Ersttäter TF 2,06%° MPU im Dezember

forever29

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Hallo zusammen, erstmal vielen Dank für dieses tolle Forum.
Ich war in den letzten Monaten stille Mitleserin und habe mir viele Tipps und Ratschläge von euch holen können.
Nun steht mein MPU Termin kurz bevor (18.12.) und es ist denk ich an der Zeit euch teilhaben zu lassen.

FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: weiblich
Größe: 163cm
Gewicht: 61
Alter: 41

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 9.10.2022
BAK: 2,06%°
Trinkbeginn: 16 Uhr
Trinkende: 21 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 22.36 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: 15 Monate

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: ja
Habe noch keinen gemacht: /

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: nein, nächste Woche
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):

Bundesland: Sachsen


Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: nein
Ich lebe abstinent seit: 25. Oktober 2022

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: ja
Urinscreening ja/nein: nein
Keinen Plan?: /

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: gestern Blut abgenommen

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): ja, über Zoom-Meetings
Psychologe/Verkehrspsychologe: nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung: /

MPU
Datum: 18.12.2023
Welche Stelle (MPI): DEKRA
Schon bezahlt?: nein
Schon eine MPU gehabt? Nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: /
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: /

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: nein
 

forever29

Benutzer
Tathergang


1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.

(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)


Es war der 9.10.2022, mein 40. Geburtstag.

Ich hatte meine Familie und Freunde zum Kaffeetrinken und Abendessen eingeladen, obwohl ich diesen Tag eigentlich nicht feiern wollte und habe im Vorfeld alle darum gebeten, diese "Zahl" nicht zu erwähnen.

Trotz der Bitte tauchte der größte Teil mit Geschenken mit der Zahl 40 auf, was mir sehr zu schaffen machte.

Bereits kurz nach dem Kaffeetrinken gegen 4 Uhr trank ich mein erstes Glas Wein mit Wasser gemischt (also Schorle).

Es wurden Späße über mein Alter gemacht und ich trank weiter.

Zum Abendessen gegen 18 Uhr hatte ich bereits eine knappe Flasche Rotwein mit Wasser gemischt getrunken.

Gegen 19 Uhr sind alle Gäste gegangen und ich saß mit meinem Mann, meinem Sohn und meiner Tochter zusammen weiterhin im Garten und habe weiter getrunken.

Gegen 21 Uhr sind die 3 rein, nachdem ich mit meinem Noch-Mann eine Diskussion hatte und er der Meinung war ich würde überreagieren.

Ich saß allein im Garten und ärgerte mich, dass ich so einen Aufriss gemacht habe, um dann allein draußen zu sitzen. Es waren zu dem Zeitpunkt dann ca 2 Flaschen Wein insgesamt (je 0,75 l mit 10% Alkohol) und beschlossen noch eine Runde Auto zu fahren.

Ich setzte mich ins Auto und fuhr los.

Nach ca 1 km (...Ortsangabe...) merkte ich, wie schwer mir das Fahren fällt, der Tunnelblick immer mehr wurde und ich beschloss im Schleichtempo zurück nach Hause zu fahren.

Ich war nur ca 10 Minuten unterwegs (aus dem Polizeibericht ebenfalls ersichtlich) und hatte bereits wieder auf meinem Parkplatz vor dem Haus geparkt, als es meine Autoscheibe klopfte und ein Polizist davor stand, welche telefonisch informiert wurden.

Nach einem Atemalkoholtest von 0.75 (~1,5%°) fuhren wir ins Krankenhaus zur Blutentnahme.

Dort wurde ich von einer Freundin abgeholt, welche mich dann nach Hause fahren wollte.

Im Auto hagelte es Vorwürfe, wie rücksichtslos ich wäre und doch genau wusste, dass sie morgen (am 10.10.2022) in den Urlaub fahren wollte.

Also bin ich in (...Ortsangabe.. ) (ca 2km von meinem Zuhause entfernt) ausgestiegen und den restlichen Weg nach Hause gelaufen.


2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?

(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)


Ca 1,5 Liter Wein


3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?


2 km. Ich hatte vorher keine Strecke oder Entfernung geplant.

Ich wollte lediglich "weg".


4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?

(Ja/Nein + Begründung)


Beim einsteigen dachte ich das, wurde aber dann schnell eines besseren belehrt durch Tunnelblick und fehlende Konzentration.

Nach Rücksprache mit meinem Noch-Mann war ich 21 Uhr nicht mehr ganz sicher auf den Beinen und sprach auch schon ziemlich "verwaschen".

Beim Aussteigen war ich dann sehr unsicher auf den Beinen.


5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?


Da nicht geplant war noch zu fahren und ich bereits zuhause war, wollte ich die Fahrt nicht vermeiden.


6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?


Nein, ich war nie auffällig.


7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?


Nach der Spätschicht haben wir ab und zu noch ein Feierabend-Bier getrunken, nachdem ich dann nach Hause gefahren bin.

Da dies nicht regelmäßig war (vielleicht 1-2 mal im Monat) kann ich keine Angaben machen wie oft es war.

Es blieb dort aber immer bei 1 Radler oder 1 Bier.

Ich bin bewusst 2 oder 3 mal nach Hause gefahren, wenn ich bei einer Freundin abends etwas getrunken hatte (1-2 Gläser Wein), war aber nicht auffällig.

Auch Restalkohol ist sicherlich vorgekommen, da ich mich mit dem Thema vorher nie auseinander gesetzt hatte und der Meinung war “Ich habe ja schließlich geschlafen.” Heute sehe ich das als extrem leichtsinnig und Verantwortungslos an, dass ich mich und vorallem andere so in Gefahr gebracht habe.



Exploration


8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?

(Allererste Erinnerung und erster Konsum)


Kontakt mit Alkohol schon in der Kindheit durch die Eltern, welche beide regelmäßig Alkohol getrunken haben.

Mit 14 habe ich dann zusammen mit Freunden zum ersten Mal bewusst Alkohol getrunken.


9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?


Von 1996-2002 nur zu Feierlichkeiten oder mit Freunden aller 2-3 Wochen und nur wenig Alkohol

Mitte 2002-2005 kein Alkohol, durch Schwangerschaft und Stillzeit meines Sohnes

2005-2009 unregelmäßig und wenig, ähnlich wie 1996-2002

2009-2011 kein Alkohol, durch Schwangerschaft und Stillzeit meiner Tochter

2011-2020 unregelmäßig, aber mehr als die Jahre zuvor

2021-Trunkenheitsfahrt:

Gerade an den Wochenenden habe ich öfters etwas getrunken.

Hauptsächlich Wein oder Weinschorle, ab und an auch mal Bier.

Unter der Woche nur zur Spätschicht.

Mein Trinkverhalten hat sich insbesondere in den letzten Monaten vor der Trunkenheitsfahrt stark verändert.

Nach der Trennung und der räumlichen Trennung mit meinem Mann im Haus (Bezug des "Kinderzimmers" von meinem Sohn) war besonders abends immer der Punkt wo ich nur noch abschalten wollte und die Lösung im Alkohol gesehen habe.

Aus ein bis 2 Gläsern Weinschorle am Abend wurden schnell mal 1-2 Flaschen.


10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?

(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Frühschicht-Wochen unter der Woche selten abends 1-2 Gläser Weinschorle

Spätschicht-Wochen Feierabend-Bier und zuhause dann meist noch 1-2 Bier oder auch Weinschorle

Nachtschicht-Woche unter der Woche nichts.

