Erste MPU durchgefallen.

Dewores

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Achja wenn ich nur bis 25km schneller war als erlaubt bin ich kein RASER. Ich bin aus meiner Sicht eine zügiger Fahrer mit Rücksicht und Umsicht.
Ja ich weiss da hat aber auch jeder seine eigenen Vorstellungen und Ansichten

Laut deiner Akte sind es 72, 58, 48, 27 und 25 km/h zu schnell gewesen, also alles nicht bis 25. Und das mit der Rücksicht und Umsicht wird der GA sicher auch anders sehen, bei jemandem der abends mit 108 km/h in der Innenstadt geblitzt wurde.

Versteh mich nicht falsch, ich verurteile das nicht, bin ja selbst nicht viel besser gefahren. Es muss dir aber bewusst werden, dass das mit Rücksicht nichts zu tun hat und kein normales Verhalten hat. Es müssen jährlich nur 0,2% aller Führerscheininhaber zur MPU und davon sind die Hälfte Wiederholungsuntersuchungen. Wir sind hier also nicht durch Zufall.
 

TommyX38

Benutzer
FB Verkehr/Straftaten

Ok wie gesagt, ich habe mal mit meinen Delikten auseinander gesetzt.

19.08.2014 BAB 100 Richtung A113 unterwegs

Damls hatte ich noch meinen Passat 3BG TDI 131 PS.

War schon etwas spät dran um pünktlich auf der Arbeit zu sei, daher habe ich mich zügig auf der linken Spur bewegt mit dementsprechenden Abstand und Rücksicht bewegt. Kurz darauf erschien auf einmal ein schwarzer BMW hinter mir und fuhr recht schnell auf. Um Abstand zu gewinnen gab ich natürlich Gas. Der schloss natürlich weiterhin auf. Das ging so 3-5 min, ( man wurde natürlich schneller um von dem wegzukommen) wobei ich mich denn entschlossen haben auf die Mittelspur zu wechseln. Demzufolge überholte mich der BMW und setzte sich vor mich. Es folgte das übliche rote Bitte folgen.

Scheisse jetzt biste am Arsch dacht ich mir. 1400€ BG 3M FV. Laut des Videos wollten die mir 10P geben und 7 Delikte anlasten wobei mein Anwalt mich nur mit 1400 BG und 2P rausgehauen hat.


05.07.2015 BAB2 Richtung Berlin

Ich war auf dem Nachhauseweg von Recklinghausen Richtung Berlin
Bin konstant mit Tempomat 140kmh gefahren. Die automatische Verkehrsregelung meinte aber im LK Helmstedt runter auf 80 zu reduzieren wegen NEBEL. Nebenbei gesagt die Blitzer werden dementsprechend gleich mit eingestellt. Leider war kein Nebel das ganze Stück vorhanden, ( ich kannte die Strecke da ich diese sehr oft gefahren bin) also konstant weiter. Tja und wie es kommen musste Roter Blitz.

240€ BG 1M FV 2P



05.09.2016 Berlin A111 Richtung Norden

Ja auch hier wieder zügig unterwegs gewesen um schnellstens nach Hause zu kommen. Ja es ist richtig, in Berlin weiss man wo die Blitzer stehen nur bei den mobilen ist das immer so ne Sache vor allem Abends. HAtte natürlich nicht damit gerechnet

Booom 400€ 1M FV 2P



03.03.2017 Berlin

Die Ampel an der Stelle hatte ziemlich kurze Schaltzeichen, auch die Berliner wissen das. Naja ich natürlich auch noch schnell drüber und schon an der nächsten Ecke rausgeholt. Stand wohl einer in Zivil mit Funk abseits und beobachtete die Fahrzeuge.

130€ BG 1P


20.03.2017 in Berlin unterwegs

Wenn man täglich die selben Routen fährt hält man sich ua. auch an die Geschwindigkeit des flissenden Verkehrs, der aber auch nicht immer eingehalten wird. ZU der Uhrzeit war natürlich kaum noch einer auf der Straße und ich wieder etwas zügig unterwegs um nach Hause zu kommen. Wo tagsüber 80 erlaubt sind ist abends nur 60 erlaubt. Blitzer stand mal wieder etwas getarnt und klick...

