Fahrrad TF mit 1,9‰, MPU-Termin naht

ManuelK

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Hallo Leute,
da meine TF auf September 2019 zurückgeht, bin ich jetzt schon einige Zeit stiller Mitleser. Das hat mir neben der Beratung meines VPs schon sehr geholfen. Da meine MPU jetzt aber langsam naht, würde ich gerne eure Hilfe annehmen.

Ich sehe mich selbst als eher nicht so guten Redner, was mit der kommenden Nervosität dann noch schlimmer wird. Deswegen besteht meine größte Angst darin, im Gespräch mit dem GA meine Situation nicht richtig darzustellen bzw. mit falschen/schlechten Antworten mich selbst in ein schlechtes Licht zu stellen.

Ich habe den FB so gut wie möglich ausgefüllt und würde mich über Rückmeldung freuen.

Danke euch im Voraus!
 

ManuelK

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Zur Person
Geschlecht: m
Größe: 1,92m
Gewicht: 92kg
Alter: 32

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 29.09.2019
BAK: 1,9‰
Trinkbeginn: 10:00 Uhr
Trinkende: 20:00 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 21:53 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: -

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: ja
Habe noch keinen gemacht: nein

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: über rot geradelt (2018)
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):

Ist zu erwarten, dass die zu begutachtende Person auch zukünftig ein fahrerlaubnisfreies Fahrzeug unter Alkoholeinfluss führen wird, so dass dadurch die Eignung zum Führen von Fahrzeugen ausgeschlossen ist? Liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Fahrzeugs in Frage stellen? Kann ein fahrerlaubnisfreies Fahrzeug nur unter bestimmten Beschränkungen bzw. Auflagen geführt werden?

Ist die Fahrt mit dem erlaubnisfreien Fahrzeug als bewusste Strategie anzusehen um eine Fahrt unter Alkoholeinfluss mit einem Kraftfahrzeug zu vermeiden oder hätte statt einer Fahrt mit dem erlaubnisfreien Fahrzeug genauso gut eine Fahrt mit einem Kraftfahrzeug stattfinden können?

Zusätzlich ist zu klären, ob über die bloße Alkoholgewöhnung hinaus Umstände dafür ersichtlich sind, dass die zu begutachtende Person zukünftig mit erhöhter Wahrscheinlichkeit auch mit einem Kraftfahrzeug unter Alkoholeinfluss im Straßenverkehr auffällig wird, so dass dadurch auch die Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen ausgeschlossen ist. Liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Kraftfahrzeugs der Gruppe 1 in Frage stellen?


Bundesland
: Bayern


Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: nein
Ich lebe abstinent seit: 18. August 2020

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: ja 2x (Ende Januar, Ende April)
Urinscreening ja/nein: nein
Keinen Plan?: -

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: nein

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: ja, bis jetzt 5 Sitzungen à 60min
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung: -

MPU
Datum: ausstehend
Welche Stelle (MPI): DEKRA
Schon bezahlt?: nein
Schon eine MPU gehabt? nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: -
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: 1 Punkt wegen der roten Ampel, nichts wegen Alkohol
 

ManuelK

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Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)



Am 29. September 2019 entschlossen meine Freundin und ich mit 3 ihrer Freundinnen und deren festen Freunden auf das Oktoberfest zu gehen. Es war wunderschönstes Wetter mit blauem Himmel, deswegen war der Plan, dass wir uns dort um 10:00 Uhr vormittags im Biergarten einer der Zelte zu treffen und zu frühstücken. Da wir mehr Zeit zum Fertigmachen benötigten als geplant, entschlossen wir uns mit dem Fahrrad zum Bahnhof zu fahren, um die S-Bahn nicht zu verpassen. Der Plan war, es auf dem Heimweg dann stehenzulassen oder heimzuschieben. Auf dem Oktoberfest angekommen ging es dann los mit Frühstück und der ersten Maß Bier (1l). Die Stimmung war, nicht nur aufgrund des tollen Wetters, ausgelassen und wir genossen den schönen Tag. Ursprünglich war noch nicht geplant, wie lange wir bleiben wollten, bis zum frühen Nachmittag (samt Mittagessen) wollten wir aber auf jeden Fall bleiben. Gegen 12 Uhr mittags saß ich schon an meiner 2. Maß Bier und dann schrieb mir zufällig mein alter WG-Mitbewohner (und bester Freund) und ich vereinbarte mit ihm, dass wir uns noch auf dem Oktoberfest treffen. Gegen 13 Uhr war er dann da und gesellte sich zu uns. Bis 15 Uhr tranken wir noch eine weitere Maß und dann gingen die ersten Freundinnen meiner Freundin nach Hause und so entschied sie sich, dass sie auch schon mal nach Hause fährt, während ich noch mit meinem Kumpel auf dem Oktoberfest blieb. Wir zogen zusammen von Zelt zu Zelt und tranken in den Biergärten weiter ein Bier nach dem anderen. Durch die vielen Stunden, die schon vergangen waren und dem vielen (fettigen) Essen fühlte ich mich zwar betrunken aber auch weiterhin einigermaßen fit. So passierte es, dass wir erst gegen 20 Uhr den Heimweg antraten. Bis hierhin hatte ich 4 weitere Maß Bier getrunken (ingesamt also 7). Ich begab mich zur S-Bahn, um zurück nach Hause zu fahren. In der S-Bahn merkte ich nochmal richtig, dass ich ziemlich angetrunken war. Während der 15-minütigen Fahrt schrieb ich mit meiner Freundin, dass ich auf dem Heimweg sei. Am Bahnhof angekommen, fiel mir in dem Moment erst wieder ein, dass mein Fahrrad da ja stand. Da ich schnell nach Hause zu meiner Freundin wollte (ich hatte auch noch eine kleine Tüte mit Fischsemmeln dabei, die wir gerne essen) hab ich mich völlig selbstüberschätzt aufs Fahrrad gesetzt und bin losgeradelt. Keine 50 Meter später überquerte ich eine Kreuzung, an der ein Polizeiauto an roter Ampel stand, um dann genau in meine Straße abzubiegen. Vor lauter Schreck und plötzlich meiner Dummheit bewusst, bin ich auf den Gehweg gefahren, abgestiegen und wollte weiterschieben. Dass ich auf den Gehweg gefahren bin, haben sie aber schon bemerkt und fuhren deswegen langsam mit offenem Fenster neben mir her. In meiner Angst wollte ich den beiden Polizisten mitteilen, dass ich nach Hause schiebe, dadurch haben sie aber eindeutig mitbekommen, dass ich sehr angetrunken war und nicht mehr normal reden konnte. Ich musste blasen, das Gerät zeigte 1,6‰ wodurch sie 5min warten und einen weiteren Test machen wollten, welcher dann nochmal mehr als 1,6‰ anzeigte (sie sagten mir nicht wie viel genau). Somit brachten sie mich zur Wache, nahmen meine Personalien auf und anschließend ging es in ihrem Auto zum Blutabnehmen in die Innenstadt. Meiner Freundin hatte ich mittlerweile natürlich Bescheid gegeben was passiert ist. Nach der Blutabnahme haben sie mich dann direkt nach Hause gefahren (wegen guter Führung meinten sie).






2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)


Insgesamt waren es 7 Maß Oktoberfestbier, die letzte habe ich nicht ganz ausgetrunken und blieb stehen, aber ich zähl sie trotzdem mal, also 14 x 0,5 hauptsächlich Hacker Pschorr welches mit 5,8% angegeben wird.

Aufgeteilt auf 10 Stunden (10:00 Uhr – 20:00 Uhr), die ich dort verbracht habe:

10:00 Uhr: 1l Bier

11:30 Uhr: 1l Bier
13:00 Uhr: 1l Bier

14:00 Uhr: 1l Bier

15:30 Uhr: 1l Bier

17:00 Uhr: 1l Bier

18:30 Uhr: 1l Bier

  • Mein VP hatte das nachgerechnet und meinte, das kommt hin. Ich tu mir allerdings sehr schwer das nachzuprüfen.
  • 14 x 0,5 = 35 TE = 3,5‰
  • Zeit bis zur Blutabnahme = 10 Uhr bis 21:53 Uhr = 12Std = -1,2
  • 3,5 – 1,2 = 2,3‰ (wie komme ich ab hier auf 1,9? Spielt die hohe Menge an Essen an diesem Tag auch eine Rolle?)
Mit der Widmark Formel bin ich hier komplett verloren, bin mir aber auch nicht sicher, ob ich das mit dem Resorptionsdefizit und dem stündlichen Abbau richtig berechne.


3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

50m gefahren bis zum Polizeikontakt, ca. 900m wären es bis nach Hause gewesen

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Ja, in diesem Moment hatte ich das Gefühl, dass ich die (in meinen Augen damals) kurze Strecke sicher fahren kann. Auch wenn ich davor noch nie mit so einer Trunkenheit auf dem Fahrrad saß, bin ich grundsätzlich ein guter Fahrradfahrer, der nie Probleme hatte und somit hatte ich mir die Situation schöngeredet, um nicht laufen zu müssen.


5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Meine allgemeine Regel immer zur S-Bahn zu laufen, wenn ich weiß, dass ich Alkohol konsumieren werde, wurde durch die einfache Tatsache gebrochen, dass ich die S-Bahn nicht verpassen wollte. Wie leicht ich selbst von dieser Regel abgewichen bin, schockiert mich bis heute. Obwohl am Morgen der Plan noch war, es einfach stehen zu lassen oder es halt heimzuschieben. Dadurch dass das dazu geführt hat, dass ich im sehr angetrunkenen Zustand dann auf das Rad gestiegen bin, habe ich mir geschworen von nun an nie wieder davon abzuweichen.


6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein



7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?


Mit dem Fahrrad bin ich schon nach Alkoholkonsum gefahren, ich würde sagen so 5mal in meinem Leben. Aber lediglich immer nach 2 Bier maximal, da ich mir da sicher war, dass das keine wirklichen Auswirkungen auf mein Fahrverhalten hat. Heute weiß ich, dass selbst ein Bier schon die Konzentration sowie die Reaktion mindern kann und man deshalb unfallgefährdeter ist.

Eine Fahrt mit so viel Promille wie zum Tatzeitpunkt gab es so noch nie bei mir.



Beim Auto zählt bei mir, seit ich den Führerschein besitze, die absolute „Kein-Alkohol“-Regel.

Ich wurde nicht in München geboren und komme aus einer Stadt in der es neben Taxis keine öffentlichen Verkehrsmittel gibt, d.h. in der Gruppe war immer ein Fahrer dabei und der hatte keinen Alkohol zu trinken an dem Abend.


Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Ersten Kontakt mit Alkohol hatte ich als Kind/Jugendlicher auf Familienfeiern, Zuhause wurde bei uns kaum Alkohol getrunken.