An den Wochenenden teilweise bis zu 2 Flaschen Weinschorle (60%Wein)


11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Das Feierabend-Bier mit den Arbeitskollegen auf dem Parkplatz der Firma, ansonsten überwiegend allein zuhause in meinem Zimmer bzw vor dem Umzug ins eigene Zimmer im Wohnzimmer.

Ab und an bei der Freundin am Wochenende 1-2 Gläser Wein.

Zu Grillabenden in geselliger Runde wurde auch getrunken.


12. Warum haben Sie getrunken?

(Innere + äußere Motive)


Ich hatte an dem Tag meinen 40. Geburtstag und es wurde "gefeiert".

Ansonsten war Alkohol für mich eine Art Stressbewältigung zum runter fahren und Kopf ausschalten.

Arbeit, Trennung, die häusliche Situation, Unstimmigkeiten bei der Kindererziehung, Unzufriedenheit mit mir selbst, haben mich zusätzlich gestresst.



13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?

(bei wenig und bei viel Alkohol)


Bei wenig Alkohol lockerer und aufgeschlossener und innerlich entspannter.

Bei viel Alkohol hauptsächlich müde, traurig, wenn ich allein war.

Bei feiern oder in Gesellschaft sehr redselig und fast schon "peinlich".

Teilweise auch reizbar und auf Konfrontation aus.


14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?


Lediglich mein Noch-Mann äußerte immer mal wieder Spitzen, wieviel ich wieder getrunken hätte, sorgte aber umgehend für Nachschub.

Ich habe sehr gereizt darauf reagiert, da er schließlich auch jeden Abend seine 3-4 Bier im Keller (Partyraum) getrunken hat.

Ansonsten gab es keine Hinweise Anderer.


15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?


Abgesehen von Streitereien mit meinem Noch-Mann, weil ich unter Alkoholeinfluss Themen ansprach, die ich sonst in mich hinein gefressen habe, gab es bis zum 9.10.2022 keine großen Auswirkungen auf mein Umfeld.

Im Nachhinein hat der Alkohol aber besonders meiner Gesundheit geschadet. (Müdigkeit, Bluthochdruck, Depressive Verstimmungen, Gewichtsschwankungen)


16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?

Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.


Ich lebe seit Oktober 2022 Abstinent.


17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?


Es gab mit 16 eine Situation, in der ich Volltrunken war und Freunde mich mit zu sich nach Hause genommen haben um auszunüchtern und natürlich der Tag der Trunkenheitsfahrt.


18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?


Ja, in beiden Schwangerschaften und der Stillzeit war Alkohol für mich absolut tabu. Ansonsten gab es auch zwischendurch immer mal wieder mehrere Wochen in denen ich komplett quf Alkohol verzichtet habe.


19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?

(mit Begründung)


Ich habe mich früher als normal trinkenden gesehen, da ich es meiner Meinung nach nie übertrieben habe.

Es ist heutzutage völlig “normal” zu trinken und so habe ich das dann auch gesehen.

Mal etwas Wein oder 1-2 Feierabend-Bier waren eben “normal”. Macht ja schließlich fast jeder.

Heute sehe ich das anders, da es eben nicht normal ist mehrere Wochenenden im Monat zu trinken.

Gerade durch den Podcast “Ohne Alkohol mit Natalie” wurde mir bewusst, wie sehr ich in dieser Spirale eigentlich schon gefangen war.

Es war nach Beginn der Abstinenz teilweise recht schwer den Leuten begreiflich zu machen, dass ich nichts mehr trinke und auch nichts trinken möchte.

Sätze wie “Eins geht schon.” oder “Was stimmt denn mit dir nicht?” fielen regelmäßig.

Ich musste mich regelrecht rechtfertigen, dass ich bewusst auf Alkohol verzichte.


Heute und in Zukunft


20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?

(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Nein, ich trinke keinen Alkohol mehr.


21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?


Ein halbes Glas Cuba Libre am 24.10.2022 in Prag. Dies war mein erstes alkoholisches Getränk nach der Trunkenheitsfahrt am 9.10.2022.

Ich habe das halbe Glas dann aber zurück gehen lassen und mir eine Limonade bestellt.

Trotzdem zählt dies für mich als letztes alkoholisches Getränk und meine Abstinenz begann am 25.10.2022.


22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?


Nein.


23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?


Ich trinke keinen Alkohol mehr, da mir bewusst geworden ist wie sehr er mir schadet.

Gesundheitlich und psychisch geht es mir seit der Abstinenz viel besser und darauf möchte ich nicht mehr verzichten.

Ich habe seit der Abstinenz sehr viel erreicht und möchte dies auf keinen Fall auf's Spiel setzen.

Ich kann mit Stress besser umgehen, fresse Probleme nicht mehr in mich hinein und habe Menschen gefunden, die mir mit Rat und Tat zur Seite stehen und die mir vorallem gezeigt haben, dass ich keinen Alkohol brauche um stolz auf mich und meine Fähigkeiten zu sein.


24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?


Die Trunkenheitsfahrt hat mir gezeigt, wie sehr der Alkohol mir schadet und wie wenig ich es unter Kontrolle hatte. Durch das auseinandersetzen mit dem Thema Alkohol und seiner Wirkung, ergaben viele Dinge plötzlich einen Sinn. Die Stimmungsschwankungen, der Blutdruck, Gewichtsschwankungen, unreine Haut usw.

Ich hatte das vorher nie direkt mit Alkohol in Verbindung gebracht.


25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?


Ich habe nach der TF 14 Tage nichts getrunken und dann in einem Kurzurlaub ein Glas Cuba Libre bestellt.

Schon nach einem halben Glas hatte ich das Gefühl mein Kopf fühlt sich schwerer an und ließ es zurück gehen. Im Nachhinein betrachtet, war es wahrscheinlich nur Einbildung, wenn man bedenkt wie sehr mein Körper zu diesem Zeitpunkt an Alkohol gewöhnt war.

Nach diesem Urlaub kam auch der Brief mit dem tatsächlichen Blutalkoholwert von 2,06%° und mir wurde schlagartig bewusst, wie viel ich in den Monaten vorher getrunken haben musste um überhaupt so einen Wert erreichen zu können, ohne umzufallen.

Ich begann mich in Foren anzumelden und zu belesen, habe Bücher, Hörbücher und Podcasts zum Thema Alkohol, Sucht, Auswirkungen durch gearbeitet und mich intensiv mit den Nebenwirkungen und Folgen von Alkoholkonsum auseinander gesetzt.

Zu dieser Zeit habe ich auch an den ersten Zoom Meetings teilgenommen.

Gerade in der Anfangszeit erwischte ich mich selbst immer mal wieder wie ich beim Einkaufen einen Blick in das Weinregal geworfen habe und dieses “Los, eine Flasche kannste mitnehmen” im Kopf.

Besonders an solchen Tagen haben mir die Zoom Meetings sehr geholfen und der Austausch mit anderen, da diese rund um die Uhr erreichbar waren.


26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?


Ich bin ruhiger und ausgeglichener, habe endlich wieder angefangen aktiv Sport zu treiben, habe mir eine Wohnung gesucht und bin ausgezogen, habe wieder angefangen Klavier zu spielen, zu häkeln und zu malen, habe die Ausbildung zum Brandschutzhelfer absolviert, bin mittlerweile aktives Mitglied im Betriebrat meiner Firma und habe meine Ersthelfer Ausbildung aufgefrischt.

Arbeitskollegen haben mich besonders in der Anfangszeit der Abstinenz oft angesprochen, dass ich ausgeglichener und fröhlicher wirke, was mich in meinem Vorhaben noch bestärkte.