300€ BG 1P


06.02.2018

Wie immer schnell zur Arbeit keine Zeit vertrödeln. In diesem Jahr hatte ich einen neuen Job war meistens überpünktlich da ich mich immer wieder auf neue gefreut habe meine Aufträge auszuführen. Die Strecke war mir bestens bekannt, 30er Zone wenn auch nur eine kurze,auch der mobile Blitzer immer an der gleichen Stelle, nur dieses Mal stand er versetzt hinter einem Baum. Wie solls auch anderst sein KLICK

120 BG 1P


Durch dem Umzug aus BRB nach BY hatten die keine genaue Adresse um mir ihre Schreiben zuzustellen, daher hatte ich keine Kenntnis von dem Entzug. Gerichtlich festgestellt und nachgeweisen. Da die mir ja am 10.01.2019 90 Fälle wegen fahren ohne Fahrerlaubnis mit einem Mobilkran anlasten wollten. Bis zu diesem Zeitpunkt besaß ich meinem FS noch und bin nicht auffällig gewesen.


10.08.2019 LK Roth

Da bin ich bewusst ohne FE/FS gefahren um noch Grillfleisch ein zu kaufen. Musste noch Tanken und hier im Ort gibt es eine Ampel die schaltet für Lückenbildung. Ja da bin ich noch schnell über Rot gefahren, war dämlich von mir ich weiß, nächste Kurve und die POL stand da. Fahrzeug stehe lassen Schlüssel abgeben, Anzeige weg. FoFS, 1,5h auf dem Revier verbracht. *kotz* Fahrzeug wurde denn von einem Bekannten mit Zweitschlüssel zu mir nach Hause gefahren. Mein Tag war gelaufen.


10.11.2019

Wurde mir wieder Fahren ohne Fahrerlaubnis angelastet was aber nicht stimmt. Laut POLBericht soll ich gefahren sein wobei hier es weder Nachweise noch Zeugen gibt gemäß Aussage des aussagenden Polizisten. Dieser Vorfall wurde mir auch im 2ten GA nicht weiter hinterfragt.
Seit 11.11.19 ist das Fz. abgemeldet und ich bin seit her nur noch mit Fahrrad oder Öffis unterwegs.


FAZIT: über 2500 Euro BG und FE weg... keingutes Einkommen mehr, kein Mobilkranjob mehr, alles wech... ja das Verhalten bereue ich. Heute würde ich alles besser machen, mir fehlen aber einfach die Worte dem GA das glaubhaft rüber zubringen.
 

RodionRomanovich

Erfahrener Benutzer
Ich glaube, dir fehlen die Worte, weil du immer noch derselbe selbstgerechte und einsichtslose Zeitgenosse bist. Dir Ursache für dein Fehlverhalten suchst du in schwarzen BMWs, beim Wetter und Ampelschaltungen bei denen deine Grillfleischproblematik nicht berücksichtigt wurde.
Erst wenn du die Einsicht gewonnen hast, dass Regeln auch für dich gelten, unabhängig ob du gerade beobachtet wirst oder nicht, wirst du anfangen können, die Ursachen zu benennen und geeignete Änderungen vollziehen zu können.
Bis dahin ist es noch ein langer steiniger Weg.
Viel Erfolg dabei!
 

TommyX38

Benutzer
Ich glaube, dir fehlen die Worte, weil du immer noch derselbe selbstgerechte und einsichtslose Zeitgenosse bist. Dir Ursache für dein Fehlverhalten suchst du in schwarzen BMWs, beim Wetter und Ampelschaltungen bei denen deine Grillfleischproblematik nicht berücksichtigt wurde.
Erst wenn du die Einsicht gewonnen hast, dass Regeln auch für dich gelten, unabhängig ob du gerade beobachtet wirst oder nicht, wirst du anfangen können, die Ursachen zu benennen und geeignete Änderungen vollziehen zu können.
Bis dahin ist es noch ein langer steiniger Weg.
Viel Erfolg dabei!
Gut danke... aber so würde ich heute nicht mehr fahren. Die Schuld gebe ich mir dafür auf jeden Fall. Aber aus deiner aussage heraus klingt das nicht so. Muss ich also überall die schuld auf mich beziehen und die Änderung die ich hätte machen können gleich auch noch hinschreiben. Oder???
 

