Frage bzgl des Abstinenznachweises

RainerFunden

Neuer Benutzer
Moin zusammen,

ich bin neu hier im Forum, und bedanke mich erst einmal, dass es hierfür eine Plattform gibt!

Kurz zu meiner Person: Ich heiße Markus (nicht Rainer :)) und wurde gestern von der Polizei - im Rahmen einer allgemeinen Verkehrskontrolle - angehalten. Aufgrund einiger Auffälligkeiten (Zittrig, Pupillen), wurde ich freundlich zur Blutabnahme gebeten. Da ich jahrelanger Cannabis Konsument bin, werde ich wohl um eine MPU nicht herumkommen. (Werte liegen logischerweise noch nicht vor, dennoch möchte ich mich jetzt schon auf die anstehende MPU vorbereiten). Ich habe gestern mit der Abstinenz begonnen.


Im Vorfeld dazu habe ich ein paar Fragen. Es wäre super, wenn mir von Euch jemand weiterhelfen könnte.

Bitte seht mir nach, dass ich nicht so im Thema bin, und die meisten Informationen darüber in einer nächtlichen google-suche zusammengetragen habe.

- Wie wird differenziert, ob die Abstinenzphase 6 oder 12 Monate andauert?
- Ab wann ist es sinnvoll einen Abstinenznachweis zu beantragen? (Schon bevor ich das Schreiben bekommen habe, oder sollte ich noch warten?)
- Meine Frau konsumiert auch regelmäßig Cannabis und möchte aufgrund des Vorfalles auch damit aufhören. Ob sie es denn schafft, steht aber auf einem anderen Blatt. Nun wird ja - gerade bei einem Haarnachweis - auch festgestellt, ob ich passiv Cannabiskonsum ausgesetzt bin. Wisst ihr, wie weit hier die Reichweite ist? Also, wenn sie sich während des Konsums in einem anderen Raum befindet, wäre dies auch nachzuweisen?
- Gibt es - neben dem Abstinenznachweis/MPU Vorbereitung - noch andere Nachweise, die sich positiv auf eine MPU auswirken können? (Drogenberatung etc)
- Ist es sinnvoll, die MPU Vorbereitung direkt bei der entsprechenden "MPU-Stelle" zu machen? Bspl: TÜV/Dekra, oder sind etwaige Online Seminare von 3. Anbietern empfehlenswerter

Ich hoffe, das waren jetzt nicht zu viele Fragen auf einmal!

Ich bedanke mich im Vorraus, und wünsche einen guten Start in die Woche!

LG
Markus/Rainer
 
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Hallo Markus,

vorweg möchte ich nur kurz anmerken, dass ich kein Profi in Thema MPU bin. Ich berufe mich hier nur auf eigenen Erfahrungen. Daher möchte ich mich entschuldigen, falls hier der ein oder andere Fehler sich einschleichen sollte.

- Wie wird differenziert, ob die Abstinenzphase 6 oder 12 Monate andauert?
Das liegt natürlich an deinem Wert, der bei der Blutabnahme herauskommt. Falls nicht ausdrücklich in deinem Urteil angegeben wird einen Abstinenznachweis zu erbringen ist das dann auch keine Pflicht. Aber sind wir mal ehrlich... Ohne hat man meist keine Chance. Wie du oben angesprochen hast warst du jahrelanger Konsument. Daher gehe ich davon aus, dass der Wert nicht gerade gering sein wird. Da wären dann 12 Monate ratsam. Aber ich würde an deiner Stelle mal vorweg mit deinem Arzt reden, der die Haar- oder Urinanalyse durchführt. Die haben da mehr Erfahrung und können individueller auf deinen Fall eingehen.

- Ab wann ist es sinnvoll einen Abstinenznachweis zu beantragen? (Schon bevor ich das Schreiben bekommen habe, oder sollte ich noch warten?)
Je schneller desto besser. Erstens kommst du dann schneller wieder an deinen Führerschein und Zweitens rechnet dir das die FSST und MPU-Begutachter(-in) normalerweise gut an. Dir sollte aber bewusst sein, dass du ohne die Werte der Blutabnahme nicht genau weißt welche Länge an Abstinenz für dich die richtige ist. Logischerweise, da du erst gestern mit der Abstinenz angefangen hast, muss du sowieso noch ein paar Wochen warten bis zu dann wieder "clean" bist.

