Führerschein nach 12 Jahren wieder erlangen

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Ich habe Hilfe bei einem Psychologen in Anspruch genommen. Es ist/war kein Verkeherspsychologe. Trotdem rein nehmen?
Ja, aber nur wenn es mit deiner Drogenproblematik bzw. mit deiner MPU zu tun hat. Auf keinen Fall mit Depressionen oä.

Überarbeite deinen FB in Ruhe, ich möchte hier keine Hau-Ruck-Aktion sehen :zwinker0004:
 

Pallibo

Benutzer
1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
Das war in der 8. Klasse Biologie Unterricht

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Auf der Abschlussfeier der 10. Klasse (Mai 1998). Ein Schulkamerad hatte etwas Marihuana mitgebracht und ich habe einmal an dem Joint gezogen.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Wie lange habt Ihr was in welcher Menge genommen?)
Nach dem beenden der 10. klasse hatte ich Probleme eine Lehrstelle zu bekommen. Also hatte ich mich mit ein paar Jungs aus meinem Dorf angefreundet die ebenfalls arbeitslos waren. Wir haben uns täglich getroffen und eines Tages kam einer von ihnen und hatte etwas Marihuana dabei. Wir haben dann zu 4 einen Joint geraucht. Die Wirkung war angenehm da ich nur 3-4 gezogen hatte. Danach war das so, das wir 3 Mal im Monat je 1-2 Joints(je 0,2 g) geraucht haben. Das ging ungefähr 2 Jahre lang von 1999-2001. Als ich dann ein Lehrstelle zum Elektriker bekommen habe, hatte ich ein e Konsum pause von über 2 Jahre eingelegt. Ich wollte mich beweisen und da es auch einen schulischen Teil gab wollte ich nicht benebelt sein. Als ich kurz vor Abschluss meiner Lehre stand (Ende 2003) bekam ich richtig viel Ärger und stress mit meinem Chef worauf wir uns im gegenseitigen Einvernehmen getrennt haben. Das hat mich wieder aus der Spur geworfen und ich habe mich wieder den Kumpels zugewandt mit denen ich vor der Lehre rumgehangen habe. Da hat sich mein Konsum etwas gesteigert sodass ich bis zu 5 Mal im Monat 1-2 Joints( je 0,3 G) geraucht habe. Ein halbes Jahr später wollte ich unbedingt meine Lehre zu Ende bringen und habe mich dann Firmenlos zur Gesellenprüfung angemeldet. in den 2 Monaten wo ich mich auf die Gesellenprüfung vorbereitet habe (Anfang 2004) hatte ich gar nicht Konsumiert (Bestanden). Nach dem ich geselle war hatte ich mich auf diverse Stellen erfolgslos beworben. In der Zeit habe ich wieder konsumiert, und mein Konsum nahm zu sodass ich bis zu 10 Mal im Monat je 2-3 joints8 je 0,3 g) geraucht habe. In dieser Zeit kam zu Auffälligkeit mit der Polizei (Ende 2004). Nach dem Schock hatte ich dann auch eine konsumpause von über 1 Jahr bis Mitte 2006 eingelegt. Da es sich in dieser Zeit an meiner Perspektive bezüglich der Arbeit nichts getan hatte kam es wieder zu Konsum von 10 Mal im Monat zu Je 2-3 Joints (je 0,3 g). Seit Anfang 2008 bin ich Abstinent und das ist gut so 

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Ja, das habe ich einmal gemacht, ich hatte einen Joint geraucht und trank dazu ein Glas Wodka Red Bull und habe mich davon furchtbar übergeben müssen. Da ich Alkohol auch nicht gut vertrage, hatte ich danach großen Respekt vor dem Mischkonsum und die für mich nicht abschätzbaren Folgen gehabt.

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Alkohol hat mich nie besonders interessiert. An Geburtstagen oder besonderen Anlässen habe ich mit einem Glass angestoßen. Ansonsten sehr überschaubar

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Ja, ich rauche bis zu 5 Zigaretten und trinke 2 Tassen Kaffee am Tag

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
In der ersten Zeit gar nicht. Später jedoch habe ich bemerkt das ich mir immer weniger Zeit für meine Hobbys hatte( Fußball spielen, Rad fahren) . Das hat mich persönlich oft gestört , da ich dieses Hobbys seit meiner Kindheit habe. Der Kontakt zu meiner Familie litt auch, ich habe mich dem Familienleben immer mehr entzogen, zB bei Geburtstagen usw. . Nach den Wochenenden war ich, je nach Konsummenge, auch oft schlecht drauf und launisch und fühlte mich unausgeschlafen.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ich habe mir darüber keine Gedanken gemacht, da meine Problemverdrängung in diesem Moment wichtiger war. Ich hatte damals beim Cannabiskonsum das erste Mal in meinem Leben das Gefühl das ich so in der Gruppe akzeptiert wurde wie ich wirklich bin und nicht nur der „kahle“ Ausländer


Auffälligkeit:

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
THC 4,9 ng/ml
Hydroxy-THC 1,7 ng/ml
THC-Carbonsäure 128 ng/ml

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
3 mal in der Woche und zwar je 2 Joints

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
Am Abend der Auffälligkeit 1 Joint

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Ich war bei einem Freund zum Filmeabend und wir haben dazu Ein Joint geraucht.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Bei einer angelegten Polizeikontrolle wurden bei mir errötete und langsam auf licht reagierende Augen festgesellt. Nach der Durchsuchung von meinem Auto wurde auch ein Tütchen mit ca. 3 g Marihuana sichergestellt. Daraufhin wurde ich mit zur wache genommen und es wurde ein Bluttest angeordnet.

Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):

14. Was war der Zweck der Fahrt?
Ich wollte nach Hause

15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
6 KM, 4,5 KM

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluß im Straßenverkehr unterwegs?
Aus heutiger Sicht muss ich leider einräumen das es sicher 60-70 mal gewesen sein wird. Im Zuge der Vorbereitung habe ich mich ausführlich über die tatsächliche Wirkungsdauer von Drogen informiert und weiß mittlerweile das man ca. 72 Std. unter der aktiven Wirkung von Drogen steht, daher muss ich von diesem hohen Wert von ca. 60-70 Fahrten ausgehen.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Rückblickend betrachtet gar nicht. Ich habe mir damals wenig Gedanken dazu gemacht und habe es einfach ausgeblendet,

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluß ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)
Unter THC Einfluss verändern sich sowohl das räumliche als auch zeitliche Wahrnehmen.
Sowohl die Aufnahme als auch die Verarbeitung von Informationen ist auch bei bereits geringeren Mengen derart beeinträchtigt, dass in Verkehrs- und Notsituationen nicht mehr garantiert werden kann, dass ich angemessen reagiere.
Dadurch stelle ich sowohl für mich als auch für Mitfahrende und auch andere Verkehrsteilnehmer ein unverantwortliches Risiko dar und handle entsprechend stark fahrlässig.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluß?
Mittlerweile weiß ich, das man je nach Konsummuster von 48 bis hin zu 72 Stunden nach dem Konsum unter Einfluss von Drogen steht.

