E-Scooter 1,65 Promille Ersttäterin

Maggie_28

Neuer Benutzer
Hallo an alle! Ich lese auch seit ein paar Wochen mit, und jetzt steht meine MPU kurz bevor. Vielleicht hat ja jemand von euch noch ein paar gute Tipps für mich! Vielen Dank im Voraus an alle!


FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: weiblich
Größe: 171
Gewicht: 68kg jetzt, zur TF 76kg
Alter: 28

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 23.02.2020
BAK: 1,65
Trinkbeginn: 16.00 Uhr
Trinkende: 03.00 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 03.55 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: 6 Monate

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: ja
Habe noch keinen gemacht: -

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Btm 2011, per E-Mail bestätigt, dass es gelöscht wurde
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Ist zu erwarten dass Frau X auch zukünftig unter Alkoholeinfluss ein Fahrzeug der Klasse 1 fahren wird? (genaue Fragestellung nicht im Kopf)

Bundesland
: Baden-Württemberg

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: nein
Ich lebe abstinent seit: 18.04.2020

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: ja, eine negativ, eine zwei Tage nach der MPU noch ausstehend
Urinscreening ja/nein: nein
Keinen Plan?:

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: nein

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein, aber mit Schwiegermutter in Spe geredet (Suchtberaterin)
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: nein, aber mit Vater eines Freundes geredet, ist VP
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein

MPU
Datum: 26.10.2020
Welche Stelle (MPI): TÜV Süd Life Service
Schon bezahlt?: ja
Schon eine MPU gehabt? nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: ?
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Erziehungsmaßregel (40 Sozialstunden wegen Verstoß gegen das BtMG)


