Ich stelle den FB noch mal neu ein, hab wohl nen Fehler gemacht und die Absätze zwischen den einzelnen Punkten vergessen.
Vorgeschichte:
1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
In der 7. Klasse in der Schule, wir behandelten im Sozialkundeunterricht verschiedene legale und illegale Drogen.
2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Cannabis im Sommer 2002 ,Amphetamin Ende 2008
3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Auf einer Party meiner damaligen Jahrgangsstufe in der Schule rauchte ich zum ersten Mal Cannabis.Drei meiner Mitschüler hatten einen Joint gebaut und luden mich ein mit zu rauchen. Erst war ich skeptisch, zog dann aber doch ein paar Mal daran weil ich nicht als Außenseiter dastehen wollte.Eine merkliche Wirkung spürte ich aber nicht. Auf der nächsten Party, etwa drei Monate später, kam es wieder zu dieser Situation und ich rauchte erneut mit. Etwa 15 Minuten später wurde mir total übel und ich musste mich übergeben, vermutlich weil ich vorher auch schon 5 Bier getrunken hatte.Die Party war für mich damit zu Ende und nach diesem Erlebnis hatte ich auch erstmal kein Interesse mehr daran zu kiffen.
Im August 2006 began ich meine Lehre im Garten/Landschaftsbau.Als ich im zweiten Lehrjahr war,2007, begann ein neuer Lehrling seine Ausbildung bei uns. Nachdem er ein paar Wochen im Betrieb war, kamen wir eher beiläufig auf das Thema Drogen bzw. Kiffen zu sprechen und ich berichtete ihm von meinem negativen Erlebnis auf der Party. Er meinte der Fehler wäre gewesen vorher Alkohol getrunken zu haben und dass er gelegentlich kiffen würde. Ihm würde das gut bekommen und er lud mich ein, am Wochende zu ihm zu kommen und mit zu rauchen. Das machte ich dann auch und erlebte dieses mal keinen " Absturz ". Wir trafen uns daufhin etwa ein bis zwei mal im Monat am Wochenende und rauchten 1-2 Joints zusammen. Das ging dann etwa bis April 2008 so weiter. Ich hörte dann auf zu kiffen um mich auf meine Gesellenprüfung vorzubereiten .Ausserdem hatte ich eine Beziehung begonnen und wollte meine Wochenenden lieber mit meiner Freundin verbringen. Nachdem ich im Juli meine Prüfung bestanden hatte, wechselte ich die Arbeitsstelle und zog um, in eine WG.
Kurze Zeit später ging dann leider die Beziehung mit meiner Freundin in die Brüche und ich war ziemlich deprimiert. Mein damaliger Mitbewohner meinte ich soll den Kopf nicht hängen lassen und mit ihm auf eine Party kommen. Er war Hobby-DJ und legte gelegentlich auf Techno Partys auf.Ausserdem hätte er was, was mich auf andere Gedanken bringen würde. Er holte aus seinem Zimmer einen Spiegel auf dem er ein paar Lines Amphetamin vorbereitet hatte welche wir dann zogen. Wir gingen auf die Party, auf der wir dann noch mal zwei Lines konsumierten. Bis zum Januar 2009 ging ich dann noch zwei weitere Male mit ihm auf Techno Partys und konsumierte beide mal etwa 0,5 g Amphetamin. Auf diesen Partys fühlte ich mich allerdings nicht wirklich wohl. Zum einen gefiel mir die Musik nicht so gut, zum anderen empfand ich es auch ziemlich sinnlos mich dort durch die Wirkung des Amphetamins stundenlang mit Leuten über Belangloses zu unterhalten, mit denen ich im nüchternen Zustand wahrscheinlich kein interessantes Gespräch geführt hätte. Daraufhin ging ich nicht mehr zu solchen Partys und nahm auch kein Amphetamin mehr.