Das erste Mal selbst Alkohol getrunken habe ich mit 16 auf einer Klassenparty, auf der es Bier gab.


9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Mit 16 und 17 Jahren (2005-2006) habe ich sehr wenig getrunken, im Durchschnitt 1 Bier im Monat.

Mit 18 (2007) wurde es mehr, da ich mit Freunden des Öfteren in Discos war. Zum Bier kamen Schnäpse und Longdrinks. Getrunken habe ich nur am Wochenende.

Mit 19 und 20 (2008+2009) häuften sich die Discobesuche, da ich mit meinem Abitur fertig war und viel gefeiert wurde. Hier kam es zu meinem ersten Filmriss + Erbrechen. Daraufhin hatte ich mir zum ersten Mal richtige Grenzen beim Trinken gesetzt. Nach dem Abitur habe ich den Zivildienst für 9 Monate gemacht und wieder weniger getrunken (musste jeden Tag um 6 Uhr aufstehen und war eine sehr körperliche Arbeit).

Mit 21,22 und 23 (2010 – 2012) ging mein Konsum sehr nach unten. Ich zog aus meinem Elternhaus und wohnte zum ersten Mal in einer neuen Stadt zum Studieren, welches viel Zeit beanspruchte. Getrunken habe ich 1mal im Monat. Nach dem Studium ging es ein halbes Jahr nach Frankreich, dort habe ich ebenfalls im Durchschnitt 1mal im Monat was getrunken.

Mit 24 (2013) zog ich nach München in eine WG. Ich hatte Glück mit meinem Mitbewohner, wir verstanden uns sehr gut und fanden auch schnell Freunde in der Umgebung. Mein Trinkverhalten nahm wieder zu durch Partys, Feierabendbiere in der WG und Biergartenbesuche. Unter der Woche habe ich 1-2 Biere getrunken, am Wochenende 4 Biere und 3 Schnäpse im Durchschnitt.

Mit 27 (2016) habe ich meine jetzige Freundin kennengelernt, mit der ich seit 2,5 Jahren zusammenwohne. Mein Alkoholkonsum ging dadurch wieder runter, wenn wir zusammen etwas getrunken haben, dann im Biergarten, wo ich im Durchschnitt 2 Maß Bier (4x 0,5l) getrunken habe. Das passierte aber höchstens 2mal im Monat in den Sommermonaten.

Mit 30 (2019) wurde ich dann nach dem Oktoberfest auf dem Fahrrad erwischt und hab das Trinken aus Schock erstmal komplett eingestellt. Erst an Weihnachten bei meinen Eltern hatte ich das erste Mal wieder ein Glas Wein getrunken. An Silvester dann nochmal ein Glas Sekt zum Anstoßen.

2020 lebte ich dann KT für das ich mir als Regel erstellt habe, nur bei besonderen Anlässen und dann auch nur 2 x 0,33l Bier maximal zu trinken. Zu den Anlässen zählen Geburtstage guter Freunde, Weihnachten etc. Feierabendbiere oder das Bier zum Grillen/Fußball kucken gab es nicht mehr.

Als am 18.08.2020 dann nach 11 Monaten der Brief bzgl. meiner Trunkenheitsfahrt kam und eine MPU angefordert wurde habe ich das Trinken komplett eingestellt. Bis heute (10 Monate) lebe ich AB.


10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Mit 16 und 17 Jahren (2005-2006): 1x 0,5l Bier im Monat

Mit 18 (2007): an Wochenenden 2x im Monat: 3x 0,5l Bier, 2 Schnäpse, 2 Longdrinks

Mit 19 und 20 (2008+2009): an Wochenenden 2x im Monat: 5x 0,5l Bier, 4 Schnäpse, 3 Longdrinks

Mit 21,22 und 23 (2010 – 2012): 1x im Monat: 2x 0,5l Bier oder 1 Glas Wein

2013-2016: unter der Woche 2 x 0,5l Bier, am Wochenende 4x 0,5l und 3 Schnäpse oder 2 Longdrinks

2016-2019: 2x im Monat 4x 0,5l Bier, 1x im Monat 2 Longdrinks

Ab September 2019 (Tatzeitpunkt): kein Alkohol bis Weihnachten (1 Glas Wein) und Silvester (1 Glas Sekt)

2020: KT -> nur zu besonderen Anlässen höchsten 2x 0,33l Bier, ab August AB

2021: AB


11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Immer mit Freunden, in meiner Jugend fand das in Discos statt, seit meinem Umzug nach München dann teilweise in der WG und sonst ebenfalls in Bars, Discos, Biergärten.



12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)


Ich bin ein sehr ruhiger, introvertierter und (besonders früher) auch schüchterner Mensch. Mit dem Älterwerden legte sich die Schüchternheit etwas und ich fand vor allem Gefallen daran andere Menschen zum Lachen zu bringen. Ich besitze viel Humor und nehme mich selbst auch nicht allzu ernst. Trotzdem fiel es mir schwer im Mittelpunkt zu stehen bzw. „alle Augen auf mich gerichtet zu haben“. Gerade in diesem Punkt half der Alkohol, da sich dann jegliche Nervosität legte und ich „freier“ sein konnte.

Zudem wurden die Biere mit der Zeit zur Gewohnheit. Egal ob Grillen, Fußball oder nach Feierabend zusammen auf der Terrasse noch sitzen. Ein Bier gehörte dazu.

Dazu kommt, dass mir Bier einfach gut schmeckt.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)


Wenig: geselliger, redefreudiger, lustiger

Viel: ruhiger, unkoordiniertere Motorik sowie Schwierigkeiten gerade Sätze herauszubringen, starke Müdigkeit


14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Kritische Hinweise gab es nie. Ich war jemand, der bei offensichtlicher Trunkenheit nicht ausfällig, nervig, aggressiv oder beleidigend wurde. Menschen in meiner Umgebung sahen zwar, dass ich alkoholisiert war, fühlten sich aber nicht unwohl o.ä.

Wie oben beschrieben wurde ich bei wenig Alkohol geselliger und lustiger, wohingegen ich bei viel Alkohol einfach wieder sehr ruhig wurde.

Durch das Trinken als Gewohnheit entstand auch eine gewisse Trinkfestigkeit, wodurch die Anzeichen nach viel Alkoholkonsum weiter nach hinten geschoben wurden.

Da das sehr betrunken sein nur sehr selten vorkam, gabs es keine Bedenken in meinem Freundeskreis.
 

ManuelK

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15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Ich war in meiner Jugend bis Anfang 20 ein eher dünner, schlaksiger Junge (bei 1,92m Größe), als ich nach München gezogen bin, habe ich aber mehr und mehr zugenommen. Das liegt einerseits an der Tatsache, dass ich sehr gern esse und auch die bayrische Küche sehr liebe, natürlich aber auch am Alkoholkonsum. Nicht nur durch die ganzen Biere sondern auch wegen der zusätzlichen Lust auf fettiges Essen. Im Biergarten gabs dann zur Maß eben einen Schweinsbraten und ähnliches. Sport war mir zwar immer wichtig und habe ich auch gemacht, letztendlich aber zu wenig, um der Gewichtszunahme entgegenzuwirken.

Seit ich seit 2019 wenig bzw. seit 2020 gar nichts mehr trinke merke ich einen deutlichen Unterschied. Obwohl die Fitnesscenter letztes und dieses Jahr sehr lange geschlossen waren, habe ich allein durch den fehlenden Alkohol schon 5kg abgenommen. Jetzt wo Sport wieder mehr möglich ist, kann ich weiterhin essen was ich so gerne mag und mein Wunschgewicht halten.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen Sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.


Wie oben beschrieben war es einerseits die Zeit mit 18 als ich in Discos gehen durfte sowie die Zeit nach dem Abitur wo einfach viel gefeiert wurde. Der zweite Lebensabschnitt war der Umzug nach München wo ich viele neue Freunde kennenlernen durfte mit denen ich daheim oder beim Ausgehen Alkohol trank.

17. Haben Sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

In meiner Zeit nach dem Abitur ist es einmal vorgekommen, dass es komplett aus dem Ruder lief, ich mich übergeben musste und das Ende des Abends nichts mehr wusste. Dass meine Eltern mich dann noch mitten in der Nacht abholen mussten war mir so unangenehm, dass ich das nie mehr erleben wollte. Bis heute kamen Erbrechen und Filmriss nicht mehr vor.

Kontrollverlust definiere ich natürlich nicht nur mit erbrechen bzw. Filmriss, den Tag meiner Trunkenheitsfahrt zähle ich natürlich auch als kompletten Kontrollverlust meines Konsums.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Grundsätzlich habe ich in Prüfungsphasen immer bewusst auf Alkohol verzichtet. Seitdem ich arbeite, gab es aber keine bewussten Alkoholpausen mehr.

19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein? (mit Begründung)

Ich sah mich immer als Genuss- und Gewohnheitstrinker an. Ich trank ein Bier weil es gut schmeckte (Genuss) und auch weil es für mich dazugehörte à la Fußball, Grillen (Gewohnheit).

Heute sehe ich das rückblickend als Rauschtrinken (ich mochte den Zustand wenn man durch den Alkohol geselliger und kommunikativer wird) und auch teilweise als Alkoholmissbrauch (wenn es viel mehr wurde als geplant)







Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Seit dem Vorfall am 29.09.2019 lebte ich in strengem KT. Ich trank nur zu besonderen Anlässen und dann auch nur höchstens 2x 0,33l Bier. Solche Anlässe gab es ca. 4x im Jahr.

Seit dem 18.08.2020 lebe ich AB.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Am 15.08.2020 als ich einen meiner besten Freunde in Reutlingen zu seinem Geburtstag besucht habe (1x 0,5l Bier)

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Nein.

Abgesehen davon, dass die meisten sowieso noch etwas Alkohol enthalten, löst es bei mir ein gewisses Gefühl von Heuchlerei aus, wenn ich mir statt „normalem“ Bier alkoholfreies reinschütte.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Die 4-monatige AB nach dem Vorfall kam erstmal aus Schock. Nach dessen Verarbeitung und Reflexion wie es dazu kommen konnte, kam einiges an Einsicht dazu. Ich entschied mich für KT mit strengen Regeln.

Als nach 11 Monaten dann die Aufforderung zur MPU reinflatterte, begann ich sofort mit AB. Einerseits weil es mein VP für 6 Monate empfohlen hat, andererseits weil ich es mir auch selbst beweisen wollte, dass das kein Problem mehr für mich ist. Aus den 6 Monaten sind mittlerweile 10 Monate geworden und zumindest das Jahr möchte ich noch vollmachen.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Reduziert habe ich es zuerst aus Schock, dann aus Einsicht des Verarbeiteten. Komplett aufgehört habe ich es zuerst, weil es mir für die MPU empfohlen wurde, mittlerweile um mir selbst zu zeigen, dass ich keinerlei Probleme damit habe und es mir dadurch auch viel besser geht.