RodionRomanovich

Erfahrener Benutzer
Wart mal, es geht noch gar nicht darum, etwas hinzuschreiben. Versuche erstmal den Typen zu erkennen, der du früher warst:
Jemand der nicht zurückschreckt, mit 72 zu viel auf dem Tacho, über Rot, telefonierend, ohne Fahrerlaubnis die Gesundheit und das Leben seiner Mitmenschen gefährdet, weil ihm sein Grillfleisch wichtiger ist.
Wenn du jetzt von diesem Typen erzählst, sind dann die Worte, die du in deiner letzten Schilderung gewählt hast, wirklich angemessen, um zu zeigen, dass du jetzt jemand anderes bist?
Das wäre mal der erste kleine Schritt, welcher in der Punkte-MPU aber deutlich schwerer als beispielsweise bei der Alkohol-MPU ist. Dort wissen die meisten schon am nächsten Tag, welchen Bockmist sie gebaut haben und distanzieren sich von sich selbst. Diese Distanz zu deinem früheren Ich solltest du erstmal auf ehrliche Weise finden.
 

TommyX38

Benutzer
Ich weiss dass mein Verhalten nicht korrekt war, sonst hätte ich ja meine FE noch, aber mir ist aufgefallen dass der GA erstmal die Vergangenheit wissen möchte und demnach auch dann, wie ich mich in Zukunft verhalten werde. Denn erzählt man ihm die Vergangenheit was schon aus Sicht anderer schon verkehrt ist. Was also will der wissen. Gibt es da einen FB extra nur für sportliche Fahrer oder Fragenkatalog. Vielleicht kann mann mir ja bei den Antworten die ich mache Tipps geben!
 

RodionRomanovich

Erfahrener Benutzer
Euphemismen wie "sportlicher Fahrer" solltest ganz schnell ablegen. Wenn du nicht mal in der Lage bist, die Dinge bei ihrem Namen zu nennen, kommst du nicht wirklich weit.
Und ehrlich gesagt habe ich wenig Lust, dir hier eine Geschichte zu konstruieren. Ich bin gern bereit dir zu helfen, wenn du selbst an dir arbeiten willst. Aber warum sollen wir hier darum kämpfen, dich ohne dein Zutun wieder auf die Straße und uns selbst in Gefahr zu bringen?
Den Rowdy-Fragebogen gibt's übrigens hier: https://www.mpu-vorbereitung-online.com/forum/threads/fragebogen-für-eine-verkehrsrechtliche-mpu.52/
 

RodionRomanovich

Erfahrener Benutzer
Ein Sportler ist übrigens so eine Art Held. Wenn dein Verhalten also nicht heldenhaft war, solltest du dich auch dementsprechend anders bezeichnen.
Etwas Demut rüberzubringen oder sogar zu fühlen, wäre hilfreich.
 

Dewores

Benutzer
Die einzigen, die wirklich "sportlich" fahren, sind Radfahrer. Das sportliche Fahren bleibt dir daher auch ohne Führerschein nicht verwehrt ;)
 

TommyX38

Benutzer
Danke für die konstruktive Kritik. Mein Coach der mit mir die Vorbereitung machte, hatte zwar auch Aussagen die hätten helfen können aber ihr habt mich zum Nachdenken bewegt. Vor allem du Rod. Deine direkte und schroffe Art kommt hart rüber, aber sie bewirkt was.

Hier nun meine Antworten. Ich hoffe ihr könnt bzw. würdet mir trotz meiner vorherigen Einstellung ein paar Tipps geben.



Fragen des Gutachters zu verkehrsrechtlichen Delikten:

Allgemeine Fragen

1. Wie viele Verstöße hatten sie?

Im FEAR bzw. der FE Akte sind 9 gelistet. Die Dunkelziffer ist höher.

2. Was waren das für Verstöße?

5x Geschwindigkeitsübertretungen, 1x Rotlicht Verstoß, 2x Fahren ohne Fahrerlaubnis, 1x Handy am Steuer.