  1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
Am 22.02.2020 habe ich ausgeschlafen. Mein Freund ist schon zur Arbeit in der Kneipe gegangen, er hatte die Mittagsschicht. Ich habe dann gemütlich mit seiner Mitbewohnerin gefrühstückt und noch ein wenig ein Buch gelesen. Dann habe ich mich „gerichtet“ und bin am Neckar entlang in die Stadt gelaufen. Da habe ich mir erst einen Kaffee geholt, und bin dann zu meinem Freund in die Kneipe. Dort waren meine ehemaligen Chefs (habe früher auch in der Kneipe gearbeitet und darüber gewohnt, das war sechs Jahre lang meine Nachbarschaft) und wollten mich zu einem Sekt einladen. Den habe ich aber ausgeschlagen, weil ich mich nicht so gut gefühlt habe. Ich habe mich mit ihnen unterhalten und mich ein wenig über die Arbeit (öffentlicher Dienst seit 01.10.2019) beschwert, dass ich mich unterfordert fühle. Da haben sie nur gemeint, dass ich durchhalten soll. Sie sind dann gegangen. Es kamen viele ehemalige Stammgäste vorbei und plauderten mit mir. Gegen 16.30 Uhr kam dann meine ehemalige Mitbewohnerin (die auch in der Kneipe arbeitet) mit ihrer Mutter und einer ehemaligen Teamkollegin (Rugby) von mir vorbei und wir haben zusammen eine Roséschorle getrunken. Dazu gab es Wasser. Um ca. 17.45 Uhr sind wir kurz hoch in meine alte Wohnung, da A. ihre Einkaufstaschen abstellen wollte. Dann sind wir alle zusammen mit der Bahn in ein Restaurant gefahren. Dort habe ich von 18.00 Uhr bis ca. 19.30 zwei Weißwein zu meiner Pizza getrunken. Das Essen war toll, ich hab richtig gemerkt, wie sehr ich das vermisst habe. Danach haben wir uns verabschiedet, weil ich abends noch auf einen Geburtstag verabredet war, zu dem auch mein Freund später kam. Ich bin mit dem E-Scooter die ca. 500 Meter zum Geburtstag gefahren. Ob ich da zu viel Alkohol intus hatte, hab ich gar nicht hinterfragt, das wäre mir nicht in den Sinn gekommen. Ich hab mir aber auch ausgerechnet, dass ich damit bei 0,47 Promille gewesen wäre, was es aber auch nicht besser macht. Auf dem Geburtstag angekommen, hab ich mich erstmal gefreut. Alle meine alten Freunde aus Studienort waren da!Ich hatte auch direkt gesehen, dass BeerPong (Spiel mit Bechern mit Bier, in die man Tischtennisbälle schmeißen muss) aufgebaut war, das ist so ein Spiel, das wir früher oft gespielt haben. Die Anderen haben da teils sogar in Meisterschaften mitgemacht, aber das war mir immer zu krass. Wir haben uns erst mal herzlich begrüßt und schon kam der erste Spruch: „Na du Langweilerin, lässt du dich auch mal wieder blicken?“ Das hat mich getroffen, weil das ja auch so eine Art Angst von mir war zu der Zeit. Ich hab das überspielt und gelacht und mit dem Feuerzeug ein Bier aufgemacht und erstmal einen großen Schluck genommen und dann gesagt, naja, langweilig oder nicht, im BeerPong besiege ich dich dennoch. Und dann haben wir eine Runde BeerPong gespielt, die ich tatsächlich auch gewonnen habe. Ich kann gut werfen. Ich kann nicht einschätzen, wie viel ich da wirklich getrunken habe, da wird 1 Liter pro zwei Spieler theoretisch getrunken, aber wenn man gewinnt, ist es natürlich weniger, weil der Gegner die übriggebliebenen Bier trinken muss. Ich schätze, ich habe jede Stunde ca. ein 0,33 l Bier getrunken. Mein Freund kam dann auch von der Arbeit. Wir haben den Abend viel geredet, und ich hab noch einmal im BeerPong gewonnen. Den Abend über habe ich also ca. 8 Bier plus knapp 2 Bier getrunken, insgesamt ungefähr 3,5 Liter Bier und natürlich die zwei Weißwein und eine Roséschorle davor. Einmal ging Schnaps umher, aber da war mir schon echt übel, das hab ich nicht mehr runter bekommen. Ich hab versucht, den Kopf auszuschalten und nicht an die Arbeit zu denken, und das ging mit jedem Bier immer leichter. Mein Freund ist gegen ein Uhr auf dem Sofa eingeschlafen und ich hab einfach wie früher mit meinen Freunden gequatscht und es war eine tolle Stimmung. Gegen 3 Uhr wurde mir richtig übel, da musste ich mich auf der Toilette erbrechen, das war es dann auch. Ich hab meinen Freund aufgeweckt und hab gemeint, wir müssen jetzt gehen. Als wir unten ankamen, da standen da drei E-Scooter rum. Wir waren zu viert, die alle in die gleiche Richtung mussten. Mein Freund meinte noch, das sei wahrscheinlich keine gute Idee, mit dem E-Scooter zu fahren, aber gleichzeitig meinte er es sei alles blöd, er möchte nach Hause und am liebsten schnell. Die anderen Beiden meinten auch, dass es echt keine gute Idee sei, mit dem E-Scooter zu fahren. Das weiß ich aber auch nur, weil sie es mir am nächsten Morgen erzählt haben. Ich hatte das so aufgefasst, dass wir ein Wettrennen machen wollen und das keine gute Idee sei. Ich bin schon sehr ehrgeizig und hab natürlich direkt das Handy entsperrt und die App gestartet. Richtig leicht fiel mir das nicht mehr, da ich ja wirklich betrunken war. Andererseits bin ich mein Leben lang viel Skateboard gefahren und auch davor schon viel mit dem E-Scooter. Ich bin dann auf den Roller gestiegen und hab gekichert und bin losgefahren, eher wackelig. Die anderen haben noch gerufen ich solle anhalten, aber ich dachte das sei wegen des Wettrennens und hab gerufen, dass ich schneller sei als die. Ich bin dann ca. 10 Meter über den Parkplatz gefahren und 25 Meter auf dem Radweg, als mich die Polizei überholt hat und angehalten hat. (Leider genauso passiert) Insgesamt wollte ich ca. 1 Kilometer fahren. Da kam mein Freund auch schon auf dem Fahrrad hinterher. Natürlich wurde sofort ein Atemalkoholwert genommen und der war bei 1,4 %. Mein Freund hatte 0,0. Dann hat mich die Polizei mitgenommen und naja, das war es. Ich hab mich in dem Moment einfach nur total elendig gefühlt, irgendwie aber auch so als ob mein Gehirn erst in dem Moment angefangen hätte wieder zu arbeiten. Ich arbeite ja im öffentlichen Dienst und wusste direkt, dass ich echt einen richtig großen Fehler gemacht hatte. Die haben mich ins Revier mitgenommen und da kam dann die Blutabnahme. Danach bin ich zu meinem Freund der vor dem Revier gewartet hat und wir sind heim gelaufen.

  1. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
Ich habe um 16.30 Uhr eine Roséschorle, zwischen 18.00-19.30 Uhr zwei Weißwein à 0,1 l und zwischen 19.30 Uhr – 03.00 Uhr zwischen 9-11 Bier à 0,33 l getrunken.

  1. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viele Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
  2. Ich wollte ca. einen Kilometer fahren, und bin nach ca. 35 Metern angehalten worden

    4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können? (Ja/Nein + Begründung)
    Ich glaube nicht, dass ich wirklich sicher war. Ob ich das Gefühl hatte, sicher fahren zu können, das kann ich nicht beantworten. Ich denke eher nicht. Ich glaube, dass ich ziemlich wackelig unterwegs war. Ich bin zwar viel Skateboard und auch Roller in meinem Leben gefahren, aber bei der Alkoholmasse, die ich getrunken hatte, konnte ich gar nicht mehr sicher fahren. Ich erinnere mich ja auch noch daran, dass ich Probleme hatte, auf dem Handy alles so genau zu sehen. Ich war aber so begeistert, von der Idee, ein Rennen zu fahren, dass ich alles andere einfach ignoriert habe.