Im Frühjahr 2010 lernte ich dann eine neue Freundin kennen.Sie hatte in der Vergangenheit auch schon Erfahrung mit Cannabis gemacht. Nach dem wir etwa drei Monate zusammen waren, beschlossen wir, mal gemeinsam einen Joint zu rauchen.Bis zu unserer Trennung im Frühjahr 2012 rauchten wir zusammen etwa 2-3 mal im Monat am Wochenende 1-2 Joints. Rückblickend war es so, dass wir eigentlich gar nicht gut zusammen passten. Unter der Woche sahen wir uns aufgrund unterschiedlicher Arbeitszeiten nur selten, am Wochenende hingen wir dann aber nur rum und guckten Fernsehn oder kifften, zu sagen hatten wir uns nicht wirklich viel und kamen auch mit dem jeweiligen Freundeskreis des anderen nicht gut zu recht.Bis zum Frühjahr 2014 konsumierte nur noch unregelmäßig Cannabis, ca 3-4 mal im Jahr auf Partys wenn ich zum Mitrauchen eingeladen wurde.
Im August 2013 zog ich dann in das Haus meiner Oma, in dem sie bis kurz zuvor gelebt hatte, dann aber in ein Pflegeheim umziehen musste weil sie den Haushalt nicht mehr alleine führen konnte. Das Haus wurde Anfang der 1960er Jahre gebaut und musste komplett saniert bzw. renoviert werden. Inklusive neuer Heizung, Strom- und Wasserleitungen, Fenster, Türen, Wanddurchbrüche etc.etc. Ich wollte alle Arbeiten selbst in Eigenregie erledigen, habe den Aufwand der nötig war, allerdings überschätzt. Als ich einzog, hatte ich nur einen Raum fertig, den ich als Schlafzimmer und Wohnzimmer nutzte. Im Keller gab es noch ein altes Bad, alles andere war noch komplett Baustelle. Um mit dieser Situation fertig zu werden, begann ich im Februar 2014 wieder Amphetamin und Cannabis zu konsumieren. Bis zu meiner Auffälligkeit 2-3 mal in der Woche jeweils etwa 0,2 g Amphetamin nach der regulären Arbeit um noch weiter motiviert in meinem Haus zu arbeiten und 2-4 mal im Monat 1 Joint am Wochenende mit jeweils etwa 0,2 g Cannabis um in diesem Chaos abschalten zu können. Zwei Wochen nach der Auffälligkeit rauchte ich noch mal einen Joint und habe seitdem keine illegalen Drogen mehr konsumiert.
4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Ja , als ich das zweite mal Cannabis geraucht hatte, trank ich vorher etwa 5 Bier. Als ich auf den drei Partys Amphetamin konsumiert hatte, etwa 4 Colabier und 1-2 Schnaps. Danach habe ich Drogen nicht mehr zusammen mit Alkohol genommen.
5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Alkohol habe ich nur zu besonderen Anlässen wie Partys oder Geburtstagsfeiern getrunken. In etwa 3-4 Bier oder Colabier und 1-2 Schnaps.
6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Ich rauche täglich etwa 15 Zigaretten und trinke etwa 3 Energydrinks in der Woche.
7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Ja,habe ich. Nachdem ich Cannabis geraucht hatte,wurde ich oft träge und lustlos und wollte mich nur noch mit mit banalen Dingen, wie zb. stundenlang Fernsehn schauen und auf dem Sofa liegen beschäftigen.Ausserdem bekam ich manchmal einen totalen Heisshunger und stopfte mich mit Süßigkeiten und Fastfood voll bis mir schlecht wurde. Im gewissen Maße isolierte ich mich auch sozial, weil ich nichts mehr unternehmen und raus gehen wollte wenn ich geraucht hatte. Durch Amphetamin aß ich oft zu wenig oder hatte nur Lust auf ungesunde Lebensmittel. Auch der Schlaf kam dadurch zu kurz und ich hatte manchmal Probleme mich auf eine Sache zu konzentrieren.
8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja, habe ich. Wie ich im Nachhinein erkannt habe, habe ich die negativen Folgen verharmlost oder deren Tragweite falsch eingeschätzt.Ich habe Cannabis geraucht um Langeweile zu bekämpfen oder Probleme zu verdrängen, rückblickend muss ich aber sagen dass ich dadurch ja noch weniger unternahm und Probleme größer und nicht weniger wurden. Durch Amphetamin hatte ich das Gefühl leistungsfähiger und belastbarer zu sein, mehr arbeiten zu können.Dass dadurch aber ein Kreislauf entsteht, dass man durch Schlafmangel und schlechte bzw. ungenügende Ernährung erst recht unmotiviert und kraftlos wird, ist mir erst bewusst geworden als ich über mein Verhalten ehrlich reflektierte.