- Meine Frau konsumiert auch regelmäßig Cannabis und möchte aufgrund des Vorfalles auch damit aufhören. Ob sie es denn schafft, steht aber auf einem anderen Blatt. Nun wird ja - gerade bei einem Haarnachweis - auch festgestellt, ob ich passiv Cannabiskonsum ausgesetzt bin. Wisst ihr, wie weit hier die Reichweite ist? Also, wenn sie sich während des Konsums in einem anderen Raum befindet, wäre dies auch nachzuweisen?
Hier habe ich leider keine Erfahrungen. Ich habe meine Abstinenz mit Urinscreenings nachgewiesen. Habe versucht mich nie passiv Cannabis auszusetzen. Die Angst war einfach zu groß das das Screening positiv ausfällt.

- Gibt es - neben dem Abstinenznachweis/MPU Vorbereitung - noch andere Nachweise, die sich positiv auf eine MPU auswirken können? (Drogenberatung etc)
Ganz klar, wie du schon sagtest, die Drogenberatung. Ich habe meine MPU ohne eine solche Drogenberatung angetreten und mein Glück versucht. Die gute Dame hatte mir schon am Tag des Gespräches direkt mitgeteilt, dass bei meinem hohen Wert (THC: 19,7 ng/ml; Hydroxy-THC: 9,0 ng/ml; THC-COOH 270 ng/ml) ich ohne eine solche Beratung schon direkt durchgefallen bin. Die Begutachter wollen gerade bei "schwerwiegenderen" Fällen sehen, dass man sich mit seiner Sucht und Drogenproblematik auseinandersetzt.

- Ist es sinnvoll, die MPU Vorbereitung direkt bei der entsprechenden "MPU-Stelle" zu machen? Bspl: TÜV/Dekra, oder sind etwaige Online Seminare von 3. Anbietern empfehlenswerter
Leider auch hier habe ich keine zuverlässigen Erfahrungen.

Ich hoffe ich konnte Dir ein wenig weiterhelfen und ich wünsche Dir viel Erfolg bei deiner Vorbereitung und deiner anstehenden MPU.

Liebe Grüße
 
Hallo Führerscheinloser,

erstmal vielen Dank für deine Antwort - hat mir auf jeden Fall weitergeholfen. Es tut auch gut, mit jemanden zu sprechen, der das gleiche/ähnliche durchmacht/durchmachen musste. Ich habe um 13 Uhr einen telefonischen Termin mit einer MPU Beratungsstelle in Saarbrücken. Sie hat auch schon in WhatsApp angedeutet, dass ich mich auf 12 Monate einstellen müsse. Aber nun ja, so ein Jahr geht auch schneller rum, als man denkt :-)

Sie hat mir auch empfohlen, bereits vor dem offiziellen Schreiben damit anzufangen, und sie das auch entsprechend in den Akten hinterlegen kann.

Nochmals vielen Dank!

LG,
Markus
 
Hi Markus,

das ist super. Je früher Du dich informierst und dir Hilfe suchst desto besser. Ich war so naiv und dachte ich könnte das ohne Hilfe schaffen. Mach bitte nicht den selben Fehler. Ich fange jetzt erst mit Drogenberatungsgesprächen mithilfe einer Verkehrspsychologin an. Mir geht sehr viel Zeit und Geld flöten. Ich habe die Kosten für die MPU von ca. 770 EUR in den Sand gesetzt, muss weiterhin Urinscreenings nachweisen, die natürlich auch nicht gerade billig sind und ich muss noch länger auf meinen Führerschein warten, den ich theoretisch schon in den Händen halten könnte. Außerdem habe ich logischerweise das negative Gutachten bei der FSST nicht abgegeben, dennoch wird das als "nicht bestanden" gewertet, was dann bei der nächsten MPU-Stelle für unangenehme Fragen sorgt.