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Ein täglicher Konsum hat physiologische und psychische Folgen. Zum einen werden die Atemwege erheblich geschädigt, da Rauch eingeatmet wird. Durch den meist mitinhalierten Tabak kann das Nervensystem irreversibel geschädigt werden. Unter anderem kann Asthma entstehen.
Psychische Langzeitfolgen wie Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen oder gar Psychosen können auftreten. Zudem kann eine Abhängigkeit entstehen und unter Umständen in dem Konsum härterer Drogen münden. Gerade täglicher Konsum kann zur einer Drogenabhängigkeit führen.
-----------------------------------------------

Warum ist es passiert?


21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Ich bin mit 15 Jahren mit meinen Eltern aus dem Libanon nach Deutschland geflüchtet. Das war für mich eine sehr harte Zeit. Als ich in die Schule kam hatte ich sehr starke sprachliche Defizite, sodass ich erstens mit dem Unterricht nicht mitkam und gar keine Freunde hatte. Dadurch litt mein Selbstwertgefühl sehr darunter. Dann kam das ich mit Ende des 16. Lebensjahr fast meine kompletten Kopfhaare verloren habe. Das hat mich umso mehr belastet. Als ich Mein Schulabschluss gemacht habe stand ich auch noch ohne Ausbildungsstelle da. Durch die Arbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit habe ich mich mit den falschen Leuten angefreundet die ebenfalls Arbeitslos waren und gekifft haben. Ich habe mich in dieser Rund wohlgefühlt da ich akzeptiert wurde.

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Mit Leuten mit den ich konsumierte, habe ich Anerkennung bekommen. Von meinen Eltern und Geschwistern wurde das nicht gut angenommen, sodass ich fast den Kontakt zu meiner Familie verlor.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Durch die Perspektivlosigkeit und Arbeitslosigkeit hat sich auch mein Konsum verstärkt

24. Haben Sie vor der Auffälligkeit jemand um Hilfe gebeten, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer, mit welchem Erfolg?)
Nein. Ich habe mich wohlgefühlt und sah damals kein Anlass dafür

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?
Als ich dann endlich eine Ausbildungsstelle gefunden habe( August 2001), hatte ich eine konsumpause von 2 Jahren. Ich wollte die Chance die mir aufbot nutzen und glänzen. Da habe ich mich auch sehr wohl gefühlt.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Ich war labil und konnte mit meinen Defiziten nicht umgehen


28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Ja, denn wer Drogen konsumiert ist immer gefährdet

29. Waren sie Drogenabhängig?
Nein


30. Wieso passiert das nicht wieder?
Durch die Aufarbeitung meiner Probleme mit meinem Psychologen, habe ich gelernt mich mit den Problemen auseinander zusetzten.


31. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Ja, wenn ich mich eher meiner Familie geöffnet hätte und nicht immer einer Gruppendynamik nachgegeben hätte und mir meine Freunde sorgfältiger ausgesucht hätte. Wenn ich mich eher über die Folgen von Drogen informiert hätte. Ich weiß mittlerweile auch dass ich einfach nicht ehrlich zu mir selbst war, ich redete mir in der Anfangszeit lediglich ein dass nun alles besser sei-, aber das war es nicht!! Ich weiß heute auch dass es sehr dumm von mir war den Konsum immer zu verharmlosen, weil die Gefahr dass der Konsum stärker wird immer besteht und einen die Berührungsängste nimmt.


32. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Die Entscheidung zur Abstinenz war für mich ein wichtiger Schritt in Richtung Verantwortung für mich und mein Leben zu übernehmen. Seit diesem Schritt habe ich nach und nach Struktur in mein Leben gebracht, Ziele fokussiert und Disziplin erlernt um diese Ziele auch zu erreichen. Meinen geregelten Alltag möchte ich nicht mehr aufgeben. Ich treibe wieder sehr viel Sport. Habe neue Freunde gefunden mit denen ich meine Hobbys teile. Morgens aufzustehen und diese frische zu spüren ziehe ich heute vor als wie früher um 11-12 in den Tag zu gammeln.

33. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Als ich meine jetzige Ehefrau damals kennen gelernt habe (2008), die mich so akzeptiert hat wie ich bin und mir das gegeben hat was ich gebraucht habe, nämlich Geborgenheit, Liebe und Anerkennung ohne Hintergedanken. Das hat mir die Augen geöffnet. Sie hat mir geholfen eine gute Arbeit zu finden, wir sind auch umgezogen. Da habe ich zum ersten Mal festgestellt das ich alles ohne Drogen erreichen kann.

34. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?
Ich weiß dass ich durch Disziplin und Ehrgeiz vieles erreicht habe und noch vieles erreichen kann, jedoch durch den Konsum von Cannabis mein eigenes Potential einschränken würde. Ich fühle mich geistig klar und ungetrübt, ich habe ein stabiles Netz aus gesunden Menschen aufgebaut und lebe ein aktives Dasein als angehender Techniker für Prozessautomatisierung mit einem reichen Repertoire an Hobbies die mich begeistern aber auch ausgleichend auf mich wirken und zu meiner mentalen Gesundheit beitragen. Das Leben, das ich habe möchte ich nicht für einen flüchtigen Moment aufgeben.

35. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Die dauerhafte geistige Klarheit empfinde ich als sehr positiv. Viele Menschen sprachen mir Respekt darüber aus, dass ich ohne Drogen mein Leben auf die reihe bekam. Ich habe eine bessere Koordination im Sport aufgebaut und mein Leistungsniveau maximiert.

36. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
In erster Linie mein damalige Freundin und jetzige Ehefrau sowie mein Psychologe und meine Familie

37. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Ich bekam sehr positives Feedback. Meine Mutter meinte sogar ich wäre wie ein neuer Mensch, man würde mich gar nicht wieder erkennen.

38. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Ja da ich nach der Auffälligkeit weiterhin Cannabis konsumiert habe. Der Kontakt baute sich aber durch den Umzug mit meiner damaligen Freundin ab

39. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
ja

40. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Ich möchte abstinent bleiben. Ich habe kein Problem gegenüber anderen Menschen den Konsum abzulehnen ohne dafür eine Begründung aufbringen zu müssen.
Mein soziales Netz aus wenigen aber engen Freunden und Familie hilft mir dabei ehrliche Rückmeldung über meine Entwicklung und mein Verhalten zu geben und ermöglicht mir eine kritische Reflektion.

41. Haben Sie zu Hause Cannabis?
nein

42. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluß ein KFZ zu führen?
Durch konsequente Drogenabstinenz. Dies verhindert am effektivsten, dass ich ein Fahrzeug unter Drogeneinfluss fahre. Des Weiteren bin ich mir um potentielle Risikofaktoren bewusst.

43. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Theoretisch besteht die Möglichkeit eines Rückfalls immer, ich erkenne jedoch die kleinsten Anzeichen und Vorboten für einen solchen Rückfall da ich meine Drogenvergangenheit aufgearbeitet habe. Wenn ich wieder in einen Zustand des nicht Zugehörigkeitsgefühls oder mein Selbstwertgefühl sinken würde, weiß ich die Zeichen heute eindeutig zu deuten und weiß was ich dagegen tun kann.
Ich habe mir viele Stützpfeiler gesucht und geschaffen auf die ich bauen und zurückgreifen kann, wie beispielsweise meine Freunde, meine Familie und vor allem meine Ehefrau die mich sehr unterstützt hat. Auch mein Radsport oder Fußball ist eine gute Möglichkeit für mich. Wenn mich manchmal Existenzängste plagen, stürze ich mich Hals über Kopf in diesen Sport. Wenn ich total ausgepowert nach etlichen Kilometern wieder zuhause ankomme, weiß ich was ich geleistet habe und das erfüllt mich mit Selbststolz , blicke wieder nach vorne und habe mich von meinen Existenzängste befreit. Falls einer dieser Stützpfeiler versagen sollte, greife ich zusätzlich auf die anderen zurück die mich in einer Situation eines möglichen Rückfalls halten.
Zur inneren Befindlichkeit kommt noch die Rückmeldungen des Umfeld.
Sobald ich mich verändere sagen mir das Mama, Ehefrau, Kumpels und dann vergleiche ich das mit meiner Wahrnehmung und wir reden gemeinsam darüber und ergreifen gegebenenfalls Maßnahmen.

44. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Ich trinke etwa 10 bis 15 Mal im Jahr Alkohol zu besonderen Anlässen wie mein Geburtstag oder Firmenfeiern nach erreichten Meilensteinen.
 

Pallibo

Benutzer
Hallo max,

kann ich im gespräch mit dem GA erwähnen das ich hier in meiner stadt an einer Drogenberatung teilgenommen habe ohne gleich als Suchti abgestempelt zu werden?
 

Pallibo

Benutzer
Ja, aber nur wenn es mit deiner Drogenproblematik bzw. mit deiner MPU zu tun hat. Auf keinen Fall mit Depressionen oä.

es ging damals um die Aufarbeitung meines Verhaltens, da ich mich immer abgeKapselt habe sobld ich Probleme oder Stress hatte. Dieses Verhalten hat ja dazu beigetragen das ich auch konsumiert habe. Rein nehmen?
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
kann ich im gespräch mit dem GA erwähnen das ich hier in meiner stadt an einer Drogenberatung teilgenommen habe ohne gleich als Suchti abgestempelt zu werden?
Das wird sogar als positiv bewertet, mit einem Suchtproblem hat das nichts zu tun. Da gehen auch manchmal Leute hin, die wirklich nur selten konsumieren.
Es wäre auch gut, wenn du das in deinem FB integrieren würdest.

es ging damals um die Aufarbeitung meines Verhaltens, da ich mich immer abgeKapselt habe sobld ich Probleme oder Stress hatte. Dieses Verhalten hat ja dazu beigetragen das ich auch konsumiert habe. Rein nehmen?
Ja, achte aber immer darauf, dass es in Zusammenhang mit deiner MPU-Vorbereitung steht.

Ab morgen hab ich beruflich wieder viel zu tun, kann sein das ich erst am WE Zeit für deinen FB habe. :zwinker0004:
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
36. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
In erster Linie mein damalige Freundin und jetzige Ehefrau sowie mein Psychologe und meine Familie
Hier gehört dann auch deine Drogenberatung hinein.

43. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Theoretisch besteht die Möglichkeit eines Rückfalls immer, ich erkenne jedoch die kleinsten Anzeichen und Vorboten für einen solchen Rückfall da ich meine Drogenvergangenheit aufgearbeitet habe. Wenn ich wieder in einen Zustand des nicht Zugehörigkeitsgefühls oder mein Selbstwertgefühl sinken würde, weiß ich die Zeichen heute eindeutig zu deuten und weiß was ich dagegen tun kann.
Ich habe mir viele Stützpfeiler gesucht und geschaffen auf die ich bauen und zurückgreifen kann, wie beispielsweise meine Freunde, meine Familie und vor allem meine Ehefrau die mich sehr unterstützt hat. Auch mein Radsport oder Fußball ist eine gute Möglichkeit für mich. Wenn mich manchmal Existenzängste plagen, stürze ich mich Hals über Kopf in diesen Sport. Wenn ich total ausgepowert nach etlichen Kilometern wieder zuhause ankomme, weiß ich was ich geleistet habe und das erfüllt mich mit Selbststolz , blicke wieder nach vorne und habe mich von meinen Existenzängste befreit. Falls einer dieser Stützpfeiler versagen sollte, greife ich zusätzlich auf die anderen zurück die mich in einer Situation eines möglichen Rückfalls halten.
Zur inneren Befindlichkeit kommt noch die Rückmeldungen des Umfeld.
Sobald ich mich verändere sagen mir das Mama, Ehefrau, Kumpels und dann vergleiche ich das mit meiner Wahrnehmung und wir reden gemeinsam darüber und ergreifen gegebenenfalls Maßnahmen.
Hast du meine Anmerkung nicht gelesen ? ... ich vermisse hier immer noch den Wortsatz "professionelle Hilfe" !!!

44. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Ich trinke etwa 10 bis 15 Mal im Jahr Alkohol zu besonderen Anlässen wie mein Geburtstag oder Firmenfeiern nach erreichten Meilensteinen.
Hier solltest du die Trinkmenge noch etwas verfeinern ... wieviel (Liter bzw. TE) und was du ca. bei den entsprechenden Anlässen trinkst.

--------------------

Nochmal überarbeiten und komplett wieder einstellen.

Nebenbei: F21 wird eine Kernfrage in deinem Gespräch sein. Hier werden die Ursachen deines Drogenkonsums hinterfragt. Daher ist es hier wichtig, dass du auch alle Gründe und Ursachen des Konsums deinem Gutachter vermittelst.
 

Pallibo

Benutzer
1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
Das war in der 8. Klasse Biologie Unterricht

