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FB/MPU: Regelmäßiger THC Konsum

Vielen Dank für Eure Rückmeldungen - das klingt doch gut :) Dann heißt es jetzt nur noch abwarten, bis ich die Abstinenz durch habe und dann einen Termin habe.

Ich habe jetzt auch noch einmal in meine Akte geschaut, die ist soweit sauber - da ist lediglich der jetzige Fall drin, der zu dem Entzug geführt hat. Somit fühle ich mich gut vorbereitet!

Danke nochmal!
 
Noch keinen - da meine Abstinenz erst am 11.08 beendet ist danach. Ich hoffe möglichst zeitnah (hab morgen ein Gespräch mit der MPI bei der ich meine Abstinenz führe, um herauszufinden wann ich mit einem Abschlussbericht rechnen kann. Traum wäre natürlich dann direkt am 12.8 die MPU zu machen)
 
OK, dann habe ich ja noch ein bisschen Zeit ;)
Ob dein "Traum" wahr wird, hängt wohl auch von der "Corona-Seuche" ab.
 
Das stimmt natürlich. Hoffnung ist, dass ich jetzt, da ich relativ früh dran bin, noch die Chance habe einen Termin zu ergattern.
 
21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?

Der erste Konsum fand aus Neugierde statt.

Die Wiederaufnahme des Konsums eins paar Jahre später fand hauptsächlich statt, um “dazu zu gehören”. Ich war gerade in eine fremde Stadt gezogen und baute mir einen neuen Freundeskreis auf. Innerhalb dieses Kreises wurde auch hin und wieder mal konsumiert, da empfand ich es als notwendig für mich am Konsum teilzuhaben, um zur Gruppe dazuzugehören. Innerhalb der Gruppe wurde der Konsum nie thematisiert, er gehörte dazu.

Als ich dann zurück nach STADT gezogen bin habe ich den Konsum größtenteils eingestellt und habe noch auf Konzerten mit ein paar Freunden konsumiert. Das habe ich aus dem gleichen Grund wie in Stuttgart - um dazuzugehören und nicht als “Spaßverderber” dazustehen.

Im Anschluss führte dann ein Stellenwechsel innerhalb eines Unternehmens dazu, dass ich mich deutlich mehr Stress und Druck ausgesetzt sah. Ich habe meinen Kopf nicht mehr aus der Arbeit weg bekommen und fing daraufhin an zu konsumieren um abzuschalten und zu entspannen. Es hat kurzzeitig dazu geführt, dass ich den Druck nicht mehr gespürt habe - aber ich habe das Problem lediglich vor mich hergeschoben und nie wirklich damit auseinandergesetzt. Ich habe die Situation quasi vergessen, aber sie war natürlich trotzdem noch da und immer noch sehr problematisch. Durch den Konsum habe ich den Stress und Druck auf mich selber auch noch erhöht, weil ich an Leistungsfähigkeit verlor und mich auch kleinere Situationen unter Druck gesetzt haben.
Wenn du die einzelnen Etappen noch zeitlich absteckst, dann ist das perfekt.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

Einen Rückfall schließe ich theoretisch grundsätzlich aus. Sollte ich dennoch jemals in irgendeine Situation kommen, in der es sich abzeichnet, dass ich irgendwie rückfällig werden könnte, würde ich mich an meine Frau und Familie wenden und zusätzlich auch professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
Irgendwie passt das Wort nicht in diesen Satz ... daher würde ich das einfach streichen.
 
11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
1 Joint ca. 2 Stunden vor Fahrtantritt.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Ich habe diesen Konflikt nicht gelöst, weil er für mich nicht bestand. Ich war der falschen Meinung, dass eine Pause von 24 Stunden ausreichend ist, um ohne Einfluss unterwegs zu sein. Für mich bestand deshalb nie ein Konflikt.

Entweder überseh ich was, oder dies steht im absoluten Widerspruch zueinander :idee0003:
 
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Argh - gerade Anruf bekommen, dass sich wegen dem Corona der Abstinenzzeitraum um 1 Monat verlängert (immerhin ohne zusätzliche Probe), weil sie 1 Monat lang keine Tests durchführen könnten. Somit verschiebt sich mein Zeitraum auf den 11.09. Somit wird meine MPU also danach stattfinden müssen.
 
So leid mir das für dich tut, aber dann bleibt bei uns die Hoffnung dass du uns auch länger erhalten bleibst...:smiley138:

Haben sie denn gesagt, warum genau ab jetzt keine Tests mehr durchgeführt werden können? Ich meine, Corona ist ja jetzt nicht gerade neu auf dem Markt...
think.gif
 
Ich plane durchaus auch im Anschluss hier weiterhin aktiv zu sein :)

Und da hat mir die Autokorrektur reingegrätscht: Es sollte "konnten" nicht "könnten" heißen. Das bezieht sich also auf die Zeit vor ein paar Wochen als keine Proben genommen wurden.
 
Ich plane durchaus auch im Anschluss hier weiterhin aktiv zu sein :)
:smiley2498:
Und da hat mir die Autokorrektur reingegrätscht: Es sollte "konnten" nicht "könnten" heißen. Das bezieht sich also auf die Zeit vor ein paar Wochen als keine Proben genommen wurden.
Ja, ja, wie einst einer meiner Lieblingsmoderatoren (aus einem anderen Forum) sagte:
"Der Erfinder der Autokorrektur ist ein Erdloch und soll sich ins Knie fügen...." :smiley894:
 
1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?

Das war im Jahr 2000 auf einer Informationsveranstaltung zum Thema Drogen in der Schule, die von der Polizei durchgeführt wurde.


2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)

Im Juni 2006 auf einem Schützenfest im Kreis von Schulfreunden.


3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)

Der erstmalige Konsum fand aus Neugier statt und es blieb für viele Jahre bei diesem. Ich hatte mir mit ein paar Schulfreunden ein paar Monate vor meinem 18 Geburtstag einen Joint geteilt.

Aus beruflichen Gründen bin ich 2011 nach Stuttgart gezogen. Dort habe ich mich schnell mit vielen Studenten angefreundet und habe ab da auch unregelmäßig ca. 10 mal im Jahr zusammen mit ihnen Cannabis konsumiert, wobei etwa 3-4 Joints in der Gruppe an einem Abend konsumiert wurden. Ich habe mir keinen größeren Kopf um den Konsum gemacht und ihn als normal empfunden, da er in der Gruppe nie besonders thematisiert wurde sondern “dazu gehörte”.