Liebe Grüße
 
Hi Fürerscheinloser,

oh, das ist wirklich ärgerlich. Aber dann klappt es eben beim 2. Versuch! Ich habe gerade das Gespräch mit der Beraterin hinter mir, es klang ziemlich vielsprechend. Angeblich hat sie eine Quote von 100% (Was ich natürlich nicht verifizieren kann). Sie arbeitet auch eng mit der MPU Stelle zusammen, und würde mir dann den passenden Gutachter zuweisen (Sie hatte vorher selbst als Gutachterin auf der "anderen Seite" gearbeitet).

Sobald Sie meine Daten hat, veranlasst Sie auch den ersten Drogenscreen. (Jedoch wird dieser erst in 6 Wochen fällig, da ich gestern erst mit meiner Abstinenz angefangen habe).

In wie weit das alle stimmt, weiß ich nicht - Sie möchte ja natürlich auch Ihre Dienstleistung an den Mann bringen. Das ganze kostet auch 1600€, aber falls es mir helfen sollte zu bestehen, soll es mir Recht sein...Ich sehs positiv - auf Dauer werde ich natürlich Geld sparen :-)

Wie weit bist du denn jetzt? Also, ab wann kannst du deinen 2. Versuch starten?

VG,
Markus
 
Hallo,
die Anforderung der Dauer deines Abstinenznachweises wird sich nach den Werten in deinem Blut richten. Der Konsum deiner Freundin kann sich durchaus auf die Probe auswirken. Manche Menschen sind so sensibel, dass es sich direkt niederschlägt - da gibt es leider keine Faustformel. Ich würde dir dringend raten, dass sie während des Konsums die Wohnung verlässt.
Je schneller du mit dem Abstinenzprogramm beginnst, desto schneller kannst du dann irgendwann zur MPU.

Mehr Infos findest du in diesem Artikel zur *unerlaubten Werbelink gelöscht -Nancy*

Was die Vorbereitung angeht - eine Bescheinigung über eine MPU Beratung ist in der Untersuchung gerne gesehen. Die Kosten für die Vorbereitung gehen sehr stark auseinander. Ich würde mir an deiner Stelle erst einmal einen Überblick verschaffen, damit du nicht auf "schwarze Schafe" reinfällst.

Ich wünsche dir viel Erfolg!
Johanna
 
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Guten Abend,

vielen Dank für die freundliche Begrüßung euch allen!

@Max Sobald mir die Werte vorliegen, werde ich sie posten!
Aber joa, nach einem kurzen Gespräch mit der Psychologin ist mir eigentlich klar, dass es auf 12 Monate hinausläuft. Ist aber an sich nicht allzu tragisch, es dauert eben so lange, wie es braucht. Außerdem leben wir ja in einem Zeitalter der E-Bikes - Da ist wenigstens etwas Mobilität ohne FS gegeben. Danke auch für die interessanten Links, werde ich mir alles in Ruhe anschauen.

Eigentlich durfte ich lt. Polizei heute meinen Schlüssel/Fahrzeug abholen. Mir wurde aber Seitens der Psychologin geraten lieber noch 1-2 Tage zu warten..im schlimmsten Fall, würden sie direkt nochmal ne Urinprobe machen, ich bin ja erst seit gestern abstinent. Ich finde es eh schwierig, trotz Fahrerlaubnis nun zu fahre - Falls ich nochmal angehalten werde, sind meine Werte ja weiterhin kritisch.

Ich werde in nächster Zeit mal viel Wasser und Tee trinken, das soll helfen die Werte zu senken. Außerdem wollt ich mir THC Schnelltests besorgen, aber keine Ahnung, wie valide die tatsächlich sind.

Sobald ich meine erste Session mit der Beraterin hinter mir habe, werde ich mich auch mal an einem Fragebogen probieren, über Feedback wäre ich dann natürlich sehr dankbar!