Desweiteren habe ich zu meinem Noch-Mann ein sehr freundschaftliches Verhältnis aufgebaut, wir essen immernoch jeden Sonntag alle 4 zusammen - entweder bei ihm oder bei mir und wir unternehmen auch noch gemeinsame Aktivitäten, besonders mit unserer Tochter, ab und an auch alle 4 zusammen (zb Freizeitpark).

Ein zurück gibt es für uns beide aber nicht, darin sind wir uns einig.


27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?


Es geht mir ohne den Alkohol so viel besser, dass ich darauf auf keinen Fall mehr verzichten möchte und werde. Heute kann ich offen über meine Probleme sprechen, sowohl in der Familie, als auch mit Freunden, Arbeitskollegen oder auch in Foren oder den Selbsthilfegruppen online.


28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?

(mit Begründung)


Nein, das kann ich nicht.

Ich möchte weder meine Gesundheit, noch die Gesundheit anderer je wieder dermaßen auf's Spiel setzen.

Es hätte in dieser Nacht so viel passieren können, was mir unter Alkoholeinfluss gar nicht so bewusst war. Sei es ein Unfall mit einem anderen Fahrzeug oder einem Fußgänger.

Selbst wenn es “nur” ein Baum gewesen wäre, hätten meine Kinder ihre Mutter verlieren können.

Im Nachhinein ein so extrem schmerzhafter Gedanke, an den ich in dieser Nacht nicht gedacht habe.

Ich verzichte nicht darauf, weil ich es muss, sondern weil ich es möchte.

Um es mit den Worten von Natalie Stüben zu sagen:

“Ein Leben ohne Alkohol ist kein Verlust, es bedeutet Freiheit.”


29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?


Indem ich komplett abstinet lebe.


30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?


Nein
 

forever29

Benutzer
Ich habe einen Hefter angelegt mit den Abstinenznachweisen, Hobbys, der Promilleberechnung, meinen Beleg zum Umzug (Meldebescheinigung), Nachweis der Lehrgänge der Firma in den letzten Monaten, dem Polizeibericht um diese 10 Minuten nachzuweisen und die Leberwerte kommen natürlich auch noch mit rein, wenn die Ergebnisse vorliegen. Durch eine chronische HPV Infektion könnten diese Werte erhöht sein, weshalb ich den Arztbericht bzw die Diagnose von 2021 ebenfalls beigefügt habe.
Zusätzlich nehme ich meinen "Sober" - Jahresplaner mit, in dem ich übers Jahr meinen Alltag notiert habe. Gewohnheiten Übersicht (Hobbys, Schritte, schlaf, Meditation, Laufen, Vitamine, self-care usw), Lieder, Sprüche, Bücher und Podcasts zum Thema Alkohol und Nüchternheit, die Zoom-Meeting zugangsdaten sind dort such drin, sowie Achtsamkeitsübungen zur Stressbewältigung (wie die Hobbys).

Klingt alles recht viel, ich weiß.
Aber aufgeteilt auf ein Jahr ohne Führerschein in der eigenen Wohnung und zur Aufarbeitung und zum stabil Abstinent werden, fand ich es sehr gut und würde dies auch gern vorlegen um zu zeigen, dass ich mich mit dem Thema Alkohol und dem kompletten Verzicht intensiv beschäftigt habe.

Liebe Grüße und danke schon mal für eure Hilfe.
 

dummgelaufen

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Guten Abend forever29,

nun bin ich hier nur sehr selten angemeldet, weil meine MPU vor einigen Jahren dank des Forums im allgemeinen und eines Moderators im besonderen beim ersten Versuch erfolgreich war - dennoch lese ich hier jeden Tag mit, nur unangemeldet eben.

An dieser Stelle mache ich es kurz: MIt diesem Fragebogen hast Du nur eine geringe Chance, eher gar keine, das ist noch ALLES viel zu dünn, ein paar Sachen greife ich mal raus:
  • Von zwei Flaschen Wein kannst Du unmöglich diesen Pegel erreichen, da muss (viel!) mehr gewesen sein, es waren wohl eher drei, das könnte hinkommen.
  • Die Antwort auf die 7 ist pure Verharmlosung, der Spuk wäre hier wohl schon vorbei. Immerhin hast Du es geschafft, den Schlüssel zu finden und los zu fahren (andere würden das Auto gar nicht erst finden).
  • Die 12 ist DIE Kernfrage und genauso oberflächlich beantwortet wie der Rest. Aus der dritten Zeile Deiner Antwort lässt sich viel mehr machen, darauf könntest Du aufbauen..
  • Spätestens bei der 28 ist dann Ende: Du MUSST es Dir vorstellen können! Meine Antwort damals (sinngemäss): "Ja, das kann ich mir nicht nur vorstellen, sondern ich MUSS es mir vorstellen können, denn anderenfalls können meine Vermeidungsstrategien nicht greifen." Dann habe ich so lange dazu gelabert, bis die GA meinte, dass die Frage mehr als beantwortet sei und sie sehr zufrieden wäre.
Vor Dir liegt also noch ne Menge Arbeit, denn die vier Wochen sind schnell rum - für unmöglich halte ich es nicht, aber Du musst dran bleiben. Lies Dir mal die "guten FB" durch, dann siehst Du was fehlt, und es fehlt jede Menge.

Du hast noch nicht bezahlt beim MPI, insofern könntest Du die AB verlängern und Dir noch einige Monate Zeit für eine dann aber intensive und solide Vorbereitung nehmen.

Das mag jetzt hart für Dich sein, aber Dich für so einen FB zu "streicheln" ist bestimmt nich zielführend. Andere werden sich aber auch noch dazu melden...
 
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forever29

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Von zwei Flaschen Wein kannst Du unmöglich diesen Pegel erreichen, da muss (viel!) mehr gewesen sein, es waren wohl eher drei, das könnte hinkommen.
Sie haben insgesamt 144 g Alkohol getrunken.

Maximaler Promillewert: 3.13

Hallo dummgelaufen,

Das kommt bei dem online Rechner Kenn dein Limit heraus und auch beim ausrechnen mit der Widmark Formel kam ich auf einen ähnlichen Wert. Ich bin eine Frau mit damals 63 Kilo, von daher haut die Mengenangabe schon hin meines Erachtens. Die Blutentnahme war ca 6 Stunden nach Trinkbeginn, wenn ich da also pro Stunde 0,15 abziehe, komme ich immernoch auf 2,2 %°


Zu Nummer 7 kann ich nur sagen, dass es der Wahrheit entspricht. Ich bin nie betrunken, geschweige denn Volltrunken Auto gefahren, es blieb immer bei dem Feierabend Bier bzw bei höchstens 2 Gläsern Wein bei meiner Freundin.
Restalkohol sicherlich, aber ansonsten war das für mich tabu.
Irgendwelche Grillabende usw fanden bei uns zuhause statt, von daher musste ich nicht mehr fahren und abgeschossen mit 2 oder auch vielleicht 3 Flaschen Schorle hab ich mich nur an den Wochenenden zuhause. Danach bin ich nicht gefahren. Nicht mal am nächsten Tag, da mein Mann prinzipiell gefahren ist, wenn wir an den Wochenenden etwas unternommen haben. ‍

Zu den restlichen Punkten würde ich mir gern noch ein paar Meinungen anhören, wenn das möglich ist, bevor ich darauf eingehe.

Trotzdem erstmal Dankeschön für deine Antwort.
 

