wenn ich alte Muster in mir erkenne die zu Fehlverhalten geführt haben, suche ich das Gespräch mit Freunden und Verwandten die mir mein Verhalten auch spiegeln. Sollte ich in eine Suchtverschiebung rutschen werde ich eine Drogenberatung aufsuchen

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Ich trinke mit Freunden, zum Beispiel bei einem Fußballspiel, ein-bis zwei Bier. Bei größeren Anlässen wie Hochzeiten sind es so 4 bis 5 Bier in 5-6 Stunden.
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Zusätzlich für Wiederholungstäter

44. Wie lange haben Sie nach der letzten Begutachtung (MPU, FÄG) pausiert?
10 Jahre

45. Was war der Auslöser für Ihr erneutes Fehlverhalten?
Zu der Zeit war ich in einer Art Quarterlifecrisis. Ich war in einem höheren Semester (weit über der Regelstudienzeit) meines Studiums und fühlte, dass ich nichts erreicht hätte und das Studium gefiel mir auch nicht. Ich suchte nach einer Richtung für mein Leben, einem Sinn und dachte, dass mir so eine Drogenerfahrung den Sinn vermitteln könnte.

46. Wieso hat es sich bei dem erneuten Fehlverhalten nicht um einen einmaligen Ausrutscher gehandelt?
Es war eine einmalige Einnahme

47. War Ihr Verhalten schlimmer oder weniger schlimm als vor der ersten Auffälligkeit?
Das ist schwer in diesen Kategorien auszudrücken. Ich bin auf eine harte Droge “umgestiegen”, was sicherlich schlimmer ist und auch schwerere Konsequenzen gesundheitlicher und besonders psychischer Art nach sich ziehen kann.

48. Warum hat es sich so entwickelt?
Ich habe damals mein Umfeld geändert und auch einen festen Entschluss gefasst nichts mehr zu konsumieren, aber ich hatte die Ursache des Konsums nicht ausreichend aufgearbeitet. Ich habe einmal gelesen, Mensch nähmen Drogen entweder um positive Gefühle zu verstärken oder negative auszublenden: Ich bin der Meinung das ist ein und derselbe Grund. Ich habe Cannabis konsumiert um negatives auszublenden, z.B. den Stress mit meiner Mutter, mein Nichtgefallen des Zivildienstes. Ähnlich war es beim LSD-Konsum: Ich hatte ein negatives Gefühl, eine Sinnkrise, und statt diese selber aufzuarbeiten versuchte ich mit einem externen Input durch eine Droge das Problem zu lösen.

49. Was haben Sie gegenüber dem vorhergehenden Versuch geändert?
Ich hatte ein negatives Gefühl, eine Sinnkrise, und statt diese selber aufzuarbeiten versuchte ich mit einem externen Input durch eine Droge das Problem zu lösen. Aber das geht nicht, ich kann Probleme nur selbst lösen. Das habe ich mittlerweile Verstanden und verinnerlicht. Das heißt nämlich nicht das ich auf mich allein gestellt bin. Ich habe Menschen, die mich lieben und die mir gerne dabei helfen. Wenn ich jetzt Probleme oder schwierige Situationen habe, suche ich das Gespräch mit Freunden und Verwandten und versuche ich diesen auf den Grund zu gehen.
Eine solche Situation die schwer war , war der Tod meines Vaters. Ein einschneidendes Erlebnis, doch im Gespräch mit meiner Mutter und Freunden denen es ähnlich erging, konnte ich das gut verarbeiten. Ich kapsel mich nicht ab oder Igel mich nicht ein, sondern gehe dem Gefühl auf den grund und suche die Ursache. Und wenn es ein Problem gib, gehe ich darauf zu und versuche eine Lösung zu finden:
Ein Beispiel dafür ist der Verkauf eines Hauses was mir mit anderen Verwandten gehört. Dort habe ich meine Kindheit verbracht und es später von meinem Vater geerbt. Dieses Haus sollte nun verkauft werden. Da dieses Haus so emotional aufgeladen war wollte ich es partout nicht verkaufen. Durch Gespräche mit Feunden und Verwandten über dieses Thema wurde mir bewusst warum ich so daran hänge: Ich hatte das Gefühl einen Teil meiner Identität (das Haus ist im Ausland und mein Vater war Bürger dieses Landes) zu verlieren. Die Lösung ist nicht sich gegen den verkauf zu wehren, sondern den Impuls zu nutzen und mir eine eigene Identität in diesem Land aufzubauen. Ich werde also ein Auslandsjahr in diesem Land machen, in der Nähe meiner Schwester, mit der ich seit dem Delikt viel enger im Kontakt stehe.
Auch beruflich habe ich mich verändert. Angespornt durch den Impuls micht ändern zu müssen, schloss ich mein Studium erfolgreich ab und arbeitete in einem Mittelständischen unternehmen. Dort lernte ich was ich gut kann und konnte auch den Erfolg meiner Arbeit sehen. Ich entschied mich den Master zu machen, was ich seit Ende letzten Jahres erfolgreich tue und nebenbei als Werkstudent arbeite.
Schlussendlich bleibt zu sagen, dass ich mit 34 Jahren auch langsam an eine Familie denke. Ich will da nichts überstürzen aber was ich weiß ist, dass ich dafür körperlich und psychisch Gesund sein muss. Und mit Drogen geht das nicht
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hatte heute meine MPU - psychologisches Gespräch war top

Vielen lieben Dank, Max!
Was, heute schon :smiley2204: ich dachte wir hätten noch viel mehr Zeit.

Wie war denn die Aussage des Gutachters ?

Eine Hilfe war ich ja nun nicht wirklich. :zwinker0004:
 

pollofir

Neuer Benutzer
Klar, hast mich an einigen Punkten angestoßen in die richtige Richtung zu denken.

Die GA meinte gut aufgearbeitet, Einsicht ist da und die Motivation zur Abstinenz auch. Sie meinte allerdings auch, dass bei so einer Vorgeschichte (also die Angstepisode/ Horrortrip) wäre man auch schön blöd nochmal etwas zu nehmen, das käme immer wieder.
War aber auch ein relativ lockeres Gespräch, lief im Groben wie der FB ab, vielleicht wurden nicht alle Fragen explizit angespröchen.
Zwei Fragen hatte ich etwas anders verstanden als Sie gemeint waren:
F21: Ich bin hier eher auf meine Umstände eingegangen (also Sinnkrise, negative Gefühle etc.). Was Sie hier hören wollte, war warum man mit diesen negativen Gefühlen nicht anders umgegangen ist (zum Beispiel vom Vater so gelernt, nicht über Probleme zu sprechen)
F42: (War ein bisschen anders von ihr Formuliert) Hier ging es darum, in welchen Situationen hat man vorher Drogen konsumiert und läuft folglich auch in Zukunft in Gefahr welche zu nehmen (also hier Sinnkrise, negative Gefühle).

Also nochmal: vielen Dank Dir!
 
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