Früher sah ich in meinem Verhalten nichts Schlimmes bzw. Verwerfliches und es hat sich auch weitestgehend nicht negativ auf mein Leben ausgewirkt, deswegen sah ich keinen Grund etwas zu ändern.


25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Wie schon beschrieben, die Trunkenheitsfahrt war ein eindeutiger Weckruf, durch den ich erst aus Schock, dann als Ergebnis der Reflexion mein Trinkverhalten geändert habe. Auch wenn ich es anfangs selbst nicht geglaubt habe, verlief die Umstellungsphase sehr einfach. Mir fehlt das Trinken nicht und ich sehne mich auch nicht danach jemals wieder in alte Muster zu verfallen.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Auch hier wie schon erwähnt fühle ich mich eindeutiger fitter. Ich habe schnell ein paar Kilo abgenommen, habe durch Sport einen viel besseren Stoffwechsel, wodurch ich weiterhin nicht auf spezielles Essen verzichten muss, um nicht zuzunehmen. Meine Freundin hat die Situation genutzt und ist mit auf den Zug aufgesprungen. Sie trinkt auch nur noch in seltenen Fällen und wir machen zusammen Sport. Allgemein unternehmen wir gefühlt viel mehr.

In meinem Freundeskreis beobachte ich komischerweise einen gewissen, ich nenne es mal, „Gruppenzwang“. Seitdem ich bei Treffen zu unalkoholischen Getränken gewechselt bin, meine ich zu beobachten, dass das auch dazu führt, dass die ein oder andere Person selbst weniger trinkt. Ich bestelle ein Spezi und andere machen es nach anstatt, dass sich jeder einfach ein Bier bestellt.
Im Großen und Ganzen hat sich mein Leben durch mein geändertes Verhalten nur zum Guten gewendet.


27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Nach der AB möchte ich wieder in KT übergehen, für das ich mir strenge Regeln auferlegt habe. Das hat bis zu meiner AB schon sehr gut geklappt und es gab nie Momente, in den ich daran gezweifelt habe. Meine Freundin unterstützt mich zudem ungemein. In meinem Freundeskreis gibt es ebenfalls keinerlei Zweifel und jeder akzeptiert es. Dadurch entstehen keine Versuchungen in meinem Umfeld.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)


Theoretisch ist das möglich ja. Das Trinken von Alkohol gehörte immer zu meinem Leben und ich werde auch weiterhin immer vorsichtig sein müssen, nicht wieder zurückzufallen. Dabei helfen mir aber die mir selbst auferlegten Regeln, die Hilfe meiner Freundin und Freunde sowie die einfache Erinnerung an den Abend der Trunkenheitsfahrt sowie die daraus entstandenen Konsequenzen.
Alles in allem bin ich mir aber sicher nie wieder in die alten Gewohnheiten zu fallen, da ich erstens jetzt schon sein fast 2 Jahren sehr gut zurechtkomme und ich mich allgemein einfach besser fühle.


29. Wie wollen Sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Da es kein spontanes Trinken mehr in meinem Leben geben wird, sondern nur wenige besondere Anlässe mit festgesetzten Alkoholmengen, werde ich immer im Vorneherein wissen, wenn ich Alkohol konsumieren werde. In diesen Fällen werde ich kein Fahrrad, Auto oder sonstiges anrühren. Meine Freundin achtet sowieso darauf und wird in diesem Sinne eine weitere Sicherheit darstellen.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Dass die Erkenntnis zur Änderung meines Trinkverhaltens erst mit einer MPU kam war zwar schockierend, letztendlich aber auch sehr wichtig. Ich hätte mein Trinkverhalten bis heute nicht geändert. Dass die leichtsinnige Fahrt auf dem Fahrrad sehr gefährlich war, sowie, dass der hohe Alkoholkonsum schädlich ist, habe ich mittlerweile verstanden und verinnerlicht.

Ich bin froh, dass mir nichts Schlimmeres passiert ist und lebe seitdem glücklicher und gesünder.
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
Hallo Manuel,

ich kommentiere mal ein paar Stellen:

Durch die vielen Stunden, die schon vergangen waren und dem vielen (fettigen) Essen fühlte ich mich zwar betrunken aber auch weiterhin einigermaßen fit.
Was nun, betrunken oder fit? Das passt doch nicht zusammen.

Mit dem Fahrrad bin ich schon nach Alkoholkonsum gefahren, ich würde sagen so 5mal in meinem Leben. Aber lediglich immer nach 2 Bier maximal, da ich mir da sicher war, dass das keine wirklichen Auswirkungen auf mein Fahrverhalten hat.
Reichlich unglaubwürdig, zum einen die Häufigkeit ist statistisch unwahrscheinlich gering angesetzt, zum anderen glaubt dir so keiner, dass du nach 7l starkem Bier dann überhaupt noch dein Fahrrad finden konntest, geschweige denn fahren.

Wie leicht ich selbst von dieser Regel abgewichen bin, schockiert mich bis heute.
Der Satz wird später nochmal interessant...

Ich bin ein sehr ruhiger, introvertierter und (besonders früher) auch schüchterner Mensch. Mit dem Älterwerden legte sich die Schüchternheit etwas und ich fand vor allem Gefallen daran andere Menschen zum Lachen zu bringen. Ich besitze viel Humor und nehme mich selbst auch nicht allzu ernst. Trotzdem fiel es mir schwer im Mittelpunkt zu stehen bzw. „alle Augen auf mich gerichtet zu haben“. Gerade in diesem Punkt half der Alkohol, da sich dann jegliche Nervosität legte und ich „freier“ sein konnte.

Zudem wurden die Biere mit der Zeit zur Gewohnheit. Egal ob Grillen, Fußball oder nach Feierabend zusammen auf der Terrasse noch sitzen. Ein Bier gehörte dazu.

Dazu kommt, dass mir Bier einfach gut schmeckt.
Die inneren Motive sind sehr dünn dargestellt, das reicht lange nicht aus.
Die Gewohnheit könnte dir dagegen richtig um die Ohren fliegen...

Seit dem 18.08.2020 lebe ich AB.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Am 15.08.2020 als ich einen meiner besten Freunde in Reutlingen zu seinem Geburtstag besucht habe (1x 0,5l Bier)
Und die 2 Tage dazwischen??
Vorsicht übrigens mit dem Begriff AB, was du meinst ist eine Trinkpause, sonst hast du nämlich später ein dickes Problem...

Gewohnheitstrinker
Dünnes Eis...

Seit dem Vorfall am 29.09.2019 lebte ich in strengem KT. Ich trank nur zu besonderen Anlässen und dann auch nur höchstens 2x 0,33l Bier. Solche Anlässe gab es ca. 4x im Jahr.
Ach ja? Denn...

Die 4-monatige AB nach dem Vorfall kam erstmal aus Schock. Nach dessen Verarbeitung und Reflexion wie es dazu kommen konnte, kam einiges an Einsicht dazu. Ich entschied mich für KT mit strengen Regeln.
Was nun, AB, Trinkpause, KT, ...?
AB ist endgültig, nicht vorübergehend. Hattest du nun AB gesetzt und nicht geschafft, oder eine Trinkpause, die du dann beendet hast?


teilweise als Alkoholmissbrauch (wenn es viel mehr wurde als geplant)
Wurde es deiner Auflistung nach ja nie so extrem, oder?

Als nach 11 Monaten dann die Aufforderung zur MPU reinflatterte, begann ich sofort mit AB. Einerseits weil es mein VP für 6 Monate empfohlen hat, andererseits weil ich es mir auch selbst beweisen wollte, dass das kein Problem mehr für mich ist. Aus den 6 Monaten sind mittlerweile 10 Monate geworden und zumindest das Jahr möchte ich noch vollmachen.
Warum? Warum nicht gleich 2 Jahre? Hier wäre es sinnvoll, etwas zu begründen...

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Wie schon beschrieben, die Trunkenheitsfahrt war ein eindeutiger Weckruf, durch den ich erst aus Schock, dann als Ergebnis der Reflexion mein Trinkverhalten geändert habe. Auch wenn ich es anfangs selbst nicht geglaubt habe, verlief die Umstellungsphase sehr einfach. Mir fehlt das Trinken nicht und ich sehne mich auch nicht danach jemals wieder in alte Muster zu verfallen.
Einfach nur Schalter umgelegt? Das ist deutlich zu wenig...

Abgesehen davon, dass die meisten sowieso noch etwas Alkohol enthalten, löst es bei mir ein gewisses Gefühl von Heuchlerei aus, wenn ich mir statt „normalem“ Bier alkoholfreies reinschütte.
Reinschütte ist ja eh schon keine besonders kluge Formulierung für dein zukünftiges KT, aber die Heuchelei lässt lieber mal schön weg und suchst einen ernsthaften Grund. So kommst du rüber wie der harte Kerl, der sich eher mal ein paar Maß reinschüttet bevor zum verweichlichten alkoholfreien greift...

Reduziert habe ich es zuerst aus Schock, dann aus Einsicht des Verarbeiteten. Komplett aufgehört habe ich es zuerst, weil es mir für die MPU empfohlen wurde, mittlerweile um mir selbst zu zeigen, dass ich keinerlei Probleme damit habe und es mir dadurch auch viel besser geht.

Früher sah ich in meinem Verhalten nichts Schlimmes bzw. Verwerfliches und es hat sich auch weitestgehend nicht negativ auf mein Leben ausgewirkt, deswegen sah ich keinen Grund etwas zu ändern.
Klarer Fall, besorg dir lieber ein Abo für die Bahn, aber Auto fährst du so bald nicht wenn du so argumentierst...
Was meinst du eigentlich mit "weitestgehend"? Denn so heftig waren deine Trinkmengen früher nicht.

Allgemein unternehmen wir gefühlt viel mehr.
Vielleicht gefühlt. Aber faktisch waren es ja 2 Biergartenbesuche pro Monat, also bleibt dir durch deine Trinkpause ja nicht so viel mehr freie Zeit... Oder hast du dich dann vielleicht doch öfter dem Hobby des Bechers hingegeben als oben aufgelistet?

Nach der AB möchte ich wieder in KT übergehen, für das ich mir strenge Regeln auferlegt habe. Das hat bis zu meiner AB schon sehr gut geklappt und es gab nie Momente, in den ich daran gezweifelt habe.
Da es kein spontanes Trinken mehr in meinem Leben geben wird, sondern nur wenige besondere Anlässe mit festgesetzten Alkoholmengen, werde ich immer im Vorneherein wissen, wenn ich Alkohol konsumieren werde. In diesen Fällen werde ich kein Fahrrad, Auto oder sonstiges anrühren. Meine Freundin achtet sowieso darauf und wird in diesem Sinne eine weitere Sicherheit darstellen.