Im Dezember 2014 zog ich dann zurück nach STADT und mit meiner heutigen Frau zusammen und der Konsum ging erst einmal zurück. Ich habe bis November 2015 4 mal 1 geteilten Joint auf Konzerten konsumiert. Im September 2015 wechselte ich im Unternehmen auf eine neue Stelle, die mich ganz und gar nicht zufrieden machte. Ich merkte wie der Druck stieg, da ich deutlich zu viel Arbeit abbekommen habe und diese mit nach Hause nahm. Ich konnte nicht mehr abschalten und war mit dem Kopf eigentlich immer auf der Arbeit. Ich habe daraufhin Ende 2015 angefangen ca. jedes 2. Wochenende zu kiffen und 1-2 Joints zu rauchen, um den Kopf frei zu bekommen und entspannen zu können. Der Konsum erhöhte sich dann schleichend immer weiter, sodass aus jedem 2. Wochenende jedes Wochenende wurde und daraus dann bis Dezember 2016 schließlich ein nahezu täglicher Konsum mit 2-3 Joints. Auch wenn ich meinen Arbeitgeber im Dezember 2016 wechselte behielt ich den Konsum weiterhin bei und steigerte ihn sogar noch etwas auf oft 3-5 Joints an einem Tag - bis ich dann im März 2019 von der Polizei angehalten wurde.


4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?

Ja, einmal im Kreis der Studenten in Stuttgart. Der Mischkonsum hat dazu geführt, dass ich mich mehrmals übergeben musste und mir auch sehr schwindelig wurde. Daraufhin habe ich nie wieder zusammen mit Alkohol konsumiert.


5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?

Ich trinke und trank noch nie viel Alkohol, nachdem ich mit 17 einen Absturz nach zu viel Alkohol hatte. Ich habe seit dem wenig Alkohol konsumiert, zu 6-8 besonderen Anlässen trinke ich 2-3 0,3l Bier im Jahr.


6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?

Ich rauche etwa 10 Zigaretten am Tag.


7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?

Zunächst nicht bzw. habe Ich diese ignoriert. Mit der Zeit des steigenden Konsums wurde ich antriebsloser und bin seltener vor die Tür gegangen. Sport habe ich bis auf wenige Ausnahmen eingestellt und nur noch selten gemacht, ich bin beispielsweise nicht mehr zum Handball gegangen. Auch isolierte ich mich in dieser Zeit von Freunden und meiner Freundin ab. Ich saß deutlich mehr allein zu Hause während meine Freundin sich mit unseren Freunden getroffen hat. Ich habe in der Zeit zusätzlich auch einen separaten Freundeskreis gepflegt, mit dem ich konsumieren konnte ohne dass meine Freundin es mitbekommt. Auch im Beruf waren die Folgen eigentlich gut sichtbar. Ich habe zwar immer noch meinen Job “okay” erledigt, war aber weit von meiner eigentlichen Leistungsfähigkeit entfernt.


8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?

Ja, ich habe weiter konsumiert, da ich mir die Probleme selber nicht eingestehen wollte. Ich habe mir eingeredet, das ja alles gut sei.


9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?

16 ng/ml THC und 180 ng/ml THC-COOH


10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?

An 5 Tagen 3-4 Joints am Abend.


11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?

1 Joint


12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?

Ich hatte Urlaub, war allein zu Hause und wollte entspannen


13. Wie sind Sie auffällig geworden?

Ich wurde bei einer großangelegten Kontrolle der Polizei überprüft.


14. Was war der Zweck der Fahrt?

Ich musste wichtige Unterlagen von meinen Eltern abholen, die ich am Wochenende dort liegen gelassen hatte.


15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?


Hin- und Rückweg sind in etwa 120km, ich befand mich bei der Kontrolle gerade auf dem Rückweg und bin ca. 75km gefahren.


16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?

Wenn man bedenkt, dass THC bis zu 72 Stunden noch Wirkung zeigen kann, dürften es in etwa 60-80 Fahrten gewesen sein.


17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?

Ich habe diesen Konflikt nicht gelöst, weil er für mich nicht bestand. Ich war der falschen Meinung, dass wenn das akute Rauschgefühl abklingt die Fahrtüchtigkeit wiederhergestellt ist. Für mich bestand deshalb nie ein Konflikt.


18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?


THC verschlechtert die Reaktionszeit massiv. Zusätzlich erzeugt es eine Blendempfindlichkeit und führt zu stark verminderter Aufmerksamkeit sowie einer starken Beeinträchtigung des Konzentrationsvermögens. Auch die motorischen Fähigkeiten sowie die Einschätzung von Geschwindigkeiten und Distanzen leiden im Rausch stark. Aus diesen Gründen stellt man eine unmittelbare Gefahr für sich selbst und andere dar, wenn man unter diese Einflüssen ein KfZ bewegt.


19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?

Bei THC kann dies je nach Konsumverhalten bis zu 72 Stunden der Fall sein und man steht auch weiterhin unter dem Einfluss, obwohl man sich selber bereits wieder “normal” fühlt. Die körperliche Beeinträchtigung liegt aber weiterhin vor.


20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?

Ja, es kann zu einer Abhängigkeit führen. Durch den Aufbau von Toleranzen im Körper gegenüber der konsumierten Droge müssen immer größere Mengen aufgenommen werden, um den gleichen Effekt zu erzielen. Zusätzlich können durch täglichen Konsum gesundheitliche Risiken sowohl im physischen, wie Lungenkrankheiten, als auch im psychischen, wie etwa Depressionen, Angstzustände, Paranoia, auftreten und als Folgeschäden zurückbleiben.


21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?

Der erste Konsum fand aus Neugierde statt.

Die Wiederaufnahme des Konsums eins paar Jahre später fand hauptsächlich statt, um “dazu zu gehören”. Ich war gerade in eine fremde Stadt gezogen und baute mir einen neuen Freundeskreis auf. Innerhalb dieses Kreises wurde auch hin und wieder mal konsumiert, da empfand ich es als notwendig für mich am Konsum teilzuhaben, um zur Gruppe dazuzugehören. Innerhalb der Gruppe wurde der Konsum nie thematisiert, er gehörte dazu.

Als ich dann zurück nach STADT gezogen bin habe ich den Konsum größtenteils eingestellt und habe noch auf Konzerten mit ein paar Freunden konsumiert. Das habe ich aus dem gleichen Grund wie in Stuttgart - um dazuzugehören und nicht als “Spaßverderber” dazustehen.

Im Anschluss führte dann ein Stellenwechsel innerhalb eines Unternehmens dazu, dass ich mich deutlich mehr Stress und Druck ausgesetzt sah. Ich habe meinen Kopf nicht mehr aus der Arbeit weg bekommen und fing daraufhin an zu konsumieren um abzuschalten und zu entspannen. Es hat kurzzeitig dazu geführt, dass ich den Druck nicht mehr gespürt habe - aber ich habe das Problem lediglich vor mich hergeschoben und nie wirklich damit auseinandergesetzt. Ich habe die Situation quasi vergessen, aber sie war natürlich trotzdem noch da und immer noch sehr problematisch. Durch den Konsum habe ich den Stress und Druck auf mich selber auch noch erhöht, weil ich an Leistungsfähigkeit verlor und mich auch kleinere Situationen unter Druck gesetzt haben.


22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?