9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
THC 3,9 ng/ml
THC-COOH 12,9 ng/ml
Amphetamin 379 ng/ml
10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
Ich habe sechs Tage vor der Auffälligkeit,Samstag Abend, einen Joint, etwa 0,2g , geraucht. Amphetamin habe ich vier Tage(Montag) und zwei Tage(Mittwoch) vor der Auffälligkeit, jeweils 0,2g , genommen.
11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
Ich habe etwa 3 Stunden vor der Auffälligkeit einen Joint mit 0,2 g Cannabis geraucht. Etwa 1 Stunde und direkt vor Fahrtantritt habe ich jeweils etwa 0,2 g Amphetamin konsumiert.
12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Ich war alleine zu Hause und hatte hatte einen Joint geraucht um meine negativen Gedanken über meine Situation auf meiner Baustelle zu verdrängen, außerdem war ich traurig weil meine Oma am Tag zuvor ins Krankenhaus eingeliefert wurde und ihr Zustand sehr ernst war. Dann merkte ich dass ich nichts mehr zu trinken im Haus hatte und beschloss noch mal zur Tankstelle zu fahren um Eistee zu holen. Zwar ließ ich mir bis zum Fahrtantritt etwa drei Stunden Zeit, konsumierte dann aber auch noch Amphetamin um noch fitter zu sein. Rückblickend, ein total idiotisches und verantwortungsloses Verhalten.
13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Ich wurde bei einer Routinekontrolle der Polizei angehalten. Mir kam ein Streifenwagen entgegen und ich sah im Rückspiel dass dieser drehte. Ich bog dann in die nächste Strasse ein, parkte und ging ein Stück zu Fuß weiter in der Annahme als Fußgänger nicht kontolliert zu werden.
Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):
14. Was war der Zweck der Fahrt?
Ich wollte zur Tankstelle fahren und mir ein Getränk holen.
15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
Zur Tankstelle und wieder zurück, insgesamt ca 12 Kilometer.Ich wurde etwa nach der Hälfte der Strecke angehalten.
16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Nachdem ich mich nach der Auffälligkeit mit der Wirkungsdauer von Drogen befasst habe, sind es bestimmt 150 mal gewesen.
17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Ein Konflikt habe ich nie gesehen. Ich dachte wenn ich abends kiffe oder Amphetamin konsumiere, wäre ich am nächsten morgen wieder Fahrtüchtig. Vor der Aufälligkeit sagte ich mir, dass es ja nur ein kurzer Weg wäre und ich ja auch vorsichtig fahren würde. Außerdem dachte ich mir, dass es reichen würde ein paar Stunden nach dem Joint zu warten und mich das Amphetamin wieder fit machen würde.
18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)
Cannabis wirkt sich negativ auf die Reaktionsfähigkeit aus und steigert die Blendempfindlichkeit. Außerdem beeinträchtigt es die Zeitwahrnehmung wodurch man im Straßenverkehr ein Gefahr für sich und andere wird.
Amphetaminkonsum führt zur Selbstüberschätzung und erhöht die Risikobereitschaft. Außerdem hat es negative Auswirkungen auf die Koordinationsfähigkeit, wodurch man in Gefahrensituationen nicht mehr angemessen reagieren kann.
19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Bei Cannabis 24-36 Stunden, bei chronischen Konsum sogar bis zu 72 Stunden.Bei Amphetamin kann die Wirkdauer bis zu 36 Stunden betragen.
20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Täglicher Konsum von Drogen kann schnell zu einer Abhängigkeit führen, besonders weil es zu einer Toleranzentwicklung kommt und man immer höhere Dosen braucht.Chronischer Cannabiskonsum kann zu Psychosen und Depressionen führen, das Rauchen erhöht zudem die Gefahr an Krebs zu erkranken. Täglicher Amphetaminkonsum führt oft zu agressiven Verhaltensweisen und psychischen Problemen. Ausserdem nimmt man dem Körper durch Schlafmangel die Möglichkeit zur Regeneration und gefährdet seine Gesundheit durch unzureichende Ernährung weil das Hungergefühl stark abnimmt.