Fredi

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Hallo forever29,

zuallererst du hast ja noch 4 Wochen, wir alle wissen das man in der Zeit nervös ist, aber das wird schon :zwinker0004:

Alkohol finde ich schlüssig.

zu P7

1-2 mal im Monat ist regelmäßig (zumindest was die MPU Seite ist)

Wie wäre es du sagst es war regelmäßig 1-2 mal im Monat dann die Angabe der Getränke und kommst somit auf über hunderte Fahrten. (ist nicht gelogen und das was die Statistik sagt. Auch 0,1 Promille ist fahren unter Alkohol)

Das letzte Drittel ist dem GA am Wichtigsten, da es Zeigt ob du dauerhaft durchhalten kannst. (ich hatte nur 35 Minuten Gespräch, innerhalb von 10 Minuten sind wir die ersten 2 Blöcke regelrecht durchgerannt und dann ab 23 wurde es intensiv).
Ich bezweifle das der GA so viel zeit sich nehmen will alle deine Unterlagen durchzusehen (der Arzt schon eher), es wäre meiner Meinung nach sinnvoller das alles mündlich mitzuteilen.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?


Ich trinke keinen Alkohol mehr, da mir bewusst geworden ist wie sehr er mir schadet.

Gesundheitlich und psychisch geht es mir seit der Abstinenz viel besser und darauf möchte ich nicht mehr verzichten.
zb hier, ok es geht dir besser, aber warum, was hat sich genau verändert. Das will der GA hören.

bei P24 wünsche ich mir auch mehr Details ähnlich wie in P26.

bei P25 lese ich eine sucht raus, gerade mit der Supermarktsituation, da sollt nochmal ein Profi drüber gucken. (bin mir nicht sicher wie das gewertet wird, da du ja Selbsthilfe genommen hast. Weiß nicht ob das reicht. Die werde schon gucken)

Schreib noch etwas wie es mit den freunden läuft. Wo es sich verbessert hat, wo nicht.

Und vllt noch ziele die du verfolgst, im Sport oder beruflich (die du nur ohne Alkohol schaffst)

Ich drücke dir die Daumen

Fredi
 

forever29

Benutzer
Kurzes Update.
Leberwerte empfand die Ärztin als sehr gut und unbedenklich.
GGT 0.29
ASL 0.30
AST 0,33

Dafür gab's aber ein Rezept, weil der Blutdruck trotz Abstinenz und Sport immernoch nicht ideal ist.

Ich hab die Punkte 7, 24, 26 und 27 nochmal überarbeitet bzw ausführlicher geschrieben und bei Punkt 27 die Ziele für Beruf und Privat mit rein geschrieben
Soll ich bei Punkt 25 das mit dem Supermarkt lieber einfach raus nehmen?

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Nach der Spätschicht haben wir ab und zu noch ein Feierabend-Bier getrunken, nachdem ich dann nach Hause gefahren bin.
Da dies nicht regelmäßig war (höchstens 1-2 mal im Monat innerhalb der letzten 2 Jahre) kann ich nur schätzen, dass es ca 20 mal war, da ich teilweise auch zu Fuß auf Arbeit war.
Es blieb dort aber immer bei 1 Radler oder 1 Bier.
Ich bin bewusst 2 oder 3 mal nach Hause gefahren, wenn ich bei einer Freundin abends etwas getrunken hatte (1-2 Gläser Wein), war aber nicht auffällig.
Wenn wir mehr getrunken haben, bin ich bei ihr geblieben oder heim gelaufen (Entfernung bis nach Hause ca 1km)
Ansonsten habe ich nur zu Hause getrunken.
Grillabende fanden überwiegend bei uns zuhause statt und wenn ich an den Wochenenden (Freitags und Samstagabend) viel getrunken habe musste ich nicht fahren, da Ausflüge am Wochenende immer zusammen stattgefunden haben und mein Mann prinzipiell fuhr.
Restalkohol ist sicherlich vorgekommen, besonders in den Spätschicht Wochen, da ich mich mit dem Thema vorher nie auseinander gesetzt hatte und der Meinung war “Ich habe ja schließlich geschlafen.” Heute sehe ich das als extrem leichtsinnig und Verantwortungslos an, dass ich mich und vorallem andere so in Gefahr gebracht habe.


24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?


Die Trunkenheitsfahrt hat mir gezeigt, wie sehr der Alkohol mir schadet und wie wenig ich es unter Kontrolle hatte. Durch das auseinandersetzen mit dem Thema Alkohol und seiner Wirkung, ergaben viele Dinge plötzlich einen Sinn. Die Stimmungsschwankungen, der Blutdruck, Gewichtsschwankungen, unreine Haut, die dauerhafte Müdigkeit, die Hangover am Wochenende usw.

Ich hatte das vorher nie direkt mit Alkohol in Verbindung gebracht, sondern eher auf Überlastung geschoben, weshalb weniger trinken oder weg lassen nie in der Überlegung war.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Ich bin ruhiger und ausgeglichener, habe endlich wieder angefangen aktiv Sport zu treiben, habe mir eine Wohnung gesucht und bin ausgezogen, habe wieder angefangen Klavier zu spielen, zu häkeln und zu malen, habe die Ausbildung zum Brandschutzhelfer absolviert, bin mittlerweile aktives Mitglied im Betriebrat meiner Firma und habe meine Ersthelfer Ausbildung aufgefrischt.
Arbeitskollegen haben mich besonders in der Anfangszeit der Abstinenz oft angesprochen, dass ich ausgeglichener und fröhlicher wirke, was mich in meinem Vorhaben noch bestärkte.
Aktuell läuft die Bewerbung zum sogenannten Prozesstechnologe, welches beruflich ein enormer Aufstieg wäre und die Chancen stehen sehr gut.
Desweiteren habe ich zu meinem Noch-Mann ein sehr freundschaftliches Verhältnis aufgebaut, wir essen immernoch jeden Sonntag alle 4 zusammen - entweder bei ihm oder bei mir und wir unternehmen auch noch gemeinsame Aktivitäten, besonders mit unserer Tochter, ab und an auch alle 4 zusammen (zb Freizeitpark).
Ein zurück gibt es für uns beide aber nicht, darin sind wir uns einig.
Zu meiner damaligen besten Freundin habe ich kaum noch Kontakt.
Als ich anfing mich mit mir selbst auseinander zu setzen und besonders auf meine Bedürfnisse zu achten, fühlte sie sich vernachlässigt und verstand auch nicht, warum ich abends nicht mehr auf ein Glas Wein zum quatschen vorbeikommen wollte.
Mit alkoholfreien Getränken wäre das schließlich nicht dasselbe.
Ich habe allerdings in meiner Arbeitskollegin eine sehr gute Freundin gefunden, mit der ich jederzeit sprechen kann.
Ebenso unterstützen mich meine Vorgesetzten sowohl in meinem Vorhaben zum Aufstieg im Berufsleben, als auch privat, wenn ich Probleme habe. Das Verhältnis ist sehr freundschaftlich und ich weiß, dass ich mich auf alle 3 verlassen kann.
Durch den Umzug bin ich auch mit meinen Nachbarn mittlerweile gut befreundet.
Wir sitzen gern im Sommer gemeinsam draußen und keiner hat sich je negativ geäußert, weil ich mit Limonade oder Apfelschorle da sitze bzw jetzt im Winter mit Tee oder Kinderpunsch, anstatt Glühwein.
 

forever29

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Der Vollständigkeit halber hier noch die Frage 27 und da die Frage 28 auch bemängelt wurde, habe ich diese ebenfalls noch etwas umformuliert.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?