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Auf der Abschlussfeier der 10. Klasse (Mai 1998). Ein Schulkamerad hatte etwas Marihuana mitgebracht und ich habe einmal an dem Joint gezogen.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Wie lange habt Ihr was in welcher Menge genommen?)
Nach dem beenden der 10. klasse hatte ich Probleme eine Lehrstelle zu bekommen. Also hatte ich mich mit ein paar Jungs aus meinem Dorf angefreundet die ebenfalls arbeitslos waren. Wir haben uns täglich getroffen und eines Tages kam einer von ihnen und hatte etwas Marihuana dabei. Wir haben dann zu 4 einen Joint geraucht. Die Wirkung war angenehm da ich nur 3-4 gezogen hatte. Danach war das so, das wir 3 Mal im Monat je 1-2 Joints(je 0,2 g) geraucht haben. Das ging ungefähr 2 Jahre lang von 1999-2001. Als ich dann ein Lehrstelle zum Elektriker bekommen habe, hatte ich ein e Konsum pause von über 2 Jahre eingelegt. Ich wollte mich beweisen und da es auch einen schulischen Teil gab wollte ich nicht benebelt sein. Als ich kurz vor Abschluss meiner Lehre stand (Ende 2003) bekam ich richtig viel Ärger und stress mit meinem Chef worauf wir uns im gegenseitigen Einvernehmen getrennt haben. Das hat mich wieder aus der Spur geworfen und ich habe mich wieder den Kumpels zugewandt mit denen ich vor der Lehre rumgehangen habe. Da hat sich mein Konsum etwas gesteigert sodass ich bis zu 5 Mal im Monat 1-2 Joints( je 0,3 G) geraucht habe. Ein halbes Jahr später wollte ich unbedingt meine Lehre zu Ende bringen und habe mich dann Firmenlos zur Gesellenprüfung angemeldet. in den 2 Monaten wo ich mich auf die Gesellenprüfung vorbereitet habe (Anfang 2004) hatte ich gar nicht Konsumiert (Bestanden). Nach dem ich geselle war hatte ich mich auf diverse Stellen erfolgslos beworben. In der Zeit habe ich wieder konsumiert, und mein Konsum nahm zu sodass ich bis zu 10 Mal im Monat je 2-3 joints8 je 0,3 g) geraucht habe. In dieser Zeit kam zu Auffälligkeit mit der Polizei (Ende 2004). Nach dem Schock hatte ich dann auch eine konsumpause von über 1 Jahr bis Mitte 2006 eingelegt. Da es sich in dieser Zeit an meiner Perspektive bezüglich der Arbeit nichts getan hatte kam es wieder zu Konsum von 10 Mal im Monat zu Je 2-3 Joints (je 0,3 g). Seit Anfang 2008 bin ich Abstinent und das ist gut so (

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Ja, das habe ich einmal gemacht, ich hatte einen Joint geraucht und trank dazu ein Glas Wodka Red Bull und habe mich davon furchtbar übergeben müssen. Da ich Alkohol auch nicht gut vertrage, hatte ich danach großen Respekt vor dem Mischkonsum und die für mich nicht abschätzbaren Folgen gehabt.

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Alkohol hat mich nie besonders interessiert. An Geburtstagen oder besonderen Anlässen habe ich mit einem Glass Sekt (0.1 l) oder ein Bier (0,3 l) angestoßen.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Ja, ich rauche bis zu 5 Zigaretten und trinke 2 Tassen Kaffee am Tag

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
In der ersten Zeit gar nicht. Später jedoch habe ich bemerkt das ich mir immer weniger Zeit für meine Hobbys hatte( Fußball spielen, Rad fahren). Das hat mich persönlich oft gestört, da ich diese Hobbys seit meiner Kindheit habe. Der Kontakt zu meiner Familie litt auch, ich habe mich dem Familienleben immer mehr entzogen, zB bei Geburtstagen usw. Nach den Wochenenden war ich, je nach Konsummenge, auch oft schlecht drauf und launisch und fühlte mich unausgeschlafen.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ich habe mir darüber keine Gedanken gemacht, da meine Problemverdrängung in diesem Moment wichtiger war. Ich hatte damals beim Cannabiskonsum das erste Mal in meinem Leben das Gefühl das ich so in der Gruppe akzeptiert wurde wie ich wirklich bin und nicht nur der „kahle“ Ausländer


Auffälligkeit:

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
THC 4,9 ng/ml
Hydroxy-THC 1,7 ng/ml
THC-Carbonsäure 128 ng/ml

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
3 Mal in der Woche und zwar je 2 Joints

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
Am Abend der Auffälligkeit 1 Joint

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Ich war bei einem Freund zum Filmeabend und wir haben dazu Ein Joint geraucht.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Bei einer angelegten Polizeikontrolle wurden bei mir errötete und langsam auf licht reagierende Augen festgesellt. Nach der Durchsuchung von meinem Auto wurde auch ein Tütchen mit ca. 3 g Marihuana sichergestellt. Daraufhin wurde ich mit zur wache genommen und es wurde ein Bluttest angeordnet.

Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):

14. Was war der Zweck der Fahrt?
Ich wollte nach Hause

15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
6 KM, 4,5 KM

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluß im Straßenverkehr unterwegs?
Aus heutiger Sicht muss ich leider einräumen, das es sicher 60-70 mal gewesen sein wird. Im Zuge der Vorbereitung habe ich mich ausführlich über die tatsächliche Wirkungsdauer von Drogen informiert und weiß mittlerweile das man bis zu 72 Std. unter der aktiven Wirkung von Drogen steht, daher muss ich von diesem hohen Wert von ca. 60-70 Fahrten ausgehen.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Rückblickend betrachtet gar nicht. Ich habe mir damals wenig Gedanken dazu gemacht und habe es einfach ausgeblendet,

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluß ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)
Unter THC Einfluss verändern sich sowohl das räumliche als auch zeitliche Wahrnehmen.
Sowohl die Aufnahme als auch die Verarbeitung von Informationen ist auch bei bereits geringeren Mengen derart beeinträchtigt, dass in Verkehrs- und Notsituationen nicht mehr garantiert werden kann, dass ich angemessen reagiere.
Dadurch stelle ich sowohl für mich als auch für Mitfahrende und auch andere Verkehrsteilnehmer ein unverantwortliches Risiko dar und handle entsprechend stark fahrlässig.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluß?
Mittlerweile weiß ich, das man je nach Konsummuster von 48 bis hin zu 72 Stunden nach dem Konsum unter Einfluss von Drogen steht.

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Ein täglicher Konsum hat physiologische und psychische Folgen. Zum einen werden die Atemwege erheblich geschädigt, da Rauch eingeatmet wird. Durch den meist mitinhalierten Tabak kann das Nervensystem irreversibel geschädigt werden. Unter anderem kann Asthma entstehen.
Psychische Langzeitfolgen wie Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen oder gar Psychosen können auftreten. Zudem kann eine Abhängigkeit entstehen und unter Umständen in dem Konsum härterer Drogen münden. Gerade täglicher Konsum kann zur einer Drogenabhängigkeit führen.
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Warum ist es passiert?


21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Ich bin mit 15 Jahren mit meinen Eltern aus dem Libanon nach Deutschland geflüchtet. Das war für mich eine sehr harte Zeit. Als ich in die Schule kam hatte ich sehr starke sprachliche Defizite, sodass ich erstens mit dem Unterricht nicht mitkam und gar keine Freunde kennen lernen konnte. Wenn ich etwas gefragt wurde hatte ich angst zu antworten, da es mehrere male passiert ist, das ich ausgelacht wurde. Dadurch litt mein Selbstwertgefühl sehr darunter. Dann kam das ich mit Ende des 16. Lebensjahr fast meine kompletten Kopfhaare verloren habe. Das hat dazu geführt das ich auch jeglichen Mädchenkontakt gemieden habe, obwohl ich mir sehr eine freundin gewünscht habe. Das hat mich umso mehr belastet, sodas ich mich alleine und abgeschotet gefühlt habe. Als ich Mein Schulabschluss gemacht habe, stand ich auch noch ohne Ausbildungsstelle da. Ich hatte mich etliche Male Erfolgslos auf lehrstellen beworben gehabt.Durch die Arbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit habe ich mich umso schlechter gefühlt. Die Jungs mit denen ich mich angefreundet habe waren ebenfalls Arbeitslos. Ich habe mich in dieser Runde wohlgefühlt da ich akzeptiert wurde.