3. Wann waren diese Verstöße und in welchem Zeitraum fanden diese statt? (möglichst Datum und zu welcher Tageszeit-um so genauer, um so besser)

19.08.2014 05:54 Uhr, 05.07.2015 21:07 Uhr, 05.09.2016 22:42 Uhr, 03.03.2017 22:42 Uhr, 20.03.2017 19:54 Uhr, 06.02.2018 09:38 Uhr

10.01.2019 13:20 Uhr, 10.08.2019 17:38 Uhr, 10.11.2019 11:59 Uhr

4. Wie konnten so viele Verstöße zusammenkommen?

Ich wollte immer pünktlich an mein Ziel kommen bin aber meistens ohne Plan losgefahren ohne in Bezugnahme der Variablen wie Staus, Ampeln etc. Es gab in der Familie persönliche Probleme, habe durch meine Brüder Vaterkomplexe entwickelt und wollte nur noch weg. Finanziell sh es auch nicht grad rosig aus. Wollte halt immer wieder raus aus der ganzen Missirre. Blöd nur dass die Realität einen immer wieder einholt.

5. Wie war ihre Gefühlslage bei diesen Delikten?

Mir war alles egal. Hauptsache weg von allen Problemen. Wo der Bußgeldbescheid in Haus geflattert kam dacht ich, man was hast du da wieder angestellt. Habe mich immer davor gewarnt und doch immer alles ignoriert und gesagt das wird schon.

6. Was hätte passieren können bei den jeweiligen Delikten?

Schwere Unfälle, Sach- und Personenschäden. Zum Glück ist außer das ich mir selbst geschadet habe, niemandem etwas passiert, das hätte sonst noch schlimmer enden können

7. Wie schätzen sie sich für die damalige Zeit als Fahrer ein?

Ehrlich, ziemlich dämlich, dass ich seit 2 Jahren keinen Führerschein habe ist doch der Beweis.

8. Woran lag es das sie keinen Unfall hatten?

Ich möchte sagen das war Glück, sowie das korrekte Verhalten der anderen Verkehrsteilnehmer.

9. Warum haben sie sich (immer wieder) so verhalten?

Weil ich die Probleme nie wirklich verarbeitet und abgeschlossen habe. Ich habe mich ehr immer tiefer reingeritten durch meine Ignoranz der Vorschriften und Regeln der StVO

10. Wie haben sie auf das Verhalten der Polizei reagiert nachdem sie gestoppt wurden?

Beschissen, nun haben Sie dich mal wieder erwischt. Kotz... habe Einsicht gezeigt aber so wirklich war es mir egal. Wollte einfach nur weiter, weg von denen.

11. Wie haben sie auf die ersten Verwarn- bzw. Bußgelder reagiert?

Da man eh schon finanzielle Sorgen hatte, nicht gut hab mich immer wieder drüber aufgeregt aber gebracht hats mir wenig. Zahlen musst ich trotzdem.

12. Was hatten sie sich vorgenommen, um keine Punkte mehr zu bekommen?

Mich an die StVO zu halten, unauffällig zu bleiben, was mir eine gewisse Zeit gelungen ist und denn bin ich wieder rückfällig geworden. Einmal pro Jahr. Wenn ich heute so drüber nachdenke war das schon zu viel.

13. Warum konnten sie ihre guten Vorsätze nicht einhalten?

Weil mir vieles über den Kopf gewachsen ist. Hatte mich zurückgezogen , wollte meine Probleme selbst lösen, was immer wieder nach hinten los ging.

14. Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Punktesammeln und bestimmten Ereignissen in ihrem Leben?

Ja, Zeitdruck, Trennung der damaligen Freundin, Familiäre Situation, finanzieller Status, neuer Job (Frage an euch, muss ich hier detaillierter werden?)

Fragen nach Änderungen gegenüber früher

15. Wie lauten ihre Vorsätze heute?

Bei Problemen mit Familienangehörigen und Freunden reden, nicht mehr abhauen um selbst Lösungen zu finden

16. Was ist daran anders?

Sehr viel, da ich weiß was passieren wird wenn ich es zulasse wieder mit meinen Problemen alleine klar kommen zu wollen.

17. Was wollen sie konkret tun, damit sie ihre Vorsätze diesmal einhalten können?

Ich habe mir einen Dauerstellplatz auf einem Campingplatz besorgt, habe vor einem Jahre meine jetzige Freundin kennen gelernt. Pflege den Kontakt zu Freunden und Familie um evtl. anbahnende Sorgen und Nöte abzufangen.