Und hier wird nun interessant, wie leicht du von Regeln abweichen kannst... Das sind gute Vorsätze, die halten, ähnlich wie an Neujahr, nicht lange. Wahrscheinlich bis du mit deinen Freunden den wiedergewonnen FS (falls es gelingen sollte) abends dann im Biergarten feierst...
Deine Freundin war bei der TF auch nicht mehr dabei und hat auf dich aufgepasst, ...
Und wieder haben wir die Vermischung von AB mit künftigem Trinken.
Warum eigentlich festgesetzte Alkoholmengen? Eine klare Obergrenze tut es doch auch, sonst hast du ja das Problem, dass du vielleicht mal ein zweites Bier mit Gewalt trinken musst, weil du vielleicht schon nicht mehr magst. Oder kam dir nie der Gedanke, von den zwei "erlaubten" nur ein Bier zu trinken?

viel besseren Stoffwechsel
Musst seltener kotzen?

Dass die Erkenntnis zur Änderung meines Trinkverhaltens erst mit einer MPU kam war zwar schockierend, letztendlich aber auch sehr wichtig. Ich hätte mein Trinkverhalten bis heute nicht geändert.
Finde nicht, dass du hier allzu grosse Einblicke in deine tiefen Erkenntnisse geboten hast, klang auch nicht wirklich nach tiefen Erkenntnissen und Einsichten, dennoch scheint dein Trinkverhalten ja bedenklich gewesen zu sein, wenn die Änderung so dringend nötig war, ehrlich gesagt verwirrt mich das etwas...

Insgesamt hast du ein ganz gewaltiges Problem darin, dass deine Aussagen (Einschätzung Trinkverhalten) und deine Erkenntnisse nicht zusammenpassen. Ebenso ist deine Trinkhistorie unglaubwürdig, wenn man bedenkt, dass du nach 7 Litern Starkbier anscheinend noch wusstest, was man mit Fahrrädern so machen kann, wenn deine Trinkhistorie stimmt, dann wärst in der Sanistation gelegen, nicht auf einem Drahtesel gesessen.
Für mich alles sehr wenig reflektiert, unstimmig, widersprüchlich, und wenn man Begrifflichkeiten und deine Unsicherheit zur Promillerechnung noch dazunimmt auch fachlich wenig fundiert.
Was hast du beim VP eigentlich gelernt? Da ist ehrlich gesagt ziemlich wenig Lernerfolg rauszulesen...

So, das waren vielleicht harte Worte, aber als Hilfsangebot gemeint und bitte auch so zu verstehen, ich glaube du hast hier noch einiges vor dir, leg dich ins Zeug!

vg
rüdscher
 

ManuelK

Neuer Benutzer
Hallo Rüdscher,

erstmal danke für die erste (und ja harte) Einschätzung. Sehe ich aber, wie du erwähnt hast, auf jeden Fall als Hilfe.
Es stimmt, ich habe hier noch einiges zu lernen und es gibt Dinge, die ich noch nicht richtig verstehe. Dazu kommt, dass ich Begriffe falsch verwendet habe, wodurch Unstimmigkeiten enstanden sind.
Ich versuche mal, ein paar Sachen zu verbessern:

Was nun, betrunken oder fit? Das passt doch nicht zusammen.
das passt wirklich nicht zusammen, weiß nicht was ich mir bei der Formulierung gedacht habe.
Was ich sagen wollte ist, ich war betrunken und demnach sicherlich nicht mehr fit, aber noch nicht so am Ende, dass ich heimging.
Ich lasse den Teil besser weg, das klingt schrecklich.

Reichlich unglaubwürdig, zum einen die Häufigkeit ist statistisch unwahrscheinlich gering angesetzt, zum anderen glaubt dir so keiner, dass du nach 7l starkem Bier dann überhaupt noch dein Fahrrad finden konntest, geschweige denn fahren.
Es stimmt, ich habe hier zu gering angesetzt. Es stimmt aber, dass ich mich zuvor no nie nach so viel Alkohol auf ein Fahrrad gesetzt habe. Ich möchte einfach nicht, dass es so klingt ich würde mehrmals im Monat angetrunken mit dem Fahrrad rumfahren. Das stimmt einfach nicht.
Der Satz wird später nochmal interessant...
Verstanden, ich sollte hier nicht vom Regeln brechen reden, wenn ich später wieder vom Regeln einhalten spreche.

Die inneren Motive sind sehr dünn dargestellt, das reicht lange nicht aus.
Die Gewohnheit könnte dir dagegen richtig um die Ohren fliegen...
Ich verstehe, dass das Wort Gewohnheit nicht sonderlich gut ist als Begründung, andererseits tu ich mir schwer es anders zu formulieren. Ich will sagen, dass Bier beim Fußball schauen oder grillen einfach dazugehörte.
Bei den inneren Motiven geht es mir ähnlich. Ich habe weder aus Traurigkeit, wegen Problem in meinem Leben oder Schicksalsschlägen getrunken. Es war ein Gefallen an mehr Geselligkeit und Offenheit da ich sonst wie gesagt eher ein ruhiger Mensch bin.

Und die 2 Tage dazwischen??
Vorsicht übrigens mit dem Begriff AB, was du meinst ist eine Trinkpause, sonst hast du nämlich später ein dickes Problem...
Da habe ich den Begriff AB wirklich falsch benutzt, ich wusste nicht, dass das endgültig bedeutet. Wahrscheinlich weil immer von einer "6-monatigen Abstinenz" gesprochen wird, wenn es z.B. um Haaranalysen geht. Trinkpause ist hier also richtig. Und die besteht natürlich seit dem 15.08.20 und nicht 2 Tage später.
Was nun, AB, Trinkpause, KT, ...?
AB ist endgültig, nicht vorübergehend. Hattest du nun AB gesetzt und nicht geschafft, oder eine Trinkpause, die du dann beendet hast?
Richtig, auch hier habe ich "AB" falsch verwendet. Nach der TF am 29.09.19 habe ich eine Trinkpause gemacht bis Weihnachten. Während der Pause ist mir klar geworden, dass mein Konsum so nicht weitergehen kann und mich mit KT beschäftigt. Deswegen gab es bis zum 15.08.20 nur 4 besondere Anlässe zu denen ich max. 2x 0,33l trank bzw. 1 Sektglas zu Silvester. Ab dem 15.08.20 startete ich wieder eine Trinkpause, da ich 6 Monate alkoholfrei mit HA nachweisen wollte. Bis heute habe ich aber nichts mehr getrunken.
Wurde es deiner Auflistung nach ja nie so extrem, oder?
Ich würde meinen Konsum nach dem Abitur schon als extrem einstufen... außer ich benutze hier das Wort "Alkoholmissbrauch" falsch und das bedeutet eigentlich, dass man noch viel mehr trinkt.

Warum? Warum nicht gleich 2 Jahre? Hier wäre es sinnvoll, etwas zu begründen...
Es sollte nicht so klingen, als würde ich die Trinkpause nach 1 Jahr sofort beenden. Ich wollte darstellen, dass ich sehr gut damit zurechtkomme und es mindestens 12 Monate machen werde. Es können gut auch 2 Jahre werden. Aber wenn ich das so sage, wird es wieder zu wage klingen, oder?

Reinschütte ist ja eh schon keine besonders kluge Formulierung für dein zukünftiges KT, aber die Heuchelei lässt lieber mal schön weg und suchst einen ernsthaften Grund. So kommst du rüber wie der harte Kerl, der sich eher mal ein paar Maß reinschüttet bevor zum verweichlichten alkoholfreien greift...
Stimme ich dir absolut zu. Völlig danebengegriffen bei der Formulierung. Die Kernaussage sollte sein, dass ich kein alkoholfreies trinke, da dort auch ein gewisser Anteil Alkohol enthalten ist.

Klarer Fall, besorg dir lieber ein Abo für die Bahn, aber Auto fährst du so bald nicht wenn du so argumentierst...
Was meinst du eigentlich mit "weitestgehend"? Denn so heftig waren deine Trinkmengen früher nicht.
Wieder mal schlecht formuliert. Ich wollte damit sagen, dass der Konsum von Alkohol keine negativen Folgen in meinem Leben verursachte, das Wort "weitestgehend" hat da aber nichts zu suchen.
Dass meine Argumentation hier so schlecht is, macht mir aber Sorgen. Letztendlich war die TF der Grund warum ich jetzt kontrolliert und sehr wenig trinke. Es war ein einschneidendes Erlebnis für mich und hat für eine starke Veränderung gesorgt.

Vielleicht gefühlt. Aber faktisch waren es ja 2 Biergartenbesuche pro Monat, also bleibt dir durch deine Trinkpause ja nicht so viel mehr freie Zeit... Oder hast du dich dann vielleicht doch öfter dem Hobby des Bechers hingegeben als oben aufgelistet?
Nein habe ich nicht. Und es sollte nicht so klingen als würden wir nur die durch die Trinkpause neugewonnene Zeit nutzen. Ich denke, das Wort "gefühlt" sollte ich hier so nicht verwenden. Ich wollte damit ausdrücken, dass wir beide allgemein einfach sportlicher leben und sie mich voll unterstützt.

Und hier wird nun interessant, wie leicht du von Regeln abweichen kannst... Das sind gute Vorsätze, die halten, ähnlich wie an Neujahr, nicht lange. Wahrscheinlich bis du mit deinen Freunden den wiedergewonnen FS (falls es gelingen sollte) abends dann im Biergarten feierst...
Deine Freundin war bei der TF auch nicht mehr dabei und hat auf dich aufgepasst, ...
Und wieder haben wir die Vermischung von AB mit künftigem Trinken.
Warum eigentlich festgesetzte Alkoholmengen? Eine klare Obergrenze tut es doch auch, sonst hast du ja das Problem, dass du vielleicht mal ein zweites Bier mit Gewalt trinken musst, weil du vielleicht schon nicht mehr magst. Oder kam dir nie der Gedanke, von den zwei "erlaubten" nur ein Bier zu trinken?
Wie oben bereits geschrieben, dass ich da von Regeln brechen spreche, war nicht sonderlich klug gewählt.
Trotzdem kann ich das nicht mit Neujahrsvorsätzen vergleichen. Ich nehme den Vorfall sehr ernst und bin mir bewusst, dass das nie wieder passieren darf und wird. Ich habe in den knapp 2 Jahren jetzt schon zu vielen Anlässen gar kein Alkohol getrunken bzw. mich an die Obergrenze von 2x 0,33l Bier gehalten (das Wort "festgesetzt" war hier nicht beabsichtigt, ich sehe das so wie du es geschrieben hast. Ich habe eine Obergrenze, was aber nicht bedeutet, dass ich die bei jedem Anlass erreichen muss).
AB wurde auch hier falsch verwendet, das stimmt. Trinkpause is richtig.

Musst seltener kotzen?
Nein, das war nur auf Sport und Nahrung bezogen. Ich lasse das lieber weg wenn es so falsch verstanden werden kann.