    5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
    Eigentlich war der Plan, ein Taxi zu nehmen. Das ist früher immer so gewesen, wenn wir bei V. zu Hause waren. Mein Freund kam dann mit dem Fahrrad, die E-Scooter standen vor dem Haus und ich habe mir einfach gar keine Gedanken mehr gemacht.
 
  1. 6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
    Seit ich mich intensiver mit dem Thema beschäftigt habe, bin ich mittlerweile überzeugt davon, dass ich häufiger alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen habe. In Studienort ist das tatsächlich nicht so häufig vorgekommen, da ich in der Altstadt gewohnt habe, mich meist dort aufgehalten habe, und oft viel zu faul war, mit dem Rad zu fahren, weswegen ich immer ein Taxi genommen habe, wenn ich außerhalb war. Jedoch in meiner Jugendzeit bin ich definitiv ein paar mal betrunken Fahrrad gefahren, und seit es die E-Scooter gibt, war ich bestimmt auch schon ein paar Mal vor der Trunkenheitsfahrt alkoholisiert unterwegs. Auch wenn ich Autofahren und Trinken aufgrund von Vorkommnissen in meiner Jugendzeit (ältere Freunde die betrunken Auto fahren, fand und finde ich immer noch furchtbar) kategorisch trenne, möchte ich nicht komplett ausschließen, dass ich schon einmal unter Restalkohol gefahren bin.

    7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
    Ich denke, mit dem Fahrrad ist das so knapp 30 Mal vorgekommen und mit dem E-Scooter bestimmt auch 5-6 Mal.

    8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
    (Allererste Erinnerung und erster Konsum)
    In meinem Elternhaus wurde oft abends Alkohol konsumiert. Mein Eltern wollten uns Kinder einen normalen Umgang damit beibringen. Alkohol stand bei uns auch gut sichtbar in der Küche und im Keller. Da gab es nie was Geheimes drum. Bei Familienfeiern, bei besonderen Gelegenheiten, im Restaurant oder in der Kneipe, da trinken Erwachsene eben Alkohol, so war mein Gefühl. Das erste Mal hab ich mit acht Jahren bei meiner Kommunion zwei Schlücke Rotwein probieren dürfen. Das nächste Mal war dann mit 13, da hat der ehemalige Mitbewohner meiner Eltern meinen besten Freund und mich in Berlin in eine Cocktailbar mitgenommen und wir haben von dessen Freund und Barbesitzer einen ganz leichten „Kindercocktail“ bekommen. Das war glaube ich ein wenig Rum oder so.
  1. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