Gerade als es sich zu einem regelmäßigen Konsum entwickelt hat, wurden die Stimmen lauter. Meine Freundin, die gar nicht konsumiert, fand es richtig beschissen, wenn ich in ihrer Anwesenheit bekifft war, aber auch wenn nicht - sie fand es nicht gut, dass ich überhaupt kiffe, unabhängig davon, ob sie dabei war oder nicht. Auch meine Freunde äußerten sich sehr kritisch darüber, weil ich immer öfter abwesend war und an vielen Aktivitäten nicht teilnahm. Deshalb habe ich mich mit dem separaten Freundeskreis getroffen, da dort alle konsumiert haben und somit auch niemand negativ dazu stand. Ich bin heute sehr froh, dass mein Verhalten nicht dazu geführt hat, dass ich die Freundin und die Freunde verloren habe und sie immer noch an meiner Seite stehen.


23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?

Ja, der Jobwechsel innerhalb des Unternehmens ist da der größte Knackpunkt gewesen.


24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?


Ich habe als allererstes mit meinen Eltern darüber gesprochen, die bis dahin nichts von dem Konsum wussten. Sie boten mir direkt ihre Hilfe an und baten mich auch darum, dass ich mit Problemen jederzeit zu ihnen kommen kann und soll. Weiterhin habe ich mit meiner heutigen Frau und meinen Freunden eine offene Runde aufgebaut und von meinen Problemen ganz offen erzählt. Das war eine sehr gute Erfahrung, da mir sehr viel Verständnis entgegen gebracht wurde und Hilfe angeboten wurde.


25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?

Nein.


26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?

Ich bin 2-3 mal im Jahr mit meiner Freundin in den Urlaub gefahren. Im Urlaub habe ich dann für 3 Wochen nicht konsumiert. Zusätzlich war ich beruflich 2-3 im Jahr für jeweils 3-4 Wochen unterwegs. In dieser Zeit habe ich ebenfalls nicht konsumiert.


27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?

Ich selber. Ich habe die Droge als Mittel und Methode gesehen abzuschalten, obwohl sie gar nicht geholfen hat. Ich habe mich mit dem Stress und den Problemen gar nicht auseinandergesetzt, sondern nur vor mich hin geschoben. Im Moment des Konsums war ja alles bestens, deshalb habe ich es als geeignete Lösung gesehen. Die Probleme waren aber natürlich immer noch da und belasteten mich weiterhin.


28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?

Ja, eine Gefährdung der Abhängigkeit gibt es bei jedem Drogenkonsum.


29. Waren sie drogenabhängig?

Nein.


30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?

Ja. Wenn ich mich früher und intensiver mit mir selbst auseinandergesetzt hätte und den Problemen ins Auge geschaut hätte. Zusätzlich hätte ich den Kontakt mit Konsumenten vermeiden müssen und hätte ihnen aus dem Weg gehen müssen.


31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?

Weil ich gemerkt habe, wie schnell der schleichende Prozess dazu führen kann, dass der Konsum stark ansteigt. Weiterhin habe ich festgestellt, dass die Drogen den Blick auf alle Dinge vernebeln und auch schöne Momente dadurch “schwächer” werden. Ich habe festgestellt, dass der ungetrübte Blick auf das Leben, auch in schwierigen Phasen, deutlich besser ist und man sich so auch vernünftig mit seinen Problemen auseinander setzen kann.


32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)

Das war die Kontrolle, bei der die Blutprobe entnommen wurde. Ich habe im Nachgang intensiv über die Szene und meine Tat nachgedacht. Die Gefährdung anderer Menschen wollte und will ich mir nicht mehr weiter vorwerfen müssen, sodass die Abstinenz der einzige Weg für mich ist.


33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?

Weil zum einen auch die negativen Folgen des gelegentlichen Konsums überwiegen. Auch birgt der gelegentliche Konsum die Gefahr, dass er wieder zu regelmäßigem Konsum führt. Weiterhin sehe ich in der Droge keinen Reiz mehr, da sich meine Lebenssicht seit Beginn der Abstinenz deutlich verbessert hat und ich mich selbst wieder erkennen kann.


34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?

Insgesamt sehr positiv. Zunächst konnte ich zwar etwas schlechter einschlafen, das verging aber recht zügig, sodass ich wieder regulär in den Schlaf finden konnte. Ich fing sehr zeitnah nach dem Aufhören wieder an zu träumen, wenn ich schlief, und merkte erst da, dass ich vorher kaum noch geträumt hatte. Das führte zwar anfangs dazu, dass ich einen etwas unruhigen Schlaf hatte und nachts häufiger wach geworden bin, aber auch das verzog sich sehr zügig, sobald ich mich wieder dran gewöhnt hatte zu träumen. Mit anderen körperlichen Erscheinungen wie Schweißausbrüchen hatte ich zum Glück nicht zu kämpfen.

Zusätzlich kam mein Antrieb zurück und ich entwickelte wieder die Lust, mit Freunden auszugehen und Sport zu treiben. Auch auf der Arbeit ist meine Leistung deutlich besser geworden und ich schaffe es wieder deutlich besser mit dem Druck und dem Stress auch tatsächlich umzugehen, wenn er denn mal aufkommt. Das hat auch dazu geführt, dass ich einen neuen Job finden konnte, der mir wahnsinnig gut gefällt. Heute bereue ich, dass ich vorher konsumiert habe - ich hätte diesen (oder einen anderen sehr guten) Job wahrscheinlich schon früher haben können, wenn ich nie konsumiert hätte.


35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?

In erster Linie meine Eltern und meine Frau - 6 Monate nach meinem Abstinenzbeginn haben wir geheiratet. Sie haben mich durchgehend begleitet und hatten immer ein offenes Ohr, in jeder Situation. Zusätzlich habe ich aber auch Hilfe bei meinen Freunden gefunden, mit denen ich das offene Gespräch über die Problematik gesucht habe.


36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?

Bis auf den ehemaligen Drogenfreundeskreis durchweg positiv. Meine Eltern sind froh, dass ich dieses Problem in den Griff bekommen habe. Meine Frau ist froh, dass sie mich zurück hat, wie sie sagt. Und auch meine Freunde sind sehr froh, dass ich wieder regelmäßig bei den Aktivitäten dabei bin. Auch meine Handballmannschaft hat sich sehr über meine Rückkehr gefreut.


37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?

Nein, den Kontakt habe ich umgehend abgebrochen. In meinem aktuellen Bekannten- und Freundeskreis gibt es keine Konsumenten mehr.


38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?

Nein.


39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?

Ich werde strikt abstinent leben und den Kontakt mit Konsumenten vermeiden.


40. Haben Sie zu Hause Cannabis?


Nein.


41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

In dem ich weiterhin strikt abstinent lebe. Die Reflektion meiner Tat hat mir dabei geholfen zu sehen, wie rücksichtslos und eigensinnig der Konsum, insbesondere in Verbindung mit dem Straßenverkehr, war. Ich habe andere sehr stark gefährdet. Der Gedanke, dass ich hätte jemanden verletzen oder schlimmer hätte können ist für mich unausstehlich.