Insgesamt hast du ein ganz gewaltiges Problem darin, dass deine Aussagen (Einschätzung Trinkverhalten) und deine Erkenntnisse nicht zusammenpassen. Ebenso ist deine Trinkhistorie unglaubwürdig, wenn man bedenkt, dass du nach 7 Litern Starkbier anscheinend noch wusstest, was man mit Fahrrädern so machen kann, wenn deine Trinkhistorie stimmt, dann wärst in der Sanistation gelegen, nicht auf einem Drahtesel gesessen.
Für mich alles sehr wenig reflektiert, unstimmig, widersprüchlich, und wenn man Begrifflichkeiten und deine Unsicherheit zur Promillerechnung noch dazunimmt auch fachlich wenig fundiert.
Was hast du beim VP eigentlich gelernt? Da ist ehrlich gesagt ziemlich wenig Lernerfolg rauszulesen...
An der Trinkhistorie ist nicht viel zu ändern, ich habe in meinem Leben noch nie zuvor 7l Bier getrunken, trotzdem ist es an diesem Tag passiert. Jetzt muss ich erklären wie es dazu kam und es fällt mir sichtlich schwer. Ich versuche selbst den Grund zu finden, warum ich eben nicht in der Sanistation gelandet bin, sondern auf ein Fahrrard gestiegen bin.
Trotzdem bin ich froh, dass Leute wie du sehr kritisch damit umgehen. Ich lerne daraus einiges.
Meine bisherigen Stunden mit dem VP waren alle letztes Jahr im August/September. Bis jetzt ging es nur um meine Vergangenheit und die Entwicklung des Konsums. Einen richtigen Grund für meinen Konsum damals konnte auch er noch nicht erörtern. Jetzt wo die MPU in die Nähe rückt, werden wir uns nochmal detaillierter und genauer darauf vorbereiten.

VG,
Manuel
 
Zuletzt bearbeitet:

rüdscher

Erfahrener Benutzer
Hallo Manuel,

es ist halt einfach so, dass der GA manchmal "gemeine" Rückfragen stellt, manchmal ein Thema aus 3 Richtungen wiederholt anschneidet, manchmal auch einfach sich seinen Teil denkt... Es muss daher gut und präzise formuliert sein, gleichzeitig aber auch ehrlich und authentisch.

Ich will dir mal zeigen, worum es geht, daher greife ich jetzt mal nur einen Passus raus:

Dass meine Argumentation hier so schlecht is, macht mir aber Sorgen. Letztendlich war die TF der Grund warum ich jetzt kontrolliert und sehr wenig trinke. Es war ein einschneidendes Erlebnis für mich und hat für eine starke Veränderung gesorgt.
Die TF war sicherlich ein "besonderer" Moment, aber am Ende sollte das der Auslöser gewesen sein.
Ich überspitze mal: kannst ja den Lappen Wegsperren und munter weitersaufen, dann passiert das auch nicht wieder...
Nein, es geht eben darum, dass du wachgerüttelt wurdest. Aber lass den GA teilhaben, welche Gedanken, welche Einsichten, ... daraus hervorgingen.

Am Ende ist immer entscheidend: was ist passiert, warum ist es passiert, warum wird es nie wieder passieren.
Am Ende haben diverse Mechanismen versagt und jetzt musst du klarstellen, was in Zukunft anders sein wird. Da reicht ein "wird nicht mehr vorkommen" halt nicht aus, sondern das muss wesentlich besser dargestellt werden. Die allerwenigsten planen morgens, sich abends volllaufen zu lassen und dann unbedingt besoffen zu fahren. Gibt es sicher auch, aber bei den meisten ist eine Art Kontrollverlust.

Deine Einsicht musst du entsprechend darstellen, dann darfst du gerne auch deinen Stoffwechsel erwähnen... ;) Aber achte darauf, dass du einen klaren Kontext herstellst. Den meisten geht es körperlich ohne Alk deutlich besser. Das isst auch ein valides Argument wenn man seine AB-Absichten darstellen will. Aber es war etwas zusammenhanglos erwähnt.

Noch ein weiterer Punkt: ich habe meine Kommentare im vorigen Post bewusst etwas knapp und scharf gehalten, ich glaube aber, du hast schon sehen können, in welche Richtung das geht, der GA wird nicht nur nett mit dir plaudern, sondern deine gesamte Darstellung belasten und testen.
Wenn dann so Kleinkram wie falsche Begriffe vorkommen, aber halt durch die Bank, dazu unsichere Promillerechnung, ... dann wird ein GA schnell denken, dass auf der fachlichen Ebene einfach zu wenig passiert ist, da muss mehr Fleisch an den Knochen.

Schau mal im Forum nach positiven und negativen Gutachten, da kann man viel von lernen, welche Gesprächsabläufe kommen können...

Ich kann Fragen nicht für dich beantworten, aber gehe mal wie ein Kind ran und frage "warum":
Die TF hat dir die Augen geöffnet.
Warum?
Weil dein Konsum nicht angemessen war.
Warum?
...
Bohre da mal richtig rein.

vg
rüdscher
 

Rübezahl

Gesperrte(r) User(in)
hm....september 2019 mit Fahrrad.....und nun steht mpu an. Meine TF war ende august 2019, auch fahrrad....Mitte April 2020 war alles ausgestanden....Was hast du eigentlich in der zwischenzeit so getrieben????
 

ManuelK

Neuer Benutzer
Es hat bei mir allein 11 Monate gedauert, bis nach der TF die Aufforderung von der Fsst zur MPU kam. Weiß nicht, ob ich da einfach Pech hatte oder ob die Fsst in München besonders langsam ist...auf jeden Fall war das am 18.08.20 dann.
Die Abgabefrist war 3 Monate und mein VP meinte ich solle mindestens 6 Monate Abstinenz nachweisen können. Sein Rat war deswegen, dass ich nicht sofort auf meinen Führerschein verzichten, sondern auf das "Erinnerungsschreiben" von der Fsst warten solle, das ja anscheinend n paar Wochen später dann käme. Joa, wieder haben sich die Herrschaften aber 5 Monate Zeit gelassen und die entgültige Aufforderung kam erst im April 2021. Hab dann sofort meinen Lappen weggegeben und die Neubeantragung gestartet. Und die dauert ja bekanntlich auch wieder ein paar Wochen und jetzt ist Mitte Juni...

Klang anfangs alles plausibel für mich, im Nachhinein zehrt das elende Gewarte schon sehr an mir jetzt.
Auf der anderen Seite hatte ich eben jetzt viiiel Zeit, das alles zu verarbeiten.
 

Rübezahl

Gesperrte(r) User(in)
üblicherweise folgt mit der Aufforderung ein Frist von den ca. 3 Monaten und bei Nichtvorlage eines pos. GA anschließend der Entzugsbescheid. Was meinst du mit "erinnerungsschreiben" und endgültige Aufforderung??? Das dir ne mpu drohte war dir aber schon klar nach TF und Überstellung des Analyseergebnisses zur BAK?
 

ManuelK

Neuer Benutzer
Dachte ich auch aber mein VP meinte, vor dem Entzug nach ca. 3 Monaten schicken die erst nochmal eine letzte Aufforderung. Und so war es auch, nur dass die Aufforderung halt erst 5 Monate später kam. Letztendlich war es egal da ich eh erst 2 HA machen wollte bis zur MPU und so konnte ich den Führerschein noch 5 Monate länger behalten.
Dass nach der TF eine MPU kam war mir klar...nur nicht dass das 11 Monate dauern kann bis die Aufforderung dazu kommt
 

ManuelK

Neuer Benutzer
Ich habe mich jetzt nochmal mit der Promilleberechnung beschäftigt. Mittlerweile denke ich, dass ich die 7. Maß damals zwar gekauft hatte, aber längst nicht so viel daraus getrunken habe wie ich immer dachte. Genau wusste ich es nicht mehr, deswegen habe ich sie einfach immer dazugerechnet.
Dazu kommt, dass die Maßkrüge auf der Wiesn eher selten genau 1l beinhalten, sondern eher 0,9 und ich dann aufgrund des Geschmacks gegen Ende auch nie ganz leer trinke, würde ich selbst mit der angefangenen 7. Maß eher mit 6l rechnen.

Wenn ich also davon ausgehe, auf jeden Fall 6l an dem Tag getrunken zu haben:

Oktoberfestbier = 5,8%
-> 500ml*(5,8/100)*0,8 = 23,2g Alkohol
-> 6l = 12*23,2g = 278,4g
-> -15% Resorptionsdefizit = 278,4g*0,85 = 236,64g

Promille:
236,64g/(92kg*0,7) = 3,67‰

Abbau 0,1g pro kg Körpergewicht = 0,1*92 = 9,2
-> 9,2/(92*0,7) = 0,14‰ pro Stunde
10:00 Uhr bis ca. 22 Uhr = 12h
-> 12*0,14‰ = 1,71‰ abgebaut

3,67‰ – 1,71‰ = 1,96‰

Das kommt dem gemessenen BAZ schon ziemlich nahe.
Ist das korrekt so?
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
Moin Manuel,

ich denke, dass das in Etwa hinkommt, bei meiner zweiten MPU wurde mein Konsum vor der TF lange zerpflückt, hab auch irgendwann gesagt, dass ich so viel intus hatte, dass ich alles gar nicht genau in Erinnerung habe, sondern mir vieles rekonstruiert habe, eben rückgerechnet habe, wie viel ich gesoffen haben muss um auf den Pegel zu kommen. Das Entscheidende bei dieser Übung ist, dass man sich mit den Wirkungen vom Alk auseinandergesetzt hat.

Allerdings kommt noch ein dickes Aber: ich hatte damals meine zweite MPU wegen TF, bin daher, auch wegen meinem Pegel und aus Überzeugung auf AB gegangen. Mir kann es heute völlig egal sein, wie viel Umdrehungen ein Bier hat, und was es mit einem macht, wenn man 3 Flaschen Eierlikör trinkt, ich mache da ja nicht mehr mit. Für KT ist es allerdings dennoch wichtig, sich gut mit der Wirkung auseinandersetzen zu können.
Neben dem Trennen von Fahren und Trinken ist bei KT aber auch wichtig, dass man den Konsum, bzw. insbesondere die Alkoholisierung, gut im Griff hat, da ist Rechnen nun mal etwas notwendig. Es gibt aber viele Faustformeln, die da auch helfen und reichen.

viele Grüsse,
rüdscher
 

ManuelK

Neuer Benutzer
Servus Leute,

ich wollte mal ein Update geben. Ich hatte gestern morgen mittlerweile meine MPU und wurde mit sehr gutem Gefühl dort weggeschickt. Die Psychologin verabschiedete mich mit einem "Auf Nimmerwiedersehen", ich denke näher an ein "Ja" kann ich nicht kommen :D.
Ich werde demnächst auch noch einen Erfahrungsbericht hochladen, wollte aber hier nochmal meinen endgültigen FB posten, mit dem ich in das Gespräch gegangen bin. Ich hoffe, er hilft der ein oder anderen Person bei der Beantwortung ihres eigenen FB.