    Zur Info: Ich habe eine Tabelle erstellt, wie viel ich mein Leben lang ca. getrunken habe. Kurzfassung: Nach dem Abi und Anfang Studienzeit viel zu viel bis zum Kennenlernen meines zweiten Freundes (2012), dann wenig bis zum Erasmus (2014), dort viel bis eine Freundin bewusstlos wurde, dann wenig bis gar nichts über mein Schulpraxissemester hinweg (Anfang 2015). Habe seit 2009 auch in unterschiedlichen Kneipen gearbeitet, aber erst 2015 dann mit einem Umzug über die Kneipe in der ich gearbeitet hab immer mehr. Oft ein bis drei Bier (0,2l) nach der Bib um ein Uhr nachts bis zur Sperrstunde (zw. 2-3 Uhr), am Wochenende, während der Abendschichten (Chef fand es gut, wenn wir trinken). Viel viel viel, dann wieder weniger mit Arbeitsbeginn 01.10.2019. Unter der Woche wenig, wenn nur in Studienort am Wochenende. Da immer mehr weil ein wenig gefrustet durch Unterforderung. Ab Ende Dezember immer mehr, v.a. am Wochenende in Studienort (wo auch Freund wohnt) zwischen 8-12 kl. Pils (0,2l) und 4-5 Schnäpse. Februar war dann ja auch schon die TF.
  1. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
    (Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
    2000: 2 Schlücke Rotwein
    2005: 1 leichter „Kindercocktail“, Rum?
    2006: einmalig beim Zelten Schnaps, Bier und Wein ausprobiert
    2006-2008: nichts wegen Mofa-Führerschein
    2008: einmalig in Disko in Argentinien Longdrink (evtl. Wodka-RedBull, 3 Stück?), ein Glas Wein mit den Gasteltern
    2009: ca. jedes 3. WE zu dritt eine Flasche Landwein
    2010: ca. jedes 3. WE 3 Bier, 2 Schnaps
    2011 bis Mai: Nichts wegen Abiturvorbereitung
    2011 ab Mai bis Oktober: Bier, bis zu 3-4 Liter
    2011 bis Dezember: pro Gelegenheit 2-45Bier (0,5l), oder eine Rotweinflasche zu zweit
    2011-2014: alle 1-2 Monate 2-3 Bier (0,2l), evtl. ein Sekt
    2014: oft 4-7 Bier (0,2l), 4-5 Schnaps, ab Mai wenig, alle 1-2 Monate 1-2 Gläser Wein bzw. 1-2 Bier (0,2l)
    2015-05/2019: fast jedes WE und 2-3x die Woche 1-5 kl. Pils, 3-5 Schnäpse, oder 2-3 Sekt, im Sommer 2-3 Roséschorle
    05/2019-10/2019: fast jedes WE und oft unter der Woche 2-12 kl. Pils, 3-5 Schnäpse, 2-3 Sekt
    10/2019-12/2020: ca. jeden 3. Freitag 2-4 kl. Bier
    12/2020: jeden Freitag 8-12 kl. Bier, 4-5 Schnäpse
  1. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
In der Schulzeit habe ich oft am Baggersee, im Garten oder an der Tankstelle (Vorglühen) mit Freunden und später mit der Spielmannsgruppe getrunken. In der Studienzeit hab ich anfangs noch viel auf WG-Partys, dann ja zwei Jahre weniger, und im Erasmus viel auf Partys und in Kneipen getrunken. Ab 2015 habe ich tatsächlich überwiegend in der Studienort Altstadt getrunken. Dadurch dass ich über der Kneipe, in der ich gearbeitet habe, gewohnt habe, und diese auch noch in der Kneipenstraße von Studienort liegt, habe ich viel in Kneipen getrunken. Viele von den anderen Kellnern waren Freunde von mir, man kannte sich zumindest, und da lag es eben nahe, mal schnell ein Bier zu dem oder der trinken zu gehen. Oft habe ich auch mit meinem besten Freund getrunken. Seine Frau und mein Freund haben dann schon immer gewusst, der X. und die Y. die gehen jetzt auf Sauftour.