42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

Einen Rückfall schließe ich theoretisch grundsätzlich aus. Sollte ich dennoch jemals in irgendeine Situation kommen, in der es sich abzeichnet, dass ich irgendwie rückfällig werden könnte, würde ich mich an meine Frau und Familie wenden und zusätzlich auch professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.


43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?

Ich trinke zu besonderen Anlässen wie Geburtstagen, Silvester oder Hochzeiten 6-8 mal im Jahr 2-3 0,3L Bier.
 
Ich sehe gerade, dass das "grundsätzlich" noch drin war, ich hab's jetzt rausgenommen :)

1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?

Das war im Jahr 2000 auf einer Informationsveranstaltung zum Thema Drogen in der Schule, die von der Polizei durchgeführt wurde.


2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)

Im Juni 2006 auf einem Schützenfest im Kreis von Schulfreunden.


3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)

Der erstmalige Konsum fand aus Neugier statt und es blieb für viele Jahre bei diesem. Ich hatte mir mit ein paar Schulfreunden ein paar Monate vor meinem 18 Geburtstag einen Joint geteilt.

Aus beruflichen Gründen bin ich 2011 nach Stuttgart gezogen. Dort habe ich mich schnell mit vielen Studenten angefreundet und habe ab da auch unregelmäßig ca. 10 mal im Jahr zusammen mit ihnen Cannabis konsumiert, wobei etwa 3-4 Joints in der Gruppe an einem Abend konsumiert wurden. Ich habe mir keinen größeren Kopf um den Konsum gemacht und ihn als normal empfunden, da er in der Gruppe nie besonders thematisiert wurde sondern “dazu gehörte”.

Im Dezember 2014 zog ich dann zurück nach STADT und mit meiner heutigen Frau zusammen und der Konsum ging erst einmal zurück. Ich habe bis November 2015 4 mal 1 geteilten Joint auf Konzerten konsumiert. Im September 2015 wechselte ich im Unternehmen auf eine neue Stelle, die mich ganz und gar nicht zufrieden machte. Ich merkte wie der Druck stieg, da ich deutlich zu viel Arbeit abbekommen habe und diese mit nach Hause nahm. Ich konnte nicht mehr abschalten und war mit dem Kopf eigentlich immer auf der Arbeit. Ich habe daraufhin Ende 2015 angefangen ca. jedes 2. Wochenende zu kiffen und 1-2 Joints zu rauchen, um den Kopf frei zu bekommen und entspannen zu können. Der Konsum erhöhte sich dann schleichend immer weiter, sodass aus jedem 2. Wochenende jedes Wochenende wurde und daraus dann bis Dezember 2016 schließlich ein nahezu täglicher Konsum mit 2-3 Joints. Auch wenn ich meinen Arbeitgeber im Dezember 2016 wechselte behielt ich den Konsum weiterhin bei und steigerte ihn sogar noch etwas auf oft 3-5 Joints an einem Tag - bis ich dann im März 2019 von der Polizei angehalten wurde.


4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?

Ja, einmal im Kreis der Studenten in Stuttgart. Der Mischkonsum hat dazu geführt, dass ich mich mehrmals übergeben musste und mir auch sehr schwindelig wurde. Daraufhin habe ich nie wieder zusammen mit Alkohol konsumiert.


5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?

Ich trinke und trank noch nie viel Alkohol, nachdem ich mit 17 einen Absturz nach zu viel Alkohol hatte. Ich habe seit dem wenig Alkohol konsumiert, zu 6-8 besonderen Anlässen trinke ich 2-3 0,3l Bier im Jahr.


6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?

Ich rauche etwa 10 Zigaretten am Tag.


7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?

Zunächst nicht bzw. habe Ich diese ignoriert. Mit der Zeit des steigenden Konsums wurde ich antriebsloser und bin seltener vor die Tür gegangen. Sport habe ich bis auf wenige Ausnahmen eingestellt und nur noch selten gemacht, ich bin beispielsweise nicht mehr zum Handball gegangen. Auch isolierte ich mich in dieser Zeit von Freunden und meiner Freundin ab. Ich saß deutlich mehr allein zu Hause während meine Freundin sich mit unseren Freunden getroffen hat. Ich habe in der Zeit zusätzlich auch einen separaten Freundeskreis gepflegt, mit dem ich konsumieren konnte ohne dass meine Freundin es mitbekommt. Auch im Beruf waren die Folgen eigentlich gut sichtbar. Ich habe zwar immer noch meinen Job “okay” erledigt, war aber weit von meiner eigentlichen Leistungsfähigkeit entfernt.


8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?

Ja, ich habe weiter konsumiert, da ich mir die Probleme selber nicht eingestehen wollte. Ich habe mir eingeredet, das ja alles gut sei.


9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?

16 ng/ml THC und 180 ng/ml THC-COOH


10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?

An 5 Tagen 3-4 Joints am Abend.


11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?

1 Joint


12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?

Ich hatte Urlaub, war allein zu Hause und wollte entspannen


13. Wie sind Sie auffällig geworden?

Ich wurde bei einer großangelegten Kontrolle der Polizei überprüft.


14. Was war der Zweck der Fahrt?

Ich musste wichtige Unterlagen von meinen Eltern abholen, die ich am Wochenende dort liegen gelassen hatte.


15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?


Hin- und Rückweg sind in etwa 120km, ich befand mich bei der Kontrolle gerade auf dem Rückweg und bin ca. 75km gefahren.


16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?

Wenn man bedenkt, dass THC bis zu 72 Stunden noch Wirkung zeigen kann, dürften es in etwa 60-80 Fahrten gewesen sein.


17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?

Ich habe diesen Konflikt nicht gelöst, weil er für mich nicht bestand. Ich war der falschen Meinung, dass wenn das akute Rauschgefühl abklingt die Fahrtüchtigkeit wiederhergestellt ist. Für mich bestand deshalb nie ein Konflikt.


18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

THC verschlechtert die Reaktionszeit massiv. Zusätzlich erzeugt es eine Blendempfindlichkeit und führt zu stark verminderter Aufmerksamkeit sowie einer starken Beeinträchtigung des Konzentrationsvermögens. Auch die motorischen Fähigkeiten sowie die Einschätzung von Geschwindigkeiten und Distanzen leiden im Rausch stark. Aus diesen Gründen stellt man eine unmittelbare Gefahr für sich selbst und andere dar, wenn man unter diese Einflüssen ein KfZ bewegt.


19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?

Bei THC kann dies je nach Konsumverhalten bis zu 72 Stunden der Fall sein und man steht auch weiterhin unter dem Einfluss, obwohl man sich selber bereits wieder “normal” fühlt. Die körperliche Beeinträchtigung liegt aber weiterhin vor.


20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?