In diesem Sinne möchte ich auch @rüdscher danken, dass er mich mit seinen (bewusst) strengen Antworten dazu brachte, "tiefer zu bohren" :) Dadurch war ich letztendlich so gut vorbereitet, dass mir die eigentlichen Fragen in der MPU fast schon einfach vorkamen.


Zur Person
Geschlecht: m
Größe: 1,92m
Gewicht: 87kg (92kg zur Tatzeit)
Alter: 32

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 29.09.2019
BAK: 1,9‰
Trinkbeginn: 10:00 Uhr
Trinkende: 20:00 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 21:53 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: -

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: ja
Habe noch keinen gemacht: nein

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: über rot geradelt (2018)
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):

Ist zu erwarten, dass die zu begutachtende Person auch zukünftig ein fahrerlaubnisfreies Fahrzeug unter Alkoholeinfluss führen wird, so dass dadurch die Eignung zum Führen von Fahrzeugen ausgeschlossen ist? Liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Fahrzeugs in Frage stellen? Kann ein fahrerlaubnisfreies Fahrzeug nur unter bestimmten Beschränkungen bzw. Auflagen geführt werden?

Ist die Fahrt mit dem erlaubnisfreien Fahrzeug als bewusste Strategie anzusehen um eine Fahrt unter Alkoholeinfluss mit einem Kraftfahrzeug zu vermeiden oder hätte statt einer Fahrt mit dem erlaubnisfreien Fahrzeug genauso gut eine Fahrt mit einem Kraftfahrzeug stattfinden können?

Zusätzlich ist zu klären, ob über die bloße Alkoholgewöhnung hinaus Umstände dafür ersichtlich sind, dass die zu begutachtende Person zukünftig mit erhöhter Wahrscheinlichkeit auch mit einem Kraftfahrzeug unter Alkoholeinfluss im Straßenverkehr auffällig wird, so dass dadurch auch die Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen ausgeschlossen ist. Liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Kraftfahrzeugs der Gruppe 1 in Frage stellen?


Bundesland
: Bayern


Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: nein
Ich lebe abstinent seit: 16. August 2020

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: ja 3x (Ende Januar, Ende April, Ende Juni)
Urinscreening ja/nein: nein
Keinen Plan?: -

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: nein

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: ja, 4 Sitzungen à 50min
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung: -

MPU
Datum: 19.07.2021
Welche Stelle (MPI): DEKRA
Schon bezahlt?: ja
Schon eine MPU gehabt? nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: -
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: 1 Punkt wegen der roten Ampel, nichts wegen Alkohol



Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)



Am 29. September 2019 entschlossen meine Freundin und ich mit 3 ihrer Freundinnen und deren festen Freunden auf das Oktoberfest zu gehen. Es war wunderschönstes Wetter mit blauem Himmel, deswegen war der Plan, dass wir uns dort um 10:00 Uhr vormittags im Biergarten einer der Zelte zu treffen und zu frühstücken. Da wir mehr Zeit zum Fertigmachen benötigten als geplant, entschlossen wir uns mit dem Fahrrad zum Bahnhof zu fahren, um die Sbahn nicht zu verpassen (der Ursprung dieser ganzen Geschichte hier). Der Plan war, es auf dem Heimweg dann stehenzulassen oder heimzuschieben. Auf dem Oktoberfest angekommen ging es dann los mit Frühstück und der ersten Maß Bier (1l). Die Stimmung war, nicht nur aufgrund des tollen Wetters, ausgelassen und wir genossen den schönen Tag. Ursprünglich war noch nicht geplant, wie lange wir bleiben wollten, bis zum frühen Nachmittag (samt Mittagessen) wollten wir aber auf jeden Fall bleiben. Gegen 12 Uhr mittags saß ich schon an meiner 2. Maß Bier und dann schrieb mir zufällig mein alter WG-Mitbewohner (und bester Freund) und ich vereinbarte mit ihm, dass wir uns noch auf dem Oktoberfest treffen. Gegen 13 Uhr war er dann da und gesellte sich zu uns. Bis 15 Uhr tranken wir noch eine weitere Maß und dann gingen die ersten Freundinnen meiner Freundin nach Hause und so entschied sie sich, dass sie auch schon mal nach Hause fährt, während ich noch mit meinem Kumpel auf dem Oktoberfest blieb. Wir zogen zusammen von Zelt zu Zelt und tranken in den Biergärten weiter ein Bier nach dem anderen. Durch die vielen Stunden, die schon vergangen waren und dem vielen (fettigen) Essen fühlte ich mich zwar betrunken aber an heimgehen haben wir noch nicht gedacht. So passierte es, dass wir erst gegen 20 Uhr den Heimweg antraten. Bis hierhin hatte ich 3 weitere Maß Bier getrunken (insgesamt also 6). Ich begab mich zur S-Bahn, um zurück nach Hause zu fahren. In der S-Bahn merkte ich nochmal richtig, dass ich ziemlich angetrunken war. Am Bahnhof angekommen, fiel mir in dem Moment erst wieder ein, dass mein Fahrrad da ja stand. Da ich schnell nach Hause zu meiner Freundin wollte hab ich mich völlig selbstüberschätzt aufs Fahrrad gesetzt und bin losgeradelt. Den Weg fahre ich jeden Tag 2mal, ich fühlte mich sicher, dass ich heimkommen würde. Keine 50 Meter später überquerte ich eine Kreuzung, an der ein Polizeiauto an roter Ampel stand, um dann genau in meine Straße abzubiegen. Vor lauter Schreck und plötzlich meiner Dummheit bewusst, bin ich auf den Gehweg gefahren, abgestiegen und wollte weiterschieben. Dass ich auf den Gehweg gefahren bin, haben sie aber schon bemerkt und fuhren deswegen langsam mit offenem Fenster neben mir her. In meiner Angst wollte ich den beiden Polizisten mitteilen, dass ich nach Hause schiebe, dadurch haben sie aber eindeutig mitbekommen, dass ich sehr angetrunken war und nicht mehr normal reden konnte. Ich musste blasen, das Gerät zeigte genau 1,6‰ wodurch sie 5min warten und einen weiteren Test machen wollten, welcher dann nochmal mehr als 1,6‰ anzeigte (sie sagten mir nicht wie viel genau). Somit brachten sie mich zur Wache, nahmen meine Personalien auf und anschließend ging es in ihrem Auto zum Blutabnehmen in die Innenstadt. Nach der Blutabnahme haben sie mich dann direkt nach Hause gefahren.


2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)


Insgesamt waren es 6 Maß Oktoberfestbier, also 12 x 0,5 hauptsächlich Hacker Pschorr welches mit 5,8% angegeben wird.

Aufgeteilt auf 10 Stunden (10:00 Uhr – 20:00 Uhr), die ich dort verbracht habe:

10:00 Uhr: 1l Bier

11:30 Uhr: 1l Bier
13:00 Uhr: 1l Bier

14:00 Uhr: 1l Bier

16:00 Uhr: 1l Bier

18:00 Uhr: 1l Bier



Oktoberfestbier = 5,8%



-> 500ml*(5,8/100)*0,8 = 23,2g Alkohol

-> 6l = 12*23,2g = 278,4g

-> -15% Resorptionsdefizit = 278,4g*0,85 = 236,64g



Promille:

236,64g/(92kg*0,7) = 3,67‰



Abbau 0,1g pro kg Körpergewicht = 0,1*92 = 9,2

-> 9,2/(92*0,7) = 0,14‰ pro Stunde



10:00 Uhr bis ca. 22 Uhr = 12h

-> 12*0,14‰ = 1,71‰ abgebaut



3,67‰ – 1,71‰ = 1,96‰




3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

50m gefahren bis zum Polizeikontakt, ca. 900m wären es bis nach Hause gewesen

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Ja, in diesem Moment hatte ich das Gefühl, dass ich die (in meinen Augen damals) kurze Strecke sicher fahren kann. Ich kenne sie in- und auswendig, da es meine tägliche Strecke zum Bahnhof ist. Das erzeugte das falsche Sicherheitsgefühl. Schon beim Aufsteigen merkte ich die Gleichgewichtsprobleme, da es aber leicht bergab ging, habe ich mich langsam rollen lassen. 50m weiter war die Fahrt schon zu Ende.


5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Der ursprüngliche Plan war zur S-Bahn zu laufen. Dadurch wäre ich erst gar nicht in die Versuchung gekommen betrunken auf ein Fahrrad zu steigen. Durch unsere Verspätung haben wir leider doch zum Fahrrad gegriffen, um nicht 20min auf die nächste S-Bahn warten zu müssen. Das Fahrrad auf dem Heimweg dann zu schieben schien mir als guter Kompromiss.


6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Das kam ca. alle 2 Monate 1x vor. Meistens wenn das Trinken nicht geplant war, wie z.B. nach der Arbeit mit einem Kollegen (und das Fahrrad dann nach der Heimfahrt natürlich noch am Bahnhof stand).

Manchmal auch wenn wir in der Nähe von unserem Zuhause zum Essen in ein Restaurant oder einen Biergarten gefahren sind. 2 Bier zum Essen schienen mir nicht als gefährlich um dann nicht mehr heimzuradeln.

Rückblickend bin ich wohl so 6mal im Jahr nach Alkoholkonsum Fahrrad gefahren.



Eine Fahrt nach so viel Alkohol wie zum Tatzeitpunkt gab es so allerdings noch nie bei mir.



Beim Auto zählt bei mir, seit ich den Führerschein besitze, die absolute „Kein-Alkohol“-Regel.

Ich wurde nicht in München geboren und komme aus einer Stadt, in der es neben Taxis keine öffentlichen Verkehrsmittel gibt, d.h. in der Gruppe war immer ein Fahrer dabei und der hatte keinen Alkohol zu trinken an dem Abend.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Ersten Kontakt mit Alkohol hatte ich als Kind/Jugendlicher auf Familienfeiern, Zuhause wurde bei uns kaum Alkohol getrunken.

Das erste Mal selbst Alkohol getrunken habe ich mit 16 auf einer Klassenparty, auf der es Bier gab.


9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Mit 16 und 17 Jahren (2005-2006) habe ich sehr wenig getrunken, im Durchschnitt 1 Bier im Monat.

Mit 18 (2007) wurde es mehr, da ich mit Freunden des Öfteren in Discos war. Zum Bier kamen Schnäpse und Longdrinks. Getrunken habe ich nur am Wochenende.