18. Was hat sich ansonsten bei ihnen geändert?

Ich beschäftige mich mit Niederspannungselektronik und Solar. Damit gestalte ich unter anderem meine Freizeit. Es macht Spaß und ist immer wieder eine Herausforderung.

19. Welche Einstellung zur Verkehrssicherheit haben sie heute und was ist daran neu?#

Daß mir nicht mehr alles egal ist, bin schließlich nicht allein auf der Straße, defensiv und vorausschauend fahren. Schließlich werde ich auch in meinem ursprünglichen Job wieder einen Mobilkran führen. Bei 60t Gesamtmasse ist damit nicht zu spaßen.

20. Was ist ihrer Meinung nach im Straßenverkehr besonders wichtig?

Respektvoller Umgang mit den anderen Verkehrsteinehmern, rücksichtsvolles, defensives Fahren. Gerade mit einem Mobilkran im Verkehr ist das wichtigste, die vorausschauende Fahrweise und sich defensiv zu verhalten, möchte mir gar nicht vorstellen das ich mit meinem Handy am Steuer des Krans einen Unfall hätte verursachen können. Darum werde ich alles daran setzen mich entsprechend zu verhalten.

21. Was könnte ihre guten Vorsätze wieder zum Scheitern bringen?

Da wird es nichts mehr geben um zu Scheitern, werde mich an alle Regeln und Vorschriften halten, die bei einem miteinander im Straßenverkehr bedingungslos einzuhalten sind. Mein Privatleben habe ich im Griff dass es keine Situationen geben wird, was es zum scheitern bringen könnte, Ich werde alle Möglichkeiten nutzen dass mir das nicht nochmal passiert.

Grundfragen auf die die obigen Fragen hinauslaufen und die der Gutachter bei einer MPU wegen Verkehrsverstößen mit „JA“ abhaken muss:

1. Hat der Proband die schwere und das Ausmaß seines früheren Fehlverhaltens im Verkehr erkannt?
2. Hat sich der Proband mit den Ursachen seines früheren Fehlverhaltens auseinandergesetzt?
3. Hat der Proband den glaubhaften, nachvollziehbaren Entschluss gefasst, etwas grundlegend zu ändern?
4. Gibt es genügend Hinweise darauf, dass es dem Probanden auf Dauer gelingen wird?
 

RodionRomanovich

Erfahrener Benutzer
Freut mich, wenn ich dir durch meine unangenehme Art helfen kann! :zwinker0004:

Momentan lese ich bei dir zwei Hauptbaustellen heraus:
1. fällt es dir schwer, die Dinge beim Namen zu nennen. Da schleichst du wie die Katze um den heißen Brei. Du reißt hier zwar immer irgendwelche "Probleme" an, aber auch hier magst du nicht ins Detail gehen.
2. denke ich, dass die Überforderung (Ich nenne das mal jetzt so.) in deiner Jugend grundlegend für einen Großteil deiner jetzigen Schwierigkeiten verantwortlich ist. Du hast damals wohl für Dinge verantwortlich gefühlt, die du gar nicht beeinflussen konntest. Da du aber die Ursache für das Scheitern fälschlicherweise bei dir (Es war nicht deine Verantwortung!) gesucht hast, hast du da irgendeinen voreingenommenen Standpunkt zur Realität ("alles ist negativ") eingenommen, dem du wohl nur am Steuer deines Autos (Hier hattest du ja alles unter Kontrolle!) entkommen konntest. Wenn ich mit dieser Vermutung recht habe, wäre die logische Folge, dass du auch in anderen Lebensbereichen dir oft unfreiwillig selbst im Wege stehst, eben als Folge deiner schlechten Erfahrungen in deiner Jugend. Gibt es da etwas?
 

TommyX38

Benutzer
Gut ich werde mir den Bogen nochmal vornehmen und mehr ins Detail gehen. Ganze ehrlich derzeit fühle ich mich hier besser aufgehoben und geholfen als bei nem Psychologen oder Berater der Geld kostet. Hier bekommt auf direkte Art ordentlich Kritik mit der man sich auseinander setzen muss. ;-)
 

TommyX38

Benutzer
Fragen des Gutachters zu verkehrsrechtlichen Delikten:

Allgemeine Fragen

1. Wie viele Verstöße hatten sie?

Im FEAR bzw. der FE Akte sind 9 gelistet. Die Dunkelziffer ist höher.