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Mit Leuten mit den ich konsumierte, habe ich Anerkennung bekommen. Von meinen Eltern und Geschwistern wurde das nicht gut angenommen, sodass ich fast den Kontakt zu meiner Familie verlor.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Durch die Perspektivlosigkeit und Arbeitslosigkeit hat sich auch mein Konsum verstärkt

24. Haben Sie vor der Auffälligkeit jemand um Hilfe gebeten, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer, mit welchem Erfolg?)
Nein. Ich habe mich wohlgefühlt und sah damals kein Anlass dafür

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?
Als ich dann endlich eine Ausbildungsstelle gefunden habe( August 2001), hatte ich eine konsumpause von 2 Jahren. Ich wollte die Chance die mir aufbot nutzen und glänzen. Da habe ich mich auch sehr wohl gefühlt.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Ich war labil und konnte mit meinen Defiziten nicht umgehen


28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Ja, denn wer Drogen konsumiert ist immer gefährdet

29. Waren sie Drogenabhängig?
Nein


30. Wieso passiert das nicht wieder?
Durch die Aufarbeitung meiner Probleme mit meinem Psychologen, habe ich gelernt mich mit den Problemen auseinander zusetzten.


31. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Ja, wenn ich mich eher meiner Familie geöffnet hätte und nicht immer einer Gruppendynamik nachgegeben hätte und mir meine Freunde sorgfältiger ausgesucht hätte. Wenn ich mich eher über die Folgen von Drogen informiert hätte. Ich weiß mittlerweile auch dass ich einfach nicht ehrlich zu mir selbst war, ich redete mir in der Anfangszeit lediglich ein dass nun alles besser sei-, aber das war es nicht!! Ich weiß heute auch dass es sehr dumm von mir war den Konsum immer zu verharmlosen, weil die Gefahr dass der Konsum stärker wird immer besteht und einen die Berührungsängste nimmt.


32. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Die Entscheidung zur Abstinenz war für mich ein wichtiger Schritt in Richtung Verantwortung für mich und mein Leben zu übernehmen. Seit diesem Schritt habe ich nach und nach Struktur in mein Leben gebracht, Ziele fokussiert und Disziplin erlernt um diese Ziele auch zu erreichen. Meinen geregelten Alltag möchte ich nicht mehr aufgeben. Ich treibe wieder sehr viel Sport. Habe neue Freunde gefunden mit denen ich meine Hobbys teile. Morgens aufzustehen und diese frische zu spüren ziehe ich heute vor als wie früher um 11-12 in den Tag zu gammeln.

33. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Als ich meine jetzige Ehefrau damals kennen gelernt habe (2008), die mich so akzeptiert hat wie ich bin und mir das gegeben hat was ich gebraucht habe, nämlich Geborgenheit, Liebe und Anerkennung ohne Hintergedanken. Das hat mir die Augen geöffnet. Sie hat mir geholfen eine gute Arbeit zu finden, wir sind auch umgezogen. Da habe ich zum ersten Mal festgestellt das ich alles ohne Drogen erreichen kann.

34. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?
Ich weiß dass ich durch Disziplin und Ehrgeiz vieles erreicht habe und noch vieles erreichen kann, jedoch durch den Konsum von Cannabis mein eigenes Potential einschränken würde. Ich fühle mich geistig klar und ungetrübt, ich habe ein stabiles Netz aus gesunden Menschen aufgebaut und lebe ein aktives Dasein als angehender Techniker für Prozessautomatisierung mit einem reichen Repertoire an Hobbies die mich begeistern aber auch ausgleichend auf mich wirken und zu meiner mentalen Gesundheit beitragen. Das Leben, das ich habe möchte ich nicht für einen flüchtigen Moment aufgeben.

35. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Die dauerhafte geistige Klarheit empfinde ich als sehr positiv. Viele Menschen sprachen mir Respekt darüber aus, dass ich ohne Drogen mein Leben auf die reihe bekam. Ich habe eine bessere Koordination im Sport aufgebaut und mein Leistungsniveau maximiert.

36. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
In erster Linie mein damalige Freundin und jetzige Ehefrau, die mich sehr unterstüzt und mir den Rücken gestärkt hat. Dazu kam die Aufklärung in der Drogenberatung, die sehr aufschlussreich war und mir die augen öffnete. Natürlich auch mein psychologe mit dem ich meine problembewältigung durch gearbeitet habe und zu guter letzt meine großartige Familie die immer zu mir gehalten hat.

37. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Ich bekam sehr positives Feedback. Meine Mutter meinte sogar ich wäre wie ein neuer Mensch, man würde mich gar nicht wieder erkennen.

38. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Ja da ich nach der Auffälligkeit weiterhin Cannabis konsumiert habe. Der Kontakt baute sich aber durch den Umzug mit meiner damaligen Freundin ab

39. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
ja

40. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Ich möchte abstinent bleiben. Ich habe kein Problem gegenüber anderen Menschen den Konsum abzulehnen ohne dafür eine Begründung aufbringen zu müssen.
Mein soziales Netz aus wenigen aber engen Freunden und Familie hilft mir dabei ehrliche Rückmeldung über meine Entwicklung und mein Verhalten zu geben und ermöglicht mir eine kritische Reflektion.

41. Haben Sie zu Hause Cannabis?
nein

42. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluß ein KFZ zu führen?
Durch konsequente Drogenabstinenz. Dies verhindert am effektivsten, dass ich ein Fahrzeug unter Drogeneinfluss fahre. Des Weiteren bin ich mir um potentielle Risikofaktoren bewusst.

43. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Theoretisch besteht die Möglichkeit eines Rückfalls immer, ich erkenne jedoch die kleinsten Anzeichen und Vorboten für einen solchen Rückfall da ich meine Drogenvergangenheit aufgearbeitet habe. Wenn ich wieder in einen Zustand des nicht Zugehörigkeitsgefühls oder mein Selbstwertgefühl sinken würde, weiß ich die Zeichen heute eindeutig zu deuten und weiß was ich dagegen tun kann.
Ich habe mir viele Stützpfeiler gesucht und geschaffen auf die ich bauen und zurückgreifen kann, wie beispielsweise meine Freunde, meine Familie und vor allem meine Ehefrau die mich sehr unterstützt hat. Auch mein Radsport oder Fußball ist eine gute Möglichkeit für mich. Wenn mich manchmal Existenzängste plagen, stürze ich mich Hals über Kopf in diesen Sport. Wenn ich total ausgepowert nach etlichen Kilometern wieder zuhause ankomme, weiß ich was ich geleistet habe und das erfüllt mich mit Selbststolz , blicke wieder nach vorne und habe mich von meinen Existenzängste befreit. Falls einer dieser Stützpfeiler versagen sollte, habe ich noch die Möglichkeit der professionelle Hilfe, wo ich meine probleme aufarbeiten kann.
Zur inneren Befindlichkeit kommt noch die Rückmeldungen des Umfeld.
Sobald ich mich verändere sagen mir das Mama, Ehefrau, Kumpels und dann vergleiche ich das mit meiner Wahrnehmung und wir reden gemeinsam darüber und ergreifen gegebenenfalls Maßnahmen.

44. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Ich trinke etwa 10 bis 15 Mal im Jahr Alkohol zu je 1-2 Glässer Bier( 0,3l) oder ein glass sekt(o,1l) zu besonderen Anlässen wie mein Geburtstag oder Firmenfeiern nach erreichten Meilensteinen.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
43. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Theoretisch besteht die Möglichkeit eines Rückfalls immer, ich erkenne jedoch die kleinsten Anzeichen und Vorboten für einen solchen Rückfall da ich meine Drogenvergangenheit aufgearbeitet habe. Wenn ich wieder in einen Zustand des nicht Zugehörigkeitsgefühls oder mein Selbstwertgefühl sinken würde, weiß ich die Zeichen heute eindeutig zu deuten und weiß was ich dagegen tun kann.
Ich habe mir viele Stützpfeiler gesucht und geschaffen auf die ich bauen und zurückgreifen kann, wie beispielsweise meine Freunde, meine Familie und vor allem meine Ehefrau die mich sehr unterstützt hat. Auch mein Radsport oder Fußball ist eine gute Möglichkeit für mich. Wenn mich manchmal Existenzängste plagen, stürze ich mich Hals über Kopf in diesen Sport. Wenn ich total ausgepowert nach etlichen Kilometern wieder zuhause ankomme, weiß ich was ich geleistet habe und das erfüllt mich mit Selbststolz , blicke wieder nach vorne und habe mich von meinen Existenzängste befreit. Falls einer dieser Stützpfeiler versagen sollte, habe ich noch die Möglichkeit der professionelle Hilfe, wo ich meine probleme aufarbeiten kann.
Zur inneren Befindlichkeit kommt noch die Rückmeldungen des Umfeld.
Sobald ich mich verändere sagen mir das Mama, Ehefrau, Kumpels und dann vergleiche ich das mit meiner Wahrnehmung und wir reden gemeinsam darüber und ergreifen gegebenenfalls Maßnahmen.
Ich habe mir diese Frage noch einmal genau durchgelesen, sie gehört nämlich mit zu den Wichtigsten.
Deine Existenzängste bereiten mir noch etwas Kopfzerbrechen ... allein mit Sport wird das nicht erledigt sein (was ist, wenn du mal verletzt bist?).
Eigentlich solltest du deine Existenzängste "besiegt" haben ... ein Gutachter kann hier schnell die Möglichkeit einer Rückfallgefahr erkennen.
Du solltest dich um deine Existenzängste kümmern, bei einer MPU besser gar nicht erst erwähnen.
 

Pallibo

Benutzer
Dann nehme ich das mit der Existenzangst raus , aber das mit dem Sport lass ich drin. Das hilft nämlich tatsächlich ein freien Kopf zubekommen.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Dann nehme ich das mit der Existenzangst raus , aber das mit dem Sport lass ich drin. Das hilft nämlich tatsächlich ein freien Kopf zubekommen.
Der Sport selbst ist auch nicht das Problem, der verhilft vielen Menschen sich einen gewissen Ausgleich zu verhelfen.

Der Vollkommenheit, stell den FB daher nochmal als finale Version wieder ein. :zwinker0004:
 

Pallibo

Benutzer
1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
Das war in der 8. Klasse Biologie Unterricht

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Auf der Abschlussfeier der 10. Klasse (Mai 1998). Ein Schulkamerad hatte etwas Marihuana mitgebracht und ich habe einmal an dem Joint gezogen.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Wie lange habt Ihr was in welcher Menge genommen?)
Nach dem beenden der 10. klasse hatte ich Probleme eine Lehrstelle zu bekommen. Also hatte ich mich mit ein paar Jungs aus meinem Dorf angefreundet die ebenfalls arbeitslos waren. Wir haben uns täglich getroffen und eines Tages kam einer von ihnen und hatte etwas Marihuana dabei. Wir haben dann zu 4 einen Joint geraucht. Die Wirkung war angenehm da ich nur 3-4 gezogen hatte. Danach war das so, das wir 3 Mal im Monat je 1-2 Joints(je 0,2 g) geraucht haben. Das ging ungefähr 2 Jahre lang von 1999-2001. Als ich dann ein Lehrstelle zum Elektriker bekommen habe, hatte ich ein e Konsum pause von über 2 Jahre eingelegt. Ich wollte mich beweisen und da es auch einen schulischen Teil gab wollte ich nicht benebelt sein. Als ich kurz vor Abschluss meiner Lehre stand (Ende 2003) bekam ich richtig viel Ärger und stress mit meinem Chef worauf wir uns im gegenseitigen Einvernehmen getrennt haben. Das hat mich wieder aus der Spur geworfen und ich habe mich wieder den Kumpels zugewandt mit denen ich vor der Lehre rumgehangen habe. Da hat sich mein Konsum etwas gesteigert sodass ich bis zu 5 Mal im Monat 1-2 Joints( je 0,3 G) geraucht habe. Ein halbes Jahr später wollte ich unbedingt meine Lehre zu Ende bringen und habe mich dann Firmenlos zur Gesellenprüfung angemeldet. in den 2 Monaten wo ich mich auf die Gesellenprüfung vorbereitet habe (Anfang 2004) hatte ich gar nicht Konsumiert (Bestanden). Nach dem ich geselle war hatte ich mich auf diverse Stellen erfolgslos beworben. In der Zeit habe ich wieder konsumiert, und mein Konsum nahm zu sodass ich bis zu 10 Mal im Monat je 2-3 joints8 je 0,3 g) geraucht habe. In dieser Zeit kam zu Auffälligkeit mit der Polizei (Ende 2004). Nach dem Schock hatte ich dann auch eine konsumpause von über 1 Jahr bis Mitte 2006 eingelegt. Da es sich in dieser Zeit an meiner Perspektive bezüglich der Arbeit nichts getan hatte kam es wieder zu Konsum von 10 Mal im Monat zu Je 2-3 Joints (je 0,3 g). Seit Anfang 2008 bin ich Abstinent und das ist gut so (*

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Ja, das habe ich einmal gemacht, ich hatte einen Joint geraucht und trank dazu ein Glas Wodka Red Bull und habe mich davon furchtbar übergeben müssen. Da ich Alkohol auch nicht gut vertrage, hatte ich danach großen Respekt vor dem Mischkonsum und die für mich nicht abschätzbaren Folgen gehabt.*

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Alkohol hat mich nie besonders interessiert. An Geburtstagen oder besonderen Anlässen habe ich mit einem Glass Sekt (0.1 l) oder ein Bier (0,3 l) angestoßen.*