  1. Warum haben Sie getrunken?
    (Innere + äußere Motive)
    Ich habe mir lange Zeit Gedanken hierzu gemacht. Ich glaube aus meiner Tabelle kann man gut herauslesen, dass ich mich oft Erwachsen gefühlt habe, wenn ich getrunken habe. Ich bin die Jüngste in der Familie und habe noch dazu zwei ältere Brüder und nur männliche, ältere Cousins. Ich wollte und musste mich auch immer beweisen. Ich war auch immer ein wenig außen vor. Meine Cousins sind 8-20 Jahre älter als ich und meine Brüder haben als Einheit oft zusammen gehalten. Ich habe immer gerne gelesen und gerne gelernt und war halt „die Schlaue“. Von mir wurde nie wirklich was erwartet, zumindest war das mein Gefühl. Ich war auch die erste in meiner Familie, die das Abitur direkt und ohne Probleme geschafft hat und die erste von uns fünf, die auf einer Universität war. Meine Brüder hingegen haben sich mit 17 und 22 selbstständig gemacht und sind sehr erfolgreiche Unternehmer. Ich wollte es irgendwie allen beweisen. Ich hab so zum Beispiel auch mein komplettes Studium selbst finanziert, obwohl es überhaupt kein Problem gewesen wäre, mich zu unterstützen. Ich wollte allen zeigen, dass ich das kann. Ich hab mich aber echt damit vollkommen überlastet wie ich jetzt rückblickend sehe. Ich wollte auch oft cool sein, dazugehören, Teil einer Gruppe sein, hab mir null Gedanken über die negativen Folgen des Trinkens gemacht. Erst beim Erasmus fing das dann an, als C. bewusstlos wurde. Während des Studiums, gerade die letzten vier Jahre habe ich mich extrem rein gehängt und hab dann nachdem ich gegen ein Uhr aus der Bib kam, zum Abschalten ein bis zwei Bier oder auch mal mehr getrunken. In der Gastro findet man immer jemanden, der mit einem trinkt. Die räumliche Nähe zum Alkohol war ja immer gegeben durch meine Arbeit und meine Wohnung. Ich wollte auch allen zeigen, dass ich alles auf die Kette bekomme. Arbeiten, Studieren mit guten Noten, Sozialleben. Wenn jemand gesagt hat, die kann wirklich trinken, hab ich das genauso aufgefasst, wie es gemeint war: Als Kompliment. Ich fand es toll, dass die Leute in der Kneipe direkt wussten, was ich trinken möchte. Mein Glas stand dann direkt vor mir.
    Als ich mit dem öffentlichen Dienst angefangen hab, wollte ich das nicht für mich. Ich wollte nicht die Alki-M. sein, dafür hab ich einfach zu viele negative Beispiele in der Gastro gesehen. Ich hab daher Alkohol und Arbeiten immer strikt getrennt. Die sollten mich nicht mit Alkohol in Verbindung bringen. Das wäre damals m.M.n. nicht angebracht gewesen. Teil meiner Ausbildung war es auch, in Ausbildungsort1 im Norden zu sein. Das war ganz schön depressiv machend. Immer schlechtes Wetter. Meine Eltern haben mir dazu geraten, einfach nachmittags mit Grog trinken anzufangen. Naja. Da war ich auch hin und wieder mit dem ganzen Lehrgang unterwegs. Die haben natürlich gemerkt, dass ich doch mehr vertrage als das typische Mädchen. Das hat mich ein wenig geärgert. In den Wochen vor der TF war ich echt nicht glücklich. Da war ich zum Praktikum in Praktikumsort1 im Süden, ich hab mich total unterfordert gefühlt. Da hab ich zudem stark an allem gezweifelt, warum ich mein Zuhause in Studienort aufgegeben hab, die Gastro, die „Familie“ und die Heimat die ich mir in Studienort aufgebaut hatte und zurück gelassen hatte. Acht Jahre geisteswissenschaftliches Studium für was? Um den ganzen Tag am PC zu sitzen und Sachen machen, die ein dressierter Affe wahrscheinlich besser hinbekommen würde. In der Zeit habe ich echt nur dafür gelebt, nach Studienort zu fahren, mich mit meinen alten Freunden zu treffen und mit denen zu trinken. Einfach Kopf ausschalten, an nichts denken, endlich weg von dem ganzen nervigen Praktikumsort-Quatsch. Und dann kamen in Studienort aber dumme Sprüche, von wegen ich sei schon eine Langweilerin, eine richtige Beamtin sowas eben. Da wollte ich dann kompensieren und zeigen, ich bin noch die Gleiche wie früher, kann noch genauso was vertragen wie damals. Ich bin noch wer quasi. So war es dann ja auch in der Nacht der TF.
  1. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
    (bei wenig und bei viel Alkohol)
    Ich hatte immer das Gefühl, dass mich Alkohol langsamer macht. Das fand ich immer ganz angenehm, weil ständig so furchtbar viele Gedanken in meinem Kopf rumschwirren, und es mir schwer fällt, diese zu ordnen. Mit Alkohol wurde ich „langsamer“, ich konnte auch mal entspannen, abschalten. Am Anfang bin ich immer etwas müde geworden, dann aber mit steigendem Konsum eine Art Benommenheit, Euphorie, einfach gute Laune. Später dann eher Schwindel. Was ich nur leider gar nicht mag, ist dass ich immer überheblich wurde bei zu viel Alkohol. Wenn ich am nächsten Morgen aufgewacht bin und mir die Gespräche des letzten Abends Revue passieren lassen hab, dann hab ich manchmal schon ein mulmiges Gefühl gehabt und überlegt, ob ich da nicht vollkommen aufgeschnitten hatte. Am nächsten Morgen hatte ich zudem häufig Kopfweh und Schwindel.
  1. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
    Mein Bruder hat es manchmal angesprochen, dass er findet, dass ich nicht stressresistent sei (was ich immer abgestritten hab, hatte immerhin Vollzeitstudium, Volleigenfinanzierung durch Job und Sozialleben) und dass er fände, ich sei fett geworden durch den Alkohol. Das Gespräch hab ich aber immer verärgert abgebrochen, weil ich dachte, er wollte mich nur hänseln. Mein Freund hat sich auch beschwert, dass ich immer Freitags trinken möchte, anstatt mit ihm alleine Zeit zu verbringen. Ich habe das aber tatsächlich nicht als Kritik am Alkoholkonsum sondern am Zwang zur mehr Teilnahme in der Beziehung ausgelegt. Im Allgemeinen gab es aber tatsächlich viel zu wenige Hinweise.
 
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Ich wurde eigentlich immer mit Alkohol oder zumindest der Kneipe, in der ich gearbeitet habe oder gegenüber in Verbindung gebracht. Ich hatte immer sofort mein Getränk vor mir stehen. Ich hab oft weit bis über meine Stressgrenzen und meine Belastungsgrenzen gelernt und danach anstatt einfach zu entspannen oder noch etwas Schönes zu machen, mein Gehirn künstlich durch Alkohol mit Dopamin geflutet, mit dem Resultat, dass ich mich am nächsten Morgen total ausgelaugt gefühlt habe. Ich glaube, wenn ich das Tempo durchgezogen hätte, auch in der Ausbildung und vor allem danach, hätte ich bald vor einem Burnout gestanden. Ich konnte gar nicht mehr zufrieden und ausgeglichen werden.