2. Was waren das für Verstöße?

5x Geschwindigkeitsübertretungen, 1x Rotlicht Verstoß, 2x Fahren ohne Fahrerlaubnis, 1x Handy am Steuer.


3. Wann waren diese Verstöße und in welchem Zeitraum fanden diese statt? (möglichst Datum und zu welcher Tageszeit-um so genauer, um so besser)

19.08.2014 05:54 Uhr, 05.07.2015 21:07 Uhr, 05.09.2016 22:42 Uhr, 03.03.2017 22:42 Uhr, 20.03.2017 19:54 Uhr, 06.02.2018 09:38 Uhr

10.01.2019 13:20 Uhr, 10.08.2019 17:38 Uhr, 10.11.2019 11:59 Uhr


4. Wie konnten so viele Verstöße zusammenkommen?

Ich wollte immer pünktlich an mein Ziel kommen bin aber meistens ohne Plan losgefahren ohne in Bezugnahme der Variablen wie Staus, Ampeln etc. Es gab in der Familie persönliche Probleme, habe durch meine Brüder Vaterkomplexe entwickelt und wollte nur noch weg. Finanziell sah es auch nicht grad rosig aus. Mir war meine Arbeit wichtiger, da hatte ich zu Aufgaben die mich ablenkten um die privaten Angelegenheiten zu vergessen. Blöd nur dass die Realität einen immer wieder einholt.


5. Wie war ihre Gefühlslage bei diesen Delikten?

Mir war alles egal auch die StVO. Bei dem Vergehen am 05.07.2015 habe ich eine Trennung hinter mir gehabt. War eine Fernbeziehung von 400 km Entfernung. Die Strecke A2 Richtung B>RE>B war mir bestens bekannt, wusste also genau wo die Blitzer stehen. Wo der Bußgeldbescheid in Haus geflattert kam dacht ich, man was hast du da wieder angestellt. Habe mich immer davor gewarnt und doch immer alles ignoriert und gesagt das wird schon.


6. Was hätte passieren können bei den jeweiligen Delikten?

Schwere Unfälle, Sach- und Personenschäden. Zum Glück ist außer das ich mir selbst geschadet habe, niemandem etwas passiert, das hätte sonst noch schlimmer enden können


7. Wie schätzen sie sich für die damalige Zeit als Fahrer ein?

Ehrlich, ziemlich dämlich, habe mit meinem Verhalten alles was ich mir aufgebaut habe aus Spiel gesetzt.


8. Woran lag es das sie keinen Unfall hatten?

Ich möchte sagen das war Glück, sowie das korrekte Verhalten der anderen Verkehrsteilnehmer.


9. Warum haben sie sich (immer wieder) so verhalten?

Weil ich zu feige war mich mit meinen Problemen anderen anzuvertrauen. Es gab mal einen Fall wo ich mit meiner Mutter reden wollte, diese aber nicht erkannt hat, dass ihr eigner Sohn wirklich mal jemanden brauchte um zu reden, aber der Fernseher ihr wichtiger erschien. Aus dieser Erfahrung heraus habe ich denn entschieden meine privaten Angelegenheiten allein lösen zu wollen. Da ich eine große Familie habe, wollte ich auch nicht, dass gewisse Dinge ans Licht kommen um nicht schlecht da zu stehen.

Die beiden letzten Delikte (Fahren ohne Fahrerlaubnis) habe ich getan, weil mir es sehr wichtig war wieder Arbeit zu finden. Dass ich keine FE habe musste ja keiner erfahren. Wollte halt nur unabhängig sein. Ja auch das war falsch, das ist mir heute sehr wohl bewusst.


10. Wie haben sie auf das Verhalten der Polizei reagiert nachdem sie gestoppt wurden?

Beschissen, ignorant, was geht denen an, wie, wann und wo ich hin will, geschweige denn warum ich dies, das und jenes getan habe. Konnte die Polizei noch nie wirklich leiden. Daher war mein Verhalten denen gegenüber schon immer etwas stur und abweisend.