Es geht mir ohne den Alkohol so viel besser, dass ich darauf auf keinen Fall mehr verzichten möchte und werde. Heute kann ich offen über meine Probleme sprechen, sowohl in der Familie, als auch mit Freunden, Arbeitskollegen oder auch in Foren oder den Selbsthilfegruppen online.
Ich habe im Sport, im häkeln, Klavierspielen und malen meinen Ausgleich für Stress gefunden.
Ich höre aktiv in mich hinein und lasse Emotionen zu.
Wenn ich traurig bin, verdränge ich das nicht mehr, sondern analysiere die Gründe dafür und suche nach Lösungen um dies zu ändern.
Wenn ich fröhlich bin, genieße ich die Zeit und lass mir das von anderen nicht vermiesen, auch wenn es sich nur um Kleinigkeiten handelt.
Ich habe mir als Ziel gesetzt mich beruflich weiter zu bilden.
Aktuell läuft die Bewerbung zum Prozesstechnologe noch und ich warte auf Rückmeldung.
Desweiteren habe ich für nächstes Jahr einen Yogakurs geplant und möchte beim joggen die 5 km in 25 Minuten erreichen.
Dort liege ich aktuell bei ca 35 Minuten.
Mein Blutdruck hatte sich zwar seit der Abstinenz gebessert, war aber immernoch nicht ideal, trotz Sport und Achtsamkeitsübungen.
Aus diesem Grund nehme ich seit dem 18.11.2023 eine halbe Tablette RamiLich.




28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?

(mit Begründung)


Aktuell kann ich mir das nicht vorstellen. .

Ich möchte weder meine Gesundheit, noch die Gesundheit anderer je wieder dermaßen auf's Spiel setzen.
Es hätte in dieser Nacht so viel passieren können, was mir unter Alkoholeinfluss gar nicht so bewusst war. Sei es ein Unfall mit einem anderen Fahrzeug oder einem Fußgänger.
Selbst wenn es “nur” ein Baum gewesen wäre, hätten meine Kinder ihre Mutter verlieren können.
Im Nachhinein ein so extrem schmerzhafter Gedanke, an den ich in dieser Nacht nicht gedacht habe.
Ich verzichte nicht darauf, weil ich es muss, sondern weil ich es möchte.
Ich weiß, dass ich in Situationen, in denen ich mit dem Gedanken spielen würde wieder zu trinken, sofort meine Bezugspersonen kontaktieren kann.
Ich habe in meinem einen Vorgesetzten eine Art Vaterersatz gefunden, der auch mitten in der Nacht für mich erreichbar wäre (seine Worte: “sobald du in irgendeiner Form Hilfe brauchst, rufst du an - auch mitten in der Nacht").
Und ich weiß, dass er das vollkommen ernst gemeint hat.
Das gleiche gilt für meine Arbeitskollegin, mit der ich in der Zwischenzeit auch sehr viel privaten Kontakt habe und ich absolutes Vertrauen zu ihr habe.
Sie steht mir immer mir Rat und Tat zur Seite und ist eine sehr gute Freundin geworden.
 

admin

Administrator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo forever,
zu Frage 28: Du musst es Dir aber vorstellen können und auch professionelle Hilfe in Erwähnung ziehen können...
 
Zuletzt bearbeitet:

forever29

Benutzer
Hallo forever,
zu Frage 29: Du musst es Dir aber vorstellen können und auch professionelle Hilfe in Erwähnung ziehen können...
Reicht da die unformulierung, dass ich es mir aktuell nicht vorstellen kann, aber weiß, dass die Gefahr immer besteht.
Das ich mich auf meinen Vorgesetzten und meine Arbeitskollegin jederzeit verlassen kann, hab ich in der letzten Nachricht ja schon hinzugefügt.
Ich hätte keinerlei Probleme mir in dem Falle auch professionelle Hilfe zu suchen, bin nur zur Zeit wirklich voll und ganz von der Abstinenz überzeugt.
Ich habe nicht vor nach der MPU wieder etwas zu trinken.
 

Michael-NRW

Benutzer
Bei 28 heißt die Frage, welche du beantwortet hast "werden sie wieder alkoholisiert am Straßenverkehr teilnehmen?" Du bist doch nur einmal besoffen gefahren...
Lies dir bitte nochmal die Frage durch!
 

admin

Administrator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Es ging um Frage 28...
Du musst es Dir vorstellen können!
Denn sonst könnten keine Vermeidungsstrategien greifen....
 

forever29

Benutzer
Ich glaub admin hatte das auf Frage 29 bezogen. Weil es oben ja schonmal um dieses "vorstellen" ging
Jetzt hab ich selbst die Fragen durcheinander gebracht.
In Frage 28 heißt es doch
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
Von daher sind doch allgemein die Gewohnheiten zum Thema Alkohol gemeint, oder sehe ich das falsch?
Oder meinst du ich bin in der Antwort zu sehr auf das Thema fahren unter Alkoholeinfluss eingegangen?
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo forever,

unser admin meinte, dass diese Aussage von dir (bei der Frage 28)
Aktuell kann ich mir das nicht vorstellen. .
nicht zielführend ist. Auch wenn du es dir "aktuell" nicht vorstellen kannst, so ist die Gefahr eines "Rückfalls in alte Gewohnheiten" und damit auch die Gefahr wieder zum Alkohol zu greifen, immer da. Von daher sollte man sich nie zu sicher sein und es sich somit immer vorstellen können "rückfällig" zu werden - eben um achtsam zu bleiben was den Alkohol angeht...

Ich kann es (aus zeitlichen Gründen) nicht versprechen, werde aber versuchen nochmal auf deinen gesamten FB einzugehen, dazu wäre es sehr hilfreich, wenn du ihn noch einmal "am Stück" einstellen würdest, damit ich mir die Einzelteile nicht zusammensuchen muss - danke.
 

forever29

Benutzer
@Nancy
Danke, ja - war mir dann auch eingeleuchtet und ich habe es nochmal umformuliert.
Hier noch einmal der überarbeitete Fragebogen
Ich überlege dieses halbe Glas Cuba Libre weg zu lassen und den letzten Trinktag bei dem 9.10. zu belassen. Wobei das dann ja "Lügen" wäre und damit tu ich mich etwas schwer.


Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.


Es war der 9.10.2022, mein 40. Geburtstag.
Ich hatte meine Familie und Freunde zum Kaffeetrinken und Abendessen eingeladen, obwohl ich diesen Tag eigentlich nicht feiern wollte und habe im Vorfeld alle darum gebeten, diese "Zahl" nicht zu erwähnen.
Trotz der Bitte tauchte der größte Teil mit Geschenken mit der Zahl 40 auf, was mir sehr zu schaffen machte.
Bereits kurz nach dem Kaffeetrinken gegen 4 Uhr trank ich mein erstes Glas Wein mit Wasser gemischt (also Schorle).
Es wurden Späße über mein Alter gemacht und ich trank weiter.
Zum Abendessen gegen 18 Uhr hatte ich bereits eine knappe Flasche Rotwein mit Wasser gemischt getrunken.
Gegen 19 Uhr sind alle Gäste gegangen und ich saß mit meinem Mann, meinem Sohn und meiner Tochter zusammen weiterhin im Garten und habe weiter getrunken.
Gegen 21 Uhr sind die 3 rein, nachdem ich mit meinem Noch-Mann eine Diskussion hatte und er der Meinung war ich würde überreagieren.
Ich saß allein im Garten und ärgerte mich, dass ich so einen Aufriss gemacht habe, um dann allein draußen zu sitzen. Es waren zu dem Zeitpunkt dann ca 2 Flaschen Dornfelder Rotwein lieblich insgesamt (je 0,75 l mit 10,5% Alkohol) und beschlossen noch eine Runde Auto zu fahren.
Ich setzte mich ins Auto und fuhr los.
Nach ca 1 km (Ortsangabe) merkte ich, wie schwer mir das Fahren fällt, der Tunnelblick immer mehr wurde und ich beschloss im Schleichtempo zurück nach Hause zu fahren.
Ich war nur ca 10 Minuten unterwegs (aus dem Polizeibericht ebenfalls ersichtlich) und hatte bereits wieder auf meinem Parkplatz vor dem Haus geparkt, als es meine Autoscheibe klopfte und ein Polizist davor stand, welche telefonisch informiert wurden.
Nach einem Atemalkoholtest von 0.75 (~1,5%°) fuhren wir ins Krankenhaus zur Blutentnahme.
Dort wurde ich von einer Freundin abgeholt, welche mich dann nach Hause fahren wollte.
Im Auto hagelte es Vorwürfe, wie rücksichtslos ich wäre und doch genau wusste, dass sie morgen (am 10.10.2022) in den Urlaub fahren wollte.
Also bin ich in -Ortsangabe- (ca 2km von meinem Zuhause entfernt) ausgestiegen und den restlichen Weg nach Hause gelaufen.