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Warum ist es passiert?
21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Anfangs war es die Neugier, etwas Neues auszuprobieren und vor meinen Mitschülern nicht als Feigling da zu stehen. Später rauchte ich Cannabis, weil ich das Gefühl hatte mich dann besser mit meiner Ex-Freundin zu verstehen und wir dann besser harmonieren würden. Als ich das erste Mal Amphetamin konsumierte, wollte ich das Gefühl traurig zu sein verdrängen und dachte ich würde neue Leute kennen lernen. Als ich mit den Arbeiten in meinem Haus beschäftigt war, fühlte ich mich oft überfordert und alleine gelassen,zweifelte an mir selbst.Ich nahm Amphetamin um leistungsfähiger zu sein und mehr arbeiten zu können.Cannabis rauchte ich gelegentlich um meine Sorgen zu verdrängen und vom Stress vermeintlich besser abschalten zu können.
22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Vor meiner Familie verheimlichte ich meinen Konsum immer und vermied den Kontakt wenn ich etwas konsumiert hatte. Bei guten Freunden war es ähnlich. Kamen mal kritische Nachfragen spielte ich die Situation oft herunter. Die Bekannten mit denen ich konsumierte, aüßerten sich nicht dazu, sie konsumierten ja selber. Während der Konsumspitze von Februar 2014 bis zur Auffälligkeit im April 2015, verbrachte ich meine Freizeit nahezu vollständig mit den Arbeiten in meinem Haus und hatte nur noch sehr wenig mit meinen Freunden und sozialen Kontakten zu tun, so dass niemand von meinem Konsum wusste.
23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Als ich von 2010 bis 2012 mit meiner Ex-Freundin zusammen war, konsumierten wir zusammen etwa 2-3mal im Monat Cannabis zusammen. Eigentlich passten wir gar nicht so gut zusammen und führten keine schöne Beziehung, so dass ich mich nach den ersten Monaten gar nicht mehr wohl gefühlt habe. Ich hatte damals wohl Angst davor alleine zu sein und die Beziehung zu beenden, und versuchte , die Situation erträglicher zu machen. Ein weiteres wichtiges Ereignis war die Übernahme des Hauses meiner Großeltern.Ich fühlte mich nach einer gewissen Zeit mit der Situation überfordert und zweifelte an mir, die Aufgaben, die ich mir selber gesetzt hatte, überhaupt schaffen zu können. Ständig tauchten neue Probleme und Schwierigkeiten auf. Durch meinen Beruf, Garten- und Landschaftsbau , bin ich handwerklich zwar schon recht erfahren, die meißten Arbeiten im Innenbereich waren für mich aber absolutes Neuland. Ich holte mir natürlich Rat bei anderen Handwerkern und versuchte mich zu informieren, hatte jedoch oft das Gefühl nicht verstanden zu werden und immer unterschiedliche Ratschläge und sich gegenseitig widersprechende Tipps zu erhalten, wodurch ich noch unsicherer wurde. Anfangs wurde mir schon öfters Hilfe von Freunden und Bekannten angeboten, diese Angebote lehnte ich nach einer gewissen Zeit aber immer mehr ab, weil meine Unsicherheit wuchs und ich die Hilfe gar nicht mehr als solche Empfand. Dadurch wurde ich immer ablehnender und isolierte mich zusehends von meinem Freundeskreis und hatte das Gefühl alles alleine schaffen zu müssen. Das führte dann dazu , dass ich anfing Amphetamin zu konsumieren um dieses Arbeitspensum schaffen zu können.Auch Cannabis rauchte ich wieder häufiger, um das Gefühl alleine zu sein erträglicher zu machen und meinje negativen Gedanken und Ängste zu verdrängen.