11. Wie haben sie auf die ersten Verwarn- bzw. Bußgelder reagiert?

Da man eh schon finanzielle Sorgen hatte, nicht gut, hab mich immer wieder drüber aufgeregt, aber gebracht hats mir wenig. Zahlen musste ich trotzdem.


12. Was hatten sie sich vorgenommen, um keine Punkte mehr zu bekommen?

Mich an die StVO zu halten, unauffällig zu bleiben, was mir auch gelungen ist, da ich einen Teil meines Lebens wieder in den Griff bekommen hatte, was leider nur von kurzer Dauer war und das nächste Problem vor der Tür stand.


13. Warum konnten sie ihre guten Vorsätze nicht einhalten?

Weil mir die privaten Angelegenheiten, wie erziehen meiner Brüder (was nicht meine Aufgabe war), zu wenig Geld, finanzielle Schulden bei Banken, Familie, etc. schlechte Erfahrungen mit verschiedenen Firmen als Angestellter über den Kopf gewachsen sind. Hatte mich komplett zurückgezogen und alles ignoriert.



14. Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Punktesammeln und bestimmten Ereignissen in ihrem Leben?

Ja, Zeitdruck, ich wollte für alle und jeden da sein, Trennung der damaligen Freundin hat mich sehr getroffen, bin jedes WE der 2 Jahre 400km von B nach RE hin und zurück gefahren, habe mir den Arsch buchstäblich aufgerissen um mit ihr Zeit zu verbringen und am Ende bekommt man eine SMS mit dem Inhalt Es ist aus zw. uns. Tja dafür habe ich locker 2,5 Jahre gebraucht um das zu verarbeiten. Familiäre Situationen (meine Brüder sind gewalttätig gegenüber meiner/ihrer Mutter geworden wo ich mich auch wieder drum kümmern musste), finanzieller Status (Schulden häuften sich ich sah keine Ende mehr.), Arbeitsverhältnisse Es gab halt schwierige Zeiten, wollte halt nicht in einem monotonen Job verharren sondern beruflich weiter kommen.

Und da gab es halt solche Momente wo man einfach nur noch weg will, dabei passieren unter Ignoranz und das eigene Verhalten erst recht die Dinge die man nicht haben will.



Fragen nach Änderungen gegenüber früher

15. Wie lauten ihre Vorsätze heute?

Bei allen privaten und auch arbeitsmäßigen Problemen mit Freunden, Familie oder (Bekannten, hier muss das Vertrauensverhältnis stimmen) drüber reden, wo man ansetzen kann um eine Lösung zu finden. Ruhe bewahren, zeitlich gewisse Fahrten so planen und durchführen, dass kein Zeitdruck entsteht.


16. Was ist daran anders?

Sehr viel, da ich weiß was passieren wird, wenn ich es zulasse wieder mit meinen Problemen alleine klar kommen zu wollen.


17. Was wollen sie konkret tun, damit sie ihre Vorsätze diesmal einhalten können?

Ich habe mir einen Dauerstellplatz auf einem Campingplatz besorgt, wo ich Zeit für mich habe, vor einem Jahr meine jetzige Lebensgefährtin kennen gelernt die hinter mir steht, mich bei allem unterstützt wo Sie kann. Pflege den Kontakt zu Freunden und Familie um evtl. anbahnende Sorgen und Nöte abzufangen bevor diese größer werden.


18. Was hat sich ansonsten bei ihnen geändert?

Ich beschäftige mich mit Niederspannungselektronik und Solar. Damit gestalte ich unter anderem meine Freizeit. Es macht Spaß und ist immer wieder eine Herausforderung.


19. Welche Einstellung zur Verkehrssicherheit haben sie heute und was ist daran neu?

Daß mir nicht mehr alles egal ist, bin schließlich nicht allein auf der Straße, defensiv und vorausschauend fahren. Schließlich werde ich auch in meinem ursprünglichen Job wieder einen Mobilkran führen. Bei 60t Gesamtmasse hat man u.a. eine große Verantwortung


20. Was ist ihrer Meinung nach im Straßenverkehr besonders wichtig?

Respektvoller Umgang mit den anderen Verkehrsteinehmern, rücksichtsvolles, defensives Fahren. Gerade mit einem Mobilkran im Verkehr ist das wichtigste, die vorausschauende Fahrweise und sich defensiv zu verhalten, möchte mir gar nicht vorstellen das ich mit meinem Handy am Steuer des Krans einen Unfall hätte verursachen können. Darum werde ich alles daran setzen mich entsprechend zu verhalten.