2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?

Ca 1,5 Liter Dornfelder Rotwein mit 10,5% Alkohol

16-17 Uhr 0,25l
17-18 Uhr 0,25l
18-19 Uhr 0,25l
19-20 Uhr 0,25l
20-21 Uhr 0,5l


3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

2 km. Ich hatte vorher keine Strecke oder Entfernung geplant.
Ich wollte lediglich "weg".

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?

Beim einsteigen dachte ich das, wurde aber dann schnell eines besseren belehrt durch Tunnelblick und fehlende Konzentration.
Nach Rücksprache mit meinem Noch-Mann war ich 21 Uhr nicht mehr ganz sicher auf den Beinen und sprach auch schon ziemlich "verwaschen".
Beim Aussteigen war ich dann sehr unsicher auf den Beinen.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Da nicht geplant war noch zu fahren und ich bereits zuhause war, wollte ich die Fahrt nicht vermeiden.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein, ich war nie auffällig.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Nach der Spätschicht haben wir ab und zu noch ein Feierabend-Bier getrunken, nachdem ich dann nach Hause gefahren bin.
Da dies nicht regelmäßig war (höchstens 1-2 mal im Monat innerhalb der letzten 2 Jahre) kann ich nur schätzen, dass es ca 20 mal war, da ich teilweise auch zu Fuß auf Arbeit war.
Es blieb dort aber immer bei 1 Radler oder 1 Bier.
Ich bin bewusst 2 oder 3 mal nach Hause gefahren, wenn ich bei einer Freundin abends etwas getrunken hatte (1-2 Gläser Wein), war aber nicht auffällig.
Wenn wir mehr getrunken haben, bin ich bei ihr geblieben oder heim gelaufen (Entfernung bis nach Hause ca 1km)
Ansonsten habe ich nur zu Hause getrunken.
Grillabende fanden überwiegend bei uns zuhause im Garten statt und wenn ich an den Wochenenden (Freitags und Samstagabend) viel getrunken habe musste ich nicht fahren, da Ausflüge am Wochenende immer zusammen stattgefunden haben und mein Mann prinzipiell fuhr.
Restalkohol ist sicherlich vorgekommen, besonders in den Spätschicht Wochen, da ich mich mit dem Thema vorher nie auseinander gesetzt hatte und der Meinung war “Ich habe ja schließlich geschlafen.” Heute sehe ich das als extrem leichtsinnig und Verantwortungslos an, dass ich mich und vorallem andere so in Gefahr gebracht habe.


Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Kontakt mit Alkohol schon in der Kindheit durch die Eltern, welche beide regelmäßig Alkohol getrunken haben.
Mit 14 habe ich dann zusammen mit Freunden zum ersten Mal bewusst Alkohol getrunken.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Von 1996-2002 nur zu Feierlichkeiten oder mit Freunden aller 2-3 Wochen und nur wenig Alkohol
Mitte 2002-2005 kein Alkohol, durch Schwangerschaft und Stillzeit meines Sohnes
2005-2009 unregelmäßig und wenig, ähnlich wie 1996-2002
2009-2011 kein Alkohol, durch Schwangerschaft und Stillzeit meiner Tochter
2011-2020 unregelmäßig, aber mehr als die Jahre zuvor
2021-Trunkenheitsfahrt:
Gerade an den Wochenenden habe ich öfters etwas getrunken.
Hauptsächlich Wein oder Weinschorle, ab und an auch mal Bier.
Unter der Woche nur zur Spätschicht.
Mein Trinkverhalten hat sich insbesondere in den letzten Monaten vor der Trunkenheitsfahrt stark verändert.
Nach der Trennung und der räumlichen Trennung mit meinem Mann im Haus (Bezug des "Kinderzimmers" von meinem Sohn) war besonders abends immer der Punkt wo ich nur noch abschalten wollte und die Lösung im Alkohol gesehen habe.
Aus ein bis 2 Gläsern Weinschorle am Abend wurden schnell mal 2-3 Flaschen.


10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?

(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Frühschicht-Wochen unter der Woche selten abends 1-2 Gläser Weinschorle
Spätschicht-Wochen Feierabend-Bier und zuhause dann meist noch 1-2 Bier oder auch Weinschorle
Nachtschicht-Woche unter der Woche nichts.
An den Wochenenden teilweise bis zu 3 Flaschen Weinschorle (60%Wein)

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Das Feierabend-Bier mit den Arbeitskollegen auf dem Parkplatz der Firma, ansonsten überwiegend allein zuhause in meinem Zimmer bzw vor dem Umzug ins eigene Zimmer im Wohnzimmer.
Ab und an bei der Freundin am Wochenende 1-2 Gläser Wein.
Zu Grillabenden in geselliger Runde wurde auch getrunken.

12. Warum haben Sie getrunken?

(Innere + äußere Motive)


Ich hatte an dem Tag der TF meinen 40. Geburtstag und es wurde "gefeiert".
Ansonsten war Alkohol für mich vorallem in den Monaten vor der TF eine Art Stressbewältigung zum runter fahren und Kopf ausschalten.
Arbeit, Trennung, die häusliche Situation, dass ich mit 40 Jahren in einem Kinderzimmer lebe, Unstimmigkeiten bei der Kindererziehung- da er immer alles durchgehen lassen hat und ich dann zurechtweisen und ausbremsen musste, wenn die Kids wieder mal übertrieben haben, Unzufriedenheit mit mir selbst, haben mich zusätzlich gestresst.
Früher war es oft ein trinken um einfach dazu zu gehören, artete aber nie aus, indem ich übermäßig viel trank.


13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?


Bei wenig Alkohol lockerer und aufgeschlossener und innerlich entspannter.
Bei viel Alkohol hauptsächlich müde, traurig, wenn ich allein war.
Bei feiern oder in Gesellschaft sehr redselig und fast schon "peinlich".
Teilweise auch reizbar und auf Konfrontation aus.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?


Lediglich mein Noch-Mann äußerte immer mal wieder Spitzen in den letzten Monaten, wieviel ich wieder getrunken hätte, sorgte aber umgehend für Nachschub wenn er einkaufen war, ohne das ich ihn gefragt habe.
Ich habe sehr gereizt darauf reagiert, da er schließlich auch jeden Abend seine 3-4 Bier im Keller (Partyraum) getrunken hat.
Wenn ich ihn darauf ansprach spielte er das aber immer runter, da er schließlich ein “Mann” wäre und das wäre etwas völlig anderes.
Ansonsten gab es keine Hinweise Anderer da ich ja überwiegend an den Wochenenden und allein getrunken habe.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Abgesehen von Streitereien mit meinem Noch-Mann, weil ich unter Alkoholeinfluss Themen ansprach, die ich sonst in mich hinein gefressen habe, gab es bis zum 9.10.2022 keine großen Auswirkungen auf mein Umfeld.
Im Nachhinein hat der Alkohol aber besonders meiner Gesundheit geschadet. (Müdigkeit, Bluthochdruck, Depressive Verstimmungen, Kopfschmerzen bis zu 3 Tage nach dem trinken, Gewichtsschwankungen durch Heißhungerattacken)

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?

Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Ich lebe seit Oktober 2022 Abstinent.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Es gab mit 16 eine Situation, in der ich Volltrunken war und Freunde mich mit zu sich nach Hause genommen haben um auszunüchtern und natürlich der Tag der Trunkenheitsfahrt.
Zuhause hab ich getrunken bis ich müde genug war und eingeschlafen bin.


18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Ja, in beiden Schwangerschaften und der Stillzeit war Alkohol für mich absolut tabu. Ansonsten gab es auch zwischendurch immer mal wieder mehrere Wochen in denen ich komplett auf Alkohol verzichtet habe.


19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?


Ich habe mich früher als normal trinkenden gesehen, da ich es meiner Meinung nach nie übertrieben habe.
Es ist heutzutage völlig “normal” zu trinken und so habe ich das dann auch gesehen.
Mal etwas Wein oder 1-2 Feierabend-Bier waren eben “normal”. Macht ja schließlich fast jeder.
Heute sehe ich das anders, da es eben nicht normal ist mehrere Wochenenden im Monat zu trinken.
Gerade durch den Podcast “Ohne Alkohol mit Natalie” wurde mir bewusst, wie sehr ich in dieser Spirale eigentlich schon gefangen war.
Es war nach Beginn der Abstinenz teilweise recht schwer den Leuten begreiflich zu machen, dass ich nichts mehr trinke und auch nichts trinken möchte.
Sätze wie “Eins geht schon.” oder “Was stimmt denn mit dir nicht?” fielen regelmäßig.
Ich musste mich regelrecht rechtfertigen, dass ich bewusst auf Alkohol verzichte.


Heute und in Zukunft


20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?


Nein, ich trinke keinen Alkohol mehr.


21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Ein halbes Glas Cuba Libre am 24.10.2022 in Prag. Dies war mein erstes alkoholisches Getränk nach der Trunkenheitsfahrt am 9.10.2022.

Ich habe das halbe Glas dann aber zurück gehen lassen und mir eine Limonade bestellt.
Trotzdem zählt dies für mich als letztes alkoholisches Getränk und meine Abstinenz begann am 25.10.2022.


22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Nein.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?


Ich trinke keinen Alkohol mehr, da mir bewusst geworden ist wie sehr er mir schadet.
Gesundheitlich und psychisch geht es mir seit der Abstinenz viel besser und darauf möchte ich nicht mehr verzichten.
Mein Hautbild ist besser geworden, ich habe keine starken Gewichtsschwankungen mehr, mein Blutdruck ist gesunken, habe keinen Heißhunger mehr, ich bin im allgemeinen glücklicher und grübel nicht über jede Kleinigkeit ewig nach, mein Selbstvertrauen ist gestiegen und meine Stimmungsschwankungen haben sich auf ein Minimum reduziert.
Ich kann mit Stress besser umgehen, fresse Probleme nicht mehr in mich hinein und habe Menschen gefunden, die mir mit Rat und Tat zur Seite stehen und die mir vorallem gezeigt haben, dass ich keinen Alkohol brauche um stolz auf mich und meine Fähigkeiten zu sein.
Meine Konzentration ist besser geworden, ich bin produktiver und habe im allgemeinen mehr Energie.
Ich habe seit der Abstinenz sehr viel erreicht und möchte dies auf keinen Fall auf's Spiel setzen.


24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?


Die Trunkenheitsfahrt hat mir gezeigt, wie sehr der Alkohol mir schadet und wie wenig ich es unter Kontrolle hatte. Durch das auseinandersetzen mit dem Thema Alkohol und seiner Wirkung, ergaben viele Dinge plötzlich einen Sinn. Die Stimmungsschwankungen, der Blutdruck, Gewichtsschwankungen, unreine Haut, die dauerhafte Müdigkeit, die Hangover am Wochenende, die Kopfschmerzen auch noch Tage nach den Wochenenden usw.
Ich hatte das vorher nie direkt mit Alkohol in Verbindung gebracht, sondern eher auf Überlastung geschoben, weshalb weniger trinken oder weg lassen nie in der Überlegung war.


25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Ich habe nach der TF 14 Tage nichts getrunken und dann in einem Kurzurlaub ein Glas Cuba Libre bestellt.
Schon nach einem halben Glas hatte ich das Gefühl mein Kopf fühlt sich schwerer an und ließ es zurück gehen. Im Nachhinein betrachtet, war es wahrscheinlich nur Einbildung, wenn man bedenkt wie sehr mein Körper zu diesem Zeitpunkt an Alkohol gewöhnt war.
Nach diesem Urlaub kam auch der Brief mit dem tatsächlichen Blutalkoholwert von 2,06%° und mir wurde schlagartig bewusst, wie viel ich in den Monaten vorher getrunken haben musste um überhaupt so einen Wert erreichen zu können, ohne umzufallen.
Ich begann mich in Foren anzumelden und zu belesen, habe Bücher, Hörbücher und Podcasts zum Thema Alkohol, Sucht, Auswirkungen durch gearbeitet und mich intensiv mit den Nebenwirkungen und Folgen von Alkoholkonsum auseinander gesetzt.
Zu dieser Zeit habe ich auch an den ersten Zoom Meetings teilgenommen
Auch an einem Online-Seminar am 22.12.2023 bei Natalie Stüben zum Thema Auswirkungen von Alkohol habe ich teilgenommen.
Besonders in den ersten Wochen haben mir die Zoom Meetings sehr geholfen und der Austausch mit anderen, da diese rund um die Uhr erreichbar waren.
Anfang des Jahres 2023 habe ich dann zusätzlich angefangen mich mit dem Thema MPU zu beschäftigen. Zb im Forum MPU Vorbereitung und mit dem Buch des Verkehrspsychologen Thomas Wagenpfeil.