Ja, es kann zu einer Abhängigkeit führen. Durch den Aufbau von Toleranzen im Körper gegenüber der konsumierten Droge müssen immer größere Mengen aufgenommen werden, um den gleichen Effekt zu erzielen. Zusätzlich können durch täglichen Konsum gesundheitliche Risiken sowohl im physischen, wie Lungenkrankheiten, als auch im psychischen, wie etwa Depressionen, Angstzustände, Paranoia, auftreten und als Folgeschäden zurückbleiben.


21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?

Der erste Konsum fand aus Neugierde statt.

Die Wiederaufnahme des Konsums eins paar Jahre später fand hauptsächlich statt, um “dazu zu gehören”. Ich war gerade in eine fremde Stadt gezogen und baute mir einen neuen Freundeskreis auf. Innerhalb dieses Kreises wurde auch hin und wieder mal konsumiert, da empfand ich es als notwendig für mich am Konsum teilzuhaben, um zur Gruppe dazuzugehören. Innerhalb der Gruppe wurde der Konsum nie thematisiert, er gehörte dazu.

Als ich dann zurück nach STADT gezogen bin habe ich den Konsum größtenteils eingestellt und habe noch auf Konzerten mit ein paar Freunden konsumiert. Das habe ich aus dem gleichen Grund wie in Stuttgart - um dazuzugehören und nicht als “Spaßverderber” dazustehen.

Im Anschluss führte dann ein Stellenwechsel innerhalb eines Unternehmens dazu, dass ich mich deutlich mehr Stress und Druck ausgesetzt sah. Ich habe meinen Kopf nicht mehr aus der Arbeit weg bekommen und fing daraufhin an zu konsumieren um abzuschalten und zu entspannen. Es hat kurzzeitig dazu geführt, dass ich den Druck nicht mehr gespürt habe - aber ich habe das Problem lediglich vor mich hergeschoben und nie wirklich damit auseinandergesetzt. Ich habe die Situation quasi vergessen, aber sie war natürlich trotzdem noch da und immer noch sehr problematisch. Durch den Konsum habe ich den Stress und Druck auf mich selber auch noch erhöht, weil ich an Leistungsfähigkeit verlor und mich auch kleinere Situationen unter Druck gesetzt haben.


22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?

Gerade als es sich zu einem regelmäßigen Konsum entwickelt hat, wurden die Stimmen lauter. Meine Freundin, die gar nicht konsumiert, fand es richtig beschissen, wenn ich in ihrer Anwesenheit bekifft war, aber auch wenn nicht - sie fand es nicht gut, dass ich überhaupt kiffe, unabhängig davon, ob sie dabei war oder nicht. Auch meine Freunde äußerten sich sehr kritisch darüber, weil ich immer öfter abwesend war und an vielen Aktivitäten nicht teilnahm. Deshalb habe ich mich mit dem separaten Freundeskreis getroffen, da dort alle konsumiert haben und somit auch niemand negativ dazu stand. Ich bin heute sehr froh, dass mein Verhalten nicht dazu geführt hat, dass ich die Freundin und die Freunde verloren habe und sie immer noch an meiner Seite stehen.


23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?

Ja, der Jobwechsel innerhalb des Unternehmens ist da der größte Knackpunkt gewesen.


24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?

Ich habe als allererstes mit meinen Eltern darüber gesprochen, die bis dahin nichts von dem Konsum wussten. Sie boten mir direkt ihre Hilfe an und baten mich auch darum, dass ich mit Problemen jederzeit zu ihnen kommen kann und soll. Weiterhin habe ich mit meiner heutigen Frau und meinen Freunden eine offene Runde aufgebaut und von meinen Problemen ganz offen erzählt. Das war eine sehr gute Erfahrung, da mir sehr viel Verständnis entgegen gebracht wurde und Hilfe angeboten wurde.


25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?

Nein.


26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?

Ich bin 2-3 mal im Jahr mit meiner Freundin in den Urlaub gefahren. Im Urlaub habe ich dann für 3 Wochen nicht konsumiert. Zusätzlich war ich beruflich 2-3 im Jahr für jeweils 3-4 Wochen unterwegs. In dieser Zeit habe ich ebenfalls nicht konsumiert.


27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?

Ich selber. Ich habe die Droge als Mittel und Methode gesehen abzuschalten, obwohl sie gar nicht geholfen hat. Ich habe mich mit dem Stress und den Problemen gar nicht auseinandergesetzt, sondern nur vor mich hin geschoben. Im Moment des Konsums war ja alles bestens, deshalb habe ich es als geeignete Lösung gesehen. Die Probleme waren aber natürlich immer noch da und belasteten mich weiterhin.


28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?

Ja, eine Gefährdung der Abhängigkeit gibt es bei jedem Drogenkonsum.


29. Waren sie drogenabhängig?

Nein.


30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?

Ja. Wenn ich mich früher und intensiver mit mir selbst auseinandergesetzt hätte und den Problemen ins Auge geschaut hätte. Zusätzlich hätte ich den Kontakt mit Konsumenten vermeiden müssen und hätte ihnen aus dem Weg gehen müssen.


31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?

Weil ich gemerkt habe, wie schnell der schleichende Prozess dazu führen kann, dass der Konsum stark ansteigt. Weiterhin habe ich festgestellt, dass die Drogen den Blick auf alle Dinge vernebeln und auch schöne Momente dadurch “schwächer” werden. Ich habe festgestellt, dass der ungetrübte Blick auf das Leben, auch in schwierigen Phasen, deutlich besser ist und man sich so auch vernünftig mit seinen Problemen auseinander setzen kann.


32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)

Das war die Kontrolle, bei der die Blutprobe entnommen wurde. Ich habe im Nachgang intensiv über die Szene und meine Tat nachgedacht. Die Gefährdung anderer Menschen wollte und will ich mir nicht mehr weiter vorwerfen müssen, sodass die Abstinenz der einzige Weg für mich ist.


33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?

Weil zum einen auch die negativen Folgen des gelegentlichen Konsums überwiegen. Auch birgt der gelegentliche Konsum die Gefahr, dass er wieder zu regelmäßigem Konsum führt. Weiterhin sehe ich in der Droge keinen Reiz mehr, da sich meine Lebenssicht seit Beginn der Abstinenz deutlich verbessert hat und ich mich selbst wieder erkennen kann.


34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?

Insgesamt sehr positiv. Zunächst konnte ich zwar etwas schlechter einschlafen, das verging aber recht zügig, sodass ich wieder regulär in den Schlaf finden konnte. Ich fing sehr zeitnah nach dem Aufhören wieder an zu träumen, wenn ich schlief, und merkte erst da, dass ich vorher kaum noch geträumt hatte. Das führte zwar anfangs dazu, dass ich einen etwas unruhigen Schlaf hatte und nachts häufiger wach geworden bin, aber auch das verzog sich sehr zügig, sobald ich mich wieder dran gewöhnt hatte zu träumen. Mit anderen körperlichen Erscheinungen wie Schweißausbrüchen hatte ich zum Glück nicht zu kämpfen.