21. Was könnte ihre guten Vorsätze wieder zum Scheitern bringen?

Da wird es nichts mehr geben um zu scheitern, werde mich an alle Regeln und Vorschriften halten, die bei einem miteinander im Straßenverkehr bedingungslos einzuhalten sind. Mein Privatleben habe ich im Griff, dass es keine Situationen geben wird, was es zum Scheitern bringen könnte, Ich werde alle Möglichkeiten nutzen dass mir das nicht nochmal passiert.




So nun bin ich in Detail gegangen, Aber mein ganzen Leben wollte ich jetzt hier nicht auftischen! ;-)
Änderungen wurden hervorgehoben.
 

RodionRomanovich

Erfahrener Benutzer
In Beantwortung der Profilnachricht (die übrigens öffentlich lesbar ist) :
Es ist halt einfach schwierig, wenn du die Gründe nicht nennen magst, denn sie und ihre Ausräumung sind der Weg zum positiven Gutachten. Und wegen der FSSt würde ich mir keine großen Sorgen machen. Die lesen das positive Gutachten exakt ein einziges Mal um grobe Unstimmigkeiten auszuschließen und folgen dann üblicherweise der Beantwortung ihrer Fragen. Und da sie jeden Tag mehrere solcher Gutachten lesen müssen, interessieren sie sich herzlich wenig für die Lebensumstände ihrer Klienten. Da geht es nur um Schein ja oder nein.
P. S. Falls du lieber private Nachrichten schreiben möchtest, lass dich einfach dafür freischalten.
 

TommyX38

Benutzer
Wie siehts aus, gibt es noch Möglichkeiten oder Kritikpunkte die ich angeben sollte oder würde ich mit dem Jetzigen Fragebogen durchkommen???
 

MrMurphy

Erfahrener Benutzer
Aus dem Fragebogen sehe ich kein für dich positives MPU-Ergebnis. Dabei geht es nicht (nur) um einzelne Fragen, sondern den Gesamteindruck.

Eine nachhaltige Änderung deines bisherigen Verhaltens ist nicht erkennbar. Es fehlt schon daran, dass du offensichtlich nicht erkannt hast, worin dein Problem überhaupt liegt. Deshalb konntest du dein früheres negatives Verhalten bis jetzt auch nicht nachvollziehbar ändern.
 

x100f

Benutzer
Ein besonderes Problem bei Punkte-MPU besteht ja darin, dass man die früher 18, jetzt 8 Punkte ja nicht auf einen einzigen Schlag bekommt, sondern ganz genau mitverfolgen kann, wie sich das Punktekonto aufbaut und die kritische Grenze immer näher kommt. Es ist deshalb sehr naheliegend, dass sich jeder halbwegs vernünftig denkende Mensch sagen muss: Hoppla, jetzt wird's aber brenzlig, deshalb muss ich mich wohl oder übel halt mindestens so lang ganz genau an die Regeln halten, bis die Punkte wieder abgebaut sind! Um das zu kapieren, ist keine große Portion Intelligenz nötig.

Alle Punkte-Kandidaten sind also mit offenen Augen direkt ins Messer gelaufen! Weil aber normalerweise auch niemand "einfach nur so" mit einem Nagel in der Steckdose rumstochert, weil er so gerne immer wieder einen kräftigen elektrischen Schlag kriegt, ist ja die Frage naheliegend: Warum tut der das?

Für den Lernpsychologen gibt es nur eine einzige Antwort: DER MUSS IRGENDWAS GANZ TOLLES DAVON HABEN, dass der das trotz ganz klarer Nachteile (immer wieder Strafe zahlen bis hin zum Führerscheinverlust) hartnäckig immer wieder tut. Nur wenn du es schaffst, dem Gutachter das so klar und nachvollziehbar darzulegen, was genau du davon gehabt hast (psychologisch gesprochen heißt das: Wie sah dein Verstärker aus?), nur dann ist ein positives Gutachten überhaupt möglich. Es ist aber nur der erste Schritt dort hin.
 
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