  1. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
    Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
    Immer, wenn ich vor etwas Neuem stand und wenn ich etwas beenden musste. Also in der Zeit nach dem Abitur und zur Studienanfangszeit und dann die Monate bevor und während mein neuer Job anfing. Das waren immer so Abschieds- und Kompensationsgedanken. Wahrscheinlich auch Verdrängung. Mit Alkohol muss man nicht an morgen denken, man lebt ja nur das jetzt.
  1. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

    Das ist bestimmt vorgekommen. Konkret kann ich mich an meinen 25. Geburtstag erinnern bzw. nicht erinnern, da war ich drüber. Da hab ich aber auch daraus gelernt und hatte mich danach besser unter Kontrolle, d.h. ich habe nicht mehr so viel getrunken.
  1. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Ich habe während meiner Prüfungsphasen nie Alkohol getrunken. Da musste ich zu hundert Prozent aufnahmefähig sein. Mit Alkohol wäre das nicht gegangen. Zudem habe ich jedes Jahr in der Fastenzeit keinen Alkohol getrunken. Das ist bei uns in der Familie so und ich fand das immer eine schöne Tradition, um den Glauben zu feiern. Seit ich den Strafbefehl bekommen habe, hab ich zudem aufgehört Alkohol zu trinken. 1,65 %. Die Zahl vor Augen zu haben mit all den straf- und disziplinarrechtlichen Folgen, das war wirklich ein Schock.

  1. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
    (Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
    Nein, ich trinke seit dem 18.04.2020 keinen Alkohol mehr. Ich möchte das auch in Zukunft nicht mehr. Hin und wieder ist es vorgekommen, dass ich im Essen den Alkohol raus geschmeckt habe. Dann hat es mir aber auch seltsamerweise direkt nicht mehr geschmeckt.
  1. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
    Am 18.04.2020. Da kam der Strafbefehl, der wurde zu meinen Eltern geschickt und bis sie mir den Brief geschickt hatten, hab ich nicht wirklich daran geglaubt. Ich hab das Schwarz auf Weiß gebraucht um zu realisieren, dass es einfach zu viel war.

    22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

    Nein, das hat mich nie angesprochen.
    23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

    Am Anfang habe ich aufgrund des Schocks keinen Alkohol mehr getrunken. Mein Dienstherr hat mir auch klar gemacht, dass das nicht mehr vorkommen darf. Es stand zwischenzeitlich im Raum, von mir angeregt, dass ich mich dem sozialen Dienst vorstelle, um mit dem über eine eventuelle Alkoholproblematik zu reden. Durch Corona hat das alles nicht stattgefunden. Das hat mir Angst eingejagt und mich zum Nachdenken angeregt. Ich möchte nicht, dass mich jemand mit Alkohol in Verbindung bringt. Ich habe definitiv mehr als normale Mengen getrunken. Das war auch weit mehr als die Studienzeit mit sich bringen sollte. Am Anfang meiner Abstinenz habe ich noch überlegt, ob ich später wieder trinken möchte und hätte dies sofort bejaht. Mittlerweile, so seit ca. 2 Monaten fühle ich mich aber rundum wohl mit mir selbst, bin ausgeglichen, eigentlich endlich der Mensch, der ich sein will, und von dem ich möchte, dass ihn meine Umwelt so wahrnimmt. Ich habe so viele positive Erfahrungen gemacht und die will ich nicht missen. Ich bin Raucherin und weiß, wie das Suchtgedächtnis funktioniert. Man lässt es sein und drei oder vier Monate später probiert man einen Zug, dann eine Zigarette und dann ist man wieder abhängig. Ich möchte meinen Alkoholmissbrauch nicht wieder wiederholen. Deshalb habe ich für mich entschieden, dass Alkohol keinen Platz mehr in meinem Leben hat. Ich fange im April eine neue Stelle in Ort (anderes Bundesland) an. Da werde ich stark gefordert sein, zudem arbeite ich mich mehr als sensiblen Daten. Da kann ich nicht überheblich vom Alkohol werden und irgendwas ausplaudern, einfach weil ich keine Kontrolle habe. Zudem habe ich die Zusage für einen Masterstudienplatz, den ich ab dem 01.01.2021 anfangen werde. Mein Arbeitgeber hat mir zugesagt, mit einen Tag die Woche einzuräumen, damit ich mich mit den Studieninhalten beschäftigen kann. Das zeugt von viel Vertrauen und das will ich nicht missbrauchen. Da passt Alkohol nicht mit rein.