Zusätzlich kam mein Antrieb zurück und ich entwickelte wieder die Lust, mit Freunden auszugehen und Sport zu treiben. Auch auf der Arbeit ist meine Leistung deutlich besser geworden und ich schaffe es wieder deutlich besser mit dem Druck und dem Stress auch tatsächlich umzugehen, wenn er denn mal aufkommt. Das hat auch dazu geführt, dass ich einen neuen Job finden konnte, der mir wahnsinnig gut gefällt. Heute bereue ich, dass ich vorher konsumiert habe - ich hätte diesen (oder einen anderen sehr guten) Job wahrscheinlich schon früher haben können, wenn ich nie konsumiert hätte.


35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?

In erster Linie meine Eltern und meine Frau - 6 Monate nach meinem Abstinenzbeginn haben wir geheiratet. Sie haben mich durchgehend begleitet und hatten immer ein offenes Ohr, in jeder Situation. Zusätzlich habe ich aber auch Hilfe bei meinen Freunden gefunden, mit denen ich das offene Gespräch über die Problematik gesucht habe.


36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?

Bis auf den ehemaligen Drogenfreundeskreis durchweg positiv. Meine Eltern sind froh, dass ich dieses Problem in den Griff bekommen habe. Meine Frau ist froh, dass sie mich zurück hat, wie sie sagt. Und auch meine Freunde sind sehr froh, dass ich wieder regelmäßig bei den Aktivitäten dabei bin. Auch meine Handballmannschaft hat sich sehr über meine Rückkehr gefreut.


37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?

Nein, den Kontakt habe ich umgehend abgebrochen. In meinem aktuellen Bekannten- und Freundeskreis gibt es keine Konsumenten mehr.


38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?

Nein.


39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?

Ich werde strikt abstinent leben und den Kontakt mit Konsumenten vermeiden.


40. Haben Sie zu Hause Cannabis?

Nein.


41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

In dem ich weiterhin strikt abstinent lebe. Die Reflektion meiner Tat hat mir dabei geholfen zu sehen, wie rücksichtslos und eigensinnig der Konsum, insbesondere in Verbindung mit dem Straßenverkehr, war. Ich habe andere sehr stark gefährdet. Der Gedanke, dass ich hätte jemanden verletzen oder schlimmer hätte können ist für mich unausstehlich.


42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

Einen Rückfall schließe ich theoretisch aus. Sollte ich dennoch jemals in irgendeine Situation kommen, in der es sich abzeichnet, dass ich irgendwie rückfällig werden könnte, würde ich mich an meine Frau und Familie wenden und zusätzlich auch professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.


43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?

Ich trinke zu besonderen Anlässen wie Geburtstagen, Silvester oder Hochzeiten 6-8 mal im Jahr 2-3 0,3L Bier.
 
21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?

Der erste Konsum fand aus Neugierde statt.

Die Wiederaufnahme des Konsums eins paar Jahre später fand hauptsächlich statt, um “dazu zu gehören”. Ich war gerade in eine fremde Stadt gezogen und baute mir einen neuen Freundeskreis auf. Innerhalb dieses Kreises wurde auch hin und wieder mal konsumiert, da empfand ich es als notwendig für mich am Konsum teilzuhaben, um zur Gruppe dazuzugehören. Innerhalb der Gruppe wurde der Konsum nie thematisiert, er gehörte dazu.

Als ich dann zurück nach STADT gezogen bin habe ich den Konsum größtenteils eingestellt und habe noch auf Konzerten mit ein paar Freunden konsumiert. Das habe ich aus dem gleichen Grund wie in Stuttgart - um dazuzugehören und nicht als “Spaßverderber” dazustehen.

Im Anschluss führte dann ein Stellenwechsel innerhalb eines Unternehmens dazu, dass ich mich deutlich mehr Stress und Druck ausgesetzt sah. Ich habe meinen Kopf nicht mehr aus der Arbeit weg bekommen und fing daraufhin an zu konsumieren um abzuschalten und zu entspannen. Es hat kurzzeitig dazu geführt, dass ich den Druck nicht mehr gespürt habe - aber ich habe das Problem lediglich vor mich hergeschoben und nie wirklich damit auseinandergesetzt. Ich habe die Situation quasi vergessen, aber sie war natürlich trotzdem noch da und immer noch sehr problematisch. Durch den Konsum habe ich den Stress und Druck auf mich selber auch noch erhöht, weil ich an Leistungsfähigkeit verlor und mich auch kleinere Situationen unter Druck gesetzt haben.
Da hat wohl einer meine Anmerkung in Beitrag 26 missachtet. ;)
 
Da hat wohl einer meine Anmerkung in Beitrag 26 missachtet. ;)
:smiley1659: Ups...

1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?

Das war im Jahr 2000 auf einer Informationsveranstaltung zum Thema Drogen in der Schule, die von der Polizei durchgeführt wurde.


2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)

Im Juni 2006 auf einem Schützenfest im Kreis von Schulfreunden.


3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)

Der erstmalige Konsum fand aus Neugier statt und es blieb für viele Jahre bei diesem. Ich hatte mir mit ein paar Schulfreunden ein paar Monate vor meinem 18 Geburtstag einen Joint geteilt.

Aus beruflichen Gründen bin ich 2011 nach Stuttgart gezogen. Dort habe ich mich schnell mit vielen Studenten angefreundet und habe ab da auch unregelmäßig ca. 10 mal im Jahr zusammen mit ihnen Cannabis konsumiert, wobei etwa 3-4 Joints in der Gruppe an einem Abend konsumiert wurden. Ich habe mir keinen größeren Kopf um den Konsum gemacht und ihn als normal empfunden, da er in der Gruppe nie besonders thematisiert wurde sondern “dazu gehörte”.

Im Dezember 2014 zog ich dann zurück nach STADT und mit meiner heutigen Frau zusammen und der Konsum ging erst einmal zurück. Ich habe bis November 2015 4 mal 1 geteilten Joint auf Konzerten konsumiert. Im September 2015 wechselte ich im Unternehmen auf eine neue Stelle, die mich ganz und gar nicht zufrieden machte. Ich merkte wie der Druck stieg, da ich deutlich zu viel Arbeit abbekommen habe und diese mit nach Hause nahm. Ich konnte nicht mehr abschalten und war mit dem Kopf eigentlich immer auf der Arbeit. Ich habe daraufhin Ende 2015 angefangen ca. jedes 2. Wochenende zu kiffen und 1-2 Joints zu rauchen, um den Kopf frei zu bekommen und entspannen zu können. Der Konsum erhöhte sich dann schleichend immer weiter, sodass aus jedem 2. Wochenende jedes Wochenende wurde und daraus dann bis Dezember 2016 schließlich ein nahezu täglicher Konsum mit 2-3 Joints. Auch wenn ich meinen Arbeitgeber im Dezember 2016 wechselte behielt ich den Konsum weiterhin bei und steigerte ihn sogar noch etwas auf oft 3-5 Joints an einem Tag - bis ich dann im März 2019 von der Polizei angehalten wurde.


4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?