24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)
Ja. Eine große Hilfe waren auf jeden Fall meine Familie und einige gute Freunde. Ich habe viele Gespräche über meinen Drogenkonsum, die Auffälligkeit und vor allem über meine Gefühle und die Sorgen bezüglich der Situation in meinem Haus geführt. Obwohl ich mich vorher oft so abweisend verhalten und von meinem Freundeskreis distanziert habe, begegneten sie mir mit Verständnis und gaben mir großen Rückhalt. Meine Freunde boten mir oft an, mich im Haus zu unterstützen und ich nahm die Hilfe auch immer dankbarer an. Ein großer Rückhalt war auch mein Chef, der mich auch ohne Führerschein weiter beschäftigte und mir zu verstehen gab, mich als Mitarbeiter und Mensch sehr zu schätzen. Auch meine VP half mir, meine positive Entwicklung zu unterstützen und zu festigen.
25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein
26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?
Nachdem ich in der Ausbildung über einen Zeitraum von etwa 5 Monaten 1-2 mal im Monat mit meinem Arbeitskollegen gekifft habe, hörte ich damit erstmal wieder auf um mich gut auf meine Gesellenprüfung vor zu bereiten und ich eine neue Freundin kennen gelernt hatte, mit der ich mich sehr wohl fühlte. Von Mitte 2010 bis Anfang 2012 nahm mein Cannabiskonsum wieder zu.Ich rauchte 2-3 mal im Monat mit meiner damaligen Freundin. Ich fühlte mich damals eigentlich gar nicht so gut in der Beziehung, hatte aber auch Angst davor wieder alleine zu sein und griff zu Cannabis um mich vermeintlich besser mit meiner Freundin zu fühlen und mich letztendlich davor zu drücken die Beziehung zu beenden, was ein Fehler war. Nachdem ich das dann aber letztendlich im Frühjahr 2012 doch tat, ging mein Konsum wieder zurück. Bis zum Frühjahr 2014 konsumierte ich dann etwa 3-4 mal im Jahr Cannabis, innerhalb dieser Zeit hatte ich immer wieder Konsumpausen über mehrere Monate und sah keinen Grund häufiger zu kiffen. Meine größte Konsumspitze hatte ich dann in der Zeit von Frühjahr 2014 bis zur Auffälligkeit im April 2015. 2-3 mal Amphetamin in der Woche und 2-4 mal Cannabis im Monat.Die Gründe dafür waren, dass ich meine Leistungfähigkeit steigern wollte und das Gefühl alles alleine schaffen zu müssen und trotzdem zu "funktionieren". Einsamkeit und die Sorge zu scheitern versuchte ich mit Cannabis zu dämpfen.
27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
In erster Linie meine Einstellung und die fehlende ehrliche Reflektion über meine Probleme, Ängste und Sorgen. Anstatt mich damit genügend aus einander zu setzen, habe ich es mir oft vermeintlich einfach gemacht und zu Drogen gegriffen. Ich hatte oft das Gefühl die Arbeiten im Haus nicht schaffen zu können und niemanden zu haben der mir hilft und wollte das mit Amphetamin kompensieren.
28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Ja, ich denke jeder der Drogen konsumiert läuft Gefahr abhängig zu werden. Umso länger sich gewisse Verhaltensweise einprägen, desto schwieriger wird es diese zu ändern. Gerade wenn man Drogen konsumiert um seine Probleme zu verdrängen oder um leistungsfähiger zu werden, ist die Gefahr groß dass man den Bezug zur Realität verliert und die Probleme noch gravierender werden. Dadurch entsteht eine Spirale, durch die man noch mehr konsumiert, woraus schnell eine Abhängigkeit mit all den negativen Folgen werden kann.
29. Waren sie drogenabhängig?
Nein, das nicht. Auch in der Phase während meiner Konsumspitze vor der Auffälligkeit standen die Drogen nicht im Mittelpunkt meines Lebens. Mir ist bewusst geworden, dass mein Konsumverhalten problematisch und der falsche Weg war, ich konsumierte aber "nur" dann wenn ich nach der regulären Arbeit schon geschafft war und noch auf meiner eigenen Baustelle noch arbeiten wollte. Hatte ich noch genug Kraft nach Feierabend, arbeitete ich auch noch weiter ohne vorher zu konsumieren.