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Ja, ich rauche bis zu 5 Zigaretten und trinke 2 Tassen Kaffee am Tag

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
In der ersten Zeit gar nicht. Später jedoch habe ich bemerkt das ich mir immer weniger Zeit für meine Hobbys hatte( Fußball spielen, Rad fahren). Das hat mich persönlich oft gestört, da ich diese Hobbys seit meiner Kindheit habe. Der Kontakt zu meiner Familie litt auch, ich habe mich dem Familienleben immer mehr entzogen, zB bei Geburtstagen usw. Nach den Wochenenden war ich, je nach Konsummenge, auch oft schlecht drauf und launisch und fühlte mich unausgeschlafen.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ich habe mir darüber keine Gedanken gemacht, da meine Problemverdrängung in diesem Moment wichtiger war. Ich hatte damals beim Cannabiskonsum das erste Mal in meinem Leben das Gefühl das ich so in der Gruppe akzeptiert wurde wie ich wirklich bin und nicht nur der „kahle“ Ausländer


Auffälligkeit:

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
THC 4,9 ng/ml
Hydroxy-THC 1,7 ng/ml
THC-Carbonsäure 128 ng/ml

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
3 Mal in der Woche und zwar je 2 Joints

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
Am Abend der Auffälligkeit 1 Joint

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Ich war bei einem Freund zum Filmeabend und wir haben dazu Ein Joint geraucht.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Bei einer angelegten Polizeikontrolle wurden bei mir errötete und langsam auf licht reagierende Augen festgesellt. Nach der Durchsuchung von meinem Auto wurde auch ein Tütchen mit ca. 3 g Marihuana sichergestellt. Daraufhin wurde ich mit zur wache genommen und es wurde ein Bluttest angeordnet.

Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):

14. Was war der Zweck der Fahrt?
Ich wollte nach Hause

15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
6 KM, 4,5 KM

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluß im Straßenverkehr unterwegs?
Aus heutiger Sicht muss ich leider einräumen, das es sicher 60-70 mal gewesen sein wird. Im Zuge der Vorbereitung habe ich mich ausführlich über die tatsächliche Wirkungsdauer von Drogen informiert und weiß mittlerweile das man bis zu 72 Std. unter der aktiven Wirkung von Drogen steht, daher muss ich von diesem hohen Wert von ca. 60-70 Fahrten ausgehen.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Rückblickend betrachtet gar nicht. Ich habe mir damals wenig Gedanken dazu gemacht und habe es einfach ausgeblendet,*

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluß ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)
Unter THC Einfluss verändern sich sowohl das räumliche als auch zeitliche Wahrnehmen.
Sowohl die Aufnahme als auch die Verarbeitung von Informationen ist auch bei bereits geringeren Mengen derart beeinträchtigt, dass in Verkehrs- und Notsituationen nicht mehr garantiert werden kann, dass ich angemessen reagiere.
Dadurch stelle ich sowohl für mich als auch für Mitfahrende und auch andere Verkehrsteilnehmer ein unverantwortliches Risiko dar und handle entsprechend stark fahrlässig.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluß?
Mittlerweile weiß ich, das man je nach Konsummuster von 48 bis hin zu 72 Stunden nach dem Konsum unter Einfluss von Drogen steht.

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Ein täglicher Konsum hat physiologische und psychische Folgen. Zum einen werden die Atemwege erheblich geschädigt, da Rauch eingeatmet wird. Durch den meist mitinhalierten Tabak kann das Nervensystem irreversibel geschädigt werden. Unter anderem kann Asthma entstehen.
Psychische Langzeitfolgen wie Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen oder gar Psychosen können auftreten. Zudem kann eine Abhängigkeit entstehen und unter Umständen in dem Konsum härterer Drogen münden. Gerade täglicher Konsum kann zur einer Drogenabhängigkeit führen.
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Warum ist es passiert?


21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Ich bin mit 15 Jahren mit meinen Eltern aus dem Libanon nach Deutschland geflüchtet. Das war für mich eine sehr harte Zeit. Als ich in die Schule kam hatte ich sehr starke sprachliche Defizite, sodass ich erstens mit dem Unterricht nicht mitkam und gar keine Freunde kennen lernen konnte. Wenn ich etwas gefragt wurde hatte ich angst zu antworten, da es mehrere male passiert ist, das ich ausgelacht wurde. Dadurch litt mein Selbstwertgefühl sehr darunter. Dann kam das ich mit Ende des 16. Lebensjahr fast meine kompletten Kopfhaare verloren habe. Das hat dazu geführt das ich auch jeglichen Mädchenkontakt gemieden habe, obwohl ich mir sehr eine freundin gewünscht habe. Das hat mich umso mehr belastet, sodas ich mich alleine und abgeschotet gefühlt habe. Als ich Mein Schulabschluss gemacht habe, stand ich auch noch ohne Ausbildungsstelle da. Ich hatte mich etliche Male Erfolgslos auf lehrstellen beworben gehabt.Durch die Arbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit habe ich mich umso schlechter gefühlt. Die Jungs mit denen ich mich angefreundet habe waren ebenfalls Arbeitslos. Ich habe mich in dieser Runde wohlgefühlt da ich akzeptiert wurde.

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Mit Leuten mit den ich konsumierte, habe ich Anerkennung bekommen. Von meinen Eltern und Geschwistern wurde das nicht gut angenommen, sodass ich fast den Kontakt zu meiner Familie verlor.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Durch die Perspektivlosigkeit und Arbeitslosigkeit hat sich auch mein Konsum verstärkt

24. Haben Sie vor der Auffälligkeit jemand um Hilfe gebeten, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer, mit welchem Erfolg?)
Nein. Ich habe mich wohlgefühlt und sah damals kein Anlass dafür

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?
Als ich dann endlich eine Ausbildungsstelle gefunden habe( August 2001), hatte ich eine konsumpause von 2 Jahren. Ich wollte die Chance die mir aufbot nutzen und glänzen. Da habe ich mich auch sehr wohl gefühlt.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Ich war labil und konnte mit meinen Defiziten nicht umgehen


28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Ja, denn wer Drogen konsumiert ist immer gefährdet

29. Waren sie Drogenabhängig?
Nein


30. Wieso passiert das nicht wieder?
Durch die Aufarbeitung meiner Probleme mit meinem Psychologen, habe ich gelernt mich mit den Problemen auseinander zusetzten.


31. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Ja, wenn ich mich eher meiner Familie geöffnet hätte und nicht immer einer Gruppendynamik nachgegeben hätte und mir meine Freunde sorgfältiger ausgesucht hätte. Wenn ich mich eher über die Folgen von Drogen informiert hätte. Ich weiß mittlerweile auch dass ich einfach nicht ehrlich zu mir selbst war, ich redete mir in der Anfangszeit lediglich ein dass nun alles besser sei-, aber das war es nicht!! Ich weiß heute auch dass es sehr dumm von mir war den Konsum immer zu verharmlosen, weil die Gefahr dass der Konsum stärker wird immer besteht und einen die Berührungsängste nimmt.


32. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Die Entscheidung zur Abstinenz war für mich ein wichtiger Schritt in Richtung Verantwortung für mich und mein Leben zu übernehmen. Seit diesem Schritt habe ich nach und nach Struktur in mein Leben gebracht, Ziele fokussiert und Disziplin erlernt um diese Ziele auch zu erreichen. Meinen geregelten Alltag möchte ich nicht mehr aufgeben. Ich treibe wieder sehr viel Sport. Habe neue Freunde gefunden mit denen ich meine Hobbys teile. Morgens aufzustehen und diese frische zu spüren ziehe ich heute vor als wie früher um 11-12 in den Tag zu gammeln.

33. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Als ich meine jetzige Ehefrau damals kennen gelernt habe (2008), die mich so akzeptiert hat wie ich bin und mir das gegeben hat was ich gebraucht habe, nämlich Geborgenheit, Liebe und Anerkennung ohne Hintergedanken. Das hat mir die Augen geöffnet. Sie hat mir geholfen eine gute Arbeit zu finden, wir sind auch umgezogen. Da habe ich zum ersten Mal festgestellt das ich alles ohne Drogen erreichen kann.

34. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?
Ich weiß dass ich durch Disziplin und Ehrgeiz vieles erreicht habe und noch vieles erreichen kann, jedoch durch den Konsum von Cannabis mein eigenes Potential einschränken würde. Ich fühle mich geistig klar und ungetrübt, ich habe ein stabiles Netz aus gesunden Menschen aufgebaut und lebe ein aktives Dasein als angehender Techniker für Prozessautomatisierung mit einem reichen Repertoire an Hobbies die mich begeistern aber auch ausgleichend auf mich wirken und zu meiner mentalen Gesundheit beitragen. Das Leben, das ich habe möchte ich nicht für einen flüchtigen Moment aufgeben.

35. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Die dauerhafte geistige Klarheit empfinde ich als sehr positiv. Viele Menschen sprachen mir Respekt darüber aus, dass ich ohne Drogen mein Leben auf die reihe bekam. Ich habe eine bessere Koordination im Sport aufgebaut und mein Leistungsniveau maximiert.

36. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
In erster Linie mein damalige Freundin und jetzige Ehefrau, die mich sehr unterstüzt und mir den Rücken gestärkt hat. Dazu kam die Aufklärung in der Drogenberatung, die sehr aufschlussreich war und mir die augen öffnete. Natürlich auch mein psychologe mit dem ich meine problembewältigung durch gearbeitet habe und zu guter letzt meine großartige Familie die immer zu mir gehalten hat.

37. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Ich bekam sehr positives Feedback. Meine Mutter meinte sogar ich wäre wie ein neuer Mensch, man würde mich gar nicht wieder erkennen.

38. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Ja da ich nach der Auffälligkeit weiterhin Cannabis konsumiert habe. Der Kontakt baute sich aber durch den Umzug mit meiner damaligen Freundin ab

39. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
ja

40. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Ich möchte abstinent bleiben. Ich habe kein Problem gegenüber anderen Menschen den Konsum abzulehnen ohne dafür eine Begründung aufbringen zu müssen.
Mein soziales Netz aus wenigen aber engen Freunden und Familie hilft mir dabei ehrliche Rückmeldung über meine Entwicklung und mein Verhalten zu geben und ermöglicht mir eine kritische Reflektion.

41. Haben Sie zu Hause Cannabis?
nein

42. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluß ein KFZ zu führen?
Durch konsequente Drogenabstinenz. Dies verhindert am effektivsten, dass ich ein Fahrzeug unter Drogeneinfluss fahre. Des Weiteren bin ich mir um potentielle Risikofaktoren bewusst.

43. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Theoretisch besteht die Möglichkeit eines Rückfalls immer, ich erkenne jedoch die kleinsten Anzeichen und Vorboten für einen solchen Rückfall da ich meine Drogenvergangenheit aufgearbeitet habe. Wenn ich wieder in einen Zustand des nicht Zugehörigkeitsgefühls oder mein Selbstwertgefühl sinken würde, weiß ich die Zeichen heute eindeutig zu deuten und weiß was ich dagegen tun kann.
Ich habe mir viele Stützpfeiler gesucht und geschaffen auf die ich bauen und zurückgreifen kann, wie beispielsweise meine Freunde, meine Familie und vor allem meine Ehefrau die mich sehr unterstützt hat. Auch mein Radsport oder Fußball ist eine gute Möglichkeit für mich. Wenn ich mich manchmal schlecht fühle, stürze ich mich Hals über Kopf in diesen Sport. Wenn ich total ausgepowert nach etlichen Kilometern wieder zuhause ankomme, weiß ich was ich geleistet habe und das erfüllt mich mit Selbststolz , blicke wieder nach vorne und habe dadurch ein besseres feeling. Falls einer dieser Stützpfeiler versagen sollte, habe ich noch die Möglichkeit der professionelle Hilfe, wo ich meine probleme aufarbeiten kann.
Zur inneren Befindlichkeit kommt noch die Rückmeldungen des Umfeld.
Sobald ich mich verändere sagen mir das Mama, Ehefrau, Kumpels und dann vergleiche ich das mit meiner Wahrnehmung und wir reden gemeinsam darüber und ergreifen gegebenenfalls Maßnahmen.

44. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Ich trinke etwa 10 bis 15 Mal im Jahr Alkohol zu je 1-2 Glässer Bier( 0,3l) oder ein glass sekt(o,1l) zu besonderen Anlässen wie mein Geburtstag oder Firmenfeiern nach erreichten Meilensteinen.
 

Pallibo

Benutzer
ich habe heute ein Anruf von der MPI bekommen, da wurde mir mitgeteilt das ich am 01.03.2016 jetzt mein MPU termin habe....
Habe irgendwie PAMMEL :smiley842::hand0054:
 

Pallibo

Benutzer
Soll ich bei fragen des Psychologen wortwörtlich die antworten geben oder soll ich das in einfaches umgangssprachlich formulieren
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Soll ich bei fragen des Psychologen wortwörtlich die antworten geben oder soll ich das in einfaches umgangssprachlich formulieren
Den Inhalt ganz normal formulieren, auf keinen Fall den FB auswendig lernen ... die Fragen können durchaus auch eine andere Reihenfolge haben.
 

Pallibo

Benutzer
Hallo Max,

:smiley2301:vielen vielen DANK für deine Unterstützung. Hatte am 1+2.März mein Mpu Termin und das ist sehr gut verlaufen. Die Frau Psychologin hat mir auch gleich nach dem Gespräch mitgeteilt das ich ein positives Gutachten bekommen werde, wenn natürlich meine screening sauber ist. :schild0081::smiley648:
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Da kann ich ja schon mal meinen kleinen Glückwunsch dalassen, den großen bekommst du, wenn du deinen FS wieder in der Tasche hast. :smiley711:
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Pallibo,

na, dann viel Spaß beim



Herzlichen Glückwunsch! :smiley138:
 
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