Mit 19 und 20 (2008+2009) häuften sich die Discobesuche, da ich mit meinem Abitur fertig war und viel gefeiert wurde. Hier kam es zu meinem ersten Filmriss + Erbrechen. Daraufhin hatte ich mir zum ersten Mal richtige Grenzen beim Trinken gesetzt. Nach dem Abitur habe ich den Zivildienst für 9 Monate gemacht und wieder weniger getrunken (musste jeden Tag um 6 Uhr aufstehen und war eine sehr körperliche Arbeit).

Mit 21,22 und 23 (2010 – 2012) ging mein Konsum sehr nach unten. Ich zog aus meinem Elternhaus und wohnte zum ersten Mal in einer neuen Stadt zum Studieren, welches viel Zeit beanspruchte. Getrunken habe ich 1mal im Monat. Nach dem Studium ging es ein halbes Jahr nach Frankreich, dort habe ich ebenfalls im Durchschnitt 1mal im Monat was getrunken.

Mit 24 (2013) zog ich nach München in eine WG. Ich hatte Glück mit meinem Mitbewohner, wir verstanden uns sehr gut und fanden auch schnell Freunde in der Umgebung. Mein Trinkverhalten nahm wieder zu durch Partys, Feierabendbiere in der WG und Biergartenbesuche. Unter der Woche habe ich 1-2 Biere getrunken, 2x im Monat an Wochenenden 6 Bier und 3 Longdrinks im Durchschnitt. Das hielt über die Jahre so an.

Mit 27 (2016) habe ich meine jetzige Freundin kennengelernt. Am Konsum änderte das erstmal nichts, wir gingen gerne aus, tranken in der WG mit Freunden oder trafen uns im Sommer in Biergärten. Unter der Woche trank ich im Durchschnitt 2x0,5l Bier, am Wochenende auch mal 8 Bier.

Seit 2,5 Jahren (Anfang 2019) wohnen wir zusammen. Mein Alkoholkonsum ging dadurch etwas runter, da das „WG-Leben“ wegfiel und wir eher selten daheim trinken. Wenn wir etwas getrunken haben, dann im Biergarten, wo ich im Durchschnitt 2 Maß Bier (4x 0,5l) getrunken habe, 1x mal im Monat auch mal 6 Bier. Zum Essen im Restaurant trank ich generell 2 Bier.

Mit 30 (2019) wurde ich dann nach dem Oktoberfest auf dem Fahrrad erwischt und hab das Trinken aus Schock erstmal komplett eingestellt. Erst an Weihnachten bei meinen Eltern hatte ich das erste Mal wieder ein Glas Wein getrunken. An Silvester dann nochmal ein Glas Sekt zum Anstoßen.

2020 trank ich nur zu besonderen Anlässen mit einer Höchstgrenze von 1x 0,5l Bier. Zu den Anlässen zählten Geburtstage guter Freunde, Weihnachten etc.. Feierabendbiere, trinken auf Partys oder das Bier zum Grillen/Fußball kucken gab es nicht mehr.

Als am 18.08.2020 dann nach 11 Monaten der Brief bzgl. meiner Trunkenheitsfahrt kam und eine MPU angefordert wurde, habe ich das Trinken komplett eingestellt. Bis heute (11 Monate) habe ich nichts mehr getrunken.



10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Mit 16 und 17 Jahren (2005-2006): 1x 0,5l Bier im Monat

Mit 18 (2007): an Wochenenden 2x im Monat: 3x 0,5l Bier, 2 Schnäpse, 2 Longdrinks

Mit 19 und 20 (2008+2009): an Wochenenden 2x im Monat: 5x 0,5l Bier, 4 Schnäpse, 3 Longdrinks

Mit 21,22 und 23 (2010 – 2012): 1x im Monat: 2x 0,5l Bier oder 1 Glas Wein

2013-2016: unter der Woche 2 x 0,5l Bier, am Wochenende 6x 0,5l und 3 Longdrinks

2016-2019: unter der Woche 2x 0,5l Bier, 2x im Monat am Wochenende 8x 0,5l Bier

Ab September 2019 (Tatzeitpunkt): kein Alkohol bis Weihnachten (1 Glas Wein) und Silvester (1 Glas Sekt)

2020: nur zu besonderen Anlässen (5x) höchstens 1x 0,5l Bier, ab August keinen Alkohol mehr

2021: bis heute keinen Alkohol


11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Immer mit Freunden, in meiner Jugend fand das in Discos statt, seit meinem Umzug nach München dann teilweise in der WG und sonst ebenfalls in Bars, Discos, Biergärten. Mit der Freundin auch zum Essen in Restaurants.



12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)


Ich bin ein sehr ruhiger, introvertierter und auch schüchterner Mensch. Während und nach meiner Abizeit half der Alkohol, um mich leichter einzufügen. Ich war offener und suchte von mir aus den Kontakt zu neuen Leuten als nur still beim Feiern oder auf einer Party in der Ecke zu sitzen. Ich genoss es mehr im Mittelpunkt zu sein.

Mit dem Umzug nach München 2013 begann ich meinen ersten Job. Ich erlebte zum ersten Mal arbeitsbedingten Stress. Nach der Arbeit heimzukommen und an manchen Tagen nicht einfach abschalten zu können, belastete mich mehr als ich dachte. Dadurch, dass ich in einer WG wohnte und so gut wie immer jemand daheim war, gab es des Öfteren das ein oder andere Feierabendbier. Es half mir runterzukommen und nicht über die Arbeit nachzudenken.

Neben dem Stress gab es bei mir auch Phasen, in denen ich unsicher über meine berufliche Zukunft war. Ich war 2mal arbeitslos und musste schnell neue Arbeit finden. Meine Mittel waren sehr begrenzt, ich hatte Angst das Leben in München nicht mehr bezahlen zu können, bis ich neue Arbeit finden konnte. Alkohol gehörte hier auch dazu, um die Ängste zu verdrängen und abzuschalten.

Anfang 2014 trennten sich meine Freundin und ich nach 5 Jahren. Auch wenn die Trennung in beidseitigem Einverständnis und ohne großen Streit vonstattenging, traf es mich mehr als ich erwartete und auch zugeben wollte. Ich benutzte den Alkohol und das Feiern mit Freunden als Ablenkung. Beim Weggehen half mir der Alkohol abermals meine Nervosität und Schüchternheit zu überwinden, wenn es um Gespräche mit neuen Leuten oder auch das Kennenlernen von Frauen ging.

Mit der Zeit wurde der Alkohol bei bestimmten Gegebenheiten zum Standard. Egal ob beim Grillen, Fußball schauen oder nach Feierabend zusammen auf der Terrasse sitzen. Ein Bier gehörte dazu.

Allgemein half mir der Alkohol immer dabei, mehr im Mittelpunkt zu stehen und das genoss ich. Ich bin ein humorvoller Mensch, der gerne herumscherzt, trotzdem aber Probleme damit hat, alle Augen auf sich gerichtet zu haben. Hierbei half der Alkohol enorm, die Schüchternheit verschwand und ich konnte mich einfacher in Menschengruppen einfügen.

Durch den häufigen Alkoholkonsum entstand auch eine Trinkfestigkeit, durch die ich immer mehr trinken konnte. Die Wirkung, die vor Jahren noch nach 2 Bier eintrat, kam nun erst nach 3 oder später auch 4 Bier. Ein Teufelskreis, den ich zu der Zeit nicht ernst nahm.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)


Bei wenig Alkohol merkte ich zunächst eine aufmunternde Wirkung, deren Eintritt aber durch die zunehmend entstandene Trinkfestigkeit immer weiter verzögert wurde. Es steigerte sich mein Selbstbewusstsein und Kontaktfreudigkeit. Ich wurde geselliger und auch lustiger.

Bei viel Alkohol merkte ich zu den vorherigen Wirkungen eine eindeutige Entspannung, die sich aber auch schnell in Müdigkeit umwandeln konnte.

Bei sehr viel Alkohol entstanden Gleichgewichtsstörungen, stark verlangsamte Reaktion sowie Artikulationsschwierigkeiten (lallen, Schwierigkeit Wörter zu finden). Zudem setzte eine starke Müdigkeit ein.
 

ManuelK

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14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Kritische Hinweise gab es nie. Von Freunden gab es zwar mal Kommentare, wie viel ich doch vertragen würde und dass man mir es kaum ansähe, wenn ich 2 oder 3 Bier getrunken hatte, als negativen Hinweis hatte ich das aber nie gesehen. Zudem war ich jemand, der bei offensichtlicher Trunkenheit nicht ausfällig, aggressiv oder beleidigend wurde. Menschen in meiner Umgebung sahen zwar, dass ich alkoholisiert war, fühlten sich aber nicht unwohl o.ä.

Wie oben beschrieben wurde ich bei wenig Alkohol geselliger und lustiger, wohingegen ich bei viel Alkohol einfach wieder sehr ruhig wurde.


15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Grundsätzlich konnte ich mich mit Alkohol vom Alltagsstress erholen. Unter der Woche war ich dann nach einem schlechten Arbeitstag entspannter, wenn ich danach ein Bier getrunken hatte. Am Wochenende habe ich mir stressige Wochen oder schlechte Launen weggetrunken. Ich war gut gelaunt beim Trinken auf Partys oder in Bars/Discos und habe die Zeit mit Freunden genossen. Sonntage waren an solchen Wochenenden für nichts anderes als für die Erholung vom Trinken zu gebrauchen. Letztendlich habe ich die Probleme und den Stress so aber nur vor mir hergeschoben anstatt mich damit zu beschäftigen.

Durch den vermehrten Alkoholkonsum merkte ich auch eine deutliche Gewichtszunahme. Damals schob ich es aufs Essen, und Sport war mir zwar immer wichtig, jedoch machte ich nicht annähernd genug, um dem entgegenzuwirken. Heute weiß ich, dass der Alkohol da einen großen Teil ausmachte.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen Sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.


Wie oben beschrieben war es einerseits die Zeit mit 18 als ich in Discos gehen durfte sowie die Zeit nach dem Abitur, wo einfach viel gefeiert wurde. Der zweite Lebensabschnitt war der Umzug nach München, wo ich neue Freunde kennenlernen durfte, mit denen ich daheim oder beim Ausgehen Alkohol trank. Mit der TF endete aber der Zeitraum, in dem ich am meisten getrunken habe.

17. Haben Sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

In meiner Zeit nach dem Abitur ist es das erste Mal vorgekommen, dass es komplett aus dem Ruder lief, ich mich übergeben musste und das Ende des Abends nichts mehr wusste. In München kam es noch 2 weitere Male (eine WG-Party sowie eine Geburtstagparty eines Freundes) vor, dass ich bis zum Filmriss getrunken hatte.


18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Grundsätzlich habe ich in Prüfungsphasen immer bewusst auf Alkohol verzichtet. Seitdem ich arbeite, gab es aber keine bewussten Alkoholpausen mehr.