Ja, einmal im Kreis der Studenten in Stuttgart. Der Mischkonsum hat dazu geführt, dass ich mich mehrmals übergeben musste und mir auch sehr schwindelig wurde. Daraufhin habe ich nie wieder zusammen mit Alkohol konsumiert.


5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?

Ich trinke und trank noch nie viel Alkohol, nachdem ich mit 17 einen Absturz nach zu viel Alkohol hatte. Ich habe seit dem wenig Alkohol konsumiert, zu 6-8 besonderen Anlässen trinke ich 2-3 0,3l Bier im Jahr.


6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?

Ich rauche etwa 10 Zigaretten am Tag.


7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?

Zunächst nicht bzw. habe Ich diese ignoriert. Mit der Zeit des steigenden Konsums wurde ich antriebsloser und bin seltener vor die Tür gegangen. Sport habe ich bis auf wenige Ausnahmen eingestellt und nur noch selten gemacht, ich bin beispielsweise nicht mehr zum Handball gegangen. Auch isolierte ich mich in dieser Zeit von Freunden und meiner Freundin ab. Ich saß deutlich mehr allein zu Hause während meine Freundin sich mit unseren Freunden getroffen hat. Ich habe in der Zeit zusätzlich auch einen separaten Freundeskreis gepflegt, mit dem ich konsumieren konnte ohne dass meine Freundin es mitbekommt. Auch im Beruf waren die Folgen eigentlich gut sichtbar. Ich habe zwar immer noch meinen Job “okay” erledigt, war aber weit von meiner eigentlichen Leistungsfähigkeit entfernt.


8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?

Ja, ich habe weiter konsumiert, da ich mir die Probleme selber nicht eingestehen wollte. Ich habe mir eingeredet, das ja alles gut sei.


9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?

16 ng/ml THC und 180 ng/ml THC-COOH


10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?

An 5 Tagen 3-4 Joints am Abend.


11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?

1 Joint


12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?

Ich hatte Urlaub, war allein zu Hause und wollte entspannen


13. Wie sind Sie auffällig geworden?

Ich wurde bei einer großangelegten Kontrolle der Polizei überprüft.


14. Was war der Zweck der Fahrt?

Ich musste wichtige Unterlagen von meinen Eltern abholen, die ich am Wochenende dort liegen gelassen hatte.


15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?


Hin- und Rückweg sind in etwa 120km, ich befand mich bei der Kontrolle gerade auf dem Rückweg und bin ca. 75km gefahren.


16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?

Wenn man bedenkt, dass THC bis zu 72 Stunden noch Wirkung zeigen kann, dürften es in etwa 60-80 Fahrten gewesen sein.


17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?

Ich habe diesen Konflikt nicht gelöst, weil er für mich nicht bestand. Ich war der falschen Meinung, dass wenn das akute Rauschgefühl abklingt die Fahrtüchtigkeit wiederhergestellt ist. Für mich bestand deshalb nie ein Konflikt.


18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

THC verschlechtert die Reaktionszeit massiv. Zusätzlich erzeugt es eine Blendempfindlichkeit und führt zu stark verminderter Aufmerksamkeit sowie einer starken Beeinträchtigung des Konzentrationsvermögens. Auch die motorischen Fähigkeiten sowie die Einschätzung von Geschwindigkeiten und Distanzen leiden im Rausch stark. Aus diesen Gründen stellt man eine unmittelbare Gefahr für sich selbst und andere dar, wenn man unter diese Einflüssen ein KfZ bewegt.


19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?

Bei THC kann dies je nach Konsumverhalten bis zu 72 Stunden der Fall sein und man steht auch weiterhin unter dem Einfluss, obwohl man sich selber bereits wieder “normal” fühlt. Die körperliche Beeinträchtigung liegt aber weiterhin vor.


20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?

Ja, es kann zu einer Abhängigkeit führen. Durch den Aufbau von Toleranzen im Körper gegenüber der konsumierten Droge müssen immer größere Mengen aufgenommen werden, um den gleichen Effekt zu erzielen. Zusätzlich können durch täglichen Konsum gesundheitliche Risiken sowohl im physischen, wie Lungenkrankheiten, als auch im psychischen, wie etwa Depressionen, Angstzustände, Paranoia, auftreten und als Folgeschäden zurückbleiben.


21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?

Der erste Konsum 2006 fand aus Neugierde statt.

Die Wiederaufnahme des Konsums etwa 5 Jahre später im Jahr 2011 fand hauptsächlich statt, um “dazu zu gehören”. Ich war gerade in eine fremde Stadt gezogen und baute mir einen neuen Freundeskreis auf. Innerhalb dieses Kreises wurde auch hin und wieder mal konsumiert, da empfand ich es als notwendig für mich am Konsum teilzuhaben, um zur Gruppe dazuzugehören. Innerhalb der Gruppe wurde der Konsum nie thematisiert, er gehörte dazu.

Als ich dann Ende 2014 zurück nach STADT gezogen bin habe ich den Konsum größtenteils eingestellt und habe noch auf Konzerten mit ein paar Freunden konsumiert. Das habe ich aus dem gleichen Grund wie in Stuttgart - um dazuzugehören und nicht als “Spaßverderber” dazustehen.

Im Anschluss führte dann ein Stellenwechsel Ende September 2015 innerhalb eines Unternehmens dazu, dass ich mich deutlich mehr Stress und Druck ausgesetzt sah. Ich habe meinen Kopf nicht mehr aus der Arbeit weg bekommen und fing daraufhin an zu konsumieren um abzuschalten und zu entspannen. Es hat kurzzeitig dazu geführt, dass ich den Druck nicht mehr gespürt habe - aber ich habe das Problem lediglich vor mich hergeschoben und nie wirklich damit auseinandergesetzt. Ich habe die Situation quasi vergessen, aber sie war natürlich trotzdem noch da und immer noch sehr problematisch. Durch den Konsum habe ich den Stress und Druck auf mich selber auch noch erhöht, weil ich an Leistungsfähigkeit verlor und mich auch kleinere Situationen unter Druck gesetzt haben.

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?

Gerade als es sich zu einem regelmäßigen Konsum entwickelt hat, wurden die Stimmen lauter. Meine Freundin, die gar nicht konsumiert, fand es richtig beschissen, wenn ich in ihrer Anwesenheit bekifft war, aber auch wenn nicht - sie fand es nicht gut, dass ich überhaupt kiffe, unabhängig davon, ob sie dabei war oder nicht. Auch meine Freunde äußerten sich sehr kritisch darüber, weil ich immer öfter abwesend war und an vielen Aktivitäten nicht teilnahm. Deshalb habe ich mich mit dem separaten Freundeskreis getroffen, da dort alle konsumiert haben und somit auch niemand negativ dazu stand. Ich bin heute sehr froh, dass mein Verhalten nicht dazu geführt hat, dass ich die Freundin und die Freunde verloren habe und sie immer noch an meiner Seite stehen.


23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?

Ja, der Jobwechsel innerhalb des Unternehmens ist da der größte Knackpunkt gewesen.


