1. Wie viele Verstöße hatten sie?
In den gesamten 4 Jahren Probezeit hatte ich 8 Verstöße.
2 Verstöße wegen parken im Halteverbot und 2 Verstöße in denen ich die zulässige Gesamtgeschwindigkeit um 5 km/h (abzüglich der Toleranz) überschritten hatte.
Einen Verstoß, durch Teilschuld bei einem Verkehrsunfall.
2 Verstöße, wo ich die zulässige Gesamtgeschwindigkeit überschritten habe, wo es eine OWI wird. Einmal 16 km/h abzüglich der Toleranz und einmal 21 km/h abzüglich der Toleranz.
2. Was waren das für Verstöße?
Siehe Punkt 1.
3. Wann waren diese Verstöße und in welchem Zeitraum fanden diese statt? (möglichst Datum und zu welcher Tageszeit-um so genauer, um so besser)
Der 1. Verstoß war ca. 1 Jahr nach dem Erwerb des Führerscheins und bin von Köln mit einem Firmwagen nach Hause, es hatte leicht geregnet und ich habe auf der Landstraße, kurz vor dem Nachbarort einen LKW überholt. bei dem Versuch vor dem LKW einzuscherren, versuchte mich ein PKW links zu überholen, dabei kam es zu einem leichten VU. Es war auf einem Feitag und es war ca. 16:30 Uhr.
Den 2. Verstoß habe ich ca. 2 Jahre nach dem 1. Verstoß begangen, ich war auf dem Weg von nach Hause. Da ich mit dem LKW unterwegs war und meine Fahrzeit schon kurz vor dem Ende stand, bin ich dementsprechend schneller gefahren als erlaubt. kurz nach Osnabrück auf einer Bundesstraße habe ich den LKW etwas rollen lassen. wurde dort mit 16 km/h (abzüglich der Toleranz) geblitzt. Es war zu dem Zeitpunkt schon kurz nach 18 Uhr.
Den letzten Verstoß habe ich von Hannover kommend Richtung Münster auf der A2 begangen, im Kreis Steinfurt. Es war ein Samstag und schon recht spät (ca. 19-20 Uhr). dieser Verstoß passierte ca. 1 Jahr nach dem letzten und 1 Monat vor Beendigung der Probezeit.
4. Wie konnten so viele Verstöße zusammenkommen?
5. Wie war ihre Gefühlslage bei diesen Delikten?
Ich war zum einem Müde und gestresst. Bei dem 1. war es mehr der Stress, da ich von Solingen bis zum Kreuz Bottrop auf der A3/A2 im Stau stand. ich war ziemlich genervt, da ich gewöhnlich mit dem LKW von Köln aus nach Hause war. Das ich an dem Tag aber einen Umweg fahren musste, um zu dem PKW der Firma zu kommen, passte mir überhaupt nicht. Da ich wusste, das ich Montag schon in der Nacht los fahren muss, damit ich pünktlich am LKW bin. Beim 2. war es mehr der Zeitdruck, der mir Förmlich im Nacken saß, da ich nicht mehr viel Lenkzeit hatte und ich auch für die Nacht keine Schlafsachen dabei hate, wollte ich unbedingt mit der restlichen Fahrzeit nach Hause.
Bei dem letzten schwerwiegenden Verstoß, war ich etwas genervt und leicht übermüdet, da sich die Strecke von Hannover nach Dorsten über Münster hinzog, wie ein Kaugummi. ich habe schon vorher gemerkt, das mein Fahrverhalten nicht passt und habe ich zu dem Zeitpunkt an die Geschwinidgkeiten gehalten.
6. Was hätte passieren können bei den jeweiligen Delikten?
Ich hätte zu einem nicht nur mich sondern auch andere Teilnehmer im Verkehr gefährden können. Da bei angepasster Geschwindigkeit meine Reaktionszeit und der Bremsweg kürzer gewesen wäre, als mit überhöhter Geschwindigkeit.
7. Wie schätzen sie sich für die damalige Zeit als Fahrer ein?
Ich war als Fahrer und Fahranfänger sehr ungeduldig und habe mich von vielen Dingen , wie z.B. durch meinen Arbeitgeber stressen lassen. Da in der Transportbranche Just in Time sehr groß geschrieben wird. Alles muss schnell gehe und so wenig Standzeit wie möglich haben.
8. Woran lag es das sie keinen Unfall hatten?
von dem einen Unfall abgesehen, war es zum größten Teil Glück, das ich keine größeren Unfälle verursacht habe.
9. Warum haben sie sich (immer wieder) so verhalten?
Wie in der einer der vorherigen Fragen,m war es zum einen der Stress auf der Arbeit und zum anderen einfach meine Naivität, das ich mit allen mitteln versucht habe mit meiner übrigen Lenkzeit zuhause anzukommen. Das ich einfach Schnell nach Hause komme.
10. Wie haben sie auf das Verhalten der Polizei reagiert nachdem sie gestoppt oder gelasert wurden?
Von der Polizei selbst wurde ich bis jetzt nur 2. angehalten. Es waren Allgemeine Verkehrskontrollen.