    24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
s.o. Früher wäre es mir nicht in den Sinn gekommen, aufzuhören, weil ich nicht darüber nachgedacht habe, vielleicht auch nicht einsehen wollte, dass ich vielleicht einfach zu viel trinke.

  1. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

    Am Anfang war ich einfach so geschockt, dass ich das als etwas Notwendiges gesehen habe, nicht zu trinken. In der Umstellungsphase habe ich gemerkt, dass ich langsam ausgeglichener wurde, auch anderen Leuten in meiner Umgebung fiel das auf. Es fiel mir am Anfang schwer, das „Langsamer werden“ oder einfache Freizeitaktivitäten ohne Alkohol zu erreichen. Ich stricke mittlerweile viel. Da brauche ich alle Konzentration und dabei sortieren sich meine Gedanken. Wenn ich meinen Freund in Studienort besuche, machen wir einen Spieleabend. Da hab ich gleich am Anfang gesagt, dass ich möchte, dass das Alkoholfrei bleibt. Nicht weil ich nicht möchte, dass meine Freunde nicht trinken, sondern weil ich finde, dass die Qualität der Gespräche eine ganz andere ist. Das wurde tatsächlich viel besser aufgenommen, als ich dachte. Ich gehe auch oft spazieren, und telefoniere oft mit unterschiedlichsten Familienmitgliedern, das ist zwar neu, aber wirklich schön.


    26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

    Ich habe während meiner Studienzeit wenig Kontakt mit meiner Familie gehabt. Ich hatte nie das Gefühl, dass sie mich verstehen oder mich fördern. Mittlerweile habe ich viel Kontakt mit meiner Familie, ich komme wirklich gut mit ihnen klar. Wenn ich mich wieder außen vor fühle, spreche ich dies sofort an. Das wird auch viel verständlicher aufgenommen. Einer meiner Brüder trinkt auch keinen Alkohol. Mit dem hatte ich immer viel Streit. Wir verstehen uns jetzt echt gut und wenn ich Sorgen habe, rufe ich ihn an und wir sprechen darüber. Das ist echt toll, früher undenkbar. Meine zwei Neffen und meine Nichte liebe ich über alles. Mit denen kann ich toben, und sie schauen zu mir auf. Als ich die TF hatte, da waren die beiden Großen total geschockt. Tante wurde von der Polizei abgeholt. Ich möchte nicht, dass sie jemals wieder in so einer Situation sind, dass sie sich um mich sorgen müssen. Ich habe auf der Arbeit bei der Ausbildungsleitung klar angesprochen, dass ich mich unterfordert fühle. Ich habe so erreicht, dass ich die Laufbahn wechseln kann und ab April eine Tätigkeit ausüben kann, die mich wirklich fordern wird und auf die ich total Lust habe. Das Team ist toll, und die Tätigkeiten spannend. Da freue ich mich wirklich drauf. Ich bin zudem sehr positiv eingestellt geworden. Mein Bruder meinte auch, dass ich oft negativ gedacht habe. Das ist gar nicht mehr so. Meine Brüder sind beide sehr früh selbstständig geworden und haben mehrere Häuser und Wohnungen gekauft, ich dachte immer ich sei die Dumme, weil ich studieren gegangen bin. Das sehe ich mittlerweile anders. Ich hatte auch eine gute Zeit und habe jetzt einen Job gefunden, den ich wirklich gerne mache. Ohne Studium wäre das nicht möglich gewesen. Zudem habe ich vielleicht einen langweiligen Beamtenjob, aber der ist mehr als sicher und definitiv nicht langweilig.

    Außerdem habe ich 8 Kilo abgenommen. Ist natürlich ein sehr positiver Nebeneffekt. Ich bekomme oft Lob dafür, wie ich aussehe, was jetzt nichts mit dem Abnehmen zu tun hat, sondern eher damit, was ich ausstrahle, nämlich dass ich einfach zufrieden bin.


    27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

    Ich möchte nicht mehr trinken. Ich habe mich aus dem Alkoholmilieu gelöst. Manchmal besuche ich die alten Freunde aus der Gastro. Da steht dann auch wieder ein Getränk vor mir, aber Apfelsaftschorle. Die unterstützen mich da sehr. Dennoch ist mir die Gefahr zu groß, vielleicht doch wieder ein kleines Bierchen zu trinken. Mein Freund hört am 01.11 auch auf, in der Kneipe zu arbeiten. Er arbeitet mittlerweile in einem Personalbüro und hatte die Kneipe nur noch nebenher aus Spaß gemacht. Wir werden im April zusammen nach Ort1 ziehen. Auf der Arbeit werde ich stark gefordert sein, mit dem Studium ebenfalls. Mein Freund und ich planen zudem nach dem Master eine Familie zu gründen, dann bin ich ja auch 31. Da passt Alkohol einfach nicht rein.


    28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?