@MPUkonkret (der Name ist on fire btw :D)
Danke auch für deinen nützlichen Input, werde ich beherzigen. Ich bin heute durch die Stadt gelaufen und wirklich auf jeder Bank stieß mir ein süßlicher Cannabisgeruch in die Nase..ich bin dann direkt aufgestanden und weiter, man lebt wirklich gefährlich als Abstinenzler.

Nochmals vielen Dank - Gestern war für mich die Hölle, aber nachdem ich mich etwas gesammelt habe und für mich selbst ein Vorgehen definiert habe, sieht die Sache schon etwas anders aus. Es wird sicher ein steiniger Weg, aber die Suppe habe ich mir auch selbst eingebrockt - Nun gilt es diese auch selbst auszulöffeln ;-)

Ich hoffe, ich war nicht zu ausschweifend, aber ich bin mit der allgemeinen Diskussionskultur des Forums noch nicht vertraut.

Beste Grüße,
Markus
 
Ich werde in nächster Zeit mal viel Wasser und Tee trinken, das soll helfen die Werte zu senken. Außerdem wollt ich mir THC Schnelltests besorgen, aber keine Ahnung, wie valide die tatsächlich sind.
Nach dem letzten Konsum sollten ca. 3 Monate vergehen, bevor du mit Abstinenznachweisen beginnst.
Ich frage mich allerdings, wieso deine "Psychologin" auf 12 Monate AB plädiert ohne irgendwelche Werte zu kennen !?
 
Hallo Max,

da habe ich mich falsch ausgedrückt. Sie hat gesagt, dass Sie es natürlich erst nach den Werten einordnen kann. Ich habe Ihr einfach mein Konsumverhalten mitgeteilt, und sie hat mir einfach eine Vermutung - aus bisherigen Erfahrungswerten - mitgeteilt.
Ich habe zwischenzeitlich mit nem Kollegen gesprochen, der auch bei Ihr in der MPU Beratung war (das saarland ist klein;-))
Er hat beim ersten Mal bestanden, und mir nur positives berichtet - deswegen vertraue ich Ihr mal dahingehend.

Lg, markus
 
Er hat beim ersten Mal bestanden, und mir nur positives berichtet - deswegen vertraue ich Ihr mal dahingehend.
"Er" hat bestanden ... das heißt aber nichts für dich.
Ich frage mal etwas ironisch ... wenn du deiner Beraterin so stark vertraust, warum bist du dann hier im Forum ? ;)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich habe gestern mit der Abstinenz begonnen.

Ich wünsche dir viel Erfolg dabei, aber Hauptsache du hast den Abstinenznachweis noch nicht begonnen, denn wie Max schon erwähnte solltest du mindestens 3 Monate warten.

Weiterhin solltest du auch keinen Abstinenznachweis über Haare machen, Urinscreening ist zwar deutlich umständlicher, aber bei Haaranalyse hast du immer das Problem, das durch den Abbau von THC immer wieder, eine gewisse Zeit, was in den Haaren abgelagert werden kann. Google dazu "Schläferhaare.

Dass deine Frau auch noch konsumiert sehe ich persönlich als äußerst bedenklich hinsichtlich deiner Abstinenz an. Einmal könnte dein Abstinenznachweis gefährdet werden wenn du irgendwie in Berührung mit dem Zeug kommst und einmal natürlich dein Wille nicht mehr zu konsumieren. Hört am besten beide auf, es geht definitiv auch ohne. ;)


EDIT:

Also du kannst mir glauben, dass ein positiver Befund bei z.B. der 5. Urinanalyse eine ganz üble Sache für dich wäre, denn dann kannst du nochmal von vorne beginnen denn der Abstinenznachweis wird abgebrochen und da zählt auch keine "Ich habe aber nichts konsumiert".... Ich hatte bei meinem Abstinenznachweis bei fast allem Schiss, dass es einen positiven Befund hervorruft. Eine wirklich grausame Vorstellung "positiv" aufzufallen nur, weil man Mal in irgendeiner Weise mit den Substanzen in Berührung gekommen ist obwohl man selbst nichts konsumiert hat. Viel Erfolg bei deiner Aufarbeitung.
 
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