26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Ich bin ruhiger und ausgeglichener, habe endlich wieder angefangen aktiv Sport zu treiben, habe mir eine Wohnung gesucht und bin ausgezogen, habe wieder angefangen Klavier zu spielen, zu häkeln und zu malen, habe die Ausbildung zum Brandschutzhelfer absolviert, bin mittlerweile aktives Mitglied im Betriebrat meiner Firma und habe meine Ersthelfer Ausbildung aufgefrischt.
Arbeitskollegen haben mich besonders in der Anfangszeit der Abstinenz oft angesprochen, dass ich ausgeglichener und fröhlicher wirke, was mich in meinem Vorhaben noch bestärkte.
Vorallem habe ich aber auch gelernt klare Grenzen zu setzen, mich nicht zu irgendetwas überreden zu lassen oder mir Mehrarbeit aufzwingen zu lassen, die nicht zu bewältigen ist.
Beispiel wären hier im privaten Bereich die Einrichtung der Wohnung und die Gestaltung des Gartens, in der mein Noch-Mann immer wieder Vorschläge äußerte wie man etwas gestalten oder bauen könnte oder welche Möbel viel besser in die Wohnung passen. Ich habe die Vorschläge zwar dankend angenommen, habe aber deutlich zu verstehen gegeben, dass die endgültige Entscheidung allein bei mir liegt, da es sich um meine Wohnung handelt und ebenso um meinen Garten. Er tat sich anfangs schwer damit, da er dieses entgegen sprechen nicht gewohnt war, akzeptiert es aber Mittlerweile.
Aktuell läuft die Bewerbung zum sogenannten Prozesstechnologe, welches beruflich ein enormer Aufstieg wäre und die Chancen stehen sehr gut.
Desweiteren habe ich zu meinem Noch-Mann ein sehr freundschaftliches Verhältnis aufgebaut, wir essen immernoch jeden Sonntag alle 4 zusammen - entweder bei ihm oder bei mir und wir unternehmen auch noch gemeinsame Aktivitäten, besonders mit unserer Tochter, ab und an auch alle 4 zusammen (zb Freizeitpark).
Ein zurück gibt es für uns beide aber nicht, darin sind wir uns einig.
Zu meiner damaligen besten Freundin habe ich kaum noch Kontakt.
Als ich anfing mich mit mir selbst auseinander zu setzen und besonders auf meine Bedürfnisse zu achten, fühlte sie sich vernachlässigt und verstand auch nicht, warum ich abends nicht mehr auf ein Glas Wein zum quatschen vorbeikommen wollte.
Mit alkoholfreien Getränken wäre das schließlich nicht dasselbe.
Ich habe allerdings in meiner Arbeitskollegin eine sehr gute Freundin gefunden, mit der ich jederzeit sprechen kann.
Ebenso unterstützen mich meine Vorgesetzten sowohl in meinem Vorhaben zum Aufstieg im Berufsleben, als auch privat, wenn ich Probleme habe. Das Verhältnis ist sehr freundschaftlich und ich weiß, dass ich mich auf alle 3 verlassen kann.
Durch den Umzug bin ich auch mit meinen Nachbarn mittlerweile gut befreundet.
Wir sitzen gern im Sommer gemeinsam draußen und keiner hat sich je negativ geäußert, weil ich mit Limonade oder Apfelschorle da sitze bzw jetzt im Winter mit Tee oder Kinderpunsch, anstatt Glühwein.
 

forever29

Benutzer
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?


Es geht mir ohne den Alkohol so viel besser, dass ich darauf auf keinen Fall mehr verzichten möchte und werde. Heute kann ich offen über meine Probleme sprechen, sowohl in der Familie, als auch mit Freunden, Arbeitskollegen oder auch in Foren oder den Selbsthilfegruppen online.
Ich habe im Sport, im häkeln, Klavierspielen und malen meinen Ausgleich für Stress gefunden.
Ich höre aktiv in mich hinein und lasse Emotionen zu.
Wenn ich traurig bin, verdränge ich das nicht mehr, sondern analysiere die Gründe dafür und suche nach Lösungen um dies zu ändern.
Ich rede mit meiner Familie oder mit meiner Arbeitskollegin und wir suchen zusammen nach Lösungen, wenn ich selbst nicht mehr weiter weiß.
Wenn ich fröhlich bin, genieße ich die Zeit und lass mir das von anderen nicht vermiesen, auch wenn es sich nur um Kleinigkeiten handelt.
Ich habe mir als Ziel gesetzt mich beruflich weiter zu bilden.
Aktuell läuft die Bewerbung zum Prozesstechnologe noch und ich warte auf Rückmeldung.
Desweiteren habe ich für nächstes Jahr einen Yogakurs geplant und möchte meine Zeiten beim joggen verbessern.
Dort liege ich aktuell bei ca 35 Minuten für 5 km.
Mein Blutdruck hatte sich zwar seit der Abstinenz gebessert, war aber immernoch nicht ideal, trotz Sport und Achtsamkeitsübungen.
Aus diesem Grund nehme ich seit dem 18.11.2023 eine Tablette RamiLich täglich.



28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?


Mir ist bewusst, dass die Gefahr eines Rückfalls immer präsent ist.
Ich weiß, dass ich in Situationen, in denen ich mit dem Gedanken spielen würde wieder zu trinken, sofort meine Bezugspersonen kontaktieren kann.
Ich habe in meinem einen Vorgesetzten eine Art Vaterersatz gefunden, der auch mitten in der Nacht für mich erreichbar wäre (seine Worte: “sobald du in irgendeiner Form Hilfe brauchst, rufst du an - auch mitten in der Nacht").
Und ich weiß, dass er das vollkommen ernst gemeint hat.
Das gleiche gilt für meine Arbeitskollegin, mit der ich in der Zwischenzeit auch sehr viel privaten Kontakt habe und ich absolutes Vertrauen zu ihr habe.
Sie steht mir immer mir Rat und Tat zur Seite und ist eine sehr gute Freundin geworden.
Desweiteren habe ich die Telefonnummer der Suchtberatung Sprungbrett in meinem Alkohol-Abstinenz-Binder und kann dort kurzfristig einen Termin vereinbaren, wenn ich professionelle Hilfe brauche.
Außerdem stehen mir rund um die Uhr die Zoom-Meetings zur Verfügung.
Ich möchte weder meine Gesundheit, noch die Gesundheit anderer je wieder dermaßen auf's Spiel setzen.
Es hätte in dieser Nacht so viel passieren können, was mir unter Alkoholeinfluss gar nicht so bewusst war. Sei es ein Unfall mit einem anderen Fahrzeug oder einem Fußgänger.
Selbst wenn es “nur” ein Baum gewesen wäre, hätten meine Kinder ihre Mutter verlieren können.
Im Nachhinein ein so extrem schmerzhafter Gedanke, an den ich in dieser Nacht nicht gedacht habe.
Ich verzichte nicht darauf, weil ich es muss, sondern weil ich es möchte.


29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?


Indem ich komplett abstinet lebe.


30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?



Nein
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo forever,
Ich überlege dieses halbe Glas Cuba Libre weg zu lassen und den letzten Trinktag bei dem 9.10. zu belassen. Wobei das dann ja "Lügen" wäre und damit tu ich mich etwas schwer.
nein, das musst du nicht weglassen, es ist sogar gut wenn du es dem Gutachter genau so schilderst wie hier
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Ein halbes Glas Cuba Libre am 24.10.2022 in Prag. Dies war mein erstes alkoholisches Getränk nach der Trunkenheitsfahrt am 9.10.2022.

Ich habe das halbe Glas dann aber zurück gehen lassen und mir eine Limonade bestellt.
Trotzdem zählt dies für mich als letztes alkoholisches Getränk und meine Abstinenz begann am 25.10.2022.
und hier
Ich habe nach der TF 14 Tage nichts getrunken und dann in einem Kurzurlaub ein Glas Cuba Libre bestellt.
Schon nach einem halben Glas hatte ich das Gefühl mein Kopf fühlt sich schwerer an und ließ es zurück gehen. Im Nachhinein betrachtet, war es wahrscheinlich nur Einbildung, wenn man bedenkt wie sehr mein Körper zu diesem Zeitpunkt an Alkohol gewöhnt war.
denn das zeigt ja noch einmal deine Ernsthaftigkeit zur heutigen Abstinenz.

Ich kann ansonsten gar keine Anmerkungen zu deinem FB machen da dieser mich absolut überzeugt hat. Wenn du dies alles genau so beim Gutachter rüberbringen kannst, wirst du deine MPU bestehen, da bin ich mir sicher. :)
 

forever29

Benutzer
Vielen lieben Dank
Du glaubst gar nicht, wie sehr mich das erleichtert zu hören, auch wenn ich weiß, dass der Fragebogen nur die Vorarbeit war und das eigentlich schwierige erst das direkte Gespräch ist.

Unnötiges Vollzitat des Vorpostings gelöscht *Nancy*
 
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