24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?

Ich habe als allererstes mit meinen Eltern darüber gesprochen, die bis dahin nichts von dem Konsum wussten. Sie boten mir direkt ihre Hilfe an und baten mich auch darum, dass ich mit Problemen jederzeit zu ihnen kommen kann und soll. Weiterhin habe ich mit meiner heutigen Frau und meinen Freunden eine offene Runde aufgebaut und von meinen Problemen ganz offen erzählt. Das war eine sehr gute Erfahrung, da mir sehr viel Verständnis entgegen gebracht wurde und Hilfe angeboten wurde.


25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?

Nein.


26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?

Ich bin 2-3 mal im Jahr mit meiner Freundin in den Urlaub gefahren. Im Urlaub habe ich dann für 3 Wochen nicht konsumiert. Zusätzlich war ich beruflich 2-3 im Jahr für jeweils 3-4 Wochen unterwegs. In dieser Zeit habe ich ebenfalls nicht konsumiert.


27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?

Ich selber. Ich habe die Droge als Mittel und Methode gesehen abzuschalten, obwohl sie gar nicht geholfen hat. Ich habe mich mit dem Stress und den Problemen gar nicht auseinandergesetzt, sondern nur vor mich hin geschoben. Im Moment des Konsums war ja alles bestens, deshalb habe ich es als geeignete Lösung gesehen. Die Probleme waren aber natürlich immer noch da und belasteten mich weiterhin.


28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?

Ja, eine Gefährdung der Abhängigkeit gibt es bei jedem Drogenkonsum.


29. Waren sie drogenabhängig?

Nein.


30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?

Ja. Wenn ich mich früher und intensiver mit mir selbst auseinandergesetzt hätte und den Problemen ins Auge geschaut hätte. Zusätzlich hätte ich den Kontakt mit Konsumenten vermeiden müssen und hätte ihnen aus dem Weg gehen müssen.


31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?

Weil ich gemerkt habe, wie schnell der schleichende Prozess dazu führen kann, dass der Konsum stark ansteigt. Weiterhin habe ich festgestellt, dass die Drogen den Blick auf alle Dinge vernebeln und auch schöne Momente dadurch “schwächer” werden. Ich habe festgestellt, dass der ungetrübte Blick auf das Leben, auch in schwierigen Phasen, deutlich besser ist und man sich so auch vernünftig mit seinen Problemen auseinander setzen kann.


32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)

Das war die Kontrolle, bei der die Blutprobe entnommen wurde. Ich habe im Nachgang intensiv über die Szene und meine Tat nachgedacht. Die Gefährdung anderer Menschen wollte und will ich mir nicht mehr weiter vorwerfen müssen, sodass die Abstinenz der einzige Weg für mich ist.


33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?

Weil zum einen auch die negativen Folgen des gelegentlichen Konsums überwiegen. Auch birgt der gelegentliche Konsum die Gefahr, dass er wieder zu regelmäßigem Konsum führt. Weiterhin sehe ich in der Droge keinen Reiz mehr, da sich meine Lebenssicht seit Beginn der Abstinenz deutlich verbessert hat und ich mich selbst wieder erkennen kann.


34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?

Insgesamt sehr positiv. Zunächst konnte ich zwar etwas schlechter einschlafen, das verging aber recht zügig, sodass ich wieder regulär in den Schlaf finden konnte. Ich fing sehr zeitnah nach dem Aufhören wieder an zu träumen, wenn ich schlief, und merkte erst da, dass ich vorher kaum noch geträumt hatte. Das führte zwar anfangs dazu, dass ich einen etwas unruhigen Schlaf hatte und nachts häufiger wach geworden bin, aber auch das verzog sich sehr zügig, sobald ich mich wieder dran gewöhnt hatte zu träumen. Mit anderen körperlichen Erscheinungen wie Schweißausbrüchen hatte ich zum Glück nicht zu kämpfen.

Zusätzlich kam mein Antrieb zurück und ich entwickelte wieder die Lust, mit Freunden auszugehen und Sport zu treiben. Auch auf der Arbeit ist meine Leistung deutlich besser geworden und ich schaffe es wieder deutlich besser mit dem Druck und dem Stress auch tatsächlich umzugehen, wenn er denn mal aufkommt. Das hat auch dazu geführt, dass ich einen neuen Job finden konnte, der mir wahnsinnig gut gefällt. Heute bereue ich, dass ich vorher konsumiert habe - ich hätte diesen (oder einen anderen sehr guten) Job wahrscheinlich schon früher haben können, wenn ich nie konsumiert hätte.


35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?

In erster Linie meine Eltern und meine Frau - 6 Monate nach meinem Abstinenzbeginn haben wir geheiratet. Sie haben mich durchgehend begleitet und hatten immer ein offenes Ohr, in jeder Situation. Zusätzlich habe ich aber auch Hilfe bei meinen Freunden gefunden, mit denen ich das offene Gespräch über die Problematik gesucht habe.


36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?

Bis auf den ehemaligen Drogenfreundeskreis durchweg positiv. Meine Eltern sind froh, dass ich dieses Problem in den Griff bekommen habe. Meine Frau ist froh, dass sie mich zurück hat, wie sie sagt. Und auch meine Freunde sind sehr froh, dass ich wieder regelmäßig bei den Aktivitäten dabei bin. Auch meine Handballmannschaft hat sich sehr über meine Rückkehr gefreut.


37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?

Nein, den Kontakt habe ich umgehend abgebrochen. In meinem aktuellen Bekannten- und Freundeskreis gibt es keine Konsumenten mehr.


38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?

Nein.


39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?

Ich werde strikt abstinent leben und den Kontakt mit Konsumenten vermeiden.


40. Haben Sie zu Hause Cannabis?

Nein.


41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

In dem ich weiterhin strikt abstinent lebe. Die Reflektion meiner Tat hat mir dabei geholfen zu sehen, wie rücksichtslos und eigensinnig der Konsum, insbesondere in Verbindung mit dem Straßenverkehr, war. Ich habe andere sehr stark gefährdet. Der Gedanke, dass ich hätte jemanden verletzen oder schlimmer hätte können ist für mich unausstehlich.


42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

Einen Rückfall schließe ich theoretisch aus. Sollte ich dennoch jemals in irgendeine Situation kommen, in der es sich abzeichnet, dass ich irgendwie rückfällig werden könnte, würde ich mich an meine Frau und Familie wenden und zusätzlich auch professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.


43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?

Ich trinke zu besonderen Anlässen wie Geburtstagen, Silvester oder Hochzeiten 6-8 mal im Jahr 2-3 0,3L Bier.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eigentlich gab es hier ja nicht mehr viel zu berichtigen, den Rest hast du ja inzwischen erledigt.

Aus meiner Sicht kannst du dir den FB jetzt sinngemäß einverleiben, jedoch nicht auswendig lernen. ;) :smiley711:
Vor deiner MPU mach dich hier noch einmal bemerkbar.
 
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