    Ich denke es wäre vermessen zu sagen, dass ich es kategorisch ausschließen würde. Ich sehe das realistisch. Aber ich sehe mich in Zukunft nicht mit Alkohol. Da hab ich andere Entspannungsmaßnahmen und Ausschaltmaßnahmen. Ich habe ja auch nicht das Verlangen, zu trinken. Letztens habe ich geträumt, dass ich einen Schnaps, Linie Aquavit, trinken würde. Da wurde mir direkt schlecht bei der Vorstellung als ich aufgewacht bin. Ich glaube auch, dass ich mittlerweile viel mehr weiß und reflektierter an die Sache herangehe.


    29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

    Ich möchte nicht mehr trinken.
    30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
    Nein.
 
Hallo Maggie_28,

obwohl der "Wall of Text" ziemlich anstrengend zu lesen war (ein paar Absätze hätten es leichter gemacht), habe ich mir deinen FB angesehen und sehe erstmal keinen Grund für ein neg. MPU-Ergebnis.

Einsicht/Selbstreflektion ist vorhanden, sowie auch Verhaltensänderung und Vermeidungsstrategien.
Das du jetzt dauerhaft auf den Alk. verzichten möchtest ist zwar nachvollziehbar, wird aber vom Gutachter womöglich noch einmal genauer hinterfragt werden. Kennst du denn die Stolpersteine die dich wieder dazu bringen könnten Alk. zu trinken?

Was mMn noch nicht stimmt, ist die Trinkmenge bei deiner TF. Selbst bei 3 Wein a 0,1l und 11 Bier a 0,33l komme ich mit dem von uns verwendeten Promillerechner "nur" auf ca. 1,37‰ zum Zeitpunkt der Blutentnahme (davon ausgehend dass du damals 76 kg gewogen hast).
Hier kannst du selbst mal draufschauen: https://www.kontrolliertes-trinken.de/kontrolliertes-trinken/de/4/3/selbsttest/bak.aspx

Und noch eine Frage:
Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: ja, eine negativ, eine zwei Tage nach der MPU noch ausstehend
Hast du das mit dem MPI vorher abgesprochen?
 
Hallo Nancy,

vielen lieben Dank für die schnelle Antwort und verzeih die Textmenge. Hab mich wohl ein wenig hinreißen lassen. Die Trinkmenge muss ich tatsächlich überdenken, das müssen dann mindestens 13 Bier und drei Wein sein.

Mit dem MPI ist es abgesprochen, zumindest habe ich angemerkt, dass ich die zweite Haarprobe erst zwei Tage später machen kann und es hieß, kein Problem, kann man nachreichen.

Mit den Stolpersteinen tu ich mir ziemlich schwer. Wenn ich davon ausgehe, dass mein Auslöser Stress war, dass ich mich unterfordert gefühlt habe und nun durch direktes Ansprechen von Problemen auf der Arbeit, und vor allem durch eine stabile Beziehung zu meiner Familie dem entgehe, reicht das noch nicht? Ich gehe viel spazieren? Ich meide eventuell auch Situationen, bei denen ich im Voraus weiß, dass viel Alkohol konsumiert wird? Ich denke auch, dass ich mittlerweile viel reflektierter an das Trinken heran gehe, mir ist einfach nie wirklich in den Sinn gekommen, dass mein Konsum zu viel war. Durch die Beschäftigung mit dem Thema hab ich mich jedoch aktiv damit auseinandergesetzt und dadurch für mich die Entscheidung getroffen, nicht mehr zu trinken.
-Puh, ich merke selbst, wie ich hier noch ziemlich strauchle. Hat mir jemand eventuell noch Tipps?

Die MPU steht Montag an und ich habe ein wenig Muffensausen. Hoffentlich geht das gut aus.

Liebe Grüße
Maggie
 
Hallo Maggie,

sorry, aber ich bin eben erst dazu gekommen deine Antwort zu lesen.
Mit den Stolpersteinen tu ich mir ziemlich schwer. Wenn ich davon ausgehe, dass mein Auslöser Stress war, dass ich mich unterfordert gefühlt habe und nun durch direktes Ansprechen von Problemen auf der Arbeit, und vor allem durch eine stabile Beziehung zu meiner Familie dem entgehe, reicht das noch nicht?
Doch, das dürfte reichen. Mir ging es "nur" darum dass du erkennst WO die Gefahren liegen könnten und diese hast du ja benannt....
-Puh, ich merke selbst, wie ich hier noch ziemlich strauchle. Hat mir jemand eventuell noch Tipps?
Ich denke nicht dass du strauchelst und spezielle Tipps wirst du sicher nicht brauchen.
Allerdings hier noch die Tipps für euren MPU-Tag
Ich hoffe, du meldest dich i-wann nach deiner MPU mal.... :smiley138:
 
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