19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein? (mit Begründung)

Ich sah mich immer als Entspannungs- und Gesellschaftstrinker an. Ich nutzte den Alkohol um von Stress und Probleme zu entspannen und auch weil es für mich und im Freundeskreis dazugehörte beim Fußball, Grillen und auf Partys (Trinken in der Gesellschaft). Ich trank ein Bier, weil es auch gut schmeckte (Genuss) z.B. zum Essen.

Heute sehe ich das rückblickend definitiv als Alkoholgefährdung an. Durch den häufigen Konsum entstand eine Trinkfestigkeit, durch die ich immer mehr trank.


Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Seit dem Vorfall am 29.09.2019 trank ich erstmal nichts bis Weihnachten. Währenddessen befasste ich mich mit meinem Trinkverhalten und stieß auf KT. Danach trank ich nur zu besonderen Anlässen und dann auch nur höchstens 1x 0,5l Bier. Solche Anlässe gab es 5x bis ich am 18.08.2020 die Aufforderung zur MPU bekam und bis heute nichts mehr getrunken habe.


21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Am 15.08.2020 als ich einen meiner besten Freunde in Reutlingen zu seinem Geburtstag besucht habe (1x0,5l Bier)

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Sehr selten mal ein alkoholfreies Weißbier.


23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Die 4-monatige Trinkpause nach dem Vorfall kam erstmal aus Schock. Nach dessen Verarbeitung befasste ich mich detaillierter mit meinen Optionen für die Zukunft. Mir war klar, dass ich einiges ändern musste und ich diesen Zeitpunkt jetzt nutzen werde. Ich entschied mich für KT. Dieses lebte ich bis ich nach 11 Monaten dann die Aufforderung zur MPU bekam. Ich suchte mir einen VP auf und holte mir seine Einschätzung ein. Er empfahl mindestens 6 Monate Abstinenz nachweisen zu können, deswegen hörte ich komplett auf Alkohol zu trinken und machte bis heute 3 HA.


24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Reduziert habe ich es zuerst aus Schock, dann aus Einsicht des Verarbeiteten. Vorher hatte ich über meinen Konsum nie nachgedacht. (Komplett aufgehört habe ich es zuerst, weil es mir für die MPU empfohlen wurde, mittlerweile um mir selbst zu zeigen, dass ich keinerlei Probleme damit habe und es mir dadurch auch viel besser geht.)

Früher sah ich in meinem Verhalten nichts Schlimmes bzw. Verwerfliches und es hat sich in meinen Augen auch nicht negativ auf mein Leben ausgewirkt, deswegen sah ich keinen Grund etwas zu ändern.


25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Die Trunkenheitsfahrt war ein eindeutiger Weckruf, durch den ich erst aus Schock, dann als Ergebnis der Reflexion mein Trinkverhalten geändert habe. Auch wenn ich es anfangs selbst nicht geglaubt habe, verlief die Umstellungsphase problemloser als gedacht. Hauptsächlich, weil ich von allen Seiten auch Halt bekomme, vor allem von meiner Freundin. Soziale Kontakte und „Gründe + Orte“ zum Trinken gab es weiterhin. Ich war auf Geburtstagspartys, im Biergarten, in Bars und Kneipen. Aber immer ohne Alkohol. Anfangs wurde ich natürlich schräg angeschaut, oder Späße wurden gemacht, letztendlich wusste aber jeder Bescheid und hat es akzeptiert. Nach kurzer Zeit hatte es keinen mehr gestört oder komisch gefunden. Mir fehlt das Trinken nicht und ich sehne mich auch nicht danach jemals wieder in alte Muster zu verfallen.



26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Meine Freundin hat die Situation genutzt und ist mit auf den Zug aufgesprungen. Sie trinkt auch nur noch in seltenen Fällen und wir hatten damals angefangen zusammen Sport zu machen. Durch den Sport achten wir mehr auf unsere Ernährung, kochen öfter zusammen, unternehmen auch mal etwas Sportliches. Alles in allem fühle ich seit der Umstellung viel fitter und ausgeglichener. Dass ich Sport statt Alkohol zum Runterkommen benutze, wäre mir vor der TF nie in den Sinn gekommen.

Auch in meinem Freundeskreis beobachte ich, dass seitdem ich bei Treffen zu unalkoholischen Getränken gewechselt bin, die ein oder andere Person selbst weniger Alkohol trinkt. Letztendlich ist es bei mir im Freundeskreis egal, ob jemand ein Bier, eine Cola oder Wasser trinkt. Das hilft ungemein und hat den Treffen noch nie geschadet.

Seitdem ich nicht mehr trinke, fühle ich mich an Wochenende ausgeruhter. Früher habe ich zum Alkohol gegriffen und dachte mich dadurch von der Woche erholen zu können, letztendlich war das nur kurzweilig, ich habe schlecht geschlafen und die Hälfte des Wochenendes war nicht mehr zu gebrauchen. Jetzt schlafe ich besser, fühle mich fitter über den Tag und habe zudem auch mehr Zeit für Sport und Ausflüge.
Im Großen und Ganzen hat sich mein Leben durch mein geändertes Verhalten nur zum Guten gewendet.


27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Nach der TF hatte ich mir zuerst Gedanken darüber gemacht, aus was für Gründen ich getrunken habe und wie es dazu kam, dass ich so einen Konsum aufbauen konnte. Möglichen Stress durch Arbeit und Co. verarbeite ich durch Sport und meinem Hobby (zocken). Probleme versuche ich zu lösen anstatt sie mit Alkohol zu überdecken. Die 8 Monate zwischen Weihnachten 2019 und August 2020 haben mir gezeigt, dass KT der richtige Weg ist und ich gut damit umgehen kann. Dadurch habe ich Regeln, an die ich mich halten kann, z.B. Alkohol wird nicht mehr spontan getrunken und durch die festgesetzte Höchstmenge. Meine Freundin unterstützt mich zudem ungemein. Ebenso meine Freunde.



8. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)


Theoretisch ist das möglich ja. Das Trinken von Alkohol gehörte immer zu meinem Leben und ich werde auch weiterhin immer vorsichtig sein müssen, nicht wieder zurückzufallen. Dabei helfen mir aber die mir selbst auferlegten Regeln, die Hilfe meiner Freundin und Freunde sowie die einfache Erinnerung an den Abend der Trunkenheitsfahrt sowie die daraus entstandenen Konsequenzen.
Alles in allem bin ich mir aber sicher nie wieder in die alten Gewohnheiten zu fallen, da ich erstens jetzt schon sein fast 2 Jahren sehr gut zurechtkomme und ich mich allgemein einfach besser fühle.


29. Wie wollen Sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

So wie ich es immer mit dem Auto gehandhabt habe, werde ich es auch mit dem Fahrrad machen. Außerdem, da es kein spontanes Trinken mehr in meinem Leben geben wird, werde ich immer im Vorneherein wissen, wenn ich Alkohol konsumieren werde und in diesem Fall den Hin- und Heimweg schon geplant haben.



30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Dass die Erkenntnis zur Änderung meines Trinkverhaltens erst mit einer MPU kam, war zwar schockierend, letztendlich aber auch sehr wichtig. Ich hätte mein Trinkverhalten bis heute nicht geändert. Dass die leichtsinnige Fahrt auf dem Fahrrad sehr gefährlich war, sowie, dass der hohe Alkoholkonsum schädlich ist, habe ich mittlerweile verstanden und verinnerlicht.

Ich bin froh, dass mir nichts Schlimmeres passiert ist.



Sonstige mögliche Fragen



Wie viel Alkohol dürfen Sie Ihrer Meinung nach bei einer Gelegenheit trinken, wenn Sie danach noch am motorisierten Straßenverkehr teilnehmen wollen?


<0,5‰

-> 0,49‰ = g / 63

-> g = 63 * 0,49 = 30,87g (1x 0,5 Bier hat 20g)

-> Das entspricht also nicht mal einem großen und einem kleinen Bier zusammen



Wie lange dauert es Ihrer Meinung nach, bis Sie die Alkoholmenge im Körper abgebaut haben, die in einem Glas Bier (0,5) oder Wein (0,25) enthalten ist?

- 9g pro Stunde = 0,14‰ à nach einen Glas Bier habe ich 0,26‰ = 1,85h

Nach nem Wein habe ich 0,29‰



Wie sehr haben Sie den Alkohol gespürt?

Ziemlich. Zwischen der ersten und der zweiten Maß spürte ich schon eine zunehmende Betrunkenheit, die ich aber durch meine Alkoholgewöhnung leicht wegstecken konnte. Durch Essen über den Tag hielt sich die Trunkenheit über den Nachmittag und wurde stetig mehr. Ab 15 Uhr war ich stark alkoholisiert.



Haben Sie ein Alkoholproblem?

Rückblickend definitiv. Ich hatte die Entwicklung meines Konsums unterschätzt und überhaupt nicht ernst genommen. Erst mit der TF und der Zeit danach habe ich mich tiefergehend damit beschäftigt und erkannt, dass mein Konsum weder normal noch gesund war.

Heute kann ich sagen, dass ich kein Alkoholproblem mehr habe. In den knapp 2 Jahren jetzt habe ich mich mit meinem Alk-Problem auseinandergesetzt und Maßnahmen unternommen, um zu verhindern, dass ich wieder in alte Muster falle. Die 2 Jahre zeigen mir jetzt, dass ich so gut leben kann und keinerlei Drang verspüre wieder so viel zu trinken.



Hatten Sie Schwierigkeiten selbstgesteckte Grenzen einzuhalten

Nein, Grenzen kann ich gut einhalten, das Problem bestand eher darin, dass ich mir zu selten wirkliche Grenzen gesetzt habe.



Haben Sie manchmal morgens oder wochentags getrunken?

Morgens nie, wochentags gab es Zeiten (hauptsächlich während der WG) in denen ich 2 Bier pro Woche nach Feierabend getrunken hatte.



Was sehen Sie an Ihrem Alkoholkonsum kritisch?

- Die Art wie ich mit Problemen und Stress umgegangen bin. Letztendlich wurden die Probleme nur verschoben und nicht gelöst.

- die ungesunden Auswirkungen auf den Körper. Damals nicht ernst genommen, mittlerweile merke ich deutliche Unterschiede.

- unbrauchbare Sonntage/Wochenenden



Wie schätzen Sie heute Ihren Alkoholkonsum ein (1-100, ab 75 = bedenklicher Alkoholmissbrauch)

Definitiv 75. Die Mengen und die Gründe zum Trinken waren auf jeden Fall zu viel bzw. falsch
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
Moin Manuel,

dann schon mal einen vorsichtigen Glückwunsch!
Ich war selbst 2x in der Situation, dass ich meine MPU vorbereiten musste, da wurde ich auch hart rangenommen, aber auch ganz allgemein halte ich beim Thema Alkohol (nicht nur am Steuer) eine konfrontative Herangehensweise für wesentlich zielführender, als Nettigkeiten en masse...

Viele Grüsse und sauber bleiben!

rüdscher
 
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