11. Wie haben sie auf die ersten Verwarn- bzw. Bußgelder reagiert?
Ich war gelassen , da die Bußgelder meist von der Firma bezahlt worden ist.
12. Was hatten sie sich vorgenommen, um keine Punkte mehr zu bekommen?
Mich an die geltenden Regeln im Straßenverkehr zu halten und mich vernünftiger im Straßenverkehr zu verhalten.
13. Warum konnten sie ihre guten Vorsätze nicht einhalten?
Der Zeitdruck durch den Arbeitgeber und durch das ständige im Stau stehen. Ich dachte einfach, das wenn ich zügiger Fahre ich einfach schneller ans Ziel komme und mein damaliger Arbeitgeber nicht ständig Anruft, das ich zu spät dran bin. zum anderen wurde das von anderen Arbeitskollegen, die ich in meinem privaten Umfeld hatte auch vorgelebt, das wenn es der Firma gut geht, es mir am Ende auch gut gehen würde. was natürlich im Nachhinein totaler Blödsinn ist.
14. Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Punktesammeln und bestimmten Ereignissen in ihrem Leben?
Wie schon bei der vorherigen Frage, geht alles mit dem Stress und der Ungeduld einher Der ständige Druck der Arbeit und auch das Vorleben der Arbeitskollegen führte dazu, das ich genauso gut sein wollte, wie die anderen in der Firma.
Fragen nach Änderungen gegenüber früher
Ich habe kurz nach Beendigung meiner Ausbildung der Firma den Rücken gekehrt und habe bei der Deutschen Post als Rangierer angefangen.
Habe mir viel mehr Zeit genommen und bin meist 15-20 Minuten eher zur Arbeit gefahren, um nicht wieder in Stress zu gearten. Was mir auch ein Jahr lang gelungen ist.
15. Wie lauten ihre Vorsätze heute?
Ich habe zum einen erkannt, das ich im Straßenverkehr umsichtiger fahren muss und das ich Geschwindigkeitsbegrenzungen früher war nehmen muss. Ich habe mich daher einem Sehtest unterzogen und mir kurze Zeit darauf eine Brille zugelegt. Zum anderen, wird man mit der Zeit auch erwachsener und ich weiß heute,das ich nicht noch einmal mein Punkteonto auszureitzen. ich möchte zwar nichts ausschließen aber die Freiheit, die Flexibilität, die man mit dem Führerschein hat sollte man sich stets vor Augen halten. Durch den Verlust des Führerscheins ist man auf den ÖVP angewissen. Es fehlt ein Stück Freiheit und die möchte ich in Zukunft nicht so einfach aufs Spiel setzen.
16. Was ist daran anders?
Die verlorene Freiheit, etwas mit Freunden unternehmen zu können ohne das ich Fragen muss, könnte mich jemand abholen oder hin bringen.
17. Was wollen sie konkret tun, damit sie ihre Vorsätze diesmal einhalten können?
Ich habe durch den Verlust meines Führerscheins einen großen Denkzettel der Deutschen Post bekommen. Ich muss jetzt Körperlich anstrengendere Arbeit machen als ich es musste, wo ich noch meinen Führerschein hatte. Ich führe mir täglich vor Augen, das ich Sozial eingeschränkter bin und ich meine berufliche Situation wieder verbessern möchte.
18. Was hat sich ansonsten bei ihnen geändert?
Ich habe seit längerem ca. 1 Jahr eine Partnerin an meiner Seite, die mir zum einen Hilft, iim Straßenverkehr ruhiger und gelassen zu werden und zum anderen auch die Arbeit, da solche fehlverhalten unverzüglich bestraft werden.
19. Welche Einstellung zur Verkehrssicherheit haben sie heute und was ist daran neu?
Verkehrssicherheit sollte bei jedem an 1. Stelle stehen. Da man sich und anderen ggf. in Situationen bringt, die nicht nur das Leben eines anderen Kosten könnte, sondern evtl auch meins.
20. Was ist ihrer Meinung nach im Straßenverkehr besonders wichtig?
Das man stätig, das Fahrzeug unter Kontrolle hat und das man sich an die Regeln im Straßenverkehr halten sollte, da eine Unachtsamkeit oder gar die Überhöhte Geschwindigkeit, das Leben kosten könnte.
21. Was könnte ihre guten Vorsätze wieder zum Scheitern bringen?
Das ich wieder mit dem LKW fahren anfange und mich dem Stress des Arbeitgebers aussetzen lasse.
Grundfragen auf die die obigen Fragen hinauslaufen und die der Gutachter bei einer MPU wegen Verkehrsverstößen mit „JA“ abhaken muss:
1. Hat der Proband die schwere und das Ausmaß seines früheren Fehlverhaltens im Verkehr erkannt?
2. Hat sich der Proband mit den Ursachen seines früheren Fehlverhaltens auseinandergesetzt?
3. Hat der Proband den glaubhaften, nachvollziehbaren Entschluss gefasst, etwas grundlegend zu ändern?
4. Gibt es genügend Hinweise darauf, dass es dem Probanden auf Dauer gelingen wird?